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Thema: Gebühr bezahlt - Vermerke aus aller Welt
DL8AAM Am: 11.12.2009 19:23:28 Gelesen: 57428# 1 @  
Hallo,

vielleicht als Anregung, hier in loser Folge ein kleiner Auszug aus meiner Nebenbei-Mitsammlung zum Thema "Gebühr bezahlt-Vermerke aus aller Welt", kurz auch nach dem international üblichen Terminus "PPI" für postage paid indicia genannt.

Viele diese PPIs unterliegen einer postalischen Formvorgabe (wie unsere neue Frankierwelle), andere sind Freestyle oder es handelt sich sogar um postalische Schalter- oder Eigenstempel. Für mich sind die postalischen PPIs, im Gegensatz zu den privaten Freestyles, interessanter, wobei ich häufig den Unterschied auf den ersten, zweiten oder dritten bzw. Xten Blick als Aussenstehender nicht erkennen kann. Internationale philatelistische Literatur zu dem Thema ist kaum zu finden und leider noch rar.

Wenn schon keine schönen Briefmarken zum Einsatz kamen, kann man dem normalen Posteingang als Philatelist doch noch was sammelbares abgewinnen. Besser als den Altpapiersammel-LKW mit vielen vielen weiteren Kilos zu belasten. ;-)

FRANKREICH



PPI-Kastenstempel vom "Strasbourg CTC, France".
Ich meine CTC steht für "Centre de Tri du Courrier" ?
Entspricht einem deutschen Briefzentrum? Also vielleicht ein postalischer (Eigen-) PPI ?


Absender "Council of Europe / Conseil de l'Europe" (Europarat) in Strasburg
Geplosterter Umschlag, deshalb die Falten ;-)

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 11.12.2009 19:37:09 Gelesen: 57422# 2 @  
Vielfach werden diese PPI postseitig zusätzlich noch mit einem Tagesstempel ergänzt. Vielleicht hauptsächlich auf Sendungen im internationalen Verkehr, um der übernehmenden Post das gezahlte Porto besonders zu kennzeichnen? Wobei das eigentlich keinen Sinn machen würde, denn ohne T-Nachgebühr Vermerk des abgebenden Landes zieht kaum (überhaupt) ein Empfängerland nicht ausgewiesenes Nachporto ein. Wem sollte er es auch gegenüber abrechnen? ;-) Zierde dürfte auch kein Grund sein, ggf. handelt es sich nur um "Bearbeitungsbeweis" oder einfach eine "schon immer so gewesen"-Bestimmung als alten Zeiten?

Ich meine, dass sogar die Deutsche Post beim Aufbringen eines "Gebühr bezahlt"-Hinweises noch zusätzlich einen Tagesstempel abschlägt, u.a. beim Einliefern eines Auslandsbriefes, der per Internationalen Antwortschein bezahlt wurde.

SLOWENIEN


Kastenstempel "Taxe Percue"-PPI ohne Ortsangabe, nur "Slovenija".
Ich vermute auch hier einen postalischen Eigencharakter ?


Brief mit PPI "Slovenija" und zusätzlichen Tagesstempel "2106 Maribor (b)" vom 14.10.2003.

Gruß
Thomas
 
asmodeus Am: 11.12.2009 19:42:11 Gelesen: 57420# 3 @  
Paid Handstempel. Einkreiser mit großer 1/2 in der Mitte und "Paid" (Bezahlt) darüber. Aus Großbritannien- Edward VII.


 
DL8AAM Am: 11.12.2009 19:51:48 Gelesen: 57416# 4 @  
Und noch einer

KUBA



PPI mit spanischen und franzöischen Text "Porte Pagado // Port Paye" ohne Ortsangabe, aber mit Angabe einer Kennziffer "#03 03-02". Da der Poststempel das Datum 11.10.2003 trägt vermute ich es handelt sich um eine Art von Genehmigungsnummer? Also in diesem Fall ein Kundenstempel? Vielleicht entsprechend einer kubanischen Post-Formvorschrift oder vollkommen freestyled ? Hat jemand Infos ?



PPI mit zusätzlichem Datumsstempel "CORREOS DE CUBA / ORDINARIO GCI" vom "11.10.03 00".

Soweit die ersten Beispiele, später mehr, versprochen. ;-)

Gruß
Thomas
 
Harald Zierock Am: 11.12.2009 20:08:18 Gelesen: 57410# 5 @  
@ DL8AAM [#1]

Hallo Thomas,

Wo Du Recht hast, hast Du Recht; CTC heißt Centre de Tri du Courrier.

Was aber niemand weiß, ist, das dieses Briefzentrum in Holtzheim liegt. Ich weiß das, weil ich etwa 30 Kilometer davon wohne, und mein Sohn im Schlachthof, direkt neben dem Briefzentum arbeitet.

Harald
 
Harald Zierock Am: 11.12.2009 20:25:21 Gelesen: 57405# 6 @  
Hier ein Link zu den französischen:

http://marcophilie.org/x/x-marpp-i.html

Du kannst links auf jedes Zeichen klicken, dann hast Du auch die Bilder dazu.

Harald
 
DL8AAM Am: 11.12.2009 20:44:34 Gelesen: 57398# 7 @  
Vielen Dank für die Info. Auch zu dem 1902er PPI aus Wales. Freue mich, dass das Thema scheinbar von dir angenommen wird. ;-)

Und damit das Posting nicht so farblos bleibt, einen PPI aus

UNGARN



Kastenstempel "Taxe Percue"-PPI vom Postamt "1365 Budapest 5". Auf Grund des Poststempels "Budapest SE 5 SE" bzw. der gemeinsamen Ziffer 5 vermute ich mal, dass das vielleicht sogar ein Schalter-PPI Stemel sein könnte, denn der Absender selbst sitzt in "Budapest 1800". Das PA "1365 Budapest 5" scheint eines der größeren in Budapest zu sein?



PPI-Brief aus Budapest mit zusätzlichen Maschinenstempel "Budapest / SE 5 SE" vom 10 IV 2003.

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 15.12.2009 16:59:09 Gelesen: 57347# 8 @  
SPANIEN


Spanischer (Mehrkasten-) Handstempel-PPI "Franqueo Pagado" mit Genehmigungsnummer ("Aut N°"), hier "300496".

Auf Grund der Genehmigungsnummer sollte es sich um (einen postalisch genormten, aber wohl) kundeneigenen Stempel handeln, zumindest entsprechen alle mir vorliegenden aktuellen spanischen PPI dieser Grundform. Ausser, auch die Schalterstempel tragen eine solche Nummer. ;-)



Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 09.02.2010 14:18:39 Gelesen: 57186# 9 @  
@ DL8AAM [#8]

Aus SPANIEN ist mir gestern ein ganz neuer PPI in die Hände gefallen.



Text: "CORREOS España // Franqueo Pagado en Oficina" (Spanische Post // Gebühr bezahlt im Postamt), Datumsstempel (Población y Provincia) "LEIOA // VIZCAYA" (Provinz Biskaya/Bizkaia im Baskenland) vom 05.02.10 und Werbeeinsatz "Por su seguridad, FAX y BUROFAX" (Zu Ihrer Sicherheit, FAX und Büro-FAX"). Wenn ich den Stempel (wohl adaptierter AFS ?) richtig interpretiere könnte es sich um einen "Frankierservice" (FPO) der spanischen Post handeln, analog zu dem von der Deutschen Post bekannten ?

Eine super Ausarbeitung mit sehr vielen Abbildungen auf
http://www.archivos.afinet.eu/catalogos/estudi.pdf

Der oben gezeigte PPI sollte hier auf Seite 12 unter "Rodillo mecánico FPO AF-105 (Tipo B)" katalogisiert sein.

Sollte ich den Werbeeinsatz korrekt verstehen: Macht die Post hier Werbung für die Nutzung von FAX anstatt von Briefpost? ;-)



Gruß
Thomas

Nachdem ich mich etwas tiefer in das Thema der postalischen spanischen "Gebühr bezahlt" Stempel eingelesen habe vermute ich, dass es sich bei dem Beispiel in [#8] wohl nicht um einen posteigenen PPI Stempel, sondern um einen privat verwendeten handelt?

PS: Gibt es einen vergleichbaren Artikel (analog zu dem oben verlinkten) zum Thema deutscher "Gebühr bezahlt" Stempel im Netz ?
 
Georgius Am: 03.03.2010 17:59:23 Gelesen: 57095# 10 @  
In Spanien gibt es offensichtlich ähnliche Stempel als Gummihandstempel.

Hier auf einem Briefausschnitt von einem Fensterumschlag.

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Georgius


 
DL8AAM Am: 08.03.2010 17:02:00 Gelesen: 57053# 11 @  
@ Georgius [#10]

Georgius, vielen Dank!

Als entwertenden Poststempel habe ich diese spanischen Gebühr-Bezahlt-im-Post (FPO) Stempel noch nicht gesehen. Scheinbar hat das Porto (2x "A") nicht ausgereicht und es musste deshalb am Schalter zugezahlt werden?

Diese Handstempelform ist übrigens in der in [#9] genannten Abhandlung unter dem Punkt "Fechador manual (recuadro)" als FPO AF-103 katalogisiert. In Ermangelung eines besseren Exemplars aus meiner eigenen "Gebühr bezahlt" Sammlung, hier ein Klau aus eben dieser Veröffentlichung - zur besseren Illustration:



Einen weiteren spanischen FPO habe ich vorhin in einem anderen Thread gezeigt. Dieser ging mir vor 2-3 Tagen zu (Danke Manfred aus Maspalomas!) und ist in dieser Form dort nicht beschrieben, fällt aber wohl in die auf Seite 22 genannte Sammelkategorie "Otras marcas sin catalogar".



Rechteck-Handstempel "FRANQUEO PAGADO // EN OFICINA" (FPO) mit Zusatz des Ortshandstempels "Correos y Telégrafos" von "Maspalomas - 35" (35: Kanarische Inseln) vom 19.02.2010.

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 05.11.2010 14:02:25 Gelesen: 56034# 12 @  
Da heute frisch eingegangen, wollte den Tapoic mal wieder etwas weiter nach oben verschieben. ;-)

REPUBIK CHINA


Gebührbezahltvermerk aus Taipei (Taiwan, ROC) mit zusätzlichen um 90° nach rechts gedrehten Datumsstempel "26.10.10-22". Es scheint es handelte es sich bei diesem PPI um einen adaptieren AFS.

Auch Belege mit ordinären Gebührbezahltvermerken müssen nicht immer langweilig aussehen und können Sammlungen bereichern, ;-) oder ?



Gruß
Thomas
 
Göttinger Am: 06.11.2010 10:48:36 Gelesen: 56006# 13 @  
Hallo,

der Stempel wird in Spanien immer noch verwendet, und wenn man Glück hat gibt es auch einen netten Schalterbeamten, der ihn nicht zur Entwertung verwendet, sondern noch zusätzlich den Ortsstempel zur Hand nimmt. Schade eigentlich dass man nicht mitbekommt, wie viel man zubezahlt hat, in diesem Fall 6 Cent.

Gruß Göttinger


 
DL8AAM Am: 04.04.2011 18:47:10 Gelesen: 55191# 14 @  
@ DL8AAM [#1]

BELGIEN



PPI als Tintenstrahlspray auf Folienumhüllung aus Belgien (2011), Genehmigungsnummer B-400



Die Nummer unter dem PPI ist vermutlich eine laufenden Sendungsnummer, die Angabe DU- bzw. DE-pallet sollte eine Palettenkennzeichung sein (D für Deutschland ?).

Gibt es eine Liste der Lizenzinhaber und deren Genehmigungsnummern B-xxx ?

Gruß
Thomas
 
Henry Am: 20.10.2011 17:42:16 Gelesen: 54066# 15 @  
Heute habe ich eine Karte aus Argentinien erhalten. Frankiert mit einer Marke DHL (was immer das für eine Marke ist) mit Strichcode. Eine Stempelentwertung fand nicht statt, dafür klebt nun ein "Taxe perque"-Label auf der Marke.

Mit philatelistischem Gruß
Henry


 
DL8AAM Am: 20.10.2011 20:11:20 Gelesen: 54051# 16 @  
@ Henry [#15]

Henry, ein Superbeleg !

Würde auch gut, vielleicht sogar besser) in das Thema "Remailing" passen. Der Absender hat in Argentinien die Postkarte über DHL (und nicht über die argentische Post) zum Versand gebracht. DHL hat die Sendung dann nach Mexico befördert und dort "frankiert" und in den UPU-Postverkehr eingeschleust. Schönes Stück. Leider wurde die argentische DHL-Briefmarke überklebt. Auf die Schnelle habe ich auch noch keine Abbildungen dieser DHL-Marken gefunden.

Scheinbar ist aber DHL dort auch nicht wirklich schneller und zuverlässiger. Im lonely planet-Forum [1] werden recht negative Erfahrungen mit DHL von Ushuaia beschrieben. Postkarte von Feuerland nach Kanada in mehr als 2 Monaten. Aber auch hier wurden die Sendungen über Mexiko geleitet.

Gruß
Thomas

[1]: http://www.lonelyplanet.com/thorntree/thread.jspa?threadID=1899879

Das Mitglied "kathroland" schreibt dort: " ... (In Ushuaia -ed) the stores will generally try to convince you that you should buy DHL stamps for (postcards -ed), instead of going to the Correo Argentina (which they say does not work well). Since there are many DHL mailboxes lined up in the street in front of the store, we decided to buy these stamps, and posted the postcards right away. That was more than 5 weeks ago, and none of our postcards has arrived yet (...) ok, regarding my last post about DHL mail: my in-laws just got their postcard - that's a bit more than 2 months to get from Argentina to Canada - and apparently the postcard's got stamps from Mexico. I wonder if they've got a guy and a donkey walking from down here to up there with the bag of mail ..."
 
DL8AAM Am: 20.07.2012 15:18:59 Gelesen: 51890# 17 @  
@ DL8AAM [#2]

Slowenien - Kastenstempel "Taxe Percue"-PPI ohne Ortsangabe, nur "Slovenija".

Diesen postalischen Gebührbezahlt-Kastenstempel gibt es auch in einer englischsprachigen Variante ("Postage paid / SLOVENIA"), wohl zur verbesserten Erkennung der Frankatur bei internationalem Versand. Auch hier wird dem normalen PPI der örtliche Tagesstempel des Postamts hinzu gestellt:



Ausschnitt aus einem C4+ Umschlag, versendet am 06.06.12 19 Uhr über das Postamt Bled (deutsch: Veldes oder Feldes) in der Region Gorenjska (Oberkrain), Tagesstempel "BLED / ć / 4260"

Gruß
Thomas
 
Pommes Am: 31.07.2012 18:10:07 Gelesen: 51761# 18 @  
@ DL8AAM [#17]

Hallo Thomas,

auch aus Polen gibt es solche Vermerke. Einmal gedruckt



OP£ATA POBRANA / TAXE PERÇUE - POLOGNE. Auch hier wurde der Tagesstempel (Warschau - WARSZAWA 1 / *IN* siehe: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/30252 ) zusätzlich abgeschlagen und es gibt noch einen weiteren Taxe Perçue-Handstempel, bei dem allerdings keine handschriftlichen Einträge erfolgten; trotz der ".............".

Zum anderen ein Handstempel



mit den gleichen Angaben. Dort wurde ein Maschinenstempel aus Zielona Góra (siehe: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/30253 ) zusätzlich abgeschlagen. Beide gingen auch ins Ausland, d. h. in diesem Fall nach Deutschland.

Bei beiden gibt es auch einen Eintrag wie: umowa Nr 2020/CP RH13/2010/D oder umowa Nr 101/CP RH10-8/2011. (umowa = Vertrag)

Hat jemand nähere Kenntnis zu derartigen Freimachungsvermerken?

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Mondorff Am: 17.08.2012 18:39:57 Gelesen: 51567# 19 @  
Guten Tag,

seit etwa 2011 wird in Luxemburg eine neue Form der PP-Vermerke eingesetzt. Der Vermerk kommt eingedruckt, als Aufkleber sowie in Stempelform vor. Die Farbe scheint nicht vorgeschrieben zu sein, da schwarz, rot, blau oder violett vorkommen:




Als Sendungsarten sind mir PRIORITAIRE – ECONOMY/ECONOMIQUE – PERIODIQUE bekannt.

Da ich ähnlich gestaltete Vermerke anderer Länder (wie hier aus der Schweiz und von der Bundespost) kenne,




stellt sich die Frage, ob es hier einem Vorschlag der UPU zur gleichförmigen Gestaltung und Text Folge geleistet wurde.

Weiß jemand Näheres dazu?

Mit Dank im Voraus
Dieter
 
FG Litauen Am: 18.08.2012 13:39:57 Gelesen: 51533# 20 @  
Liebe Sammlerfreunde,

aus Litauen möchte ich zwei Gebühr-bezahlt Vermerke vorstellen. Die erste Abbildung zeigt ein Einschreiben mit Gebühr-bezahlt Vermerk des Postamtes Vilnius 29. Das Entgelt beträgt 3,55 LTL (Litas): 1,55 LTL für Standardbrief (priority) bis 20 g plus 2,00 LTL für Zusatzleistung Einschreiben.



Die zweite Abbildung zeigt einen Gebühr-bezahlt Vermerk für Massensendungen, wie etwa Infopost. Das Entgelt berechnet sich nach der Anzahl der aufgelieferten Belege.



Wünsche schönes Wochenende
Bernd
 
T1000er Am: 19.08.2012 09:13:04 Gelesen: 51498# 21 @  
@ FG Litauen [#20]

Aus Litauen habe ich hier noch 2(3) Beispiele!

Der erste ist ein blauer "Gebühr bezahlt-Einschreibestempel" aus Vilnius vom 23.09.1998.



Selbst der Tagesstempel wurde in blau abgeschlagen. Was bedeutet eigentlich PPC?

Der zweite ist ein normaler "Gebühr bezahlt"-Stempel ebenfalls aus Vilnius, vom 05.07.2000, der nur die Landesangabe LIETUVA angibt.



Beim dritten Stempel bin ich mir nicht ganz sicher ob er hier ins Thema passt. Ich finde für das Wort "APMOKËTA" keine passende Übersetzung. Ich zeige den R-Brief vom 15.12.1999 dennoch, vielleicht hast Du die passende Erklärung dazu in petto.



Gruß,
T1000er
 
FG Litauen Am: 19.08.2012 18:45:04 Gelesen: 51470# 22 @  
Hallo T1000er,

auf Deinen beiden ersten Belegen sind ältere Typen eines Gebühr-bezahlt Stempels abgeschlagen. Hier gibt es eine Vielzahl verschiedener Typen. Diese Stempel wurden dezentral hergestellt, Ursache der vielen Typen. Etwa im September 2006 wurde die Type, den ich vorgestellt habe, eingeführt. PPC im Poststempel bedeutet pasto pervezimo centras = Post Verteilerzentrum, Struktur und Arbeitsweise ist gleich unserer Briefzentren.

Der dritte Beleg zeigt einen Gebühr-bezahlt Stempel für Massensendungen (z.B. Infopost) älteren Datums. Die Firmen hatten ihre eigenen Stempel oder vorgedruckte Umschläge. Auch hier eine Vielzahl von Typen. Verslo Zinios ist die größte Finanzzeitschrift in Litauen.

Wünsche einen schönen Sonntag-Abend
Bernd
 
DL8AAM Am: 20.08.2012 19:42:31 Gelesen: 51423# 23 @  
@ Mondorff [#19]

Hallo Dieter,

besten Dank für das Zeigen der neuen lux. Gebührbezahlt-Vermerke. Die beiden anderen PPIs sind keine Standardformen aus Dtld. und der Schweiz für normale Sendungen, sondern stammen aus dem Bereich des internationalen Remailings. Hier sammeln die betreffenden Postdienstleister (Deutsche Post DHL bzw. SPI Swiss Post International) über ihre Extraterritorial Exchange Offices (ETOE) im Ausland Postsendungen und schleusen diese dann in den internationalen "UPU-Postverkehr" ein.

Dein gezeigter schweizer Gebührbezahlt-Spray stammt eigentlich von der Swiss Post International "Niederlassung" in Lyon (Frankreich), erkennbar an den Code SPI LYS, siehe [1]. Der Absender der Sendung sitzt wahrscheinlich auch in Frankreich, wobei der Brief selbst möglicherweise nie auch nur den schweizer Boden von der Ferne gesehen hat, es sei denn man betrachtet diese exteritorrialen Postämter im Ausland auch als Mutterland. ;-)
Die Grundform für echte schweizer Gebührbezahlt-Vermerke sieht normalerweise so aus:



Gleiches gilt für den deutschen PPI mit der Rücksendeadresse in Niederaula, dort sitzt das IPZ (Internationale Postzentrum) der Deutschen Post, deshalb tippe ich hier auf DHL als Remailer. Diese gekammerte Form ist für deutsche Gebührbezahlt-Sendungen unüblich, meist wird hier die sogenannte Frankierwelle verwendet:



Remailing ist übrigens ein sehr schönes Thema, siehe [2]. ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.philaseiten.de/up/781551/8/9/c653ca14_h.jpeg
[2]: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1334
 
KaraBenNemsi Am: 02.04.2014 18:54:50 Gelesen: 47036# 24 @  
Hier mal ein britischer "Postage Paid"-Stempel aus dem aktuellen Posteingang.

Viele Grüße

KaraBenNemsi


 
DL8AAM Am: 24.01.2015 19:06:10 Gelesen: 44859# 25 @  
Es gibt noch weitere Länder in denen ansonsten 'langweilige' Entgeltbezahlt-Frankaturen zusätzlich noch mit einem Tagestempel des annehmenden Postamts versehen werden. Das wäre doch auch einmal eine super Idee für unsere Post zum Aufhübschen der INFOPOST-Schwemme, oder ? ;-)

Slowakei



(QSL-) Postkarte des slowakischen Auslandsrundfunksenders RSI nach Deutschland, frankiert per "TAXE PERCUE"-Handstempel, plus Tagesstempel "83 007 BRALISLAVA 37 / 4" vom 06.11.2014.



73, Thomas
 
DL8AAM Am: 19.03.2015 17:12:27 Gelesen: 44450# 26 @  
@ Pommes [#18]

Hier mal wieder ein aktuelles Beispiel aus Polen:



" OPŁATA POBRANA / TAXE PERÇUE - POLOGNE / umowa z Pocztą Polską S.A. nr ID 270808/D"

Sendung des Absenders "WTS Rzecznicy Patentowi - Witek, Śnieżko i Partnerzy" aus 53-114 Wrocław (Wroclaw/Breslau), frankiert per Entgeltbezahlt-Handstempel (Postage Paid Indicia/PPI) mit der Genehmigungsnummer [1] "270808/D"
("OPŁATA POBRANA" = Entgelt bezahlt; "umowa z Pocztą Polską S.A." = Abkommen mit der polnischen Post 'Poczta Polska' [S.A.: Spółka Akcyjna = Aktiengesellschaft]).

Zusätzlich zum PPI wird in Polen immer noch ein weiterer Hand- bzw. Tagesstempel des annehmenden Postamts, hier des "Urząd Pocztowy" (=Postbüro) "Wrocław 15" (Powstańców Śląskich 50, Wrocław 53-350), auf der Sendung abgeschlagen.

Gruß
Thomas

[1]: http://www.poczta-polska.pl/hermes/uploads/2013/07/regulamin-swiadczenia-uslug-powszechnych-28-czerwca-2013.pdf (§ 21)
 
Stefan Am: 22.10.2016 14:26:22 Gelesen: 39125# 27 @  
Nachfolgend zwei vielleicht nicht ganz so häufige Länder mit "Postage Paid"-Vermerken:



"Postage Paid"-Vermerk aus Guernsey



"Postage Paid"-Vermerk von der Isle of Man nach 8119 Bridel in Luxemburg

Leider weisen die beiden Belege kein Datum auf und lassen sich nicht datieren.

Gruß
Pete
 
molenaar Am: 21.12.2019 21:46:21 Gelesen: 22099# 28 @  
Hallo an Alle,

hier ein Brief mit Stempel, Taxe percue, aus Japan nach Holland.



Im Brief zwei fehlen nach meiner Meinung zwei Buchstaben nämlich:

das E hinter post und hinter percu.

Ist das richtig?



mfG, Tiem
 
Altmerker Am: 03.11.2020 16:06:46 Gelesen: 19583# 29 @  
Diese Firmensendung aus Granada mit dem nicht zu erkennenden Hologramm ist frankiert mit Entgelt-bezahlt-Eindruck F.P., was für "FRANQUEDO PAGADO" steht. Darüber das Logo der spanischen Post (gekröntes Posthorn). Das Optimo steht wohl für optimal, also Best-Price-Porto?

Gruß
Uwe


 
Winni451 Am: 23.03.2021 20:56:59 Gelesen: 17836# 30 @  
Hallo

Aus Litauen wurden schon Belege gezeigt, ergänzend anbei nun ein tagesfrischer Beleg aus Rokiškis als Einwurfeinschreiben. Der Vermerk "Postage Paid" wurde hier zusammen mit den restlichen Angaben auf Etikett gedruckt. Entgegen der üblichen Gepflogenheiten hat die deutsche Post dieses mal das eigene Einschreiben-Etikett nicht quer rüber geklebt.



Laut Sendungsnachverfolgung wurde der Brief (oder das Päckchen?) am 12.03. abgeschickt, kam am 16.03. im Zentrum (was auch immer) an (Transit oder Empfängerland?) und verbrachte dort oder unterwegs zwischen den Zentren (Transit-Empfänger) die Zeit bis zum 23.03. vermutlich mit Entspannen und Kartenspielen um dann dass deutsche Zentrum zu verlassen und noch am selben Tag zugestellt zu werden. Die Postkutsche wäre sicher langsamer gewesen.

Grüße
Winfried
 
DL8AAM Am: 12.05.2021 15:32:29 Gelesen: 17140# 31 @  
Schweiz

Hier ein modifiziertes Freistempelgerät, so dass damit eine Entgeltbezahlt-Frankatur abgeschlagen werden kann. Ob das standardmäßig hinterklegt ist und so 'für jeden' Freistempeler-Kunden selbst umzuprogrammieren ist, oder ob das speziell modifizierte Geräte sind, die in dieser Form selbst vertrieben werden, ist mir aber unbekannt.



Priority "P.P. CH-8401 Winterthur". Leider unbekannter Absender, Zeitraum Mitte der 2010er Jahre

Inhalt des Datamatrix-Codes: 756803050154606000000000000000000000
756: Ländercode, Wert «756» steht für 'Post CH AG'
80: Konzernbereich, Wert «80» steht für 'PostMail'
30: Typ des Datamatrix-Codes
50154606: Die ersten 8 Stellen der 9-stelligen "Rechnungsreferenznummer" (RRN)
000000: Auftragsnummer, hier nicht gesetzt
0: Reserve, fixer Wert «0»
00000000: Kunden-ID (KDP-ID), hier nicht angewendet
 

Das ist übrigens mein einziges "AFS-Umbau"-Entgeltbezahlt-Exemplar dieser Art bisber, scheinbar sind diese nicht so häufig, falls es überhaupt "Formen" von der Stange sein sollten.

Beste Grüße
Thomas
 

DL8AAM Am: 05.08.2021 21:25:50 Gelesen: 15884# 32 @  
Frankreich



Auslandsbrief aus Frankreich nach Deutschland, frankiert mit einem internationalen Entgeltbezahlt-Label; etwa um das Jahr 2018.



Label PORT PAYÉ FRANCE / destineo international.

Bisher kannte ich nur "destineo" Eindrucke, Tintenstrahler, Stempel und einfache Labels aus Frankreich, aber dieses Label sieht eher sehr professional gedruckt aus. Und da der Absender, eher ein kleinerer Spezialanbieter ist, zumal der sich nur mit einem Handstempel verewigt hat, und keinen gestylten "Schmuckumschlag" als Eyecatcher nutze, vermute ich keine große internationale Massenmailing-Aktion, sondern eher ein direkteres Bestandskundenanschreiben - kann es also sein, dass dieses Label von der Post selbst gestellt wurde, also ein postalisches Label ist, das vom Versender per Hand verklebt wurde? Ein Postkunde selbst, würde hier eher eine kostengünstigere Ausführung wählen. Abrechnung per Einlieferungsliste? Oder Vorverkauf? Oder handelt es sich vielleicht sogar, um eine Art von Frankierservice der französischen La Poste?

Beste Grüße
Thomas
 
juni-1848 Am: 06.08.2021 15:37:16 Gelesen: 15851# 33 @  
@ molenaar [#28]

Moin Tiem,

das ist richtig.

Französisch ist ist Amtssprache vieler internationaler Organisationen, so auch des Weltpostvereins (UPU, Union postale universelle). Das gilt insbesondere für den Auslandspostverkehr.

Übersetzungen und Schreibweisen sind halt weltweit fehleranfällig.

Solche Stempel verraten, dass hinter all der "Postautomation" immer noch Menschen ihr (Un)Wesen treiben.

Sammlergruß, Werner
 
Baber Am: 06.08.2021 16:28:38 Gelesen: 15841# 34 @  
Im Inlandsverkehr in Österreich verzichtet man ganz auf Französisch und verwendet nur das englische "postage paid".



Economy-Brief 1. G-Stufe



Brief Prior 2. G-Stufe

Gruß
Bernd
 
epem7081 Am: 06.08.2021 16:38:30 Gelesen: 15841# 35 @  
Hallo zusammen,

aus der aktuellen Bearbeitung etlicher Bankbelege kann ich nun auch zu diesem Thema ein Fundstück beisteuern.



Ob der Brief der AMSTERDAM-ROTTERDAM BANK N.V. vom 9.11.1970 vielleicht vom Gewicht her etwas grenzwertig war und deshalb zum AFS ausdrücklich die postalische Freigabe "Port Betaald / Port Payé / Rotterdam" über jeden Zweifel erhaben machen sollte?

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Baber Am: 06.08.2021 16:56:38 Gelesen: 15839# 36 @  
Rhodesien kümmerte sich nicht um die offizielle Sprache des Weltpostvereines bei Auslandssendungen.

Dieser Brief von 1978 in die USA trägt nur den (undeutlichen) Aufdruck "Postage paid in cash"



Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 06.08.2021 19:10:13 Gelesen: 15828# 37 @  
@ Baber [#34]

Hallo Bernd,

nur zur klärenden Ergänzung. Das ist, trotz "Postage Paid", eigentlich keine "Gebühr bezahlt"- oder "Entgelt bezahlt"-Frankatur, im engeren Sinne (PPI, "Postage Paid Indicia"), sondern ein Schalter- bzw. Postfreistempel.

Und ein Tipp am Rande, wenn jemand diese österreichischen Labels hat, es kann nicht schaden, den Beleg "jetzt" im guten Zustand zu scannen, einige/viele verlieren leider über die Zeit ihre "Farbintensität". Das musste ich auch schmerzlich lernen (trotz temperiert und unter "Lichtabschluss" gelagert). ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
Ichschonwieder Am: 09.08.2021 11:39:19 Gelesen: 15667# 38 @  
Ein Label "TAXE PERCUE" aus Ungarn, in Dresden mit Datum 21.11.91 überstempelt.



Klaus Peter
 
Briefuhu Am: 16.08.2021 19:28:28 Gelesen: 15422# 39 @  
Ein R-Brief vom 05.08.1991 aus Bratunac/Jugoslawien nach Zvornik. Stempel "POSTARINA PLACENA GOTOVO" heisst Porto bar bezahlt.



Schönen Gruß
Sepp
 
DL8AAM Am: 08.01.2022 20:11:19 Gelesen: 13792# 40 @  
Wie es aussieht, scheint es so zu sein, dass die Österreichische Post das Layout ihrer Entgeltbezahlt-Eindrucke grundlegend überarbeitet hat:



Werbesendung "ECO" bar freigemacht beim Postamt 1000 Wien

Absender "Aktivhotel Gasteiner Einkehr" in 5632 Dorfgastein. Vermutlich steckt hier also ein externer Versanddienstleister aus dem Bereich "Lettershop" hinter dem Produktion dieses Mailings, der es dann in Wien direkt eingeliefert hat.

Hier zum Vergleich die bisherigen Formen



Beste Grüße
Thomas
 
epem7081 Am: 08.01.2022 23:55:11 Gelesen: 13770# 41 @  
Hallo zusammen,

ein Fall für diesen Thread aus Österreich:



Obwohl die BEZIRKSHAUPTMANNSCHAFT LEIBNITZ in 8430 LEIBNITZ angesichts eines wohl umfangreicheren Postversandes bereits in die Briefkuverts den Freimachungsvermerk: "Postgebühr / bar bezahlt" eingedruckt hatte, wurde bei Versand im konkreten Fall neben dem Werbestempel "WEINSTADT / LEIBNITZ / TOR ZUM / STEIRISCHEN / WEINLAND" und Tagesdatum vom 3.8.1989 im Stempelkopf LEIBNITZ / z / 8430 noch ein weiterer violetter Handstempel "Bureau de poste / 8430 LEIBNITZ / (Autriche) / Taxe percue" aufgebracht.

Mit freundlichen Grüßen zu nächtlicher Stunde
Edwin
 
DL8AAM Am: 09.01.2022 03:39:04 Gelesen: 13757# 42 @  
@ epem7081 [#41]

Obwohl ... (wurde) noch ein weiterer violetter Handstempel "Bureau de poste / 8430 LEIBNITZ / (Autriche) / Taxe percue" aufgebracht.

Ein denkbarer Grund wäre, dass sich zwischenzeitlich die Formvorschriften für die Kennzeichnung barfreigemachter Sendungen geändert haben oder auch, das die Sendung in das Ausland gegangen wäre. Im letzteren Fall gehört üblicherweise eine "internationalsprachige" Bestätigung über die Entrichtung des Portos auf den Umschlag.

Schöner Beleg, leider fehlt der Fensterinhalt.

Beste Grüße
Thomas
 
BeNeLuxFux Am: 23.01.2022 11:28:07 Gelesen: 13394# 43 @  
Hallo,

ein weiterer Barfreimachungsvermerk im Inlandsverkehr aus Österreich vom 15.03.2006. Der untere Teil des Kreises wird von einem weiteren Aufkleber teilweise überdeckt.



Grüße, Stefan
 
Baber Am: 24.01.2022 17:03:29 Gelesen: 13319# 44 @  
Frage an die Fachleute: Ist das heutzutage zulässig?

Ein Mangel an Briefmarken wird in 88250 Weingarten 2019 ja kaum vorgelegen haben.



Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 24.01.2022 19:55:15 Gelesen: 13301# 45 @  
@ Baber [#44]

Warum nicht? Das sollte bis heute der Standard sein, wenn man eine Auslandssendung mit einem Internationalen Antwortschein bezahlt. Dieser IRC wird nicht gegen Briefmarken oder Schalterfreistempellabel eingetauscht, da der Mitarbeiter diesen nicht "als Geld" in das System einbuchen kann. Der Schaltermitarbeiter nimmt den IRC an, stempelt die Sendung mit diesem PPI-Handstempel - zusammen mit einem Tagesstempel - frei und schickt den IRC "als ungebuchten Beleg" an seine vorgesetzte Stelle ein.

Beste Grüße
Thomas
 
antwortscheinsammler Am: 25.01.2022 08:09:45 Gelesen: 13238# 46 @  
Im Prinzip richtig, aber ein IAS wäre nur für den Betrag eines einfachen Auslandsbriefs (€ 1,10) gültig gewesen, ob die anderen € 0,40 bar entrichtet wurden, ist wohl nicht mehr nachzuvollziehen.



LG antwortscheinsammler
 
DL8AAM Am: 25.01.2022 14:48:33 Gelesen: 13189# 47 @  
@ antwortscheinsammler [#46]

Ja, stimmt. Aber dann frage ich mich, wie diese restlichen 40 Cent, falls diese bar entrichtet worden sind, in der Kasse verbucht wurden? Der Trick mit dem Entgeltbezahlt-Stempel soll ja genau dieses Problem umgehen, da IRCs nicht direkt als Geldeingang eingebucht werden können. Ohne Verkauf von "irgendetwas", keine Bargeldeinnahme bzw. keine Bargeldeinnahme ohne "Verkauf" gegen einen abrechenbaren Bestand? Gibt es bei den Schaltergeräten der DPAG die Möglichkeit einen Geldeingang in der Kasse zu verbuchen, ohne einen entsprechenden "Verkaufsvorgang"? So etwas wie eine Sondereinnahme (für eine "positive Kassendifferenz" aus einem "Bodengeldfund" ...hi)? Eine Umgehungsmöglichkeit wäre vielleicht, der Mitarbeiter hat eine Digitalmarke zu 40 Cent erstellt und diese anschliessend vernichtet. Oder der Kunde hat mit der Abgabe von zwei IRCs überzahlt, was aber wohl eigentlich nicht so richtig regelkonform sein sollte, oder? Es gilt doch das Prinzip, je ein IRC für je 1 Sendung? Oder ... es wird doch wohl keine spezielle Einbuchungsposition für die bestandsverkaufslose Begleichung von etwaigen Sonderleistungen bei IRC-freigemachten Sendungen geben? Für die dreivier IRC-Vorgänge pro Jahr, bundesweit? ;-)

Dein Einwand ist wirklich interessant.

Aber - beträgt Dein "Zusatzentgelt" wirklich 40 Cent? Bis zum 01.07.2019 kostete ein Auslandsstandardbrief doch nur 90 Cent [1]? Der Tagesstempel ist ja vom 27.04.2019. Ich meine es wären von Standardbrief (90 Cent) auf den Kompaktbrief (1,50 €) also 60 Cent? Aber egal, das "Problem" an sich, bleibt uns erhalten. ;-)

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.deutschepost.de/content/dam/dpag/images/A_a/aenderungen/dp-preisliste-06-2019.pdf
 
Baber Am: 25.01.2022 17:20:00 Gelesen: 13176# 48 @  
@ DL8AAM [#47]

Ich habe noch nie einen Antwortschein eingelöst. Ich habe immer gedacht, er wurde gegen eine Briefmarke für die einfache Auslandsgebühr getauscht. Dann wäre die "Einnahme" in der Kasse als Gegenwert zur verkauften Marke der Antwortschein.

Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 25.01.2022 18:12:04 Gelesen: 13163# 49 @  
@ Baber [#48]

Nein Bernd, das war früher, "ganz früher", vielleicht mal so. Seit längerer Zeit kann man einen IRC nur noch bei der direkten Abgabe eines Auslandsbriefes einlösen. Ein IRC ist halt kein "Geldschein", der in die Kasse eingelegt werden kann, damit diese wieder stimmt. Vielleicht ist dieser "Nicht-Geld-Ersatz" genau auch ein Grund dieser aktuellen Regelung. So kann zumindest etwas behindert werden, dass IRCs, als "internationale Parallel-Währung", unabhängig etwaiger beschränkenden nationaler Devisenbestimmungen, international zirkulieren bzw. verwendet werden können. Für den, der keinen Auslandsbrief benötigt oder der keinen kennt, der internatioal Briefe verschickt, sind diese im Prinzip somit "wertlos" geworden.

Beste Grüße
Thomas
 
antwortscheinsammler Am: 26.01.2022 08:45:18 Gelesen: 13093# 50 @  
@ DL8AAM [#47]

Du hast Recht, das Porto für einen einfachen Auslandsbrief war € 0,90 und Deine Tabelle hat mich auch auf die Lösung unseres Rätsels gebracht. Das Porto für einen Auslandsbrief der 2. Gewichtsstufe war € 1,50. Schätze also dass der Postler schlicht nicht wusste, dass ein IAS nur für die 1. Gewichtsstufe gilt. Für die Kasse / Buchhaltung war das auch egal, solange niemand die "Unterfrankierung" monierte, es floss ja kein Geld.

Vielleicht weiss Bernd noch was in dem Brief war ?

Übrigens, etwas pikant, der Grund warum die IAS schon sehr schnell nicht mehr gegen Briefmarken eingetauscht wurden, waren die extrem unterschiedlichen Verkaufspreise weltweit und die dadurch entstandene Spekulation. In A-Land gekauft für umgerechnet 10 cent und in B-Land Briefmarken für 20 cent bekommen war theoretisch kein schlechtes Geschäft. In der Praxis allerdings auch kein besonders gutes, nirgendwo auf der Welt konnte man IAS in wirklich grossen Mengen kaufen und die Gesamtabwickung wäre auch recht kompliziert gewesen.

Im kleinen Rahmen konnte ich die unterschiedlichen Verkaufspreise selbst bis Ende 2021 nutzen, IAS z.B. in der Türkei für ca €0,80 kaufen und für den Versand von Auslandsbriefen ( €1,10 ) verwenden. Der "Gewinn" hielt sich summenmäßig in Grenzen :-))

LG Wolfgang
 
Richard Am: 26.01.2022 09:44:08 Gelesen: 13085# 51 @  
@ DL8AAM [#49]

Hallo Thomas,

dazu empfehle ich die wahre Geschichte des Charles Ponzi zu lesen [1].

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Ponzi
 
antwortscheinsammler Am: 26.01.2022 10:18:57 Gelesen: 13082# 52 @  
Ja, ja, der gute alte Ponzi :-))

Ergänzen muss man den Wikipedia-Artikel insofern, dass Ponzi sehr schnell gemerkt hat, dass das tatsächliche Kaufen von IAS in Europa und die Verwertung der in USA erhaltenen Briefmarken viel zu aufwändig war und es völlig ausreichte, den "Investoren" die Story zu erzählen.

Das tatsächliche Volumen aus der realen Spekulation war sehr gering, zu 99% verkaufte Ponzi einfach nur heisse Luft. :-))

LG Wolfgang
 
Baber Am: 26.01.2022 13:16:00 Gelesen: 13060# 53 @  
@ antwortscheinsammler [#52]

Wenn Ponzi heute noch leben würde, könnte er Bier in Deutschland trinken und die 8 Cent Pfandflasche in Österreich für 9 Cent zurückgeben. Abgesehen von den Transportkosten hätte er dann pro Flasche 12,5% verdient.

Gruß
Bernd
 
antwortscheinsammler Am: 26.01.2022 15:23:41 Gelesen: 13046# 54 @  
@ Baber [#53]

Nein, wenn Ponzi noch leben würde, würde er Tausende superschlaue "Investoren" davon überzeugen, dass man mit der Arbitrage bei Pfandpreisen unendlich reich werden kann und ihnen ihr Geld abnehmen ohne selbst eine einzige Pfandflasche zurück zu geben.

Da Ponzi ja nicht dumm war, würde er heute lieber gleich Bitcoins und sonstige Kryppelwährungen verkaufen.

Gruß
Wolfgang
 
Briefuhu Am: 23.05.2022 09:03:18 Gelesen: 10658# 55 @  
Hier ein Brief aus der ehemaligen Tschechoslowakei vom 12.07.1973. Absender war eine Mineralwasserfabrik in Moravsky Beroun und der Empfänger die tschechoslowakische Staatsbank, Filiale in Uherske Hradiste.

Der Stempel Postovne pausalovano dürfte Gebühr bezahlt heißen.



Schönen Gruß
Sepp
 
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