Thema: Neuheiten aus Österreich
Richard Am: 23.09.2007 14:04:00 Gelesen: 1269592# 1 @  
Liebe Sammlerfreunde,

Marken aus Österreich werden nicht nur im Heimatland gerne gesammelt. Meistens sind sie schön anzusehen, manchmal auch sehr umstritten. Ein Unterschied zu deutschen Marken liegt in den Motiven lebender Personen, wie Arnold Schwarzenegger, den 'Bullen von Tölz' Othmar Fischer oder demnächst Thomas Gottschalk.

Ich werde versuchen, Ihnen einige der Neuheiten und dazu gehörenden Ersttagsstempel hier im Forum vorzustellen. Da die 'Post Austria' die Markenmotive früher als die Texte zur Marke veröffentlicht, werden manchmal zunächst nur die Marken gezeigt und später durch Texte ergänzt.

Dieses Thema bitte nicht zur Diskussion oder zu eigenen Beiträgen verwenden, es soll ausschließlich redaktionell genutzt werden.

Wer aber ein ähnliches Thema zu Neuheiten eines anderen Landes oder zu bestimmten Motiven schreiben möchte, ist dazu herzlich eingeladen.

Einen herzlichen Gruss nach Österreich ! Wir hoffen, dass aufgrund unserer Werbung in der 'Briefmarke' viele Sammler zu uns finden werden.

Richard Ebert
 
Richard Am: 23.09.2007 16:25:47 Gelesen: 1269586# 2 @  
Wiener Staatsoper - Pique Dame

Mi. 2691 - Die Post präsentierte schon mehrmals die Wiener Staatsoper auf Markenausgaben, zuletzt zum 50. Jahrestag der Wiedereröffnung. Der Anlass für diese Marke, die als Serie fortgeführt wird, ist das gestiegene Interesse für Oper, im speziellen Fall für die Premieren der Wiener Staatsoper. Diese Spitzeninstitution der Musikkultur hat mit Fernsehübertragungen ihrer Premieren für Aufsehen gesorgt. Die Sternstunden der Oper mit erstklassigen Sängern hautnah zu Hause erleben zu können, hat sich als Erfolgskonzept erwiesen, das in den nächsten Jahren weiter gepflegt werden soll. Die Post wird sich mit Markenausgaben den Opernpremieren anschließen und hofft, Musikfreunde und Sammler in aller Welt zu begeistern. Eine neue Facette der Sammelleidenschaft tut sich damit auf.

Den Anfang macht die Oper „Pique Dame“ des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Seiji Ozawa, der als Musikdirektor der Wiener Staatsoper 2004 zu Markenehren kam, steht am Dirigentenpult. Die Premiere im Haus am Ring findet am 28. Oktober 2007 statt.

Als Vorlage für Tschaikowskis Oper diente die gleichnamige Erzählung von Alexander Puschkin, dem Begründer der modernen russischen Literatur. Zentrales Thema der 1834 entstandenen Erzählung – sie wurde benannt nach einer Spielkarte des französischen Kartenblattes – ist die Spielleidenschaft. Ort der Handlung ist St. Petersburg. Adelige und Offiziere im Zarenreich zum Ende des 18. Jahrhunderts bilden den gesellschaftlichen Hintergrund. Um an das Geheimnis des Kartenglücks heranzukommen, nützt der Offizier Herrmann das Vertrauen seiner Geliebten Lisa aus und geht buchstäblich über Leichen. Er bedrängt Lisas Großmutter – früher in Spielerkreisen „Pique Dame“ genannt – mit der Pistole. Sie stirbt vor Schreck. Lisa erkennt, dass sie von Herrmann nur ausgenützt wird und stürzt sich aus Verzweiflung in die Newa. Herrmann verliert das alles entscheidende Kartenspiel gegen seinen Nebenbuhler, dem Fürsten Jeletzkij, und ersticht sich.

Die Premiere der Marken zu den Premieren der Wiener Staatsoper zeigt das Bühnenbild von Johannes Leiacker.



Erscheinungsdatum: 28.10 2007
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Nationalbank
Art: Sonderpostmarkenserie


 
Richard Am: 30.09.2007 17:36:52 Gelesen: 1269553# 3 @  
Mi. 2688 - Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) erreicht eine Länge von 25 bis 75 Millimeter – er ist damit der größte in Europa vorkommende Käfer. Besonders auffällig ist das „Geweih“, das ihm auch seinen Namen eingebracht hat. Dabei handelt es sich um die massiv vergrößerten so genannten Mandibeln (Oberkiefer) – sie können fast die halbe Körperlänge ausmachen. Den Lebensraum der Hirschkäfer bilden alte Eichenwälder. Von Juni bis August kommt es zur Partnersuche und den bekannten Rivalenkämpfen zwischen den männlichen Tieren.



Erscheinungsdatum: 10.10 2007
Auflagenhöhe: 10.150.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh.Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken


 
Richard Am: 08.10.2007 10:40:20 Gelesen: 1269524# 4 @  
Mi. 2690 - Christiane Hörbiger gehört zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen im deutschen Sprachraum. Als Tochter von Paula Wessely und Attila Hörbiger wurde ihr das große Talent sozusagen schon in die Wiege gelegt. Geboren am 13. Oktober 1938 in Wien, wurde Christiane Hörbiger wie ihre Schwestern Maresa Hörbiger und Elisabeth Orth in eine Klosterschule geschickt. Nach dem Willen der Eltern sollte „Nannerl“ eine Konditorlehre absolvieren, aber sie setzte sich mit ihrem Wunsch, Schauspielerin zu werden, durch.

Trotz ihrer Blitzkarriere beim Film – bereits mit 16 Jahren bekam sie ihre erste Filmrolle – lernte sie den Beruf von Grund auf. Sie nahm am Reinhard-Seminar Schauspielunterricht. Engagements beim Film unterbrachen immer wieder ihre Ausbildung. Bei Privatlehrern, vor allem bei Alma Seidler, vervollständigte sie ihre Schauspiel-, Tanz- und Gesangsausbildung.

Mit 19 Jahren stand Christiane Hörbiger erstmals auf der Bühne des Burgtheaters. In Wien wurde sie aber ständig mit den Schauspielgrößen ihrer Familie verglichen. Die junge Schauspielerin ging daher aus Wien weg und baute in Heidelberg, München und Zürich ihre eigene Karriere auf. 25 Jahre lang spielte Christiane Hörbiger an den renommiertesten Bühnen des deutschen Sprachraumes die größten Rollen der Theaterliteratur. Es gelang ihr, aus dem Schatten der Eltern zu treten und sich aus eigener Kraft einen Namen zu machen. Mit ihrer Komik, ihrem Charme und ihrem unvergleichlichen Stil ist sie die Inkarnation der „Grand Dame“. Die Präzision ihrer großen Schauspielkunst brachte ihr auch beim Film entsprechende Erfolge ein.

Ab den 80er Jahren wurde das Fernsehen auf sie aufmerksam. Durch ihre Hauptrollen in vielen Fernsehserien spielte sie sich in die Herzen eines Millionenpublikums.

Im Laufe ihrer Karriere wurde Christiane Hörbiger mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit der goldenen Kamera und mehrmals mit einem Romy als beliebteste Schauspielerin. Als eine von wenigen Frauen wurde ihr der Karl-Valentin-Orden verliehen. Die Republik Österreich ehrte ihre Arbeit mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und mit der Ernennung zur Kammerschauspielerin.



Erscheinungsdatum: 13.10.2007
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 15.10.2007 08:56:58 Gelesen: 1269498# 5 @  
Stahlschnittmeister Michael Blümelhuber

Mi. 2689 - Kunstvolle Bearbeitung von Eisen gab es schon in der Antike, in erster Linie als Oberflächendekor auf Waffen und Rüstungen. Neben dem Gravieren gewann der Eisenschnitt immer mehr an Bedeutung. Es handelt sich dabei um eine spanabhebende Bearbeitung des Eisens mit gehärteten kleinen Werkzeugen wie Meißel, Grabstichel, Bohrer, Feile und Punze. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts spricht man auf Grund der Veredelung des Eisens vom Stahlschnitt.

In Steyr, seit dem Mittelalter Hauptsitz der Klingenschmiede, entwickelte sich die Kunst des Eisenschnittes. In der Rokokozeit geriet diese Kunst in Vergessenheit und wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts durch die Künstler Gustav Ritzinger, Leo Zimpel und Michael Blümelhuber wiedererweckt. Im 20. Jahrhundert ragten besonders Hans Gerstmayr und Friedrich Mayr heraus. Letzterer ist auch als Entwerfer einer Anzahl von österreichischen Sonderbriefmarken hervorgetreten, so auch dieser Marke.

Michael Blümelhuber, geb. 1865 in Unterhimmel (Christkindl) bei Steyr, gest. 1936 in Steyr, wird als größter Meister des Eisen- bzw. des Stahlschnitts bezeichnet. Es war seine entscheidende handwerkliche und künstlerische Leistung, dass er erstmals in der jahrhundertealten Geschichte des Eisenschnittes seine Werke aus dem vollen Material schnitt. Staat, Land und die Stadt Steyr erbauten das Meisteratelier für Stahlschnitt, die Landeskunstschule, in die Blümelhuber 1910 einzog – heute eine Zweigstelle der HTL Steyr „Fachschule für Metalldesign“. Blümelhuber schuf Jagdmesser, Bestecke, Scheren, Brieföffner und Schmuckstücke. Seine Hauptwerke waren jedoch in erster Linie symbolische Plastiken. Einige seiner Werke sind seit dem 2. Weltkrieg verschollen.

Der 29 cm große Linzer Domschlüssel ist das bekannteste Werk des Meisters. Herausgearbeitet aus einem Stahlblock von über 2 Kg Gewicht, wiegt das fertige Stück nur einen Halben Kilogramm. Blümelhuber schuf den Schlüssel 1924 zur Einweihung des Maria-Empfängnis-Doms in Linz. Der Bart des Schlüssels ist der wichtigste Teil. Blümelhuber schnitt das Kreuz aus dem Bart. Neben dem Kreuz Wurzeln schlagend rankt sich am durchbrochenen Schlüsselschaft die Blume der Liebe – die Rose – empor, gemeinsam mit dem Spruchband “APERIT ET NEMO CLAUDIT; CLAUDIT ET NEMO APERIT“. D.h. Er öffnet und niemand schließt, er schließt und niemand öffnet. Im Schlüsselgriff blüht ein Lilienstrauß auf, Symbol der Reinheit und Unschuld. Darüber schwebt der Heilige Geist als Taube. In den beiden mittleren Vierpassrundungen kniet je ein Engel, er verehrt mit gefalteten Händen die Lilie – das Mysterium der Gottesmutter. Der Domschlüssel, der seit 1924 im Besitz des OÖ Landesmuseums ist, wurde 1985 an Bischof Aichern von Linz übergeben und ist jetzt in seiner vorgesehenen Heimstätte, dem Maria-Empfängnis-Dom zu Linz.



Erscheinungsdatum: 12.10.2007
Auflagenhöhe: 420.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Friedrich Mayr
Stich: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 20.10.2007 06:42:08 Gelesen: 1269476# 6 @  
50 Jahre Haus des Meeres

Der Aqua Terra Zoo Haus des Meeres ist in einem ehemaligen Flakturm aus dem 2. Weltkrieg untergebracht. Dieses Mahnmal ist über 50 Meter hoch und besitzt Dank seiner Dachterrasse Wiens schönsten Panoramablick. Von seinem äußeren Erscheinungsbild - das aus Denkmalschutzgründen immer noch im Zustand wie vor 60 Jahren ist – würde niemand darauf schließen, dass dieser abschreckende Betonklotz ein derart herrlich buntes und lebendiges Innenleben besitzt.

Auf sechs Geschossebenen tummeln sich insgesamt über 5.000 lebende Tiere, angefangen von tropischen Fischen, über Mittelmeertiere, Schlangen, Echsen und Krokodile bis hin zu bunten Vögeln und freilaufenden Äffchen, die sich im Tropenhaus völlig frei bewegen können. Außerdem beherbergt das Haus des Meeres Österreichs größtes Aquarium mit 300.000 Litern, indem sich Haie gemeinsam mit einer Meeresschildkröte tummeln. Das Haus des Meeres hat international einen ausgezeichneten Ruf als Zoo, der mit sehr großem Erfolg vor allem verschiedene Meerestiere nachzüchtet, z.B. die auf der Marke gezeigten Anemonenfische – auch Nemo genannt - sowie Seenadeln, Seepferdchen, aber darüber hinaus ebenso Schildkröten, Schlangen, Vögel usw.

Die konstituierende Generalversammlung des Gründervereins fand vor fünfzig Jahren am 26.11.1957 statt. Proponenten waren unter anderem die später sehr erfolgreichen Universitätsprofessoren Dr. Ferdinand Starmühlner und Dr. Rupert Riedl. Ursprünglich unter dem Namen „Gesellschaft für Meeresbiologie“, fand die erste Periode mit Präsident Dr. Hartel, Vize Ing. Otte und Geschäftsführer Hubert Belgrad im Jahre 1965 ein jähes Ende. Ab 1966 begann die zweite Periode, diesmal unter Emmerich Schlosser, der die nächsten 15 Jahre mit einem Team junger Idealisten das Haus auf- und ausbaute. Auch der langjährige GF Präsident Franz Six gehörte dazu.

Unter der Präsidentschaft vom Abg. zum Nationalrat Hans Jungwirth gab es erste Fangfahrten. Die Ausstellungsfläche wurde wesentlich vergrößert. Die dritte Periode mit Erich Brenner an der Spitze brachte Konsolidierung und mehr Qualität. Erstmals wurde mit Dr. Mitic ein Zoologe eingestellt und mit Präsident Starmühlner eine neue Galionsfigur gewonnen. Seit 1995, zunächst im Team, führt nun Dr. Michael Mitic sehr erfolgreich den mittlerweile ISO und OHSAS zertifizierten AQUA TERRA ZOO und der amtierende Präsident Univ. Prof. Dr. Ott – ein weltweit bekannter Meeresforscher – , der Geschäftsführende Präsident Franz Six , der Vizepräsident Univ. Prof. Dr. Radda und Werner Binder, der für die kaufmännischen Belange verantwortlich zeichnet, unterstützen ihn dabei. Der gesamte Vorstand und die Mitarbeiter bilden ein schlagkräftiges Team.

Mit über 250.000 Besuchern jährlich zählt das HAUS DES MEERES zu den Topsehenswürdigkeiten Wiens. Viele Projekte, wie die erstmalige Öffnung der Flakturmterrasse für Publikum, das neue 300.000 Liter fassende Haibecken und der Bau eines zweiten Tropenhauses prägen das Jubiläumsjahr.



Erscheinungsdatum: 29.11 2007
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Cartor Security Printing
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 25.10.2007 18:54:51 Gelesen: 1269455# 7 @  
Weihnachten 2007 - Wandikone

Mi. 2692 - Die Weihnachtsmarke 2007 mit Auslandstarif zeigt die Geburt Christi auf einer Ikone aus der Kirche zu St. Barbara in Wien I. Die einstige Konviktskapelle eines Jesuitenkollegiums, seit 1775 der griechisch-katholischen Glaubensgemeinschaft übergeben, ist heute eingebunden in den Gebäudekomplex der Unternehmenszentrale der Österreichischen Post AG und dient der ukrainischen griechisch-katholischen Zentralpfarre für Österreich als Gotteshaus. Die Kirche St. Barbara ist ein Beispiel für die jahrhundertlange Verbundenheit Österreichs mit der griechisch-katholischen Kirche und der Ukraine. Der international bekannte Ikonenmaler Prof. Svjatoslav Hordynskyj hat anlässlich der umfassenden Renovierung der Kirche in den Jahren 1983-1985 die Bilder an der Decke im Altarraum und im Kirchenschiff neu gemalt. Diese Ikonen sind im neo-byzantinischen Stil mit ukrainischen Elementen ausgeführt.

Die Ikone der Geburt Jesu an der linken Seitenwand im Altarraum ist im Bildaufbau wie auch in der Symbolik ganz dem traditionellen Stil verpflichtet. Die Bildmitte ist bestimmt vom zentralen Thema der Menschwerdung Gottes. Wir sehen die Krippe mit dem traditionell gewickelten Kind in einer Felsenhöhle platziert. Die orthodoxe Ikonographie stellt die Geburt Christi in einer dunklen Höhle dar. In dieser Dunkelheit – dem Reich des Satans und des Todes – befindet sich auch das auserwählte Volk, als Ochs und Esel an die Krippe gestellt. Und in die Finsternis hinein leuchtet der Stern, der Gottes Gegenwart bekundet. Zugegen ist auch die Himmlische Schar der Engel. Von links nähern sich die Heiligen drei Könige dem Kinde, geführt vom Engel über ihnen. Maria liegt vor der Krippe wie eine Ruhende in einer roten Umhüllung, der Aura des Göttlichen.

Die Gottesmutter ist also ganz von Gottes Liebe umfangen. Mit ihrer Hand zeigt sie auf das göttliche Kind rechts unten, das in einer Art Taufbecken gebadet wird. In der Ostkirche ist es noch heute Brauch, die Kinder bei der Taufe zur Gänze ins Wasser zu tauchen. Die Frau mit dem Wasserkrug ist in ukrainischer Tradition gekleidet. Links unten sitzt der Heilige Joseph in nachdenklicher Haltung. Ein Hirte nähert sich ihm mit seiner Schafherde, fragend nach dem Weg zu Christus. Der Granatapfelbaum in der Mitte unten symbolisiert die Anwesenheit der Kirche als Ekklesia, die Gemeinschaft der Gläubigen.

Die Ikone trägt die Theologie und Spiritualität der Ostkirche in sich. Sie wird durch die göttliche Wahrheit, die sie einschließt, zum Kunstwerk. Ikonen sind wie Fenster in den Himmel und führen den Gläubigen zur unsichtbaren Wirklichkeit des Himmels empor. Sie machen die Wunder Gottes sichtbar und regen den Betrachter an, sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen und Gott zu finden.



Erscheinungsdatum: 09.11 2007
Auflagenhöhe: 3.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 06.11.2007 13:05:27 Gelesen: 1269392# 8 @  
Weihnachten 2007 - Altarbild Oberwöllan

Als Markenmotiv für die Weihnachtsmarke 2007 wurde die Darstellung der Geburt Christi auf dem Altarbild des gotischen Flügelaltars von Oberwöllan ausgewählt. Der kostbare Altar aus dem Jahr 1519 befindet sich nach seiner Renovierung als Leihgabe im Diözesanmuseum in Klagenfurt. Der vollständig erhaltene Altar präsentiert sich als ein wahres Kleinod des Museums.

Das zentrale Bild dieses Altares ist als Schreinrelief gearbeitet und stellt das Weihnachtsgeschehen in gemalter und geschnitzter Form dar. Eine jugendliche Maria kniet anbetend vor dem Kind. Josef steht voll Andacht dabei und hält ein Windlicht in der Hand. Ochs und Esel wärmen mit ihrem Atem das kleine Kind. Die goldene Rundbogenöffnung im Hintergrund ist Teil einer ruinenhaften Architektur, die das zu Ende gehende Alte Testament symbolisiert. Teilweise verdeckt durch die geschnitzte Zierranke erkennt man die Szene der Verkündigung an die Hirten.

Das zentrale Altarbild wird außen umgeben von zwei beweglichen Schreinflügeln, auf denen reliefartig die Hl. Katharina und die Hl. Barbara dargestellt sind. Auf der Rückseite der Flügel ist die Verkündigungsszene gemalt. Auf den beiden Standflügeln sind die Hl. Dorothea und die Hl. Agnes zu sehen. Im Altaraufsatz erhebt sich über dem geschnitzten Engelsreigen eine im Stil der Donauschule gemalte Dreikönigsdarstellung.

Die Filialkirche St. Peter und Paul der Streusiedlung Oberwöllans im Gemeindegebiet von Arriach liegt auf dem sonnseitigen Abhang des Wöllaner Nocks in einer Seehöhe von ca. 1200 m. Sie zählt zu den kunsthistorisch wertvollsten Höhenkirchen Kärntens. Erbaut im 14. Jahrhundert, wurde der romanische Kern der Kirche in der Spätgotik und Barockzeit erweitert. Der mächtige Turm mit Schießscharten erinnert an die frühere Funktion als ummauerte Wehrkirche. An den Außenwänden der Kirche befanden sich Fresken – ein Christophorus ist noch zu sehen.

Die Innenausstattung stammt aus dem 16. bzw. 17. Jahrhundert. Besonders erwähnenswert ist das in Kärnten einzigartige Betgestühl mit gangseitigen Klappsesseln und die mit 1530 datierte bemalte Kassettendecke. Im Altarraum befinden sich noch Fresken eines unbekannten Meisters aus dem Jahre 1494. Die Kirche von Oberwöllan wurde erstmalig 1615 als Filialkirche von Treffen erwähnt, betreut von den Evangelischen. Seit der Reformationszeit bekennen sich nämlich viele Arriacher zum Lutherischen Glauben. Dies zeigte sich auch bei der Generalsanierung des bedeutenden Kulturdenkmals 1985, als die Gemeindebürger solidarisch viel Geld und auch Arbeitszeit in die Renovierung ihrer Kirche investierten.



Erscheinungsdatum: 23.11 2007
Auflagenhöhe: 8.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 10.11.2007 07:23:26 Gelesen: 1269376# 9 @  
Thomas Gottschalk - Wetten dass

Als Europas erfolgreichste Show fesselt „Wetten dass..?“ bis heute ein Millionenpublikum. Der besondere Charme und die Schlagfertigkeit von Thomas Gottschalk – Entertainer, Show-Profi und Weltstar - und natürlich die spektakulären Wetten begeistern die Zuseher seit Jahrzehnten. Mit vielem betraten die Macher der Sendung absolutes Neuland in der Fernsehlandschaft der 80er-Jahre. Hans Joachim Kulenkampff, Rudi Carell und Joachim Fuchsberger dominierten die Samstagabend-Unterhaltung. Der aus Österreich stammende Frank Elstner brach in diese Riege ein mit einem Konzept, das die Zuschauer zum Mitmachen animieren sollte. Kandidaten, die etwas besonders gut können, wetten, dass sie dieses vor Millionen von Zusehern unter Beweis stellen werden.

Diese Idee schlug beim Publikum ein, und so läuft die Sendung seit der ersten Ausstrahlung am 14. Februar 1981 bis heute. Ab der 40. Sendung übernahm Thomas Gottschalk die Moderation und gab sie bis auf eine kurze Unterbrechung nicht mehr ab. Dass er einmal Deutschlands beliebtester Showmaster werden würde, hätte sich der am 18. Mai 1950 in Bamberg geborene und als Lehrer ausgebildete Sohn eines Rechtsanwaltes wohl nie gedacht. Aber bereits während seines Studiums entdeckte er seine wahre Berufung und arbeitete als freier Mitarbeiter im Radio und Fernsehen. Mit der Talk- und Musik-Show „Na so was“ gelang ihm der Durchbruch. Mit dieser Sendung begann seine bis heute anhaltende Beliebtheit.

In „Wetten dass…" erwies sich der große Blonde mit der „Supernase“ als würdiger Nachfolger Frank Elstners. Bis heute dankt ihm das Publikum mit unübertroffenen Einschaltquoten. Als Gottschalks Markenzeichen in der Führung der Sendung gilt seine lockere und spontane Gesprächsführung und selbst an seinen extravaganten Kleidungsstil sind die Zuschauer gewöhnt. Die Erfolgsleiter führte Deutschlands Top-Talker auch zum Film und in die Werbung. Gottschalk ist ein gefragter Moderator bei großen Galapräsentationen und Spendenaktionen. Auszeichnungen und diverse Medienpreise begleiteten den Medienstar von Beginn an, zweimal erhielt er eine Goldene Kamera, und 2005 die Goldene Rose von Montreux. Privat sucht der nunmehr 57-Jährige Ruhe auf seinem Zweitwohnsitz in Malibu, Kalifornien.



Erscheinungsdatum: 08.12 2007
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 10.01.2008 06:28:40 Gelesen: 1269291# 10 @  
Blumen - Frauenschuh

(Mi. 2696) - Der Frauenschuh, Cypripedium calceolus L., aus der weltweit bis zu 25000 Arten umfassenden und bei uns gänzlich geschützten Familie der Orchideen oder Knabenkrautgewächse (Orchidaceae) ist wohl die bekannteste und prächtigste heimische Orchidee. Sie blüht von Mai bis Juli in lichten Bergwäldern, im buschigen Steingeröll, vereinzelt auch von der Ebene (Flussauen) bis 1600 (1900) m in die Latschenregion reichend und verlangt, so wie die meisten Knabenkräuter, modrig-humosen und kalkhaltigen Lehm- oder Tonboden.

Für Fliegen und Erdbienen - angelockt vom Farbkontrast und dem milden aprikosennahen Duft - wird die pantoffelähnliche Unterlippe zur „Kesselfalle“. Zur Bestäubung führt der Weg nur an der Narbe und den klebrigen Pollen vorbei wieder heraus. Der Name (auch die zahlreichen Volksnamen wie z.B. Venus-, Marienschuh oder Almlatscher) weist ebenfalls auf die auffällige Form der Blütenunterlippe hin.

Seiner Schönheit wegen ist der Frauenschuh immer wieder gepflückt worden. Dazu kommt die Zerstörung so manchen Lebensraumes, so dass er an vielen früheren Fundstellen völlig ausgerottet ist. Er ist sehr selten geworden und außerordentlich gefährdet. Die strengen Naturschutzmaßnahmen und die Einsicht nicht nur der Bergwanderer - die ihn selbst oft nur noch von Bildern kennen - lassen hoffen, dass die Bestände allmählich wieder anwachsen. Einige Gartensorten lassen sich außerdem leicht über den Blumenhandel besorgen.

Von den weltweit ca. 50 Arten der Gattung Cypripedium wächst in Europa praktisch nur die beschriebene Art. Zwei, nämlich den Großblütigen Frauenschuh (Cypripedium macranthos SWARTZ) und den Gepunkteten F. (C. guttatum SWARTZ) findet man nur in Russland. Die Wurzelstöcke eines nordamerikanischen Frauenschuhes werden in der Volksheilkunde und in der Homöopathie bei Schlaflosigkeit und emotionalen Spannungen verordnet.

Ein Herbarblatt – manche sagen dazu „Pressblumenbild“ – aus dem Jahr 1962 diente der Briefmarke als Vorlage.





Erscheinungsdatum: 15.01.2008
Auflagenhöhe: 10.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Rudolf Galler
Druck: Joh.Enschedé Stamps B.V.
Art: Dauermarkenserie
 
Richard Am: 17.01.2008 14:50:33 Gelesen: 1269250# 11 @  
UEFA EURO 2008 ™ - Austragungsorte

(Mi. 2697-2704) - Die österreichische Post AG, nationaler Förderer der UEFA EURO 2008™, stellt mit dem Markenblock die acht Austragungsorte der UEFA EURO 2008™ vor. Je vier Städte der beiden Gastgeberländer Österreich und Schweiz werden vom 7. bis zum 29. Juni 2008 zu Zentren der Fußballwelt.

Das Wiener Riesenrad, die Festung Hohensalzburg, der Klagenfurter Lindwurm und das Goldene Dachl von Innsbruck stehen symbolisch für die Austragungsorte der UEFA EURO 2008™ in Österreich.

Wien hat mit dem Ernst-Happel-Stadion die größte Spielstätte der UEFA EURO 2008™. Im Wiener Praterstadion werden die drei Gruppenspiele der österreichischen Nationalmannschaft ausgetragen, zwei Viertelfinalpartien und ein Halbfinale. Auch der krönende Abschluss der UEFA EURO 2008™, das Finalspiel, wird im Ernst-Happel-Stadion stattfinden. Je drei Gruppenspiele gibt es in Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck.

Die Mozartstadt Salzburg wartet nicht nur mit Festspielen auf, mit dem Stadion Wals-Siezenheim steht eine neugebaute Spielstätte für die UEFA EURO 2008™ bereit.

Auch in Klagenfurt hat man ein neues Stadion errichtet, das Wörtherseestadion liegt nahe am Ufer des Wörthersees. Umgeben von einer prächtigen Bergkulisse bietet die zweifache Winterolympiadestadt Innsbruck mit dem Tivoli-Stadion auch dem Sport auf dem grünen Rasen eine ansprechende Arena.

Die Schweizer präsentieren die Städte Zürich und Basel sowie Bern und Genf als Austragungsorte der UEFA EURO 2008™. Die Stadttürme von Zürich, die Rheinbrücke mit dem Basler Münster, die Zytglogge von Bern und der Springbrunnen in Genf deuten an, dass neben dem Fußball noch ein reiches kulturelles Angebot die Städte interessant macht.

Basel ist Hauptaustragungsort der Spiele in der Schweiz. Im St. Jakob-Park findet am 7. Juni das Eröffnungsspiel der UEFA EURO 2008™ statt. Dazu wurde das Stadion zu einer neuen Arena umgestaltet und ist mit 42.000 Sitzplätzen das größte Schweizer Stadion. Sechs Spiele werden hier angepfiffen, drei Gruppenspiele, zwei Viertelfinalspiele und ein Halbfinalspiel. Je drei Gruppenspiele sind für Zürich, Bern und Genf fixiert.

In Zürich wird im neu adaptierten Stadion Letzigrund gespielt. Diese Arena ist der Sportwelt vor allem durch die Meetings der Leichtathletik-Weltklasse bekannt.

Bern, die Hauptstadt der Schweiz und berühmt für seine Schokoladenproduktion, lädt in das neue Stade des Suisse Wankdorf.

Genf, der vierte Schweizer Austragungsort liegt im französischen Teil der Schweiz. Die Stadt am Genfersee punktet mit prächtigen Gartenanlagen und Parks und mit dem neuen, 2003 errichteten Stadion.





Erscheinungsdatum: 17.01.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 17.01.2008 15:03:18 Gelesen: 1269246# 12 @  
Auf dem Weg zur WIPA 2008 - Stephansdom

(Mi. 2705) - Mit dem dritten Wert findet die Serie „Auf dem Weg zur WIPA08“ ihren Abschluss – und gleichsam ihren Höhepunkt: Die in Dreiecksform gestaltete Zuschlagsmarke zeigt die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit nicht nur Wiens, sondern Österreichs: den Stephansdom im Herzen der Bundeshauptstadt. Neben dem religiösen Zentrum unseres Landes ist der Dom auch ein architektonisches Kulturgut ersten Ranges – und das Symbol der österreichischen Identität schlechthin.

Betritt man die Kirche von Westen her, durch das aus dem 13. Jahrhundert stammende Riesentor, so ist man zunächst erfasst von der in einer Mandorla thronenden Christusstatue. Im Kircheninnern entfaltet sich indes klar und eindringlich das Konzept von St. Stephan. Der älteste Teil, die Westwand mit der ehrwürdigen romanischen Empore, blieb durch die Jahrhunderte hindurch fast unverändert erhalten, die restliche Kirche jedoch wuchs und veränderte sich – und so hinterließen die verschiedensten Baustile ihre kunstvollen Spuren. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts schließlich nahm eine Epoche der Erneuerung ihren Anfang – durch Sicherung der Bausubstanz in denkmalpflegerisch hervorragender Weise. Es ist der unbestrittene Verdienst der Dombaumeister dieser Zeit, allen voran Friedrich von Schmidts, die sich ganz den Bedürfnissen des Domes unterordneten.

So hatte der Stephansdom als steinerner Zeuge des Unvergänglichen mehr als 800 Jahre hinweg allen Widrigkeiten getrotzt, überstand Feuersbrünste, Türkenbelagerungen und Franzosenkriege. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges jedoch blieb auch St. Stephan nicht verschont vor der Wut der blinden Zerstörung: Plünderer legten Feuer in den gegenüberliegenden Geschäften, ein ungünstiger Wind trieb den Funkenflug über das Dach und setzte den Nordturm in Brand. Der Dom schien verloren – doch unmittelbar nach Kriegsende begann das Wunder des Wiederaufbaus: Die Menschen, die selbst nichts besaßen, machten es durch tätige Mithilfe und private Zuwendungen möglich, dass nach nur drei Jahren das Langhaus und weitere vier Jahre später der ganze Dom feierlich wiedereröffnet werden konnte.

Heute ist der Stephansdom nicht nur Haus Gottes und Zeuge des Glaubens, sondern darüber hinaus auch ein eindrucksvolles Zeugnis der Liebe der Menschen dieser Stadt zu ihrem „Steffl“.





Erscheinungsdatum: 18.01.2008
Auflagenhöhe: 540.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Charly Frei
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 23.01.2008 09:05:52 Gelesen: 1269213# 13 @  
UEFA EURO 2008™ - Logo - Ganze Rolle zu 25 Stück

Das Logo für die UEFA EURO 2008™ steht als Symbol für die beiden ausführenden Länder des Fußballevents - Österreich und Schweiz - und die Bergwelt der Alpen.





Erscheinungsdatum: 22.01.2008
Auflagenhöhe: 8.130.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh.Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 29.01.2008 09:04:47 Gelesen: 1269172# 14 @  
Hans Robert Pippal - Mädchenbildnis Martina

Wien war der Lebens- und Arbeitsschwerpunkt von Hans Robert Pippal (Wien, 4. 4. 1915 – Wien, 6. 11. 1998), auch wenn ihn Reisen und Aufträge in zahlreiche Länder Europas und in die USA führten. Bereits im Alter von 21 Jahren stellte er im Wiener Künstlerhaus aus. Seine Einberufung zum Militärdienst 1939 unterbrach aber die verheißungsvolle Karriere. 1943 kehrte er schwer verwundet nach Wien zurück und nahm seine künstlerische Tätigkeit auf.

Der Stil Hans Robert Pippals wurzelte vor dem Krieg in der spätexpressionistischen Malerei Österreichs (Anton Faistauer, Anton Kolig, Herbert Boeckl u.a.). Nach dem Kriegsende setzte er sich mit der klassischen Moderne Frankreichs (Maurice Utrillo, Raoul Dufy, Henry Matisse u. a.) auseinander. Grosse Bekanntheit erreichte er ab 1948 durch seine Illustrationen für das „Österreichbuch“, durch das auch der Textilfabrikant Bernhard Altmann (USA) auf den jungen Maler aufmerksam und zu dessen wichtigstem Auftraggeber der folgenden Jahre wurde.

Ab den -50er Jahren folgten große Aufträge durch den Bund, die Stadt Wien usw. Pippal entwarf z.B. den Gobelin „Staatsvertrag“, der 1959 General Eisenhower im Weißen Haus in Washington DC überreicht wurde – als offizieller Dank der Republik für die Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags durch die USA (1955).

1950 und 1954 vertrat Pippal Österreich bei der Biennale von Venedig. Eine Einzelausstellung in der Wiener Secession 1954 mit über 100 Arbeiten zeigte seine künstlerische Vielfalt.

Das auf der Marke abgebildete Bild von 1970 zeigt die Tochter des Künstlers, Martina, im Alter von 13 Jahren: In weißer Bluse und schwarzem Rock sitzt sie nach links gewandt, den Blick nach rechts richtend. Scharfes Licht modelliert die Dargestellte. Die Farbe ist expressionistisch locker aufgetragen. So bleibt der dunkelbraune Grund zwischen den Pinselstrichen sichtbar. Damit ist die Figur in der Bildfläche verankert und zugleich der Persönlichkeit der Heranwachsenden Spielraum gegeben.

Neben seinen Stadtansichten – besonders den bekannten Wienbildern – bildet das Porträt einen zweiten Schwerpunkt in Pippals Schaffen. Mitglieder seiner Familie und Freunde (z. B. Milo Dor) hat er wiederholt gemalt.

Auftragsporträts entstanden u. a. für die Bürgermeistergalerie des Wiener Rathauses, das Wiener Parlament und die Rektorengalerie der Universität Wien.





Erscheinungsdatum: 31.01.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 04.02.2008 06:16:23 Gelesen: 1269124# 15 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Fußballeuropa

Die kommende UEFA EURO 2008™ wird die größte jemals in Österreich stattgefundene Sportveranstaltung, ganz Europa wird vom 7. bis 29. Juni 2008 im Bann der „wichtigsten Nebensache der Welt“, des Fußballs, stehen. 16 Mannschaften werden in dieser Zeit in acht verschiedenen Stadien in Österreich und der Schweiz um den begehrten UEFA EURO-Pokal wetteifern. Ein Medienereignis allerersten Ranges, das zahlreiche Unternehmen nützen, sich durch verschiedenste Aktionen in der Öffentlichkeit entsprechend zu positionieren.

Die Österreichische Post AG unterstützt und begleitet als Nationaler Förderer dieses mit Spannung erwartete Event. Teil der seit langem vorbereiteten unterschiedlichen Aktivitäten ist die Herausgabe wirklich außergewöhnlicher Sondermarken, die nicht nur die weltweite Schar der Philatelisten erfreuen werden, sondern auch die (natürlich viel größere) Gruppe der Fußballbegeisterten. Ziel dieser Überlegungen ist, eine große Breitenwirkung für das Produkt Briefmarke im Allgemeinen zu erreichen.

Die neue Serie „Kinderzeichnungen“ ist das Ergebnis eines Österreichweit durchgeführten Zeichenwettbewerbs, den die Post in Kooperation mit den einzelnen Landesschulräten durchgeführt hat. Kinder und Jugendliche ab der 7. Schulstufe waren eingeladen, an diesem Wettbewerb teilzunehmen und sich in kreativer Weise mit dem Thema „Fußball-Europameisterschaft“ zu befassen. Tausende Schülerinnen und Schüler entwickelten im Rahmen des Kunstunterrichts ihre Ideen dazu und gestalteten Entwürfe als Motive für eine Briefmarke – für ein Kunstwerk also, das buchstäblich „um die Welt geht“.

In einem aufwändigen mehrstufigen Auswahlverfahren ermittelte schließlich eine Expertenjury die besten Arbeiten, welche nun diese „erfrischend junge“ Markenserie zieren. Die wichtigen Themenbereiche Jugend, Kunst, Sport, Briefmarke und Internationalität wurden in diesem groß angelegten Wettbewerb auf die denkbar spannendste Weise vereint – und das Ergebnis ist, ohne Übertreibung, sensationell: Unzählige Arbeiten zeigen das breite Schaffensspektrum und das kreative Potenzial der österreichischen Jugend. Eine Tatsache, die durch die Motivation, das eigene Kunstwerk letztlich vielleicht auf einer Briefmarke „verewigt“ zu wissen, mit Sicherheit noch verstärkt wurde.

Der Entwurf des ersten Werts dieser Serie stammt von der 19-jährigen Corina Payr aus Ebreichsdorf in Niederösterreich. Sie ist Schülerin des Oberstufenrealgymnasiums in Eisenstadt. Ihre Arbeit trägt den Titel „Fußballeuropa“ und veranschaulicht auf originelle Weise das Thema UEFA EURO 2008™.





Erscheinungsdatum: 04.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Corina Payr
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 04.02.2008 06:18:53 Gelesen: 1269123# 16 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung Schweiz - Österreich

Das vorliegende Markenbild stammt aus jenem Österreichweiten Zeichenwettbewerb, welchen die Österreichische Post AG als Nationaler Förderer der UEFA EURO 2008™ in Zusammenarbeit mit den einzelnen Landesschulräten im Vorjahr durchgeführt hat. Schülerinnen und Schüler ab der 7. Schulstufe waren eingeladen, sich in kreativer Weise mit dem Thema „Fußball-Europameisterschaft“ auseinanderzusetzen.

Das Motiv dieser Sondermarke stammt von der 14-jährigen Alexandra Payer aus Waidhofen an der Thaya. Sie ist Schülerin des Bundesgymnasiums ihres Heimatortes. Auf jugendlich-fröhliche Art befasst sie sich in ihrer Arbeit mit den Austragungsländern der UEFA EURO 2008™, Österreich und der Schweiz.





Erscheinungsdatum: 04.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Alexandra Payer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 04.02.2008 06:21:26 Gelesen: 1269122# 17 @  
Panda-Baby Fu Long

Seit seiner Geburt im vergangenen August sorgt „Fu Long“, das berühmte Panda-Baby im Tiergarten Schönbrunn, für Freude in ganz Österreich. Auch auf der neuen personalisierten Briefmarke fasziniert der kleine „glückliche Drache“. Übrigens: Die Geburt des 100 Gramm schweren Winzlings gilt als europaweit einzigartiger Zuchterfolg!

Die Österreichische Staatsdruckerei hat diese personalisierten Marken beauftragt. Die Österreichische Post AG ist der exklusive Vertriebspartner der ÖSD und verkauft diese Marken.



Erscheinungsdatum: 04.02.2008
 
Richard Am: 04.02.2008 06:22:49 Gelesen: 1269121# 18 @  
Krokipark

Im bekannten „Haus des Meeres“ in Wien wurde vor kurzem ein Krokodil-Terrarium, der so genannte „Krokipark“, errichtet. Hier erlebt der Besucher eine tropische Welt – voller Krokodile, Schildkröten, Fische, Vögel und außergewöhnlicher Pflanzen. Für das entsprechende Klima sorgen 28 Grad Raumtemperatur und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Die Österreichische Staatsdruckerei hat personalisierte Marken beauftragt. Die Österreichische Post AG ist der exklusive Vertriebspartner der ÖSD und verkauft diese Marken.



Erscheinungsdatum: 04.02.2008
 
Richard Am: 11.02.2008 13:54:28 Gelesen: 1269078# 19 @  
WIPA 2008 - GOLD

Wichtige Information:
Die Auflage dieses Blocks beträgt lediglich 250.000 Stück. 150.000 davon sind fix für unsere Abonnenten reserviert und werden entsprechend der Abo-Stückanzahl „Blockausgaben ohne Zuschlag“ ausgeliefert (Stichtag für die Abo-Anzahl war der 15.12.2007). Erhältlich ist der Block (100.000 Stück) nur gemeinsam mit der Eintrittskarte zur WIPA08, die zugleich eine Postkarte mit Zusatzaufdruck (Abriss-Alonge) darstellt.

Einzelbestellungen des Blockes sind daher nicht möglich. Als Partner der WIPA08 bietet aber die Österreichische Post AG den Vertrieb der Eintritts-Packages (Ein-Tages-Eintrittskarte und Block) an.

Der Block ist der erste Zusammendruck aller drei WIPA Einzelmarken, dieses Mal aber nicht als Zuschlagsmarken.
Die drei in Dreiecksform gestalteten WIPA-Marken, die in diesem Block vereinigt sind und gemeinsam den Buchstaben W als Initial für WIPA ergeben, zeigen drei weltberühmte Sehenswürdigkeiten aus Wien: das Riesenrad, die Gloriette und den Stephansdom.












Erscheinungsdatum: 15.02.2008
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 26.02.2008 14:32:42 Gelesen: 1269038# 20 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Europasterne

Der im Vorjahr von der Österreichischen Post AG durchgeführte Zeichenwettbewerb zum Thema UEFA EURO 2008™ brachte ein sensationelles Ergebnis: Tausende Schülerinnen und Schüler ab der 7. Schulstufe nahmen daran teil und kreierten eine Fülle origineller Ideen. Die von einer Fachjury ausgewählten Arbeiten bilden die Motive dieser interessanten Sondermarkenserie, die mit dem nun vorliegenden dritten Wert eine attraktive Fortsetzung findet.

Das Markenbild zeigt das Werk der 1991 geborenen Saskia Puchegger aus Wiener Neustadt, Schülerin der örtlichen Höheren Lehranstalt (HLA). Ihre fast professionell anmutende Arbeit stellt eine gekonnte grafische Interpretation des grenzüberschreitenden Themas Fußball dar und wird auf diese Weise dem Gedanken der UEFA EURO 2008™ in hohem Maße gerecht.





Erscheinungsdatum: 19.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Saskia Puchegger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 28.02.2008 14:13:39 Gelesen: 1269017# 21 @  
UEFA EURO 2008™ - Maria Lassnig: Abwehr

Thematisch zum Jahr der UEFA EURO 2008™ passend bringt die Österreichische Post in Zusammenarbeit mit dem Essl-Museum dieses Bild von Maria Lassnig als Sondermarke heraus. Die Kärntner Malerin zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart und hat mit ihrer „Körpergefühlsmalerei“ internationale Beachtung gefunden.

Im Zentrum des umfangreichen Werkes von Maria Lassnig steht die Beobachtung des „Körpergefühles“ durch das Medium der klassischen Malerei. Metamorphosen und Verschmelzungen von Körpern mit leblosen Maschinen – ähnlich wie bei den Surrealisten, Reflexionen über Flora und Fauna sowie über mythologische und existenzielle Themen, Motive aus der Erlebnis- und Außenwelt - treten uns in ihren Bildern entgegen.

Auf späteren Werken sind ihre Figuren nicht mehr in den Bildraum eingebettet, sie wirken dennoch leicht, extrem spontan, lebendig und expressiv, die Leinwand bleibt neben den Figuren weiß, unbehandelt, ausgespart. Das Bild auf der Marke, entstanden im Jahr 2000, ist beispielhaft dafür. Das Original kann von Februar bis Mai 2008 im Rahmen der Ausstellung "Von Baselitz bis Lassnig" im Essl Museum, 3400 Klosterneuburg, besichtigt werden.

Die am 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld geborene Künstlerin begann 1941 ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, musste diese aber verlassen, da ihre Bilder als „entartet“ galten. Sie führte ihr Studium bei Ferdinand Andri und Herbert Boeckl fort. Nach ihrem Diplom im Jahr 1945 kehrte sie nach Klagenfurt zurück. 1951 zog sie wieder nach Wien. Ein Paris-Stipendium im gleichen Jahr sowie ein weiterer Aufenthalt 1952 brachte sie in Kontakt mit den Surrealisten. Erst 1954 kehrte sie an die Akademie der bildenden Künste zurück und schloss in der Klasse Albert Paris Gütersloh ihre akademische Ausbildung ab.

Sie gehörte zum Kreis um Monsignore Otto Mauer und gilt - gemeinsam mit Arnulf Rainer - als Begründerin der informellen Malerei in Österreich.

In den 1960-er Jahren lebte sie vorwiegend in Paris und New York, wo sie sich auch mit dem Zeichentrickfilm beschäftigte und eigene Kurzfilme produzierte. 1980 folgte sie dem Ruf an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Als erste Frau im deutschsprachigen Raum übernahm sie hier eine Professur für Malerei. Zusammen mit VALIE EXPORT vertrat sie Österreich bei der Biennale in Venedig und stellte später auch eigene Werke bei der Documenta in Kassel aus.
Für ihr malerisches Werk wurde Maria Lassnig mehrfach ausgezeichnet. Als erste bildende Künstlerin erhielt sie 1988 den großen Österreichischen Staatspreis und wurde ein Jahr später mit dem Oskar Kokoschka-Preis geehrt.

2004 erhielt sie für ihre hervorragenden Leistungen den hoch dotierten Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt. 2005 verlieh ihr der Bundespräsident das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.





Erscheinungsdatum: 21.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Maria Lassnig
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 04.03.2008 18:06:40 Gelesen: 1268971# 22 @  
Tierschutz - Laubfrosch und Eisvogel

Der Eisvogel besiedelt weite Teile Europas, Asiens und Nordafrikas. Er lebt vorwiegend an langsam fließenden oder stehenden Gewässern, die über einen entsprechenden Kleinfischbestand verfügen. In den letzten Jahren hat die Population der Eisvögel wieder allmählich zugenommen – die Spezies wird in Europa zwar als dezimiert, im gesamten Verbreitungsgebiet erfreulicherweise aber als „wenig bedroht“ eingestuft.

Interessant: Im 19. Jahrhundert galten die Federn des Eisvogels als Modegag – besonders extravagante Damenhüte wurden damit geschmückt. Auch zur Herstellung bunter, künstlicher Fliegen für Angler wurden einst tausende Vögel getötet.

Der Europäische Laubfrosch gehört zu einer fast weltweit verbreiteten Tierfamilie, die mit mehr als 800 verschiedenen Arten zu den formenreichsten innerhalb der Amphibien zählt. Mit der Trockenlegung von Niedermooren und Gewässern sowie der Begradigung zahlreicher Flüsse und Bäche begann jedoch bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der großflächige Verlust vieler geeigneter Lebensräume.

Übrigens: Als „Sympathieträger“ in der Bevölkerung erfüllt der Laubfrosch wichtige Kriterien einer so genannten „Leitart“, welche stellvertretend für ganze Lebensgemeinschaften mit ähnlichen Ansprüchen gefördert wird.









Erscheinungsdatum: 25.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 04.03.2008 18:11:18 Gelesen: 1268970# 23 @  
50 Jahre Austrian Airlines

Mit dem Erwerb dieser Rubbel-Sonderbriefmarke haben Sie die Möglichkeit, am Gewinnspiel teilzunehmen. Zu gewinnen sind 50 Flüge und 5.000 Modellflugzeuge vom Typ Airbus 320, also insgesamt 5.050 Preise!

Das Rubbelfeld befindet sich im rechten oberen Teil der Rubbel- Sonderbriefmarke unter der Länderbezeichnung („Österreich“) und dem Nominale („140“). Rubbeln Sie das Feld vorsichtig frei und identifizieren Sie Ihren Preis: Die Hauptpreise – jeweils ein Flug für eine Person – sind durch einen dreistelligen Buchstabencode gekennzeichnet, der den jeweiligen Flughafen der Destination angibt; z.B. CDG für Paris, LHR für London etc. Die Nebenpreise – 5.000 Modellflugzeuge – sind durch einen vierstelligen Zifferncode gekennzeichnet. Die Geltendmachung der Gewinne erfolgt bei den Verkaufsstellen der Österreichischen Post AG, das sind die Post-Filialen, das Sammler-Service, die Phila.Shops und die Sonderpostämter; Adressen siehe unter http://www.post.at. Gewinnen können zunächst nur jene Teilnehmer, die eine Rubbel- Sonderbriefmarke mit einem drei- bzw. vierstelligen Code – siehe oben – besitzen und diese an den genannten Verkaufsstellen der Österreichischen Post AG vorlegen, und die weiters ihre persönlichen Daten durch Vorlage eines Ausweises (z.B. Reisepass oder Führerschein) nachweisen können und unter ihrer Inlandsadresse kontaktiert werden können. Teilnahmeschluss (Geltendmachung des Gewinnes) ist der 31.12.2008. Gewinne werden nicht in bar abgelöst. Alle mit dem Gewinn verbundenen Steuern, Abgaben und Gebühren tragen die Gewinner.

Am 30. September 1957 wurde die Austrian Airlines AG gegründet und hat am 31. März 1958 den Linienflugbetrieb mit vier gecharterten Vickers Viscounts 779 auf der Strecke Wien-London aufgenommen. Nach der Blütezeit der Luftfahrt wurde die Austrian Airlines Aktie im Jahr 1988 an der Wiener Börse eingeführt. Im Laufe der 90er Jahre erfolgte mit den Beteiligungen an Tyrolean Airways und Lauda Air sukzessive die Konsolidierung der österreichischen Luftfahrt.

Im Jahr 2000 trat Austrian Airlines der weltumspannenden Allianz "Star Alliance" bei. 2001 begann die Austrian Airlines ein erfolgreiches Turnaround-Programm. Im Jahr 2004 startete die Initiative Focus East. Damit konnte sich die Austrian Airlines rasch zum Marktführer im europäischen Transferverkehr zwischen Ost- und Westeuropa etablieren.

Mehrmals waren Austrian Airlines die erste westliche Fluglinie, die den regelmäßigen Linienverkehr in Städte dieser Region eröffnete. So z.B. nach Kiew, Odessa, Dnepropetrovsk, Kharkov oder Timisoara (Temeswar).

Mittlerweile umfasst das Streckennetz der Austrian Airlines Group 130 Destinationen weltweit. Mit einer Flotte von mehr als 100 Flugzeugen transportierte die Austrian Airlines Group im Jahr 2006 10,8 Mio. Passagiere.

„We fly for your smile“, unter diesem Motto bietet die Austrian Airlines Group ein breites und attraktives Leistungsportfolio im Linien-, Cargo- und Charterbereich. Die Austrian Airlines Group hat im Laufe des Jahres 2006 eine konsequente Qualitäts- und Serviceoffensive umgesetzt. Diese hat ihren Anfang mit eingeführten Service- und Komfortelementen an Bord genommen, und wurde mit dem Spitzenservice von Do & Co auf Economy- und Business Class Flügen und dem kostenlosen Miles & More Programm fortgesetzt.

2007 übersiedelte die Konzernzentrale, die 29 Jahre in Oberlaa angesiedelt war, in das neue Head Office am Flughafen, direkt an das Austrian Drehkreuz und näher zu Kunden und Produkt.

Der „We care“ - Gedanke wird bei Austrian nach außen und innen erfolgreich gelebt.





Erscheinungsdatum: 28.02.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Amir Aghamiri
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.03.2008 19:26:30 Gelesen: 1268949# 24 @  
Wiener Staatsoper - La forza del destino





Erscheinungsdatum: 01.03.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 07.03.2008 19:30:21 Gelesen: 1268947# 25 @  
Liechtenstein Museum Wien: Amerling - Prinzessin Marie Franziska von Liechtenstein

Die letzte Gemeinschaftsausgabe mit Liechtenstein zeigt als Markenbild das Portrait der Prinzessin Marie Franziska von Liechtenstein (1834-1909) im Alter von zwei Jahren. Der bekannte Maler Friedrich von Amerling hat es im Jahre 1836 angefertigt. Das originale Ölbild auf Karton hat eine Größe von 27 x 33 cm. Fürst Johann II. von Liechtenstein erwarb 1927 das Bild von seiner Schwester Prinzessin Therese Maria von Bayern und fügte es seiner Sammlung ein.

Fürst Alois II. von Liechtenstein beauftragte Friedrich von Amerling (1803-1887), einen der gefragtesten Portraitisten des Hochadels, seine Kinder zu portraitieren. Marie Franziska war die erste, es folgten Karoline, Sophie und schließlich auch der fünfjährige Erbprinz Johann. Amerling schuf damit eine meisterhafte Serie berührender Portraits.

Die zweijährige, schlafende Prinzessin Marie Franziska ist zweifelsohne das stärkste Portrait dieser Serie. Glücklich, in sich hineinlächelnd hält das schlafende Kind seine Puppe fest an sich gedrückt. Der Beobachter schaut wie von oben auf das Mädchen. Weich fällt das Sonnenlicht über die Locken und bringt die kleinen roten Wangen zum Leuchten und modelliert das Gesicht. Die Beobachtung des Augenblicks, die Erzählung kleinster Details, das Einfangen der Lichtstimmung, ähnlich wie in der Landschaftsmalerei, bestimmen aus der Schilderung scheinbar peripherer Dinge das Bild.

Die Fürstlichen Sammlungen umfassen Hauptwerke europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten. Die Anfänge liegen im barocken Ideal kunstsinnigen Mäzenatentums. Das Haus Liechtenstein hat dieses Ideal über Generationen konsequent gepflegt und die Bestände planvoll erweitert und ergänzt.

Den Grundstein für das Liechtenstein Museum hatte Fürst Johann I. (1760-1836) gelegt. Er beschloss, die umfangreiche Kunstsammlung der Familie im Palais in der Rossau auszustellen. Er war es auch, der Amerling zum Portraitmaler des Fürstenhauses machte. Zahlreiche Portraits, vor allem die intimen Kinderbilder der Sammlung geben davon ein beredtes Zeugnis. Bis 1938 war dort die „schönste Privatsammlung“ der Welt der Öffentlichkeit zugänglich.

Zu Beginn des Jahres 1945 wurden die Bestände auf das Schloss Vaduz gebracht und deponiert. Mit der Eröffnung des Liechtenstein Museums in Wien im Jahre 2004 ist ein Teil der Kunstschätze der Fürstlichen Sammlungen wieder in das Wiener Gartenpalais zurückgekehrt. Damit avancierte Wien neben dem Standort Vaduz zum wichtigsten Ort der Präsentation für die Sammlungen des kunstsinnigen Fürstenhauses.

Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf heimischer, österreichischer Kunst. Österreichische und böhmische Maler stehen im Vordergrund, Klassizismus und Biedermeier sind die bevorzugten Epochen.





Erscheinungsdatum: 03.03.2008
Auflagenhöhe: 800.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Wolfgang Seidel
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 11.03.2008 12:22:36 Gelesen: 1268923# 26 @  
Moderne Kunst in Österreich - Soshana

Soshana, die aus Wien stammende und nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder in Wien ansässige Malerin, führte ein Leben als Globetrotterin und Kosmopolitin. Ihre Erfahrungen auf allen Kontinenten prägten ihr Leben und ihr Werk.

Soshana wurde als Susanne Schüller am 1. September 1927 in Wien geboren. 1938 verließ sie mit Ihren Eltern Wien und geht nach England, wo sie eine Ausbildung als Modezeichnerin erhielt. Nach zwei Jahren emigrierte sie nach Amerika und begann unter Anleitung von Beys Afroyim zu malen. Aus der Ehe mit ihrem Lehrmeister entstammte ein Sohn, den sie später bei ihrer Familie in Wien unterbrachte.

Ihre erste große Ausstellung präsentierte sie 1948 im Circulo de Bellas Artes in Havanna unter dem Künstlernamen „Soshana“. Ein Jahr später kehrte sie Amerika den Rücken, reiste durch Europa und fand in Paris für viele Jahre eine künstlerische Heimstätte. Erstaunlich rasch fand Soshana als Frau im Mekka der Kunst Anerkennung und Aufnahme, erfreute sich der Wertschätzung vieler Künstler, allen voran Alberto Giacometti und Pablo Picasso. Beide portraitierten sie mehrmals.

Ihre Rastlosigkeit und künstlerische Neugier drängte sie dazu, sich selbst „ein Bild von der Welt“ zu machen, und entfachte immer wieder ihre Lust zu ausgedehnten Reisen, die sie um die ganze Welt führten. Asien, Indien und Japan hinterließen starken Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung. Sie reiste durch Afrika, hielt sich in Mexiko auf, aber immer wieder kam sie nach Paris zurück und präsentierte ihre Werke, die in der Begegnung mit den verschiedenen Kulturen entstanden sind.

Soshana übersiedelte 1972 nach Jerusalem. Der Ausbruch des Yom-Kippur Krieges veranlasste sie nach New York zu gehen, wo sie für die nächsten zehn Jahre ihr Atelier bezog. Die Bindung an die Familie drängte sie 1985 in ihre Geburtsstadt Wien zurückzukehren und sich hier endgültig niederzulassen.
Mehr als die Hälfte ihres Lebens hat Soshana an den neuralgischen Punkten der modernen Kunstszene und in fernen Ländern verbracht. Sie hat als Jüdin, aus Wien vertrieben, ihr Leben obsessiv der Malerei gewidmet und auf ihren Reisen den künstlerischen Horizont stetig erweitert.

Das bemerkenswerte Leben der Malerin Soshana spiegelt sich in den verschiedenen Themenbereichen ihrer vielen Bilder wie auch im weiten Spektrum ihrer künstlerischen Stile, mit denen sie uns ihre Visionen zu vermitteln sucht. Pendelnd zwischen gegenstandsgebundenen Aquarellen, eruptiven, phantastischen Landschaften, radikaler Abstraktion und formaler Autonomie, kann Soshana auf ein facettenreiches Oeuvre verweisen. Ihre Werke wurden von Tokio bis Paris, von New York bis Sao Paulo gezeigt und befinden sich in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen.





Erscheinungsdatum: 07.03.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Soshana
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie


 
Brigitte Am: 17.03.2008 19:19:14 Gelesen: 1268879# 27 @  
UEFA EURO 2008™ - adidas Europass

Die neue „adidas“-Sondermarke ist – darüber besteht kein Zweifel – eine philatelistische Weltsensation. Selten war sich die Fachpresse so einig: Ein ähnliches Produkt gab es nie zuvor.

Die UEFA EURO 2008™, die vom 7. bis 29. Juni 2008 stattfindet, stellt die größte jemals in Österreich stattgefundene Sportveranstaltung dar. Nicht nur die entsprechenden Fußball-Nationalteams bereiten sich intensiv auf dieses Turnier vor, sondern auch zahlreiche Unternehmen.

So auch die Österreichische Post AG, die als Nationaler Förderer diesen Event begleitet und aus diesem Anlass die unterschiedlichsten Aktionen organisiert. Eine davon ist die Herausgabe attraktiver Sondermarken, die nicht nur die weltweite Schar der Philatelisten erfreut, sondern auch die viel größere Gruppe der Fußballfans.

Die Sondermarke „adidas“ ordnet sich auf Aufsehen erregende Weise in diese themenbezogene Markenreihe ein. Das Besondere ist: Die runde und selbstklebende Briefmarke besteht aus demselben Material – einer Kunststoff-Mischung mit Polyurethan – wie der original Ball der UEFA EURO 2008™ (der so genannte „Europass“), welcher bei der Auslosung am 2. Dezember 2007 in Luzern vorgestellt wurde! Unzählige Analysen und Versuche mussten in monatelanger Arbeit unternommen werden, um die Bedruckbarkeit dieses Materials sicher zu stellen.

Der Erfolg, der dieses Experiment letztlich krönte, gab den daran beteiligten Unternehmen Recht: Eine Novität am internationalen Philateliemarkt war kreiert – nun konnte mit dem aufwändigen Produktionsprozess begonnen werden.

„adidas“ – ein Weltkonzern mit einem Milliardenumsatz – blickt auf eine lange Geschichte zurück. Es war im Jahr 1920, als Firmengründer Adi Dassler in seiner Werkstatt in Herzogenaurach bei Nürnberg seinen ersten Schuh entwickelte.

Heute gehören die signifikanten „drei Streifen“ zur Gruppe der „big player“ auf dem internationalen Sportartikelmarkt. Bei der Entwicklung neuer Technologien und der Kreation funktioneller Trendprodukte befindet sich „adidas“ nie im Abseits – im Gegenteil: Zahlreiche Sport-Weltstars, wie David Beckham, Haile Gebrselassie, Yelena Isibayeva oder Justine Henin „stehen“ – im wahrsten Sinn des Wortes – seit vielen Jahrzehnten auf diese Marke.





Erscheinungsdatum: 12.03.2008
Auflagenhöhe: 490.000
Druckart: Siebdruck
Entwurf: adidas
Druck: Cartor Security Printing
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 20.03.2008 11:12:55 Gelesen: 1268860# 28 @  
UEFA EURO 2008™ - Fußball(feld)

Fußball wird gerne als „die wichtigste Nebensache der Welt“ bezeichnet – für viele mag das zutreffen, manche sehen’s leidenschaftslos, und für die große, weltumspannende Fangemeinde ist diese Aussage bloß eines: Eine glatte Untertreibung. Wie auch immer, fest steht: Anlässlich der vom 7. bis 29. Juni 2008 in Österreich und der Schweiz stattfindenden UEFA EURO 2008™ wird Fußball, die populärste Sportart der Welt, zum Mittelpunkt des allgemeinen (Medien-)Interesses.

Acht attraktive Austragungsorte stehen für die mit Spannung erwarteten Fußballspiele bereit. Wien, Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck in Österreich und Zürich, Basel, Bern und Genf in der Schweiz; das große Finale steigt am 29. Juni 2008 im Wiener Ernst Happel-Stadion. Die UEFA EURO 2008™ wird das größte je in Österreich stattgefundene Sportereignis sein – und das, obwohl in den Jahren 1964 und 1976 bereits zweimal Olympische Spiele in Innsbruck „über die Bühne“ gegangen sind! Mit diesem Vergleich wird die Bedeutung der kommenden Fußball-Europameisterschaft wohl in die richtige Relation gebracht.

Die UEFA EURO 2008™ verspricht daher nicht nur aus sportlicher Sicht interessant zu werden, sie setzt (vor allem) auch positive wirtschaftliche Impulse von unschätzbarem Wert.

Mit der vorliegenden Sondermarke setzt die Österreichische Post AG ihr themenbezogenes Ausgabeprogramm 2008 auf attraktive Weise fort. Die Gestaltung der Marke wurde in bewährte Hände gelegt: Hannes Margreiter, ein angesehener Künstler, der in mehr als zwei Jahrzehnten zahlreiche Briefmarken für die Österreichische Post entworfen hat, wählte für das betreffende Motiv eine reduzierte und eindringlich plakative Bildsprache: ein grünes Fußballfeld, ein Paar Beine, ein Ball.

Der rot-weiße Schriftzug „Österreich“ schafft die nötige Identität mit unserem Land – ein Thema, das gerade auch im Sport von ungeheurer Bedeutung ist. Fußball: Vom 7. bis 29. Juni 2008 vermutlich mehr als nur eine Nebensache.





Erscheinungsdatum: 20.03.2008
Auflagenhöhe: 800.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 26.03.2008 18:11:21 Gelesen: 1268822# 29 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Lindwurm

Im Rahmen des großen Schüler-Malwettbewerbes 2007, den die Österreichische Post AG anlässlich der UEFA EURO 2008™ durchgeführt hat, fiel das Bild von Bolona Jencic durch eine besonders originelle Themengestaltung auf. Das ausgewählte Motiv für den neuen Wert dieser „erfrischend jungen“ Markenserie zeigt das Wahrzeichen der Stadt Klagenfurt, den Lindwurm, in einer gelungen verspielten Interpretation.

Interessant: Selbst die Karawanken rücken scheinbar näher heran – um das Echo der Begeisterung widerhallen zu lassen, wenn die Mannschaften von Deutschland, Polen und Kroatien im neuen Wörtherseestadion aufeinander treffen.

Übrigens: Die neunzehnjährige Bolona Jencic – ohne Zweifel ein großes grafisches Talent – ist Schülerin der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe des Konvents der Schulschwestern St. Peter in der Gemeinde St. Jakob im Rosental.





Erscheinungsdatum: 02.04.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Bolona Jencic
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 03.04.2008 11:47:29 Gelesen: 1268779# 30 @  
Weltkulturerbe UNESCO: Wachau

Die Wachau – wer denkt im Frühjahr dabei nicht an die Marillenblüte, die das Donautal in ein weißes Blütenmeer verwandelt. Neben dem Wein ist die „Wachauer Qualitätsmarille“ ein weltbekanntes Produkt. Zu Beginn des Festes der Marillenblüte im April rückt die Österreichische Post diese von der UNECO zum Kulturerbe ernannte Region mit einer Sondermarke in den Blickpunkt.

Die Wachau – sie umfasst das Donautal von Melk bis Krems mit den anliegenden Höhenzügen und dem gewundenen Kremstal im Norden und dem Dunkelsteinerwald im Süden – ist ein hochwertiger Lebensraum und eine bedeutende Kulturlandschaft, beherbergt seit Tausenden von Jahren Menschen, die mit der Natur in Harmonie leben und auf besondere Weise mit ihr verschmolzen sind.

Die Auszeichnung als Weltkulturerbe wurde nicht zu Unrecht einem Gesamtkunstwerk, das die Wachau fürwahr ist, verliehen. Das gewundene Flusstal, tief eingeschnitten in das Urgestein der böhmischen Masse, beeindruckt mit schroffen Felsen wechselnd mit Auwäldern, an Ufern und Hängen mit sonnenverwöhnten Weinterrassen und Obstgärten, in mühevoller Arbeit errichtet und erhalten.

Die Ortschaften, Stifte, Schlösser, Burgen und Ruinen geben Zeugnis einer langen Siedlungsgeschichte und kulturellen Tradition, die bis in die Urgeschichte zurückreicht. Die Römer siedelten seit dem 1. vorchristlichen Jahrhundert an der Donau in Favianis, dem heutigen Mautern, sie brachten die Kultivierung des Weines in die Wachau. 500 Jahre bildete die Donau die Nordgrenze des römischen Reiches.

Im 5. Jahrhundert, zur Zeit des Heiligen Severin, drängten die Germanen nach Süden. Aus der Zeit der Völkerwanderung berichtet uns das Nibelungenlied von den Zügen der Nibelungen durch die Wachau zu König Etzel ins Hunnenland, dem heutigen Ungarn. Im Mittelalter sicherten die Kuenringer mit den Burgen Dürnstein und Aggstein den Handelsweg entlang der Donau.

Von der Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz auf Burg Dürnstein und seiner Befreiung durch den Sänger Blondel erzählt eine bekannte Legende. Klöster und Kirchen, herausragend die Stifte Melk und Göttweig an den Eingängen zur Wachau, bildeten die Zentren des Glaubens, des Wissens und der Wirtschaft. Ihre Strahlkraft ist bis heute ungebrochen.

Als eine der ältesten Kulturlandschaften Österreichs wurde die Wachau mit den Stiften Melk und Göttweig und der Altstadt von Krems am 30. November 2000 von der UNESCO-Kommission in Sydney zum Weltkulturerbe gekürt.

„Die Wachau ist ein herausragendes Beispiel einer von Bergen umgebenen Flusslandschaft, in der sich materielle Zeugnisse ihrer langen historischen Entwicklung in erstaunlich hohem Ausmaß erhalten haben“, so schrieb die UNESCO in ihrer Begründung.



Erscheinungsdatum: 09.04.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 09.04.2008 12:52:40 Gelesen: 1268741# 31 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Großglockner

Österreich, das Land der Berge, begeistert sich für den Fußballsport. Schneebedeckte Alpen und grüner Rasen werden zum „Marken-Zeichen“ – sie haben Stefan Gritsch aus der Weststeiermark zu diesem Entwurf inspiriert. Er lässt die Landesfahnen von Österreich und der Schweiz – die beiden Länder veranstalten ja gemeinsam die UEFA EURO 2008™ – ineinander fließen, trennt mit einer geschwungenen Linie Himmel und Erde oder Traum und Wirklichkeit und deutet damit zugleich an, dass es zwei Schinationen sind, die die UEFA EURO 2008™ ausrichten.

Auch wenn in der Steiermark keine Spiele der UEFA EURO 2008™ stattfinden, so hat der 16-Jährige aus Gleinstetten dennoch engagiert und mit sichtlichem Erfolg – sein Entwurf wurde zum Siegerbild des Landes Steiermark gekürt – am Schülerzeichenwettbewerbes 2007 teilgenommen. Der talentierte junge Mann ist Schüler des Bundesoberstufenrealgymnasiums in Deutschlandsberg.





Erscheinungsdatum: 18.04.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Stefan Gritsch
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 14.04.2008 10:07:14 Gelesen: 1268705# 32 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Lederhose

Kein Zweifel: Die Lederhose ist im alpinen Teil Österreichs das traditionelle Bekleidungsstück für den Mann – in der heutigen Form seit dem 17. Jahrhundert getragen. Was also liegt näher, als den (immer noch meist von Männern gespielten) Fußball in eine Lederhose zu stecken? Ob es eine so genannte „Gamslederne“ oder eine aus Hirschleder ist, spielt dabei keine Rolle – die Qualität ist in jedem Fall eine besondere, wie auch der Fußball, der bei den Spielen der UEFA EURO 2008™ wohl geboten werden wird.

Zur Lederhose gehört natürlich auch der traditionelle Hut, breitkrempig und mit Gamsbart – ein echter Tirolerhut. Und in Tirol, genauer gesagt im Stadion Tivoli Neu - Innsbruck, finden drei Vorrundenspiele mit den Mannschaften aus Russland, Spanien und Schweden statt.

Die originelle Idee zu diesem Markenbild stammt von der 12-jährigen Vanessa Schennach aus Burgstall, Gemeinde Mutters. Sie geht in die dritte Klasse der Praxishauptschule in der Pastorstraße in Innsbruck. Die Teilnahme am Schülerzeichenwettbewerb 2007 hat sich für sie gelohnt.





Erscheinungsdatum: 19.04.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Vanessa Schennach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 18.04.2008 09:08:44 Gelesen: 1268682# 33 @  
Vienna City Marathon

Die Österreichische Staatsdruckerei hat personalisierte Marken beauftragt. Die Österreichische Post AG ist der exklusive Vertriebspartner der ÖSD und verkauft diese Marken.
Am 27. April 2008 werden etwa 25.000 LäuferInnen aus über 70 Nationen beim 25. Vienna City Marathon an den Start gehen. Das Jubiläum dieses Großereignisses wird auf unserer neuesten personalisierten Briefmarke dokumentiert.

Unvergleichlich ist der Zieleinlauf am imperialen Heldenplatz vor den Gebäuden der ehemals kaiserlichen Hofburg im Herzen von Wien. Übrigens: der Vienna City Marathon rangiert auf der Liste der schnellsten Marathonveranstaltungen auf Platz 14 weltweit.



Erscheinungsdatum: 24.04.2008
 
Richard Am: 23.04.2008 12:13:56 Gelesen: 1268649# 34 @  
100 Jahre Tiroler Landestrachtenverband

Der Tiroler Landestrachtenverband feiert 2008 sein 100jähriges Bestehen mit vielen verschiedenen Festaktivitäten in allen Bezirken Tirols unter dem Motto „Traditionen behutsam weiter tragen“.

Die Wahrung und Förderung des heimischen Trachtenwesens und des Brauchtums im Jahreskreis sind nur ein Teil der vielfältigen Aufgaben des Tiroler Landestrachtenverbandes. Über 100 Vereine mit annähernd 10.000 Mitgliedern sind Teil dieser großen Familie. Das Spektrum unserer volkskulturellen Aktivitäten reicht von der Pflege des musischen Kulturgutes wie Volkslied, Volkstanz. Volksmusik und Mundart, über die Heimat-, Ortsbild- und Kleindenkmalpflege bis hin zum Natur- und Umweltschutz.

Das Tragen von Tracht alleine wäre hierbei zu wenig - unentgeltliche Einsatzbereitschaft und Liebe zur Region und ihren Menschen machen den Erfolg aus.

Bauen wir einerseits sehr stark auf die Jugend, so gilt unser Engagement nicht zuletzt auch der älteren Generation, damit ein Miteinander über die Generationsgrenzen hinaus erleichtert wird.

Für eventuelle Härtefälle haben wir den Soforthilfefonds „Trachtler helfen Trachtlern“ eingerichtet, mit dem wir schon einige in Not geratene Familien finanziell unterstützen konnten.

Unsere Trachtenvereine werben mit ihren Darbietungen auch ganz hervorragend für unser Tourismusland Tirol. So waren sie in den letzten Jahren Botschafter Tirols in vielen Ländern der Welt.

Der stetige Aufwärtstrend in der Trachtenbewegung gilt als klares Signal für die Aufrechterhaltung der Tradition und der vielfältigen Tiroler Volkskultur. Denn Volkskultur ist nicht von gestern – sie ist innovativ und aktuell.

Volkskultur bedeutet Inhalt – nicht Verpackung, sie bedeutet laufende Auseinandersetzung mit Geschichte, Volkstanz, Tracht und Brauchtum – einfach ein Auseinandersetzen mit dem Leben der Menschen.

Das sind auch die Ziele des Tiroler Landestrachtenverbandes für die nächsten Jahrzehnte, gemäß dem Motto des Jubiläumsjahres: „Traditionen behutsam weiter tragen" (Oswald Gredler, Obmann)



Erscheinungsdatum: 26.04.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 29.04.2008 15:52:06 Gelesen: 1268611# 35 @  
Tierschutz - Feldhase und Weißbrustigel

Der Feldhase (Lepus europaeus) bewohnt weite Teile Europas, Nordafrikas und Westasiens. Obgleich bebaute Steppengebiete sein bevorzugter Lebensraum sind, findet man den Feldhasen auch in Wäldern und in den Alpen bis in eine Höhe von 1600 m. Seine Körperlänge kann bis zu 70 cm erreichen, sein durchschnittliches Gewicht beträgt etwa vier bis fünf Kilo.

Neben der guten Tarnfarbe des Fells sind aber – ganz klar – die langen Ohren (die so genannten „Löffel“) das wirklich Charakteristische an diesem Nagetier. Als eine in hohem Maße verbreitete Spezies hat der Hase einen über viele Jahrhunderte überlieferten und entsprechend festen Platz in Märchen („Der Hase und der Igel“), Fabeln („Meister Lampe“) und Redewendungen („Angsthase“, „Hasenfuß“) gefunden. Von sprichwörtlicher Qualität sind seine Scheu, seine Schnelligkeit und Wendigkeit.

Auf historischen alchemistischen Darstellungen weist er zum Beispiel als Tunnelgräber den Weg zum Stein der Weisen, in afrikanischen Erzählungen wird ihm indes eine große Schläue nachgesagt. Aufgrund seines ausgeprägten Fortpflanzungstriebs ist der Hase neben dem Ei zum Symbol des Osterfestes geworden. Apropos, Stichwort „Kurioses aus der Vergangenheit“: Genau aus diesem Grund – der Hase als Fruchtbarkeitssymbol – verbot Papst Zacharias im Jahre 751 den Genuss von Hasenfleisch. Dadurch entstehende Triebe sollten eingedämmt werden ...

Der Weißbrustigel (Erinaceus concolor), auch Osteuropäischer Igel oder Ostigel genannt, ist – neben dem Braunbrustigel – die zweite in Mitteleuropa lebende Igelart. Bevorzugte Lebensräume sind Waldränder, Hecken und Gärten – man findet das scheue Tier aber auch in Dünen, in der Heide und in Steppengebieten, kurz: Sobald eine Landschaft genügend Versteckmöglichkeiten für die Tagesruhe und den Winterschlaf bietet, ist es möglich, dass sich der Igel hier ansiedelt.

Die Kopfrumpflänge dieses „liebenswerten Gesellen“ beträgt etwa 22 bis 30 cm, das Durchschnittsgewicht beträgt zirka 1 kg. Typisch sein Aussehen: Die Oberseite des Kopfes und der Rücken sind mit Stacheln versehen, im Falle eines Angriffs kann sich das Tier zu einer Kugel zusammenrollen – im Übrigen seine einzige „Waffe“ im Kampf gegen Feinde. Der Igel ist ein nachtaktiver Einzelgänger, der den Tag in einem Nest (Höhlen, Spalten, Scheunen usw.) verbringt, um in der Dämmerung und Nacht auf Nahrungssuche zu gehen.

Seine „Leibspeise“ stellen Insekten, Regenwürmer und Tausendfüßler dar. Der Weißbrustigel befindet sich in der „Roten Liste gefährdeter Tierarten“ der IUCN 2007. Umfangreiche Schutzmaßnahmen, um die Spezies vor dem Aussterben zu retten, werden inzwischen von den meisten europäischen Staaten umgesetzt.







Erscheinungsdatum: 05.05.2008
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 07.05.2008 11:49:56 Gelesen: 1268573# 36 @  
UEFA EURO 2008™ - Andi Herzog - Tor

Andreas Herzog, geboren am 10. September 1968 in Wien, hält mit 103 Länderspieleinsätzen, in denen er 26 Tore erzielte, österreichischen Rekord. Kein Zweifel: Einen seiner wichtigsten Treffer erzielte er am 6. September 1997 beim WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden. Vor 48.000 Fans im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion schoss er aus zirka 20 Metern Entfernung mit dem linken Fuß ins Kreuzeck und bezwang damit den schwedischen Torhüter Thomas Ravelli.

Dieses Traumtor in der 76. Spielminute sicherte den damaligen 1:0-Sieg – ein wichtiger Baustein für den Gruppengewinn der österreichischen Nationalelf in der WM-Qualifikation 1998.

Dieser historische Torschuss ist gewissermaßen „Inhalt“ der neuen Sondermarke – ein Wertzeichen, das etwas ganz Besonderes ist, zeigt es doch nicht bloß ein einzelnes Bild, sondern sozusagen einen ganzen „Film“. Das Zauberwort, das eine Abbildung dieser Art möglich macht, heißt „Lentikulartechnik“.

In einem speziellen Produktionsverfahren werden die einzelnen Bilder des Films, der eine Dauer von etwa drei Sekunden hat (und die gesamte Torszene wiedergibt), bearbeitet und mittels Lentikulartechnik auf nur ein Bild zusammengefasst. Durch manuelles Bewegen des Fotos entsteht der Eindruck des „fortlaufenden Geschehens“; im Volksmund werden derartige Produkte auch gerne als so genannte „Wackelbilder“ bezeichnet. Wirklich neu in der internationalen Philatelie ist die Wiedergabe eines ganzen Films – nie zuvor gab es Derartiges auf Briefmarken zu sehen. Diese Sondermarke wird daher, so viel steht fest, für große Aufmerksamkeit – auch außerhalb von philatelistischen Kreisen – sorgen!

Apropos Andi Herzog: Seit 1. März 2005 ist der ehemalige Fußballstar ÖFB-Botschafter für die UEFA EURO 2008™. Seine Aufgaben sind vor allem gezielte Werbeauftritte für ausgesuchte ÖFB-Sponsoren sowie für die Fußball-Europameisterschaft, Spielbeobachtungen im In- und Ausland in Zusammenarbeit mit dem ÖFB-Trainerstab und dem Teamchef sowie die Beratung von Jugendspielern. Nach seiner erfolgreichen internationalen Sportkarriere ist Herzog seit Anfang des Jahres 2006 der persönliche Assistent von Teamchef Josef Hickersberger.





Erscheinungsdatum: 05.05.2008
Auflagenhöhe: 350.000
Entwurf: Outer Aspect Ltd.
Druck: Outer Aspect Ltd.
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 07.05.2008 11:52:49 Gelesen: 1268572# 37 @  
Bundesgestüt Piber

Der Lipizzaner, auch Kaiserschimmel genannt, ist die österreichische Pferderasse aus der glanzvollen Zeit der Donau-Monarchie, Österreichsymbol und Touristenattraktion par Excellenze. Seit langem ist der Lipizzaner mit der spanischen Hofreitschule in Wien gemeinhin assoziiert, in der die edlen Warmblutpferde gemäß der klassischen Reitkunst ausgebildet werden.

Als Fohlen haben sie eine dunkle Farbe und werden erst mit 4-10 Jahren als ausgewachsene Pferde weiß. Der Typ des Lipizzaners hat sich gute 300 Jahre nicht verändert. Er ist ein athletisches Pferd, Härte und Ausdauer zeichnen ihn aus, die Bewegungen wirken graziös, auffällig ist sein federnder Gang. Der Charakter des Pferdes ist freundlich und ausgeglichen. Es lernt schnell, arbeitet mit Eifer und eignet sich sehr gut zur Dressur und auch als Wagenpferd.

Im Bundesgestüt Piber wird nach alter Tradition gezüchtet. Die besten Hengste werden vierjährig nach Wien an die Spanische Hofreitschule zur Ausbildung gebracht. Später kehren sie als Deckhengste oder in den „Ruhestand“ zum Gestüt zurück. Die Ausbildung der Hengste ist langwierig, denn der Lipizzaner gehört zu den spätreifen und langlebigen Rassen.

Erzherzog Karl II. von Österreich gründete 1580 das nahe Triest gelegene Gestüt Lipizza. Den Stamm bildeten fünf Hengste aus spanisch-italienischem Blut, die mit bodenständigen Karstpferden gekreuzt wurden. In Lipizza erfolgte über Jahrhunderte die Zucht von standesgemäßen Pferden für den Habsburger Hof. Körperform und Farbe der Lipizzaner entsprachen dem barocken Prunkpferd. Im Laufe des 18. und 19 Jahrhundert wurden sechs Hengste zur Zuchtveredelung nach Lipizza gebracht, darunter ein reinblütiger Araber. Sie gelten als Stammväter der heutigen Zucht, nach ihnen werden auch heute noch die männlichen Nachkommen benannt (Pluto, Conversano, Favory, Neaolitano, Siglavy, Maestoso). Nach dem Zerfall der Monarchie übernahm Österreich einen Großteil der Lipizzaner, die im Bundesgestüt Piper eine neue Heimat fanden.

Während des 2. Weltkrieges wurden die Gestütspferde ins tschechische Hostau verlegt. In einer geheimen Aktion – die als „Das Wunder der weißen Hengste“ verfilmt wurde –erfolgte unter Mithilfe der Amerikaner die Evakuierung der Pferde aus dem russisch besetzten Bereich nach Bayern. 1945 wurden sie in Wimsbach bei Wels eingestellt, wohin man auch die Hengste der Hofreitschule aus Wien gebracht hatte. Nach Abschluss des Staatsvertrages kamen die Lipizzaner wieder nach Wien und nach Piber.





Erscheinungsdatum: 09.05.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Manfred Schaffrian
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 16.05.2008 16:27:38 Gelesen: 1268524# 38 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Rasen

Ein kleines Stück Rasen sein Eigen zu nennen, war schon immer der Traum vieler Menschen. Freilich, nicht jeder kann sich einen Rasen von der Größe eines Fußballfeldes leisten.

Aber nun liegt für jeden ein leistbares Stück Rasen vor uns – in der Form dieser Sondermarke. Und wie viele Marken man für ein Fußballfeld braucht, wird uns auch gleich gesagt. Genau nachzurechnen, ob die Zahl auch wirklich stimmt, braucht man nicht, denn die Größe des Spielfeldes, wie es die FIFA für internationale Fußballspiele vorgibt, soll zwischen 100 und 110 Meter in der Länge und zwischen 64 und 75 Meter in der Breite sein.

Die Idee von Silvia Holemar, Denise Prossegger und Guso Aldijana, Schüler aus der 4. Klasse der Bundeshandelsakademie Steyr, befand man für so gut, dass ihre Gemeinschaftsarbeit von den vielen Entwürfen, die im Rahmen des Schüler-Zeichenwettbewerbes 2007 in Oberösterreich zur Ausscheidung kamen, für das obige Markenbild ausgewählt wurde.





Erscheinungsdatum: 10.05.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Holemar, Denise Prossegger und Guso Aldijana
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 16.05.2008 16:30:14 Gelesen: 1268523# 39 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Sessel

Idyllische Ruhe – rote Sessel stehen wie verlassen auf der Wiese, der Fußball liegt hinter den Sesseln wie weggelegt, so als gäbe es jetzt Wichtigeres zu tun. Es können nur die Spiele der UEFA EURO 2008™ sein, die gerade im Fernsehen übertragen werden und die Menschen vor dem Bildschirm versammeln. Wenn die besten Fußballmannschaften Europas aufeinander treffen, muss man dabei sein, das muss man selbst gesehen haben. Das Spiel auf der Wiese kann warten.

Was die 13-jährige Andrea Kastrun aus Lobming in Kärnten wirklich bewogen hat, rote Sessel in die Wiese zu stellen, hat sie uns nicht mitgeteilt. Aber mit dieser Idee zur UEFA EURO 2008™ kam die Schülerin der Hauptschule in Bad Eisenkappel im Rahmen des Schüler-Zeichenwettbewerbes 2007 in die Endauswahl. Der Jury fiel der originelle Entwurf ins Auge und sie wählte ihn für das Markenbild aus.





Erscheinungsdatum: 16.05.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Andrea Kastrun
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 16.05.2008 16:33:12 Gelesen: 1268522# 40 @  
UEFA EURO 2008™ - Flaggen der Teilnehmerländer I

16 Fußball-Nationalmannschaften werden bei der UEFA EURO 2008™ um den heiß begehrten Titel „Europameister“ und den wertvollen UEFA-Pokal kämpfen. Der Ankick erfolgt am 7. Juni 2008, das mit Spannung erwartete Finale steigt am 29. Juni 2008 im Wiener Ernst Happel-Stadion.

Die Österreichische Post AG begleitet dieses sportliche Großereignis als Nationaler Förderer – die Herausgabe themenbezogener Briefmarken ist eine von mehreren Aktivitäten in diesem Zusammenhang. Als eine der Höhepunkte dieser Markenausgaben sind die beiden Sondermarkenblöcke „Teilnehmerländer I“ und „Teilnehmerländer II“ zu sehen; auf jeweils acht Markenmotiven werden jene Mannschaften, die sich für die Endrunde qualifizieren konnten, symbolisiert.

Auf Block I sind dies die Teams aus Italien, Spanien, Kroatien und Österreich, aus Schweden, Portugal, der Tschechischen Republik und aus Griechenland, dem Titelverteidiger.

Die künstlerische Umsetzung des Themas ist auf gleichermaßen ästhetische wie auf authentische Weise geglückt. Keine Frage: Die Bemalung der Gesichter mit den Farben der jeweiligen nationalen Flaggen hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten und häufig beobachteten „Ritual“ eingefleischter Fans entwickelt; es widerspiegelt den feurigen Patriotismus, der die nötige Kulisse für spannende Fußballmatches bildet.

Die Gleichförmigkeit der dargestellten Konterfeis drückt indes – bei aller Unterschiedlichkeit – die Verbundenheit Europas aus; eine Tatsache, an die vielleicht gerade auch bei sportlichen Wettkämpfen erinnert werden sollte. Kurz: Die modern und flott gestalteten Bildmotive interpretieren Stolz und Fairness auf ausgesprochen kommunikative Weise. Die unterschiedlich hohen Nominalwerte der einzelnen Marken erlauben eine mannigfaltige, sozusagen „Völker verbindende“ Zusammenstellung für die jeweils nötige Frankatur. Optimal also für die Fanpost in alle Welt!







Erscheinungsdatum: 16.05.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 28.05.2008 09:34:22 Gelesen: 1268471# 41 @  
UEFA EURO 2008™ - Europokal - Swarovski

Wenn am 7. Juni 2008 der Anpfiff zur UEFA EURO 2008™, der größten jemals in Österreich stattfindenden Sportveranstaltung, erfolgt, dann haben die 16 teilnehmenden Fußballteams letztlich nur ein Ziel – nämlich Fußball-Europameister zu werden! Der siegreichen Mannschaft wird nach dem Finalspiel am 29. Juni 2008 in Wien der begehrte Henri Delaunay-Pokal (benannt nach dem ehemaligen UEFA-Generalsekretär) überreicht werden. Die wertvolle Trophäe aus Sterling Silber hat ein Gewicht von 8 kg und misst 60 cm, auf der Rückseite werden die Namen der Europameister eingraviert.

Fast so wertvoll wie der UEFA-Pokal selbst ist der neue Sondermarkenblock, der den krönenden philatelistischen Abschluss der themenbezogenen Fußballmarken im heurigen Jahr darstellt. Das Markenbild zeigt den Pokal auf blauem Hintergrund, schmuckvoll verziert durch vier besonders große original Swarovski-Kristalle.

Die Kooperation mit der in Wattens in Tirol beheimateten Firma Swarovski, weltweiter Marktführer in der Produktion synthetisch hergestellter Glasschmucksteine, ist seit der Herausgabe des mittlerweile legendären „Kristallwelten“-Markenblocks aus dem Jahr 2004 in hohem Maße bewährt. Die Aufbringung der Schmucksteine auf der aktuellen Sondermarke erforderte auch diesmal wieder höchste Präzision. In einem wochenlangen aufwändigen Produktionsprozess wurde das Wertzeichen damit auf ganz besondere Weise veredelt. Eines steht fest: Diese Ausgabe ist nicht nur ein Highlight in jedem Album, sie ist mit Sicherheit ein weiterer Meilenstein der modernen Philatelie und ein Garant für die internationale Reputation österreichischer Briefmarken.

Im Rahmen der so genannten "EURO Experience Tour" ist der original UEFA-Pokal in insgesamt 13 Städten der beiden Gastgeberländer Österreich und Schweiz zu besichtigen. Letzte Station ist die Finalstadt Wien, wo die Trophäe von 5. Juni 2008 bis zum Finale am 29. Juni 2008 in der größten aufblasbaren Tourzeltkonstruktion der Welt ausgestellt sein wird.





Erscheinungsdatum: 05.06.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 04.06.2008 17:00:20 Gelesen: 1268426# 42 @  
Europa 2008 - Briefeschreiben

Briefe – Geschäftsbriefe, Private Briefe, Liebesbriefe, Drohbriefe, Dankbriefe, Mahnbriefe, Gratulationsbriefe, Kondolenzbriefe, Lehrbriefe, offene Briefe, Steckbriefe, Geldbriefe, literarische Briefe, Kurzbriefe, Billets, E-Mails, S.M.S. … seit der Mensch des Schreibens kundig ist, gibt es auch den Brief als schriftliche Mitteilung an abwesende Personen.

Älteste briefliche Mitteilungen sind uns aus dem alten Ägypten und aus Babylon überliefert, geschrieben auf Papyrus bzw. auf Tontafeln. Griechen und Römer ritzten ihre Schriftzeichen auf mit Wachs überzogenen Holztäfelchen ein. Inder und Chinesen benutzten schon frühzeitig Palmblätter. Im europäischen Mittelalter verwendete man Pergament, bis sich allmählich das Papier durchsetzte. Um den Briefinhalt vor neugierigen Augen zu schützen, verschnürte man die Brieftäfelchen und Pergamentrollen und siegelte sie mit Wachs, im 15. Jahrhundert kam in Europa der Siegellack aus China in Gebrauch. Für das Einlegen von Briefen in einen Umschlag erfand 1820 der Engländer Brewer das Kuvert. Für kurze Mitteilungen setzte sich die Postkarte durch. Heute eröffnen die neuen elektronischen Medien weitere Möglichkeiten für schriftliche Mitteilungen.

Im Mittelalter war lange Zeit Latein die vorherrschende Briefsprache der klösterlichen und fürstlichen Schreibstuben. Im 14. Jahrhundert begann der bürgerliche Brief Platz zu greifen und damit auch die deutsche Sprache. Der meist Schreibunkundige diktierte einem Schreiber, ein Vorleser vermittelte den Briefinhalt. Übermittelt wurden die Briefe von Boten, denen der Empfänger meist bekannt war, demnach waren Adressangaben eher ungenau.

Ab dem Zeitalter der Reformation nutzten breitere Volksschichten das Briefschreiben. Briefschreiben entwickelte sich im 18. Jahrhundert, dem „Jahrhundert des Briefes“, zu einer eigenen literarischen Form. Der Stil war geprägt vom Geschmack eines Bildungsbürgertums und erfasste alle Schichten und Stände. Mit dem Revolutionsjahr 1848 setzte sich die nüchterne Form des Schreibens durch und zeigte durchaus den Charakter der Eile.

Mit der technischen Entwicklung entstanden neue Organisationsformen der Post und des Transportes und ließen die Korrespondenz in ungeahntem Maße anwachsen. Auf dem industriell hergestellten Kuvert stand nun eine genaue Adressangabe und allfällige Beförderungs- und Frankierungsvermerke. Die nächste Änderung erfolgte mit der Einführung der Briefmarke (1850) als Beförderungsentgelt und der Abstempelung zum Beweis der Durchführung.



Erscheinungsdatum: 06.06.2008
Auflagenhöhe: 800.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 04.06.2008 17:52:39 Gelesen: 1268422# 43 @  
Schutzpatrone: Hl.Notburga

Notburga zählt zu den meistverehrten Heiligen in Tirol. Über ihr Leben gibt es kaum geschichtliche Daten. Im 17. jahrhundert wurde vom Haller Stiftsarzt Hippolyt Guarinoni eine Lebensbeschreibung anhand der Legenden verfasst. Notburga war eine typische Figur des späten Mittelalters, lebte ein halbes Jahrhundert nach dem Heiligen Franziskus und der Heiligen Elisabeth von Thyringen, deren Eintreten für die Armen eine neue Bewegung in Mittelalter bewirkt hatte. Notburga – keine Adelige, keine Nonne, sondern eine einfache Frau aus dem Volk – diente vor allem in Tirol als großes Vorbild.

Der Legende nach wurde Notburga um das Jahr 1265 in Rattenberg geboren. Sie verdingte sich als Magd auf Schloss Rottenburg und kümmerte sich schon als junges Mädchen um die Armen und Kranken. Mit Billigung der Grafenfamilie verteilte sie die Reste der Speisen an Bedürftige. Nach dem Tod des Dienstherren missfiel der jungen Gräfin das soziale Engagement Notburgas und verjagte sie von der Rottenburg.

Notburga fand in der nahen Gemeinde Eben am Achensee eine Stelle als Bauernmagd. In der Zwischenzeit kam Unglück über Schloss Rottenburg, die Schlossherrin starb und der junge Graf geriet in Streit mit seinem Bruder. In dieser Situation erinnerte sich dieser an die Magd Notburga und holte sie auf die Burg zurück. Notburga stiftete Frieden zwischen den Brüdern und durfte die fürsorgliche Betreuung und Pflege der Armen und Kranken wieder aufnehmen.

Nach ihrem Tod im Jahr 1313 wurde sie vor dem Altar der Rupertikirche in Eben begraben. Die Verehrung der frommen Magd breitete sich rasch in Tirol und Bayern aus und Notburgas Grab wurde eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte. 1434 wurde das kleine Kirchlein zur Notburgakirche in Eben umgebaut. Die Verehrung der Notburga erhielt im Jahre 1862 die offizielle Bestätigung durch Papst Pius IX. Das Fest der Tiroler Volksheiligen wird am 13. September gefeiert. An diesem Tag findet in Eben am Achensee die feierliche Notburgaprozession statt.

Notburga ist Patronin der Dienstmägde, der Armen und der Bauern. Sie gilt auch als Beschützerin der Sonntagsruhe. Dargestellt wird sie mit einer Getreidegarbe, einer Sichel und mit einem Krug. Sie weisen auf den Legendenkranz hin, der sich um Notburga rankt. So erzählt man beispielsweise vom „Holzspan-Wunder“: Als Notburga wieder einmal Speis und Trank zu den Armen brachte, wurde sie vom Grafen zur Rede gestellt, aber in ihrer Schürze und im Krug waren nur Holzspäne und Lauge. Bekannter ist indes das „Sichel-Wunder“.

Der Bauer, bei dem sich Notburga verdungen hatte, verlangte von ihr und den Dienstleuten, dass auch nach dem Feierabendläuten weitergearbeitet und das Getreide geschnitten werden sollte. Notburga warf ihre Sichel gegen den Himmel und stellte sich zum Gebet auf. Die Sichel blieb über ihrem Kopf wie an einem Sonnenstrahl aufgehängt in der Luft stehen.





Erscheinungsdatum: 06.06.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Maria Schulz
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 10.06.2008 08:10:53 Gelesen: 1268387# 44 @  
Tierschutz - Wiedehopf und Hummelschwärmer

Der Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis) ist ein tagaktiver Schmetterling, der in weiten Teilen Europas vorkommt. Der Falter erreicht eine Flügelspannweite von etwa 38 bis 48 Millimeter und er hat, daher sein Name, große Ähnlichkeit mit Hummeln. Die beiden Flügelpaare sind überwiegend durchsichtig. Der Außenrand der Vorderflügel ist besonders zur Flügelspitze hin rotbraun gefärbt, auch die Hinterflügel besitzen einen solchen Saum. Der Entwicklungszyklus dieser Spezies ist sehr unterschiedlich, aus diesem Grund schwankt in kleineren Beobachtungsgebieten die Anzahl der auftretenden Generationen pro Jahr zwischen einer und zwei.

Das eigentlich Faszinierende an Schmetterlingen ist zweifellos ihre wunderbare Metamorphose von der Raupe zum fragilen Körper eines Falters. Die Weibchen der Hummelschwärmer legen ihre kugeligen, blassgrün schimmernden Eier einzeln auf der Unterseite der Blätter der Raupenfutterpflanzen ab. Dabei werden Pflanzen in praller Sonne oder in ganztägig schattiger Lage gemieden. Die hauptsächlich nachtaktiven Raupen ruhen tagsüber. Die Verpuppung erfolgt schließlich in einem locker gesponnenen Kokon, in den Pflanzenteile eingewoben werden.

Wie viele andere Schmetterlingsarten ist auch der Hummelschwärmer in der so genannten „Roten Liste der gefährdeten Arten“ eingetragen. Das paradiesisch schöne Aussehen zahlreicher Schmetterlingsarten, ihr zerbrechlich zarter Körper und die Eleganz ihrer Flügel machen diese Tiere – ganz allgemein – zu regelrechten „Sympathieträgern“ und zu gern benützten Sinnbildern in der Poesie. Ein umgangssprachliches Beispiel ist etwa das Spüren von „Schmetterlingen im Bauch“ als das von jedermann glücklich empfundene Gefühl des jungen Verliebtseins.


Charakteristisch für das Aussehen des Wiedehopfs (Upupa epops) sind die schwarz-weiß gebänderten Flügel mit deutlichen sichtbaren gelben Einschlüssen, der lange, gebogene Schnabel und die zirka fünf bis sechs Zentimeter lange Federhaube, deren Enden in einem weiß-schwarzen Abschluss auslaufen. Der Wiedehopf besiedelt unterschiedliche Lebensräume, es sind jedoch immer wärmeexponierte, trockene und locker bewaldete Gebiete mit nur spärlicher Vegetation.

In Mitteleuropa kommt die Art vor allem in Obst- und Weinkulturen und in Gegenden mit Weidetierhaltung vor. Auch Kiefernwälder und ausgedehnte Lichtungsinseln in geschlossenen Baumbeständen dienen fallweise als Brutgebiet. Im Mittelmeerraum kann man die Spezies mitunter in Olivenkulturen sowie in Korkeichenbeständen beobachten.

Der Wiedehopf ernährt sich hauptsächlich von Insekten. Bevorzugt werden größere Arten wie Grillen, Engerlinge, Käfer und verschiedene Raupenarten. Seltener werden Spinnen, Asseln, Tausendfüßer, Regenwürmer – aber auch kleine Frösche und Eidechsen! – „verspeist“.

In Europa war der Wiedehopf bis in die Fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein in manchen Gebieten häufiger Brutvogel. Verschiedene Faktoren – in erster Linie stärker atlantisch beeinflusstes Klima, Biotopzerstörung und eine Pestizidzunahme – lösten einen starken Bestandsrückgang aus.

Auch beim Wiedehopf lässt sich zum Stichwort „Metamorphose“ eine Anmerkung machen – wenn auch in ganz anderem, nämlich literarischem, Zusammenhang: In den „Metamorphosen“ von Ovid verwandelt sich der Thrakerkönig Tereus in einen Wiedehopf. Diese Erzählung gilt als besonders grausam; hier wird auch auf die Form des Schnabels, die einem Schwert gleicht, hingewiesen.







Erscheinungsdatum: 13.06.2008
Auflagenhöhe: 350.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: ÖSD
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 16.06.2008 10:39:22 Gelesen: 1268355# 45 @  
Serie Eisenbahnen - Wiener Stadtbahn

Vor 110 Jahren, genau am 9. Mai 1898, eröffnete Kaiser Franz Josef feierlich die Wiener Stadtbahn. Unter diesem Namen existierte dieses öffentliche Nahverkehrsmittel bis 1989. Ihre Strecken sind heute Teil des U-Bahn-Netzes sowie der Wiener Schnellbahn. Bereits seit der ersten Stadterweiterung Wiens in der Mitte des 19. Jahrhunderts wälzte man Pläne für eine Stadteisenbahn. Jahrzehnte vergingen, ehe 1892 der erste Spatenstich erfolgte.

Die Stadtbahn wurde als zweigleisige Vollbahn errichtet. Ihr Zweck war vorwiegend, die vielen Kopfbahnhöfe Wiens untereinander zu verbinden. Technisch gesehen war die Stadtbahn eine Gebirgsbahn. Die Dampflokomotiven mussten eine Steigung bis zu 25 Promille bewältigen und die engsten Bogenradien von 125 Metern.

Die Linienführung mit einer Gesamtlänge von 39 km erfolgte unter pragmatischen Gesichtspunkten entlang des Wienflusses und des Donaukanals, entlang des Linienwalls (Gürtel) und durch die Vororte. Der Auftrag an die Kommission für Verkehrsanlagen sah die Errichtung folgender Linien vor: die Vorortelinie von Hütteldorf-Hacking über Ottakring nach Heiligenstadt, die Gürtellinie, die Wiental- und Donaukanallinie mit einer Anbindung vom „Hauptzollamt“ (heute Wien Mitte) zum Nordbahnhof (heute Praterstern).

Als einziges Verkehrsmittel der Welt wurde die Wiener Stadtbahn als einheitliches Ganzes von einem Architekten geplant und gestaltet. Es war der k.k. Oberbaurat Prof. Otto Wagner. Er verband in diesem Bauauftrag auf einmalige Art Kunst mit Technik, Konstruktion und Design. Nicht nur Stationsbauwerke, sondern auch Brücken, Viadukte und Galerien wurden in das Kunstwerk miteinbezogen. Wagners Architektenbüro entwarf Grundtypen von Stationsgebäuden, die dann – nach den örtlichen Gegebenheiten modifiziert – in die Realität umgesetzt wurden. Besonders aufwändig gestaltet sind die Pavillons am Karlsplatz und der Hofpavillon in Hietzing. Otto Wagners Stadtbahnbauten, im Jugendstil ausgeführt, gelten heute als eine der bedeutendsten Kunstwerke Wiens.

Als Massenverkehrsmittel für die Wiener war der Dampfstadtbahn wenig Erfolg beschieden. Rauchbelästigung in den Tunnels und kaum Umsteigemöglichkeiten zur Straßenbahn machten sie nicht gerade benutzerfreundlich, und mit einem eigenen Tarif war sie den Wienern auch zu teuer. In den 1920er Jahren pachtete die Stadt Wien die Gürtel-, Wiental- und Donaukanallinie und eröffnete diese 1925 als Wiener Elektrische Stadtbahn. Ab 1976 wurden die Strecken der elektrischen Stadtbahn schrittweise in das neu errichtete Wiener U-Bahnnetz übernommen. Die Vorortelinie sowie die Verbindung von der Landstraße zum Praterstern verblieben bei der Bundesbahn und sind heute Teil des Schnellbahnnetzes.





Erscheinungsdatum: 20.06.2008
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Professor Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 24.07.2008 13:35:27 Gelesen: 1268166# 46 @  
Weltrekord Marke: Fußball Europameister 2008 - Spanien

Spanien ist Europamaister!

Die Österreichische Post hat die schnellste Briefmarke der Welt

Nach einem Tor in der 33. Minute von Torres Minute wurde es entschieden. Die Details des Finales sind nachzulesen am „schnellsten Briefmarkenbogen der Welt“ - gedruckt von der Österreichischen Staatsdruckerei. Der Markenbogen wird damit im Guinness Buch der Rekorde™ stehen!



Erscheinungsdatum: 30.06.2008
 
Richard Am: 24.07.2008 13:37:15 Gelesen: 1268165# 47 @  
Serie Parks und Gärten: Schloss Hof

Nur wenige Gartenanlagen in Europa konnten sich an Pracht, Raffinesse und Eleganz mit jener messen, die Lucas von Hildebrandt rund um Schloss Hof angelegt hatte. Reich mit Broderiebeeten, Skulpturengruppen, Pavillions, Bosketten und mächtigen Brunnenanlagen ausgestattet, steigt dieses Meisterwerk künstlerisch gestaltetet Natur über sieben Terrassen an das Ufer der March herab. Als authentisch revitalisiertes barockes Gesamtkunstwerk zeigt Schloss Hof den Zauber der imperialen Lebenswelt.



Erscheinungsdatum: 14.07.2008
 
Richard Am: 30.07.2008 12:49:41 Gelesen: 1268110# 48 @  
100. Todestag von Josef Maria Olbrich

Josef Maria Olbrich, geboren am 22. Dezember 1867 in Troppau, zeigte schon früh Interesse für das Baugewerbe. Nach Praxisjahren als Bauzeichner studierte er ab 1890 an der Akademie der bildenden Künste in Wien und war Schüler des Ringstraßenarchitekten Carl Freiherr von Hasenauer. 1893 trat Olbrich in das Architekturbüro von Otto Wagner ein, wo er mehrere Jahre mit seinen überragenden zeichnerischen Fähigkeiten reüssierte.

Für die neu gegründete Künstlervereinigung, die Wiener Secession, schuf der junge Architekt einen eigenen Ausstellungsraum: Das so genannte Sezessionsgebäude, das als eines der Hauptwerke des Wiener Jugendstils in die Kunstgeschichte einging.

1899 folgte Olbrich der Einladung des hessischen Großherzogs Ernst Ludwig, der ihm in Darmstadt die Möglichkeit gab, seine architektonischen und künstlerischen Ideen zu realisieren. Olbrich übernahm bald die Führung in der Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe. Er schuf mit dem Ernst-Ludwig-Haus das Hauptgebäude, das mit seiner nüchternen Architektur eine Synthese von Archaik und Moderne darstellt.

Er baute weitere Wohnhäuser und Ausstellungsgebäude, die als exemplarische Vorzeigeobjekte für modernes Bauen und Wohnen dienten. 1906 erhielt Olbrich den letzten und größten Auftrag: den Bau des Warenhauses der Leonard Tietz AG (später Kaufhof AG) in Düsseldorf. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Olbrich am 8. August 1908 im Alter von nur 40 Jahren.

Im Streben nach dem Gesamtkunstwerk befasste sich Josef Maria Olbrich neben seinem Schaffen als Architekt auch mit der dekorativen Ausstattung von Innenräumen und der Gestaltung von kunstgewerblichen Objekten. So schuf er eine Fülle von Entwürfen für Geschirr, Möbel, Musikinstrumente und andere Gegenstände, wie zum Beispiel den auf der Marke abgebildeten Briefkasten.

Das Modell für ebendiesen außergewöhnlichen Briefkasten entwarf Olbrich für die Villa des Fabrikanten Max Friedmann in der Hinterbrühl bei Wien. Er ist aus Ahornholz gefertigt, bräunlich gebeizt und mit Spuren einer ursprünglich blauen Farbbeize im Inneren. Die Messingbeschläge und die auf den Blattranken eingesetzten weißen Glassteine verstärken die optische Wirkung des Hausbriefkastens. Übrigens: Das wertvolle Stück befindet sich seit den Siebzigerjahren in der Städtischen Kunstsammlung von Darmstadt.





Erscheinungsdatum: 05.08.2008
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 06.08.2008 09:17:59 Gelesen: 1268043# 49 @  
Venus von Willendorf 3D

Die Venus von Willendorf ist Österreichs bekanntestes und wertvollstes Fundstück aus der jüngeren Altsteinzeit (Jungpaläolithikum). Für dieses herausragende Objekt wurde auch eine ganz besondere Marke kreiert: Ein dreidimensionaler Effekt lässt uns die Venus in scheinbar plastischer Form bestaunen. Kein Zweifel: Diese innovative Lentikularbild-Marke ist ein weiterer Meilenstein zeitgemäßer Briefmarkengestaltung!

Die Skulptur der Venus entstand vor 25.000 Jahren. Am 7. August 1908 wurde sie in Willendorf in der Wachau gefunden. Die 11 cm hohe Figur aus feinem Kalkstein ist nahezu unversehrt erhalten. Dargestellt ist eine beleibte, unbekleidete Frau. Starke Hüften, vorstehender Bauch und schwere Brüste bestimmen das markante Aussehen. Die Arme sind nur angedeutet, die Handgelenke zieren gezackte Armringe. Ober- und Unterschenkel sind naturnah ausgebildet, die Füße fehlen. Auf schwachen Schultern sitzt ein leicht vorgeneigter großer Kopf ohne Gesicht, fast zur Gänze verziert mit einer komplizierten Frisur aus Lockenreihen, die bis tief in den Nacken reichen. Farbreste zeigen, dass die Skulptur ursprünglich dicht mit Rötel bemalt war. (Übrigens: Das Original befindet sich im Naturhistorischen Museum in Wien.)

Der Ort Willendorf in der Wachau liegt am linken Donauufer. Während der jüngeren Altsteinzeit zählten die Hänge des Donautals zum Jagdgebiet der Eiszeitjäger.

Im Sommer 1908 führte das Naturhistorische Hofmuseum unter der Leitung von Josef Szombathy systematische Grabungen durch. Besonderes Augenmerk galt der Fundstelle Willendorf II, die im Bereich der Trasse der Donauuferbahn lag. Von den sieben bekannten Fundstellen ist Willendorf II sicher die bedeutendste und für die Paläolithforschung eine der wichtigsten in Mitteleuropa.

Die Kalksteinfigur wurde in der 9. Kulturschicht gefunden, sie lag neben einer großen Feuerstelle mit Holzkohlenresten. 19 Jahre später fand man – nur wenige Meter vom ersten Fundort entfernt – die 19 cm große Venus II, geschnitzt aus dem Stoßzahn eines Mammuts.

Die Venus von Willendorf ist von allen 130 in Europa und Asien aufgefundenen Venus-Statuetten die schönste, älteste – und vor allem eine zur Gänze erhaltene Figur. Der Fund stellt in Fachkreisen eine Weltsensation dar. Fest steht: Das Exemplar weist auffallend viele Gemeinsamkeiten mit osteuropäischen Statuetten auf. Allen gemein ist die Betonung der Geschlechtsmerkmale. Bemerkenswert ist, dass all diese archäologischen Funde dem gleichen geometrischen Prinzip unterliegen: Sie lassen sich mit erstaunlicher Genauigkeit in eine Raute einschreiben.

Venus-Statuetten gelten als Fruchtbarkeitsidole. Die Leibesfülle mag auch Ausdruck des Wunsches nach ausreichender Nahrung und Jagdglück gewesen sein. Auffallend ist: Die bisher gefundenen Statuetten stammen durchwegs von dauerhaften Siedlungsplätzen.








Erscheinungsdatum: 08.08.2008
Auflagenhöhe: 350.000
Entwurf: Outer Aspect Ltd
Druck: Outer Aspect Ltd
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 27.08.2008 09:40:22 Gelesen: 1267872# 50 @  
Akelei

Die Gewöhnliche Akelei, Aquilegia vulgaris L., mit ihren schönen Blüten, ist eine der drei in Mitteleuropa wild vorkommenden Arten der großen Gattung (weltweit etwa 120 Arten, davon 19 in Europa mit mehreren Unterarten) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Darüber hinaus kreuzen sich die Akeleien sehr leicht untereinander, so dass es eine Reihe von Hybriden in allen möglichen Farben gibt. In Gärten gedeihen außerdem noch etliche prächtig gefärbte Arten aus dem gemäßigten Asien und besonders aus Nordamerika (z.B.: Aquilegia canadensis, Aquilegia chrysantha und Aquilegia skinneri).

In Mitteleuropa stehen alle wild vorkommenden Arten unter Naturschutz:

Die auf der Briefmarke gezeigte blaue Gewöhnliche Akelei, Aquilegia vulgaris L., blüht von Mai bis Juli in lichten Laubwäldern, Gebüschen und auf (Berg-)Wiesen. Auch in Gärten wird sie gezogen. Sie liebt leicht kalkhaltige Böden und ist schwach giftig (Spuren von Alkaloiden und eines Blausäure-Glycosids). Die Pflanze wird von Tieren gemieden. Bei Kindern wurden nach dem Aussaugen von Blüten Vergiftungserscheinungen beobachtet. Eine volksheilkundliche Anwendung ist nicht mehr üblich, nur homöopathisch werden manchmal bei Nervosität, Schwächezuständen und Menstruationsbeschwerden Präparate verordnet.

Die Kalk liebende Schwarzviolette Akelei, Aquilegia atrata (KOCH) GAUD., bevorzugt Rotföhrenwälder, Waldsäume und Flachmoorwiesen. Die drüsenhaarige, bis dunkelblau-violett blühende Dunkle Akelei, Aquilegia nigricans BAUMG., schätzt kalkhaltige Abhänge und Felsspalten. Mehrere Experten werten die beiden als Unterarten (Subspecies) von Aquilegia vulgaris L.

Die intensiv himmelblaue, großblütige Alpen-Akelei, Aquilegia alpina L., hat ihre Hauptverbreitung in den Westalpen auf steinigen Hängen, Grashalden, Weiderasen und in Gebüschen bis 2600 msm.

Die sehr seltene, kalkstete Kleinblütige Akelei, Aquilegia einseleana F. W. SCH., mit spornlosen 2,5 bis 4 cm breiten, blauvioletten Blüten können wir auf Steinschutthalden und in lichten Gebüschen Südkärntens und Tirols finden.





Erscheinungsdatum: 01.09.2008
Auflagenhöhe: 2.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Rudolf Galler
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Dauermarkenserie
 
Richard Am: 27.08.2008 09:41:54 Gelesen: 1267871# 51 @  
Ranunkel

Judith Schimany studierte bei Anton Lehmden an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei. Sie erhielt den Theodor-Körner-Preis sowie den Preis der Stiftung Sinaide Ghi in Rom und machte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, zum Beispiel bei der Kunstmesse Wien, im Dorotheum, der Galerie Infeld Wien, Galerie an der Düssel in Düsseldorf, Galerie Hartmann in München, Galerie Artisart in Maastricht, und zuletzt im Alten Rathaus in Wien.

Aus in der Ölmalerei, in Aquarell und in der Radierung gleichrangig gekonntem Umgang nützt sie jede Technik zu einer Wiedergabe der Realität zwischen Traumbild und Sachlichkeit. Ihre Themen sind verwilderte Gärten, Auen, Felsen und südliche Küsten, auch alltägliche Dinge wie Steine, verwelkte Blumen, Korallen und Muscheln, tropische Landschaften und frische Blumen.

Ihre Sichtweise der Natur lässt Einflüsse von Moritz Michael Daffinger und Rudolf von Alt erkennen. Die Technik des reinen Aquarells, wie sie zuerst die Engländer des 18. Jahrhunderts – Thomas Girtin, William Turner und andere – zur Blüte brachten, beruht auf dem Malen mit transparenten Farben ohne den Einsatz von Deckweiß. Das Faszinierende an dieser Technik ist ihre Einfachheit.

Das Aquarell „Ranunkel“ ist 30 x 35 cm groß und auf 600g schwerem Büttenpapier mit Aquarellfarbe gemalt. Die Pflanze soll in ihren typischen Formen und Farben und in ihrer Üppigkeit den Raum ganz alleine beherrschen, sodass man das Besondere an ihr erkennen kann. Die Malerin möchte in ihrer Malerei auf die Schönheit und Vielfalt der Natur hinweisen, die auch in anscheinend alltäglichen Dingen zu finden ist. Die Variationen an Formen und Farben selbst in einer kleinen Blume übertreffen die menschliche Fantasie um ein Vielfaches, man kann immer neue Aspekte in ihnen finden. Es ist ein Versuch, das Wesen der Natur zu begreifen und auch selbst etwas Ideales zu schaffen, das einen über den reinen Materialismus emporhebt. Darüber hinaus möchte sie die Hoffnung und Lebensfreude wiedergeben, die sie selbst durch die Schöpfung empfindet.





Erscheinungsdatum: 01.09.2008
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Judith Schimany
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 08.09.2008 10:59:45 Gelesen: 1267769# 52 @  
Kaiserin Elisabeth Westbahn

Die ursprünglich als k. k. privilegierte Kaiserin-Elisabeth-Bahn bezeichnete Österreichische Westbahn verläuft von Wien über Linz nach Salzburg, und in einer Flügelstrecke von Wels nach Passau. Obwohl seinerzeit die Verbindung Wien – Salzburg gegenüber den Nord-Süd-Verbindungen relativ unbedeutend war, wurde bereits 1851 in einem Staatsvertrag zwischen Bayern und Österreich eine Bahnverbindung vereinbart – vor allem, um der Kaiserin eine rasche und bequeme Reise in deren bayrische Heimat zu ermöglichen.

Die Konzession für den Bau dieser Bahn erhielt ein Konsortium rund um den Großindustriellen Hermann Dietrich Lindheim. Die Strecke von Wien Westbahnhof bis Linz wurde am 15. Dezember 1858 eröffnet, bis Salzburg und weiter nach München konnte man ab August 1860 reisen. Aufgrund der schlechten Ertragslage der Elisabethbahn-Gesellschaft wurde die Bahn 1884 verstaatlicht.

Die Westbahn, die heute vor allem neben der Südbahn zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen Österreichs zählt, war bereits 1902 zwischen Wien und Salzburg durchgehend zweigleisig ausgebaut; mit der Elektrifizierung wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Westen her begonnen, 1952 wurde sie abgeschlossen.

Nicht zuletzt durch die EU-Erweiterung hat die Bedeutung noch mehr zugenommen und seit 1990 wird die Westbahn zu einer teilweise viergleisigen Hochleistungsstrecke ausgebaut; im Bereich des Wienerwaldes, wo die kurvenreiche Strecke Gebirgsbahncharakter aufweist, und dem Tullnerfeld erfolgt ein Neubau. Durch den derzeit im Bau befindlichen Wienerwaldtunnel können die Züge direkt zum voraussichtlich 2015 fertig gestellten Wiener Hauptbahnhof geführt werden, wodurch ein Weiterreisen über Wien hinaus ohne Stürzen von Zügen möglich sein wird. Nach Abschluss der Ausbauarbeiten soll eine Reise von Wien nach Salzburg in zwei Stunden möglich sein; 1860 brauchte man dafür neun Stunden.

Am Markenbild ist der zwischen Wien und Basel verkehrende, schweiz-österreichische Paradezug „Transalpin“ auf einem Streckenabschnitt vor dem Stift Melk zu sehen. Für den heute mit Lokomotive und Waggons geführten Zug wurden seinerzeit von den ÖBB eigene Triebwagenzüge bestellt. Noch vor den 1965 angeschafften sechsteiligen Triebzügen der Reihe 4010 wurden 1958 für diesen Zweck vier vierteilige Triebwagenzüge der Reihe 4130 in Betrieb genommen. Diese gingen aus der Baureihe 4030 hervor, hatten aber mehr Leistung, eine größere Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und im Steuerwagen eine Küche.









Erscheinungsdatum: 10.09.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 08.09.2008 11:03:56 Gelesen: 1267768# 53 @  
Postkutsche

Die beiden in fast unmittelbarer Zeitfolge stattfindenden internationalen Briefmarken-Ausstellungen „Praga 2008“ und „WIPA08“ sind der würdige Anlass für die vorliegende Gemeinschaftsausgabe der Tschechischen Republik und Österreich. Der attraktiv gestaltete Markenblock zeigt in seinem Motiv ein historisches Gemälde einer Postkutsche – Inbegriff der Post in früheren Zeiten. Ein Thema, mit dem sich die Doyenne der Posthistorik, die vor wenigen Jahren verstorbene Wissenschafterin Dr. Christine Kainz, in ihrem Buch „Aus Österreichs Postgeschichte“ auf charmante Weise beschäftigt hat:

„Viel besungen und beliebtes Motiv zeitgenössischer Künstler, weckt die Postkutsche, ‚Urmutter’ des Personenbeförderungsdienstes der Post, beim Betrachten der meist lieblich beschaulichen Darstellungen von anno dazumal fast immer nostalgisch romantische Gefühle. Doch gar so lustig, wie einst der Postillon blies, war das Reisen mit ihr keineswegs und schon gar nicht bequem zu nennen. Und ganz sicher würden wir, als verwöhnte Kinder des technischen Fortschrittes, heute kaum unsere Urlaubsreise gerne mit solch einem Vehikel unternehmen, wie es vor 200, 300 Jahren die Reisenden der Post als unglaublichen Fortschritt doch außerordentlich schätzten.

Nachdem der Postkutschenverkehr in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine Blütezeit erlebte, verlor er mit dem Einsetzen des Siegeszuges der Eisenbahn in Österreich im Jahr 1837 immer mehr an Bedeutung – nur jene Fahrtrouten, die von der Bahn nicht bedient wurden, verblieben den Postkutschen, die in puncto Reisegeschwindigkeit und Komfort mit dem neuen Beförderungsmittel nicht konkurrieren konnten.

Das endgültige ‚Aus’ für die Postkutsche, deren Aufgabenbereich immerhin noch die Zubringerdienste zur Bahn, Fahrten abseits vom Schienennetz, in abgelegene Täler oder über Passstraßen bis ins 20. Jahrhundert hinein umfasste, kam, als das Automobil auf den Plan trat. Mit dessen Einführung im österreichischen Postreisedienst 1907 ging die Postkutschenzeit endgültig zu Ende.“





Erscheinungsdatum: 12.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Stich: Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 19.09.2008 09:02:14 Gelesen: 1267670# 54 @  
WIPA 2008 silber

Die WIPA (Wiener Internationale Postwertzeichen-Ausstellung) hat nicht nur eine lange Tradition, sie steht auch für große philatelistische Erfolge; rund 70.000 Personen besuchten im Jahr 2000 die Veranstaltung. 600 Aussteller – Postgesellschaften, Händler und Vereine – aus der ganzen Welt präsentierten ihre „Schätze“ und begeisterten das Publikum. „Auch bei der WIPA08 werden wieder Besonderheiten von Weltrang und kostbare Raritäten die Philatelisten und alle, die es noch werden wollen, anziehen“, verspricht WIPA-Präsident Gerhard Dusska. Schauplatz der hochkarätigen Ausstellung wird wieder – so wie schon bei der WIPA 2000 – das Austria Center Vienna sein.

Apropos: Die wirtschaftliche Bedeutung der nationalen und internationalen Kongresse und Ausstellungen, die im Austria Center Vienna (ACV) veranstaltet werden, ist unumstritten. Als größtes Kongresshaus Österreichs und unter den Top 3 in Europa, beherbergt das ACV die meisten internationalen Großkongresse, die für Wien gewonnen werden können. Mit einer Umwegrentabilität von 130 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaftet das erfolgreiche Veranstaltungshaus auf der Donauplatte ein Drittel des Wiener Beitrags zum Bruttoinlandsprodukt. Laut aktuellem Ranking der ICCA – International Congress and Convention Association – nimmt Wien mit 129 internationalen Veranstaltungen sogar den ersten Platz – noch vor Singapur, Barcelona und Berlin – ein!

Von den eingangs erwähnten Raritäten verdienen der berühmte „Bordeaux-Brief“ (der teuerste Brief der Welt mit dem einzig erhaltenen Pärchen einer blauen und einer roten Mauritius auf Brief), der legendäre „3 Kreuzer Farbfehldruck“ und die wertvollste Marke der modernen Philatelie, die nicht verausgabte deutsche Wohlfahrtsmarke „Audrey Hepburn“, besondere Beachtung.

Fest steht: Vom 18. bis 21. September 2008 blickt die philatelistische Welt wieder einmal nach Wien. Zu Recht, denn die WIPA08 verspricht ein großartiges „Fest der Briefmarke“ zu werden! Mit dem nun vorliegenden Markenblock ergänzt die Österreichische Post AG ihr anlassbezogenes Markenprogramm und unterstützt damit als wichtigster Kooperationspartner diese bedeutende Veranstaltung.





Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe mit Zuschlag
 
Richard Am: 19.09.2008 09:05:03 Gelesen: 1267669# 55 @  
Tag der Briefmarke 2008

Der Schaufelraddampfer SCHÖNBRUNN wurde 1912 gemeinsam mit seinen beiden Schwesterschiffen BUDAPEST und WIEN in der Schiffwerft Obuda (Altofen) der DDSG erbaut. Mit den beiden ein Jahr später in Linz erbauten Fahrgastdampfern ERZHERZOG FRANZ FERDINAND und HERZOGIN VON HOHENBERG, welche nach dem 1. Weltkrieg in JOHANN STRAUSS und FRANZ SCHUBERT umbenannt worden sind, war sie vor allem zur Verbesserung des Linienverkehrs zwischen Wien und Linz bzw. Wien und Budapest bestimmt.

Die SCHÖNBRUNN ist 74,62 m lang, ihre Breite über alles beträgt 15,78 m, und der Tiefgang beläuft sich auf maximal 1,73 m. Die schräg liegende Compound-Dampfmaschine leistet 710 PS. Sie hat die Wirren beider Weltkriege gut überstanden und wurde im Jahr 1954 von Kohlen- auf Ölfeuerung umgestellt, gleichzeitig sind ihre Aufbauten erneuert worden. In der Folgezeit kam es zu weiteren Umbauten, wobei insbesondere die Innenausstattung des Schiffes ein dem Jugendstil nachempfundenes Aussehen verleihen sollte.

Der personalintensive Dampfbetrieb machte allerdings einen wirtschaftlichen Einsatz immer schwieriger. Die SCHÖNBUNN landete daher für einige Jahre als schwimmendes Spielcasino in Budapest, im Anschluß daran stand sie 1994 im Mittelpunkt der in Engelhartszell stattgefundenen oberösterreichischen Landesausstellung. In der Zwischenzeit war die DDSG zerschlagen worden und das weitere Schicksal des Raddampfers war daher äußerst ungewiss.

Um seine unter diesen Umständen unvermeidlich scheinende Verschrottung zu verhindern, entschloß sich die Geschäftsleitung im Jahre 1995 das Schiff als technisches Denkmal unter Schutz stellen zu lassen und der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) zum Preis von einem Schilling zuzüglich 20% Mehrwertsteuer zum Kauf anzubieten. Diese Gesellschaft hat die SCHÖNBRUNN mit hohem Kostenaufwand wieder betriebsbereit gemacht und unternimmt alljährlich auf der österreichischen Donau mehrere Nostalgiefahrten. Damit ist die SCHÖNBRUNN der älteste noch einsatzfähige Personendampfer auf der Donau geblieben.

Die Postbeförderung auf der Donau durch Schiffe der DDSG kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Die 1829 gegründete DDSG nahm schon 1830 den Verkehr nach Budapest auf und erweiterte ihr Liniennetz zügig bis zur Donaumündung. 1834 wurde ihr erstes Seeschiff MARIA DOROTHEA in Betrieb genommen. Mit der ständig wachsenden Flotte, darunter insgesamt sieben Seeschiffe, ist sowohl die Donaustrecke als auch Constantinopel und das östliche Mittelmeer bedient worden.1845 wurden die Seeschiffe an den Österreichischen Lloyd verkauft; danach beschränkte sich die Postbeförderung der DDSG auf die Untere Donau, nahm aber an Bedeutung ständig zu, sodaß die Gesellschaft ab dem Jahre 1866 sogar eigene Briefmarken im Wert von 10 und 17 Kreuzer in Umlauf brachte, die allerdings nur bis zum Jahre 1880 in Verwendung gestanden sind.

In den Fahrplänen der DDSG scheinen noch bis zum Jahre 1939 so genannte Postschiffe auf. Dieser Begriff war noch lange gebräuchlich, obwohl auf diesen Linien keine regelmäßige Postbeförderung mehr stattfand. Daß 180 Jahre nach der Gründung der DDSG eine Briefmarke mit dem bekanntesten noch betriebsfähigen Dampfschiff dieser Gesellschaft erscheint, trägt sicher dazu bei, an ein traditionsreiches und für die österreichische Wirtschaft bedeutendes Unternehmen zu erinnern.







Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Auflagenhöhe: 660.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarkenserie mit Zuschlag
 
Richard Am: 19.09.2008 09:07:10 Gelesen: 1267668# 56 @  
80. Geburtstag Friedensreich Hundertwasser

Kaum eine Aussage beschreibt die komplexe Persönlichkeit Friedensreich Hundertwassers so treffend wie jene des Kunsthistorikers Wieland Schmied, der ein halbes Jahrhundert lang eng mit ihm befreundet war: „Hundertwasser war in der zeitgenössischen Kunst- und Architekturszene eine singuläre Figur. Er gehörte nirgendwohin und ist darum nicht leicht einzuordnen. Das macht es so schwierig, ihm gerecht zu werden."

Kein Zweifel: Hundertwasser gehört zu den international bedeutendsten Künstlern Österreichs. Seine Arbeit erzeugte nicht nur Spannung und Polarisierung, sein Schaffen sorgt, auch heute noch, für ein vielerorts beeinflusstes Denkverhalten. Am 19. Februar jährte sich sein Todestag zum achten Mal, sein Werk jedoch ist aktuell und lebendig wie eh und je. Hundertwasser hat stets versucht, sein ideales Verhältnis von Kunst, Mensch und Natur darzulegen, er hat grundlegende Anregungen ästhetisch überdacht und künstlerisch ausgeformt – und damit ein Werk geschaffen, das von einer einzigartig kohärenten Unverwechselbarkeit und Dichte ist. Friedensreich Hundertwassers Bilder haben, bei aller Unterschiedlichkeit, eines gemeinsam: eine selbständige, autonome Kunstsprache.

In einzelnen „Wahrnehmungs-Ebenen“ erreichen sie den Betrachter. Da ist zunächst die Ebene, die sich an den Verstand richtet, an das Wissen, das Erkennen. Immer wieder vorkommende konkrete Formen – Häuser, Fenster, Türme, Bäume, Blumen, Regentropfen, Spiralen – appellieren an die Beziehung zur eigenen Existenz: bunt, fröhlich bejahend, in ihrer Struktur abgegrenzt und innerhalb der Gesamtkomposition für sich stehend. Und da ist die Ebene des Unbewussten. Verbindungen, die Erinnerungen, Sehnsüchte, Träume generieren – sie bilden die Substanz des Bildes, seine Seele. Die Themen sind dabei stets dieselben: Die Welt, in der wir leben, die Räume, die uns umgeben. Dass Hundertwasser in der Lage war, einen Kosmos voll bunter Geheimnisse zu erschaffen, der ungleich schöner ist als die reale Welt, in der wir uns bewegen, hat er letztlich auch in seiner Arbeit als Architekt eindrucksvoll bewiesen.

Eine ganz andere Art angewandter Kunst stellte für Friedensreich Hundertwasser das Entwerfen von Briefmarken dar. Er bezeichnete die Briefmarke als Zeugnis der Weiträumigkeit und ein Mittel zum Erzählen darüber. Das fertige Stück war für ihn „ein authentischer Bote, der jedermann erreicht“. Hundertwasser, der sein Leben lang die Träume seiner Kindheit zu realisieren suchte, schuf Briefmarken voll ästhetischem Wert.

Anlässlich seines 80. Geburtstages bringt die Österreichische Post nun einen neuen Block mit „Hundertwasser-Marken“ heraus. Das Besondere dabei: Die Motive dieser vier Marken wurden noch vom Meister höchstpersönlich entworfen, in der Schilling-Ära jedoch nicht mehr verausgabt. Daraus folgt, dass dies vermutlich die allerletzten zur Ausgabe gelangenden Hundertwasser-Marken für alle Zeit sein werden. Im Rahmen der WIPA08, die vom 18. bis 21. September 2008 im Austria Center Vienna stattfindet, wird dieser Sondermarkenblock einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.





Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Wolfgang Seidel
Stich: Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 19.09.2008 09:10:19 Gelesen: 1267667# 57 @  
Akt auf Marke - Weiblicher Akt

Dina Larot wurde am 6. Jänner 1942 als Maria Elisabeth Lebzeltern in Wien geboren. Nach der Matura begann sie in Graz ein Kunststudium bei Prof. Rudolf Szyskowitz. Bei der Sommerakademie 1962 kam es zur Begegnung mit dem großen österreichischen Maler Oskar Kokoschka, welcher einen nachhaltigen Eindruck auf das malerische und zeichnerische Oeuvre hinterließ. In der Folge entstanden Stadtansichten von Graz, südsteirische Landschaften, Stilleben und die ersten Akte nach Modellen. 1968 begann die lange Serie von Ausstellungen mit Wien, Graz und Florenz. Führten die Reisen mit der Familie anfangs fast durch ganz Europa, so brachte die Sehnsucht nach der Ferne Dina Larot später nach Bali, Israel, New York, Puerto Rico, Thailand, Burma, Laos, Kambodscha, Ecuador, Peru, China, Nepal, Jemen, Japan und immer wieder nach Indien.

Wiewohl das künstlerische Schaffen Dina Larots ein breites Themenspektrum abdeckt – den Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden zweifellos die reizvollen Akte und Darstellungen junger Frauen. „Larots Bilder vermitteln die Lust am Frausein und an der Liebe“, weiß Sexualtherapeutin und Psychologin Dr. Gerti Senger, „ihre Werke zeigen aber nicht nur Frauenkörper in ihrer Schönheit – sie erzählen Geschichten von Zärtlichkeit und Sehnsucht, von Unschuld und Verführung.“ In Larots Werken herrscht eine starke, ruhige Erotik – und auch in den gewagtesten Posen sprechen die Darstellungen stets die Sprache der Eleganz: Selbstbewusste junge Frauen, die sich ihres Körpers, ihrer Nacktheit bewusst sind, ohne Scheu; stolz, der Malerei Modell zu sitzen. Das „Ergebnis“ sind Bilder voll Lebensfreude, gewissermaßen Botschafter der femininen Schönheit. In der ihr eigenen, unverwechselbaren Bildsprache interpretiert Dina Larot die vielschichtigen und subtilen Emotionen weiblicher Phantasie.

„Ein Tag, an dem ich nicht male, ist ein verlorener Tag“, lautet das Credo der Künstlerin, „ich erschaffe mir durch die Malerei meine eigene Welt, so wie ich sie gerne hätte.“





Erscheinungsdatum: 19.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Dina Larot
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 19.09.2008 09:14:07 Gelesen: 1267664# 58 @  
Enzian

Die Kollektion an Sondermarken bietet den Sammlern in aller Welt eine neue gestickte Création: „Enzian“ ist wie die erste gestickte Sondermarke „Edelweiss“ im Atelier des österreichischen Stickereiunternehmens Hämmerle & Vogel entstanden. Die Sondermarke reist rund um den Globus und erzählt die Geschichte der Stickkunst und der Alpenpflanze. Fäden und Farben folgen der natürlichen Form des Clusius-Enzian (gentiana clusii), den rund 100 Jahre vor Christi Geburt König Gentius von Illyrien entdeckte.

Jede einzelne Enzianart, welche unsere Erde in hundertfacher Vielfalt hervorbringt, steht unter Naturschutz. Auf der Sondermarke genießt der Enzian Musterschutz. Er behütet ein Kunstwerk, dessen Symbol- und Sammlerwert viel größer ist als der postalische Wert von € 3.75. Dichter und Denker priesen die Heilkräfte des Enzians, die in den Wurzeln liegen. Märchen und Mythen ranken sich um das reine Blau seiner Kronblätter. Die Farbe Blau ist älter als alle Weltreiche. Sie ist die Farbe der Schöpfung von Himmel und Wasser. Blau ist die göttliche und irdische Farbe der Unendlichkeit und Einzigartigkeit. Verewigt in der blauen Haut der ägyptischen Götter. Begehrt auf Erden wie die blaue Mauritius. Die Romantiker suchten die blaue Blume als Symbol der Treue und Sehnsucht.

Auf einer Briefmarke werden durch die Kunst des Stickens Aura, Mythos und Symbolik des Enzians zu einem philatelistischen Ereignis mit nachhaltigem Nutzen. Die von Tausenden Nadeln und feinen Fäden gestickte Alpenblume darf gekauft, gesammelt, geschenkt, geklebt, verschickt werden. Millionenfach reisen Stickkunst und Enzian als Erfolgsgeschichte in alle Frauen Länder. Die Farbe Blau ist seit 2008 Jahren weiblich.





Erscheinungsdatum: 19.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Entwurf: Hämmerle & Vogel GesmbH & Co KG
Druck: Hämmerle & Vogel GesmbH & Co KG
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 30.09.2008 10:53:03 Gelesen: 1267570# 59 @  
Maximilian Schell

Maximilian Schell kam am 8. Dezember 1930 als Sohn des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell und der Wiener Schauspielerin Margarethe Noé von Nordberg in Wien zur Welt. Nach der Machtübernahme der Nazis in Österreich flüchteten die Eltern mit den vier Kindern in die Schweiz. „Von der Erziehung und vom Background her bin ich sicher Österreicher“, ist Maximilian Schell überzeugt, „und einen Schweizer Pass zu haben ist nicht so schlecht – schließlich steht der Begriff Schweiz für Stabilität.

“Bevor sich der junge Künstler entschloss, Schauspieler zu werden, studierte er Kunstgeschichte, Germanistik, Theater- und Musikwissenschaft. 1953 debütierte er schließlich am Stadttheater Basel. 1959 holte ihn Gustav Gründgens ans Hamburger Schauspielhaus. In dessen letzter Inszenierung spielte Schell die Rolle des Hamlet – wohlgemerkt bereits als gefeierter Weltstar, bekam er doch schon zwei Jahre vorher den Oscar verliehen.

Maximilian Schell – sein Name ist wie ein Synonym für Schauspielkunst auf höchstem Niveau. Als einer der wenigen internationalen deutschsprachigen Stars seines Fachs wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt – darunter der oben erwähnte Oscar für die beste männliche Hauptrolle in „Das Urteil von Nürnberg“ (1961), mehrere Golden Globes, Bambis und viele weitere Preise mehr. Sein schauspielerisches Oeuvre könnte größer nicht sein: Er spielte den „Hamlet“ auf Deutsch, den „Oberst Redl“ auf Englisch, war jahrelang der gefeierte „Jedermann“ in Salzburg, spielte Lenin und „Zar Peter der Große“ in einer amerikanischen Fernsehserie und verkörperte als charismatischer Mime die unterschiedlichsten Rollen in zahleichen internationalen Film- und Bühnenproduktionen. Darüber hinaus produzierte er erfolgreiche Kino- und Fernsehfilme, schrieb Drehbücher und überzeugte – nicht nur das Publikum, sondern auch die Kritik – als Regisseur.

Die neue Sondermarke, die am 20. September im Rahmen der Wiener Internationalen Postwertzeichen-Ausstellung (WIPA08) herausgegeben wird, zeigt ein kunstvolles Porträt des Schauspielers, geschaffen von niemand Geringerem als dem bekannten österreichischen „Über-Maler“ Arnulf Rainer. Übrigens: Als Gaststar wird Maximilian Schell die WIPA08 persönlich beehren und für Autogrammwünsche zur Verfügung stehen!





Erscheinungsdatum: 20.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Professor Arnulf Rainer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 30.09.2008 10:55:27 Gelesen: 1267569# 60 @  
Romy Schneider

Romy Schneider ist am 23. September 1938 als Tochter des Schauspieler-Ehepaares Magda Schneider und Wolf Albach-Retty in Wien geboren. Schon als junges Mädchen schrieb sie in ihr Tagebuch: „Ich muss unbedingt Schauspielerin werden. Ich muss!“ 1953 war es schließlich so weit: Sie debütierte in dem Film „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“, danach folgten in kurzem Abstand die Produktionen „Feuerwerk“, „Mädchenjahre einer Königin“ und „Die Deutschmeister“. Den internationalen Durchbruch schaffte sie 1955 mit dem ersten Teil der bekannten Sissi-Trilogie, wofür sie mit einem Bambi ausgezeichnet wurde.

Romy Schneiders Leben war geprägt von Höhen und Tiefen. Einerseits der gefeierte Filmstar, andererseits die von der internationalen Presse fallen gelassene Schauspielerin; da die glückliche Frau an der Seite berühmter Lebensgefährten (unter anderem der berühmte Alain Delon), dort der depressive Mensch, der von harten Schicksalsschlägen (mehrere Scheidungen, der Tod des vierzehnjährigen Sohnes) geprüft wurde. In den Sechziger- und Siebzigerjahren drehte Romy Schneider fast ausschließlich Filme in Frankreich. In dieser Zeit wirkte sie in sowohl künstlerisch als auch kommerziell erfolgreichen Produktionen mit und brillierte in zahlreichen Streifen an der Seite von Weltstars wie Michel Piccoli oder Yves Montand. Kurz nach der Premiere ihres letzten Films (1982: „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“) wurde Romy Schneider tot in ihrer Wohnung in Paris aufgefunden. Ihr Herzversagen wurde von zahlreichen Medien als „Tod aus gebrochenem Herzen“ gedeutet. Sie ruht auf einem kleinen Landfriedhof in Boissy-sans-Avoir, 50 Kilometer vor Paris. Auf Wunsch von Romy Schneider steht auf dem Grabstein nur ihr bürgerlicher Name: Rosemarie Albach.

In Erinnerung an die große Schauspielerin wurde im Jahr 1990 der österreichische Fernsehpreis „Romy“ gegründet. Die goldene Statuette zeigt Romy Schneider in einer Szene aus dem Film „Swimmingpool“. Ihr beeindruckendes Schaffen umfasst nicht weniger als 57 Kinofilme – und vielleicht ist es ja gerade der Titel der Produktion „Die zwei Gesichter einer Frau“, der das Leben dieses außergewöhnlichen Menschen am treffendsten beschreibt. Übrigens: Für 2009 ist eine Kinoverfilmung unter dem Titel „Eine Frau wie Romy“, den die amerikanische „Warner Bros.“ produzieren wird, geplant. Unter der Regie von Josef Rusnak wird voraussichtlich die deutsche Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld die Rolle von Romy Schneider spielen.

Aus Anlass ihres 70. Geburtstages erscheint nun zur WIPA08 die neue „Romy Schneider“-Sondermarke – eine philatelistische Würdigung für die „beste Schauspielerin ihrer Generation“ (Orson Wells).





Erscheinungsdatum: 21.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Andreas Reimann
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 05.10.2008 07:06:21 Gelesen: 1267508# 61 @  
Markus Rogan

Die vorliegende Sondermarke würdigt einen weiteren österreichischen Spitzensportler der Gegenwart: Markus Rogan, erfolgreichster heimischer Schwimmer aller Zeiten.

Geboren am 4. Mai 1982 in Wien, zog Rogan im Alter von 14 Jahren mit seiner Familie nach Amerika, wo er neben seinem Bachelor-Studium an der Stanford Universität die denkbar besten Bedingungen für ein professionelles Schwimmtraining vorfand. „Es war mit Sicherheit der Sport, der half, meine Persönlichkeit zu entwickeln“, ist Markus Rogan überzeigt – und die lange Liste seiner Erfolge beweist: Talent und Ehrgeiz formten diesen Ausnahme-Athleten.

Mit dem zweiten Platz über 200 Meter Rückenschwimmen bei der Weltmeisterschaft von Fukuoka (Japan) im Jahr 2001 ließ er erstmals international aufhorchen, eine schier „unüberschaubare“ Menge an Medaillen folgte. Insgesamt 27 Mal (!) eroberte er Gold, Silber und Bronze bei den letzten Großveranstaltungen (Olympische Spiele, Welt- und Europameisterschaften), dazu kommen mehrere nationale Rekorde, ein Europa- und sogar ein Weltrekord: Seine Parade-Disziplin, 200 Meter Rücken, schwamm er im April dieses Jahres in unglaublichen 1:47,84 Minuten.

Unvergessen ist sein Einsatz bei den Olympischen Spielen in Athen 2004: Gleich nach dem Rennen (wieder 200 Meter Rücken!) wurde der Sieger Aaron Peirsol wegen eines angeblichen Beinfehlers nach der dritten Wende disqualifiziert und Markus Rogan zum Sieger erklärt. Nach einem Protest der Amerikaner wurde diese Entscheidung nach 20 Minuten wieder korrigiert. Durch seine sportliche Reaktion auf die anfängliche Disqualifikation – er bestand darauf, dass Peirsol der bessere Schwimmer sei, dem allein die Goldmedaille gebühre – wurde Rogan „mit einem Schlag“ überaus populär. Im September 2004 erhielt er für dieses vorbildlich sportliche Verhalten den „Special Fair Play Award“ des European Fair Play Movements (EFPM), im Oktober 2004 wurde er darüber hinaus zum „Sportler des Jahres“ gewählt – eine wirklich beachtenswerte Leistung im sonst so vom Wintersport dominierten Österreich.

Seit kurzem wohnt der sympathische Sportler mit seiner Lebensgefährtin in Rom, wo er, wie er sagt, „die optimalen Trainingsbedingungen“ hat. In seinen zahlreichen Medienauftritten, auch als beliebtes Werbe-Testimonial, besticht er vor allem durch seine große Eloquenz.





Erscheinungsdatum: 27.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 05.10.2008 07:08:24 Gelesen: 1267507# 62 @  
Thomas Morgenstern

Mit seinen 22 Jahren gehört Thomas Morgenstern bereits jetzt zu den erfolgreichsten österreichischen Schispringern aller Zeiten. Als zweifacher Olympiasieger und als Gesamtweltcupsieger der Saison 2007/2008 sorgte der sympathische Kärntner in den vergangenen beiden Jahren für enthusiastische Freude unter seinen zahlreichen Fans.

Geboren am 30. Oktober 1986 in Spittal an der Drau, gelang dem hoffnungsvollen Nachwuchstalent bei der Vierschanzen-Tournee 2002/2003 im wahrsten Sinn des Wortes der „Sprung“ an die Weltspitze (Rang 6 am Ende der Tourneewertung). Nur fünf Tage später gewann er im tschechischen Liberec sein erstes Weltcupspringen. Im Februar 2003 wurde Morgenstern in Solleftea sowohl im Einzelspringen als auch mit der Mannschaft Juniorenweltmeister. Diese Erfolge konnte Morgenstern in der nächsten Saison bestätigen – er wurde gut platzierter Vierter der Gesamtwertung. Bei der darauf folgenden Junioren-WM gewann er die Silber-, und mit dem Team die Goldmedaille. In der Weltcupgesamtwertung belegte er den 6. Rang. Auch in der Saison 2004/2005 zeigte Morgenstern sein Können: Bei der Vierschanzen-Tournee belegte er Rang 3, holte bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf im Team Gold vom kleinen und vom großen Bakken und sicherte sich in der Weltcupwertung den 7. Platz.

Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin ging der Stern des Thomas Morgenstern schließlich in all seiner athletischen Pracht auf: Auf der Großschanze sicherte sich der „junge Adler“ mit minimalem Vorsprung vor Andreas Kofler sein erstes olympisches Gold. Beide deklassierten die Konkurrenz aufgrund ihrer weiten Sprünge im 2. Durchgang. Wenige Tage später vervollständigte Morgenstern seinen sportlichen Traum: Gemeinsam mit seinen Kollegen Andreas Widhölzl, Martin Koch und Andreas Kofler holte er die Goldmedaille im Teamwettbewerb auf der Großschanze. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Sapporo (Japan) gewann er gemeinsam mit Wolfgang Loitzl, Gregor Schlierenzauer und Andreas Kofler erneut die Goldmedaille im Teamwettbewerb auf der Großschanze, quasi als „Draufgabe“ sicherte er sich noch die Bronzemedaille im Einzelbewerb auf der Normalschanze. Auch die vergangene Saison verlief für den jungen Draufgänger überaus erfolgreich: Als erster Springer der Geschichte entschied er die ersten sechs Bewerbe einer Weltcupsaison für sich. Unglaublich, aber wahr: Bereits sechs Springen vor Saisonende stand er als Sieger des Gesamtweltcups fest!

Was den beliebten Athleten auszeichnet, ist aber nicht nur sein sportlicher Erfolg. Bei seiner großen Anhängerschar genießt er vor allem hohe Sympathiewerte, nicht zuletzt aufgrund seiner jugendlich unbekümmerten Art. Fast schon legendär ist seine entschlossene Einstellung, die er in der Aussage "Bevor ich einen Sprung auf Sicherheit mach’, geh’ ich lieber zu Fuß runter" pointiert auf den Punkt brachte.





Erscheinungsdatum: 27.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 05.10.2008 07:10:12 Gelesen: 1267506# 63 @  
Fußball-Europameister 2008

Nach dem „Weltrekord-Markenbogen“ (Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde für die schnellste Briefmarke der Welt) und einer Reihe themenbezogener Neuausgaben bildet die nun vorliegende Sondermarke „Fußball-Europameister 2008“ den philatelistischen Abschluss der UEFA EURO 2008™.

Rückblende: Als am 7. Juni dieses Jahres der Anpfiff zur Fußball-Europameisterschaft 2008 erfolgte, kannte die Begeisterung rund ums „runde Leder“ keine Grenzen. Bereits Wochen vorher herrschte im ganzen Land Hochstimmung; ein regelrechter, von den Medien, den Veranstaltern und zahleichen Unternehmen geschickt inszenierter Hype versetzte nicht nur die Fußballfans in eine frenetische Erwartungshaltung. Nachdem die österreichische Nationalmannschaft bereits nach den Vorrundenspielen ausgeschieden war, konzentrierte sich das spannende Daumendrücken auf die jeweils zu favorisierenden ausländischen Teams – zuletzt auf die beiden Finalgegner Deutschland und Spanien.

Am 29. Juni war es schließlich soweit: Endspiel der UEFA EURO 2008™ im ausverkauften Wiener Ernst Happel-Stadion, die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt. Fest steht: Die über weite Strecken des Matches klar überlegenen Spanier begeisterten das Publikum nicht nur mit ihrem Können, sondern auch mit ihrem Spielwitz – und dank eines gezielten Treffers von Fernando Torres in der 33. Minute konnten sie letztlich ihren ersten Titel bei einem großen Turnier seit der EM 1964 bejubeln. Mit diesem Sieg sicherten die spanischen Kicker nicht nur ihrem Trainer Luis Aragones einen traumhaften Abschied, sie schrieben sich damit auch für immer in die Annalen der Fußballgeschichte.

Die Bilder der anschließenden Siegesfeier, die Gratulationen der zahlreichen Ehrengäste und der ausgelassene Jubel der erfolgreichen spanischen Spieler und ihrer Fans gingen um die Welt. Auf beeindruckende Weise zeigen sie Faszination und Emotion des Sports. Auch das Motiv der neuen Sondermarke versucht dies auf philatelistische Weise zu kommunizieren: Der lachende Kapitän der spanischen Elf, Torhüter Iker Casillas, stemmt, stellvertretend für seine Mannschaft, voll überbordender Freude den UEFA-Pokal in die Höhe. Felicitaciones a Espana!





Erscheinungsdatum: 27.09.2008
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.10.2008 09:38:58 Gelesen: 1267486# 64 @  
70. Geburtstag v. Dr. Heinz Fischer

Aus Anlass seines 70. Geburtstages freut sich die Österreichische Post AG, eine Sondermarke zu Ehren von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer herauszugeben.

Die offizielle Homepage des amtierenden österreichischen Staatsoberhaupts zeichnet den Lebenslauf von Dr. Heinz Fischer wie folgt nach:

„Geboren wurde Heinz Fischer am 9. Oktober 1938 in Graz. In Wien besuchte er das Humanistische Gymnasium in der Fichtnergasse, wo er 1956 maturierte. Vom 11. März bis 27. November 1958 leistete er seinen Präsenzdienst in Wien und Salzburg ab. An der Universität Wien studierte er Rechts- und Staatswissenschaften und promovierte 1961 zum Doktor Iuris. Anschließend an sein Studium absolvierte Dr. Heinz Fischer sein Gerichtsjahr. 1962 wurde er Mitarbeiter des Zweiten Präsidenten des Nationalrates. Damit begann eigentlich seine politische Laufbahn. Von 1963 bis 1975 war Dr. Heinz Fischer dann Sekretär der SPÖ-Fraktion im Parlament.

In diesen Zeitraum fiel seine wichtigste private Entscheidung: Heinz Fischer lernte seine Frau Margit kennen und heiratete sie 1968. Ihr Sohn Philip kam 1972 auf die Welt, ihre Tochter Lisa 1975.

1971 wurde Dr. Heinz Fischer in einem Wiener Wahlkreis zum Nationalratsabgeordneten gewählt. 1975 wurde Dr. Heinz Fischer zum geschäftsführenden Obmann der SPÖ-Parlamentsfraktion bestellt. Das blieb er bis 1983. 1979 wurde er auch zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden der SPÖ gewählt. 1983 wurde Dr. Heinz Fischer zum Bundesminister für Wissenschaft und Forschung ernannt. Ein Amt, das er bis 1987 inne hatte. 1987 kehrte Dr. Heinz Fischer von seiner Regierungstätigkeit wieder ins Parlament zurück und wurde von der SPÖ-Fraktion zu deren Obmann gewählt. Das blieb er bis zum Jahr 1990. In diesem Jahr wurde Dr. Heinz Fischer von den Abgeordneten des Nationalrates zu deren Präsidenten gewählt; 1994, 1996 und 1999 wurde er in dieses zweithöchste Staatsamt wieder gewählt. Im Dezember 2002 wurde er dann zum Zweiten Präsidenten des Nationalrates gewählt.

Dr. Heinz Fischer hatte aber neben seiner politischen Laufbahn auch immer wissenschaftlich-juristische Interessen, vor allen in den Bereichen Politik, Verfassungsrecht und Staatswissenschaften. Er ist seit 1978 Universitätsdozent für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck und wurde 1994 zum Ordentlichen Universitätsprofessor ernannt.

Im Jänner 2004 wurde Dr. Heinz Fischer von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs zum Bundespräsidentschaftskandidaten nominiert.“





Erscheinungsdatum: 07.10.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 16.10.2008 13:23:48 Gelesen: 1267401# 65 @  
Klassische Markenzeichen "Manner"

Das war die Devise von Josef Manner I. bei der Gründung der Süßwarendynastie im Jahre 1890. Josef Manner, ein gelernter Kaufmann, hatte im Herzen Wiens – am Stephansplatz – ein kleines Geschäft, in dem er Schokoladen und Feigenkaffee verkaufte.

Als ihn aber die Qualität der Schokolade seines Lieferanten nicht zufrieden stellte, entschloß er sich, selbst in die Produktion einzusteigen. Am 1. März 1890 gründete er die „Chocoladenfabrik Josef Manner“.

Josef Manner war Erzeuger, Verkäufer und Werbeagent in einer Person und lieferte oft auch selbst die Ware aus. Das Geschäft auf dem Stephansplatz gab er auf, um sich ganz der Erzeugung zu widmen. Noch im Gründungsjahr zog Josef Manner aus Platzmangel in das Haus seiner Eltern in Wien XVII, Uniongasse 8, später Kulmgasse 14. Bald entstand rund um das Elternhaus eine Fabrik. 1897 zählt der Betrieb das erstmals 100 Mitarbeiter.

Der Aufstieg der Firma setzte sich unter Josef Manner und dem 1900 eingestiegenen Kompagnon Johann Riedl stetig fort. Modernste Maschinen wurden angeschafft, und als Manner auch noch die Preise reduzierte, wurde die Firma mit dem Erfolgsrezept „preiswert und gut“ zum führenden Süßwarenunternehmen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Am Ende dieser Entwicklung stand die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Das Produktsortiment umfaßte zuerst vorwiegend „Manner-Chocolade“, Schokoladen-Bonbons sowie „reinen Cacao“.

Die Schnitte wurde 1898 erstmals als „Neapolitaner Schnitte No. 239“ urkundlich erwähnt. Die Haselnüsse für die Fülle kamen nämlich aus der Gegend um Neapel. Die Größe 47 x 17 x 17 mm war mundgerecht bemessen; vier Lagen Streichmasse kamen zwischen 5 Waffelblätter. Dieses Format und die Grundrezeptur haben sich bis heute bewährt.

Ursprünglich wurden die Schnitten in Schachteln gepackt und von einer rosa Papierschleife umschlossen, später lieferte man die Ware in Blechdosen an die Händler. 1924 wurden Manner Schnitten erstmals in den bekannten zwei Fünferreihen angeboten, allerdings noch in einer Faltschachtel. Die Taschenpackung in Aluminium-Folie kam erst 1949, die „klimadichte“ Verpackung samt Aufreißfaden in den 60er Jahren. Von da an wurde dieser Artikel zum erfolgreichsten im Sortiment. Die Manner Schnitten-Verpackung zählt inzwischen zu den österreichischen „Design-Klassikern“ und ist in Ausstellungen zu diesem Thema immer vertreten.

Heute ist die Josef Manner & Comp. AG der größte rein österreichische Süßwarenproduzent.

Mit dem erfolgreichen Manner Shop am Stephansplatz ist man wieder an den historischen Ursprung der Marke zurückgekehrt.





Erscheinungsdatum: 16.10.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Unbekannt
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 29.10.2008 10:05:45 Gelesen: 1267320# 66 @  
Koloman Moser

Gemeinsam mit Josef Hoffmann, Egon Schiele, Gustav Klimt und Adolf Loos gehört Koloman Moser (1868 bis 1918) zu jenen international bedeutenden Künstlern, die um die Jahrhundertwende die große Zeit der österreichischen Moderne einleiteten. Was sie verband, war ihr gestalterisches Engagement, das sich nicht im Nachahmen historischer Stile erschöpfte.

Kolo Mosers Streben galt indes einem neuen Gesamtkunstwerk, in dem von der Architektur bis zum kleinsten Dekorationselement auf einem Gebrauchsgegenstand des täglichen Lebens alles in einer strengen Kunstform geschaffen sein sollte. „Das Sehen hat sich nicht geändert, jedoch die Darstellung des Gesehenen. Ebenso wie die menschlichen Empfindungen immer die gleichen waren und nur in ihrer Darstellungsform sich veränderten, verfeinerten und differenzierter wurden.“ Dieser Satz wurde gewissermaßen zur Maxime seiner künstlerischen Arbeit – ebenso wie die prägnante Formulierung: „Vereinfachung liegt nicht im Auslassen, sondern im Zusammenfassen.“

Kolo Mosers Ideen der kreativ gestalteten Formgebung waren ohne Zweifel Richtung weisend für die österreichische Kunst der Jahrhundertwende. Nicht nur seine zahlreichen Beiträge für die weltberühmt gewordene Zeitschrift „Ver Sacrum“ und seine Entwürfe für die Glasfenster und den Hochaltar der von Otto Wagner erbauten Kirche Am Steinhof zeigen seine secessionistische Einstellung – Mosers Design von Möbeln, Teppichen, Geschirr und Stoffen setzte das Maß für den modernen Lebensstil schlechthin. Erst später wandte sich Moser der Malerei zu, befasste sich mit Goethes Farbenlehre und versuchte, diese weiterzuentwickeln und in seinem Werk anzuwenden. Große Berühmtheit erlangte Koloman Moser jedoch nicht zuletzt mit seinen Entwürfen für die Flächenkunst – für Plakate, Postkarten, Banknoten und Briefmarken.

Ein Meilenstein in der europäischen Philatelie war die erstmalige Verwendung landschaftlicher Motive als bildnerische Darstellung auf Postwertzeichen. Bis dahin fanden sich die üblichen Wappen und Herrscherporträts, oft in Medaillonsform, auf Briefmarken; mit der Serie „Bosnien-Herzegowina“ begründete Moser im Jahre 1906 den Weltruf österreichischer Markenkunst. Die geforderte Verbindung zwischen bildhafter Darstellung und den unumgänglichen Schriftelementen erreichte er mit einer Ornamentalisierung und später ideenreich variierten Motiven, die auf den jeweiligen Charakter des umschlossenen Bildes auf höchst subtile Art eingingen. Dieser Markentypus bestimmte – nicht nur in Österreich – die spätere Gestaltung von Postwertzeichen.





Erscheinungsdatum: 31.10.2008
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 03.11.2008 10:01:34 Gelesen: 1267285# 67 @  
Altes Österreich: Triest

Der neue Wert der beliebten Serie „Altes Österreich“ zeigt als Motiv die historische Schalterhalle des K.K. Postgebäudes von Triest.

Zur Geschichte: Mehr als 500 Jahre – von 1382 bis 1918 – war die norditalienische Hafenstadt Triest (die aktuelle Einwohnerzahl beträgt knapp über 200.000 Personen) habsburgisch-österreichisch. Das Protektorat entwickelte sich unmerklich und allmählich zu einem realen Besitzverhältnis, vertreten wurde die kaiserliche Krone durch das Geschlecht der Grafen von Montenari. Abgesehen von wiederholten Besetzungen durch Venedig und der sogenannten „napoleonischen Perioden“ blieb Triest bis zum Ersten Weltkrieg ein Teil des habsburgischen Österreich. Als einziger großer Seehafen Österreich-Ungarns nahm Triest eine wichtige strategische Stellung in der Habsburger-Monarchie ein und war Ausgangspunkt mehrerer kurzlebiger Kolonialerwerbungen.

Um 1900 stand die Stadt in voller wirtschaftlicher Blüte und sie stellte ihren Reichtum durch zahlreiche Prachtbauten zur Schau. In Triest wirkten einige jener bekannter Architekten, die auch in Wien für die großen Ringstraßengebäude im Stil des Historismus verantwortlich zeichneten. Als Beispiele seien etwa Heinrich von Ferstel (Lloydpalast), Wilhelm von Flattich (Südbahnhof) und Friedrich Schachner (diverse Palais) genannt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, wurden die Stadt und ihr gemischtsprachiges Umland von Jugoslawien beansprucht und sie geriet durch den Ost-West-Konflikt jahrzehntelang in eine geografische Randposition. Die Nachteile der Grenzlage und der Verlust an wirtschaftlicher Bedeutung änderten sich erst in der jüngsten Vergangenheit mit dem Beitritt Sloweniens zur Europäischen Union (2004). Aus intellektueller Sicht blieb Triest hingegen all die Jahre über ein Ort des Zusammentreffens von Kulturen, Sprachen und Religionen; zahlreiche berühmte Künstler und Literaten lebten und wirkten in dieser Stadt.

Übrigens – die Bedeutung Triests zeigt auch eine im Allgemeinen wenig beachtete Einrichtung: Als, wie bereits eingangs erwähnt, wichtigster Hafen Österreich-Ungarns war Triest natürlich ein Zentrum der Nautik und der Meereskunde – und so erhielt das Hafenbecken am „Molo Sartorio“ einen langfristig beobachteten Pegel, auf den sich seit dem 19. Jahrhundert das mitteleuropäische Höhensystem „Meter über Adria“ bezieht.





Erscheinungsdatum: 03.11.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 05.11.2008 09:21:45 Gelesen: 1267261# 68 @  
Weihnachten 2008 - Der erste Christbaum in Ried

"Der erste Christbaum in Ried stand im Hause Rapolter am Hauptplatz Nr. 28. Das ehemalige Perdiller’sche Handelshaus war durch Heirat in den Besitz der Familie Stockhamer übergegangen. Nach dem Tode Franz Xaver Stockhamers heiratete 1829 dessen Witwe Wilhelmine, eine geborene George, den angehenden Handelsmann Josef Anton Rapolter. Die Familie George stammte aus französischem Hugenottengeschlecht und war ursprünglich in Konstanz am Bodensee ansässig. Von dort und über das Elsaß, wo geschmückte Christbäume bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts nachzuweisen sind, scheint die Kenntnis dieses Brauchs gekommen zu sein.

Über den ersten Christbaum in Ried ist folgendes überliefert: In der Vorweihnachtszeit sagte Vater Rapolter eines Tages zu seinen Kindern: ‘Heuer kommt nicht das goldene Heinßl zu euch, heuer kommt das Christkind selbst!’ Mit Spannung erwarteten die Kinder den Heiligen Abend. Alles war wie sonst, der Vater betete drei Rosenkränze und las die Geschichte von der Geburt Christi vor. Dann kamen Augenblicke bangen Harrens für die Kinder. Ein einfaches Silberglöckchen gab das Signal, und da stand er nun vor den Kindern – der erste Christbaum in Ried! Eine kleine Tanne war es mit vielen Lichtlein, mit roten Äpfeln und goldenen Nüssen, ein wenig Backwerk und ein paar winzig kleinen Spielsachen. Zur Erinnerung ließ der Vater von einem Maler ein Bild anfertigen, auf dem die Familie Rapolter um den Christbaum geschart ist.

Der Gabentisch dieser wohlhabenden Familie mutet für heutige Begriffe recht bescheiden an. Tellerchen mit Obst, Nüssen, Kletzenbrot und Lebzelten, ein Buch, ein Pferdchen und ein kleines Priestergewand liegen auf dem Tisch. Letzteres soll wohl darauf hinweisen, dass einer der Knaben für den geistlichen Stand vorgesehen war. Auch musiziert wurde im Hause Rapolter. Das bescheidene Christbäumchen ist patriotisch mit Fähnchen im oberösterreichischen Rot-Weiß und dem kaiserlichen österreichischen Schwarz-Gold geziert. Die Spruchbänder tragen die Aufschrift „Gott mit uns“ und „48. Geburtstagsfest“. Josef Anton Rapolter war am 24. Dezember 1799 geboren worden! Als provisorischer Gemeindevorstand und Landtagsabgeordneter war er eine bedeutende Persönlichkeit. Seinen Bemühungen ist auch die Erhebung Rieds zur Stadt im Jahr 1857 zu verdanken.

Der aus München stammende und später in Wien tätige Maler Felix Ignaz Pollinger schuf mit dem Gemälde „Der erste Christbaum in Ried“ eine überzeugende Schilderung biedermeierlicher Familienidylle und ein auch kulturhistorisch bedeutendes Werk." - Sieglinde Baumgartner





Erscheinungsdatum: 05.11.2008
Auflagenhöhe: 3.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.11.2008 09:19:44 Gelesen: 1267218# 69 @  
Schutzpatrone: Hl. Martin

Keine Zweifel: Der Heilige Martin ist einer der bekanntesten und auch „populärsten“ Heiligen der katholischen Kirche (der im Übrigen auch in der evangelischen, der anglikanischen und der orthodoxen Kirche verehrt wird).

Zur Geschichte: Martin von Tours, so sein „bürgerlicher“ Name, lebte von etwa 316 bis 397. Er war gewissermaßen das „Bindeglied“ zwischen Rom und dem Reich der Franken. Als asketischer Mönch verkörperte er das spätantike Ideal eines Priesters bzw. Bischofs – und die rasche Bekanntheit, zunächst in seinem engeren Wirkungsgebiet, ist auf seine Tugenden als Nothelfer und Wundertäter zurückzuführen. Am 4. Juli 372 wurde er schließlich zum Bischof von Tours geweiht. Anstatt jedoch standesgemäß in der Stadt zu leben, bevorzugte er die Holzhütten vor der Stadtmauer, wo bereits zu seinen Lebzeiten das Kloster Saint-Martin de Ligugé entstand.

Interessant: Martin war nach Maria, der Mutter Jesu, und dem Apostel Johannes der erste Heilige des Abendlandes, der nicht den Tod als Märtyrer gestorben ist. Damit wurde er zum ersten Heiligen einer neuen, damals nicht bekannten Art: Konnte bis dahin ein Christ Heiligkeit nur durch ein Martyrium erlangen, so wurde nun deutlich, dass Heiligkeit ebenso in einem sittlichen Lebenswandel und in Taten der Nächstenliebe und Barmherzigkeit bestehen kann.

Die bekannteste Begebenheit im Leben des Heiligen Martin ist jedoch die folgende: Ab dem Jahr 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Gardisten trugen zu dieser Zeit die so genannte „Chlamys“, einen weißen Überwurf aus zwei Teilen. An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und dem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht erschien ihm im Traum Jesus Christus, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Matthäus – „Ich war nackt und ihr habt mich bekleidet. Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu.

Als Landespatron des Burgenlandes genießt der Heilige Martin großes Ansehen. Aber nicht nur hier: Am „Martinstag“, dem 11. November, wird in zahlreichen Ortschaften in ganz Österreich das vor allem bei Kindern beliebte „Laternderlfest“ mit einem festlichen Umzug begangen. Das traditionelle „Martinigansl“ ist ein ebenfalls liebevoll gepflegter Brauch und Jahr für Jahr ein Fixpunkt im „gastronomischen Jahreskalender“.





Erscheinungsdatum: 07.11.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Maria Schulz
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 10.11.2008 06:18:33 Gelesen: 1267166# 70 @  
70. Geburtstag von Karl Schranz

Karl Schranz – sein Name ist fast schon ein Synonym für den österreichischen Schisport. Was heute ein Benjamin Raich oder ein Hermann Maier ist, das war in den Sechziger- und frühen Siebzigerjahren Karl Schranz: Schiheld einer ganzen Nation.

Geboren am 18. November 1938 in einer der schönsten Wintersportregionen Österreichs, in St. Anton am Arlberg, zog es Schranz schon in jungen Jahren zum Wettkampfsport. Im Laufe seiner internationalen Karriere errang er nicht weniger als drei Weltmeistertitel, gewann zweimal den Gesamtweltcup sowie eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Innsbruck 1964.

Apropos Olympia: Als Karl Schranz knapp vor Beginn der Winterspiele von Sapporo (1972) vom damaligen IOC-Präsidenten Avery Brundage wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die seinerzeit geltenden Amateur-Regeln ausgeschlossen wurde, kochte im wahrsten Sinn des Wortes die österreichische Volksseele. Als Schranz nach Wien zurückkehrte, bereiteten ihm rund hunderttausend Menschen einen heroischen Empfang auf dem Wiener Heldenplatz. Der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky lud ihn sogar in das Kanzleramt, wo er vom Balkon aus die frenetisch applaudierende Menge begrüßte – „märtyrergleiche“ Bilder, die durch die Weltpresse gingen, und Augenblicke, die den Starruhm von Karl Schranz bis heute verankern. (Übrigens: Jahre später wurde der beliebte Sportler gewissermaßen rehabilitiert. In einer feierlichen Zeremonie wurde Schranz von IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch eine Olympia-Ehrenmedaille überreicht, was einer nachträglichen Entschuldigung des IOC gleichkam.)

Als erfolgreicher Hotelier ist Karl Schranz bis heute dem Schisport eng verbunden – und dass die Alpinen Schiweltmeisterschaften 2001 in seinem Heimatort St. Anton stattfanden, ist maßgeblich seinem internationalen Einfluss zu verdanken.

Der dreifache Sportler des Jahres (1959, 1962 und 1970) ist auch Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich. Nun, anlässlich seines 70. Geburtstages, ehrt die Österreichische Post AG diesen Ausnahmesportler mit einer eigenen Sondermarke.





Erscheinungsdatum: 11.11.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 22.11.2008 06:32:08 Gelesen: 1267093# 71 @  
Weihnachten 2008 - Deckenfresko aus Mattsee

Das Markenmotiv zeigt einen Ausschnitt aus der „Anbetung der Könige“, dem Mittelbild der Deckengemälde des Mittelschiffes der Kollegiatsstifts- und Pfarrkirche zum hl. Michael im Flachgauer Dreiseengebiet.

Dem tatkräftigen Dechant Johann Sebastian Wiesinger – er leitete die geistliche Gemeinde von 1680 bis 1713 – verdanken wir die hochbarocken, kräftig stuckierten Rahmen von Josef Schmidt um 1700. Etwa 1700 ist auch das ausgewählte Bild von einem heute unbekannten Salzburger Maler geschaffen worden (Österreichische Kunsttopographie X., Wien 1913).

Anlässlich einer 1851/1852 erfolgten Renovierung der meisten stuckgerahmten Deckenbilder hat vermutlich der Salzburger Maler Josef Rattensperger (1807 – 1866) auch dieses Fresko in volkstümlich nazarenischem Sinne stark übermalt.

Die vorkarolingische Holzkirche, eine Gründung des Bayernherzogs Tassilo III. um 765, wird nach 955 von einer einschiffigen ottonischen Saalkirche und im 12. Jh. von einer drei-schiffigen romanischen Stiftskirche abgelöst. Ein verheerender Brand 1276 dürfte zu einem fast einem Neubau gleichkommenden Umbau zur heutigen Kirche geführt haben. Nach und nach erfolgen die Innenausstattung und bauliche Ergänzungen (z.B.: spätmittelalterlicher Kreuzgang, Propstei).

Als besonders sehenswert empfiehlt sich ein Besuch des sehr ansprechenden Stiftsmuseums in der Propstei, unter anderen mit einer Dokumentation über die Rettung der ungarischen Kroninsignien 1945, alte Urkunden, eine hochqualitative gotische Madonna mit Kind, einer Gemäldesammlung mit drei Johann-Michael-Rottmayr-Tafeln und vielem mehr.





Erscheinungsdatum: 21.11.2008
Auflagenhöhe: 8.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 26.11.2008 10:49:49 Gelesen: 1267040# 72 @  
Postamt Christkindl 2008

Ein malerischer Ort, ein himmlischer Name: Christkindl. Das berühmte Postamt auf einer weihnachtlichen personalisierten Marke.

Die Österreichische Staatsdruckerei hat diese personalisierten Marken beauftragt. Die Österreichische Post AG ist der exklusive Vertriebspartner der ÖSD und verkauft diese Marken.



Erscheinungsdatum: 21.11.2008
 
Richard Am: 13.01.2009 10:16:20 Gelesen: 1266776# 73 @  
Saliera - Kunsthistorisches Museum

Die Saliera ist die einzige erhaltene Goldschmiedearbeit des Florentiner Bildhauers, Medailleurs und Goldschmieds Benvenuto Cellini (1500-1571). Das Salzfass (italienisch „saliera“) aus Gold ist teilweise emailliert und steht auf einem Sockel aus Ebenholz, es ist im Stil der Spätrenaissance gefertigt.

Das Auftragswerk entstand in der Zeit zwischen 1540 und 1543 während sich der Goldschmied in Paris aufhielt. König Franz I. von Frankreich ließ das Salzfass anfertigen, das später Erzherzog Ferdinand II. von Tirol geschenkt wurde und somit in den Besitz der Habsburger gelangte. Cellinis Meisterwerk zeigt eine allegorische Darstellung des Planeten Erde. Die Figuren wurden aus Goldblech getrieben.

Der Künstler hat in seiner selbst verfassten Biographie, die später von Johann Wolfgang von Goethe übersetzt und bearbeitet wurde, das Werk folgendermaßen beschrieben: „…um zu zeigen, wie das Meer sich mit der Erde verbindet, machte ich zwei Figuren, einen guten Palm groß, die mit verschränkten Füßen gegeneinander saßen, so wie man die Arme des Meeres in die Erde hineinlaufen sieht. Das Meer, als Mann gebildet, hielt ein reich gearbeitetes Schiff, welches Salz genug fassen konnte, darunter hatte ich vier Seepferde angebracht und der Figur in die rechte Hand den Dreizack gegeben; die Erde hatte ich weiblich gebildet, von so schöner Gestalt und so anmutig, als ich nur wusste und konnte. Ich hatte neben sie einen reichen, verzierten Tempel auf den Boden gestellt, der den Pfeffer enthalten sollte…. Auf derselben Seite waren die schönsten Tiere vorgestellt, welche die Erde hervorbringt…“

Weitere Elemente sind die vier Hauptwinde, die Tageszeiten und die Embleme menschlicher Tätigkeiten.

Besondere Schlagzeilen machte die Saliera am 11. Mai 2003 als durch einen Einbruchsdiebstahl aus dem Kunsthistorischen Museum gestohlen wurde. Im Jänner 2006 wurde das Kunstwerk, das zu den bedeutendsten der Welt gehört, in einem Wald im Bezirk Zwettl aufgefunden, nachdem der Täter selbst den Aufbewahrungsort bekannt gegeben hatte.

Um dem berühmten Kunstobjekt „Saliera“ eine angemessenes Erscheinungsbild geben zu können, wurde ein einzigartiger Produktionsprozess angewandt.
Der Hintergrund des Designentwurfes wurde zunächst im Offset-Verfahren gedruckt. Nachfolgend wurde mit der Prägung einer 22-karätigen Echtgoldfolie die herausragende Goldschmiedearbeit der Skulptur wiedergegeben.

Um dieser Sondermarke eine plastische Darstellung geben zu können, wurde erstmalig in der Geschichte der Philatelie eine Bedruckung von Echtgoldfolie durchgeführt. Durch Anwendung dieses Verfahrens konnten wichtige Details der Skulptur verstärkt sowie Schattenwirkungen erzielt werden.

Ein weiterer wichtiger Schritt der plastischen Formgebung war anschließend die dreidimensionale Blindprägung des Sondermarkenblocks.





Erscheinungsdatum: 24.01.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 22.01.2009 12:47:13 Gelesen: 1266699# 74 @  
Burg Landskron - Ganze Rolle zu 25 Stück

Burg Landskron in Kärnten zählt zweifellos zu den schönsten heimischen Sehenswürdigkeiten. Die großartige Lage, die beeindruckende Architektur und das ganz besondere Flair zeichnen dieses geschichtsträchtige Refugium in hohem Maße aus. Im Jahre 1351 erstmals urkundlich erwähnt, residierte hier einst – nach den Habsburgern und den Stubenbergern – ein gewisser Bartlmä Khevenhüller zu Aichberg, der aus der Burg ein Lustschloss baute und für die entsprechende Wehrhaftigkeit sorgte.

1812, während der Herrschaft von Graf Dietrichstein, brannte das Prunkschloss völlig aus. Erst 1953 wurde Landskron wieder renoviert und in weiterer Folge ein Restaurant eröffnet. Besonders lohnend ist der prachtvolle Ausblick auf die Karawanken und die Julischen Alpen, auf den Ossiacher See und die Kanzelhöhe. Ein naturnahes Erlebnis bietet die so genannte „Adlerwarte“, wo eine tägliche Greifvogelschau für großes Publikumsinteresse sorgt.





Erscheinungsdatum: 30.01.2009
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 03.02.2009 18:33:26 Gelesen: 1266612# 75 @  
Klassische Markenzeichen "Pez"

Bereits unsere Großeltern kannten die Pfefferminzzuckerl der Firma PEZ, hervorgegangen aus dem Familienunternehmen Haas. Mittlerweile sind die PEZ Bonbons in vielen Geschmacksrichtungen erhältlich und die Spender genießen Kultstatus. PEZ (abgeleitet von P-feff-E-rmin-Z) wurde im Jahr 1927 von Eduard Haas erfunden. Er war Spross einer Kaufmannsfamilie, die bereits zu Zeiten der Monarchie innovativ tätig war. Kurz nach Ende des ersten Weltkrieges gab es bereits Haas Puddingpulver, Vanillinzucker und auch Quittin (Gelierhilfe zum Einkochen von Marmelade) - mit PEZ wollte man ursprünglich Rauchern eine gesunde Alternative bieten. Mit dem für damalige Verhältnisse exklusiven Minzgeschmack sprach man bis in die 50er Jahre ausschließlich Erwachsene an.

Die PEZ Bonbons wurden zuerst in kleinen Blechdosen angeboten, bis Eduard Haas im Jahr 1948 einen Dispenser entwickelte, welcher einem Feuerzeug glich – anstatt Feuer zu geben, spendete der Dispenser jedoch PEZ Bonbons. Für diese Entwicklung des ersten PEZ Spenders erlangte Eduard Haas 1949 auch ein Patent. 1952 wurde in Orange / Connecticut / USA ein weiterer Standort eröffnet. Die berühmten PEZ Dispenser kamen auf den Markt und eine neue Zielgruppe wurde entdeckt: die Kinder. Zehn Jahre später schafften die Spender mit Disney-Figuren als Kinderspielzeug ihren Durchbruch.

Dem ersten, 1962 abgeschlossenen Lizenzvertrag mit Walt Disney, der den PEZ Spendern in den USA zum Kultstatus verhalf, folgten unzählige weitere. Es ist heute nicht mehr nachvollziehbar, wie viele verschiedene PEZ Dispenser entstanden sind. Durchschnittlich werden pro Jahr zwischen vier und sechs Sortimente mit jeweils drei bis sechs Charakteren hergestellt. Sie sind zu begehrten Sammlerobjekten geworden, die bei Auktionen Preise bis zu 3.000,- US-Dollar erzielen.

Doch nicht nur Disneys Schöpfungen, auch zahlreiche andere Comicfiguren zieren die Köpfe der PEZ Dispenser, z.B. Asterix, Looney Tunes, Hello Kitty, Sponge Bob oder Star Wars, aber auch die Kaiserin Sissi, der weltberühmte Komponist Mozart oder die Rock-Legende Elvis. Den ersten PEZ Dispensern folgten in den 50er Jahren zahlreiche PEZ-Verkaufsautomaten, die durch ihr liebliches Äußeres auf das Süße im Inneren hingewiesen haben. Einzigartig war, dass sich der PEZ-Automat mit der angebotenen Ware identifizierte. Das lächelnde Gesicht der PEZ-Lady, in der typisch blau-gelben Uniform, ging buchstäblich um die Welt. Heute genießen die Automaten Kult-Status und erzielen auf Versteigerungen bis zu 5.000,- US-Dollar.

Die Geschichte von PEZ, aber auch die Idee, das Konzept sowie das Design der PEZ Dispenser werden laufend in internationalen Publikationen über Marken und Design aufgenommen.





Erscheinungsdatum: 06.02.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 09.02.2009 09:20:59 Gelesen: 1266556# 76 @  
Altes Österreich: Krakau

Rund 250 km südlich der Landeshauptstadt Warschau liegt Krakau, die Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen. Die alte Stadt, die bis 1596 Hauptstadt von Polen war, wird noch heute als heimliche Hauptstadt Polens bezeichnet. Die Altstadt und der Wawel, die ehemalige Residenz der polnischen Könige, zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Bereits vor 20.000 Jahren wurde der Wawelhügel besiedelt, damals wurde Salz abgebaut. Im fünften Jahrhundert siedelten sich Wislaner, ein westslawischer Stamm, rund um Krakau an. Es wird vermutet, dass Krakau im neunten Jahrhundert zum Großmährischen Reich gehörte. Um 990 wurde Krakau von Mieszko I. erobert und unter die Herrschaft der polnischen Piasten gestellt. Kasimir I., der Erneuerer, machte 1038 Krakau zur Hauptstadt Polens. In dieser Zeit wurden zahlreiche Bauten im romanischen Stil erbaut: die Wawelrotunde, die Kirchen St. Adalbert und St. Andreas sowie der Stadtteil Okól. Nach Spannungen zwischen der kirchlichen und weltlichen Macht wurde Plotzk zur Hauptstadt erklärt. Bereits Anfang des 12. Jahrhunderts nahm Krakau diesen Platz wieder ein. Die Krakauer Fürsten versuchten, das Königreich Polen wiederzuvereinen. Zu dieser Zeit erwarben viele Juden und Deutsche das Stadtrecht. Durch den Einmarsch der Tataren wurde Krakau im Jahre 1241 zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Der Salzabbau wurde weiter gefördert und brachte die Stadt zu großem Reichtum. 1311 ließ der polnische Seniorherzog Wladyslaw Ellenlang die meisten Deutschen aus der Stadt verbannen, manche wurden sogar hingerichtet. Mehr als hundert Jahre später waren wieder 36% der Einwohner deutschsprachig, in der Marienkirche wurde sogar deutsch gepredigt.

Im Mittelalter kamen viele polnisch-österreichische Kontakte durch Heiraten der Herrscherfamilien zustande. 1515 ergaben sich beim Wiener Fürstentag wieder Verbindungen zwischen Jagiellonen und den Habsburgern. Neue Kontakte entstanden im gemeinsamen Kampf gegen die Türken im 17. Jahrhundert unter dem polnischen König Johann III. Sobieski. 1795 gelangte Polen im Zuge der dritten Teilung an die Habsburger.

Ein Dokument über die Einrichtung einer Postkurierlinie von Krakau nach Venedig datiert mit 18. Oktober 1558 zeugt von der langen Geschichte des polnischen Postwesens.





Erscheinungsdatum: 13.02.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 19.02.2009 05:53:39 Gelesen: 1266464# 77 @  
400. Geburtstag von Raimondo Montecuccoli

Er stammte aus einem hoch angesehenen, mittelitalienischen Geschlecht, studierte sprachliche und klassische Wissenschaften und trat 1625 ins kaiserliche Heer ein. Feldzeugmeister und Kapitän der Garde war sein Onkel Ernesto Montecuccoli. Raimondo Montecuccoli kämpfte als Oberstleutnant bei Nördlingen, Bayern, nahm den dortigen Kommandanten gefangen und okkupierte die Stadt. Zum Oberst ernannt, wurde ihm das Regiment Aldobrandini verliehen. Mit seinen Kompanien ermöglichte er im selben Jahr die Einnahme Elsaß-Zaberns.

1636 bis 1638 führte Montecuccoli recht erfolgreich seine Truppen in den Schlachten bei Wolmirstedt, Wittstock und Chemnitz an. General Hofkirchen nahm 1639 trotz Montecuccolis Einwand vor dem Kriegsrat die Schlacht bei Melnik und Brandeis an, dabei wurde Montecuccoli verwundet und gefangen genommen. Während seiner zweieinhalb jährigen Gefangenschaft studierte er sowohl in Stettin als auch in Weimar intensiv rechtsgelehrte, philosophische, historische und auch naturwissenschaftliche Werke und entwarf sein eigenes berühmtes Werk über die Kriegskunst.

Aus der Gefangenschaft entlassen, trat er 1642 in die kaiserliche Armee in Schlesien ein, wurde nach militärischen Erfolgen zum Generalwachtmeiser befördert und 1644 zum Feldmarschallleutnant und Hofkriegsrat ernannt. Nach dem Sieg über die Schweden bei Triebel in Schlesien wurde er stellvertretender Präsident des obersten Kriegsrats zu Regensburg.

Sein wichtigster Sieg war der Erfolg über ein gewaltiges Türkenheer 1664 in der Schlacht bei Mogersdorf an der Raab. Vier Jahre später erhielt Montecuccoli das Präsidium des Hofkriegsrats. 1673 vertrieb er den französischen Marschall Turenne aus Deutschland und eroberte Bonn. Nachdem er das Elsaß wieder verlassen musste, beendete er mit der Belagerung von Philippsburg seine militärische Laufbahn und verbrachte viele Jahre mit Studien am kaiserlichen Hof.

Er legte den Grundstein für die Leopoldinische Akademie für Naturforschung und verfasste zahlreiche, militärische Werke. Aus seinem Werk „Afforismi dell´Arte Bellica“ zitierte er oftmals den Satz: „Jemand nach den zum Kriege notwendigen Dingen gefragt, hätte er gesagt, dass es drei sind: Geld, Geld, Geld“

Raimondo Montecuccoli starb am 16. Oktober 1680 in Linz, sein Grabmal befindet sich in der dortigen Kapuzinerkirche.





Erscheinungsdatum: 20.02.2009
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 03.03.2009 06:18:30 Gelesen: 1266371# 78 @  
60 Jahre SOS Kinderdorf

Die Sondermarke würdigt das Werk Hermann Gmeiners, der im Jahr 1949 das erste Kinderdorf in Imst in Tirol eröffnete.
„Nur ein geliebtes Kind kann ein liebender Erwachsener werden“ – dieser Gedanke war das Leitmotiv für die Gründung der SOS-Kinderdörfer und stammt von Hermann Gmeiner, geboren am 23. Juni 1919 in Alberschwende, Vorarlberg, gestorben 1986 in Innsbruck, Tirol.

In Österreich gibt es derzeit zehn SOS-Kinderdörfer und acht SOS-Kindergärten. Weltweit wird die Idee Hermann Gmeiners bereits in 132 Ländern gelebt und durch Spenden finanziert.





Erscheinungsdatum: 06.03.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Helga Genser
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 12.03.2009 08:59:24 Gelesen: 1266280# 79 @  
Formel 1 Legenden: Lewis Hamilton

Lewis Carl Davidson Hamilton, geboren am 7. Jänner 1985 in Stevenage (England), kürte sich nach dem 2. Platz in der Rennsaison 2007 im Vorjahr zum jüngsten Weltmeister in der Geschichte der Formel 1. Der sympathische Rennfahrer, der bei McLaren unter Vertrag steht, sicherte sich den begehrten Titel in der höchsten Klasse des internationalen Motorsports in einem an Spannung wahrlich kaum zu überbietenden Finale.

Nach seinem erfolgreichen Debüt und dem sensationellen 2. Platz in der Endwertung 2007 avancierte Hamilton in der Saison 2008 zum absoluten Superstar. Dennoch – spannend war es buchstäblich bis zur letzten Kurve: Nach vielen ereignisreichen Überholmanövern, überraschend einsetzendem Regen und Nerven aufreibenden Boxenstopps stand Lewis Hamilton schließlich – mit nur einem einzigen Punkt Vorsprung! – als jüngster Formel 1-Weltmeister aller Zeiten fest.

Neben seinen sportlichen Erfolgen wurde der populäre Brite mit zahlreichen anderen Auszeichnungen geehrt. So kürte ihn das Magazin „GQ“ 2007 zum Mann des Jahres, als „bester internationaler Rennfahrer“ bekam er den Autosport-Award verliehen und 2008 wurde ihm in der Kategorie „Sonderpreis der Jury“ sogar ein Bambi überreicht.





Erscheinungsdatum: 17.03.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Russel Harvey
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 18.03.2009 15:46:44 Gelesen: 1266205# 80 @  
Block: 100 Jahre Technisches Museum Wien (Lentikularmarke)

Die neue Sondermarke, die auf spektakuläre Weise die beiden Themen „Technisches Museum Wien“ und „Mercedes Silberpfeil“ verbindet, ist ein weiteres Beispiel moderner Briefmarkengestaltung. Das in Lentikulartechnik produzierte Wertzeichen zeigt auf effektvolle Weise „die schönste Form der Technik“ in anschaulicher und beweglicher Tiefenwirkung.

Kaum ein anderes Rennauto besitzt einen ähnlich legendären Kultstatus wie der Silberpfeil. Von 1934 bis 1939 bauten Mercedes Benz und Auto Union gemeinsam an deutschen Grand Prix-Boliden. Die ursprünglich aus dieser Allianz hervorgegangenen Wagen erhielten aufgrund ihrer auffälligen Lackierung die inoffizielle Bezeichnung „Silberpfeil“.

Dieser Begriff wurde bald zu einer Art Mythos und weltweit glorifiziert. Kein Wunder, war doch die seinerzeitige Überlegenheit dieser Autos im internationalen Rennsport fast schon sprichwörtlich. (Übrigens: Auch aktuell existiert im Automobilsport eine Allianz mit Mercedes, und zwar mit McLaren. Deren immer noch silberfarbene Rennwägen werden nach wie vor gerne als „Silberpfeile“ bezeichnet!)

Für die Produktion der neuen Sondermarke zeichnet – wie schon bei den Lentikularmarken in der Vergangenheit – die neuseeländische Firma „Outer Aspect“ verantwortlich. Das spezielle Know how dieses Unternehmens macht es zu einem weltweit führenden Anbieter bei effektvollen Bilddarstellungen.





Erscheinungsdatum: 17.03.2009
Auflagenhöhe: 312.000
Entwurf: Garry McLanachan
Druck: Outer Aspect Ltd.
 
Richard Am: 18.03.2009 15:49:07 Gelesen: 1266204# 81 @  
Schönbrunn

Die imperiale Schlossanlage von Schönbrunn zählt mit ihren zahlreichen Nebengebäuden und dem weitläufigen Park zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Österreichs. Mehr als 6,7 Millionen Gäste besuchen Jahr für Jahr dieses barocke Juwel inmitten der Weltstadt Wien. Im Dezember 1996 wurde Schönbrunn in das Verzeichnis des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Besondere Sehenswürdigkeiten stellen neben dem Schloss selbst die Gloriette (ein frühklassizistischer Kollonadenbau mit einem triumphbogenartigen Mittelteil und luftigen rundbogigen Arkadenflügeln), das imposante Palmenhaus und natürlich der älteste Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn, dar. Ein elegantes, vor wenigen Jahren komplett renoviertes Sommerbad, und der bekannte Kultur- und Weihnachtsmarkt vor dem Schloss sind beliebte saisonale Treffpunkte – sowohl für Touristen als auch für die Bevölkerung der Stadt.





Erscheinungsdatum: 20.03.2009
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Audrey Möschl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 24.03.2009 10:47:48 Gelesen: 1266098# 82 @  
Erhaltung Gletscher und Polarregionen

Die neue Sondermarke thematisiert eines der brisantesten Probleme unserer Zeit: die Erhaltung der Gletscher und Polarregionen. Neben der überlebenswichtigen Bemühung, die Regenwälder vor weiteren Abholzungen zu bewahren, gehören die Forschungen der Glaziologen wohl zu den essentiellsten, um den globalen Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen und die ökologisch ausgewogene Existenz unseres Planeten zu sichern.





Erscheinungsdatum: 26.03.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 25.03.2009 18:31:21 Gelesen: 1266066# 83 @  
50 Jahre Steyr Puch Haflinger

Der leichte Geländewagen der österreichischen Firma Steyr-Daimler-Puch AG wurde in den Jahren 1957 bis 1959 in Graz entwickelt und von 1959 bis 1974 in Graz produziert. Der geplante Nachfolger des Haflingers, der H2, ist der heute weltweit als das Gelände Auto von Militär und privat Kunden geschätzte in Graz entwickelte und gebaute Puch oder Mercedes G. Er wird seit 30 Jahren mit nur kleinen Modifikationen gefertigt. Der große Bruder des Haflingers der Pinzgauer wird in zwei und drei Achs Ausführung mit verschiedenen Aufbauten produziert.





Erscheinungsdatum: 27.03.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 30.03.2009 08:52:59 Gelesen: 1265943# 84 @  
200. Todestag von Joseph Haydn

Joseph Haydn (31. März 1732 bis 31. Mai 1809) war ein führender österreichischer Komponist der so genannten „Wiener Klassik“. In Rohrau in Niederösterreich geboren, wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. 1740 entdeckte ihn der musikalische Direktor des Stephansdoms bei dessen Suche nach jungen Talenten; er holte ihn nach Wien, wo er sodann neun Jahre lang bei den Sängerknaben von St. Stephan sang und Gesangs-, Klavier- sowie Violinunterricht erhielt.

Das umfangreiche Werk, das der große Komponist hinterließ, wird auch heute noch weltweit gespielt und von Millionen Musikliebhabern sehr geschätzt. Joseph Haydn schuf 108 Sinfonien, 24 Opern, 14 Messen, sechs Oratorien, 35 Konzerte für verschiedene Soloinstrumente, 83 Streichquartette, 46 Klaviertrios, 21 Streichtrios, 52 Klaviersonaten und eine große Fülle an Liedern, Motetten und Kantaten.





Erscheinungsdatum: 31.03.2009
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Elke Ederer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 02.04.2009 11:57:57 Gelesen: 1265866# 85 @  
Schleiereule

Die Schleiereule zählt zu den am weitesten verbreiteten Vogelarten. Mehr als 30 Unterarten der Schleiereule sind bekannt, die einzelnen Gruppen unterscheiden sich in Aussehen und Verhalten. Ihren Namen verdankt die Schleiereule dem herzförmigen Gesichtsschleier, der meist weiß bis hellgrau ist. Sie wird bis zu 35 Zentimeter groß und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 85 Zentimeter. Die dunkler gefärbten Weibchen sind etwas größer als die Männchen. Bevorzugter Lebensraum der Schleiereule sind Savannen, Halbwüsten und Baumsteppen, in Mitteleuropa auch offene Agrarlandschaften.





Erscheinungsdatum: 05.04.2009
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 14.04.2009 06:30:21 Gelesen: 1265693# 86 @  
Christo - Verpackungskünstler

Wie groß das Betätigungsfeld moderner Kunst ist, beweist wohl kaum einer anderer Künstler auf eindrucksvollere Art als der in Bulgarien geborene Christo Wladimirow Jawaschew, besser bekannt als „Christo, der Verpackungskünstler“. Ohne Zweifel fand der international gefeierte Kunststar eine Ausdrucksform, die nicht nur spektakulär und außergewöhnlich, sondern im wahrsten Sinn des Wortes auch „unübersehbar“ ist.

Mit Aufsehen erregenden und gigantisch großen Projekten wie der „Verhüllten Küste“ in Australien, dem „Laufenden Zaun“ in Kalifornien, den „Umsäumten Inseln“ vor Florida, den blauen und gelben „Umbrellas“ in Japan und dem „Verhüllten Reichstag“ von Berlin versetzte er die weltweite Kunstkritik in Begeisterung und ein internationales Millionenpublikum in fasziniertes Staunen. So aufwändig Christos Kunstschaffen auch ist, sein formuliertes Credo ist denkbar knapp, wenn er schlichtweg sagt:„Verhüllung ist Verheißung.“





Erscheinungsdatum: 15.04.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 23.04.2009 05:21:09 Gelesen: 1265564# 87 @  
Fred Zinnemann

Fred Zinnemann kam am 29. April 1907 in Wien zur Welt. Bereits in seiner Jugend war er mit Billy Wilder, der so wie er selbst später ein berühmter Hollywood-Regisseur werden sollte, eng befreundet. Nach der Matura 1925 begann Zinnemann zunächst Jus zu studieren, ehe er, zwei Jahre danach, an der Pariser „Ecole Technique de Photographie et de Cinématographie“ eine Kamera-Ausbildung absolvierte. Nach einem Aufenthalt in Berlin, wo er als Kameraassistent tätig war und unter anderem mit Marlene Dietrich arbeitete, ging er im Oktober 1929 nach Hollywood.

Hier wurde er zunächst Assistent von Berthold Viertel, um danach mit ersten Regiearbeiten bei Dokumentarfilmen betraut zu werden. 1937 kam er zur bekannten Produktionsfirma „Metro-Goldwyn-Mayer“, wo er für den Kurzfilm „That Mothers Might Live“ seinen ersten Oscar erhielt. Erst danach wandte sich Fred Zinnemann dem Spielfilm zu. In den folgenden vier Jahrzehnten entstanden unter seiner Regie Filmklassiker wie „Die Gezeichneten“, „High Noon“, „Verdammt in alle Ewigkeit“, „Geschichte einer Nonne“ und „Der Schakal“ – und es gab wohl kaum eine Leinwandgröße, mit der Zinnemann im Laufe der Zeit nicht gearbeitet hat.

Hollywood-Legenden wie Marlon Brando, Montgomery Clift, Rod Steiger, Grace Kelly oder Meryl Streep verdanken ihm ihren Sprung zur weltbekannten Karriere. Fred Zinnemann wurde insgesamt fünf Mal von der Academy mit einem Oscar geehrt und weitere sechs Mal wurde er für den Oscar nominiert. Der Film „High Noon“ brachte Zinnemann die von der New Yorker Filmkritik verliehene Auszeichnung für den besten Regisseur des Jahres 1951 ein.

Im Alter von 89 Jahren erlag Fred Zinnemann in London einem Herzanfall, mit seinen Filmen aber hat er sich für immer unsterblich gemacht.





Erscheinungsdatum: 29.04.2009
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 28.04.2009 09:04:23 Gelesen: 1265470# 88 @  
Wiener Staatsoper - Ring des Nibelungen

Richard Wagner (1813 – 1883) zählt mit seinen berühmten und gleichermaßen komplexen Werken zu den wichtigsten Erneuerern der europäischen Musik des 19. Jahrhunderts. „Der Ring des Nibelungen“ – ein aus vier Opern bestehender Zyklus – entstand während eines Zeitraums von über drei Jahrzehnten. Zwei Jahre nach dessen Vollendung, im August 1876, fand im Bayreuther Festspielhaus die Uraufführung der gesamten Tetralogie („Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und die „Götterdämmerung“) statt.





Erscheinungsdatum: 02.05.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 01.05.2009 18:29:30 Gelesen: 1265406# 89 @  
850 Jahre Stadt St. Pölten

Anlässlich des 850-jährigen Jubiläums von St. Pölten stehen das ganze Jahr über zahlreiche Festveranstaltungen auf dem Programm – und auch die Österreichische Post AG „gratuliert“ dazu mit einer eigenen Sondermarke. Als älteste Stadt Österreichs hat St. Pölten in der Tat auch allen Grund zu feiern.





Erscheinungsdatum: 02.05.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 06.05.2009 11:07:16 Gelesen: 1265321# 90 @  
100 Jahre Schraubendampfschiff Thalia

Mit der neuen Sondermarke würdigt die Österreichische Post ohne Frage ein unikales Stück „schwimmende Kultur“. Fest steht: Für Motivsammler eines Binnenlandes ein sicherlich nicht sehr häufig vorkommendes Thema. Elegant und einzigartig – das ist die „Thalia“, eines der letzten Schraubendampfschiffe Europas. Im Jahre 1909 von der Dresdner Schiffswerft „Übigau“ erbaut, wurde die „Thalia“ 1974 wegen Wellenbruchs außer Dienst gestellt. 14 Jahre später, am 2. Juli 1988, gab es schließlich – nach umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen – den viel beachteten Stapellauf zur zweiten Jungfernfahrt; seither ist die „Thalia“ das Flaggschiff auf dem Wörthersee. Sie wird sowohl für Ausflugs- als auch für Sonderfahrten eingesetzt und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Gästen.

Kein Zweifel: Das ehrwürdige Schiff umweht der schöne Hauch der Nostalgie. Je ein eleganter Unterdeck-Salon im Vor- und im Achterschiff, eine Theke und ein Buffet im Mittelschiff sowie eine gediegen gestaltete Bar am Oberdeck sorgen für die optimale gastronomische Betreuung. Eine moderne Musikanlage und ein Funkmikrofon, mit dem die Passagiere an Bord standesgemäß willkommen geheißen werden, machen eine Fahrt mit der „Thalia“ zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das Schönste freilich bietet sich dem Gast aber rundherum: Der Ausblick auf die reizende Landschaft, die den Wörthersee umgibt!

Übrigens: Gemessen am Jubiläumsalter der „Thalia“ lesen sich deren technische Daten durchaus nicht wie „von gestern“. Im Gegenteil: Die Antriebsmaschine bildet eine stehende 2-Zylinder-Verbund-Kolben-Dampfmaschine, ihre Leistung beträgt immerhin 110 kW. Als Kesseltyp wird ein „Drei-Zug-Flammrohr-Rauchrohrkessel“ angegeben. Die Länge des Schiffs misst 39,35 Meter, die größte Breite indes 6,30 Meter. Die Tragfähigkeit der „Thalia“ beträgt stolze 91 Tonnen, die zugelassene größte Belastung bilden 300 Personen. Im Rahmen der bestens organisierten „Wörthersee Schifffahrt“ steht die „Thalia“ selbstverständlich auch für private Fahrten bzw. stimmungsvolle (Sommer)-Feste an Bord zur Verfügung.





Erscheinungsdatum: 07.05.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Dr. Stefan Klampferer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.05.2009 15:45:33 Gelesen: 1265282# 91 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Weihwasserbecken/Alter Dom Linz

Der Alte Dom ist eine Kirche im so genannten „Rathausviertel“ der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Der Dom, der bis zur Errichtung des Maria-Empfängnis-Doms (Neuer Dom) als Ignatiuskirche bekannt war, wurde von 1669 bis 1678 nach Plänen des italienischen Architekten Pietro Carlone erbaut. Von 1785 bis 1909 war der Alte Dom die Bischofskirche der Diözese Linz. Bestechend ist vor allem die Weiträumigkeit des einschiffigen Kirchenraumes – und gemäß dem barocken Baustil ist das Innere leuchtend hell und weist seitliche Kapellennischen auf.

Mit einem Vertrag vom 4. Juli 1784 zwang Kaiser Joseph II. die Diözese Passau zum Verzicht auf ihre Pfarren in Oberösterreich und gründete die Diözese Linz. Nach der Bestätigung per päpstlicher Bulle durch Pius VI. (1785) wurde der Passauer Weihbischof Ernest Johann Nepomuk Graf Herberstein als erster Linzer Bischof eingesetzt. Dieser wählte – anstelle der zunächst dafür vorgesehenen Stadtpfarrkirche – die Ignatiuskirche als Dom. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Linz indes so stark gewachsen, dass der Platz im Dom nicht mehr ausreichte; Bischof Rudigier ließ daraufhin einen neuen, größeren Dom errichten, den heutigen Neuen Dom. Bis 1909 blieb die Kirche die Domkirche von Linz, seither heißt sie Alter Dom.

Übrigens: Eine weitere Bedeutsamkeit des Alten Doms von Linz ist die berühmte „Brucknerorgel“. Sie wurde ursprünglich für die Stiftskirche Engelszell angefertigt – von dem aufgelassenen Zisterzienserstift gelangte sie jedoch später nach Linz. Die Umbauten an dem Instrument erfolgten speziell nach den Wünschen von Anton Bruckner, der hier von 1855 bis 1868 als Domorganist tätig war.





Erscheinungsdatum: 08.05.2009
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 19.05.2009 10:39:21 Gelesen: 1265101# 92 @  
200. Geburtstag von Louis Braille

Louis Braille, am 4. Jänner 1809 in Coupvray geboren, schuf bereits als 16-Jähriger die auf einem Punktesystem beruhende Blindenschrift. Seine 1828 fertig gestellte Notenschrift ist bis heute die perfekte Möglichkeit für Blinde, Musiknoten zu lesen und zu schreiben. Die Besonderheit der Sondermarke: Der Wert ist in Braille geprägt.



Erscheinungsdatum: 20.05.2009
Auflagenhöhe: 5.000
Druckart: Offset
 
Richard Am: 23.05.2009 19:26:57 Gelesen: 1265006# 93 @  
140 Jahre Wiener Staatsoper

Musikliebhaber auf der ganzen Welt schätzen die erstklassigen Inszenierungen und Aufführungen der Wiener Staatsoper. Internationale Aufmerksamkeit erntet aber auch Jahr für Jahr der berühmte „Wiener Opernball“, der den gesellschaftlichen Höhepunkt am Ende jeder Ballsaison darstellt.





Erscheinungsdatum: 25.05.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 26.05.2009 15:21:27 Gelesen: 1264911# 94 @  
Formel 1 Legenden

Der letzte Markenblock zum Thema Formel 1: Bernie Ecclestone, Gilles Villeneuve, James Hunt und Wolfgang Berghe von Trips bilden den Schlusspunkt einer fantastischen Briefmarkenserie, die Furore gemacht hat.





Erscheinungsdatum: 27.05.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 03.06.2009 10:49:37 Gelesen: 1264751# 95 @  
200 Jahre Schlacht bei Aspern und Essling

Aspern, auf dem linken Donauufer gelegen, ist zu Fuß nur etwa eine halbe Stunde von Essling entfernt. Östlich und nördlich davon breitet sich das Marchfeld aus, das im Westen vom Bisamberg begrenzt wird. Bei ebendiesem stand die Armee von Erzherzog Karl, der sich nach den unglücklichen Kämpfen bei Regensburg wieder zur Donau zurückgezogen hatte. Er war fest entschlossen, den strategisch wichtigen Punkt, wo sich die Straßen nach Böhmen, Mähren und Ungarn vereinen, gegen Napoleon zu verteidigen. Die Franzosen rückten am 13. Mai in Wien ein und standen, fast 90.000 Mann stark, auf dem rechten Ufer der Donau – bereit, diese zu überschreiten. Als Übergangspunkt wählte Napoleon jene Stelle, wo die Lobau von zwei Armen der Donau umschlossen wird.

Am 20. Mai begannen die Franzosen sodann den Übergang über den nördlichen Flussarm und besetzten die Dörfer Aspern und Essling; bis zum nächsten Tag hatten es etwa 30.000 Mann auf das linke Donauufer geschafft – und zwar in der Art, dass Masséna bei Aspern, Lannes bei Essling und zwischen beiden Napoleon selbst stand, als Erzherzog Karl mit seiner Armee zum Angriff auf die Franzosen schritt, um sie über die Donau zurückzuwerfen, die Brücken zu zerstören und die Ufer mit Artillerie zu besetzen. Erst nach langem Kampf, und nachdem der Angriff an der österreichischen Infanterie gescheitert war, gelang es Erzherzog Karl, die Franzosen aus Aspern zu verdrängen.

Anders in Essling: Hier scheiterten die Angriffe der Österreicher, die Franzosen blieben im Besitz des Ortes. In der Nacht ließ Napoleon, nachdem die zerstörte Brücke wieder hergestellt war, den Großteil seines Heeres auf das linke Donauufer übersetzen und begann von neuem den Kampf. Wieder ging es um den Besitz der beiden Dörfer: Die Österreicher versuchten Essling, die Franzosen Aspern zu erobern.

Napoleon persönlich führte seinen Hauptstoß im Zentrum – doch nach einem erbitterten Kampf wurden die Franzosen bis in die sumpfigen Auen zurückgedrängt. Napoleon konnte sich auf dem linken Donauufer nicht mehr halten und ordnete den nächtlichen Rückzug an. In seinem Bulletin stellte er den Schlachtverlauf später so dar, dass er den Feind zurückgeschlagen, die Schlacht mitten im Sieg abgebrochen und den Rückzug befohlen habe.

Die Wahrheit jedoch drang bald durch und rief in Paris Beunruhigung, in Tirol und Norddeutschland neue Hoffnung und den Glauben an Preußens Beitritt zur Allianz gegen Napoleon hervor. Erzherzog Karl hatte den Nimbus der Unüberwindlichkeit Napoleons gewaltig erschüttert.





Erscheinungsdatum: 04.06.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 04.06.2009 06:11:26 Gelesen: 1264687# 96 @  
Europa 2009 - Astronomie

Anlässlich des Internationalen Jahres der Astronomie beschäftigt sich auch die Sondermarke „Europa 2009“ mit diesem Thema – genauer gesagt mit der Premiere für den ersten österreichischen Nanosatelliten „TUGSAT-1“, der für die Mission „BRITE-Austria“ (Bright Target Explorer) entwickelt wird.





Erscheinungsdatum: 05.06.2009
Auflagenhöhe: 600.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 11.06.2009 05:36:58 Gelesen: 1264478# 97 @  
Weltkulturerbe UNESCO: Historische Altstadt von Graz

Mit der Herausgabe der neuen Sondermarke würdigt die Österreichische Post diese hohe Auszeichnung der UNESCO und erweitert damit eine ihrer attraktivsten Markenserien.





Erscheinungsdatum: 12.06.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Professor Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 11.06.2009 05:39:14 Gelesen: 1264477# 98 @  
100 Jahre Flugfeld Wr. Neustadt

Man schrieb den 11. Juni 1909, als der örtliche Stadtrat den historischen Beschluss fasste: „Zum Zwecke der Förderung des mechanischen Flugwesens erbaut die Stadtgemeinde auf einem der am Steinfelde an der Wöllerdorferstraße gelegenen Grundstücke eine Aeroplan-Halle um den Betrag von beiläufig 2500 Kronen, stellt die in dieser Gegend liegenden Grundstücke zu Flugversuchszwecken den Mietern der Halle zur Verfügung und gestattet anderen Interessenten, ähnliche Hallen zu erbauen.“ Am 17. November 1909 wurde das Areal schließlich zum Flugplatz erklärt, in drei Hangars wurden die ersten K.u.K. Militärflugzeuge untergebracht.

Große Bedeutung erhielt das Flugfeld Wiener Neustadt während des Ersten Weltkriegs. Im Jahre 1915 wurde die Österreichische Flugzeugfabrik AG gegründet, die eben hier im Laufe der folgenden Jahre verschiedene Kampf-, See- und Jagdflugzeuge produzierte. Nach dem Vertrag von Saint Germain wurde jedoch im Auftrag der Alliierten alles zerstört – dadurch wurde das Flugfeld für die nächste Zeit bedeutungslos.

Erst ab dem Jahr 1929 erhielt das Gelände wieder eine Verwendung: als Außenlandeplatz der Fliegerschule Graz. 1934 begann ein neuer Aufstieg, und zwar mit der Stationierung einer Akademiestaffel der Militärakademie in der nicht zerstörten Kaserne, die während des Ersten Weltkriegs als Kaiser Karl-Kaserne erbaut wurde. 1936 kaufte das Verteidigungsministerium das Areal samt Kaserne und errichtete einen nicht öffentlichen Flugplatz. Neue Hangars, Werkstätten und ein Tower machten Wiener Neustadt neuerlich zum Zentrum der österreichischen Fliegerei.

Mit dem Anschluss wurden auch die österreichischen Luftstreitkräfte dem deutschen Militär eingegliedert und der Flugplatz rasch erweitert. Am 13. August 1943 erfolgte die erste Bombardierung des Flugfeldes; aus bis zu 100 Flugzeugen bestanden die Angriffswellen, die die ganze Umgebung zerstörten. Der Flugbetrieb ging jedoch trotz der Schäden bis März 1945 weiter, erst die Bodentruppen der Roten Armee nahmen Anfang April das Gelände ein. Nachdem Österreich keine Flugzeuge konstruieren bzw. bauen durfte, wurde das Flugfeld von den Sowjets als Stützpunkt verwendet.

Nach dem Staatsvertrag wurde 1955 der Flugplatz an die Republik Österreich übergeben. Zunächst übernahmen einige zivile Flugsportvereine den Flugplatz, seit 1961 schließlich nutzt auch das österreichische Bundesheer wieder den Platz – vor allem für die Fallschirmspringerausbildung. Der Flugplatz Wiener Neustadt ist der größte Naturflugplatz Europas und gleichzeitig der älteste des Kontinents. Er umfasst sechs Graspisten, die längste davon hat eine Länge von 1620 Metern. Seine internationale Kennung lautet LOXN.





Erscheinungsdatum: 12.06.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 15.06.2009 17:25:36 Gelesen: 1264322# 99 @  
Tierschutz - Alpenbock - Ganze Rolle zu 100 Stück

Mit knapp drei Zentimetern Körpergröße zählt das Insekt zu den größten Bockkäfern. Durch die dichten Haarbüschel an den extrem langen Fühlern scheinen die Fühlergelenke schwarz verdickt. Beim Männchen sind die Fühler länger als der Körper, beim Weibchen in etwa gleich lang wie der Körper. Durch die feine und dichte Behaarung erscheint der Körper blau, die unbehaarten Körperteile wirken schwarz. In den Alpenländern steht der Alpenbock schon seit langem unter Naturschutz. Naturschutzvereine bemühen sich durch den Einsatz von Nisthilfen den Artenbestand zu halten.





Erscheinungsdatum: 19.06.2009
Auflagenhöhe: 4.130.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 17.06.2009 09:28:31 Gelesen: 1264273# 100 @  
100 Jahre Wachauerbahn

Seit 1909 führt die romantische Bahnlinie durch die Donaulandschaften Wachau, Nibelungengau und Strudengau und verbindet damit die Orte Krems mit Grein und St. Valentin. Die abwechslungsreiche Fahrt führt mitten durch die Weinberge, vorbei an historischen Plätzen, und folgt dabei stets dem Lauf der Donau. Die vorüber ziehende Landschaft ist geprägt von Naturschönheiten, wie zum Beispiel den Terrassen der alten Weingärten oder zahlreichen Kulturdenkmälern, die zum Verweilen einladen und einen interessanten Einblick in die reiche Vergangenheit dieses bezaubernden Stücks Österreich, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, geben.

Zur Geschichte der Wachauerbahn: Nach einer längeren Planungsphase wurde das Projekt 1897 erstmals vorgestellt; erst sieben Jahre später, im Winter 1904/05, erfolgte die erste politische Begehung. 1907 schließlich wurde der Bau an den planenden Konzessionswerber Dr. Rudolf Mayreder vergeben. Zur Finanzierung der Kosten von 17,4 Millionen Kronen mussten 2,1 Millionen Kronen durch Zeichnung von Stammaktien, der Rest durch ein staatlich garantiertes Darlehen aufgebracht werden.

Am 2. Dezember 1909 wurde die Strecke Krems – Grein durch einen Sonderzug festlich eröffnet und am 4. Dezember der fahrplanmäßige Betrieb begonnen. Die Anlage der Streckenführung erfolgte über den Hochwassermarken von 1889; somit wurde aus der Donauuferbahn (so ihr eigentlicher Name) eine verkehrssichere Ersatzstrecke für die Kaiserin Elisabethbahn bzw. die alte Wachaustraße.

Dadurch entstanden freilich bemerkenswerte Kunstbauten: Mehr als 1,6 Millionen Kubikmeter Gestein musste, großteils durch Sprengungen, bewegt werden. 18 Tunnels mit einer Gesamtlänge von 3145 Metern wurden gebaut, der kürzeste ist bei der Teufelsmauer nahe Spitz und misst lediglich 13 Meter. Die vielen Seitentäler wurden durch 14 große Brücken übersetzt, Eisenkonstruktionen ergänzen dabei die zahlreichen Steinbauten. Der Bau der Wachauerbahn sollte aber auch die erste Bewährungsprobe für die damals noch junge Denkmalschutzbewegung werden.

Erstmals in der Geschichte des Bahnbaues waren Denkmalschutz und Landschaftspflege neben den materiellen Interessen gleichberechtigte Partner. Seitens der „K.K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der kunst- und historischen Denkmäler“ wurde vom Protektor, Erzherzog Franz Ferdinand, der Architekt und Maler Rudolf Pichler beauftragt, die Interessen des Denkmalschutzes wahrzunehmen.





Erscheinungsdatum: 20.06.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 27.08.2009 15:13:33 Gelesen: 1263139# 101 @  
Tierschutz - Honigbiene and Bienenfresser

Kaum vorstellbar: Wissenschaftlichen Studien zufolge existiert die Gattung der Honigbiene bereits seit etwa 100 Millionen Jahren auf der Erde. Das älteste Indiz ist ein Bernstein-Fossil in Form einer in einem versteinerten Harztropfen eingeschlossenen nur drei Millimeter großen Ur-Biene, welches einst in einer Mine im Norden von Myanmar entdeckt wurde.

Der Bienenfresser – er kann eine Größe von bis zu 28 Zentimeter erreichen – ist einer der buntesten Vögel Europas. Aufgrund seines auffallenden Federkleides ist er kaum zu verwechseln: Während der Bauch- und Brustbereich türkisfarben ist, sind die Scheitel-, Nacken- und Rückenpartien rostbraun; die Flügel sind in beiden dieser Farben gehalten, und über dem gelblichen Kinn befindet sich ein schwarzer Augenstreif. Charakteristisch sind auch der verhältnismäßig lange, leicht gebogene Schnabel und die verlängerten mittleren Steuerfedern.









Erscheinungsdatum: 28.08.2009
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 01.09.2009 15:43:41 Gelesen: 1263024# 102 @  
Anemonen

Als Treuebonus-Geschenk 2009 erwartet die Sammlerinnen und Sammler, wie auch schon im Vorjahr, wieder eine ganz besondere Briefmarke. Das in einer limitierten Auflage von lediglich 200.000 Stück gedruckte Wertzeichen zeigt ein Sträußchen Anemonen; Vorlage für das Markenmotiv ist eine antike Darstellung aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek.

Über die Bedeutung jenes Werkes, aus dem das betreffende Bild stammt, berichtet das Buch „Ein Garten Eden – Meisterwerke der botanischen Illustration“: Keine in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrte Handschrift botanischen Inhalts ist ähnlich luxuriös ausgestattet wie der zehnbändige Codex Miniatus 53, hier ‚Florilegium des Prinzen Eugen von Savoyen’ genannt, keine besitzt eine ähnlich bemerkenswerte Geschichte.

Nicolas Robert und seine Nachfolger hatten die Aufgabe, die Pflanzen im Jardin du Roi in Paris naturgetreu darzustellen. Der so in jahrzehntelanger Arbeit entstandene, fast durchgängig auf Pergament gemalte Garten der Könige von Frankreich ist die bedeutendste derartige Sammlung auf der Welt. Robert und sein Kreis arbeiteten aber auch für Jean-Baptiste Marquis de Colbert, einen langjährigen Minister am Hof von Ludwig XIV. Ebenfalls auf Pergament wurden für ihn 516 Wiederholungen bzw. Kopien nach den für den König von Frankreich hergestellten Originalen angefertigt.

Diese meist unsignierten Blätter sind von den Erstfassungen nicht oder kaum zu unterscheiden; vereinzelt findet sich die Signatur von Robert. Die wissenschaftlichen und französischen Pflanzennamen sind innerhalb des mit Blattgold ausgearbeiteten Rahmens angegeben. Als Charles-Eléonore Colbert Comte de Seignelay das Florilegium seines berühmten Vorfahren verkaufen musste, wurde ein Avertissement geschrieben, in dem sich die Behauptung findet, die Pflanzendarstellungen stammten von Robert.

Wie inzwischen aus Archivalien bekannt, war dies für den übergroßen Teil der Blätter eine glatte Lüge, offensichtlich aufgestellt, um einen hohen Preis für das ‚Recueil de Plantes cultivées dans le Jardin Royal à Paris’ genannte Werk zu erzielen. Käufer war Eugen, Prinz von Savoyen, der seine Neuerwerbung wahrscheinlich im Jahre 1728 nach Wien bringen ließ.

Prunkvoll in rotes Leder gebunden, die Buchdeckel mit seinem Wappensupralibros geschmückt, die Buchrücken mit der Goldprägung ‚Plantes peintes par Robert’, seinen Wappen und Monogrammen versehen, zählten die zehn Bände zu den Schmuckstücken seiner Sammlung. Bald nach dem Tod des Prinzen 1736 verkaufte seine Erbin die gesamte Bibliothek an Kaiser Karl VI. Nunmehr in der kaiserlichen Hofbibliothek untergebracht, fand das Werk bald neue Bewunderer.





Erscheinungsdatum: 01.09.2009
Auflagenhöhe: 200.000
Druck: Joh. Enschedé
 
Richard Am: 01.09.2009 15:45:27 Gelesen: 1263023# 103 @  
60 Jahre "Der dritte Mann"

Die Handlung spielt in Wien nach dem Zweiten Weltkrieg. Wien ist in fünf Zonen der vier Besatzungsmächte USA, Sowjetunion, Frankreich und dem Vereinigten Königreich aufgeteilt und wird von diesen verwaltet. Eine internationale Zone wird von allen gemeinsam administriert. Der Schwarzhandel blüht – und wer sich gegen die Banden stellt, landet in der Donau. Eine der bekanntesten Szenen dieses spannenden und überraschungsreichen Thrillers ist ohne Zweifel die eindrucksvoll inszenierte Verfolgungsjagd durch das weit verzweigte (und alle vier Sektoren Wiens umfassende) Kanalsystem, bei der Lime angeschossen und, gefangen in einem Ausstiegsschacht, letztlich erschossen wird.

Unbestrittener Star des Films ist einer der Giganten Hollywoods zu jener Zeit: Orson Welles. Sein Auftritt mit der Fahrt im Riesenrad dauert zwar nicht einmal fünf Minuten, und in der späteren Verfolgungsszene in den Wiener Abwasserkanälen ist er kaum mehr als eine Silhouette – „dennoch gehört er zu den unvergesslichen Momenten in der Ikonografie dieses Mediums“ (Süddeutsche Zeitung).

Die Welturaufführung des „Dritten Manns“ fand am 2. September 1949 im Londoner „Plaza-Theater“ statt. Bereits wenige Tage später, am 17. September, wurde der Film mit der prestigeträchtigen Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet. Am 2. Februar 1950 feierte man im New Yorker „Victoria Theatre“ die umjubelte US-Premiere, am 9. März 1950 wurde der „Der dritte Mann“ schließlich erstmals in Österreich, und zwar im Apollo-Kino in Wien, gezeigt. Im Jahre 1999 wählte das „British Film Institute“ den Streifen zum besten britischen Film aller Zeiten.





Erscheinungsdatum: 02.09.2009
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckeri GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 10.09.2009 06:11:04 Gelesen: 1262831# 104 @  
20 Jahre Grenzöffnung Ungarn-Österreich

Mit der vorliegenden Gemeinschaftsausgabe „20 Jahre Grenzöffnung Ungarn – Österreich“ gedenken die Postgesellschaften aus Ungarn (Magyar Posta) und aus Österreich einem der politisch bedeutsamsten Ereignisse der jüngsten Geschichte. Das so genannte „Wendejahr“ 1989, in dem der jahrzehntelang bestehende „Eiserne Vorhang“ fiel, brachte nachhaltige Veränderungen in und für Europa – nicht nur in politischer, sondern auch in wirtschaftlicher und soziographischer Hinsicht.

Durch die Öffnung seiner Grenzen zum Westen trug Ungarn vor genau 20 Jahren wesentlich zu einem neuen und vereinten Europa bei. Diese historische Umwälzung war das Ergebnis eines monatelangen wechselvollen Prozesses, in dessen Verlauf das bis dahin geltende politische System des Ostens, das von einem starren sowjetischen Kommunismus geprägt war, aufgebrochen wurde. Der Großraum von Wien spielte dabei – wie so oft in der Geschichte – als Tor zu einem neuen Europa eine wesentliche Rolle.

Nachdem die ungarischen Grenztruppen bereits im April 1989, zunächst an vier Stellen probeweise und streng geheim, mit dem Abbau des Eisernen Vorhangs begannen, überstürzten sich die Ereignisse in ganz Europa. Am 27. Juni kam es in der Nähe von Sopron (Ödenburg) zu einem symbolreichen Augenblick, als die Außenminister Ungarns und Österreichs, Gyula Horn und Alois Mock, gemeinsam den Stacheldraht durchschnitten. Damit fiel vor den Augen der Welt der Eiserne Vorhang, das Ende des geteilten Europas rückte einen historischen Schritt näher.

Ohne Zweifel übte der Ausgang des so genannten „Paneuropäischen Picknicks“ (ein interkulturelles Dialogforum) enormen innenpolitischen Einfluss auf die Regierung Németh in Budapest aus. Zauderte diese zunächst noch, die Grenze für DDR-Bürger gänzlich zu öffnen, beschloss sie dies dann wenige Tage später doch. In einer Besprechung zwischen dem ungarischen Premier und dem deutschen Bundeskanzler Helmuth Kohl am 25. August 1989 wurde übereingekommen, dass Ungarn die Flüchtlinge aus der DDR nicht mehr zurückhalten könne und wolle. (Einen Tag zuvor genehmigte die ungarische Regierung die Ausreise von mehr als 100 DDR-Bürgern nach Deutschland, die in das Botschaftsgebäude der BRD in Budapest geflüchtet waren.) Am 10. September 1989 verlautbarte schließlich Außenminister Gyula Horn, dass die Grenze um Mitternacht geöffnet würde. DDR-Touristen wären somit frei, über Österreich nach Deutschland auszureisen. „Damit wurde der erste Ziegel aus der Berliner Mauer herausgeschlagen“, charakterisierte Helmuth Kohl später die Bedeutung der ungarischen Grenzöffnung.

Wenige Wochen darauf proklamierte Präsident Mátyas Szürös die neue, demokratische Republik Ungarn. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer.





Erscheinungsdatum: 10.09.2009
Auflagenhöhe: 1.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: I. Benedek
Druck: Hungarian Banknote Printing Shareholding
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 10.09.2009 06:12:58 Gelesen: 1262830# 105 @  
Carnuntum - Gerulata - Römische Ausgrabungen

Mit der Gründung Carnuntums durch den Feldherrn Tiberius vor rund 2000 Jahren schlug die Geburtsstunde für eine der wichtigsten Metropolen des Imperiums. Als Hauptstadt der Provinz Oberpannonien stand Carnuntum in den folgenden Jahrhunderten immer wieder im Rampenlicht der Weltpolitik. Am Schnittpunkt zwischen Bernsteinstraße und Limesstraße gelegen, war die Stadt Treffpunkt der verschiedensten Kulturen. In ihrer Blütezeit hatte Carnuntum – auf einer Fläche von zirka 10 Quadratkilometern – etwa 50.000 Einwohner.

Die „Keimzelle“ war das in der Mitte des 1. Jahrhunderts errichtete Legionslager, und unter dessen Schutz entwickelte sich auch das zivile Leben rasch. Nach der Teilung der Provinz Pannonien um 106 n. Chr. wurde Carnuntum nicht nur Hauptstadt der neu entstandenen Provinz Oberpannonien und Sitz des Statthalters, sondern auch Stützpunkt der römischen Donauflotte. Etwa 124 n. Chr. erhielt Carnuntum unter Kaiser Hadrian das offizielle Stadtrecht und wurde zum „municipium“ erhoben. In den Jahren 171 bis 173 n. Chr. wählte Kaiser Marc Aurel Carnuntum als Residenz während seines Feldzuges gegen die Markomannen. Nachdem der Statthalter Septimius Severus im Jahre 193 n. Chr. von seinen Soldaten in Carnuntum zum Kaiser ausgerufen wurde, stieg die Stadt schließlich sogar in den Rang einer „colonia“ auf. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts war die Stadt noch einmal Zentrum der Weltpolitik, als es 308 n. Chr. zur großen Kaiserkonferenz kam. Nach dem Abzug der Römer in der Mitte des 5. Jahrhunderts geriet Carnuntum aber mehr und mehr in Vergessenheit.

Gerulata indes war ein römisches Militärlager in der Nähe des heutigen Rusovce, einem Stadtteil der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Es lag ebenfalls in der römischen Provinz Pannonien und entstand im 2. Jahrhundert als Teil des Donaulimes. Das Lager wurde jedoch bereits im 4. Jahrhundert aufgegeben. Das am besten erhalten gebliebene Bauwerk ist sicherlich das Fundament eines quadratischen Hauses mit einer Grundfläche von 30 mal 30 Metern und etwa zweieinhalb Meter dicken Mauern. Eine Ausstellung des Städtischen Museums Bratislava befindet sich neben dem einstigen Lagerstandort.

Das nationale Kulturgut „Römisches Kastell Gerulata“, das gerne auch als „Stück Rom unweit Bratislavas“ bezeichnet wird, durchläuft zurzeit eine Phase des positiven Wandels. Die Abteilung für internationale Beziehungen der Stadt Bratislava arbeitete zuletzt verschiedene Projekte aus, die aus EU-Fonds finanziert werden und dazu beitragen, dieses bedeutende Kulturgut auf neue Art der Öffentlichkeit zu präsentieren.





Erscheinungsdatum: 11.09.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Igor Piacka
Stich: Martin Èinovský
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 11.09.2009 06:11:56 Gelesen: 1262805# 106 @  
Tag der Briefmarke 2009

Die Geschichte der MS Österreich geht bis in die Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Am 29. Juli 1928 erfolgte die feierliche Schiffstaufe mit anschließender Jungfernfahrt, zwei Jahrzehnte später wurde das elegante Schiff, das beherzte Seeleute gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nach Staad in Sicherheit gebracht hatten, von der französischen Besatzungsmacht freigegeben; in der Folge konnte es wieder nach Bregenz zurückgebracht werden.

Freilich: Damals war es ein heruntergekommenes Wrack, denn während des Krieges wurde die MS Österreich zu Schulungs- und Versuchszwecken eingesetzt. Erst nach einer langwierigen Restaurierung erlebte das Schiff im Sommer 1953 ihre zweite umjubelte Jungfernfahrt. Die mit drei Salons ausgestattete MS Österreich fasst insgesamt 600 Personen, wobei sie über nicht weniger als 230 Innensitzplätze verfügt. Die Verpflegung der Passagiere erfolgt über eine schiffseigene Küche, die sowohl ein Restaurant als auch zwei Bordbuffets bedient.

So nostalgisch die Bodensee-Schifffahrt auch heute erscheint, so sehr hat sich ihre Aufgabenstellung gegenüber den Anfängen – vor allem in den letzten drei Jahrzehnten – grundsätzlich verändert. War sie einst jenes Verkehrsmittel, das die Handels- und Verkehrsbeziehungen der Ufergemeinden untereinander zu gewährleisten hatte, stellt sich die Schifffahrt heute überwiegend als ein saison- und witterungsabhängiger Ausflugsbetrieb dar.

Als solcher entwickelte sich dieser jedoch im Laufe der Zeit zu einem wichtigen touristischen Angebot für Bregenz und Vorarlberg. Vor allem für Urlaubs- und Sommerfrischegäste, aber auch für Erholungssuchende aus dem Nahbereich ist der Bodensee mit seinen beeindruckenden Uferlandschaften und lieblichen Städtchen ein überaus beliebtes Ausflugsziel.





Erscheinungsdatum: 11.09.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sondermarkenserie mit Zuschlag
 
Richard Am: 12.09.2009 05:46:16 Gelesen: 1262786# 107 @  
Berta von Suttner: 120 Jahre "Die Waffen nieder!"

Der Vater, Graf Franz Josef Kinsky starb vor der Geburt, sodass die Ausbildung in Händen der Mutter lag. In Prag, Brünn und Wien verbrachte sie ihre Kinder- und Jugendjahre. Leider war die Mutter, Gräfin Sophie Kinsky, eine Spielerin, die das gesamte Vermögen verspielte. Beide Damen reisten in Europa ab 1860 von einem mondänen Badeort zum anderen.

Nachdem 1873 kein Geld mehr vorhanden war, wurde Bertha Gouvernante bei Baron von Suttner für dessen vier Töchter. Der Sohn Arthur und Bertha verliebten sich aber sehr zum Unwillen der Eltern. 1876 musste deshalb Bertha diesen Posten aufgeben. Danach arbeitete sie kurz in Paris für Alfred Nobel, den Dynamitkönig, als Sekretärin. Am 12.Juni 1876 heiratete sie in Wien heimlich Arthur Gundaccar von Suttner.

Um den Eltern aus dem Weg zu gehen, fuhren sie zu Fürstin Ekatarina Dadiani nach Mingrelien in Westgeorgien, wo sie neun arbeitsame Jahre bis 1885 verbrachten. Während dieser Zeit entwickelten beide ihre schriftstellerischen und journalistischen Fähigkeiten soweit, dass sie nach der Rückkehr nach Österreich von den Honoraren leben konnten. Berta verschrieb sich immer mehr dem Pazifismus.

Auf einem Schriftsteller-Kongress in Paris lernten sie die beiden führenden Männer der Friedensbewegung kennen: Hodgson Pratt und Frederic Passy. Die Idee des Friedens ließ sie ab da nicht mehr los. Nach Auf Schloss Harmannsdorf arbeitete sie intensiv für diese Friedensidee weiter. Neben anderem hatte Bertha einen Roman gegen den Krieg begonnen, den sie nun vollendete: "Die Waffen nieder!"

Im Herbst 1889 kam die erste Auflage auf den Markt – das Buch wurde ein Weltbestseller! Hunderttausende Exemplare in 16 Sprachen wurden verkauft. Bertha von Suttner war als Pazifistin weltweit das Gesprächsthema Nummer Eins – sehr zum Ärger militanter Kreise und der Rüstungsindustrie. Ihre Überzeugung: Massenmord kann keine Probleme lösen. Einige Romane sowie viele Zeitungsartikel folgten.

1902 starb ihr Mann Arthur, ein schwerer Verlust, über den sie auch der Friedensnobelpreis 1905 nicht trösten konnte. Sie schrieb unentwegt Artikel und machte Vortragsreisen in Europa und Amerika. Am 21.Juni 1914 starb sie in Wien, wo sie seit 1903 wohnte. Sieben Tage später wurde der Thronfolger in Sarajewo ermordet – der erste Weltkrieg begann. Millionen Tote, Blut, Leid und Tränen bestätigten ihre Warnung: Die Waffen nieder!





Erscheinungsdatum: 12.09.2009
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 17.09.2009 17:33:33 Gelesen: 1262672# 108 @  
Das Rosenkranz-Triptychon

Prof. Ernst Fuchs wollte mit und in seinem Tryptichon ganz bewusst den Zwiespalt zwischen Judentum und Christentum auflösen und einen Dialog über diese Thematik anregen. Das erste Bild – „Der glorreiche Rosenkranz“ – konnte bereits 1958 in der Apsis des seinerzeit neu gestalteten Innenraums der Kirche aufgestellt werden. Die beiden anderen – „Der freudenreiche Rosenkranz“ und „Der schmerzhafte Rosenkranz“ – folgten 1960; zu Weihnachten desselben Jahres war das Triptychon komplett.

Es wurde bewusst hinter der Sessio platziert, sodass es den Chorraum als Wochentagspfarre optisch vom übrigen Kirchenraum trennte. Fachwelt und Presse waren begeistert, doch in einer ganzen Reihe von Zuschriften an die Pfarre zeigte sich hilfloses Unverständnis bis zu gehässiger Ablehnung. Im September 1979 wurden die Bilder schließlich heruntergerissen und durch zahlreiche lange Schnitte sowie durch Falten und Knicke stark beschädigt.

Die Farbe der Bilder wurde teilweise abgerieben, die Vergoldung zerstört und die Maloberfläche blätterte ab. Nur Dank des Engagements der Pfarre und der Fertigkeiten des Restaurators Donald Corcoran konnte das Gemälde in jahrelanger Detailarbeit wieder hergestellt werden. Das Einmalige an dieser Restaurierung ist wohl, dass die Transparenz des Pergaments trotz Verklebungen erhalten blieb und auf diese Weise weiter das Licht von der Rückseite die Bilder zum Strahlen bringt.

Seit April 1999 ziert nun das monumentale Werk mit den Maßen von drei mal drei Metern wieder die Pfarrkirche Hetzendorf. Die nüchtern gestaltete, weiß ausgemalte Kirche stellt den idealen Raum für das Gemälde dar. Ernst Fuchs’ großartiges Werk wiederum gibt der Pfarre auf ästhetisch schlichte Weise ihren bekannten Namen: Rosenkranzkirche.

In seiner autobiografischen Schrift „Fuchs über Ernst Fuchs“ schrieb der Künstler einst: „Ich betete, meditierte, lernte ‚meine Kirche’ kennen … Dies war meine Aufgabe: Das Bild des Messias, die Ikone des Jesus von Nazareth.“





Erscheinungsdatum: 18.09.2009
Auflagenhöhe: 750.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Ernst Fuchs
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 25.09.2009 06:30:17 Gelesen: 1262488# 109 @  
Gregor Schlierenzauer

Gregor Schlierenzauer, am 7. Jänner 1990 in Rum bei Innsbruck geboren, avancierte in der vergangenen Saison zum absoluten Shooting-Star unter den österreichischen Skispringern. Als nervenstarker Seriensieger eroberte der sympathische Tiroler die Herzen seiner Fangemeinschaft. Der erste große Erfolg des beliebten Sportlers war der Sieg bei der Juniorenweltmeisterschaft im Februar 2006.

Bereits einen Monat später debütierte „Schlieri“ beim Weltcupbewerb in Oslo, wo er auf Anhieb in die Punkteränge sprang. Seit dem zweiten Springen der Saison 2006/07 gehört er zum Stammaufgebot Österreichs für den Weltcup. Sensationell: Schon bei seinem ersten Einsatz in jener Saison sprang er auf den vierten Platz! Das zweite Springen von der Großschanze gewann er vor dem Norweger Anders Jacobsen und kürte sich damit zu einem der jüngsten Skisprungsieger aller Zeiten. Bei der Vierschanzentournee 2006/07 schaffte er danach zwei Tagessiege und den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Bei der Nordischen Ski-WM 2007 in Sapporo gewann er schließlich mit der Mannschaft die Goldmedaille im Springen von der Großschanze.

Die Saison 2007/08 verlief ebenfalls überaus erfolgreich; sie wurde mit dem Titel des Skiflugweltmeisters gekrönt. Am Tag danach wurde er mit Martin Koch, Thomas Morgenstern und Andreas Kofler darüber hinaus noch Team-Skiflugweltmeister. Zum Saisonabschluss stellte er bei seinem Sieg beim Skifliegen in Planica mit 232,5 Metern einen neuen österreichischen Weitenrekord auf. Diesen Rekord überbot er später selbst noch einmal mit 233,5 Metern. Im Rahmen des FIS-Grand-Prix gewann Schlierenzauer im August 2008 das Springen in Pragelato und siegte damit in der Gesamtwertung des 4-Nationen-Grand-Prix. Die beiden folgenden Bewerbe konnte er ebenfalls für sich entscheiden – und mit weiteren Siegen gewann er auch die Gesamtwertung des FIS-Grand-Prix 2008.

Als Mitglied der Skiflugteams wurde er im Oktober 2008 in der Kategorie „Mannschaften“ als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Im Jänner 2009 verbesserte er den bisherigen Schanzenrekord am legendären Kulm auf 215,5 Meter. In der Saison 2008/09 gewann Gregor Schlierenzauer sechs Weltcup-Springen in Folge und stellte damit den Rekord von Janne Ahonen, Matti Hautamäki und Thomas Morgenstern ein. Er hält den Rekord von dreizehn (!) gewonnenen Weltcup-Springen in einer Saison. Bei der Nordischen Ski-WM 2009 gewann er hinter seinem Mannschaftskameraden Wolfgang Loitzl die Silbermedaille auf der Normalschanze, mit dem Team holte er sich eine Woche später den Weltmeistertitel auf der Großschanze.

Den Gesamtweltcup 2008/2009 sicherte er sich mit 2.083 Punkten aus 27 Springen – das ist absoluter Punkterekord im Weltcup der Skispringer! Quasi zum Drüberstreuen gewann er in der gleichen Saison auch noch die Spezialwertung des Skiflug-Weltcups.





Erscheinungsdatum: 26.09.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 25.09.2009 06:31:58 Gelesen: 1262487# 110 @  
Wolfgang Loitzl

Wolfgang Loitzl, am 13. Jänner 1980 in Bad Ischl geboren, gehört ohne Zweifel zu den Stars der österreichischen Skisprung-Mannschaft. In der abgelaufenen Saison 2008/2009 wuchs er jedoch förmlich über sich selbst hinaus: Mit seinem souveränen Sieg der Vierschanzentournee und einer überaus erfolgreichen Weltmeisterschaft sicherte sich „Wuff“, wie er von seinen Fans liebevoll genannt wird, einen ganz besonderen Platz in der Geschichte des Nordischen Skisports.

Dass Erfolge hart erarbeitet werden müssen, weiß indes kaum jemand besser als der sympathische „Adler“ – schließlich stand er nicht immer nur ganz oben. Wolfgang Loitzl nahm am 6. Jänner 1997 in Bischofshofen das erste Mal an einem Skisprungbewerb im FIS-Weltcup teil. Zwölf lange Jahre konnte er kein einziges Mal gewinnen, dennoch: Loitzl etablierte sich als zuverlässiger Springer mit zahlreichen Podest- und Top-10-Ergebnissen und wurde so zu einer wesentlichen Stütze der österreichischen Mannschaft.

So gewann er bei der WM 2001 Gold mit der Mannschaft von der Normalschanze und Bronze mit der Mannschaft von der Großschanze, bei der Skiflug-WM 2004 Bronze mit der Mannschaft und bei der WM 2005 Gold mit der Mannschaft von der Normalschanze und von der Großschanze. Bei der WM 2007 in Sapporo konnte Österreich den Titel verteidigen und Wolfgang Loitzl gewann erneut Gold mit der Mannschaft.

Den Durchbruch als Siegspringer in Einzelkonkurrenzen schaffte er schließlich, wie eingangs erwähnt, in der vergangenen Saison: Nach vier zweiten Plätzen im November und Dezember 2008 erreichte er am 1. Jänner 2009 beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen seinen ersten Weltcupsieg. Wenige Tage später gewann er auch den Bewerb am Berg Isel in Innsbruck. Beim Abschlussspringen der Tournee, am 6. Jänner 2009 in Bischofshofen, wurde sein 142,5-Meter-Sprung im ersten Durchgang als perfekter Sprung gewertet (fünfmal die Idealnote 20) – das war vor ihm lediglich vier Springern gelungen!

Im zweiten Durchgang verpasste er diese Marke nur knapp und erhielt für seinen 141,5-Meter-Sprung viermal die Wertungsnote 20 und einmal die Wertungsnote 19,5. Damit stellte er den Rekord von Sven Hannawald aus dem Jahr 2003, der ebenfalls neunmal die 20 erhalten hatte, ein. Mit dem Sieg in Bischofshofen sicherte sich Loitzl gleichzeitig die Gesamtwertung der Vierschanzentournee 2008/09. Bei der Nordischen Ski-WM 2009 setzte er seiner erfolgreichen Saison noch eines, nein: zwei, drauf: Gold auf der Normalschanze in der Einzelwertung und zusätzlich Gold mit dem Team auf der Großschanze!

Rückzug vom Spitzensport findet Wolfgang Loitzl bei seiner Familie in Bad Mitterndorf. Seine Frau Marika und die gemeinsamen Söhne sind „der wahre Wert“ seines Lebens.





Erscheinungsdatum: 26.09.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 01.10.2009 13:43:17 Gelesen: 1262357# 111 @  
Serie Eisenbahnen - Lokalbahn Drösing – Zistersdorf

Die Lokalbahn Drösing – Zistersdorf ist eine Nebenbahn in Niederösterreich, die bis heute, vor allem aufgrund des bedeutenden Güterverkehrs, von der Einstellung verschont blieb. Sie zweigt bei Drösing von der Nordbahn in Richtung Zistersdorf ab, wo Anschluss an die ehemalige Stammersdorfer Lokalbahn, nach Dobermannsdorf einerseits, über Bad Pirawarth und Groß Schweinbarth nach Stammersdorf andererseits, bestand.

1886 erhielt die Kaiser Ferdinand Nordbahn eine neue Konzession, die die Bahngesellschaft verpflichtete, auch einige weitere Lokalbahnen zu bauen und zu betreiben. Bereits drei Jahre später wurde am 1. Oktober 1889 die Strecke von Drösing über Ringelsdorf, Niederabsdorf und Eichhorn nach Zistersdorf eröffnet. Nachdem 1906 die Kaiser Ferdinand Nordbahn verstaatlicht wurde, übernahm 1907 die k. k. österreichische Staatsbahn den Betrieb dieser Nebenbahn.

Die markantesten Triebfahrzeuge auf diesem 11,736 km langen Streckennetz waren vor allem Dampflokomotiven der Baureihe 93 und Altbaudieseltriebwagen – auf der Marke ist ein Triebwagen der Reihe 5042 im Bahnhof Zistersdorf abgebildet –, später übernahmen vor allem Dieseltriebwagen der Reihe 5047 die Personenbeförderung und Diesellokomotiven der Reihe 2048 die Güterbeförderung.

Neben der Personenbeförderung bediente die Bahn in den Anfangsjahren vor allem die Ziegelwerke in Ringelsdorf und Niederabsdorf. Im Herbst gab es umfangreiche Rübentransporte. Aufgrund der Erdölförderung im Raume Zistersdorf kam es ab den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu bedeutenden Öltransporten.

Obwohl die Bahn die Stilllegungswelle im Jahre 1988 überstanden hatte, kam es am 9. Juni 2001 zur Einstellung des Personenverkehrs. Ab diesem Zeitpunkt kam es nur mehr zu unbedeutenden Güterbeförderungen – bis zur Errichtung der Müllverbrennungsanlage Zistersdorf, für die sogar der Oberbau der Bahnstrecke im Jahr 2009 komplett erneuert wurde, um eine höhere Streckenklasse zu erhalten. Derzeit wird darüber verhandelt, ob auch wieder der Personenverkehr aufgenommen werden soll.





Erscheinungsdatum: 04.10.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: E. Sladek
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 06.10.2009 08:30:31 Gelesen: 1262221# 112 @  
Moderne Kunst in Österreich - Leander Kaiser

Leander Kaiser, am 2. Juli 1947 in Innsbruck geboren, gehört ohne Frage zu den bemerkenswertesten Malern Österreichs. Seine – auch international – viel beachtete Tätigkeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf die darstellende Kunst, er gilt auch als anerkannter Verfasser zahlreicher philosophischer, kunsttheoretischer und -geschichtlicher Texte. In seiner Dissertation 1980 setzte er sich beispielsweise mit dem „Problem des Allgemeinmenschlichen in der Hegelschen Ästhetik“ auseinander.

Leander Kaiser war und ist stets ein Maler, der sich für die Figuration, sprich für die konkrete Darstellung, und für eine narrative Form des Geschehens entschieden hat. Dass er dabei niemals in den Bereich der Illustration fällt, dafür sorgt der metaphorische Charakter seiner ihm eigenen Bildsprache. Der große Max Beckmann freilich besetzt historisch eine Art verwandte Position – wie bei dessen Gemälden scheinen einander auch in Kaisers Arbeiten die Bereiche Intimität und Monumentalität nicht zu widersprechen. Typisch ist auch der meist erdige, kalkige, mitunter pastellartige Ton, der die Bilder trägt und ihnen ihr lyrisch-ruhiges Wesen verleiht. In vielen Werken von Leander Kaiser herrscht gewissermaßen der Zustand der Labilität; seine theaterhaften Figuren greifen oftmals halt- und hilflos in den Raum, stützen sich ab und suchen Position.

Das auf der neuen Sondermarke gezeigte Bild (Originalmaß 125 x 90 cm) trägt den Titel „Auf einem Stuhl schaukelnde Frau“. Es stammt aus dem Jahr 1994 und befindet sich in einer Wiener Privatsammlung. In einem Ausstellungskatalog (herausgegeben von der Österreichischen Galerie im Belvedere) findet sich folgender Text zu diesem Gemälde: „Kaisers Gesten sind flächenhafte Richtungsweiser, die stets einen Bezug zum Ganzen und zur Quadratur des Bildgeviertes besitzen. In dem vorliegenden Bild kreuzt sich die aufsteigende Diagonale der nach rechts wankenden Frau mit der entgegen gesetzten Ausrichtung ihres weit gestreckten rechten Armes. Arm- und Körperhaltung der Schaukelnden verwandeln sich derart zur geometrisierenden Lineatur.

Verantwortlich dafür ist nicht allein die planimetrische Ordnung, sondern auch die Ausdrucksstärke der Bewegung. Wie bei Kaiser üblich, erscheint der ungelenke, burleske Zeigeakt der Geste dennoch nicht als persönliches Ausdrucksmittel – die weit ausfahrende Haltung wirkt mehr wie ein gefrorener Code. Das Schaukeln dient Leander Kaiser als Metapher des malerischen Denkens überhaupt. Die Situation des unsicheren Gleichgewichts findet sich in seinem Gesamtwerk wieder, wo Allgemeines und Besonderes nie verschmelzen, sondern in einer labilen Lage einen Ausgleich suchen.“





Erscheinungsdatum: 09.10.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Leander Kaiser
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 13.10.2009 06:13:10 Gelesen: 1261966# 113 @  
Block: Österreich-Japan Jahr 2009

Der vorliegende, aufwändig gestaltete Sondermarkenblock stellt eine philatelistische Premiere dar: Nie zuvor in der Geschichte der Briefmarke gab es eine Gemeinschaftsausgabe von Österreich und Japan – ein Wertzeichen also, das gewissermaßen als Brücke zwischen Europa und Asien bezeichnet werden kann.
Dr. Peter Pantzer, Professor am Bonner Institut für Orient- und Asienwissenschaften, schreibt in seinem Beitrag "Zwischen Nagasaki und Triest – 140 Jahre freundschaftliche Beziehungen zwischen Japan und Österreich": „Am 21. Oktober 1868 setzten zwei österreichische Schiffe, die ‚Donau’ und die ‚Erzherzog Friedrich’, ihre Gaffel-, dann Klüversegel, um vom Hafen von Triest aus in See zu stechen. Mit dem Ziel Japan. Einem Ziel, das bis dahin kein österreichisches Schiff angesteuert hatte.“ Am 19. September 1869 erreichte die Delegation schließlich Japan.

Im Jahr 2009 feiern Österreich und Japan nun 140 Jahre diplomatische Beziehungen. Dieses Festjahr, das sowohl in Japan als auch in Österreich begangen wird, rückt die enge und traditionell gute Freundschaft zwischen den beiden Staaten ins Licht einer größeren Aufmerksamkeit.

Ein reiches Veranstaltungsprogramm spannt den Bogen über das gesamte Jahr, eine sehenswerte Ausstellung im Museum für Völkerkunde dokumentiert anschaulich die Geschichte dieser Freundschaft. Die Verbindung der beiden Länder betrifft aber nicht nur wirtschaftliche Aspekte und die aktive Freundschaft wie zum Beispiel die 29 japanischen und österreichischen Partner-Städte, sie zeigt sich vor allem auch im künstlerischen Bereich: in der Musik und Porzellankunst, in der Malerei und der Architektur.

Viele berühmte Künstler wurden durch die Ausdrucksformen und Stile des jeweils anderen Landes zu neuen Werken inspiriert und die exotische Formensprache floss in die Kunstwelt ein. Vor allem im Jugendstil wird der Einfluss der japanischen Kunst deutlich spürbar.

Uemura Shôen (1875 – 1949) war die bedeutendste Malerin der Meiji, Taishô und frühen Shôwa Periode. Shôen wurde vor allem durch ihre Darstellungen schöner Frauen im typisch japanischen Stil berühmt. Das Bild aus dem Jahr 1936 aus dem Otani Memorial Art Museum in Nishinomiya City trägt den Titel „Herbstkleidung“.

Gustav Klimt (1862 – 1918) hingegen war einer der bedeutendsten Vertreter des Wiener Jugendstils. Seine Porträts von Damen der Gesellschaft machten ihn weltbekannt. Das auf der Marke gezeigte Bild aus dem Jahr 1902, eines der Glanzstücke des Wien-Museums, zeigt Emilie Flöge.

Im Hintergrund des Blockmotivs sieht man ein Lacktablett mit Herbstgräsern aus dem 16. Jahrhundert – dieses Objekt ist Teil der Sammlung des MOA Museums of Art. Die amphorenförmige Vase, datiert mit 1817, stammt indes von der Wiener Porzellanmanufaktur und ist im Wien-Museum zu bewundern. Der Maler des eleganten Blumenarrangements ist Josef Nigg.





Erscheinungsdatum: 16.10.2009
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: M. Morita
Druck: Cartor Security Printing
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 20.10.2009 06:37:07 Gelesen: 1261768# 114 @  
Block: Velázquez – Portrait der Infantin Margarita Teresa

Die Eltern Margarita Teresas waren König Philipp IV. von Spanien und Maria Anna von Österreich. Ihre Ehe mit ihren Onkel und Cousin Leopold I. wurde lange ausverhandelt und geplant. Aus diesem Anlass ließ der Madrider Hof drei Gemälde von Diego Velázquez nach Wien schicken, die die kleine Infantin im Alter von drei, fünf und acht Jahren zeigen. 1666 traf die 15-jährige Braut als in Wien ein und die Hochzeit wurde mit viel Prunk gefeiert.

Kurz nach der Geburt ihres sechsten Kindes starb die junge Kaiserin Margarita Teresa im Alter von nur 21 Jahren in Wien. Leopold I. begründete mit dieser Ehe später im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges seinen Anspruch auf Spanien.
Diego Rodríguez de Silva y Velázquez wurde 1599 in Sevilla geboren, einem der geistigen und kulturellen Zentren des Landes. Er begann früh eine Lehre bei dem Maler Francisco Herrera, dann in der Werkstatt von Francisco Pacheco. 1618 heiratete Velázquez dessen Tochter und begann als eigenständiger Künstler zu arbeiten.

1622 ging Velázquez nach Madrid, wo er die Gelegenheit erhielt, den 17-jährigen Philipp IV. zu malen. 1623 trat Velázquez als Hofmaler in den Dienst des spanischen Königs. Unter den vier Hofmalern konnte Velázquez mit der Zeit die eindeutige Vorrangstellung erwerben.

Eine Begegnung mit Rubens löste bei Velázquez den Wunsch aus, in Italien die Werke der großen italienischen Maler zu sehen. 1629 bis 1631 bereiste er Italien, um Kopien von für den spanischen Hof anzufertigen. Während seines Aufenthalts entstanden von italienischen Meistern inspirierte Werke. Nach seiner Rückkehr nach Madrid schuf er dank seiner leistungsfähigen Werkstatt, in der auch sein Schwiegersohn arbeitete, unzählige Werke.

Ihm wurde außerdem die Ausgestaltung vieler Bauten des Königs übertragen. Spezialität von Velázquez waren die Reiterbilder und neben den Portraits des Herrscherhauses auch die der Hofzwerge und –narren, die er mit demselben Feingefühl malte.
Ende 1648 fuhr Velázquez im Auftrag des Königs wieder nach Italien, um Kunstwerke für eine neue Kunstakademie zu erwerben. 1651 nach Madrid zurückgekehrt, erforderte die zweite Heirat des spanischen Königs mit Maria Anna von Österreich seine Aktivitäten als Hofmaler.

Velázquez, einer der größten Bildnismaler aller Zeiten, starb am 6. August 1660 in Madrid.

Die beiden Markenbilder dieser Gemeinschaftsausgabe mit Spanien:
Museo del Prado, Madrid: Die königliche Familie von Felipe IV
Kunsthistorisches Museum Wien: Infantin Margarita Teresa im blauen Kleid.





Erscheinungsdatum: 22.10.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Real Casa de la Moneda
Druck: Real Casa de la Moneda
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 02.11.2009 13:49:59 Gelesen: 1261527# 115 @  
Advent 2009

Alle Jahre wieder – und mit der beginnenden Adventzeit kündigt sich auch das Nahen der kommenden Weihnachtstage an. Das ruhig-beschauliche Bildmotiv zeigt das Kirchlein von Ranui im Vilnösstal, Südtirol. Ranui (Rätoromanisch für "Alter Hof am Seitenarm des Baches") war ein Hof, der um 1700 zu einem kleinen Jagdschloss umgebaut wurde und bei der Gelegenheit ein Kirchlein erhielt. Die Nordwand des Sass Rigais in der Geislergruppe überragt mit seinen 3025 m die Szenerie. Das Bild stammt von niemand Geringerem als Dr. Reinhold Stecher, Altbischof der Diözese Innsbruck.

Zur Person: Nach der Matura in Innsbruck und Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat Reinhold Stecher im Jahre 1939 in das Priesterseminar in St. Michael in Matrei ein. Da das Seminar jedoch bald darauf durch die Gestapo kurzerhand geschlossen wurde, studierte er am Stift St. Georgen in Kärnten weiter. Nach einer Wallfahrt nach Maria Waldrast wurde Stecher 1941 zu einer zweimonatigen Inhaftierung in ein Gestapo-Gefängnis verbracht. Anschließend erfolgte der Einzug zur Wehrmacht – mit Fronteinsätzen in Karelien, in Lappland und in Norwegen.

Reinhold Stecher wurde verwundet und trat nach seiner Rückkehr in das Priesterseminar Canisianum ein. 1947 wurde er schließlich zum Priester geweiht. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 er zum Doktor der Theologie promovierte. Seit 1958 ist Stecher Mitglied der katholischen Studentenverbindung A.V. Raeto Bavaria Innsbruck im ÖCV, welche 1908 von seinem Vater Heinz Stecher gegründet wurde. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes.

Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. als Nachfolger von Paulus Rusch. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch der Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz. In seine Amtszeit fiel der umjubelte Besuch von Papst Johannes Paul II. in Innsbruck sowie die Seligsprechung der beiden Märtyrerpriester Otto Neururer und Jakob Gapp.

Der vielfach ausgezeichnete und nach wie vor engagierte Altbischof, der sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut, ist ein begeisterter Bergsteiger, humorvoller Autor und – wie auf der Marke auf beeindruckende Weise zu sehen ist – ausdrucksstarker Maler.





Erscheinungsdatum: 06.11.2009
Auflagenhöhe: 2.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Altbischof Dr. Reinhold Stecher
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.11.2009 04:59:50 Gelesen: 1261327# 116 @  
Klassische Markenzeichen "Palmers"

Der Charme von Palmers, eine selbstbewusste Wäsche-Marke mit Kultcharakter setzt ihre Zeichen.

Palmers, das heißt nicht nur internationale Wäsche- und Dessoustrends, sondern der Name steht auch für gesellschaftsprägende Impulse, die durch bewegende und international anerkannte Plakatkampagnen und Ihrer Widerspiegelung des Frauenbildes sichtbaren Einfluss auf dessen Weiterentwicklung hatten.

Somit kann man durchaus behaupten, dass es vor allem die Palmers Werbung war, die das Frauenbild über die letzten 90 Jahre nachhaltig in Österreich beeinflusst bis mitbestimmt hat.

Ein neues Frauenbild.

Indem Palmers die innere und äußere Schönheit und Anmut einer Frau in hochästhetische und unglaublich berührende Bilder gefasst hat sowie gleichzeitig ihre Wünsche und Träume - nicht nur im Produktbereich - einfing, sondern auch im Bild visualisierte, gewann Palmers eine Sonderstellung in den Herzen aller - bis zum heutigen Tag.

Die erste Kampagne "Trau Dich Doch" von Elfi Semotan sollte die neue Ära einleiten. Frauen in der Werbung so zu präsentieren, wie es der Zeit entsprach. So wurde Palmers der Inbegriff für zeitgeistige, sinnliche Ästhetik und sogleich wunderschöner, qualitativer Produkte. Das Frauenbild, das Palmers von da an schuf, war das Bild der selbstbewussten, sinnlichen Frau mit großer, innerer Ausstrahlung. Ausgehend von den ersten Kampagnen der international anerkannten Fotografin Semotan errangen die Palmers Plakate über Österreichs Grenzen hinaus immer mehr an Anerkennung bis zum Kultstatus.

Beispielhaft können die beiden Plakate „Skin“ mit den fünf am Boden liegenden Grazien im Jahr 1997 und „Crazy for Passion“ (2006), auf dem zehn Tänzerinnen des Pariser „Crazy Horse“ die edle Strumpfware mit dem besonderen Hauch Erotik präsentieren, als Meilensteine angeführt werden. In diesen international anerkannten Plakatkampagnen vereint sich die sinnliche Romantik und Harmonie (die fünf „feenhaften“ Grazien) und dann wieder die Darstellung von großem Selbstbewusstsein mit Humor und Charme (die zehn Power- Frauen vom „Crazy Horse“, Paris).

Universe of Palmers.
Das Herz der Marke, das breite Produkt-Universum steht für sinnlich romantische Wäscheträume aber auch für Wohlbefinden und Nähe. Die neuesten Trends und Innovationen im Wäschebereich, der neue Look der Palmers Shops und der viel besprochene Charme der Palmers Mitarbeiterinnen münden in die einzigartige, anziehende und berührende Palmers-Welt, die alle Facetten einer Lifestylewelt bietet. Palmers weiß um das Besondere jeder Frau, das beweist die große Auswahl an Dessous, Seiden-Lingerie und Unterwäsche, die modische Bademode, Nachtwäsche und Homewear sowie Strumpfware. Palmers Men für Herren und die Marken "Paradise" und „p2“, die sich an trendige, auch jüngere Kundinnen und Kunden richtet ergänzen die Palmers Lifestylewelt.

Das Unternehmen. Das Unternehmen wurde 1914 von Ludwig Palmers gegründet, der in Innsbruck sein erstes Wäschegeschäft eröffnete. Unter der Leitung von Walter Palmers wurde das Familienunternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert und ein flächendeckendes Filialnetz in Österreich aufgebaut. Palmers hat immer wieder neue Akzente und Maßstäbe setzen können und sich dadurch als international führende Marke etabliert. Auch im Bereich Franchising hat sich der Pionier-Charakter von Palmers manifestiert. Bereits 1936 wurden die ersten Palmers Partner-Geschäfte eröffnet. Jahre später begann die Expansion ins Ausland. Palmers ist heute nicht nur in Österreich sondern auch in Deutschland, in der Schweiz sowie in über 20 weiteren Ländern vertreten.





Erscheinungsdatum: 12.11.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 13.11.2009 06:45:20 Gelesen: 1261275# 117 @  
Schutzpatrone "Heiliger Leopold"

Mit dem Heiligen Leopold, dem Landespatron von Niederösterreich, findet die beliebte Markenserie „Schutzpatrone“ nun ihren Abschluss. Maria Schulz (Entwurf) und Robert Trsek (Stich) übernahmen, wie bei der gesamten Reihe, die Gestaltung dieser attraktiven Sondermarke.

Leopold III., genannt der Heilige, der Milde oder der Fromme, lebte von 1073 bis 1136. Er stammte aus dem Hause der Babenberger, sein Vater war Markgraf Leopold II. und seine Mutter Ida von Formbach-Ratelnberg. In zweiter Ehe war Leopold III. mit Agnes von Waiblingen, der verwitweten Schwester Kaiser Heinrichs V. verheiratet; dieser Ehe entsprossen 17 Kinder, die allerdings nicht alle überlebten.

Zwei der Söhne wählten den geistlichen Stand – der berühmte Historiker Otto von Freising und der spätere Salzburger Erzbischof Konrad. Diese Versippung mit den Saliern hob freilich die Bedeutung des Babenberger-Hauses, dem während der Markgrafschaft Leopolds III. wichtige Königsrechte übertragen wurden. Leopold nannte sich „Princeps Terrae“, was bereits auf das Bewusstsein einer selbständigen Landesherrschaft hindeutete.

Im Jahre 1125 war er als Kandidat für die Königswahl im Gespräch; er verzichtete jedoch mit dem Hinweis auf sein fortgeschrittenes Alter und der Tatsache, dass er zu viele Söhne hatte, was zu Problemen bei der Nachfolge geführt hätte. Mögliche Ursachen waren aber auch die mangelnde Hausmacht und die Rücksicht auf den Gegenkandidaten, seinen Stiefsohn Friedrich von Schwaben.

Das Grabmal Leopolds III. befindet sich im niederösterreichischen Stift Klosterneuburg, dessen Existenz ihm zu verdanken ist. Der Legende nach ließ er es nämlich genau an jener Stelle errichten, an der ihm eine Marienerscheinung den wertvollen Schleier seiner Frau Agnes zeigte, den diese Jahre zuvor auf der Jagd verloren hatte.

1108 gegründet, wurde Klosterneuburg in den folgenden Jahren mehr und mehr zur Residenz ausgebaut. Andere Klöstergründungen waren Stift Heiligenkreuz und Klein-Mariazell – diese dienten in erster Linie der Evangelisierung, der Bildung, und der Erschließung des noch stark bewaldeten Gebietes. Besondere Erwähnung verdient freilich auch seine Förderung der Städte – neben Klosterneuburg und Wien vor allem Krems, das eine eigene Münzprägestätte bekam.

Am 6. Jänner 1485 wurde Leopold III. heiliggesprochen; sein Gedenktag ist der 15. November. Anlässlich der so genannten Translationsfeier gab es im Stift Klosterneuburg weltliche Festlichkeiten wie Turniere, Bankette und Tänze. Diese Lustbarkeiten werden auch heute noch, am Hochfest Leopoldi, jeden 15. November gefeiert. Hierbei erfreut sich das bekannte „Fasselrutschen“, bei dem über das „Tausendeimerfass“ im Binderstadel des Stiftes hinuntergerutscht wird, besonderer Beliebtheit.





Erscheinungsdatum: 13.11.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Maria Schulz
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 19.11.2009 04:19:47 Gelesen: 1261152# 118 @  
Weihnachten 2009 - 60 Jahre Postamt Christkindl

Eine wundersame Heilung und der Mut eines Abtes aus Garsten in Oberösterreich führten zum Bau der Wallfahrtskirche „Zum gnadenreichen Christkindl“ im „Baum unterm Himmel“. Im Jahr 1725 wurde diese geweiht und 1787 wurde Christkindl zur eigenständigen Pfarre erhoben. Durch die Einrichtung des Weihnachtspostamtes Christkindl im Jahr 1950 trug die Österreichische Post dazu bei, dass das kleine Barockjuwel in aller Welt bekannt wurde.

Dem allem ging aber die Geschichte des Ferdinand Sertl voraus. Sertl war Kapellmeister und Betreuer der Feuerwache und lebte im 17. Jahrhundert in Steyr. Da er an Epilepsie litt, war er nicht gerne unter Menschen. In einem Wald am Rand der Hochterrasse des Steyrufers in der Ortschaft Himmel fand er einen Platz, um alleine zu sein. Tiefgläubig wie er war, befestigte er dort an einem Fichtenstamm ein Bild der Heiligen Familie – vor diesem betete er um Gesundung. Etwa 1695 kaufte er ein kleines, aus Wachs geformtes Christkindl und versteckte es im Baum in einer selbst gestemmten Höhle.

Sertl pilgerte nun mehrmals wöchentlich dorthin – und siehe da: seine epileptischen Anfälle ließen nach und hörten schließlich auf. Dies schrieb der fromme Mann seinen Andachten vor dem Christkindl zu. Da dies auch im Ort bekannt war, wurde 1699 um den Baum eine hölzerne Kapelle errichtet. Im gleichen Jahr berichtete Abt Anselm Angerer von Garsten dem Bischof von Passau, dass die Menschen in stetig wachsender Zahl von weither zum Christkindl wallfahrten kämen und deshalb der Bau einer Kirche notwendig wäre. Da der Abt ein Mann der Tat war, ließ er den Bau bereits 1702 nach den Plänen von Giovanni Battista beginnen. Er wurde jedoch 1703 gestoppt. Erst 1708 bekam Abt Anselm die lang ersehnte Bewilligung, weiterbauen zu dürfen.

Im Jahr 1725 wurde die Kirche, von Jacob Prandtauer vollendet, schließlich geweiht. Der freistehende Hochaltar enthält den ursprünglichen Fichtenstamm und ist ein einzigartiges barockes Werk. Um den Baum rankt sich ein Wolkengebilde mit einem offenen Himmel, umgeben von Engelsfiguren. Bemerkenswert ist auch der Tabernakel, der als Erdball gestaltet ist und die einzelnen Kontinente im Relief zeigt.

Die Anregung ein Weihnachtspostamt einzurichten, hatte ein Besatzungsoffizier im Zweiten Weltkrieg. In der Generalpostverwaltung in Wien griff man diese Idee auf. Am 15. Dezember 1950 eröffnete man schließlich in der einzigen Wirtsstube im "Hause Davids" (der Wirt hieß Georg David) das erste Sonderpostamt, das die Aufgabe hatte, Grußsendungen mit einem eigenen Motivstempel zu versehen. Obwohl in der ersten Betriebsperiode nur Briefsendungen des Inlandsverkehrs angenommen wurden, liefen schon damals mehr als 42.000 Sendungen über Christkindl. 2009 feiert das „himmlische Postamt“ nun bereits sein 60-jähriges Jubiläum.





Erscheinungsdatum: 20.11.2009
Auflagenhöhe: 6.500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 20.11.2009 06:32:06 Gelesen: 1261121# 119 @  
AWZ Paar 55 Cent - Christkindl 09

Die Wintermotive der Automatenmarken wurden neu gestaltet. Wie schon beim ersten Mal hat der Künstler Hannes Margreiter die Bilder entworfen. Schneekristalle und eine farbenfrohe Szene am Weihnachtsmarkt sind ab jetzt die beiden Wintermotive, die nur als Pärchen erhältlich sind. Die beiden neuen Motive werden an mehreren Standorten zum Einsatz kommen und drei verschiedene Eindrucke tragen: CHRISTKINDL 09, - SONDERPOSTAMT und - neu: ohne Bezeichnung der Postleitzahl - PHILATELIE.SHOP.







Erscheinungsdatum: 20.11.2009

Autmatenmarken Mi.Nr. 14 (Schneekristalle) und 15 (Weihnachtsmarkt)
 
Brigitte Am: 20.11.2009 06:41:32 Gelesen: 1261120# 120 @  
Marken.Edition 1: Christkindlkirche 2009

Eine Malerin, die sich mit viel Liebe der Darstellung ihrer Heimat verschrieben hat, schuf die Bilder für Postamt Christkindl im Jubiläumsjahr 2009: Anni Uhrmann. Sie ist selbst eine begeisterte Briefmarken-Freundin und als Gattin eines Philatelisten ist sie tief in der Materie eingebunden. Die vier kleinen Ölbilder wurden ganz speziell für die Briefmarken gemalt.



Anni Uhrmann hat sich der schwierigen Herausforderung gestellt, das erste Mal die neu umgestaltete Fassade, hinter der sich das Weihnachtspostamt verbirgt, künstlerisch wiederzugeben.



Dieses kleine Bild zeigt die kleine Kapelle von Oberndorf und symbolisch für das berühmteste Weihnachtslied der Welt die erste Zeile von "Stille Nacht, heilige Nacht".



Die Menschen stapfen durch den tiefen Schnee zur Oberndorf Kapelle. Ein idyllisches Winterbild von Anni Uhrmann, das tiefe Andacht vermittelt.



Erscheinungsdatum: 20.11.2009
 
Brigitte Am: 21.11.2009 04:57:50 Gelesen: 1261095# 121 @  
10 Jahre Essl Museum

Das Essl Museum vor den Toren Wiens, in Klosterneuburg, beherbergt mit Sicherheit eine der umfassendsten und aufregendsten Sammlungen Moderner Kunst in Österreich. Zum zehnjährigen Bestandsjubiläum des Museums gratuliert die Österreichische Post AG nun mit einer eigenen Sondermarke.
Ausgangspunkt für die Sammlung von Agnes und Karlheinz Essl ist der persönliche Blickwinkel auf die Kunst der Gegenwart.

Die österreichische Malerei ab 1945 bildet den zentralen Kern der Sammlung, seit den Neunzigerjahren wird jedoch auch verstärkt international gesammelt. Die Kollektion umfasst heute wichtige Positionen zeitgenössischer Kunst aus Europa, den USA, Australien, Mexiko und China. Spezifikum ist das Sammeln "in die Tiefe", das heißt der Erwerb ganzer Werkgruppen von Künstlern, sowie eine kontinuierliche Ankaufstätigkeit.

Inzwischen ist die Sammlung Essl auf weit über 6.000 Exponate angewachsen und umfasst alle Medien der Gegenwartskunst der zweiten Hälfte des 20. sowie des 21. Jahrhunderts. Ein wesentliches Ziel der Sammlung Essl ist es, ihre Werke einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und zu vermitteln.

1999 wurde das von Architekt Heinz Tesar gestaltete Museum eröffnet. Dieses bildet das Zentrum der Sammlung Essl mit seinen vielfältigen Aktivitäten, die sowohl Ausstellungen als auch Neue Musik umfassen. Das rein privat finanzierte Museum hat sich als Institution Moderner Kunst in Österreich etabliert. Seine Unabhängigkeit und Flexibilität ermöglichen ein schnelles Reagieren auf aktuelle Tendenzen und Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst.

Das Ausstellungsprogramm entwickelt sich aus den Inhalten und Zielen der Sammlung Essl. Säulen dieses Programms bilden Themenausstellungen, monografische Präsentationen, Blicke von externen Kuratoren auf die Sammlung und die Kunst aus anderen Kulturen.

Integraler Bestandteil des Hauses ist die Pflege der zeitgenössischen, elektronischen und experimentellen Musik durch Konzerte, Performances und Klanginstallationen in den Ausstellungsräumen der Sammlung Essl. Damit hat sich ein international renommiertes und in Österreich einzigartiges Forum Neuer Musik im musealen Kontext etabliert.

Die Angebote der Kunstvermittlung sowohl für Erwachsene als auch für Kinder dienen einer mündigen und offenen Auseinandersetzung mit Kunst. Methodisch bilden Dialoge vor Originalen in Verbindung mit malerischen Erfahrungen im Atelier einen Schwerpunkt.

Agnes und Karlheinz Essl sind überzeugt: „Kunst bereichert das Leben und setzt innovative Kräfte frei. Kunst ist ein Lebenselixier, das vertiefende Einblicke in die Zusammenhänge des Lebens und der Existenz ermöglicht.“





Erscheinungsdatum: 21.11.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 23.11.2009 04:50:02 Gelesen: 1261032# 122 @  
200. Geburtstag von Charles Darwin

Als Begründer der modernen Evolutionstheorie gehört Charles Darwin (1809 – 1882) ohne Zweifel zu den wichtigsten Naturwissenschaftlern aller Zeiten. Seine Arbeit beeinflusste Biologie und Geologie grundlegend und gewann große Bedeutung für das nachfolgende Denken.

Zur Person: Nach einer durchschnittlich erfolgreichen Schul- und vorzeitig abgebrochenen Studienzeit sollte sich mit dem 27. Dezember 1831 das Leben des jungen Charles Darwin grundlegend ändern: An diesem Tag wurde er Mitglied einer Forschungsreise, die er später "das bei weitem wichtigste Ereignis in meinem Leben" nannte.

Auf der "HMS Beagle" unter Kapitän Robert FitzRoy bereiste und erforschte Darwin fünf Jahre lang die Welt: die Kapverdischen Inseln, die Falklandinseln, Südamerikas Küsten, die Galapagos-Inseln, Patagonien, Südafrika, Mauritius usw. Bei seiner Rückkehr hatte er nicht nur eine Galapagos-Riesenschildkröte im Gepäck (die übrigens erst im November 2006 im Alter von 176 Jahren starb!), sondern auch massenhaft Aufzeichnungen und Fundstücke, die die Grundlage seines wichtigsten Werkes bilden sollten: "Die Entstehung der Arten".

Dieses im Jahre 1859 erschienene Buch war, kaum veröffentlicht, sofort vergriffen. Skeptiker kritisierten seine Theorien (bis heute) als blasphemisch, denn entgegen der christlichen Schöpfungsgeschichte vertrat Darwin die Ansicht, dass die verschiedenen Arten eine Folge von Anpassungen an den Lebensraum ("Survival of the Fittest") seien und sich somit auseinander entwickelt hätten. Die wissenschaftliche Welt indes erkannte schnell die sensationellen wie fundierten Erkenntnisse.

Rund zwanzig weitere Werke veröffentlichte Charles Darwin, der später sogar Mitglied der Royal Society wurde, im Laufe der Jahre – von Studien über Korallenriffe über fleischfressende Pflanzen und Orchideen bis hin zur Abstammung des Menschen, seiner wohl umstrittensten naturwissenschaftlichen Theorie.

Fest steht: Seine revolutionären Erkenntnisse (und seine oftmals karikierten Ideen) machen Charles Darwin auch heute noch stark präsent; sie sind im Bewusstsein der Öffentlichkeit nach wie vor tief verankert. So wurde Darwin 1992 in einer Liste der einflussreichsten Personen in der Geschichte auf den 16. Platz gereiht, in Großbritannien belegte er bei den „100 größten Briten“ sogar Platz vier.

200 Jahre nach Darwins Geburtstag stellt die von ihm begründete und seitdem ständig weiterentwickelte Evolutionstheorie für die Biologie das grundlegende Paradigma dar: Durch sie werden alle biologischen Teildisziplinen, wie Zoologie, Botanik, Verhaltensforschung, Embryologie und Genetik, „unter einem einheitlichen Dach“ versammelt – gemäß dem vielzitierten Satz: „Nichts in der Biologie hat einen Sinn, außer im Licht der Evolution.“ Der neue Sondermarkenblock ist ein Tribut an einen der größten Forscher aller Zeiten.





Erscheinungsdatum: 24.11.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 06.01.2010 17:26:36 Gelesen: 1259918# 123 @  
AWZ Paar 55 Cent - Philatelie-Shop SOMMER 2

Die Blumenmotive der Automatenmarken wurden von der bewährten Hand von Hannes Margreiter gestaltet. Seerosen und Margeriten zieren die Marken. Der Umtausch von AWZ ist nicht vorgesehen.







Erscheinungsdatum: 07.01.2010

Automatenmarken Mi.Nr. 16 und 17
 
Brigitte Am: 13.01.2010 14:55:50 Gelesen: 1259635# 124 @  
Tierschutz - Bachforelle und Fischotter

Der Fischotter – er zählt zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren – gehört zur Familie der Marder. Er kommt ebenfalls in fast ganz Europa vor und wird einschließlich Schwanz bis zu 130 Zentimeter lang. Sein Körper ist gestreckt und walzenförmig, die Beine sind kurz und der Kopf ist rundlich; an der Schnauze befinden sich lange Tasthaare, die für ihn ein wichtiges Sinnesorgan im trüben Wasser darstellen.

Die Zehen sind mit Schwimmhäuten verbunden – und das Fell des Fischotters bietet eine besonders wirkungsvolle Isolation gegen Nässe und Kälte: Die Haare sind, ähnlich wie bei einem Reißverschluss, mittels mikroskopisch kleiner, ineinander greifender Keile und Rillen miteinander verzahnt. Interessant ist, dass es keine einheitliche Lebensweise von Fischottern gibt. Je nach Umgebung und individuellen Neigungen passen sie ihre Lebensweise an, um möglichst gut überleben zu können.

Sie sind sowohl nacht- als auch tagaktiv – und während sie am Ufer ruhen, bewegen sie sich zur Zeit ihrer Aktivität im Wasser. Der größte Feind des Fischotters ist, wie bei vielen Tieren, der Mensch. Lebensraumzerstörung und die Verschmutzung der Gewässer, Nahrungsverknappung, Straßenverkehr und Fischreusen sind die Hauptursachen, weshalb Fischotter selten ein hohes Lebensalter erreichen.

Heute steht die Spezies in den meisten Ländern unter Schutz. In Österreich ist der Fischotter am ehesten im Wald- und Mühlviertel anzutreffen, einige Ansiedlungen gibt es auch im südlichen Burgenland sowie in der Oststeiermark. Unterschiedliche Schutzmaßnahmen versprechen jedoch Erfolg: Seit etwa zehn Jahren nimmt der Bestand allmählich wieder zu.









Erscheinungsdatum: 08.01.2010
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Selbstklebemarken

Mi.Nr. 2847/2848
 
Brigitte Am: 14.01.2010 11:08:33 Gelesen: 1259585# 125 @  
Tierschutz - Wildkatze - Fünferstreifen

Die Europäische Wildkatze oder Waldkatze (Felis silvestris silvestris) ist in Europa, einigen Mittelmeerinseln und Teilen Südwest-Asiens verbreitet. Sie ist vor allem durch ihren buschigen Schwanz erkennbar, der in einer stumpfen Rundung - meist mit drei schwarzen "Kringeln" - endet. Das dichte Fell zeigt ein auffälliges, manchmal auch verwaschenes Streifenmuster.

Die Ur-Wildkatze entwickelte sich vermutlich vor 2 Millionen Jahren und aus dieser dürfte sich vor rund 300.000 Jahren in Europa die moderne Wildkatze entwickelt haben.

Das größte Problem für die Wildkatze in der modernen Zeit ist die intensive Nutzung der Landschaft durch Siedlungen, Verkehr und Landwirtschaft. Dadurch werden die Tiere auf zu kleine, inselartige Restlebensräume zurückgedrängt.





Erscheinungsdatum: 13.01.2010
Auflagenhöhe: 6.110.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken

Mi.Nr. 2849
 
Brigitte Am: 27.01.2010 06:13:47 Gelesen: 1259190# 126 @  
Weltkulturerbe UNESCO: Altstadt von Salzburg

Keine Frage: Die historische Altstadt von Salzburg gehört wohl zu den schönsten Orten Europas – und durch die Ernennung zum Weltkulturerbe durch die UNESCO im Jahr 1997 fand diese Tatsache ihre wohlverdiente internationale Anerkennung.

Zur Topographie der Stadt: Gewissermaßen als „historische Lebensader“ windet sich die Salzach, aus Süden von den Vorläufern der Alpen kommend, mitten durch die Altstadt und teilt sie in zwei Hälften – in das so genannte Rechte beziehungsweise Linke Salzachufer. Das Linke Salzachufer stellt den "noch älteren Teil" der Stadt dar, hier wurden die frühesten Siedlungsreste aus der Römerzeit gefunden. Von einer Seite zur anderen gelangt man über die Nonntaler Brücke, den Mozartsteg, die Staatsbrücke, den Makartsteg und den Müllner Steg. Effektvoll eingerahmt wird die Altstadt vom Mönchsberg, auf dem weithin sichtbar die berühmte Festung Hohensalzburg thront, sowie auf der rechten Flussseite vom mächtigen Kapuzinerberg.

Für einen echten Salzburger mag die Bezeichnung "Berg" zwar ein wenig übertrieben erscheinen, tatsächlich kann man aber auf beiden Stadtbergen ausgedehnte Spaziergänge unternehmen und sich dem hektischen Treiben der vielen Gassen und Plätze für einige Stunden entziehen. Ein Aufstieg lohnt sich in jedem Fall, genießt man doch von hier oben die schönsten Panoramablicke und "Postkartenansichten" auf Salzburg.

Die Altstadt selbst ist mit ihren zahlreichen verschiedenen Baustilen eine wahre architektonische Schatzkiste. Wer durch die vielen schmalen Gässchen schlendert, begegnet auf engstem Raum sowohl Bauwerken des Mittelalters und der Romanik als auch Gebäuden aus der Zeit der Renaissance, des Barock und der klassizistischen Ära der Monarchie – kaum eine Epoche also, die in Salzburg nicht ihre baulichen Spuren hinterlassen hat. Da die Altstadt von Salzburg einerseits Fußgängerzone und andererseits relativ klein ist, bietet sie sich vorzüglich zum Spazierengehen an – vom Nonntal im Süden bis hin zum Müllnerhügel im Norden schafft man es zu Fuß gemütlich in gut zwanzig Minuten.

Zu den imposantesten Bauwerken zählen mit Sicherheit der bekannte Salzburger Dom, die eingangs erwähnte Festung Hohensalzburg, die Residenz, das Stift St. Peter, die Franziskaner- und die Universitätskirche, die Gebäude im Festspielbezirk und natürlich die beeindruckende Felsenreitschule. Fest steht: Wer Salzburg besucht, dem sei empfohlen, ein wenig Zeit mitzubringen und sich von der einzigartigen Atmosphäre und dem regen Stadtleben einfangen und bezaubern zu lassen. Ob Kunstgenuss, Einkaufsbummel, Spaziergang oder Lokalbesuch – die Altstadt von Salzburg bietet viele charmante Seiten.





Erscheinungsdatum: 29.01.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Stichtiefdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie

Mi.Nr. 2850
 
Brigitte Am: 04.02.2010 04:47:24 Gelesen: 1258935# 127 @  
Österreicher in Hollywood: Otto Preminger

Otto Preminger (1905 – 1986) war ein österreichisch-amerikanischer Filmregisseur, Filmproduzent, Theaterregisseur und Theaterdirektor aus einer assimilierten jüdischen Familie. Der Sohn eines Magistratsbeamten studierte zunächst Jus in Wien und schloss 1928 mit der Promotion ab. Bereits in dieser Zeit widmete er sich nebenbei der Schauspielerei, trat in kleinen Rollen unter Max Reinhardt am Theater in der Josefstadt auf und war dessen Assistent in Salzburg. Größere Rollen spielte er vor allem am Deutschen Theater in Prag. 1925 schließlich führte er erstmals Regie – und 1931 kehrte er ans Theater in der Josefstadt zurück, dessen Direktor er von 1933 bis 1935 war.

Im Jahre 1931 drehte Otto Preminger seinen ersten Film („Die große Liebe“), der ihn, ebenso wie seine Theaterinszenierungen in Hollywood und New York, einem größeren Publikum bekannt machte. Im Oktober 1935 ging er in die USA, schuf dort zahlreiche Filme und wirkte in mehreren Streifen auch als Schauspieler mit, ohne jedoch seine Tätigkeiten am Theater zu vernachlässigen. 1953 gründete Preminger seine eigene Produktionsgesellschaft und musste fortan nicht mehr auf die filmischen Vorgaben der „Traumfabrik“ Hollywoods Rücksicht nehmen. 1955 griff er mit „Der Mann mit dem goldenen Arm“, einem Porträt eines Drogensüchtigen in den Elendsvierteln von Chicago, ein Tabuthema auf.

Nicht zuletzt sein Film „Anatomie eines Mordes“ trug dazu bei, dass die innere Zensur immer öfter unterlaufen und in weiterer Folge ganz aufgegeben wurde. Letztlich war es auch Otto Preminger, der den ersten Streifen mit ausschließlich schwarzen Darstellern drehte: „Carmen Jones“ nach Georges Bizets Oper „Carmen“. Ein weiteres zentrales Werk in Premingers cineastischem Schaffen ist „Bonjour Tristesse“ nach dem gleichnamigen Roman von Francoise Sagan; dieser Film wurde mit hymnengleichen Kritiken gefeiert und hatte, darüber ist sich die Expertenwelt einig, für die späteren Regisseure der französischen „Nouvelle Vague“ gewissermaßen Vorbildcharakter.

Otto Preminger, der auf dem legendären „Walk of Fame“ in Hollywood mit einem Stern verewigt ist, entwarf in seinen Arbeiten stets ein inneres Panorama seiner Protagonisten, deren Seelenwelten er tief auslotete. Obgleich er die Schauspieler zu wahren Höchstleistungen trieb, bewahrte er sich jene notwendige Distanz, um nicht ins Melodramatische abzugleiten. In einem Balanceakt von Emotion und Analyse, den Nuancen zwischen Details und strukturiertem Ganzen verdichtete er seine Filme zu komplexen Erzählungen, die buchstäblich „unter die Haut gehen“. Als „Regisseur der leisen Töne“ (Zitat „Film-Zeit“) schrieb Otto Preminger ein bedeutendes Stück Kinogeschichte.





Erscheinungsdatum: 05.02.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie

Mi.Nr. 2851
 
Brigitte Am: 05.02.2010 03:41:23 Gelesen: 1258909# 128 @  
Roger Federer

Roger Federer, geboren am 8. August 1981, wuchs als Sohn eines Schweizers und einer Südafrikanerin in Riehen und Münchenstein, Vororten von Basel, auf. Mit der Herkunft seiner Mutter hängt laut Federer auch die englische Aussprache seines Vornamens zusammen, die nicht der in der Schweiz sonst üblichen französischen Aussprechweise entspricht.

Im zarten Alter von drei Jahren begann er mit dem Tennisspielen, und mit acht trat er dem ersten größeren Verein – ironischerweise dem „TC Old Boys“ – bei. Hier wurde seine Weiterentwicklung maßgeblich durch engagierte Trainer vorangetrieben. Nach zögerlichen Erfolgen wuchs der junge Sportler erst im Laufe der Jahre zu einem absoluten "matchplayer", dessen umfassende Spieleigenschaften sich rasch verbesserten.

Heute, wiewohl seine Karriere noch lange nicht beendet scheint, kann Roger Federer bereits auf eine beispiellose sportliche Laufbahn zurückblicken. So gewann er die Rekordanzahl von 15 Grand-Slam-Turnieren im Einzel – und seit 2004 führt der Schweizer (mit wenigen Unterbrechungen) fast stets die Tennis-Weltrangliste an. Darüber hinaus ist Federer der einzige Spieler, der dreimal in seiner Karriere drei Grand-Slam-Titel in einer Saison gewinnen konnte. Als zweitem Spieler (neben dem legendären Björn Borg) brachte er das Kunststück zuwege, fünfmal in Folge das berühmte Tennisturnier von Wimbledon für sich zu entscheiden – und er ist der Einzige, der fünfmal hintereinander die „US Open“ gewinnen konnte.

Aufgrund seiner überragenden Leistungen wurde Federer in den Jahren 2005, 2006, 2007 und 2008 jeweils zum Weltsportler des Jahres gewählt. Bereits zu aktiven Zeiten wird er von fast allen Experten zu den besten Tennisspielern in der Geschichte dieses Sports gezählt und oftmals sogar als größter Spieler aller Zeiten bezeichnet. Kein Zweifel: Roger Federer gilt als der vielseitigste Athlet im heutigen Profitennis.

In der Grundanlage gehört er zu jenem Typus, der im Wesentlichen von der Grundlinie des Platzes agiert. Zwar hat er gerade in den letzten Jahren auch an seinem Netzspiel gearbeitet, dennoch erzielt er den Großteil seiner Punktgewinne durch Bälle von der Grundlinie. Als spektakulärster und erfolgreichster Schlag gilt seine Vorhand, die vom renommierten „Tennis Magazine“ als die Beste in der Geschichte des Sports bezeichnet wurde.

Beeindruckend ist aber auch Federers soziales Engagement; so gründete der beliebte Sportler im Dezember 2003 eine Stiftung, die Hilfsprojekte für Kinder in Südafrika finanziell unterstützt. Zudem war er auch in die Tsunami-Hilfsorganisation nach der Katastrophe im Dezember 2004 involviert und spielte eine Reihe von Benefiz-Turnieren zur Unterstützung der Betroffenen. Im April 2006 wurde Roger Federer als erster Schweizer zum UNICEF-Botschafter ernannt.





Erscheinungsdatum: 08.02.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke

Mi.Nr. 2852
 
Brigitte Am: 07.02.2010 06:46:28 Gelesen: 1258861# 129 @  
Moderne Kunst in Österreich - Helmut Kand
„JAHRESRINGE VON DUFT UND GLÜCK“

Mit der vorliegenden Sondermarke findet die beliebte Serie „Moderne Kunst in Österreich“ ihre farbenfrohe Fortsetzung. Das Motiv des neuen Wertes zeigt ein Gemälde von Helmut Kand, poetischer Surrealist oder, wie die „Münchner Abendzeitung“ einmal schrieb, „Plausibelmacher des Unmöglichen“.

Zur Person: Prof. Helmut Kand, aufgewachsen in der Steiermark „in einem kunstliebenden Haus“, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Albert Paris Gütersloh und Rudolf Hausner. Im Alter von 19 Jahren unternahm er eine weite Pilgerreise, sein Ziel war der große spanische Maler und Exzentriker, Salvadore Dali. Gaststudien in Florenz, Rom und London sowie zahlreiche Ausstellungen in Europa, Australien, USA, Kanada, Japan, Malaysien, Indonesien und Argentinien machten den Künstler schon in jungen Jahren international bekannt.

Seine Werke – Bilder und Skulpturen – befinden sich in namhaften Galerien und Museen auf der ganzen Welt, zudem schuf der „Reisende in Sachen Phantasie“, wie er sich selbst gerne nennt, die verschiedensten Projekte für den öffentlichen Raum. Der vielfach ausgezeichnete Maler trägt den seltenen Titel:“ Foreign Born Indonesian Artist“ und ist offizieller „malender Botschafter“ der griechischen Insel Ios. In jenem schlafenden Paradies verbrachte er vierzig lange Sommer und malte mit poetisch-surrealer Erzählkraft Themen uferloser Lebensfreude: Erahntes, Gewünschtes, Erlebtes, Visionen und Freude, Erotik und halbfertige Tagträume.

Sein Jahresrhythmus ist so, dass er sich nicht wohin sehnt, sondern dass er immer schon dort ist. „Wenn ich ein Bild beginne“, so Prof. Kand, „habe ich noch keine genaue Vorstellung davon. Der Anfang ist immer ein hitziger Akt, in dem ich mit einem Schwamm in einem großen Bogen über die Fläche fahre. Die weiße Leinwand ist eine Herausforderung, der man sich nur mit frechem Mut stellen kann.“ Die Ergebnisse freilich sind von einer spektralen Buntheit kosmischer Dimension, sie führen den Betrachter in überbordende Vorstellungsbereiche – voll erotischer Ästhetik und abstrahierter Rätsel.

Alle Elemente sind miteinander verflochten, eine fließende Kommunikation von strömender Kraft; es lodert, es züngelt, es folgt einer mikrokosmischen Ordnung. Die Dogmen seiner Bilder sprechen von geheimer Sehnsucht, phantastischer Liebe, tief empfundener Lust und orgastischem Zerfließen – sie zeigen alles, berauschend offen, aber stets geheimnisvoll verschlüsselt und poetisch intim.

„Unzählige Male schon wurde versucht, dem Maler Helmut Kand einen Titel zu verleihen: „Visueller Alchimist“ stand einst in einer Rezension der Zeitschrift „Wiener.“ Die französische „Le Monde“ freilich brachte Prof. Kands leidenschaftlich-künstlerisches Schaffen mit lyrisch knappen Worten auf den Punkt: „Um so zu malen wie er, muss man über Inselberge gesprungen, Sonnen tänzelnd berührt, Monde und Katzen gestreichelt haben.“





Erscheinungsdatum: 10.02.2010
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Helmut Kand
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie

Mi.Nr. 2853
 
Brigitte Am: 09.02.2010 06:05:59 Gelesen: 1258806# 130 @  
Prinz Eugen

Gewissermaßen ein philatelistischer Begleiter – das ist die neue Sondermarke, die anlässlich der großen Ausstellung „Prinz Eugen – Feldherr Philosoph. Der Edle Ritter als Kulturheros“ (12. Februar bis 6. Juni 2010, Unteres Belvedere und Orangerie), von der Österreichischen Post herausgegeben wird. Sie gedenkt damit einer der historisch bedeutendsten Persönlichkeiten dieses Landes. Das Markenmotiv zeigt ein imposantes Porträtgemälde des kaiserlichen Hofmalers Jacob van Schuppen, datiert nach 1717 (Original 130 x 50 cm, Öl auf Leinwand, Leihgabe des Rijksmuseums Amsterdam).

Zur Person: Italienischer Abstammung, aber von Geburt an Franzose, wurde Prinz Eugen von Savoyen (1663 bis 1736) nach seinem kometenhaften Aufstieg und seiner glanzvollen Karriere als Feldherr einer der einflussreichsten Österreicher, der das Geschick des Landes und auch dessen Kunst- und Kulturgeschichte nachhaltig prägte. Als Diplomat und Ratgeber der Kaiser Leopold I., Josef I. und Karl VI. reiste er von einem Kriegsschauplatz zum anderen quer durch Europa und spielte eine maßgebliche Rolle für die Zukunft des Hauses Habsburg. Das Wiener Belvedere mit zwei Schlössern und einer barocken Gartenanlage, Anfang des 18. Jahrhunderts von Johann Lucas von Hildebrandt als Sommerresidenz für Prinz Eugen von Savoyen errichtet, ist nun Schauplatz der eingangs erwähnten Ausstellung, die den Prinzen nicht nur als Feldherr, sondern auch als Staatsmann und Mäzen der Künste und Wissenschaften präsentiert.

Sein Leben lang widmete er sich dem Aufbau einer umfangreichen Sammlung von Gemälden und Kupferstichen, Inkunabeln, illuminierten Handschriften und Büchern, die in seinem Wiener Palais präsentiert wurden. Von den wechselnden Kriegsschauplätzen aus korrespondierte Prinz Eugen mit Künstlern und Kunsthandwerkern, Gartenarchitekten, Baumeistern und den führenden Köpfen seiner Zeit. Seine Erwerbungen schrieben österreichische Kunst- und Kulturgeschichte und forcierten den Kunsttransfer vom Hof des französischen Königs Louis XIV. nach Wien. Das naturwissenschaftliche Interesse des Prinzen, der sich in diesen Belangen vom Philosophen und Wissenschaftler Gottfried Wilhelm Leibniz beraten ließ, zeigt sich in seiner großen Sammlung exotischer Tiere und Pflanzen.

In der Ausstellung werden Exponate seiner Kunstsammlungen, vornehmlich Gemälde der Turiner Galleria Sabauda und Zimelien der Bibliotheca Eugeniana, in Anlehnung an die originalen Raumdekorationen präsentiert. Dem Besucher wird so die komplexe Ausstattung jener Gebäude vermittelt, in denen Prinz Eugen als Präsident des Hofkriegsrats und Mitglied der Geheimen Staatskonferenz höchste Gäste wie die Botschafter des Osmanischen Reichs zur Audienz empfing.





Erscheinungsdatum: 12.02.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Stich: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke

Mi.Nr. 2854
 
Brigitte Am: 14.02.2010 06:39:38 Gelesen: 1258691# 131 @  
Klassische Markenzeichen "Kleinbahn"

1979 kam es zur Auflösung und Aufteilung der „Gebrüder Klein OHG“ und seit 1984 haben am alten Standort zwei Modelleisenbahnerzeuger ihren Sitz: Erich Klein führte das Unternehmen „Kleinbahn, mechanische Werkstätte – Spielwarenerzeugung Ing. Erich Klein“ mit der erfolgreichen Marktausrichtung der kostengünstigen Produkte weiter; inzwischen wurde das Unternehmen von seiner Tochter übernommen und weitergeführt.

Oskar Klein senior indes nannte sein Unternehmen „Klein Modellbahn GesmbH“. Nach dem Tod des Seniors leitete seit 1987 sein Sohn Oskar Klein das Unternehmen mit Schwerpunkt auf hochwertigere, modellgetreue Produkte. Die Firma stellte jedoch nach finanziellen Schwierigkeiten Ende Juli 2008 die Herstellung ein, Restbestände werden aber nach wie vor verkauft.

Im Längenmaßstab sind Kleinbahn-Modelle traditionellerweise stark verkürzt. So beträgt zum Beispiel bei den Reisezugwagen mit einer Original-Länge von 26,4 Metern der Maßstab 1:113 statt des heute üblichen Längenmaßes von 1:87. Die Modelle sind in einer einfachen, aber sehr robusten Ausführung gefertigt; die angesprochenen Kundengruppen sind daher vorwiegend Hobby-Neueinsteiger und kostenbewusste Modelleisenbahner.

Als gesuchte Sammlerstücke gelten der so genannte „Blaue Blitz“, eine österreichische Diesel-Triebwagengarnitur aus den Fünfzigerjahren, und ein in den Sechzigern gefertigtes Modell der Schnellzug-Dampflokomotive ÖBB 12. Das ansprechende Motiv auf der Sondermarke zeigt ein Bild aus dem Hauptkatalog 1958/59.





Erscheinungsdatum: 16.02.2010
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie

Mi.Nr. 2855
 
Brigitte Am: 19.02.2010 06:16:30 Gelesen: 1258559# 132 @  
200. Todestag von Andreas Hofer

Andreas Hofer (1767-1810) ging als Freiheitskämpfer und Anführer der Tiroler Aufstandsbewegung von 1809 ohne Zweifel für immer in die Geschichte des Landes ein. Der neue Sondermarkenblock, der anlässlich des 200. Todestages von Andreas Hofer herausgegeben wird, zeigt das imposante Gemälde „Der Tiroler Landsturm anno neun“ von Joseph Anton Koch; das Originalwerk befindet sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck.

Zur Geschichte: Nach der Niederlage Österreichs im dritten Koalitionskrieg und dem Frieden von Pressburg stand Tirol seit 1805 unter bayerischer Herrschaft. Diese begann eine Reihe von Reformen durchzusetzen, wobei vor allem die Missachtung der Tiroler Wehrverfassung und die Wiedereinführung der josephinischen Kirchenreform für Unmut sorgten.

Unmittelbar nach der ersten Schlacht am Bergisel kam es zu Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung Innsbrucks. Die Zwangsaushebung von Rekruten für die Bayerische Armee führte schließlich zu einem Aufstand, der am 9. April 1809 begann. Andreas Hofer stellte sich an die Spitze der antibayerischen Bewegung. Bereits am 11. April konnte er sich bei Sterzing gegen die Bayern durchsetzen, diesen (gemeinsam mit französischen Truppen) gelang es jedoch, Teile Tirols wieder unter ihre Kontrolle zu bringen und Innsbruck zurückzuerobern. Nachdem sich am 13. Mai die bayerisch-französischen Truppen in einer blutigen Schlacht bei Wörgl durchgesetzt hatten, kam es am 25. und am 29. Mai zu zwei weiteren Schlachten am Bergisel, wobei sich die bayerischen Truppen letztlich zurückziehen mussten.

Es folgte der Znaimer Waffenstillstand mit einer erneuten Besetzung Tirols durch napoleonische Truppen. Dem Aufruf zum Landsturm folgte ein neuerlicher Sieg am 13. August. 15.000 bayerische, sächsische und französische Soldaten unter der Führung von Marschall Lefebvre standen einem ebenso großen Tiroler Schützenaufgebot unter Andreas Hofer gegenüber. Der Friede von Schönbrunn, der in Tirol als Betrug galt, motivierte Hofer erneut zum Aufstand, der allerdings am 1. November 1809 mit der Niederlage der Tiroler am Bergisel endete.

Hofer musste fliehen, wurde jedoch verraten, gefangen genommen und nach Mantua, dem Hauptquartier des französischen Vizekönigs von Italien, Eugène Beauharnais, gebracht. Dieser wollte Hofer zunächst verschonen, Napoleon persönlich ordnete jedoch dessen unverzügliche Exekution an.

Ein französisches Kriegsgericht verhängte nach kurzer Gerichtsverhandlung am 19. Februar 1810 das vordiktierte Todesurteil über Andreas Hofer, das bereits am nächsten Tag vollstreckt wurde. Nach Verlesung des Urteils krachten die ersten Schüsse, eine zweite Salve traf Hofer im Gesicht – der Luxemburger Michel Eiffes gab ihm letztlich den Gnadenschuss, indem er ihm in die linke Schläfe schoss. Die sterblichen Überreste von Andreas Hofer ruhen seit 1823 in der Innsbrucker Hofkirche.





Erscheinungsdatum: 19.02.2010
Auflagenhöhe: 170.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 23.02.2010 05:37:02 Gelesen: 1258453# 133 @  
Wiener Staatsoper - Medea

Wenn am 28. Februar 2010 Aribert Reimanns Oper „Medea“ ihre mit Spannung erwartete Premiere in der Wiener Staatsoper feiert, so wird dieses musikalische Ereignis wieder mit einer eigenen Sondermarke der Österreichischen Post AG philatelistisch begleitet. Das kunstvolle Motiv der Marke zeigt das ausdrucksstarke Bühnenbild, geschaffen von Marco Arturo Marelli.

Marelli, in Zürich geboren, war zunächst Assistent in Wien, Salzburg und an der Hamburgischen Staatsoper, ehe er 1981 in Mainz mit der Inszenierung der „Zauberflöte“ als Regisseur debütierte. Es folgten Aufträge an der Wiener Staatsoper, der Dresdner Semperoper, der Opéra de Paris, dem Royal Opera House Covent Garden und den Opernhäusern in Tokyo, Helsinki, Zürich, Madrid und Barcelona. Neben Opern des Barock und des 19. Jahrhunderts hat er sich in den letzten Jahren als Regisseur zeitgenössischer Werke einen großen Namen gemacht.

Medea ist eine bekannte Frauengestalt der griechischen Mythologie. Die älteste erhaltene Quelle ist das Medea-Drama des Euripides, dieses freilich ermöglicht jedoch Vermutungen über noch deutlich frühere Fassungen des Stoffes. So wird in einigen neueren Theorien behauptet, in den älteren Versionen des Mythos sei Medea zumeist als selbstbewusste und zauberkundige Frau dargestellt worden, erst Euripides habe den Mythos umgestaltet; eindeutige Belege gibt es dafür aber nicht. Der hinlänglich bekannte Inhalt – Medea rächt sich aus Eifersucht durch die Ermordung ihrer gemeinsamen Kinder an ihrem untreuen Ehemann Jason – wurde sowohl in der Musik als auch in der Literatur immer wieder neu rezipiert.

Lucius Annaeus Seneca, Pierre Corneille, Franz Grillparzer und Christa Wolf, um nur einige zu nennen, nahmen sich in jeweils zeitgemäßer Weise des Medea-Stoffes an und interpretierten den Mythos auf unterschiedlichste Art. Aribert Reimann, zweifellos einer der bedeutendsten und gefragtesten Komponisten der Gegenwart, Schöpfer zahlreicher erfolgreicher Musiktheaterwerke, schuf nun für die Wiener Staatsoper, der Grillparzer’schen Version folgend, seinen eigenen Zugang zu Medea. Die Premiere im „Haus am Ring“ wird daher von der internationalen Opernwelt mit großer Aufmerksamkeit beobachtet.

Apropos „Haus am Ring“: Weil sich das alte Operntheater nächst dem Kärntnertore für die meisten Opern des 19. Jahrhunderts seinerzeit als zu klein erwies, wurde einst beschlossen, im Zuge des Ausbaus der Wiener Ringstraße an diesem neuen Prachtboulevard ein neues, größeres Opernhaus zu errichten. Als Architekten beauftragte man dafür Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg. Am 25. Mai 1869 wurde die neue Wiener Staatsoper schließlich mit Mozarts „Don Giovanni“ glanzvoll eröffnet. Reimanns „Medea“ reiht sich nun in eine lange Liste denkwürdiger Opernpremieren in Wien.





Erscheinungsdatum: 24.02.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 16.03.2010 17:13:34 Gelesen: 1257598# 134 @  
100. Geburtstag von Max Weiler

Max Weiler, geboren 1910 in Hall in Tirol, hat das Volumen eines nationalen Klassikers längst erreicht. 2010 wäre Max Weiler 100 Jahre alt geworden. Museen ehren den Künstler mit Ausstellungen, Verlage bringen neue und neu aufgelegte Bücher auf den Markt und die Post legt eine Sondermarke auf.

Max Weilers Bild auf der Sondermarke „Bald geht die Sonne auf“, 1970, stammt aus der Serie „Landschaft auf tönenden Gründen“, die Max Weiler in den Jahren 1969-1973 gemalt hat. Er selbst schrieb dazu: „Ich mußte zuerst einige Neuerungen dazuerfinden. So etwa konnte ich auf den farbigen Gründen die Kompositionen nicht mehr mit Bleistift zeichnen, weil man sie einfach nicht sah ...

Diese weiße Zeichnung auf dem dunklen Grund ergibt ein weißes Netzwerk, daß das Bild ins Immaterielle hebt. Es hebt alles Plastische auf, während es auf dem gefühlsbetonten Grund, ich nannte ihn auch „tönenden“ Grund ansprechender wurde.“ Klar beschreibt Max Weiler hier die Schritte, die er gesetzt hat, um den Gefühlswert der Farbe zu erforschen. Dieses Bild befindet sich in der Sammlung des Essl Museum, Klosterneuburg/Wien.

Der Maler Max Weiler hat mit seinem Werk den krassen Veränderungen der Gesellschaft im 20. Jahrhundert einen konstanten künstlerischen Weg entgegengesetzt. Geboren in der k.k.-Monarchie erlebte er Kindheit und Jugend im Ständestaat und NS-Regime. Seine künstlerische Reife erlangte er in der Zweiten Republik. Sein Oeuvre umfasst ca. 2000 Gemälde, ca. 4000 Zeichnungen, 40 zum Teil sehr großformatige Werke im öffentlichen Raum in verschiedensten Techniken wie Fresko, Wandmalerei, Mosaik und Glasfenster mit ungefähr 700 vorbereitenden Skizzen, Entwürfen und Kartons, sowie 65 Porträts und etliche Druckgrafiken wie Radierungen und Lithografien.

1930-1937 studierte Max Weiler an der Akademie der bildenden Künste Wien, 1937 wurde ihm der Rompreis zuerkannt. 1960 war er Vertreter Österreich bei der Biennale in Venedig, 1961 wurde er mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. 1964-1981 war er Professor für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1979 wurde ihm das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen. 1995 wurde Weiler Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Wien, 2001 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Wien. Er verstarb am 29. Jänner 2001 in Wien, wo er in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof ruht.

Die vorliegende Sondermarke ist ein Tribut an einen der bedeutendsten österreichischen Maler der klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst.





Erscheinungsdatum: 18.03.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 18.03.2010 17:07:44 Gelesen: 1257465# 135 @  
Wien Museum: Max Kurzweil - Dame in Gelb

Das Wien Museum ist ein städtisches Universalmuseum mit einem breiten Spektrum verschiedenster Sammlungen und Ausstellungen – der Bogen spannt sich dabei von der Stadtgeschichte über Kunst und Mode bis hin zur Alltagskultur. Mit dieser generalistischen Ausrichtung hat das Wien Museum, das über mehrere Standorte verfügt, eine einzigartige Position innerhalb der Wiener Museumslandschaft.

Ziel des Hauses ist es, beim Blick auf die Geschichte und bei der Arbeit mit den historischen Zeugnissen offen für aktuelle Themen und Fragestellungen zu sein. Grundlage dafür ist die Bewahrung, Erforschung und permanente Neuinterpretation der Sammlungsobjekte und deren Bedeutung im Leben der Menschen. Obwohl sich das Wien Museum nicht primär als Kunst-Institution versteht, ist die Befassung mit Kunst und deren Entstehungsbedingungen dennoch eine seiner Aufgaben: Die Frage nach ästhetischen Phänomenen wird hier in wissenschaftlicher Form in gesellschaftspolitische und kulturgeschichtliche Zusammenhänge gestellt.

Das Wien Museum definiert sich einerseits als Wissensspeicher, andererseits als öffentliches Medium; es bietet einen Reflexionsraum sowohl für die Stadtbevölkerung selbst als auch für alle interessierten Gäste.
Eines der wertvollsten Gemälde aus der Sammlung des Wien Museums ist zweifellos Max Kurzweils Bild „Dame in Gelb“ (1899, Öl auf Leinwand, Inventarnummer 117.376).

Maximilian Viktor Zdenko Franz Marie Kurzweil, so sein vollständiger Name, lebte von 1867 bis 1916. Der österreichische Maler und Vertreter des Wiener Jugendstils, der sich später mehr und mehr dem Symbolismus zuwandte, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Christian Griepenkerl, Leopold Carl Müller und Casimir Pochwalski. Ab 1891 verbrachte er einen Großteil seiner Zeit in Frankreich, wo er auch seine Frau Marie-Josephine Marthe Guyot kennen lernte und heiratete.

1895 wurde er schließlich ins Wiener Künstlerhaus aufgenommen, ein Jahr später erhielt er die Auszeichnung der „Kleinen Goldenen Staatsmedaille“, und 1897 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Wiener Secession. Dort war er einer der fleißigsten Mitarbeiter und engagierte sich in hohem Maße für die legendäre Zeitschrift „Ver Sacrum“. Im Jahre 1903 legte Max Kurzweil seine Mitgliedschaft zurück, und zwei Jahre später wurde er zu einem der ersten Träger des renommierten „Villa Romana Preises“ gekürt.

Ab 1909 unterrichtete er an der Kunstschule für Frauen und Mädchen – eine schicksalhafte Tätigkeit: 1916 beging er Selbstmord, nachdem er zuvor seine Schülerin und Geliebte erschossen hatte. Max Kurzweil wurde auf dem Hütteldorfer Friedhof in der Familiengruft beigesetzt.





Erscheinungsdatum: 19.03.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh.Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 22.03.2010 06:34:43 Gelesen: 1257238# 136 @  
Schloss Belvedere

Das Schloss Belvedere in Wien ist eine von Johann Lucas von Hildebrandt (1668–1745) für Prinz Eugen von Savoyen erbaute Schlossanlage im dritten Wiener Gemeindebezirk. Das Obere und das Untere Belvedere bilden – gemeinsam mit der Orangerie, dem Prunkstall und dem verbindenden Schlossgarten – ein einzigartiges barockes Ensemble, das von der UNESCO bereits vor vielen Jahren in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde.

Heute beherbergen die beiden Schlossbauten die berühmten Kunstsammlungen des Belvedere (die so genannte „Österreichische Galerie Belvedere“) sowie zahlreiche Räumlichkeiten für verschiedene Wechselausstellungen.

Die weltweit größte Gustav Klimt-Gemäldesammlung bildet dabei das Herzstück der im Oberen Belvedere präsentierten Kunst um 1900; glanzvolle Höhepunkte sind zweifellos dessen Bilder „Der Kuss" und „Judith I" sowie mehrere Meisterwerke von Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Darüber hinaus ergänzen wertvolle Arbeiten von Claude Monet, Vincent van Gogh, Max Beckmann und vielen anderen die bedeutende Kunstsammlung.

Zur Geschichte: Der Plan zum Bau des Oberen Belvedere in seiner heutigen Form ersetzte einst die ursprüngliche Idee einer Gloriette "mit schönem Blick über die Stadt". Die Bauarbeiten selbst fanden von 1717 bis 1723 statt. Hatte das Obere Belvedere zu Zeiten von Prinz Eugen in erster Linie repräsentative Funktion, diente es nach dessen Tod ab 1781 als "Kaiserliche Gemäldegalerie".

Zu diesem Zweck wurden die Bilder aus der Stallburg in das Obere Belvedere gebracht, wo sie, allerdings sehr eingeschränkt, der Öffentlichkeit zugänglich waren. Der prachtvolle Schlossgarten indes wurde vom Kurbayrischen Gartenarchitekten Dominique Girard entworfen. Ausgehend vom Unteren Belvedere entwickelt sich die barocke Gartenkomposition entlang einer zentralen Mittelachse streng symmetrisch bis zum repräsentativen Oberen Belvedere.

Stereometrisch gestaltete Bäume und Hecken, Skulpturen und Wasserspiele gehören zur Ausstattung des nach französischem Vorbild erbauten Gartens. Neben der heute noch erhaltenen Orangerie befanden sich früher eine Voliere (Vogelhaus) und eine Menagerie (Tiergehege).

Auf Grund seiner großen historischen Bedeutung und nicht zuletzt natürlich als Schauplatz der Unterzeichnung des Staatsvertrages vom 15. Mai 1955 ist das Schloss Belvedere von ganz besonderer Symbolik für Österreich. Dies kommt unter anderem auch auf der Rückseite der österreichischen 20 Cent-Münze zum Ausdruck, wo eine Ansicht auf das Obere Belvedere durch das geöffnete Haupttor zu sehen ist.





Erscheinungsdatum: 24.03.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Audrey Möschl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 07.04.2010 10:39:27 Gelesen: 1256188# 137 @  
Serie Eisenbahnen - 150 Jahre Graz Köflacher Bahn

Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) erschließt mit zwei Eisenbahnstrecken und 27 Autobuslinien das westliche Umland der Stadt Graz sowie die Bezirke der Weststeiermark. Sie stellt heute den wichtigsten Verkehrsträger im öffentlichen Personenverkehr dieser Region dar und ist ein bedeutender Partner der örtlichen Wirtschaftsbetriebe im Güterverkehr. Die Streckenlänge beträgt 91 Kilometer mit 31 Betriebsstellen, die Jahresbeförderungsleistung umfasst etwa drei Millionen Passagiere und mehr als 500.000 Tonnen Güter.

Zur Geschichte: Nachdem eine bereits 1851 geplante Pferde-Eisenbahn von Köflach nach Graz an der Ausführung scheiterte, erhielt die seinerzeit betreibende „Voitsberg-Köflach-Lankowitzer Steinkohlengewerkschaft“ am 26. August 1855 das kaiserliche Privilegium zum Bau und Betrieb einer „Locomotiv-Eisenbahn“ von Köflach nach Graz. Aus diesem Grund wurde die Gewerkengesellschaft in eine Aktiengesellschaft mit der Bezeichnung „k. k. privilegierte Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft“ umgewandelt; am 16. Jänner 1856 hielt diese ihre erste Generalversammlung in Wien ab.

Der „Startschuss“ zum Bau der Köflacherbahn wurde von niemand Geringerem als Erzherzog Johann gegeben – und es war auch er, der die Trassenführung persönlich bestimmte. Kein Wunder, war der Erzherzog doch der große Förderer und Mitplaner der Südbahn und als Besitzer von Kohlegruben in Köflach sowie eines Blechwalzwerks in der Weststeiermark auch persönlich an dieser Bahnverbindung überaus stark interessiert. Am 22. Juni 1859 wurde der Betrieb auf der Strecke Graz–Köflach zunächst provisorisch aufgenommen, der Beginn des regulären Personenverkehrs erfolgte schließlich am 3. April 1860, der des Frachtenverkehrs kurze Zeit später, am 1. November desselben Jahres.

Von 1878 bis 1924 führte die GKB den Betrieb nicht selbst, sondern übertrug ihn der österreichischen Südbahngesellschaft. 1952 wurde wegen des Kohle-Abbaus die Strecke zwischen Oberdorf und Köflach verlegt und der 241 Meter lange Rosental-Tunnel errichtet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte durch den allmählichen Rückgang des Kohle-Abbaus und durch die wachsende Mobilität eine Umorientierung zum Personenverkehr.

In den Achtzigerjahren schließlich wurden die Strecken der GKB zum Treffpunkt für viele Eisenbahnliebhaber, war doch die GKB eine der letzten Bahnverwaltungen in Österreich, die im Verschub- und teilweise sogar noch im Streckendienst Dampflokomotiven zum Einsatz brachte. Apropos: Das Markenbild zeigt die legendäre Dampflokomotive 671 aus der Südbahn Reihe, Baujahr 1860 – eine der ältesten betriebsfähigen und die dienstälteste Dampflokomotive der Welt!





Erscheinungsdatum: 10.04.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Stichtiefdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 14.04.2010 06:52:51 Gelesen: 1255801# 138 @  
Altes Österreich: Prag

Die Geschichte Prags, heute Hauptstadt und zugleich bevölkerungsreichster Ort der Tschechischen Republik, reicht bis ins Paläolithikum zurück, das Prager Becken gehörte während der gesamten Frühgeschichte zu den am dichtesten besiedelten Landschaften Böhmens. Im 13. Jahrhundert erteilte König Wenzel I. Prag das Stadtrecht, sein Sohn Premysl Ottokar II. gründete die erste Prager Neustadt, die heutige Kleinseite. Unter Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. erblühte die Stadt als Kaisersitz des Heiligen Römischen Reiches, 1348 wurde hier die erste Universität Mitteleuropas gegründet.

Durch den Bau der Neustadt im selben Jahr wurde Prag mit mehr als 40.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt nördlich der Alpen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts machte Kaiser Rudolf II. Prag wieder zur Residenzstadt, prachtvolle barocke Paläste und Kirchen zeugen noch heute davon. Durch den zweiten Prager Fenstersturz wurde der Dreißigjährige Krieg ausgelöst, und auch der Siebenjährige Krieg hinterließ seine deutlichen Spuren.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts erlebte Prag einen großen kulturellen Aufschwung, es entstanden unter anderem das Nationalmuseum und das Nationaltheater. Um 1860 verlor Prag seine seit dem Mittelalter bestehende deutsche bzw. deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit, 1930 gaben nur noch 42.000 Prager Deutsch als ihre Muttersprache an. Um 1900 war das weltoffene Prag ein beliebter Ort der Künstler und Literaten (Franz Kafka, Max Brod, Rainer Maria Rilke, Franz Werfel u.v.a.) – in dieser Zeit war Prag als Stadt des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn durch einen intensiven Austausch zwischen den Nationalitäten geprägt.

1939 wurde Prag vom Deutschen Reich besetzt, etwa 120.000 Juden lebten zu dieser Zeit in den böhmischen Ländern. Unmittelbar nach Kriegsende wurden die Prager Deutschen fast ausnahmslos vertrieben – viele von ihnen wurden interniert, viele umgebracht.

Während des gesamten 20. Jahrhunderts behielt Prag den Rang einer europäischen Metropole, weder die deutsche noch die sowjetische Besetzung konnte dieser Tatsache etwas anhaben. Im so genannten „Prager Frühling“ (1968) wurde auf friedliche Weise versucht, den autoritären Sozialismus durch einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz zu ersetzen, dies wurde jedoch von den Truppen des Warschauer Pakts mit Waffengewalt niedergeschlagen. 1989 war Prag dann Schauplatz der „Samtenen Revolution“ – sie bedeutete das Ende des sozialistischen Regimes in der damaligen Tschechoslowakei.

Heute leben etwa 1,2 Millionen Menschen in der „Goldenen Stadt“. Neben dem wichtigsten Wirtschaftszweig, dem Tourismus, verfügt Prag auch über eine ansehnliche verarbeitende Industrie. Das authentische Markenmotiv zeigt ein historisches Bild der weltberühmten Prager Burg (Pražský hrad) mit dem alles überragenden imposanten Veitsdom.





Erscheinungsdatum: 16.04.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 21.04.2010 06:20:19 Gelesen: 1255424# 139 @  
Sisi - Austria EXPO Shanghai 2010

Vom 1. Mai bis 31. Oktober 2010 findet in der ostchinesischen Metropole Shanghai die Weltausstellung „Expo 2010“ statt, das Motto dieser Großveranstaltung lautet „Better City, Better Life“ (Bessere Stadt, besseres Leben). Das Gelände der Expo, an der 227 Nationen und zahlreiche internationale Organisationen teilnehmen werden, ist 5,28 Quadratkilometer groß und liegt beidseits des Flusses Huangpu in nächster Nähe zum Stadtzentrum. Die Hauptattraktion, die so genannte „Expo Achse“, ist ein knapp 1000 Meter (!) langes zentrales Hauptgebäude mit der weltgrößten Membrankonstruktion.

Für den Transport der Millionen von Gästen, die erwartet werden, wurde der öffentliche Personenverkehr zuletzt massiv ausgebaut, auf dem Areal stehende alte Industriebauten und traditionelle Wohnhäuser wurden saniert und in das großzügig angelegte Ausstellungskonzept integriert.

Österreich wird mit einem umfassenden Wirtschaftsprogramm in Shanghai vertreten sein, die Expo 2010 soll als Plattform und Bühne genutzt werden, um die Leistungen heimischer Unternehmen in China – und darüber hinaus in Ostasien – zu präsentieren. Schwerpunkte werden vor allem in den Bereichen „Verkehr und Mobilität“, „Umwelt und Energie“, „Lifestyle und modernes Wohnen“ sowie in „Gesundheit und Medizintechnik“ gesetzt. (Derzeit sind bereits 370 österreichische Firmen in China tätig – Österreich hat also, wie die Wirtschaftskammer betont, „den Fuß in der Tür“.)

Mit dabei in Shanghai ist die Österreichische Post AG, die die vorliegende Sondermarke der Weltausstellung widmet und diese auch vor Ort dem internationalen Publikum präsentieren wird. Das Motiv zeigt eines der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Wiens, das Schloss Schönbrunn, sowie ein Porträt der Kaiser Elisabeth, die sich unter ihrem Kosenamen „Sisi“ nach wie vor weltweiter Popularität erfreut.

Shanghai ist die bedeutendste Industriestadt der Volksrepublik China. Im gesamten Verwaltungsgebiet leben etwa 19 Millionen Menschen, wobei die fast 6.400 Quadratkilometer große Stadt mit ihrer zum Teil ländlichen Siedlungsstruktur eher mit einer Provinz zu vergleichen ist. Mit seinem riesigen Containerhafen ist Shanghai ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein bedeutendes Kultur- und Bildungszentrum mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Theatern und Museen.

Darüber hinaus ist die Stadt seit langem eines der führenden Zentren der Textilherstellung in China. Weitere bedeutende Produktionszweige sind unter anderem die Herstellung chemischer und pharmazeutischer Erzeugnisse, Fahrzeuge (vor allem Schiffe), Maschinen und Stahl; außerdem werden elektrotechnische und elektronische Anlagen sowie Geräte wie Computer, Radios und Kameras von unzähligen Unternehmen in großem Umfang hier produziert.





Erscheinungsdatum: 30.04.2010
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 04.05.2010 05:15:55 Gelesen: 1254706# 140 @  
Mendelbahn

Die Mendelbahn war einst nicht nur die erste elektrisch betriebene Standseilbahn Österreichs, sie war darüber hinaus auch die steilste Standseilbahn auf dem europäischen Festland und die längste Seilbahn der Welt.

Die Strecke der Mendelbahn führt von St. Anton (Kaltern, Südtirol) hinauf auf den gleichnamigen Mendelpass (ital. „Passo della Mendola“; Gebirgspass südwestlich von Bozen, tiefster Einschnitt des zum Etschtal parallel verlaufenden Mendelkammes zwischen dem 1737 m hohen Penegal im Norden und dem 2116 m hohen Roen im Süden). Zu Beginn bestand die Bahn zunächst aus zwei Teilen, zusammen mit der heutigen Standseilbahn wurde aber auch die Verbindungsstrecke vom Bahnhof Kaltern nach St. Anton als Mendelbahn bezeichnet. Dieser Teil wurde 1963 gemeinsam mit der Überetscher Bahn aufgelassen. Der Zug überwindet heute auf seiner rund 2.370 Meter langen und zwölf Minuten dauernden romantischen Fahrt einen Höhenunterschied von knapp über 850 Meter. Er beginnt auf einer Höhe von 510 Metern und führt steil hinauf auf 1.364 Meter; die Steigung variiert dabei zwischen atemberaubenden 57 und 64 Prozent.

Der offizielle Betriebsbeginn der Mendelbahn wird mit 19. Oktober 1903 datiert. Der wohl prominenteste Gast der Bahn war niemand Geringerer als Kaiser Franz Josef, als dieser im Jahre 1905 zu den großen Militärmanövern in das Nonstag unterwegs war. Ab 1916 stand dann die Mendelbahn nur noch für militärische Aufgaben zur Verfügung. Nach der Angliederung Südtirols an Italien blieben die österreichischen Gäste – und hier vor allem jene aus den höheren Gesellschaftskreisen – immer mehr aus. In der Folge verlor die Mendel als Luftkurort der "höheren Kreise" stark an Bedeutung.

Bemerkenswert freilich ist, dass sich die Bahn trotz des Baus der Autostraße behaupten konnte. Während die Adhäsionsstrecke 1963 zusammen mit der Überetscher Bahn aufgelassen wurde, blieb die Standseilbahn weiterhin in Betrieb. 1983 erfolgte eine Schließung der Bahn wegen gravierender sicherheitstechnischer Mängel, erst fünf Jahre später, 1988, konnte der Verkehr mit modernen Bahngarnituren wieder aufgenommen werden.

Heute ist die so genannte „SAD Nahverkehr AG“ für die Mendelbahn zuständig; diese Gesellschaft betreibt neben zahlreichen Regionalbuslinien auch die Vinschgerbahn, die Rittner Seilbahn und die Rittnerbahn selbst. Zu Beginn des vorigen Jahres wurde die Mendelbahn mit neuen Wagen ausgestattet, und im August 2009 fand die Eröffnung einer neu errichteten Zwischenstation auf halber Höhe statt, sodass nun auch die Wanderer des beliebten Kalterer Höhenweges die Bahn bequem benützen können.





Erscheinungsdatum: 08.05.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 10.05.2010 18:31:14 Gelesen: 1254210# 141 @  
Kaiserliches Festschloss Hof

Weniger als eine Autostunde von Wien entfernt erstreckt sich auf einem mehr als 50 Hektar großen Anwesen ein einzigartiges fürstliches Ensemble aus prächtiger Architektur und meisterhaft gestalteter Natur. Als barockes Gesamtkunstwerk eröffnet das kaiserliche Festschloss Hof einen interessanten Zugang zum prunkvollen Zauber der einst imperialen Lebenswelt – auf den Spuren von Prinz Eugen und Maria Theresia taucht man ein in eine faszinierende vergangene Zeit.

Zur Geschichte: Nicht zuletzt in seinen glanzvollen Residenzen fanden Macht und Reichtum des schon zu Lebzeiten legendären Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen ihren Niederschlag. Sein Wiener Winterpalais in der Himmelpfortgasse (das heutige Finanzministerium) und das Belvedere in der kaiserlichen Residenzstadt Wien zählen ohne Frage zu den herausragendsten Leistungen österreichischer Barockarchitektur – deren Schöpfer, Lucas von Hildebrandt, realisierte auch das letzte große Bauprojekt des Prinzen: In den Jahren von 1725 bis 1729 entstand Schloss Hof als gediegenes Refugium, luxuriöser Jagdsitz und authentischer Rahmen für elegante höfische Feierlichkeiten.

Pracht und Anmut des großartigen Ensembles aus Schloss, Terrassengarten und weitläufigem Gutshof beeindruckten Kaiserin Maria Theresia dermaßen, dass sie das Schloss im Jahre 1755 von Prinz Eugens Erben erwarb. Um sowohl für ihre Gäste als auch für ihren vielköpfigen Hofstaat noch mehr Platz zu schaffen, ließ sie das Gebäude um eine Etage aufstocken und gab diesem damit im Wesentlichen sein heutiges Aussehen.

Mit der Epoche Maria Theresias ging jedoch auch die Blütezeit von Schloss Hof allmählich zu Ende. Ihre Nachfolger zeigten kaum noch Interesse an der stilvollen Sommerresidenz – und gegen Ende des 19. Jahrhunderts, 1898, verlosch der imperiale Glanz vollständig, als Kaiser Franz Joseph das Schloss seiner Armee als Ausbildungsstätte übergab. Ehe sich die Soldaten samt ihren Pferden hier einquartierten, wurde das gesamte Mobiliar in die kaiserlichen Depots gebracht. 200 Wagen, voll mit Möbeln und wertvollen Kunstgegenständen, rollten damals vom Marchfeld nach Wien.

Im Frühjahr 2002 begann mit der Revitalisierung des Schlosses eines der ambitioniertesten Kulturprojekte in der jüngeren Geschichte Österreichs. Mit Hilfe von historischen Plänen, Inventaren und Gemälden konnte die ursprüngliche Pracht weitestgehend wieder hergestellt werden. Nach einer aufwändigen Restaurierung schmücken heute erlesene Möbel und Bilder wieder jene Räume, für die sie einst von den bekanntesten Künstlern und renommiertesten Manufakturen der Barockzeit geschaffen wurden.

Das Motiv der Sondermarke zeigt ein Gemälde des venezianischen Malers Bernardo Bellotto, genannt Canaletto (1722-1780), der für seine realistischen Veduten europäischer Städte bekannt ist.





Erscheinungsdatum: 13.05.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.05.2010 13:40:29 Gelesen: 1254067# 142 @  
350 Jahre "Maria Taferl"

Die im niederösterreichischen Nibelungengau auf einer Anhöhe über der Donau gelegene Gemeinde Maria Taferl ist, neben Mariazell, zweifellos der bekannteste Wallfahrtsort Österreichs. Während der Markt Maria Taferl auf dem so genannten Taferlberg liegt, befinden sich die übrigen Ortsteile im umliegenden hügeligen Gebiet; weithin sichtbar freilich thront die große barocke Wallfahrtskirche. Das Motiv der schönen Sondermarke zeigt ein Bild der Basilika, geschaffen vom niederösterreichischen Maler Franz Knapp (1916 – 2007).

Über die frühe Besiedelung ist wenig bekannt, es wird jedoch vermutet, dass verschiedene Ortsteile von Maria Taferl bereits im Mittelalter gegründet wurden. Die Geschichte des heutigen Marktes beginnt im 17. Jahrhundert. Die erste Kirche wurde rund um einen Bildstock der Jungfrau Maria als Gnadenmutter gebaut – darauf geht auch der Name Maria Taferl zurück. Diese Statue wurde der Überlieferung nach von Alexander Schinagel, einem Förster, der nach einer schweren Krankheit geheilt wurde, gestiftet. Auch dem Holzknecht Thomas Pachmann soll an diesem Ort eine wundersame Heilung widerfahren sein: Nachdem er versucht hatte, eine Eiche, auf der ein Bildnis des Gekreuzigten befestigt war, zu fällen, verletzte er sich an beiden Beinen schwer. Nach einem Gebet an die Gottesmutter aber hörten die Wunden auf zu bluten.

1660, also vor genau 350 Jahren, wurde mit dem Bau der heutigen Wallfahrtskirche begonnen – und zwar vom kaiserlichen Architekten Georg Gerstenbrandt und dem Italiener Carlo Lurago. Besonders beeindruckend ist vor allem die Kuppel, die von Jakob Prandtauer in den Jahren 1708 bis 1710 geschaffen wurde – jenem Baumeister also, dem auch das heutige Aussehen des Stiftes Melk zugeschrieben wird. Im Zentrum des imposanten Hochaltars von Joseph Matthias Götz befindet sich das Gnadenbild, eine Pieta. Nach Inschriften im Inneren der Basilika sollte der Bau der örtlichen Bevölkerung – nach Pest, Türkenkriegen und Dreißigjährigem Krieg – neuen Mut schenken, andererseits wird aber auch angenommen, dass gegenreformatorische Absichten im Kernland des Hauses Habsburg hinter dem Bau standen – dafür spricht in besonderer Weise die großartige Lage von Maria Taferl als weithin sichtbare Manifestation katholischen Glaubens auf dem damaligen Hauptverkehrsweg, der Donau.

Von besonderem Interesse ist die in der Basilika befindliche Schatzkammer, die über das Ausmaß und die Herkunft der Wallfahrer reiche Auskunft gibt. Hier werden zahlreiche Präsente von Pilgern, die von Heilungen nach schweren Krankheiten sprechen, ausgestellt. Dem Volksglauben nach soll das Wasser aus den Quellen Maria Taferls vor allem bei Augenleiden helfen.





Erscheinungsdatum: 16.05.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Franz Knapp
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.05.2010 06:11:52 Gelesen: 1253701# 143 @  
150. Geburtstag von Gustav Mahler

Gustav Mahler (1860 – 1911) gilt als Genie des Fin de Siècle und Wegbereiter der Neuen Musik. Zur 150. Wiederkehr seines Geburtstages gibt die Österreichische Post nun eine Sondermarke zu Ehren des großen Komponisten heraus.

Aus Böhmen kommend studierte Gustav Mahler bereits als 15-Jähriger am Wiener Konservatorium Komposition und Klavier. Der Hochbegabte, der schon im zarten Alter von zehn Jahren als Pianist auftrat, errang bald Preise für seine Vorträge und Kompositionen. Mahler schrieb sich zudem an der Universität für Kurse in Philosophie, Geschichte und Musikästhetik ein, vertiefte seine Literaturkenntnisse und besuchte Anton Bruckners Lehrveranstaltungen für Harmonielehre. Nach einigen Wanderjahren und Stationen in Laibach, Olmütz, Prag, Leipzig, Budapest und Hamburg erhielt Mahler 1897 die Berufung ans renommierte Wiener Opernhaus.

In seiner neuen Funktion war er vorerst Kapellmeister, wenig später wurde er von Kaiser Franz Joseph zum Direktor ernannt. Zuvor hatte Mahler ein Hindernis für seine Berufung, sein Judentum, durch den Übertritt zum Katholizismus aus der Welt geschafft.

Die Epoche des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts war eine Zeit des Umbruchs, geprägt vom Schwanken zwischen Aufbruch- und Endzeitstimmung, Zukunftseuphorie und Weltschmerz, Erneuerung und Dekadenz. Die Ernennung Mahlers zum Hofoperndirektor bedeutete auch für diese Institution den Beginn einer neuen Ära. Bestimmt von seinem bedingungslosen Streben nach Vollkommenheit leitete er eine grundlegende Reform ein. Sein kompositorisches Werk hingegen wurde von der Wiener Kritik recht unfreundlich aufgenommen, so auch seine beiden ersten Symphonien 1899. Im Ausland aber, vor allem in Deutschland, Holland und Frankreich, gewann Mahler immer mehr an Bedeutung.

Seine Weltsicht war geprägt von naturreligiösen und philosophischen Theorien, die virtuos in seine Musik einflossen und den Nerv der Zeit trafen. Zu seinen größten Bewunderern gehörten unter anderem Arnold Schönberg, Alban Berg, Anton Webern, Gustav Klimt, Stefan Zweig, Adolf Loos und Thomas Mann, der ihm mit der Novelle „Der Tod in Venedig“ auch ein literarisches Denkmal setzte. 1907 brachte das Ende der Direktionszeit Mahlers in Wien – und darüber hinaus einen schweren Schicksalsschlag: Seine älteste Tochter verstarb an Diphtherie, er selbst erfuhr von seinem Herzleiden.

Er reichte seinen Rücktritt ein und verabschiedete sich mit der Aufführung seiner Zweiten Symphonie am 24.11.1907 von Wien. Die folgenden Jahre verbrachte Mahler als Pendler zwischen New York und Wien – in den Wintermonaten dirigierte er in Amerika, im Sommer war er in Europa auf Konzertreisen und widmete sich dem Komponieren. Am 18. Mai 1911 verstarb Gustav Mahler schließlich in Wien, in seinem großartigen musikalischen Werk lebt er jedoch bis heute weiter.





Erscheinungsdatum: 18.05.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 19.05.2010 06:35:05 Gelesen: 1253516# 144 @  
90 Jahre Salzburger Festspiele

Die Salzburger Festspiele gehören ohne Zweifel zu den wichtigsten Kulturveranstaltungen Österreichs, ihr ausgezeichneter Ruf hat prägenden Einfluss auf das Image unseres Landes. Zum 90-jährigen Bestandsjubiläum der Festspiele erscheint nun eine eigene Sondermarke, deren Motiv das 1928 entworfene und bis heute verwendete Signet der Grafikerin Poldi Wojtek zeigt.

Die Geburtsstunde der Salzburger Festspiele markierte Hugo von Hofmannsthals bekanntes Drama „Jedermann“, das in der Regie von Max Reinhardt am 22. August 1920 auf dem Domplatz erstmals zur Aufführung gelangte. Neben Reinhardt und Hofmannsthal ist die Etablierung der Festspiele in erster Linie dem Komponisten Richard Strauss, dem Dirigenten und Wiener Hofoperndirektor Franz Schalk sowie dem Bühnenbildner Alfred Roller zu verdanken.

Im Jahr darauf, 1921, standen neben dem „Jedermann“ erstmals auch Konzerte auf dem Programm, 1922 wurde dieses mit vier Mozart-Opern noch erweitert. 1926 kam die Felsenreitschule als zweite Spielstätte dazu, der Umbau des Festspielhauses erfolgte unter dem Architekten Clemens Holzmeister. Seit 1936 besitzen die Festspiele eine eigene, von Joseph Messner komponierte Fanfare, die bei Rundfunkübertragungen auch als Erkennungsmelodie dient.

Die Zeit des Nationalsozialismus hatte auch für die Salzburger Festspiele gravierende Folgen; so musste der „Jedermann“ vom Programm genommen werden und viele Künstler erhielten Aufführungsverbote bzw. gingen ins Exil. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Programmangebot deutlich verringert, 1944 schließlich konnten die Festspiele, aufgrund einer Anordnung des Propagandaministers Goebbels, alle Festspiele im Deutschen Reich abzusagen, gar nicht stattfinden. Erst 1945, nach Ende des Krieges, konnten die Festspiele, mit einem verkürzten Programm freilich, wieder veranstaltet werden – auch Hofmannsthals „Jedermann“ wurde wieder aufgeführt und gehört seit damals zum fixen Bestandteil.

In der jüngeren Geschichte wurden die Festspiele vor allem durch zwei Persönlichkeiten geprägt: den Dirigenten Herbert von Karajan und den belgischen Intendanten Gérard Mortier. Die Zeit Karajans war bestimmt durch höchste musikalische Qualität und das Engagement internationaler Stars, was gegen Ende seiner Ära zu einer gewissen künstlerischen Stagnation führte. Es blieb Mortier vorbehalten, die Festspiele für neue Strömungen zu öffnen und dem Sprechtheater wieder mehr Gewicht zu geben.

Nachfolger von Gérard Mortier wurde Peter Ruzicka; seit 2007 steht den Festspielen der Regisseur Jürgen Flimm als Intendant vor, das Amt der Präsidentschaft hat seit Jahren Helga Rabl-Stadler inne. Ab 2011 wird Sven-Eric Bechtolf neuer Schauspielchef der Salzburger Festspiele sein, er wird seine Aufgabe unter dem künftigen Intendanten Alexander Pereira übernehmen.





Erscheinungsdatum: 20.05.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Ö
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 25.05.2010 13:25:08 Gelesen: 1253095# 145 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Gebhardsstab /Stift Admont

Das Benediktinerstift Admont, im Jahre 1074 von Erzbischof Gebhard von Salzburg gegründet, ist das älteste bestehende Kloster in der Steiermark. Es liegt am Zugang zum Nationalpark Gesäuse in einer gleichermaßen imposanten wie liebenswerten Naturlandschaft. Das Stift beherbergt neben der größten Klosterbibliothek der Welt auch ein modernes Museum; darüber hinaus werden barocke und aktuelle Architektur, Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart sowie frühe Handschriften und Drucke immer wieder in Sonderausstellungen präsentiert.

Seit Jahrhunderten ist das Kloster nicht nur der religiöse Mittelpunkt der Obersteiermark, sondern auch ein Zentrum von Kunst und Wissenschaft. 1120 schloss man dem Stift ein Frauenkloster nach der Benediktus-Regel an, das jedoch in der Reformationszeit wieder aufgelöst wurde. Nach einer wechselvollen Geschichte und dem Niedergang des Stiftes, bedingt durch Türkenkriege und Reformation, brachte die Gegenreformation der Abtei neuen Aufschwung.

Ebenso wie die Bischöfe und die Oberen der anderen Prälaten-Orden führen auch die Äbte der Benediktinerklöster bei besonderen Anlässen, vor allem in der festlichen Liturgie, den Krummstab als Zeichen ihrer Würde und ihres geistlichen Leitungs- und Hirtenamtes. Auf dieses Amt beziehen sich auch die lateinischen Bezeichnungen „Baculus“, „Pedum“ und „Pastorale“, die sich im Deutschen durchwegs mit „Hirtenstab“ wiedergeben lassen.

Im Stift Admont hat sich ein solches Pastorale als eines der ältesten seiner Art aus dem späten 12. Jahrhundert erhalten; aus dieser Zeit stammen allerdings nur mehr die aus Elfenbein gefertigten Teile, die Krümme („curva“) und der Knauf („nodus“). Der Schaft ist im Zuge einer Restaurierung in den Fünfzigerjahren durch einen gedrechselten Stab aus Ebenholz ersetzt worden. Krümme und Knauf sind zweifellos in einer Schnitzwerkstätte im arabisch-sizilischen Raum entstanden. Die sich im Krümmungsverlauf verjüngende zierliche Curva, deren Durchmesser kaum zehn Zentimeter beträgt, war seitlich ehemals mit Edelsteinen besetzt; sie läuft in einen Tierkopf aus, der in die Gegenrichtung nach außen gebogen ist.

In ihrem fast kreisförmig geschlossenen Bogen befindet sich ein etwas beschädigtes geflügeltes Pferdchen, das eine Kreuzblume im Maul trägt. In einem Sakristei-Inventar aus dem Jahre 1659 ist der Stab als „Fundatoris Pastorale“ („Hirtenstab des Gründers“) eingetragen, was ihn gleichsam als Reliquie des Klostergründers, des Erzbischofs Gebhard von Salzburg, erscheinen lassen soll. Dieser ist allerdings schon 1088 gestorben. Fest steht: Wir haben es hier, ähnlich wie bei der noch jüngeren „Gebhard-Mitra“, mit dem Bestreben zu tun, ein als besonders altehrwürdig angesehenes, kostbares liturgisches Gerät mit der hoch verehrten Person des Fundators in Verbindung zu bringen.





Erscheinungsdatum: 28.05.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 26.05.2010 09:32:43 Gelesen: 1253016# 146 @  
Tiere - Blauracke - Fünferstreifen von der Rolle

Die etwa 30 cm große Blauracke, auch Mandelkrähe genannt, ist durch ihr buntes Gefieder unverwechselbar. Besonders auffällig sind die türkisblaue Färbung von Kopf, Unterseite und Flügeloberseite sowie der zimtbraune Rücken. Die kleinen Armdecken indes sind schillernd violettblau, während der Flügelhinterrand eine dunkelbraune bis schwarze Färbung zeigt.

Der Kopf ist relativ groß, ebenso der kräftige, nach unten gebogene und leicht gehakte dunkle Schnabel. Die Blauracke nistet vor allem am Rande lichter Waldbestände, zuweilen nützt sie aber auch Streuobstwiesen und größere Parkgelände. In Österreich ist dieser Vogel nur noch sehr selten zu beobachten – regelmäßig brütet er lediglich im Raum Stainz in der südöstlichen Steiermark.





Erscheinungsdatum: 28.05.2010
Auflagenhöhe: 21.124.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 27.05.2010 07:01:57 Gelesen: 1252951# 147 @  
Tiere - Steinadler - Fünferstreifen von der Rolle

Der Steinadler ist ein Greifvogel und gehört zur Familie der Habichtartigen. Er besiedelt offene Landschaften, die ein ausreichendes Nahrungsangebot bieten und Felswände oder ältere Baumbestände für die Nestanlage aufweisen. Die Geschlechter des Steinadlers unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht: Während das Weibchen eine Körperlänge bis zu 100 cm erreicht, ist das Männchen um rund 10 cm kleiner, die Flügelspannweite variiert zwischen 190 und 230 cm. Einst war die Spezies weit verbreitet, heute kommt sie nur noch in Gebirgsgegenden, in Österreich in den Alpen, vor. Der weltweite Bestand des Steinadlers wird auf etwa 250.000 Tiere geschätzt.





Erscheinungsdatum: 28.05.2010
Auflagenhöhe: 5.120.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 07.06.2010 11:08:43 Gelesen: 1252274# 148 @  
Europa 2010 - Kinderbücher

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften, vorgegebene Thema der heurigen EUROPA-Marken lautet „Kinderbücher“. Der Entwurf der entsprechenden Sondermarke aus Österreich stammt von Carola Holland; das Motiv stellt den „neuen“ Postfuchs Fridolin dar, dessen spannende Abenteuer in mehreren Kinderbüchern in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Auf einem Skateboard fahrend und fünf Bücher über dem Kopf balancierend zeigt der lustige Fuchs jene charmante Fröhlichkeit, die diesem Thema oftmals innewohnt.

Zur Geschichte der Kinderliteratur: In Europa dienten die ersten Lektüren, mit denen Kinder in aller Regel nur an Klosterschulen in Berührung kamen, in erster Linie der religiösen Unterweisung und erst mittelbar auch der Alphabetisierung. Auch die Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert erleichterte Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Literatur vorerst nur in sehr begrenztem Maße.

Erst ab dem 16. und in den darauffolgenden Jahrhunderten wurde allmählich begonnen, Texte speziell für Kinder zu verfassen – und hier sind vor allem jene frühen Märchensammlungen und -bearbeitungen, zum Beispiel von den Brüdern Grimm, zu erwähnen, die sich zum Teil bis in unsere Zeit großer Beliebtheit erfreuen. Bei der so genannten „moralistischen Kinderliteratur“ (17. und 18. Jh.) ist indes zu beachten, dass die Kindersterblichkeit einst sehr hoch war; und da nur etwa jeder zweite Mensch das Erwachsenenalter erreichte, lag der erzieherische Sinn vor allem in der Vorbereitung der Kinder auf ihren eigenen Tod.

Einige der ersten Kinderbücher, die neben einer rein erzieherischen Botschaft auch Unterhaltungswert hatten, wurden von einem englischen Verleger namens John Newbery in den 1740er-Jahren veröffentlicht. Eines der erfolgreichsten Kinderbücher des 19. Jahrhunderts ist zweifellos Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“; auch wenn, oder gerade weil die erzieherische Botschaft deutlich darin zu erkennen ist, weisen die grotesk überzeichneten Illustrationen und Texte eine eigene Komik auf, die jedoch teilweise gar nicht wahrgenommen wurde. Historiker indes sind sich darin einig, dass Lewis Carrolls Geschichten von „Alice im Wunderland“ (1865) die ersten sind, die keinerlei moralistischen Botschaften beinhalten. Im selben Jahr erschienen übrigens Wilhelm Buschs berühmte Reim-Geschichten von „Max und Moritz“.

In der gegenwärtigen Kinderliteratur wird thematisch nahezu alles altersgerecht dargestellt; die Themenvielfalt ist dementsprechend groß und weist dieselbe Bandbreite auf wie in der Literatur für Erwachsene. Von den zahlreichen österreichischen Schriftstellern dieses Genres seien Mira Lobe, Christine Nöstlinger und Thomas Brezina besonders erwähnt.





Erscheinungsdatum: 11.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Carola Holland
Druck: ö
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.06.2010 16:44:00 Gelesen: 1252097# 149 @  
120. Geburtstag von Egon Schiele

Egon Schiele (1890 – 1918) gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Malern der so genannten Wiener Moderne. Sein expressionistisches Werk genießt weltweiten Ruf und begeistert sowohl das Publikum als auch die internationale Kunstkritik. Anlässlich der Wiederkehr seines 120.Geburtstages legt die Österreichische Post nun eine Sondermarke auf, die als Motiv eines seiner berühmtesten Selbstporträts aus dem Jahre 1911 zeigt.

Zur Person: Bereits früh wurde Schieles außergewöhnliche künstlerische Begabung erkannt. Im Alter von nur 16 Jahren wurde er in die Wiener Akademie der bildenden Künste aufgenommen, die er allerdings nach zwei Jahren, des geordneten Alltags überdrüssig, wieder verließ, um mit einigen anderen jungen Künstlern die „Wiener Neukunstgruppe“ zu gründen. Nach ersten Erfolgen fiel er alsbald dem Kunstkritiker Arthur Roessler auf, der für Schieles Werdegang eine entscheidende Rolle spielen sollte.

Durch dessen Vermittlung lernte er die Kunstsammler Carl Reinighaus und Oskar Reichel kennen, die seinen Beginn in der Wiener Kunstszene finanziell absicherten und ihn mit mehreren Auftragsarbeiten versorgten. 1910 verließ Egon Schiele Wien und lebte zunächst in Krumau und danach in Neulengbach, wo er wegen angeblichen sexuellen Übergriffs gegen Minderjährige bzw. wegen der Verbreitung unsittlicher Zeichnungen einige Zeit in Untersuchungshaft verbringen musste. 1912 kehrte er nach Wien zurück, und mit Hilfe seines väterlichen Freundes Gustav Klimt konnte er hier schnell wieder Fuß fassen und bald darauf große Erfolge feiern.

Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Schiele in den militärischen Verwaltungsdienst eingezogen – und noch vor seiner Versetzung nach Prag heiratete er seine langjährige Freundin Edith Harms. Später wurde er für die Dauer von sechs Monaten zum k.u.k. Heeresmuseum abkommandiert, wo er Kriegsbilderausstellungen organisierte und trotz der Kriegswirren seiner Malerei nachgehen konnte.

Mit dem Tod Gustav Klimts im Jahr 1918 stieg Schiele zum großen Star der Wiener Kunstszene auf. Zahlreiche Ausstellungen und verschiedene Anlässe verhalfen ihm zu vielen Aufträgen. Gegen Ende des Krieges, 1918, wurde Wien von einer katastrophalen Grippewelle heimgesucht. Edith Schiele, im sechsten Monat schwanger, erlag dieser Krankheit – und auch Egon Schiele infizierte sich und verstarb, erst 28 Jahre alt, am 31. Oktober 1918 in Wien-Hietzing.

Egon Schieles Oeuvre (Selbstporträts, Akte, Landschafts- und Städtebilder) ist weltberühmt. Sein unverkennbarer Stil spricht von hoher künstlerischer Genialität und erfreut sich uneingeschränkter Bewunderung – sowohl im allgemein populären als auch im wissenschaftlich seriösen Bereich. Zahlreiche renommierte Museen auf der ganzen Welt beherbergen Werke dieses großen österreichischen Künstlers.





Erscheinungsdatum: 12.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 16.06.2010 10:29:04 Gelesen: 1251948# 150 @  
Simon Wiesenthal - Gemeinschaftsausgabe mit Israel

Das Motiv der vorliegenden Sondermarke, einer Gemeinschaftsausgabe von Israel und Österreich, zeigt ein Porträt von Simon Wiesenthal, umrahmt von einem Davidstern, dessen Form in einem speziellen Laserdruckverfahren aufgebracht wurde. Die Textelemente auf dem Wertzeichen sind sowohl in Deutsch als auch in Hebräisch angeführt, und auf der Allonge unterhalb des Kleinbogens stehen die Worte „Recht, nicht Rache“ – der deutsche Titel eines mehrfach preisgekrönten Spielfilms aus dem Jahr 1989, der das Leben von Simon Wiesenthal zum Inhalt hat.

Zur Person: Simon Wiesenthal (1908 – 2005) war ein österreichischer Architekt, Publizist und Schriftsteller jüdischen Glaubens. Nach seiner Befreiung aus dem KZ Mauthausen im Mai 1945 machte er ein Thema zu seiner zentralen Lebensaufgabe: die Suche nach Gerechtigkeit für Millionen unschuldig ermordeter Menschen. Als Zeitzeuge des Holocaust forschte er weltweit Tätern aus der Zeit des Nationalsozialismus nach, um sie einem gerechten juristischen Verfahren zuzuführen.

Er gründete das „Jüdische Historische Dokumentationszentrum“ in Linz und später das „Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes“ in Wien. Wiesenthal verstand sich jedoch nicht als „Nazi-Jäger“, wie er immer wieder betonte, sondern vielmehr als Rechercheur, der jene zur Verantwortung ziehen wollte, die an der „Endlösung der Judenfrage“ mitgewirkt hatten. In seiner Tätigkeit sah er die Pflichterfüllung, vor dem Vergessen der Shoa zu warnen, die „nicht mit Massenmord und Gaskammern begonnen hat, sondern mit der Demontage von Demokratie und Menschenrechten“ – seine internationale Vortragstätigkeit stand daher stets unter der Maxime „Aufklärung ist Abwehr“.

Als Autor zahlreicher Bücher hinterließ Wiesenthal ein mahnendes Vermächtnis für die nachfolgenden Generationen. 1977 wurde das nach ihm benannte Simon Wiesenthal Center in Los Angeles gegründet. Ziel des Zentrums war und ist es bis heute, flüchtige Kriegsverbrecher zu verfolgen; in den folgenden Jahren wurden weitere Institute in New York, Miami, Toronto, Jerusalem, Paris und Buenos Aires gegründet. Im Alter von 96 Jahren verstarb Simon Wiesenthal am 20. September 2005 in Wien, sein letzter Wille war es jedoch, in Israel begraben zu werden. Am 23. September 2005 wurde er in Herzlija-Pituach im Beisein von österreichischen und israelischen Regierungsvertretern beigesetzt. Simon Wiesenthal wurde mit zahllosen internationalen Ehrungen ausgezeichnet und erhielt insgesamt 18 Ehrendoktorate von Universitäten auf der ganzen Welt.

Der Davidstern, das zweite zentrale Motiv auf der Marke, gilt als Symbol des Judentums und des Volkes Israel. Die beiden ineinander verwobenen gleichseitigen Dreiecke interpretieren die Beziehung zwischen Mensch und Gott. Darüber hinaus stehen die sechs außen liegenden Dreiecke für die Schöpfungstage, das große Sechseck in der Mitte stellt den siebenten Tag, den Ruhetag, dar.





Erscheinungsdatum: 14.06.2010
Auflagenhöhe: 494.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: British Thai Security Printing, Laser: Outer Aspect Ltd
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.06.2010 07:01:37 Gelesen: 1251927# 151 @  
100 Jahre II. Wiener Hochquellenleitung

Die Wiener Wasserversorgung wird im Wesentlichen durch zwei Hochquellenleitungen gewährleistet; insgesamt können damit fast 590.000 m³ Trinkwasser pro Tag in die Bundeshauptstadt geleitet werden.

Bereits zur Zeit der Römer versorgte eine mehrere Kilometer lange Wasserleitung das einstige Vindobona – damals wurde das Wasser (etwa 5.000 m³ täglich) aus dem Gebiet des heutigen Perchtoldsdorf und Gumpoldskirchen bezogen. Im 17. Jahrhundert versorgte der Brunnen am Neuen Markt die ersten Stadtteile mittels einiger kleinerer Wasserleitungen mit Frischwasser; dies blieb bis weit ins 19. Jahrhundert hinein das einzige Wasserleitungssystem innerhalb Wiens.

Zwischen 1835 und 1841 schließlich wurde das erste flächendeckende städtische Wasserleitungssystem gebaut: die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung, durch die täglich 20.000 m³ filtriertes Donauwasser floss. Das Wachstum der Stadt überforderte dieses System jedoch recht bald – und als im Jahre 1861 bereits die siebenfache Menge dessen, was jene Wasserleitung lieferte, notwendig war, kam es zu einer öffentlichen Ausschreibung für ein neues Wasserversorgungssystem.

Es gewann das Projekt der Geologen Eduard Suess und Carl Junker, das eine 120 Kilometer lange Fernleitung, Wasserspeicher sowie ein Verteilungssystem beinhaltete. Durch die rasante Stadtentwicklung wurde die I. Hochquellenleitung, die seit 1873 in Betrieb war, aber ebenfalls bald zu schwach. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde daher unter Bürgermeister Karl Lueger die II. Wiener Hochquellenleitung errichtet, und 1910 – also vor genau 100 Jahren – von Kaiser Franz Joseph eröffnet.

Diese Wasserleitung wird von Quellen im Hochschwabgebiet gespeist. Sie hat ausreichend Gefälle bis Wien, sodass keine zusätzlichen Pumpen benötigt werden. Wie bei der I. Hochquellenleitung sind bereits im Quellgebiet große Höhenunterschiede vorhanden. Dieser Druck wird in Turbinen als Druckbremse abgebaut, die die Umgebung von Wildalpen bis Mariazell mit Strom versorgen – eines der bekanntesten dieser Kraftwerke ist jenes in Gaming. Die 200 Kilometer lange Leitung, die großteils aus Stein gemauerten Stollen besteht, führt über 100 Aquädukte und 19 Düker, welche aus Gussrohrleitungen errichtet wurden, da sie stellenweise bis 9 bar standhalten müssen.

Das Wasser benötigt etwa 36 Stunden für die Strecke bis nach Wien. Im Bereich größerer Flüsse sind Ablassschleusen eingebaut, die ein Entleeren der Leitung für Wartungs- und Reinigungsarbeiten ermöglichen. Die größte Quelle ist die Kläfferquelle am Fuß des Hochschwabs im steirischen Salzatal, die bei Schneeschmelze eine Schüttung von rund 10.000 Liter pro Sekunde hat und damit zu den größten Trinkwasserquellen Europas zählt. Der Verlauf der Leitung führt von Wildalpen und Lunz am See über Scheibbs, Wilhelmsburg, Neulengbach und Preßbaum bis nach Wien.







Erscheinungsdatum: 14.06.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 25.06.2010 05:33:49 Gelesen: 1251548# 152 @  
75. Geburtstag von Ioan Holender

„Ich sehe meine Aufgabe darin, das Publikum neugierig zu machen, Interesse zu wecken und auch Dinge zu zeigen, bei denen man sich ein bisschen anstrengen muss, um sie zu verstehen. Ich will nicht nur gewohnte Pfade gehen, sondern das Wiener Publikum auch mit einer unbekannten Optik und unbekannten Klängen bekannt machen.“ – Pointierte Aussagen von Ioan Holender, des längstdienenden Direktors in der Geschichte der Wiener Staatsoper, dessen Vertrag im Juni dieses Jahres endet und dem nun eine eigene Sondermarke gewidmet ist.

Zur Person: Ioan Holender, geboren am 18. Juli 1935, entstammt einer jüdischen Familie aus Temesvar (Rumänien), wo sein Vater eine Marmeladen- und Essigfabrik besaß, die 1948 enteignet wurde. Um einen Zugang zum Studium zu erhalten, arbeitete Holender zunächst ein Jahr lang bei der Straßenbahn. 1956 wurde er aufgrund der Teilnahme an der Studentenbewegung aus politischen Gründen von allen Hochschulen des Landes verwiesen.

Danach war er unter anderem als Tennistrainer und Regieassistent beschäftigt, bis er durch die Möglichkeit der Familienzusammenführung nach Wien, wo seine Mutter bereits lebte, ausreisen durfte. Ursprünglich wollte Holender sein angefangenes Technikstudium fortsetzen, letztlich begann er aber dann doch ein Gesangsstudium in Wien. Nach dem Abschluss war er zunächst als Opernbariton und Konzertsänger tätig, ehe er 1966 in einer Theateragentur zu arbeiten begann; einige Jahre danach übernahm er diese und machte sie unter seinem eigenen Namen zu einer bekannten Opernagentur.

Im Jahre 1988 wurde Holender vom seinerzeit designierten Direktor Eberhard Waechter zum Generalsekretär der Wiener Staatsoper berufen – der Beginn einer langen Karriere im „Haus am Ring“ – und nach Waechters unerwartetem Ableben im März 1992 wurde Holender am 1. April desselben Jahres zum Direktor der Staatsoper bestellt. Innerhalb kürzester Zeit bewirkte er zahlreiche Veränderungen; so ließ er zum Beispiel die Titel der gespielten Opern wieder in der Originalsprache plakatieren und weichte das Ensembleprinzip durch eine Verstärkung kurzfristiger Abendverträge auf.

Das von Holender gespielte Repertoire stützte sich im Wesentlichen auf die Neuinszenierungen seiner eigenen Direktionszeit, ergänzt von bekannten Schlüsselwerken und einigen älteren Produktionen, wodurch er die Organisation des umfangreichen Spielplanes maßgeblich erleichtern konnte. Darüber hinaus setzte der umtriebige Operndirektor vermehrt auf Koproduktionen, etwa mit den Salzburger Festspielen, der Mailänder Scala und der Pariser Oper. Besondere Erwähnung verdient freilich auch der Verkauf erfolgreicher Inszenierungen an andere renommierte Opernhäuser wie beispielsweise an die Metropolitan Opera in New York.





Erscheinungsdatum: 20.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.06.2010 06:06:39 Gelesen: 1251516# 153 @  
Kirchen aus Österreich - Pfalzkirche von Karnburg

Mit der neuen Sondermarke „Pfalzkirche von Karnburg“ findet die Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihren attraktiven Anfang.

Karnburg, etwa fünf Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges gelegen, ist eine kleine Ortschaft der Marktgemeinde Maria Saal. Im Mittelalter war Karnburg, das heute knapp 600 Einwohner zählt, das Zentrum des alpenslawischen Fürstentums Karantanien. Auf einer Hochebene befand sich einst ein karolingischer Königshof (Curtis Carantana); mit der Kolonialisierung Kärntens durch die Baiern wurde es schließlich eine karolingische Pfalz. Der sowohl für die Einsetzung der slawischen Fürsten als auch später der Kärntner Herzöge wichtige „Fürstenstein“ befand sich bis zum Jahre 1862 am nordwestlich der Pfarrkirche gelegenen Blasfeld.

Die Pfalzkirche in Karnburg – den Heiligen Peter und Paul geweiht – ist nicht nur die älteste Kirche der Diözese Gurk / Klagenfurt, sie gehört auch zu den ältesten österreichischen Kirchen überhaupt. Der Bau des Gotteshauses entstand vor 888, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 927 zurück. Das mittelgroße Sakralbauwerk ist durch die südliche Sakristei über einen Verbindungsgang mit der gotischen Annakapelle (diese stammt aus dem 14. Jahrhundert) verbunden. An einem echteckigen Saalraum schließt ein nahezu quadratischer, jedoch stark verzogener und nicht in der Hauptachse liegender Chorraum an.

Der Triumphbogen zum Kirchenschiff öffnete sich ursprünglich im Überhalbkreis. Für die Errichtung der Kirche wurden seinerzeit zahlreiche römische Relief- und Inschriftensteine verwendet; Reste von romanischen Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert sind bis heute erhalten geblieben. An der Nordwand der Kirche befindet sich ein zugemauerter Eingang, und darüber erblickt man ein sehenswertes Detail: ein vorromanisches Steinrelief, das die Hand Gottes darstellen soll.

Von der Ortschaft hinauf zur Pfalzkirche führt ein Fußweg, der von den vierzehn Stationen eines Kreuzweges mit Bildnischenstöcken des Leidensweges Jesu Christi gesäumt ist. Eine Kreuzigungsgruppe unweit der Kirche ist die fünfzehnte Andachtsstelle und Endpunkt des Passionsweges. Der gute Erhaltungszustand der Pfalzkirche von Karnburg ist in erster Linie zwei umfassenden Restaurierungen aus den Jahren 1928 und 1970 zu verdanken.

Kirchen aus Österreich - Pfalzkirche von Karnburg
Mit der neuen Sondermarke „Pfalzkirche von Karnburg“ findet die Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihren attraktiven Anfang.
Karnburg, etwa fünf Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges gelegen, ist eine kleine Ortschaft der Marktgemeinde Maria Saal. Im Mittelalter war Karnburg, das heute knapp 600 Einwohner zählt, das Zentrum des alpenslawischen Fürstentums Karantanien. Auf einer Hochebene befand sich einst ein karolingischer Königshof (Curti ... Mehr ...
Mit der neuen Sondermarke „Pfalzkirche von Karnburg“ findet die Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihren attraktiven Anfang.
Karnburg, etwa fünf Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges gelegen, ist eine kleine Ortschaft der Marktgemeinde Maria Saal. Im Mittelalter war Karnburg, das heute knapp 600 Einwohner zählt, das Zentrum des alpenslawischen Fürstentums Karantanien. Auf einer Hochebene befand sich einst ein karolingischer Königshof (Curtis Carantana); mit der Kolonialisierung Kärntens durch die Baiern wurde es schließlich eine karolingische Pfalz. Der sowohl für die Einsetzung der slawischen Fürsten als auch später der Kärntner Herzöge wichtige „Fürstenstein“ befand sich bis zum Jahre 1862 am nordwestlich der Pfarrkirche gelegenen Blasfeld.

Die Pfalzkirche in Karnburg – den Heiligen Peter und Paul geweiht – ist nicht nur die älteste Kirche der Diözese Gurk / Klagenfurt, sie gehört auch zu den ältesten österreichischen Kirchen überhaupt. Der Bau des Gotteshauses entstand vor 888, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 927 zurück. Das mittelgroße Sakralbauwerk ist durch die südliche Sakristei über einen Verbindungsgang mit der gotischen Annakapelle (diese stammt aus dem 14. Jahrhundert) verbunden. An einem echteckigen Saalraum schließt ein nahezu quadratischer, jedoch stark verzogener und nicht in der Hauptachse liegender Chorraum an. Der Triumphbogen zum Kirchenschiff öffnete sich ursprünglich im Überhalbkreis. Für die Errichtung der Kirche wurden seinerzeit zahlreiche römische Relief- und Inschriftensteine verwendet; Reste von romanischen Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert sind bis heute erhalten geblieben. An der Nordwand der Kirche befindet sich ein zugemauerter Eingang, und darüber erblickt man ein sehenswertes Detail: ein vorromanisches Steinrelief, das die Hand Gottes darstellen soll.

Von der Ortschaft hinauf zur Pfalzkirche führt ein Fußweg, der von den vierzehn Stationen eines Kreuzweges mit Bildnischenstöcken des Leidensweges Jesu Christi gesäumt ist. Eine Kreuzigungsgruppe unweit der Kirche ist die fünfzehnte Andachtsstelle und Endpunkt des Passionsweges. Der gute Erhaltungszustand der Pfalzkirche von Karnburg ist in erster Linie zwei umfassenden Restaurierungen aus den Jahren 1928 und 1970 zu verdanken.





Erscheinungsdatum: 25.06.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Mag. Helga Herger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 27.06.2010 20:03:27 Gelesen: 1251481# 154 @  
350. Geburtstag von Johann Joseph Fux

Aus Anlass der 350. Wiederkehr des Geburtstages des österreichischen Musiktheoretikers und Komponisten Johann Joseph Fux erscheint die nun vorliegende Sondermarke.

Zur Person: 1660 in Hirtenfeld bei Graz geboren (das genaue Datum ist nicht bekannt), studierte der Bauernsohn zunächst an der Universität Graz und von 1683 bis 1687 in Ingolstadt. Im Jahre 1696 wurde er zum Organisten am Schottenstift in Wien ernannt und behielt diesen Posten bis 1702. In dieser Funktion wurde der kaiserliche Hof auf Fux aufmerksam und ernannte ihn alsbald zum „Hofcompositeur“. 1701 wurde er darüber hinaus Kapellmeister am Stephansdom. Einige Jahre später, 1711, erhielt er eines der höchsten Ämter innerhalb des europäischen Musiklebens: Er wurde Musikdirektor des Hofes. Von seinen zahlreichen Opern und Oratorien, die er im Laufe der Jahre schrieb, erlangte die Oper „Costanza e Fortezza“ die größte Bekanntheit; diese wurde 1723 in Prag anlässlich der Krönung von Kaiser Karl VI. zum König von Böhmen aufgeführt.

Weitaus bedeutender und nachhaltiger als Fux’ Kompositionen ist freilich dessen theoretisches Werk; seine umfangreiche Kompositionslehre „Gradus ad Parnassum“ wurde erstmals 1725 veröffentlicht. Dieses elementare, auf Latein verfasste Werk – ein Lehrbuch über die Grundlagen der Komposition – wurde 1742 von Lorenz Christoph Mizler, einem Schüler Bachs, ins Deutsche übersetzt. Es hatte maßgeblichen Einfluss auf die so genannte „Wiener Schule“ (Musikstil in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zwischen Spätbarock und Wiener Klassik) und diente bis ins 20. Jahrhundert hinein als das Lehrbuch des Kontrapunkts schlechthin. In seinem späteren Lebensabschnitt – nach dem Tod seiner Frau, mit der er 35 Jahre verheiratet war – komponierte Johann Joseph Fux vor allem geistliche Musik. Am 13. Februar 1741 verstarb der große Musiker 81-jährig in Wien.

Fux’ breit gefächertes musikalisches Werk umfasst zahlreiche Opern, Messen, Requien, Vespern, Psalmen, Oratorien und Partiten. Im Gegensatz zu seiner theoretischen Arbeit „Gradus ad Parnassum“ gerieten seine musikalischen Werke jedoch recht schnell in Vergessenheit – erst Ludwig von Köchel entdeckte Johann Joseph Fux wieder und gab eine Biographie sowie ein Werkverzeichnis des alten Meisters heraus. Viel später wurden einige von Fux’ Werken in der Reihe „Denkmäler der Tonkunst in Österreich“ veröffentlicht. In Graz erinnert das Johann Joseph Fux-Konservatorium auch heute noch an diesen großen österreichischen Musiker.





Erscheinungsdatum: 26.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 29.06.2010 10:57:08 Gelesen: 1251431# 155 @  
100. Geburtstag von Grete Rehor

Grete Rehor, die als erste Ministerin in die politische Geschichte Österreichs einging, wurde am 30. Juni 1910 in Wien geboren. Nach der Volksschule besuchte sie die Bürgerschule und danach ein Lehrerseminar; ihren Berufswunsch, Lehrerin zu werden, konnte sie wegen der schweren Zeiten nach dem Krieg jedoch nicht realisieren.

Als Textilarbeiterin ermöglichte sie sich den Besuch einer Handelsschule sowie zahlreicher sozialpolitischer Abendkurse, wo sie sich das Rüstzeug für ihre späteren Tätigkeiten holte. Ihre gewerkschaftliche Arbeit begann 1927, und zwar als Sekretärin im Zentralverband der christlichen Textilarbeiter Österreichs. In der Folge, von 1928 bis 1938, war Grete Rehor die erste Frau im Jugendbeirat der Wiener Arbeiterkammer und hatte in dieser Funktion maßgeblichen Einfluss auf die Aktionen „Jugend am Werk“, „Jugend in Not“ und „Jugend in Arbeit“.

Im Jahr 1935 heiratete sie Karl Rehor, der gemeinsam mit dem späteren Bundeskanzler Josef Klaus die christliche Jugendbewegung „Junge Front im Arbeiterbund“ gründete. Ab 1943 – ihr Mann fiel als Soldat in Stalingrad – war Grete Rehor Kriegswitwe und alleinerziehende Mutter einer Tochter. 1945, kurz nach Kriegsende, entstand der Österreichische Gewerkschaftsbund, in welchem Grete Rehor den Grundstein für ihre politische Karriere legte.

Als Bundesvorsitzende der FCG in der Gewerkschaft der Textil-, Bekleidungs-, und Lederarbeiter war ihr kein Betrieb zu weit entfernt, um den Kontakt mit allen Gewerkschaftern unter schwierigsten Bedingungen aufrecht zu erhalten. Im Frauenreferat des ÖGB übte sie die Funktion einer Vorsitzenden-Stellvertreterin aus, und als Mitglied des Bundesvorstandes arbeitete sie intensiv an der Schaffung eines einheitlichen Gewerkschaftsbundes. 1949 wurde sie von der ÖVP als erste Frau für den größten Wiener Wahlbezirk nominiert; bis 1970 nahm sie ihre Verantwortung als Nationalratsabgeordnete wahr.

Als die ÖVP im März 1966 die absolute Mehrheit errang und eine Alleinregierung bildete, wurde Grete Rehor die erste Bundesministerin der Republik Österreich. „Es ist wichtig und richtig, wenn Frauen auch in höchste Positionen vordringen. Dies entspricht nicht nur der Bevölkerungs- und Beschäftigungsstruktur, sondern auch der Wählerstruktur“, meinte sie in einem ihrer ersten Interviews. In ihrer Amtsperiode setzte Grete Rehor zahlreiche Meilensteine für die Arbeitnehmer, und das Sozialbudget stieg von 1965 bis 1970 um unglaubliche 66 Prozent!

Mehr als hundert Sozialgesetze, die während ihrer Amtszeit verabschiedet wurden, brachten ihr den durchaus wohlwollenden Spitznamen „schwarze Kommunistin“ ein – und auch nach ihrer Zeit als Ministerin engagierte sie sich bis ins hohe Alter in vielen sozialen Bereichen. Am 28. Jänner 1987 verstarb die hoch angesehene Politikerin; der Wiener Grete Rehor-Park erinnert auch heute noch an diese große österreichische Persönlichkeit.





Erscheinungsdatum: 29.06.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 05.07.2010 08:26:57 Gelesen: 1251209# 156 @  
15 Jahre Regenbogenparade

Die Regenbogenparade ist eine jährlich auf der Wiener Ringstraße durchgeführte politische Demonstration, die sich im Rahmen eines ausgelassenen und farbenfrohen Umzuges für die Gleichberechtigung von homosexuellen Menschen einsetzt. (Zum Vergleich: In Deutschland genießen Veranstaltungen dieser Art unter dem Namen „Christopher Street Day“ überaus große Bekanntheit.)

Die Wiener Regenbogenparade ist der größte Event der Schwulen-, Lesben-, Tunten-, Bisexuellen- und Transgenderbewegung in Österreich. Die erste Parade fand vor nunmehr 15 Jahren, am 29. Juni 1996, statt und wurde von einem vierköpfigen Personenkomitee im Rahmen des so genannten „Österreichischen Lesben- und Schwulenforums“ (ÖLSF) organisiert, seit 2003 wird die Veranstaltung vom Verein „HOSI Wien“ (Homosexuelle Initiative Wien) mit Unterstützung der Stadt Wien geplant und durchgeführt.

Sie führt vom Stadtpark über den Kai und Ring zum Museumsquartier, Heldenplatz oder Schwarzenbergplatz, wo als große Abschlusskundgebung die „Celebration“ im Beisein prominenter Politiker und bekannter Showgäste stattfindet. In den letzten Jahren nahmen jeweils mehr als 100.000 Personen – Demonstrierende, Besucher und Schaulustige – an der Regenbogenparade teil.

Gewissermaßen als Symbol ist zu verstehen, dass die Parade (als eine der wenigen Demonstrationen) gegen den Uhrzeigersinn bzw. gegen die Fahrtrichtung, also „andersrum“, über den Ring zieht. Das bunte Treiben mit ernstem Hintergrund bedient sich der nationalen Symbolik der Ringstraße und besetzt diese freilich neu: Just an dem politischen Ort schlechthin, wo gegen Unterdrückung und für Sichtbarkeit und Gleichstellung demonstriert wird, erfährt die heterosexuelle Exklusivität mit ebendiesem Umzug ihre scharfe Hinterfragung und Kritik.

Am 3. Juli 2010 findet die Regenbogenparade zum 15. Mal statt. Der Entwurf der entsprechenden Sondermarke stammt von Christian Högl, der neben seiner ehrenamtlichen Obmanntätigkeit bei der „HOSI Wien“ als Grafiker arbeitet und in den letzten acht Jahren viele verschiedene Paradedesigns entworfen hat.





Erscheinungsdatum: 03.07.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Christian Högl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 10.07.2010 05:17:29 Gelesen: 1251019# 157 @  
125 Jahre Grenzlandbahn Spielfeld-Straß - Bad Radkersburg

Die Grenzlandbahn Spielfeld Straß – Bad Radkersburg feiert 2010 ein rundes Jubiläum: Vor genau 125 Jahren, 1885, wurde diese Bahnlinie ihrer Bestimmung übergeben. Die 0,65 Euro-Sondermarke erinnert auf eindrucksvolle Weise an diesen stolzen „Geburtstag“. Das Markenmotiv, entworfen von Ernst Sladek, zeigt sowohl eine historische Dampflokomotive von einst als auch eine moderne Zugsgarnitur von heute und spiegelt so die Geschichte und die Entwicklung der südsteirischen Grenzlandbahn in origineller Bildsprache wider.

Die Grenzlandbahn Spielfeld Straß – Bad Radkersburg wurde, wie bereits oben erwähnt, im Jahre 1885 eröffnet; fünf Jahre später, 1890, wurde sie bis nach Luttenberg verlängert. In dieser Zeit verkehrten täglich bis zu sechs Personenzüge auf der Strecke. Für die 31 Kilometer lange, landschaftlich reizvolle Fahrt zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg benötigte der Zug etwas mehr als eine Stunde, für die 26 Kilometer von Luttenberg nach Bad Radkersburg ungefähr 50 Minuten. (Übrigens: Später wurde diese Strecke unter der Fahrplan-Nummer 56 verzeichnet – der Verein der Eisenbahnfreunde in Bad Radkersburg pflegt diese Tradition auch heute noch in seinem Namen „Club 56“ auf charmante Weise weiter.)

Die Stadt Bad Radkersburg liegt heute unmittelbar an der Grenze zu Slowenien. Ursprünglich erstreckte sich die Siedlung über beide Ufer der Mur. Durch den Friedensvertrag von St. Germain nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Mur zur Staatsgrenze zum seinerzeit neu gegründeten Staat Jugoslawien und verlor mehr als die Hälfte des Gemeindegebiets. Heute freilich hat die Grenze, bedingt durch die Europäische Union, ihre frühere Bedeutung sehr stark eingebüßt – man kann bequem zu Fuß nach Gornja Radgona (Ober-Radkersburg) spazieren. Durch die Gemeine Spielfeld, die etwa 1.000 Einwohner zählt, führt indes auch die so genannte „Pyhrn Autobahn“ (A9) mit dem stark befahrenen Grenzübergang Spielfeld / Šentilj in Slowenien.

Anlässlich der geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten wird – zur Freude aller Eisenbahnfans – unter anderem auch ein historischer Sonderzug, und zwar der legendäre „Blaue Blitz“ (Dieseltriebwagen 5145), zum Einsatz kommen.





Erscheinungsdatum: 10.07.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ernst Sladek
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 14.07.2010 14:37:43 Gelesen: 1250825# 158 @  
Schloss Grafenegg - Fünferstreifen von der Rolle

Das niederösterreichische Schloss Grafenegg, östlich von Krems gelegen, gehört zu den bedeutendsten Prachtbauten des romantischen Historismus in Österreich.

Zur Geschichte: 1294 erstmals erwähnt, wurde um 1435 der einstige Wirtschaftshof mit einer Ringmauer und einem Wassergraben umgeben. Damals schon ein landesfürstliches Lehen, gelangte es später in den Besitz des Namensgebers Ulrich von Grafeneck, 1477 an Kaiser Friedrich III. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde es schließlich komplett umgebaut; aus dieser spätgotischen Zeit stammt der schlanke Turm an der Ostseite, dessen Portal bereits sehr der Renaissance verpflichtet ist.

Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde das Anwesen zwischen 1622 und 1633 zu einem befestigten Schloss umgebaut. An den vier Ecken des von Mauern und einem Wassergraben umgebenen Komplexes wurden so genannte Wallhäuser errichtet, die auch heute noch existieren. Unter Graf August Ferdinand Breuner-Enckevoirt und dessen Sohn wurde das Schloss in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Sinne des romantischen Historismus durch Leopold Ernst, der 1858 zum Dombaumeister von St. Stephan in Wien ernannt wurde, grundlegend umgestaltet und erhielt damit seine heutige Form.

Zwischen 1945 und 1955 beschädigte die russische Besatzungsmacht das Gebäude und sein Mobiliar, Teile des Buchbestandes wurden entwendet oder gar verheizt. Ab 1967 konnte das Schloss mit Unterstützung durch Land und Bund und durch das Engagement des damaligen Rentmeisters, Dr. Gerhard Großberger, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Beachtenswert freilich ist, dass der einstige Umbau zwar im Allgemeinen schonend mit der vorhandenen Bausubstanz umging, dem Schloss jedoch durch das Hinzufügen von Treppengiebeln, Arkaden und Dekorationen an der Fassade im neugotischen Tudorstil einen völlig veränderten Gesamteindruck verlieh, der sich bis zur Innendekoration fortsetzt.

Schloss Grafenegg liegt samt seiner Nebengebäude inmitten einer rund 30 Hektar großen Parkanlage, die mit zahlreichen Skulpturen versehen ist und mehr als 2.000 zum Teil exotische Laub- und Nadelbäume und mehrere über 250 Jahre alte Baumriesen aufweist. Für die Landesgartenschau 2008 wurde der Park, orientiert an den Gestaltungsprinzipien eines Landschaftsgartens im 19. Jahrhundert, revitalisiert.

Heute ist das Schloss ein beliebter Ausflugs- und Veranstaltungsort, der als Fixpunkt der kulturellen Landschaft Österreichs gilt; vor allem der alljährlich zu bestaunende „Grafenegger Advent“ ist ein regelrechter Publikumsmagnet. Darüber hinaus findet hier seit 2007 auch das so genannte „Musik-Festival Grafenegg“ unter der künstlerischen Leitung des bekannten Pianisten Rudolf Buchbinder statt.





Erscheinungsdatum: 17.07.2010
Auflagenhöhe: 5.749.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 22.07.2010 14:37:58 Gelesen: 1250501# 159 @  
150. Geburtstag von Alfons Maria Mucha

Alfons Maria Mucha (1860–1939) war ein tschechischer Maler, Grafiker und Illustrator und gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des Jugendstils. Zur 150. Wiederkehr seines Geburtstages gratuliert die Österreichische Post nun mit einer eigenen Sondermarke. Das Motiv zeigt das Werk mit dem Titel „La Plume“ (Farblithographie, Originalgröße 64,5 x 48 cm).

Mucha, der seine Laufbahn als Autodidakt begann, wurde seinerzeit von der Prager Kunstakademie abgelehnt. Von 1879 bis 1881 besuchte er daher eine Wiener Schule für Bühnendekoration; abends nahm er zusätzlich Zeichenunterricht. Im Jahre 1882 erhielt er seinen ersten größeren Auftrag, und zwar die Innenausgestaltung des neubarocken mährischen Schlösschens Emin Zámek (Emmahof) bei Hrušovany nad Jevišovkou (Grusbach); in der Folge führte Mucha weitere Malereien im Stammschloss der Familie Khuen-Belasi Gandegg bei Eppan in Südtirol aus.

Anlässlich der Weltausstellung zog es den jungen Künstler schließlich nach Paris, zu jener Zeit das künstlerische Mekka schlechthin. Mit kleinen Aufträgen für diverse Buchillustrationen konnte er sich mehr schlecht als recht über Wasser halten, für einige Wochen hatte er damals ein gemeinsames Studio mit dem berühmten französischen Maler Paul Gauguin.

Seinen Durchbruch verdankte Alfons Maria Mucha der Schauspielerin Sarah Bernhardt, die im Winter 1894 auf der Suche nach einem Künstler war, der ein Veranstaltungsplakat für das Theaterstück „Gismonda“ entwerfen sollte, da ihre üblichen Auftragnehmer ausgefallen waren. Mucha bekam den Auftrag – und so hingen mehr oder weniger „über Nacht“ in ganz Paris seine Plakate. Diese waren dermaßen begehrt, dass beinahe alle von Kunstfreunden „entfernt“ wurden; Mucha gehörte mit einem Schlag zu den begehrtesten Plakatmalern der Belle Epoque.

Zwei Jahre später entwarf er, neuerlich für Sarah Bernhardt, ein Plakat („Die Kameliendame“), das vielfach als einer der frühen Höhepunkte der Jugendstil-Grafik bezeichnet wird. In dieser Zeit begann er auch, Entwürfe für Aktien und Obligationen zu gestalten – ebenso tragen Versicherungspolicen eindrucksvoll Muchas unverwechselbare künstlerische Handschrift.

1904, inzwischen zum Ritter der französischen Ehrenlegion geschlagen, ging Mucha für zwei Jahre in die USA, um als Dozent an den Akademien für bildende Künste in New York, Philadelphia und Chicago zu lehren. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte Mucha zurück in die Tschechoslowakei, wo er weiter künstlerisch tätig war – so entwarf er z. B. Briefmarken (darunter die erste Marke von 1918 mit einem Hradschin-Motiv), Banknoten und Orden für den noch jungen Staat.

Finanziell unabhängig, lebte er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern auf einem Schloss nördlich von Prag. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1939 war Mucha einer der Ersten, die interniert wurden; kurz darauf verstarb der Künstler an den Folgen einer schweren Lungenentzündung.





Erscheinungsdatum: 23.07.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 08.08.2010 05:43:20 Gelesen: 1249882# 160 @  
50 Jahre Diözese Eisenstadt

Der 15. August 1960 ist für das Burgenland ein denkwürdiges Datum. An diesem Tag begründete der damalige Papst Johannes XXIII. mit der Bulle „Magna quae“ die Diözese Eisenstadt. Diesem bedeutenden Schritt ging jedoch eine wechselvolle Geschichte voraus: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte das Diözesangebiet zu Ungarn und wurde von den Diözesen Györ / Raab und Szombathely / Steinamanger verwaltet. 1921 wurde das Burgenland ein Teil Österreichs; und von 1922 bis 1949 ernannte man die Erzbischöfe der Erzdiözese Wien zu Apostolischen Administratoren.

Erst unter dem legendären Kardinal Theodor Innitzer dezentralisierte man die Kirchenverwaltung von Wien nach Eisenstadt. Der Anschluss Österreichs 1938 brachte freilich schwere Rückschläge – katholische Privatschulen wurden nach und nach aufgelöst, die Seelsorge erlitt massive Behinderungen und die Kirchenverwaltung musste zunächst nach Mattersburg und später nach Bad Sauerbrunn verlegt werden.

1949 schließlich holte der zum neuen Administrator ernannte Joseph Schoiswohl die kirchliche Verwaltung zurück nach Eisenstadt. Heute werden in dieser Diözese – unterteilt in 12 Dekanate und etwa 170 Pfarren – mehr als 215.000 Katholiken betreut.

Seit dem Jahre 1993 leitet Bischof Paul Iby die Geschicke der Diözese Eisenstadt, er löste seinerzeit Bischof Stephan László ab. Erst vor Kurzem sorgte Iby für Schlagzeilen, als er den Zölibat in Frage stellte. "Es wäre für die Weltpriester sicher eine Erleichterung, wenn der Pflichtzölibat aufgehoben würde", zeigte sich der 75-Jährige, der im Jänner sein Rücktrittsgesuch eingereicht hat, überzeugt.

Bischof Iby würde es sehr begrüßen, wenn man die Priesterweihe verheirateter Männer zulassen würde. "Wenn man sie zu Priestern weihen könnte, würden wir uns angesichts des Priestermangels sehr viel leichter in der Seelsorge tun. Es sollte jedem Priester anheimgestellt werden, ob er freiwillig zölibatär lebt oder mit einer Familie."

Anlässlich der 50-Jahre-Feierlichkeiten finden zahlreiche themenbezogene Veranstaltungen statt, nähere Hinweise dazu findet man auf der ausgezeichnet gestalteten Homepage der Diözese unter http://www.martinus.at. Übrigens: Das Motiv der neuen Sondermarke zeigt den Eisenstädter Dom St. Martin, dessen Geschichte ungleich älter ist als jene der Diözese: Die erste urkundliche Erwähnung der Kathedrale reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert!





Erscheinungsdatum: 12.08.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.08.2010 06:25:53 Gelesen: 1249006# 161 @  
100. Geburtstag von Mutter Teresa

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Anjezë Gonxhe Bojaxhiu, die unter dem Namen „Mutter Teresa“ weltweite Anerkennung genoss, erscheint nun eine eigene Sondermarke, die gewissermaßen als Verneigung vor dieser großen Frau zu verstehen ist.

Mutter Teresa wurde am 26. August 1910 in Üsküp im Osmanischen Reich auf dem Gebiet des heutigen Mazedonien geboren, wo sie in einer wohlhabenden katholischen Familie, sehr religiös erzogen, aufwuchs. Schon als 12-Jährige entschied sie sich für ein Leben als Nonne, im Alter von 18 Jahren bat sie schließlich um die Aufnahme in den Orden der Loreto-Schwestern. Zunächst in Irland tätig, reiste sie kurze Zeit später nach Indien, um in Kalkutta die erste Profess abzulegen.

Die folgenden 17 Jahre war sie in der St. Mary's School in Kalkutta tätig, wo sie erst als Lehrerin, dann als Direktorin wirkte. Auf einer ihrer zahlreichen Fahrten durch Kalkutta soll sie am 10. September 1946 die göttliche Berufung verspürt haben, den Armen zu helfen. In ihrem Tagebuch schildert sie dieses Erlebnis als „mystische Begegnung mit Jesus“, der sie dazu aufgefordert habe, „alles aufzugeben und ihm in die Slums zu folgen, um ihm in den Ärmsten der Armen zu dienen“.

Zwei Jahre danach erhielt sie die Erlaubnis, die Loreto-Schwestern zu verlassen – sie wurde exklaustriert, d. h. sie konnte den Orden verlassen, ohne ihren religiösen Stand als Ordensschwester aufgeben zu müssen. Fortan lebte Mutter Teresa in den Slums von Kalkutta, wo sie zunächst als Einzelperson arbeitete, bis sich ihr einige frühere Schülerinnen anschlossen.

Im Jahre 1948 nahm Mutter Teresa die indische Staatsbürgerschaft an, und 1950 gründete sie den Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“, der bald darauf die päpstliche Anerkennung fand. Der Orden kümmert sich im Besonderen um Sterbende, Waisen und Kranke, sein spezielles Engagement liegt jedoch in der Betreuung von leprakranken Menschen. Heute gehören über 3.000 Ordensschwestern und mehr als 500 Ordensbrüder in 710 Häusern in 133 Ländern der Erde dem Orden von Mutter Teresa an.

Für ihr fast übermenschliches Wirken erhielt sie zahlreiche Preise, die bedeutendsten waren der Balzan-Preis für Humanität, Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern 1978 sowie der Friedensnobelpreis 1979. Angesprochen auf die oftmals mangelnde medizinische Ausbildung ihrer Mitarbeiter pflegte sie stets bescheiden zu entgegnen: „Nicht der Erfolg, sondern die Treue im Glauben ist wichtig.“

Am 5. September 1997 verstarb Mutter Teresa im Alter von 87 Jahren; in einem Staatsbegräbnis, unter großer Anteilnahme der Weltöffentlichkeit, wurde sie in jenem Kloster beigesetzt, das sie selbst gegründet hatte. Die feierliche Seligsprechung – die schnellste der Neuzeit – fand am 19. Oktober 2003 statt; nach Ansicht vieler Kardinäle ist auch eine spätere Heiligsprechung zu erwarten.





Erscheinungsdatum: 26.08.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 27.08.2010 06:07:19 Gelesen: 1248974# 162 @  
Tag der Briefmarke 2010

Die traditionelle Sondermarke „Tag der Briefmarke“, mit deren Zuschlag von 1,30 Euro pro Stück die organisierte Philatelie in Österreich unterstützt wird, hat im Rahmen der größten Verbandsausstellung des Jahres, der ÖVEBRIA, ihren Ersttag und wird dort der interessierten Öffentlichkeit entsprechend präsentiert.

Das Motiv des Wertzeichens zeigt im Vordergrund eine moderne Zugsgarnitur der ÖBB, den so genannten „Railjet“, und das Wappen von Gmunden; im Hintergrund erkennt man das liebenswerte Städtchen Gmunden, Austragungsort der ÖVEBRIA 2010, das romantische Seeschloss Ort, den Traunsee und die mächtige Berglandschaft, die – einer Kulisse gleich – diesen schönen Flecken im Salzkammergut umrahmt.

Stichwort Gmunden: Die etwa 13.000 Einwohner zählende Stadt liegt am Nordufer des Traunsees auf 425 Meter Höhe. Die erste Besiedelung des heutigen Stadtgebietes geht bis ins 5. Jahrhundert zurück. Wann Gmunden von einem befestigten Markt zur Stadt wurde, ist nicht genau bekannt, fest steht jedoch, dass der Ort im Mittelalter schwer befestigt war. Erst um 1300 erhielt Gmunden eine eigene Kirche, ein Landesgericht (heute Bezirksgericht) gab es aber bereits im Jahre 1217.

Heute ist das Städtchen vor allem ein charmanter Ort der Sommerfrische – der Tourismus ist nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle für Gmunden. Besondere Bekanntheit genießt freilich die weit über die Landesgrenzen hinaus beliebte „Gmundner Keramik“, die in hohem Maße als „liebenswert österreichisch“ gilt. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Landschloss und das bereits erwähnte Seeschloss Ort, welches im 10. Jahrhundert erbaut wurde und somit zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes zählt.

Der auf der Sondermarke abgebildete „Railjet“ indes ist ein Hochgeschwindigkeitszug und Fernverkehrs-Wendezug der ÖBB-Personenverkehr AG, der zum Fahrplanwechsel 2008 / 2009 den kommerziellen Betrieb aufgenommen hat. Er wurde am 15. September 2008 erstmals öffentlich vorgestellt.

Interessant ist, dass die ÖBB im Gegensatz zu anderen Bahnen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr nicht auf Triebzüge setzt, sondern auf lokbespannte Wendezüge. Die Railjet-Garnituren bestehen, ähnlich wie der ehemalige deutsche „Metropolitan Express Train“, aus einzelnen Wagen, die untereinander mit Schalenmuffenkupplungen verbunden sind und an den Enden normale Schraubenkupplungen aufweisen.





Erscheinungsdatum: 27.08.2010
Auflagenhöhe: 440.004
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
 
Brigitte Am: 06.09.2010 06:48:28 Gelesen: 1248507# 163 @  
Rose

Die vorliegende Sondermarke, das Treuebonusgeschenk 2010, zeigt in ihrem Motiv eine schlichte Rose – gemalt von der bekannten Markenkünstlerin Mag. Brigitte Heiden. Das zarte Bild voll „duftender Schönheit“ reduziert das Thema „Blumen“ vortrefflich auf gleichermaßen virtuose wie ästhetische Weise.

Die Rose gilt seit jeher als Symbol der Liebe, der Freude und der Jugendfrische; so war sie im Altertum den Göttern Aphrodite, Eros, Dionysos, Isis und Flora geweiht, bei den Germanen war sie die Blume der Freya. Antike Sagen beschreiben die Entstehung der Rose in unterschiedlicher Form: Als Überbleibsel der Morgenröte auf Erden, als jene Pflanze, die gemeinsam mit Aphrodite dem Meeresschaum entstiegen sei, oder aber, dass sie aus dem Blut von Adonis stamme.

Mit der Rose war auch die Vorstellung des Schmerzes verbunden („Keine Rose ohne Dornen“) bzw. wegen ihrer hinfälligen Kronblätter mit Vergänglichkeit und Tod. Andere überlieferte Schriften belegen, dass die rote Farbe einst auf das Blut der Nachtigall zurückgeführt wurde, welche die ursprünglich weiße Rose zu stürmisch umarmte, oder auf das Blut der Aphrodite, die sich an den Dornen der Rose verletzte.

Die Römer feierten im Frühling den „dies rosae“, das Totenfest – diese Rosalia waren eine Art Allerseelenfest. Später gingen sie im christlichen Pfingstfest auf, bei einigen slawischen Völkern wurden sie zum Naturfest „Rusalija“ und zu den weiblichen Dämonen „Russalki“. Bei den Germanen wurden die Rosen indes mit dem Tod in Verbindung gebracht; sie wurden auf Opferplätzen und Gräbern gepflanzt.

In der Ostschweiz und im Allgäu werden abgelegene Friedhöfe auch heute noch oftmals als Rosengärten bezeichnet. Interessant: Die weiße Rose galt in vielen Kulturen auch als Zeichen der Verschwiegenheit – so wurden bei antiken Gelagen weiße Rosen aufgehängt, und alles „sub rosa“ Gesprochene durfte nicht nach außen dringen. Im Mittelalter freilich wurde die Rose im Zuge der Marienverehrung zu einem wichtigen christlichen Symbol. Die Heilige Jungfrau erhielt Beinamen wie „die Rose ohne Dornen“ oder „die schönste Rose unter den Frauen“.

Auch im Islam gilt die Rose als heiliges Symbol; so ließ Saladin nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 1187 den Felsendom mit Rosenwasser vom christlichen Glauben "säubern". Dass die Rose in ungezählten Sagen, Legenden, Märchen, Gedichten und Liedern eine wichtige Rolle spielt, beweist darüber hinaus auch ihre literarische Bedeutung. Dornröschen, Schneeweißchen und Rosenrot und Goethes berühmtes „Heidenröslein“ stehen stellvertretend für tausende andere poetische Werke.





Erscheinungsdatum: 03.09.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 06.09.2010 06:51:23 Gelesen: 1248506# 164 @  
Orient Express

Der vorliegende Markenblock stellt eine philatelistische Premiere dar, ist er doch die erste Gemeinschaftsausgabe von Österreich und Rumänien. Das gewählte Thema lautet „Orient Express“, jene legendäre Bahnverbindung also, welche die beiden Länder einst auf äußerst luxuriöse Weise miteinander verband. Das attraktive Blockmotiv zeigt im Hintergrund eine Landkarte, auf der die entsprechende Strecke verzeichnet ist, den Pariser Ostbahnhof, das Wiener Riesenrad und die berühmte Moschee „Hagia Sofia“ von Istanbul, weiters den Schriftzug „Orient Express“ und das imposante Bahnschild.

Die beiden Markenbilder selbst zeigen jeweils historische Lokomotiven des Orient Express sowie die beiden Durchfahrts-Städte Salzburg und die frühere königliche Sommerresidenz Sinaia in Rumänien.

Zur Geschichte: In der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg war der Orient Express ein Luxuszug der „Compagnie Internationale des Wagons-Lits“, der Paris und Konstantinopel (dem heutigen Istanbul) verband.

Man schrieb den 5. Juni 1883, als dieser zum ersten Mal vom Bahnhof Paris Ost in Richtung Osten fuhr – ein feudaler Hotelzug der Ersten Klasse mit Salon-, Schlaf- und Speisewaggons. In den ersten Jahren endete die Fahrt in der rumänischen Stadt Giurgiu, Reisende nach Konstantinopel mussten per Fähre die Donau überqueren, mit einem normalen Zug nach Warna weiterreisen und von dort aus das Schiff nehmen. Erst ab 1888 verkehrte der Orient Express durchgehend über Budapest, Belgrad und Sofia bis nach Konstantinopel.

Die Reisezeit auf der 3.186 Kilometer langen Strecke betrug fast 70 Stunden, es gab lokale Speisen und verschiedene Folklore-Darbietungen zur Unterhaltung der betuchten Passagiere. Bekannt wurde der Orient-Express nicht nur durch seinen Luxus und das Publikum aus dem europäischen Hoch- und Finanzadel, sondern auch durch manch spektakulären Vorfall.

So brachte 1891 ein griechischer Räuber den Zug westlich von Konstantinopel zum Entgleisen, entführte vier Männer und ließ diese erst frei, nachdem ein beträchtliches Lösegeld bezahlt worden war. Wenige Jahre später wurde ein Gesandter der französischen Regierung in seinem Abteil ermordet, und selbst 1950, die Bahn war zu dieser Zeit längst ein normaler D-Zug, wurde ein US-Militärattaché von Ostblock-Agenten überfallen und beraubt.

Nach einer wechselvollen Geschichte in den vergangenen Jahrzehnten verkehrte zuletzt nur noch ein kleiner Rest dieser legendären Verbindung auf der Strecke Straßburg – Wien; im Dezember 2009 wurde jedoch auch diese Route gestrichen, was das endgültige Aus für den Orient Express bedeutete. Verschiedene Romane und berühmt gewordene Filme trugen freilich nicht unwesentlich zum Ruhm dieses Zuges bei. Stellvertretend für viele andere seien hier Agatha Christies „Mord im Orient Express“ und der James Bond-Film „Liebesgrüße aus Moskau“ erwähnt.





Erscheinungsdatum: 06.09.2010
Auflagenhöhe: 170.000
Druckart: Offset
Entwurf: Razvan Popescu
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 09.09.2010 05:11:58 Gelesen: 1248351# 165 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Kruzifix / Erzabtei St. Peter in Salzburg

Von jenen Stimmen, die das Kruzifix von Jakob Adlhart in seiner Bedeutung für die im Expressionismus erneuerte christliche Kunst in Österreich richtig erkannten, sei der Schriftsteller Josef August Lux (1871–1947) zitiert: „Die schlichte monumentale Halle des Benediktinums ist erfüllt von den heiligen Schauern, die das berühmte überlebensgroße Kruzifix, ein Werk des jungen Meisters Adlhart in Hallein, auf die zur Andacht bewegten Betrachter ausströmt.

Tausende von Kunstpilgern aus aller Herren Länder sind durch diese Halle gezogen, erschüttert von der ergreifenden Predigt dieses Schmerzensmannes und seines leidvoll milden Antlitzes, das sich tief zu dem Betrachter herabneigt. Angesichts dieses neuen Werkes haben gewiegte Kenner bekannt, dass sie nun an eine religiöse Wiedergeburt der Kunst glauben können.“

Das Kollegkreuz, das inzwischen nach seinem Schöpfer auch „Adlhart-Kreuz“ genannt wird, hängt seit 1926 – nur kurz unterbrochen zwischen 1941 und 1945 – an jenem Platz im Foyer des Kollegs St. Benedikt, dem dritten Klosterhof der Erzabtei St. Peter in Salzburg, für den es Jakob Adlhart geschaffen hat.

Zur Geschichte seines Entstehens: Dem Stift St. Peter in Salzburg stand seit Dezember 1922 P. Petrus Klotz als Abt vor; dieser beauftragte den deutschen Architekten Peter Behrens, den dritten Hof des St. Peter-Stiftes als Kolleg St. Benedikt zu errichten. Es sollte als Studienhaus für Theologiestudenten des deutschen Sprachraumes dienen – eine bauliche Voraussetzung, um die Salzburger Universität wieder errichten zu können.

Behrens plante für das Foyer eine kubistische Kreuzplastik des deutschen Bildhauers Ludwig Gies, die jedoch missfiel. Nun lenkte der Archivar Dr. Franz Martin die Aufmerksamkeit auf die Halleiner Werkstätten für kirchliche Kunst des Vaters Jakob Adlhart, die eben von Abt Dr. Klotz beauftragt worden waren, drei monumentale Altarfiguren von Andreas Lackner aus dem ehemaligen Abtenauer Altar zu restaurieren. Der junge Jakob Adlhart, geboren am 1. April 1898 in München, war 1923 von seiner Ausbildung bei Prof. Anton Hanak zurückgekehrt und voll schöpferischen Tatendrangs.

Sein Kreuzmodell gefiel – und der Auftrag wurde erteilt. Jakob Adlhart schuf es in der Halleiner Werkstatt, Burgfried 5, wobei ihm die beiden „Hanaken“ Roland von Bohr und Arthur Rauch assistierten. Als dritter Künstler wurde Anton Faistauer (1887–1930) beauftragt; er malte die Fresken an der Ost- und Südfassade des Kolleghofes.





Erscheinungsdatum: 14.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 20.09.2010 14:24:20 Gelesen: 1247582# 166 @  
50 Jahre OPEC

Die Organisation Erdöl exportierender Länder, kurz OPEC (Organization of Petroleum Exporting Countries), ist eine internationale Organisation, die im September 1960, also vor genau 50 Jahren, in Bagdad gegründet wurde. Seit 1965 hat das Kartell seinen Sitz in Wien. Die ursprünglichen Mitglieder waren Iran, Irak, Saudi-Arabien, Kuwait und Venezuela; später schlossen sich weitere sieben Staaten (Libyen, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Angola, Algerien und Nigeria) an. Des Weiteren waren Ecuador von 1973 bis 1992 und Gabun von 1975 bis 1992 Mitgliedstaaten der OPEC. Im November 2007 kehrte Ecuador nach 15-jähriger Pause in die Organisation zurück, Indonesien trat indes im Jänner 2009 aus.

Die OPEC-Mitgliedsländer fördern in Summe etwa 40 Prozent der internationalen Erdölproduktion und verfügen über rund drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Nachdem jedoch alle Nicht-OPEC-Staaten ihr Fördermaximum überschritten haben, ist zu erwarten, dass der Einfluss der OPEC künftig noch weiter steigen wird. Das Ziel der OPEC ist klar: Ein monopolisierter Ölmarkt, der sich gegen die Preisbildung auf dem Weltmarkt durch die Festlegung von Förderquoten für die einzelnen OPEC-Mitglieder und die Regelung der Erdölproduktion absichern kann.

Durch die künstliche Verknappung oder Steigerung der Ölförderung soll der Preis weltweit nach Absprache aller OPEC-Mitgliedsländer in der Form angepasst werden, dass er innerhalb eines fix definierten, für einen längeren Zeitraum gültigen Zielpreiskorridors liegt.

Die offiziellen Organe der OPEC sind die Ministerkonferenz, der Rat der Gouverneure, das Sekretariat sowie der Generalsekretär. Darüber hinaus sind ein Rechtsbeirat (General Legal Council) und ein Interner Auditor (Rechnungsprüfer) eingerichtet. Zweimal jährlich treffen sich die für Energie und Erdöl zuständigen Minister der OPEC-Mitgliedsländer zur Ministerkonferenz, um den Stand des Erdölmarktes zu beurteilen und entsprechende Maßnahmen vorzubereiten – diese sollen dazu dienen, einen stabilen Ölmarkt zu gewährleisten sowie die eigenen Rohöl-Gewinne zu sichern.

Wesentlich ist dabei die Festlegung der entsprechenden Förderquoten, die seit 1985 an die vorhandenen Reserven gebunden sind. Bei Überschreitung der festgelegten Quoten kann die Ministerkonferenz freilich Sanktionen einleiten – dass dies bislang noch nicht geschehen ist, liegt vor allem an der Tatsache, dass die einzelnen Staaten ihre Ölvorkommen in der Vergangenheit stets nach oben korrigierten.

Am 17. März 2010 wurde das neue Hauptgebäude der OPEC in Wien (Ecke Wipplingerstraße – Helferstorferstraße im 1. Bezirk) bei der 156. Tagung offiziell eröffnet. Die entsprechenden Mietkosten werden von der Republik Österreich und der Stadt Wien zu gleichen Teilen getragen.





Erscheinungsdatum: 14.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 20.09.2010 14:27:00 Gelesen: 1247581# 167 @  
Petit Point - Kleiner Punkt und große Stickkunst

Kaiserin Maria Theresia stickte für ihr Leben gern. Die Hofdamen stickten um die Gunst der Kaiserin. Wer am Wiener Hof Rang und Namen behalten wollte, bewunderte ihre Stickkunst.

Das gesamte Kaiserreich stickte Petit Point. Von 1720 bis 1775 war Petit Point die exklusive Stickkunst der Aristokratie. Nach handbemalten Vorlagen setzten Königinnen wie Prinzessinnen mit der Lupe 19 x 19 Stiche pro Quadratzentimeter auf den Grundstoff. Von rechts nach links. Sie führten den Stickfaden auf der Rückseite über zwei Fäden, die das Stickmotiv auf der Vorderseite plastisch nach oben drückten.

Petit Point genoss im Wiener Rokoko Kultstatus. Diesen okkupierte Marie Antoinette für die französische Modewelt von Versailles. Im Jahre 1804 erstmals editierte Vorlagen für Petit Point Stickereien beschleunigten ihren demokratischen Durchbruch. Die großbürgerlichen Damen, die sich stets am höfischen Chic orientierten, widmeten ihre Mußestunden dem mondänen Zeitvertreib. Im Biedermeier avancierte die Rose zum Lieblingsmotiv der stickenden Gesellschaft. Sie zierte ihre persönlichen Accessoires mit Petit Point Stickerei und fügte spezifische Attribute hinzu: Ton in Ton abgestufte Pastellfarben entsprachen dem Ideal häuslicher Harmonie. Mit der Schattierung der Garnfarben bekam die kleinen Punkt Stickerei Tiefe.

Petit Point ist ein Wiener Kulturgut mit kaiserlichem Brief und großbürgerlichem Siegel. Es ist ein international bekanntes und weltweit geschätztes Kennzeichen hochwertiger Souvenirs aus Wien. Die Anwendung von Petit Point Sticktechnik auf einer Briefmarke ist ein Novum. Das Vorarlberger Stickereiunternehmen Hämmerle & Vogel offeriert den Sammlungen der Philatelisten ein neues Kunstwerk: Die Petit Point Briefmarke. Nach der erfolgreichen Ausgabe der gestickten Premierenmarke „Edelweiß“ und ihrem Nachfolgestück „Enzian“ ist die „Rose“ dazu auserkoren, die Serie an gestickten Kunstwerken in der Größe einer Briefmarke um eine pointierte Sticktechnik zu erweitern. Aus Liebe zur Philatelie hat die Rose auf der Meistermarke die Farbe Rot.





Erscheinungsdatum: 17.09.2010
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 21.09.2010 12:16:43 Gelesen: 1247523# 168 @  
Serie Eisenbahnen - 100 Jahre Wechselbahn

Mit der neuen Sondermarke „100 Jahre Wechselbahn“ findet eine der beliebtesten österreichischen Markenserien („Eisenbahnen“) ihre attraktive Fortsetzung; die Gestaltung des Motivs – es zeigt eine historische Lokomotive aus der k. k. StB Reihe 199 – stammt vom bewährten Künstlerduo Peter Sinawehl (Entwurf) und Prof. Gerhart Schmirl (Stich).

Die Wechselbahn, am 12. Oktober 1910 feierlich eröffnet, verbindet die beiden Orte Aspang-Markt in Niederösterreich und Friedberg in der Steiermark; ihren Namen erhielt sie freilich, weil sie auf ihrer Strecke den mächtigen Gebirgszug des Wechsels mit einem fast 2,5 Kilometer langen Wasserscheidetunnel, welcher den großen Hartberg durchbricht, unterfährt. Zwischen den Wasserläufen des Taucher- und des Pinkabachs wird der Hochfeldrücken mit einem weiteren, knapp über 1.200 Meter langen Tunnel durchstoßen. Die Summe der erstiegenen Höhen von Aspang bis Hartberg beläuft sich auf etwa 200 Meter, in umgekehrter Richtung auf 346 Meter. Die Wechselbahn verbindet die Aspangbahn sowohl mit der Thermenbahn (von Friedberg nach Fehring) als auch mit der Pinkatalbahn (von Friedberg nach Oberwart).

Wie aufwändig und überaus gefährlich sich die Errichtung dieser Eisenbahnlinie gestaltete, belegen traurige Zahlen: 16 Arbeiter kamen während der mühsamen Bauarbeiten in den Jahren von 1907 bis 1910 ums Leben, und mehr als 1.600 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Ein weiteres Beispiel aus der im wahrsten Sinne des Wortes „dunklen Vergangenheit“ der Wechselbahn ist freilich die Tatsache, dass die Tunnel bei Mönichkirchen dem beweglichen Führerhauptquartier „Frühlingssturm“ vom 12. bis 25. April 1941 als Ort zur Leitung des Balkanfeldzuges dienten.

Seit Anfang 2005 werden auf der Wechselbahn-Strecke im Personenverkehr die Triebwagen ÖBB 5022 („Desiro“) von Siemens und VT 5047 eingesetzt, bei mit Lokomotiven bespannten Zügen – zum Großteil handelt es sich dabei um die so genannten „City-Shuttle-Garnituren“ – indes die Baureihe 2016 („Herkules“). Güterzüge sind meist ebenfalls mit diesem Typ bespannt. Davor, also bis 2005, fuhren auf der Strecke die VT 5047 und die VT 5147 sowie Lokomotiven der Reihen 2043 und 2143.





Erscheinungsdatum: 19.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 24.09.2010 06:55:11 Gelesen: 1247382# 169 @  
Tag des Sports 2010 - Brüder Linger

Nicht nur auf der Rodel, sondern auch außerhalb des Eiskanals sind Andreas und Wolfgang Linger ein in hohem Maße eingespieltes Team. Die „Brüder Linger“ aus Absam in Tirol sind, spätestens seit ihrem Olympiasieg vor vier Jahren in Turin, ein allseits bekannter Begriff in der Welt des Sports; ihre erfolgreiche Titelverteidigung bei den heurigen Olympischen Spielen in Vancouver, ihr zweites Olympia-Gold also, machte sie freilich zu echten Superstars. Beim traditionellen Tag des Sports auf dem Wiener Heldenplatz werden die sympathischen Rodler nun mit einer eigenen Briefmarke ausgezeichnet.

Andreas Linger, Jahrgang 1981, und Wolfgang Linger, Jahrgang 1982, maturierten beide am Sportgymnasium in Innsbruck; danach wechselten sie zum Bundesheer, wo sie als Spitzensportler die nötige Unterstützung für ihren harten Trainingsalltag erhalten. Mit der Qualifikation für die Olympiade in Salt Lake City (2002) begann die beispiellose Karriere der jungen Tiroler. Bereits ein Jahr später, im Februar 2003, wurden sie in Sigulda (Lettland) Weltmeister im Doppelsitzer-Bewerb.

Darüber hinaus gehen mehrere Weltcupsiege auf ihr Konto, jeweils zwei Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften und last, but not least der Titel „Europameister“ im vergangenen Winter. Die Krönung ihrer sportlichen Erfolge und die Basis ihrer großen Popularität ist jedoch ohne Zweifel ihr zweifacher Triumph bei den Olympischen Spielen 2006 und 2010.

„Der Sport war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens und mich dafür zu motivieren, fiel mir nie schwer“, meint Andreas Linger. „Es macht mir Spaß, mich zu bewegen und ich liebe den sportlichen Wettkampf.“ Das Motto des ehrgeizigen Athleten ist klar: „Ich versuche einfach, jeden Tag ein weiteres Stückchen meines Weges zurückzulegen.“ Sein jüngerer Bruder Wolfgang indes schöpft seine Kraft aus der Natur: „Sie ist für mich besonders wichtig, um Abstand von der gestressten Gesellschaft zu finden.“ Das, was er tut, möchte er nicht als lästige Verpflichtung sehen, sondern mit vollem Einsatz bewerkstelligen.

„Selbstverständlich gibt es sowohl privat als auch im Sport Zielsetzungen für mein weiteres Leben, ich glaube aber, dass es wichtig ist, seine Gedanken auf den Augenblick zu lenken“, ist Wolfgang Linger überzeugt. Dass ihnen dies auf bravouröse Weise gelingt, bewiesen die beliebten Sportler bei vielen Tausendstelsekunden-Krimis in den diversen Eiskanälen.





Erscheinungsdatum: 25.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 29.09.2010 12:44:08 Gelesen: 1246945# 170 @  
Design aus Österreich - Peter Zuchi

Der große deutsche Industriedesigner Dieter Rams hat einmal gesagt: "Das Design sollte das Produkt sozusagen zum Sprechen bringen." Diesem Zitat gemäß sind die kreativen Entwürfe von Peter Zuchi zu sehen – ungewöhnliche Möbelstücke, die formschöne Ästhetik und moderne Funktionalität auf überzeugende Weise miteinander verbinden. Das auf der vorliegenden Sondermarke abgebildete Schreibtisch-Objekt ist nur eines von zahlreichen überzeugenden Beispielen des künstlerisch-handwerklichen Schaffens von Peter Zuchi.

Die Spezialität des Hauses Zuchi sind fantasievoll gestaltete Möbelkreationen mit so genannten „Holzinkrustationen“. Die nach alter Handwerkstechnik angefertigten Einlegearbeiten geben dem Möbelstück dabei eine eigentümlich gemusterte Oberfläche. Hierin ist der Kunsthandwerker Peter Zuchi freilich ein absoluter Perfektionist, und zwar sowohl im Entwurf als auch in der Fertigung; so werden beispielsweise auch die Beschläge der Möbel höchst individuell entworfen und produziert.

Die eigenen vier Wände ganz persönlich und unvergleichlich zu gestalten ist das erklärte Ziel des Design-Handwerkers Peter Zuchi. Herausforderung dabei ist die richtige Kombination der eingesetzten Materialien sowie die erfolgreiche Umsetzung vom Entwurf zum fertigen Projekt.
Zur Realisierung seiner außergewöhnlichen Möbel und Innenraumkonzepte gründete Peter Zuchi vor mehreren Jahren das gleichnamige Tischlereiunternehmen in Wien-Strebersdorf. In diesem Handwerksbetrieb modernster Prägung wird die Tradition der Holzverarbeitung mit den Trends von Heute erfolgreich verbunden.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen namhaften Architekten und
Designern wird eine umfassende Raumgestaltung nicht nur im privaten, sondern auch im gewerblichen Bereich angeboten. Ein hervorragend ausgebildeter Mitarbeiterstab – in Kooperation mit ausgesuchten Partnern aus Industrie und Gewerbe – trägt zur erfolgreichen Realisierung der Einrichtungsprojekte bei.

Dass österreichisches Design in einem hart umkämpften Markt auch international reüssiert, beweisen viel beachtete Auftritte auf Messen in aller Welt. Peter Zuchis Möbelunikate sprechen – siehe oben – eine schöne Sprache, beseelt und akzentuiert gleichermaßen.





Erscheinungsdatum: 01.10.2010
Auflagenhöhe: 185.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 05.10.2010 06:00:03 Gelesen: 1246560# 171 @  
Maria Theresia

Maria Theresia von Österreich (1717–1780), Fürstin aus dem Hause Habsburg, regierende Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen, zählt ohne Zweifel zu den prägenden Monarchen der Ära des aufgeklärten Absolutismus. Sie war die Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Franz I. Stephan und Mutter der späteren römisch-deutschen Kaiser Josef II., den sie 1765 zum Mitregenten erhob, und dessen Nachfolger Leopold II.

Erzherzogin Maria Theresia Walburga Amalia Christina von Österreich, so ihr vollständiger Name, kam am 13. Mai 1717 als zweites Kind von Kaiser Karl VI. und dessen Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel in Wien zur Welt. Während einer unbekümmerten Kindheit im Kreise ihrer Familie entwickelte sich Maria Theresia bald zu einer selbstbewussten jungen Frau.

Nach dem Tod ihres Vaters im Jahre 1740 war ihre Nachfolge trotz der Pragmatischen Sanktion nicht gesichert, zu Beginn ihrer Regierung stützte sie sich daher zunächst auf den Beraterstab ihres Vaters. Maria Theresias unsichere Lage als Thronerbin ausnutzend, begann Friedrich der Große von Preußen noch im Jahre des Todes Karls VI. mit dem Einmarsch in Schlesien („Österreichischer Erbfolgekrieg“) und eroberte ein wohlhabendes Land der böhmischen Krone für Preußen. Obwohl auch die Bayern und die Franzosen in die westlichen Gebiete Österreichs eindrangen, wurde Friedrich der Hauptfeind von Maria Theresia.

Sowohl ihre Innen- als auch ihre Außenpolitik war darauf ausgerichtet, die Preußen im Felde zu schlagen und wieder in den Besitz der annektierten Gebiete zu gelangen. Sie verdoppelte daher die Stärke ihrer Armee und beschloss zusätzliche Steuern für Regierung und Militär. In der Folge legte sie die Hofkanzleien von Österreich und Böhmen zusammen und zentralisierte so die Regierung. Nachhaltige Maßnahmen während ihrer Regentschaft waren unter anderem auch die Schaffung eines einheitlichen Strafrechts sowie die Einführung der allgemeinen Schulpflicht für alle Normal-, Haupt und Trivialschulen in sämtlichen K.K. Erbländern.

Stichwort Heiratspolitik: Maria Theresia, die sich vornehmlich als Herrscherin des Vielvölkerstaates Österreich sah, versuchte ihre 14 Kinder möglichst vorteilhaft zu verheiraten und erhoffte sich von den Eheschließungen einen Machtzuwachs für das Hause Österreich. Für ihre Söhne und Töchter galt es, den eigenen Willen dem Staatswohl unterzuordnen und Personen zu heiraten, die ihre Mutter für sie ausgesucht hatte. Im Rahmen dieser Eheplanungen konzentrierte sie sich vor allem auf die Erweiterung der familiären Verbindungen zu den in Frankreich und Spanien regierenden Bourbonen.

Das imposante Markenbild zeigt eines der berühmtesten Porträts von Maria Theresia, geschaffen vom Wiener Hofmaler Martin van Meytens um 1750.





Erscheinungsdatum: 08.10.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ralf Schweighofer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.10.2010 13:59:05 Gelesen: 1245997# 172 @  
Gemeinschaftsausgabe mit Argentinien

Der vorliegende Sondermarkenblock stellt eine weitere philatelistische Premiere innerhalb des Ausgabeprogramms 2010 dar, ist er doch die erste Gemeinschaftsausgabe von Österreich und Argentinien. Das Motiv des Markenblocks zeigt einen Teil der Weltkarte, auf der die beiden Staaten vergrößert und graphisch hervorgehoben dargestellt sind; die Marken selbst bilden einerseits die meteorologische Station der Österreichisch-Ungarischen Gemeinschaft im Botanischen Garten von Buenos Aires, andererseits die historische Wetterstation im Wiener Stadtpark, ab.

In der Festschrift „Österreich-Ungarn und das Zentenarium Argentiniens – Die Teilnahme Österreich-Ungarns an der Hundertjahrfeier der Mai-Revolution Argentiniens“ (erschienen 2009) kann man über die meteorologische Station von Buenos Aires, das „Denkmal der Österreichisch-Ungarischen Kolonie“ folgendes nachlesen: „Die hier ansässigen Österreicher versammelten sich am Montag, dem 7. November 1910, in einem Festakt zu Ehren Argentiniens und setzten den von ihnen vorgesehenen Beitrag zu den Feiern der hundertjährigen Unabhängigkeit, nämlich die Errichtung einer Gedenksäule auf dem kleinen Platz an der Kreuzung der Straßen Peru und Alsina, in die Tat um. Es wurde der Grundstein gelegt und bei dieser Gelegenheit ergriff der diplomatische Vertreter, Baron von Schmucker, das Wort.

Die Hoch- und Deutschmeister-Kapelle spielte beide Hymnen, die argentinische und die österreichische, und danach sprach der Innenminister, Dr. Indalecio Gomez. Die Paten dieses festlichen Aktes waren der Innenminister und Frau Baronin Maria Schmucker. Der erste graue Granitstein stammt aus dem Steinbruch in Nebresina. Die ganze Säule wird eine Höhe von mehr als sieben Metern erreichen und aus Granit, Bronze und anderen Bauelementen errichtet werden. Die eingebaute Wetterstation wird mit den modernsten Instrumenten ausgestattet sein. Nach Beendigung der Zeremonie marschierte die Musikkapelle zur Mai-Allee und spielte, unter dem Applaus der Menschenmenge, fröhliche Märsche.“

Die Wetterstation im Wiener Stadtpark indes stammt aus dem Jahre 1913 und galt seinerzeit als Ersatz für das alte Wetterhäuschen, welches von 1880 bis 1882 errichtet wurde und an jenem Platz stand, an dem sich nun das berühmte Johann Strauß-Denkmal befindet. Vor nunmehr elf Jahren, 1999, wurde die Wetterstation, die das Markenmotiv darstellt, komplett renoviert.





Erscheinungsdatum: 13.10.2010
Auflagenhöhe: 150.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 14.10.2010 07:00:00 Gelesen: 1245876# 173 @  
250. Geburtstag des Flugpioniers Jakob Degen

Jakob Degen, am 27. Februar 1760 in Liedertswil in der Schweiz geboren, ging als überaus kreativer Erfinder und Pionier der Luftfahrt in die Geschichte ein. Die neue Sondermarke ist ein Tribut an diesen großen Geist des 18. und 19. Jahrhunderts.

Zur Person: Ursprünglich war Degen, der seit seiner Kindheit in Wien lebte, Bandweber, ab 1778 erlernte er jedoch das Handwerk des Uhrmachers, in dem er 1792 die Meisterprüfung ablegte. 1807 konstruierte er sein erstes Fluggerät, das mit beweglichen Schwingen, die durch Muskelkraft angetrieben wurden, ausgestattet war. Ein Jahr später versah er dieses Schlagflügelflugzeug mit einem Wasserstoffballon, welcher den zum Fliegen nötigen Auftrieb erzeugte.

Mit diesem so genannten „Ornithopter“ gelang Jakob Degen im November 1808 der erste gesteuerte Freiflug – das Motiv auf der Sondermarke erinnert auf charmante Weise an dieses frühe Abenteuer. 1810 bis 1813 führte er das Flugzeug in Wien, genauer gesagt auf der Strecke von Laxenburg nach Vösendorf, und in Paris mehrmals der Öffentlichkeit vor; ein Flugversuch auf dem Marsfeld in Paris misslang jedoch und sorgte für große Enttäuschung unter den aufgeregt beobachtenden Zuschauern. Seine Kenntnisse als Uhrmacher kamen ihm schließlich zugute, als er im Jahre 1816 eine Luftschraube mit Uhrwerkantrieb konstruierte. Dieses weltweit erste unbemannte Hubschraubermodell erreichte bei einer Vorführung im Wiener Prater eine Höhe von immerhin 160 Metern.

Jakob Degen befasste sich jedoch auch mit Themen ganz anderer Art. So erfand er zum Beispiel eine Maschine zum Schneiden von Uhrrädern, weiters eine Languette für die Bandweberei (Webtechnik) sowie einen für die damalige Zeit völlig neuartigen Windmesser. In den Jahren 1816 bis 1820 kreierte er schließlich ein fälschungssicheres Verfahren zum beidseitigen und mehrfachen Drucken von Banknoten, ein so genanntes „Guillochen-Gravier-“ oder „Guillochiergerät“, welches den Druck von komplizierten wellenförmigen Linienmustern (Guillochen) möglich machte.

Diese Erfindung stellt auch heute noch die Grundlage des Banknoten- und Wertpapierdrucks in zahlreichen Ländern dar. Von 1825 bis 1841 war er Leiter der mechanischen Werkstätten der Österreichischen Nationalbank, am 28. August 1848 verstarb Jakob Degen in Wien. Ebenda kann man auch heute noch auf Degens erfinderischen Spuren wandeln: So sind im Technischen Museum einige seiner sehenswerten Originalmodelle ausgestellt und im Uhrenmuseum findet man eine interessante Stockuhr mit einem Pendel, das die Gestalt des „Fliegenden Uhrmachers Jakob Degen“ zeigt.





Erscheinungsdatum: 15.10.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Offset
Entwurf: Peter Konkolits
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 25.10.2010 07:00:00 Gelesen: 1245109# 174 @  
Österreichisches Bundesheer - 50 Jahre Auslandseinsätze

Das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (BMLVS) feiert 2010 ein ganz besonderes Jubiläum: 50 Jahre Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheeres. Das Feldspital im Kongo (im Rahmen der „Opérations des Nations Unies au Congo“; ONUC) von November 1960 bis September 1963 legte den Grundstein für alle folgenden Auslandseinsätze. Seit dieser ersten Mission wurden mehr als 90.000 Auslandsverwendungen österreichischer Soldatinnen und Soldaten an den verschiedensten Brennpunkten der Erde registriert – einsatzbereit, wenn es darum ging, im Rahmen der Vereinten Nationen (UN), der Europäischen Union (EU), der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bzw. im Rahmen der Partnerschaft für Frieden (NATO / PfP), entsprechende Maßnahmen zur Friedenssicherung zu ergreifen bzw. humanitäre Hilfe bei Katastrophen für die in Not geratene Bevölkerung zu leisten.

Sie alle haben im Auslandseinsatz in mehr als 100 verschiedenen Missionen Österreich hervorragend vertreten und wurden immer wieder für die professionelle Tätigkeit im Dienste des Friedens gelobt. Der letzte große Einsatz wurde im Tschad Ende 2009 beendet; in manchen Gebieten stehen österreichische Soldaten freilich seit Jahrzehnten immer noch im Einsatz: Auf den Golanhöhen bei UNDOF seit 35 Jahren (aktuell 375 Mann bei UNDOF-AUSBATT), von 1964 bis 2001 im geteilten Zypern (Feldspital, UNFICYP – aktuell nur mehr vier Offiziere im Hauptquartier), im Nahen Osten seit 1967 (heute noch acht Beobachter bei UNTSO), im Kosovo seit 1999 (derzeit ist das KFOR-Kontingent 450 Mann stark) und in Bosnien seit 1995 (IFOR, SFOR-EUFOR OP ALTHEA, zuletzt mit 150 Mann).

Die Unterstützung von Friedensoperationen durch die Soldaten des Österreichischen Bundesheeres ist nach Beschlussfassung im Ministerrat und im Hauptausschuss des Nationalrates nach verschiedenen Grundsätzen definiert. So bedarf es zum Beispiel eines internationalen Mandats (im Auftrag des UN-Sicherheitsrats), weiters der Zustimmung jenes Landes, in welchem der Einsatz stattfinden soll, der multinationalen Zusammensetzung der eingesetzten Truppen sowie der Bewahrung des bestehenden Zustandes mit dem geringst möglichen und angemessenem Einsatz von Gewalt. Humanitäre Einsätze (z.B. nach Erdbeben, Flut- und Brandkatastrophen) beginnen entweder mit der Bitte um Hilfeleistung durch jenes Land, in dem die Katastrophe stattfand, oder auch durch das Angebot Österreichs, Hilfe mit seinen Spezialisten zu leisten. Der Bogen dieser Einsätze spannte sich von Kroatien über den Iran, Indonesien und Thailand bis nach Afrika und Südamerika.





Erscheinungsdatum: 26.10.2010
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.11.2010 06:09:46 Gelesen: 1243945# 175 @  
Weltkulturerbe UNESCO - Historisches Zentrum von Wien

Mit der vorliegenden Sondermarke „Historische Altstadt von Wien“ findet die beliebte Markenserie „Weltkulturerbe UNESCO“ nun ihren attraktiven Abschluss. Das Markenmotiv zeigt die weltbekannte „Skyline“ des Wiener Stadtzentrums mit dem Stephansdom und der Karlskirche im Vordergrund.

Die Innere Stadt ist zugleich der 1. Wiener Gemeindebezirk; bis zu den allmählich einsetzenden Eingemeindungen ab dem Jahre 1850 war sie auch weitestgehend deckungsgleich mit dem seinerzeitigen Stadtgebiet. Ursprünglich war die Innenstadt in vier Viertel, die nach wichtigen Stadttoren benannt waren, unterteilt: das Stubenviertel im Nordosten, das Kärntner Viertel im Südosten, das Widmerviertel im Südwesten und das Schottenviertel im Nordwesten. Begrenzt wird die Altstadt von der Ringstraße, an der zahlreiche berühmte Prachtbauten (Staatsoper, Burgtheater, Parlament, Rathaus, Naturhistorisches und Kunsthistorisches Museum, Universität usw.) stehen.

Die Geschichte Wiens, der Hauptstadt Österreichs, beginnt bereits vor etwa 4000 Jahren. Wegen ihrer Lage an der Donau, zwischen den Ausläufern der Voralpen, dem so genannten „Wienerwald“, und der pannonischen Tiefebene, zählt die heutige Metropole zu den frühen Siedlungsgebieten der Menschen und gewann als Handelsplatz und strategisch wichtiger Punkt im Herzen Europas stets an Bedeutung. Die Ursprünge der Inneren Stadt reichen zurück bis zu einer keltischen Siedlung und dem später errichteten römischen Legionslager Vindobona. Bis heute ist die Innenstadt nicht nur das politische, wirtschaftliche und geistliche Zentrum Wiens, sondern darüber hinaus auch jenes der gesamten Republik Österreich.

Ohne Frage gehört das geschlossene Ensemble des historischen Zentrums von Wien zu den schönsten Stadtdenkmälern Europas. Drei Epochen prägen das Gesicht der ehemaligen Residenzstadt der Habsburgerkaiser: das Mittelalter mit dem himmelwärts strebenden, gotischen Stephansdom, die Barockzeit, deren bedeutendstes Erbe die Hofburg mit ihren üppigen Kuppeln darstellt, und die Ringstraßenära des späten 19. Jahrhunderts. Zum unvergleichlichen Flair der Altstadt von Wien tragen freilich auch die vielen beeindruckenden Kirchen, Palais und Parks bei. Ebenso untrennbar mit der Altstadt verbunden sind jedoch auch der Genuss der Wiener Küche, das charmante Ambiente in den traditionsreichen Kaffeehäusern und die sprichwörtliche Gemütlichkeit, die bei den alten Stadtheurigen herrscht.





Erscheinungsdatum: 05.11.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Thomas Schmidt
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 11.11.2010 06:13:49 Gelesen: 1243944# 176 @  
Advent 2010

Beinah’ ist’s schon eine gute Tradition, dass der Altbischof von Innsbruck, Dr. Reinhold Stecher, eine Briefmarke mit einem weihnachtlichen Motiv für die Österreichische Post entwirft. Bereits zum vierten Mal griff der engagierte Hobbymaler dafür zu Pinsel und Palette und schuf jenes Bild, das die diesjährige Advent-Marke schmückt.

Es zeigt das berühmteste Wahrzeichen von Dr. Stechers Heimatstadt Innsbruck, das Goldene Dachl, und daneben einen festlich beleuchteten Christbaum, eingetaucht in ein ruhiges Strahlen, das die warme Stimmung der Vorweihnachtszeit auf virtuose Weise interpretiert.

Zur Person: Nach der Matura in Innsbruck und Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat Reinhold Stecher im Jahr 1939 in das Priesterseminar in St. Michael in Matrei ein. Da das Seminar jedoch bald darauf durch die Gestapo geschlossen wurde, studierte er am Stift St. Georgen in Kärnten weiter.

Nach einer Wallfahrt nach Maria Waldrast wurde Stecher 1941 zu einer zweimonatigen Inhaftierung in ein Gestapo-Gefängnis gebracht. Anschließend erfolgte der Einzug zur Wehrmacht – mit Fronteinsätzen in Karelien, in Lappland und in Norwegen. Reinhold Stecher wurde verwundet und trat nach seiner Rückkehr in das Priesterseminar Canisianum ein. 1947 wurde er schließlich zum Priester geweiht.

Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 zum Doktor der Theologie promovierte. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes.

Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch der Vertreter in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

In seine Amtszeit fiel der umjubelte Besuch von Papst Johannes Paul II. in Innsbruck sowie die Seligsprechung der beiden Märtyrerpriester Otto Neururer und Jakob Gapp.

Zu seinen Briefmarkenentwürfen meint Dr. Stecher bescheiden: „Ich steuere ja zum Geheimnis der Weihnacht nur ein wenig Stimmung bei. Aber da kein christliches Fest in unsere Gesellschaft emotional tiefer eingebettet ist als Weihnachten, kann die kleine Erinnerung auf der Briefecke doch dazu beitragen, dass da nicht nur der Brief, sondern auch das Herz auf die Reise geht in Richtung des großen Friedens.“





Erscheinungsdatum: 11.11.2010
Auflagenhöhe: 1.500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Dr. Reinhold Stecher
Druck: österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.11.2010 07:00:00 Gelesen: 1243846# 177 @  
Weihnachten 2010 - St.Florian Fünferstreifen

Ob ein ausführlicher Brief oder bloß ein paar kurze Grüße – Weihnachten ist die Zeit, um der Familie, Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern zu zeigen, wie sehr man sich mit ihnen verbunden fühlt. Mit der neuen Weihnachts-Rollenmarke zaubern Sie besinnliche Stimmung auf Ihre Postsendung!

Das Motiv zeigt die Heiligen Drei Könige bei der Gabenbringung; die entsprechende Vorlage entstammt aus dem Messbuch („Missale“) des Siftes St. Florian aus dem 12. Jahrhundert.





Erscheinungsdatum: 12.11.2010
Auflagenhöhe: 2.500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 19.11.2010 05:53:28 Gelesen: 1243237# 178 @  
ME1 Christkindl bei Nacht - 2010

Die traditionelle MEINE MARKE mit dem Christkindl Motiv wurde wieder gemalt von Judith Fuderer - wie schon im Jahr 2008. Die Künstlerin hat für das Jahr 2010 einmal eine ganz andere Ansicht der bekannten Wallfahrtskirche gewählt - die Rückansicht der Kirche bei Nacht.



Erscheinungsdatum: 19.11.2010
 
Brigitte Am: 19.11.2010 05:58:36 Gelesen: 1243236# 179 @  
AWZ Paar 55 Cent - CHRISTKINDL 10

Während der Zeit vom 19.11.2010 bis 06.01.2011 werden beim Postamt Christkindl die Automatenwertzeichen mit der Aufschrift CHRISTKINDL 10 ausgegeben.

Es gibt wieder zwei verschiedene Motive – diese sind abwechselnd auf einer Rolle gedruckt. 2000 Marken sind auf einer Rolle, d. h. 1000 Stück jedes Motivs, wobei sich maximal zwei Rollen in einem Automaten befinden werden. Die Rollen sind auf der Rückseite in 5er-Schritten nummeriert!






 
Brigitte Am: 19.11.2010 07:00:00 Gelesen: 1243234# 180 @  
Weihnachten 2010

Das Motiv der diesjährigen Weihnachtsbriefmarke wurde aus einem Antiphonale des Zisterzienserstiftes Rein in der Steiermark entnommen. Die Choralhandschrift mit wertvollen Initialen stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und diente einst als liturgisches Buch für das Stundengebet der örtlichen Mönche. Das Bild zeigt die „klassische Szene“ der Geburt Christi in der künstlerischen Interpretation der frühen Renaissance.

Die Geschichte des Stiftes Rein geht zurück bis ins Jahr 1129. Noch zu Lebzeiten des Heiligen Bernhard wurde das Stift einst in einem dicht bewaldeten Tal gegründet, seit dieser Zeit leben hier in ununterbrochener Folge Mönche des Zisterzienserordens.

Markgraf Leopold der Starke berief seinerzeit die ersten Mönche aus Ebrach in Franken hierher – sie betrieben, neben ihrer geistlichen Arbeit, Landwirtschaft und Fischzucht. Darüber hinaus waren sie gefragte Handwerker und fleißige Schreiber; mehr als 400 Handschriften, zahlreiche Inkunabeln (und der Kalendertisch von Johannes Kepler aus dem Jahre 1607!) werden bis heute in der Stiftsbibliothek sorgfältig aufbewahrt.

Ausgehend von Rein, dem ältesten Zisterzienserkloster der Welt, wurden vier weitere Abteien gegründet: Wilhering, Schlierbach, das Neukloster in Wiener Neustadt und das slowenische Sticna. Zahlreiche steirische Landesfürsten fanden im Stift Rein ihre letzte Ruhestätte. Die Basilika selbst gehört ohne Frage zu den größten und schönsten Gotteshäusern der Steiermark.

1138 wurde die ursprünglich dreischiffige romanische Kirche geweiht, in der Folge, speziell im 18. Jahrhundert, arbeiteten namhafte Künstler und großartige Handwerker an der weiteren Ausgestaltung des Kirchenraumes – heute freilich strahlt die barocke Basilika erhabene Schönheit, die zur Feier und Einkehr einlädt, aus.

Im Sommer 2006 wurden bei Restaurierungsarbeiten in der Marienkapelle die Fundamente des ehemaligen romanischen Kapitelsaals gefunden. Dabei wurde eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: die Grabstätte von Markgraf Leopold, Stifter von Rein und Begründer der Steiermark. Die älteste Madonna des Stiftes fand hier ihren neuen würdigen Ort, wo sich die Reiner Mönche mehrmals täglich zum gemeinsamen Gebet versammeln.





Erscheinungsdatum: 19.11.2010
Auflagenhöhe: 4.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 21.01.2011 07:12:24 Gelesen: 1238161# 181 @  
Musikinstrumente: Geige

„Musikinstrumente“ ist der klingende Titel einer neuen attraktiven Markenserie, die nun mit dem ersten Wert, der „Geige“, taktvoll beginnt.

Die Geige, auch Violine genannt, ist ein Streichinstrument, das meist aus verschiedenen Hölzern hergestellt ist. Ihre vier Saiten (G, D, A und E) werden mit dem so genannten Bogen gestrichen. In der Tradition der klassischen europäischen Musik spielt die Geige eine überaus wichtige, oft sogar zentrale Rolle – zahlreiche berühmte Komponisten haben ihr bedeutende Teile ihres Schaffens gewidmet.

Zur Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung der Violine reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert – im Jahre 1523, so die historische Quelle, erhielten „les trompettes et vyollons de Verceil“ (die Trompeten und Violinen aus Vercelli) am Hofe des Herzogs von Savoyen in Turin ein Honorar. Die älteste Abbildung einer Geige ist indes eine violinspielende Putte auf dem Altarbild in der Kirche S. Cristoforo in Vercelli. Die bis heute im Wesentlichen unveränderte Form der Violine ist seit etwa 1540 gebräuchlich und stammt aus Oberitalien.

Bekannte italienische Geigenbauer waren Andrea und Nicola Amati, Gasparo da Salò und vor allem natürlich der weltberühmte Antonio Stradivari. Weitere Erwähnung verdienen Jakobus Stainer aus Absam, dessen Instrumente bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als die besten galten, und die Familie Klotz aus dem oberbayerischen Mittenwald. Die in dieser Zeit gefertigten Violinen bezeichnet man heute als Barockviolinen, sie werden seit den 1950er Jahren hauptsächlich für die Aufführung „Alter Musik“ eingesetzt.

Die Tonerzeugung auf der Geige ist ein in hohem Maße komplexer Vorgang, allein bei der Bogenführung gibt es zahlreiche unterschiedliche Stricharten. So werden beim Staccato die Töne mit dem Bogen hart, schnell und kurz gespielt, Détaché oder Martélé hingegen bedeutet, die Töne einzeln, durch Auf- und Abstrich kaum merkbar getrennt, zu streichen. Beim Legato wiederum werden mehrere Töne in einem Bogenstrich miteinander verbunden, beim Tenuto indes spielt man die einzelnen Töne sehr kraftvoll an. Die Saiten mit dem Holz des Bogens zu streichen nennt man col legno – und beim Spiccato hebt der Bogen zwischen den Tönen von der Saite ab. Neben den verschiedenen Stricharten gibt es aber auch noch das Pizzicato – dabei werden die Saiten durch Zupfen mit dem Zeigefinger zum Schwingen gebracht.

Die vielseitige und so unterschiedliche Verwendung der Violine in der Musik reicht von der klassischen Orchester- und Kammermusik über das traditionelle Volkslied bis hin zu Big Band, Dance, Jazz und Rock.





Erscheinungsdatum: 21.01.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 22.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1238024# 182 @  
100. Geburtstag von Bruno Kreisky

Bruno Kreisky (22.1.1911 – 29.7.1990) ging als einer der bedeutendsten Politiker der sozialdemokratischen Bewegung, als der längstamtierende Bundeskanzler der Republik Österreich und als großer Staatsmann in die Geschichte des Landes ein.
Kreisky, gelernter Jurist, verbrachte die Nachkriegsjahre als Diplomat in Schweden.

1951 kehrte er nach Wien zurück und wurde Beamter in der Abteilung für auswärtige Angelegenheiten im Kanzleramt. Der damalige Bundespräsident, Theodor Körner, berief ihn als politischen Berater und ernannte ihn zum Kabinettsvizedirektor. Zwei Jahre später wurde Kreisky Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten und begann seine Tätigkeit in der SPÖ – in dieser Funktion war er auch an den Verhandlungen zum Österreichischen Staatsvertrag beteiligt. 1959 wurde er Außenminister unter Bundeskanzler Julius Raab.

Bei den Parlamentswahlen am 1. März 1970 erreichte Bruno Kreisky, inzwischen Bundesvorsitzender der SPÖ, überraschend die relative Mehrheit. Unter Duldung der FPÖ konnte er eine Minderheitsregierung bilden und wurde erstmals Bundeskanzler. Bereits ein Jahr später konnte er die absolute Mehrheit erobern und wiederholte diesen Sieg später zwei Mal.
Sein Wirken als Kanzler (von 1970 bis 1983) leitete eine Reihe langfristiger Reformen im Sozial- und Rechtssystem sowie in der Demokratisierung der Hochschulen ein, darüber hinaus wurden die Gesetze des Familienrechts und des Strafvollzugs modernisiert, Abtreibung und Homosexualität legalisiert.

Zahlreiche Sozialleistungen für Arbeitnehmer wurden ausgeweitet (unter anderem wurde die Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden reduziert) und Gesetze zur Gleichberechtigung beschlossen. Finanzpolitisch betrieb Kreisky zur Aufrechterhaltung einer bestmöglichen Vollbeschäftigung den Kurs des so genannten „deficit spendings“, was den österreichischen Staatshaushalt und die Bilanzen der verstaatlichten Unternehmen massiv belastete; seine Aussage dazu – „Mir sind ein paar Milliarden Schilling Schulden lieber als ein paar hunderttausend Arbeitslose“ – wurde legendär.

Außenpolitisch setzte Bruno Kreisky viele Initiativen zur Beilegung des Nahostkonflikts, er förderte den Nord-Süd-Dialog und engagierte sich für eine aktive Friedens- und Entwicklungspolitik.
Als die SPÖ bei der Nationalratswahl 1983 die absolute Mehrheit verlor, lehnte Kreisky eine weitere Kanzlerperiode ab. Er legte den Parteivorsitz nieder und zog sich ins Privatleben zurück. 1989 beendete er auch seine Tätigkeit für die Sozialistische Internationale, deren stellvertretender Vorsitzender er seit 1976 war.

Am 29. Juli 1990 verstarb Bruno Kreisky. Seine Beisetzung, ein Staatsakt auf dem Wiener Zentralfriedhof, fand unter großer internationaler Anteilnahme statt.





Erscheinungsdatum: 22.01.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 24.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1237851# 183 @  
100 Jahre Österreichische Krebshilfe

„Die Not unserer Krebskranken wird immer größer, wir müssen etwas tun, um sie zu lindern. Könnten wir nicht zusammenkommen, um darüber zu sprechen?“ – Diese Zeilen, geschrieben von Prof. Dr. Julius Hochenegg an Prof. Dr. Anton Eiselsberg, Gründungsväter der heutigen Krebshilfe, gelten als der letzte entscheidende Schritt zur Konstituierung dieser wichtigen Institution.

In der Folge wurde die „Österreichische Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“ gegründet – dies geschah am 17. Dezember 1910, in einer groß angelegten Sitzung im Saal der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Darüber hinaus wurde die unverzügliche Gründung von Zweiggesellschaften in den Kronländern beschlossen. Diese Zweigvereine sollten möglichst autonom handeln und über die von ihnen organisierten Gelder frei verfügen können. Sie sollten jedoch durch einen Beitrag die Zugehörigkeit zur Gesellschaft und die Gemeinsamkeit der Interessen dokumentieren.

Vor genau 100 Jahren, am 5. März 1911, fand im Festsaal der Wiener Universität schließlich die feierliche Eröffnungssitzung der neu gegründeten Gesellschaft statt. Neben dem Vorstand – Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, HR Prof. Dr. Richard Paltauf, HR Prof. Dr. Julius Hochenegg, Prof. Dr. Alexander Fränkel, Dr. Joseph Winter und Prim. Doz. Dr. Ludwig Teleky – gehörten zahlreiche Universitätsprofessoren und Vorstände von Kliniken und Institutionen der unterschiedlichsten Fachrichtungen zu den führenden Mitgliedern der Gesellschaft, weitere Ehrenmitgliedern stammten zum Teil aus dem österreichischen Adel.

Gerade diese Verbindungen zum Adel, insbesondere die Vermittlungen von Pauline von Metternich, waren es auch, die letztendlich halfen, 1911 das Ehrenprotektorat von Kaiser Franz Joseph zu bekommen, welches zum Titel „k.k. Österreichische Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“ führte. Das kaiserliche Protektorat bewirkte freilich, dass weite Kreise der Bevölkerung von der neugegründeten Gesellschaft erfuhren und somit auch die Spendentätigkeit zunahm.

Nach einer wechselvollen Geschichte in den vergangenen 100 Jahren stehen heute 40 Krebshilfe-Beratungsstellen im ganzen Land allen Interessenten, Patienten und Angehörigen kostenlos zur Verfügung. Nach wie vor werden die Menschen in Österreich über alles informiert, was zur Früherkennung oder Vermeidung von Krebs beiträgt – und es werden wichtige Forschungsprojekte unterstützt, die einen unmittelbaren Nutzen für die Bevölkerung haben.

Das attraktiv gestaltete Markenmotiv zeigt die Porträts von Kaiser Franz Joseph und von Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, den ersten Präsidenten der Krebs-Gesellschaft, sowie, im Hintergrund, die historische Gründungsurkunde.





Erscheinungsdatum: 21.01.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1237524# 184 @  
Altes Österreich: Marburg

Mit dem neuen Wert „Marburg“ findet die beliebte Markenserie „Altes Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung; das von Prof. Adolf Tuma entworfene Motiv zeigt das historische K.K. Postgebäude der Stadt.

Marburg (slowenisch „Maribor“), mit etwa 120.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt von Slowenien, ist ein römisch-katholischer Erzbischofssitz und seit 1975 auch Standort einer eigenen Universität. Mit Österreich verbindet die Stadt eine Jahrhunderte lange gemeinsame Geschichte – immerhin dauerte die politische Zugehörigkeit Marburgs zu Österreich (bzw. zum Heiligen Römischen Reich bzw. zu Österreich-Ungarn) von 1164 bis 1918.

Marburg geht auf eine erstmals im Jahre 1164 erwähnte Namen gebende „Markburg“ zurück. 1204 wurde der Ort als Markt und 1254 schließlich als Stadt genannt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt mehrmals von König Matthias Corvinus vergeblich belagert. Der Name Maribor wurde erst im 19. Jahrhundert – im Zuge eines beginnenden slowenischen Nationalbewusstseins – von einem Dichter namens Stanko Vraz geschaffen. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1918) blieb Marburg als Teil des Herzogtums Steiermark und damit Österreich-Ungarns unter der Herrschaft der Habsburger.

Während dieses Krieges kam es wegen vermuteter Staatsfeindlichkeit zu Zwangsinternierungen zahlreicher Slowenen in Kärnten und in der Steiermark – dies führte zu mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der deutschsprachigen und der slowenischen Volksgruppe. Bei der Auflösung Österreich-Ungarns im Herbst 1918 beanspruchten sowohl die neu gegründete Republik Deutschösterreich als auch der neue Staat der Slowenen, Kroaten und Serben die Stadt für sich.

Die im Umland lebenden Slowenen waren dabei freilich im Vorteil, war doch das im Norden liegende deutschsprachige Siedlungsgebiet der Steiermark nur etwa 15 Kilometer entfernt. Im November 1918 erklärte sich der in Marburg amtierende K.K. Landsturmkommandant Rudolf Maister schließlich zum Stadtkommandanten und wurde von der neuen Laibacher Regierung zum General befördert.

Die deutschösterreichischen Stadtpolitiker wurden abgesetzt und die rasch formierte Bürgerwehr musste nach kürzester Zeit aufgeben – die spätere Regelung im Vertrag von Saint-Germain war damit bereits vorzeitig entschieden.

Nach wechselvollen Jahrzehnten (NS-Zeit, Jugoslawien usw.) ist Slowenien seit 1991 ein unabhängiger Staat, aber erst der Beitritt zur Europäischen Union, die Einführung des Euro und nicht zuletzt das Schengener Abkommen bescherten dem jungen Staat und somit auch Marburg einen neuen Aufschwung. Im kommenden Jahr wird Maribor sogar als Europäische Kulturhauptstadt 2012 fungieren.



Erscheinungsdatum: 21.01.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 28.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1237237# 185 @  
200 Jahre Joanneum Graz

Das Joanneum Graz – nach dem Wiener Kunsthistorischen Museum das zweitgrößte Museum Österreichs – feiert 2011 sein 200-jähriges Bestandsjubiläum. Das Motiv der aus diesem Anlass erscheinenden Sondermarke zeigt in einer gelungenen grafischen Interpretation einerseits das altehrwürdige Joanneum selbst, andererseits das moderne, durch seine kühne Architektur bestechende Kunsthaus Graz, das einen Teil des Universalmuseums Joanneum darstellt.

Zur Geschichte: 1811 von Erzherzog Johann gegründet, war das Joanneum ursprünglich nicht nur ein Museum, sondern auch eine renommierte Lehranstalt. Im Jahre 1864 wurde das Joanneum in den Rang einer "k.k. Technischen Hochschule" erhoben, einige Zeit später, 1887, beschloss man, nach der räumlichen und organisatorischen Loslösung der Hochschule von der Gesamtinstitution, die Sammlungen des Joanneums in einem Landesmuseum zu vereinigen.

In den darauffolgenden Jahren erfolgte die Neuaufstellung der wertvollen Sammlungen
im "Lesliehof" in der Grazer Raubergasse. Da sich hier jedoch die räumlichen Verhältnisse recht bald als unzureichend erwiesen, wurde von 1890 bis 1895 in der Grazer Neutorgasse ein neues Museumsgebäude im neobarocken Stil errichtet. Derzeit werden die beiden einander gegenüberliegenden Gebäude umfassend saniert und unterirdisch zum so genannten "Joanneumsviertel" verbunden.

Das Universalmuseum Joanneum, seit 2003 eine gemeinnützige GmbH, beschäftigt zurzeit etwa 500 Mitarbeiter und genießt große internationale Anerkennung. Mehr als 4,5 Millionen Objekte zählen zur eindrucksvollen Sammlung, die ein breites Spektrum an Kultur und Wissenschaft vermittelt. Das interessante Programm des traditionsreichen Hauses folgt dabei seinem grundsätzlichen Auftrag, nämlich Natur, Geschichte, Kunst und Kultur der Steiermark im internationalen Kontext zu zeigen.

Nicht nur die Unterbringung, sondern auch die Präsentation der unterschiedlichen Sammlungen erfolgt zurzeit in verschiedenen Gebäuden, die mehrheitlich Zeugnisse historischer Baukunst darstellen – so zum Beispiel in Schlössern, Adelspalais, einstigen Klöstern und im Landeszeughaus in Graz, das als größte historische Waffenkammer weltweit einzigartig ist.

Ergänzend dazu befinden sich aber auch bemerkenswerte Beispiele moderner Architektur im Verband des Universalmuseums Joanneum. Besondere Beachtung verdient dabei freilich das eingangs erwähnte Kunsthaus – das „Friendly Alien“, wie es in pointierter Weise von dessen Architekten Peter Cook und Colin Fournier genannt wird. In diesem spektakulären Gebäude wird zeitgenössische Kunst in all ihren vielfältigen Erscheinungsformen unter einem Dach vereint.

Besondere Würdigung erfährt das renommierte Museum
freilich durch eine neuartige Kooperation zwischen
der Österreichischen Post AG und der „Münze Österreich“, die eine bildgleiche 50 Euro-Goldmünze, ebenfalls mit Erscheinungsdatum 26. Jänner 2010, herausbringt.

Der künstlerische Entwurf des Motivs der beiden
Sammelobjekte stammt von Mag. Helmut Andexlinger,
einem bekannten Graveur der „Münze Österreich“.





Erscheinungsdatum: 26.01.2011
Auflagenhöhe: 150.000
Druckart: Offset
Entwurf: Mag. Helmut Andexlinger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 29.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1237100# 186 @  
200. Geburtstag von Franz Liszt

„Diese Kraft, ein Publikum sich zu unterjochen, es zu heben, tragen und fallen zu lassen, mag wohl bei keinem Künstler, Paganini ausgenommen, in so hohem Grad anzutreffen sein. Am schwierigsten aber lässt sich über diese Kunst selbst sprechen. Es ist nicht mehr Klavierspiel dieser oder jener Art, sondern Aussprache eines kühnen Charakters überhaupt, dem, zu herrschen, zu siegen, das Geschick statt gefährlichen Werkzeugs das Friedliche der Kunst zuteil ist.“ –

Niemand Geringerer als Robert Schumann schrieb diese enthusiastischen Zeilen über Franz Liszt, in denen er seine Bewunderung für den großen Komponisten gekonnt zum Ausdruck brachte.

Franz Liszt wurde am 22. Oktober 1811 in Raiding (Burgenland) geboren und starb am 31. Juli 1886 in Bayreuth. Bereits im Alter von neun Jahren gab er seine ersten Konzerte und bekam von ungarischen Adeligen ein Stipendium für seine Ausbildung in Wien. 1823 übersiedelte Liszt nach Paris, wo er seine Studien fortsetzte. Sein Ruhm als virtuoser Pianist wuchs in den folgenden Jahren unaufhaltsam und er kam mit vielen berühmten Persönlichkeiten zusammen, unter anderem mit Frédéric Chopin, Niccoló Paganini, Hector Berlioz und Richard Wagner.

1847 ging er nach Weimar – hier erlebte er eine Zeit intensiven Schaffens und erwarb sich als Hofkapellmeister Verdienste um die Förderung der zeitgenössischen Musik. 1861 schließlich zog Franz Liszt nach Rom, wo er 1865 die Weihen eines Abbé empfing. Während seiner letzten Lebensjahre war er in Rom, Budapest und Weimar tätig.

Ganz ohne Zweifel war Franz Liszt einer der produktivsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Als Wegbereiter der so genannten „programmatischen Musik“ (sinfonische Dichtungen) arbeitete er in vielen verschiedenen Stilen und Gattungen; mit seinen Hauptwerken wird er der „Neudeutschen Schule“ zugezählt. Das musikalische Oeuvre Liszts reicht von Klavierwerken, Liedern und Kammerkonzerten bis hin zu Melodramen, Messen und Oratorien.

In seinem Spätwerk – fast ausschließlich geistliche Musik – setzte er sich mehrfach mit dem Sterben und der Frage nach einem Weiterleben nach dem Tod auseinander und fand dafür eine in hohem Maße verinnerlicht wirkende musikalische Sprache.

Zahlreiche Gedenkstätten in mehreren europäischen Orten erinnern auch heute noch an diesen bedeutenden Komponisten. Am Esterhazyplatz in Eisenstadt zum Beispiel wurde im Jahre 1936 zu seinem 125. Geburtstag eines der größten Liszt-Denkmäler enthüllt.





Erscheinungsdatum: 29.01.2011
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 04.03.2011 07:00:00 Gelesen: 1233980# 187 @  
"Österreicher in Hollywood" - "Hedy Lamarr"

„Jedes Mädchen kann glamourös sein. Du musst nur still stehen und dumm dreinschauen.“ – Dieses Zitat von Hedy Lamarr vermittelt ein in hohem Maße verzerrtes Bild der berühmten Österreicherin, war sie doch nicht nur eine beliebte Filmschauspielerin zu ihrer Zeit, sondern auch eine begnadete Erfinderin, deren geistiges Erbe auch heute noch von täglicher Bedeutung ist.

Hedy Lamarr (1914 in Wien als Hedwig Eva Maria Kiesler geboren, 2000 in Florida verstorben) bekam bereits in ihrem dritten Film („Man braucht kein Geld“ mit Hans Moser und Heinz Rühmann) ihre erste Hauptrolle. Für einen regelrechten Skandal sorgte indes 1933 eine tschechoslowakisch-österreichische Produktion, die unter dem Titel „Ekstase“ sehr bekannt wurde. Schuld daran war nicht nur eine zehnminütige Nacktszene, für Aufsehen sorgte vor allem ein für die damalige Zeit höchst anrüchiger Liebesakt – in dem jedoch lediglich ihr leidenschaftlich erregtes Gesicht zu sehen war.

Nach einem wechselvollen Lebenslauf – Hedy Lamarr war insgesamt sechs Mal verheiratet – wurde sie schließlich von Louis B. Mayer entdeckt, der sie für die bekannte amerikanische Filmgesellschaft „Metro-Goldwyn-Mayer“ unter Vertrag nahm. Nicht zuletzt aufgrund ihres blendenden Aussehens wurde sie rasch ein Star und eine Mode-Ikone der späten Dreißigerjahre.

Beinahe jede Schauspielerin kopierte ihre elegante Mittelscheitel-Frisur, und brünett galt quasi über Nacht als die einzig chice Haarfarbe. Gleichzeitig war Lamarr für die Renaissance der Kopfbedeckung als Accessoire für Schauspielerinnen verantwortlich. In ihrer Glanzzeit trug sie nicht nur aberwitzige Hut-Kreationen, sondern auch Turbane, Schals, Schleier und derlei mehr auf dem Kopf. Im Studio selbst galt Hedy Lamarr jedoch als wenig ambitioniert und mitunter äußerst schwierig.

Neben manch guten Rollen war sie meist vielmehr nur als attraktive Dame zu sehen, dies gilt auch für den Film „Samson und Delilah“, ihren größten kommerziellen Erfolg.
Neben ihrem Beruf als Schauspielerin betätigte sich Hedy Lamarr jedoch auch als Erfinderin. So entwickelte sie gemeinsam mit dem Komponisten George Antheil bei der Synchronisierung eines Musikstückes „ganz nebenbei“ eine 1942 patentierte Funkfernsteuerung für Torpedos, welche durch selbsttätig wechselnde Frequenzen störungssicher war. Diese Erfindung kam zwar niemals für militärische Zwecke zum Einsatz, das Patent findet jedoch in der heutigen Kommunikationstechnik bei Bluetooth-Verbindungen und in der GSM-Technik nach wie vor seine tägliche Anwendung. 1997 wurde Hedy Lamarr von der „Electronic Frontier Foundation“ dafür sogar der „EFF Pioneer Award“ verliehen. Interessant ist auch, der der so genannte „Tag der Erfinder“ ihr zu Ehren weltweit am 9. November, ihrem Geburtstag, gefeiert wird.





Erscheinungsdatum: 04.02.2011
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 07.03.2011 07:00:00 Gelesen: 1233674# 188 @  
"Klassische Markenzeichen" - Niemetz"

Die beliebte Serie „Klassische Markenzeichen“ bringt gewissermaßen die Marke auf der Marke – mit dem vorliegenden Wert „Niemetz“ findet diese Reihe nun auf ausgesprochen „süße“ Art und Weise ihre attraktive Fortsetzung.

Niemetz – das ist beinahe ein Synonym für traditionsreiche und qualitätsvolle Süßigkeiten aus Wien, und hier wiederum vor allem für ein Produkt, das weit über die heimischen Grenzen hinaus bekannt ist: die Schwedenbombe. Diese feine Nascherei – ein Schoko- bzw. Schaumkuss, wie man in Deutschland häufig sagt – ist eine Süßigkeit, die aus einer Füllung aus Eiweißschaum, einem zarten Überzug aus Schokolade und einer Waffel als „Boden“ besteht.

Zur Geschichte des Unternehmens: Mit der Entstehung der ersten Kaffeehäuser in Wien gewann auch die Wiener Konditorkunst mehr und mehr an Bedeutung. So gab es bereits Mitte des 16. Jahrhunderts einen designierten Konditormeister am Kaiserlichen Hof. Besucher aus ganz Europa kamen nach Wien, um dem süßen Geheimnis der weltberühmten Wiener Mehlspeisen und Schokoladen auf den Grund zu gehen. Ein gewisser Edmund Niemetz wuchs unter dem Einfluss dieser Tradition auf. 1890 eröffnete der engagierte Zuckerbäcker denn auch seine eigene Konditorei – und siehe da: Das Geschäft blühte! Im Jahre 1930 gründete schließlich sein Sohn Walter gemeinsam mit dessen Frau Johanna die berühmte Süßwarenmanufaktur Niemetz. Und seit dieser Zeit sind die Niemetz Schwedenbomben, die größte Spezialität des Hauses, buchstäblich in aller Munde!

Das Geheimnis des Erfolges? Auf der Homepage des Unternehmens kann man es nachlesen: „In den Produkten von Niemetz steckt die Erfahrung mehrerer Familiengenerationen sowie das Know-how aus der täglichen Praxis. Nur so können wir die exklusive Qualität unserer Spezialitäten und gleichbleibend hohe Standards gewährleisten.“ Und weiter heißt es da: „Die Besonderheit unserer Konditorwaren ist ihre Unverwechselbarkeit. Sie sind generische Produkte und stellen in ihrer Art eine eigene Kategorie dar. Kopierversuche scheitern vor allem am unnachahmlich feinen Geschmack und an der kompromisslos hohen Qualität des Originals.“

Das im 3. Wiener Gemeindebezirk beheimatete Unternehmen, das von der Enkelin des Firmengründers, Johanna Niemetz, und ihrem Lebensgefährten Steve A. Batchelor geführt wird, beschäftigt etwa 100 Mitarbeiter. Neben den Schwedenbomben werden von Niemetz auch andere feine Naschwaren hergestellt, unter anderem die Schokoriegel „Swedy“ und „Manja“. Der Vertrieb der beliebten Produkte erfolgt in fast allen europäischen und in zahlreichen amerikanischen Staaten.





Erscheinungsdatum: 15.02.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 13.03.2011 07:08:16 Gelesen: 1233024# 189 @  
100 Jahre FK Austria Wien

Die vorliegende Sondermarke, die anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des österreichischen Fußballklubs „Austria Wien“ erscheint, zeigt in ihrem attraktiv gestalteten Motiv neben dem Vereinsemblem Porträtfotos der vier Ehrenkapitäne Luigi Hussak, Walter Nausch, Ernst Fiala und Herbert Prohaska.

Die „Veilchen“, wie die Austria nach ihren Vereinsfarben liebevoll genannt wird, sind seit 1973 in Wien-Favoriten beheimatet, die Anfänge des Klubs reichen freilich bis ins Jahr 1911 zurück, als von den ehemaligen Spielern des „Vienna Cricket and Football-Clubs“ der „Wiener Amateur-Sportverein“ gegründet wurde.

Ihren heutigen Namen trägt die Austria, nach erfolgter Professionalisierung des Spielbetriebes, seit 18. November 1926. Als 23-facher österreichischer Meister und 27-facher ÖFB-Cupsieger gehört der FK Austria Wien zweifellos zu den erfolgreichsten heimischen Fußballklubs.

Als größte internationale Triumphe gelten die Siege im „Mitropa-Pokal“ in den Dreißigerjahren, das Erreichen des Finales im Europacup der Cupsieger 1978 sowie die beiden Halbfinalspiele im Europacup der Landesmeister 1979 und im Europacup der Cupsieger 1983.

Nach schwierigen Zeiten während des Zweiten Weltkrieges und wechselvollen Jahren danach begann erst unter dem unvergesslichen Joschi Walter ein langsamer Neuaufbau des Vereins. Der Aufschwung der Siebzigerjahre ist ohne Frage mit dem Durchbruch der jungen Talente Herbert Prohaska, Erich Obermayer und Felix Gasselich verbunden.

Nach dem Cupsieg 1974 konnte in der Spielsaison 1975/76 der bis dahin dominierende Verein „SSW Innsbruck“ überraschend in der Meisterschaft besiegt werden. Nachdem der Klub im Jahr danach zwar wieder hinter Innsbruck zurückfiel, andererseits jedoch abermals den Cup gewann, wurden die Weichen neu gestellt. Mit den Austria Tabakwerken konnte ein Sponsorvertrag abgeschlossen werden, der die wirtschaftlichen Grundlagen des Vereins längerfristig sicherte.

Nach einem neuerlichen sportlichen „Durchhänger“, der in den Neunzigerjahren den „Ausverkauf der Stars“ zum geflügelten Wort machte, wurde 1999 mit Magna unter dem austrokanadischen Multimillionär Frank Stronach die finanzielle Situation buchstäblich auf „neue Beine“ gestellt. In der Saison 2002/03 stellte sich mit dem ersten Meistertitel seit zehn Jahren und dem Cupsieg der langersehnte Erfolg wieder ein.

Die „FK Austria Wien AG“ besteht seit dem 1. Juli 2008, der Vereinsname wurde nach vielen internen Unruhen und dem letztlich erfolgten Ausstieg Stronachs wieder auf „FK Austria Wien“ geändert.

In der vergangenen Saison spielten die „Violetten“ immerhin wieder in der Qualifikationsrunde der UEFA Europa League – und sie wurden, nur einen Punkt hinter Red Bull Salzburg, österreichischer Vizemeister.

Zahlreiche bekannte Fußball-Persönlichkeiten wie Ernst Ocwirk, Matthias Sindelar, Ernst Nemec, Robert Sara, Franz Wohlfahrt, Toni Polster und die eingangs erwähnten Ehrenkapitäne trugen während ihrer glanzvollen Sportlerkarrieren den traditionellen violetten Dress.





Erscheinungsdatum: 15.03.2011
Auflagenhöhe: 550002
Druckart: Offset
Entwurf: Roland Reidinger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 15.03.2011 07:00:00 Gelesen: 1232799# 190 @  
Motorräder - KTM 125 D.O.H.C. "Apfelbeck"

Zur Geschichte dieses Motorrades: Bereits zwei Jahre nach der Vorstellung der R 100, des ersten KTM-Motorrades, stiegen die Mattighofener 1955 in den imageträchtigen Straßenrennsport ein. Damals boten Viertaktmotoren eine erfolgversprechendere Basis für die Konstruktion einer Rennmaschine als die im Zuverlässigkeitssport (heute: „Endurosport“) eingesetzten robusten Zweitakter, wie sie in den Serienmaschinen von KTM Verwendung fanden.

Weil es im KTM-Programm jedoch keinen Viertakter gab, mussten zwei Production Racer von MV Agusta als Organspender herhalten. Die italienischen 125 cm³-Motoren wurden in eigene Fahrgestelle mit Vorderrad-Schwinggabel, der so genannten Earles-Gabel, eingebaut, um erste Erfahrungen sammeln zu können.

Im Jahre 1956 konnte Firmenchef Hans Trunkenpolz den erfolgreichen österreichischen Motoren-Konstrukteur Ing. Ludwig Apfelbeck (1903 bis 1987) für sein Rennmaschinenprojekt gewinnen.
Apfelbecks kurzhubig ausgelegter DOHC-Motor leistete knapp 17 PS bei 12.000 Umdrehungen pro Minute und wurde über ein Sechsgang-Getriebe geschaltet.

Die voll verkleidete Maschine mit einer Spitzengeschwindigkeit von 180 Stundenkilometern kam überwiegend bei nationalen Rennen in Österreich, aber auch bei mehreren internationalen Rennen in Deutschland zum Einsatz, wo sie gegen die in der Weltmeisterschaft dominierenden Marken einige bemerkenswerte Erfolge erringen konnte.

Wegen der sich abzeichnenden Motorradkrise wurde die Weiterentwicklung der Apfelbeck-KTM schon Ende 1957 wieder eingestellt. Die bisherigen Werksfahrer setzten die vorhandenen Maschinen danach auf privater Basis jedoch bis 1961 weiter ein. Herausragender Fahrer war ein gewisser Erwin Lechner aus Hallein, der mehrere Staatsmeisterschaften in der 125 cm³-Klasse erringen konnte.





Erscheinungsdatum: 15.03.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 22.03.2011 13:30:54 Gelesen: 1231983# 191 @  
Autos - "Puch 500"

Zur Geschichte: Die „Puch-Werke“, gegründet 1899 von einem gewissen Johann Puch, waren ein österreichisches Unternehmen, das neben Fahrrädern, Motoren und Motorrädern auch Autos produzierte. Johann Puchs erste kleine Fabrikationsstätte war in der Strauchergasse in Graz beheimatet, einige Jahre später übersiedelte die Produktion in eine größere, für die damalige Zeit moderne Fabrik.

Dieses Stammwerk, später auch „Einser-Werk“ genannt, entstand im Süden von Graz im Stadtteil Puntigam. 1912 schied Johann Puch aus seiner Firma aus und wurde deren Ehrenpräsident. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen mehr als 1.000 Arbeiter, die jährlich etwa 16.000 Fahrräder und je 300 Motorräder und Autos herstellten.

Im Jahre 1928 entstand aus der Fusion von Austro-Daimler, der Oeffag und den Puch-Werken die Austro-Daimler-Puchwerke A.G. Nachdem bereits ab 1930 eine Kooperation beider Firmen bestand, fusionierte 1934 Austro-Daimler-Puch mit der Steyr AG zur Steyr-Daimler-Puch AG.

Wie fast alle Betriebe dieser Art wurde auch das Puch-Werk während des Zweiten Weltkrieges zur Rüstungsproduktion herangezogen, dazu reichten die vorhandenen Kapazitäten jedoch bald nicht mehr aus. Aus diesem Grund wurde in Thondorf bei Graz das so genannte „Zweier-Werk“ errichtet. Nach dem Krieg wurden hier Fahrräder, Mopeds, Motorräder, Personen- und Geländewagen produziert.

Eines dieser Modelle war der „Puch 500“, dessen Entwicklung nicht ganz ohne Schwierigkeiten verlief. Die enormen Kosten einer kompletten Neukonstruktion bzw. der Produktion einer eigenen Karosserie drohten das Projekt nämlich gleich zu Beginn scheitern zu lassen. Erst aufgrund eines Vertrags mit der Turiner Autofirma Fiat konnte man sich die Produktion einer eigenen Karosserie ersparen – es reichte, die Rohkarosserie des Fiat 500 anzukaufen und zu adaptieren.

Lediglich der Motordeckel und in späteren Jahren das feste Dach wurden in Eigenproduktion hergestellt. Nichts desto trotz waren die Unterschiede zwischen dem italienischen Fiat und dem österreichischen Steyr-Puch groß: Im Gegensatz zum luftgekühlten Twin-Motor des Fiat enthielt der Puch einen 2-Zylinder Boxermotor mit 493 ccm – und auch die Getriebe-Fahrgestelleinheit wurde zur Gänze in Graz hergestellt und wies zum Teil völlig andere Konstruktionsansätze auf.

1957 schließlich rollte der erste Puch 500 als „Cabriolimousinen-Variante“ aus dem Werk, das 16 PS starke Modell mit Faltdach sollte vor allem Motorradfahrer als Zielpublikum ansprechen.

Der Verkauf des Kleinwagens verlief ausgesprochen erfolgreich; von den fast 60.000 von 1957 bis 1975 produzierten Fahrzeugen wurden trotz der Lizenzklauseln von Fiat auch viele außerhalb Österreichs abgesetzt, die meisten davon in Deutschland.





Erscheinungsdatum: 17.03.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 25.03.2011 07:00:00 Gelesen: 1231662# 192 @  
150. Geburtstag von Karl Gölsdorf - 100 Jahre Reihe 310

„Man kann an einer Lokomotive nicht eine Tonne Gewicht einsparen, wohl aber an tausend Stellen ein Kilo.“ –

Dieses Zitat von Karl Gölsdorf veranschaulicht auf ausgesprochen pointierte Weise, mit welch großer Kreativität der bekannte österreichische Ingenieur und Konstrukteur herausragende technische Lösungen suchte.
Karl Gölsdorf (1861 bis 1916) wurde bereits in jungen Jahren von seinem Vater an die komplizierte

Konstruktion von Lokomotiven herangeführt. Von 1880 bis 1884 besuchte er die Technische Hochschule in Wien, wo er sein Diplom mit Auszeichnung abschloss. 1885 trat er in die „Wiener Maschinenfabrik“ ein, vier Jahre später wurde er ebendort Montageleiter in der Lokomotivfertigung.

Am 1. November 1891 kam er schließlich als Ingenieur-Adjunkt zum Konstruktionsbüro der Österreichischen Staatseisenbahn, wo seine buchstäblich „Bahn“-brechenden Ideen ihren schöpferischen Anfang nahmen. So erfand er zunächst eine leistungsfähige Anfahrvorrichtung für Verbunddampf-Lokomotiven, da die bisher gebräuchlichen Vorrichtungen in Österreich mit seinen teilweise schwierigen Streckenverläufen einen Zug nicht zuverlässig genug anfahren ließen.

Seine große Bekanntheit verdankt Gölsdorf freilich der Erfindung der seitenverschiebbaren Kuppelachsen für Dampflokomotiven, welche später sogar nach ihm benannt wurden (Gölsdorf-Achse). Die erste damit ausgerüstete Maschine war eine vierfach gekuppelte Dampflok im Jahre 1897. Diese schwere Lokomotive, die „BR 56“, zählt zu den meistgebauten der damaligen Zeit.

Von 1893 bis 1916 war Karl Gölsdorf Chefkonstrukteur der Kaiserlich-Königlichen Österreichischen Staatsbahnen, im Laufe der Jahre entwickelte er nicht weniger als 25 verschiedene Grundtypen bemerkenswerter Dampflokomotiven. Zu seinen Konstruktionen gehören unter anderen so bekannte Typen wie die Reihe 30 der ehemaligen Wiener Stadtbahn, die „Atlantics“ der Reihe 108 und natürlich die Reihe 310, die heuer ihr 100-jähriges Jubiläum feiert (siehe Markenmotiv).

Diese dreifach gekuppelte Schnellzug-Lok mit einem Vierzylinder-Heißdampf-Verbundtriebwerk ist zweifellos eine der schönsten dieser Epoche und mit Sicherheit die bekannteste Schöpfung Gölsdorfs. Als Mitherausgeber der Zeitschrift „Eisenbahntechnik der Gegenwart“ fand sein Schaffen auch die entsprechende Publizität beim Fachpublikum. Besondere Berühmtheit erlangte in diesem Zusammenhang seine umfangreiche Fotosammlung, die sich heute im Besitz des Deutschen Museums befindet.







Erscheinungsdatum: 22.03.2011
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ernst Sladek
Druck: Joh. Enschede`Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 07.04.2011 07:00:00 Gelesen: 1230648# 193 @  
20 Jahre Kunst Haus Wien

Neben der weltweit einzigen Hundertwasser-Gesamtschau hat das Museum seit 1991 über 60 Wechselausstellungen von renommierten österreichischen und internationalen KünstlerInnen präsentiert. Über drei Millionen Gäste haben die Ausstellungen seit der Eröffnung besucht.

Das Kunsthaus gliedert sich in zwei verschiedene Ausstellungsbereiche: einerseits das Museum Hundertwasser, andererseits die Räume für temporäre Ausstellungen – ergänzt durch den Museums-Shop und das Café Restaurant „Dunkelbunt“. Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928 – 2000) prägte die Philosophie und geistige Grundlage des Kunst Haus Wien, auch die architektonische Umgestaltung der seinerzeitigen Thonet Möbelfabrik erfolgte nach seinen Entwürfen.
Im Museum Hundertwasser wird ein einzigartiger Querschnitt durch das Schaffen dieses großen Künstlers gezeigt. Gemälde und Druckgrafiken werden hier ebenso präsentiert wie angewandte Arbeiten, architektonische Entwürfe und Zeugnisse seines ökologischen Engagements.

Die Liste der hier in den vergangenen zwanzig Jahren ausgestellten Künstler liest sich wie das Who Is Who des internationalen Kunstschaffens. Berühmte Namen wie Andy Warhol, Keith Haring, Pablo Picasso, Man Ray, David Hockney, Jean Dubuffet, Joan Miró, Christo, Jean Tinguely und viele andere zogen stets das kunstinteressierte Publikum in Scharen an. Das Ausstellungsprogramm orientiert sich dabei im Wesentlichen an vier inhaltlichen Schwerpunkten: der Beschäftigung mit der klassischen Moderne, der Begegnung mit Kunst aus den verschiedensten außereuropäischen Kulturen, der Auseinandersetzung mit den künstlerischen Positionen von Friedensreich Hundertwasser sowie mit der künstlerischen Fotografie.

Bis 2007 in privater Trägerschaft, gehört das Kunst Haus Wien nun – gemeinsam mit dem Jüdischen Museum, dem Mozarthaus Wien und dem Haus der Musik – zu den Kulturbetrieben der Wien Holding. Direktor des Hauses ist seit 2007 Dr. Franz Patay. Im Jubiläumsjahr 2011 verwöhnt das Kunsthaus Wien seine Besucher mit einer Reihe von attraktiven Jubiläumsangeboten. Neben verschiedenen interessanten Aktionen erscheint Anfang Juli, begleitend zur gleichnamigen Ausstellung, das Jubiläumsbuch „In Hundertwassers Welt".





Erscheinungsdatum: 08.04.2011
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 10.04.2011 07:00:00 Gelesen: 1230448# 194 @  
Gastronomie mit Tradition - Café Hawelka

Das Café Hawelka in der Dorotheergasse in der Wiener Innenstadt stellt eines der letzten großen, der mitteleuropäischen Tradition entsprechenden Literaten- und Künstlerkaffeehäuser dar. Das beliebte Lokal wird von Leopold Hawelka, seinem Sohn Günter und seinen beiden Enkeln Amir und Michael geführt.

Leopold Hawelka begann seine Karriere als Cafétier im Jahre 1936 mit dem Café Alt Wien in der Bäckerstraße; im Mai 1939 beschlossen er und seine Frau, das heruntergekommene Café Ludwig in der Dorotheergasse zu übernehmen. Die eindrucksvolle Innendekoration, von einem Schüler von Adolf Loos entworfen, war intakt, als die Hawelkas es übernahmen – und sie ist seitdem unberührt geblieben.

Während des Zweiten Weltkrieges war das Café Hawelka zwar geschlossen, es blieb aber wie durch ein Wunder völlig unbeschädigt. Bei der Wiedereröffnung im Herbst 1945 wurde der Kaffee auf einem Holzofen zubereitet – und als der Winter kam, sammelte Leopold Hawelka auf einem Handkarren im Wienerwald Feuerholz, während seine Frau sich um die Gäste kümmerte. Das Kaffeehaus wurde freilich bald ein zentraler Treffpunkt für die Einwohner einer besetzten und geteilten Stadt, und für all jene, die vom Krieg oder aus der Emigration zurückkehrten, bildete es die ideale Umgebung, um vor dem Elend der Zeit zu flüchten. Die warme und friedliche Atmosphäre des Lokals erwies sich als besonders attraktiv für Schriftsteller und Intellektuelle – für viele von ihnen wurde es bald ein zweites Zuhause.

Während der Sechziger und Siebziger Jahre stellte das Café Hawelka all jenes dar, was in der Wiener Künstlerszene frisch und energiegeladen war. Ebenso wie die meisten Mitglieder des Phantastischen Realismus fanden sich unter den Stammgästen die Dichter H.C. Artmann, Friedrich Achleitner und Gerhard Rühm, die Schauspieler Helmut Qualtinger und Oskar Werner, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, die Sänger Georg Danzer und André Heller sowie der Fotograf Franz Hubmann, der das Kaffeehaus über die Jahrzehnte hindurch mit seinen Bildern unsterblich machte. Auch viele Berühmtheiten aus dem Ausland versäumten nie, das Café Hawelka zu besuchen, wenn sie in Wien waren – große Namen wie Elias Canetti, Henry Miller, Arthur Miller oder Andy Warhol, um nur einige zu nennen, waren unter ihnen. Kurz: Das Café Hawelka wurde im Laufe der Zeit zu einer Institution, und Herr und Frau Hawelka waren bald genauso berühmt wie ihre illustre Gästeschar.

Auch heute noch stellt das Café Hawelka einen Zufluchtsort, eine Art Refugium mitten in der pulsierenden Großstadt Wiens dar. Für viele Gäste unverzichtbar ist freilich auch der Duft der legendären Buchteln, der allabendlich den verrauchten Raum auf vertraute Weise erfüllt.





Erscheinungsdatum: 11.04.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 11.04.2011 07:00:00 Gelesen: 1230396# 195 @  
50 Jahre bemannte Raumfahrt

Die Ära der bemannten Raumfahrt, ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit, nahm am 12. April 1961 ihren Anfang – ein historischer Tag, an den nun, zum 50-jähirgen Jubiläum, mit einer eigenen Sondermarke erinnert wird. Die Ausgabe ist, gemäß dem Anlass, entsprechend innovativ, wurde doch eine Silberfolie, die für einen besonderen Glanz sorgt, auf die Marke aufgebracht und bedruckt. Der Kleinbogen, bestehend aus zehn Marken, dessen Rand mit der Darstellung von verschiedenen berühmten Raumfahrzeugen verziert ist, stellt in seiner Gesamtheit ohne Zweifel ein gelungenes Stück „zeitgemäße Philatelie“ dar.

Zur Geschichte der bemannten Raumfahrt: Es war Juri Gagarin, der legendäre russische Kosmonaut, der an jenem 12. April 1961 als erster Mensch mit einem Wostok-Raumschiff die Erde umkreiste. Nur wenige Wochen später, am 5. Mai 1961, „konterten“ die USA im Rahmen ihres Mercury-Programms mit einem 16-minütigen suborbitalen Flug von Alan Shepard.

1968 flogen dann mit der „Apollo 7“ die ersten Menschen im Rahmen des Apollo-Programms ins Weltall, was schließlich in der ersten bemannten Mondlandung 1969 mit der berühmten „Apollo 11“ mit den drei Astronauten Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins gipfelte. Danach konzentrierte man sich auf den erdnahen Weltraum. Die Raumstationen Saljut und Skylab boten den Menschen im All ein bescheidenes „Zuhause“. Mit dem so genannten „Apollo-Sojus-Projekt“ gab es 1975 außerdem zum ersten Mal eine gemeinsame amerikanisch-sowjetische Mission. Danach gingen die beiden Nationen für die nächsten zwanzig Jahre wieder getrennte Wege.

Bereits in den Siebzigerjahren erfolgte die Entwicklung der US-Raumfähren. Zwar kommen diese nach dem katastrophalen Unglück der „Columbia“ nach wie vor zum Einsatz, ein Nachfolgesystem ist aber bereits im Entwicklungsstadium. Im Zuge der strategischen Neuausrichtung der NASA Anfang 2004 werden für die geplanten Mond- und Marsflüge andere Raumfahrzeuge benötigt, darüber hinaus ist die weitere Zukunft der ISS ungewiss.

Auch die Sowjetunion setzte in den Achtzigerjahren auf das Shuttle-Konzept – so entstand die Raumfähre „Buran“, die das Gegenstück zum US-Space-Shuttle bieten sollte. Aufgrund von finanziellen und politischen Schwierigkeiten konnte die „Buran“ jedoch nie eine bemannte Mission absolvieren, 1993 wurde das Programm schließlich gestoppt. Parallel dazu arbeitete die Sowjetunion weiter an ihrem bemannten Raumstationsprogramm.

1986 startete das erste Modul der Raumstation „Mir“, welche bis 2001 in Betrieb blieb und 28 Stammbesatzungen versorgte. Interessant ist, dass die internationale Raumstation ISS die Basis für alle gegenwärtigen Aktivitäten der staatlichen Raumfahrtagenturen, mit Ausnahme jener der Volksrepublik China, bildet.



Erscheinungsdatum: 12.04.2011
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Offset
Entwurf: Alfred Gugerell
Druck: Joh. Enschede`Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 16.04.2011 07:00:00 Gelesen: 1230039# 196 @  
Niederösterreichische Landesausstellung 2011

Vom 16. April bis 15. November entführt die Niederösterreichische Landesausstellung 2011 unter dem Titel „Erobern – Entdecken – Erleben im Römerland Carnuntum“ zu einer einmaligen Reise durch die Jahrtausende und zeigt die Entwicklung der Menschen und der Natur, von der Urgeschichte über die Römer bis ins Heute und darüber hinaus. So vielfältig wie das historische Gebiet der Region Römerland Carnuntum, so unendlich viele Möglichkeiten des Eroberns, Entdeckens und Erlebens werden bei der Landesausstellung zu sehen sein. Interessierte werden durch die Vielfalt des Römerlandes Carnuntum begeistert erleben, wie die Vergangenheit einer pulsierenden Zivilisation zu neuem Leben erwacht.

Das Freilichtmuseum Petronell, das Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg und die Kulturfabrik Hainburg sind die drei Standorte der Landesschau und erwarten die Besucher mit beeindruckenden Sensationen.

Im Freilichtmuseum Petronell fühlen Besucher römisches Flair, während sie durch die Erlebniswelt des originalgetreu rekonstruierten Stadtviertels Carnuntum schlendern. Auf weltweit einzigartige Weise zeugen hier prächtige Villen und eine authentische römische Therme von Schönheit und Lebensart einer antiken Metropole. Die enorme Ausdehnung der Stadt demonstriert ein 3D-Modell maßstabgetreu auf 350 Quadratmetern.

Auf zwei Etagen präsentiert das 1904 eröffnete, bekannteste österreichische Römermuseum „Carnuntinum“ in Bad Deutsch-Altenburg die spektakulärsten Fundstücke des antiken Carnuntums. Die Ausstellung „Götterbilder – Menschenbilder“ bietet mit spannenden Rekonstruktionen, interessanten Kurzfilmen und bildlichen Darstellungen einen beeindruckenden Querschnitt römischer Gewohnheiten.

In der Kulturfabrik Hainburg an der Donau indes bietet die attraktive Glasterrasse der ehemaligen K.u.K. Tabakfabrik atemberaubende Ausblicke auf den Nationalpark Donau-Auen, die Ausstellung im Inneren beeindruckt hingegen mit Einblicken in die Welt der großen Eroberer – von der Urgeschichte bis ins 21. Jahrhundert.

Neben diesen bekannten Kultureinrichtungen punktet die Region vor allem mit ihrer Nähe zu den beiden Hauptstädten Wien und Bratislava. Im Einzugsgebiet von etwa 60 Minuten leben rund 2,7 Millionen Menschen, davon ein Drittel in den östlichen Nachbarländern, was ein enormes Besucherpotential bedeutet.

Das attraktive Markenmotiv stammt von Schülern der Malakademie Hainburg. Das Gemeinschaftswerk, ein kunstvolles Aquarell, wurde von einer hochkarätigen Jury, der unter anderem auch die Bürgermeister von Petronell, Bad Deutsch-Altenburg und Hainburg angehörten, ausgewählt.





Erscheinungsdatum: 16.04.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 01.05.2011 07:00:01 Gelesen: 1228880# 197 @  
25 Jahre CARE Österreich

Rund 12.000 MitarbeiterInnen, davon 97 Prozent direkt aus den 70 Projektländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa, arbeiten an der Vision einer Welt ohne Armut. CARE hat allgemeinen Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und ist politisch und religiös unabhängig. Jährlich profitieren etwa 57 Millionen Menschen, davon mehr als die Hälfte Frauen, von diversen CARE-Projekten.

Die Mission von CARE ist klar definiert: Der Auftrag gilt dem Dienst am Einzelnen und an Familien in den ärmsten Gebieten der Welt. Die Stärke von CARE durch die weltweite Präsenz und die vielfältigen Ressourcen und Erfahrungen ermöglicht das Vorantreiben innovativer Lösungen sowie die Anwaltschaft für globale Zuständigkeiten.

„Wir arbeiten für eine Welt der Hoffnung, Toleranz und sozialen Gerechtigkeit, in der die Armut besiegt ist und die Menschen in Würde und Sicherheit leben“ – so lautet der Grundsatz dieser angesehenen Organisation. Fest steht: CARE ist eine globale Kraft und ein geschätzter Partner im weltweiten Kampf gegen die Armut.
„CARE Österreich, Verein für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe“, wurde vor genau 25 Jahren, 1986, gegründet. Das Team der politisch und weltanschaulich unabhängigen Organisation besteht derzeit aus 36 MitarbeiterInnen.

Zur Geschichte: Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Österreich in Trümmern und die Menschen hungerten. Umso wichtiger waren jene CARE-Pakete, die im ganzen Land verteilt wurden. 40 Jahre später zählte Österreich zu den reichsten Staaten der Welt und war damit in der Lage, Hilfe in alle Welt weiter zu geben.

Heute werden von Wien aus etwa 30 Projekte in Afrika, Asien und Südosteuropa nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ abgewickelt. In insgesamt 348 Projekten in 50 Ländern konnte CARE Österreich in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten erfolgreich Hilfe leisten – und somit fast 50 Millionen Menschen zu einem Leben in Würde verhelfen.

Die Gelder, die einerseits aus öffentlichen Mitteln der EU und aus Österreich, andererseits aus privaten Spenden stammen, fließen zu 89 Prozent direkt in die entsprechenden Projekte, der Rest entfällt auf Information, Bildungsarbeit und Verwaltung.





Erscheinungsdatum: 01.05.2011
Auflagenhöhe: 2.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 05.05.2011 07:00:00 Gelesen: 1228574# 198 @  
200 Jahre Mechitaristen in Wien

Man schrieb den 18. Februar 1811, als die Mechitaristen mit ihrem damaligen Abt Erzbischof Babikian unter großen Feierlichkeiten in ihr neues Kloster in Wien einzogen. Heute, 200 Jahre später, erinnert eine eigene Sondermarke an dieses Ereignis – das elegante Wertzeichen zeigt in seinem ansprechend gestalteten Motiv einen wertvollen antiken Bücherschrank aus der Bibliothek der Mechitaristen, die mit ihren rund 2.600 Manuskripten, 160.000 Büchern und 170.000 Zeitschriftenbänden unschätzbare Werte beinhaltet.

Zur Geschichte: Vor die Tatsache gestellt, einen neuen Aufenthaltsort zu finden, entschieden sich die nach Wien geflüchteten Mechitaristenpatres, die Haupt- und Residenzstadt der Donaumonarchie zu ihrem neuen Heimatort zu machen, wobei ihnen diese Entscheidung durch die gute Beziehung zum Kaiserhaus mit Sicherheit erleichtert wurde.

Dieses Verhältnis beruhte im Übrigen auf gegenseitigem Interesse. Abgesehen von ihrer kulturellen und geistigen Arbeit leisteten die Mechitaristen für die Monarchie und deren Ansehen im Ausland wesentliche Dienste. Durch die im Orient errichteten Schulen und ihre dortige Missionstätigkeit betrieben die armenischen Patres gewissermaßen Imagepflege für das Kaiserhaus, indem sie das kulturelle Erbe Österreichs in diese fernen Länder trugen und damit große kulturpolitische Leistungen vollbrachten.

Der gänzlich mittellos dastehenden Congregation wurde in Wien von vielen Seiten geholfen, wie etwa auch von der Wiener Bevölkerung, die den bei ihr beliebten „Padri Armeni“ mit Lebensmittelspenden über die ärgste Not hinweghalf. Als neues Zuhause wurde ihnen das ehemalige Kapuzinerkloster „Am Platzl“ in der Vorstadt St. Ulrich, das sich im heutigen 7. Wiener Gemeindebezirk befindet und auf dessen Platz auch das später neu erbaute Mechitaristenkloster steht, zur Verfügung gestellt.

Unter dem Nachfolger des ersten Wiener Generalabtes der Mechitaristen, Generalabt Azarian, begann für die Congregation ein „Goldenes Zeitalter“ – sowohl auf wissenschaftlichem Gebiet als auch in Bezug auf die baulichen Aktivitäten. Letzteres betraf auch den Erwerb eines neuen Sommersitzes. Im Jahre 1820 hatten die Mechitaristen das Gut Zeilern bei Melk in Niederösterreich erworben.

Wegen der für damalige Verkehrsverhältnisse großen Entfernung von Wien wurde dieser Besitz jedoch wieder veräußert und das näher gelegene ehemalige Franziskanerkloster in Klosterneuburg gekauft und als Sommersitz ausgebaut. Aber auch das Mutterhaus in Wien musste nach einem Großbrand im oben erwähnten St. Ulrich im Jahre 1835 vollkommen neu aufgebaut werden. Die Pläne dazu stammen übrigens vom Wiener Architekten Joseph Kornhäusel, dem Erbauer des Wiener Schottenstiftes, der zuvor auch die Kapelle des Sommersitzes in Klosterneuburg geplant hatte.





Erscheinungsdatum: 01.05.2011
Auflagenhöhe: 1.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.05.2011 07:00:00 Gelesen: 1227875# 199 @  
175 Jahre Pferdeeisenbahn Budweis - Linz - Gmunden

Die vorliegende Sondermarke erinnert an das 175-jährige Jubiläum einer Bahnlinie, die nach heutigem Empfinden etwas seltsam anmutet: die Pferdeeisenbahn Budweis – Linz – Gmunden. Diese zwischen 1827 und 1836 abschnittsweise eröffnete Bahn war nach jener, die zwischen Saint-Étienne und Andrézieux verkehrte, die zweite öffentliche Bahnstrecke auf dem europäischen Festland und diente hauptsächlich dem Transport von Salz aus dem oberösterreichischen Salzkammergut nach Böhmen.

In den Jahren von 1855 bis 1856 wurde sie zwischen Linz und Gmunden allmählich auf Dampfbetrieb umgestellt, auf der gebirgigen Strecke zwischen Linz und Budweis war diese Umstellung aufgrund zu enger Krümmungsradien und zu großer Steigungen indes nicht möglich. Bis 1873 wurde daher eine Ersatzstrecke mit zumeist anderer Trassenführung zwischen Linz und Budweis errichtet, die den Dampfbetrieb zuließ. Im Dezember 1872 wurde der Pferdebahnbetrieb schließlich eingestellt.

Zur Geschichte: Der erste Spatenstich erfolgte am 25. Juli 1825 bei Nettrowitz nördlich von Budweis. Auf den Prager Professor für höhere Mathematik, Franz Josef Ritter von Gerstner (1756 – 1832), der mit den Planungsarbeiten beauftragt wurde, und die bis zu 6.000 Arbeiter kamen jedoch zahlreiche Probleme zu. Neben der Bewältigung technischer Schwierigkeiten und der Überwindung eines Höhenunterschiedes von bis zu 540 Metern galt es, mit dem Widerstand der örtlichen Bevölkerung zu leben, die zumeist in irgendeiner Weise am Salztransport mittels Pferdefuhrwerk beteiligt war und um ihre Erwerbsquelle bangte.

Darüber hinaus kam es bald auch zu Spannungen zwischen der Projektleitung und den Bauherren. Nach unzähligen aufwändigen Errichtungsarbeiten und mehreren Teilabschnitten, die schrittweise in Betrieb gingen, wurden die Betreiber immer wieder mit neuen Schwierigkeiten konfrontiert. So führte beispielsweise die Eingleisigkeit der Strecke trotz zahlreicher Ausweichen allzu oft zu Problemen mit unerwartetem Gegenverkehr.

Erst nach der Einführung des Telegrafen Ende der 1850-er Jahre konnten diese unliebsamen Störungen des Bahnbetriebes zufriedenstellend gelöst werden.
Mit dem Bau der Kaiserin Elisabeth-Bahn (Westbahn) kam schließlich das etappenweise Ende der Pferdeeisenbahn. Erst im Jahr 1970 wurden die noch vorhandenen Reste der Pferdebahn in Österreich als Kulturdenkmäler deklariert.

1982 wurde ein „Pferdeeisenbahn-Wanderweg“ von Unterweitersdorf bis zur österreichisch-tschechischen Staatsgrenze westlich von Leopoldschlag eröffnet, der 1999 über die Grenze hinweg bis zum ehemaligen Stationsplatz in Bujanov (Angern) verlängert wurde.





Erscheinungsdatum: 01.05.2011
Auflagenhöhe: 6.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Georg Pucalka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 19.05.2011 07:00:01 Gelesen: 1227061# 200 @  
Tag der Briefmarke 2011

Die heurige Sondermarke „Tag der Briefmarke“ thematisiert die steirische Landeshauptstadt Graz, jenen Ort also, in dem die ÖVEBRIA 2011, die größte nationale Verbands-Wettbewerbsausstellung Österreichs innerhalb eines Jahres, vom 13. bis 15. Mai stattfindet. Veranstalter dieser Rang 2-Ausstellung ist das Organisationskomitee „Marke + Münze“, Ort der Schau ist die Sporthalle Seiersberg, die sich bereits in den vergangenen Jahren als Austragungsort ähnlicher Veranstaltungen bestens bewähren konnte.

Das Motiv der Zuschlagsmarke (Nominale 2,72 € + 1,36 €) zeigt im Vordergrund eine Garnitur der Grazer Schnellbahn, genauer gesagt einen Triebwagen des Typs „Desiro“ in der typischen blau-weißen Lackierung. Die so genannte „S-Bahn Graz“ ist ein steirisches Nahverkehrsprojekt, an dem seit 1998 gearbeitet wird. Die erste Inbetriebnahme erfolgte am 9. Dezember 2007, die Fertigstellung soll in den nächsten Jahren, konkret bis 2016, erfolgen. Neben der Bahn-Abbildung befindet sich das steirische Landeswappen, und im Hintergrund des Markenmotivs präsentiert sich, einer Kulisse gleich, das unverwechselbare Grazer Stadtbild mit Schlossberg, Uhrturm und der Mur.

Mit knapp 300.000 Einwohnern ist Graz die zweitgrößte Stadt Österreichs, die wunderschöne Altstadt und Schloss Eggenberg gehören seit vielen Jahren zum Weltkulturerbe der UNESCO. Darüber hinaus wurde Graz zur Menschenrechtsstadt erkoren und ist Trägerin des Europapreises; mit mehr als 40.000 Studierenden hat sich Graz zuletzt außerdem zu einer beliebten Universitätsstadt entwickelt.

Die Altstadt, wo sich die meisten Sehenswürdigkeiten befinden, erstreckt sich über den gesamten Bezirk Innere Stadt, geht aber noch über dessen Grenzen hinaus. Im Zentrum liegt der oben erwähnte Schlossberg, der zwischen 1125 und 1809 als Festung diente. (Da diese nie eingenommen wurde, steht sie übrigens im Guinness-Buch der Rekorde als stärkste Festung aller Zeiten!) Auf dem Schlossberg sind noch einige Festungsreste und Bauwerke aus dieser Zeit erhalten geblieben, unter ihnen der Uhrturm von 1570, das berühmteste Wahrzeichen von Graz, der Glockenturm und die Kasematten (ehemaliges Verlies unterm Berg).

Die Ferdinandsbrücke vor dem Schlossberg, benannt nach Kaiser Ferdinand, war die erste Kettenbrücke der Steiermark und die größte Österreichs, erbaut 1836. Sie wurde 1918 in Keplerbrücke umbenannt, zu Ehren von Johannes Kepler, der hier einige Jahre lebte und forschte.





Erscheinungsdatum: 13.05.2011
Auflagenhöhe: 400.002
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke mit Zuschlag
 
Brigitte Am: 21.05.2011 07:00:00 Gelesen: 1226895# 201 @  
Kirchen aus Österreich - Wallfahrtskirche Pöllauberg

Mit der neuen Sondermarke „Wallfahrtskirche Pöllauberg“ findet die beliebte Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Motiv zeigt das eindrucksvolle Gotteshaus „in seiner ganzen Pracht“, eingebettet in die liebliche Landschaft der hügeligen Oststeiermark.

Zur Geschichte: Die Wallfahrt zum Pöllauberg begann bereits gegen Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts mit der Verehrung eines Marienbildes.

An jenem Platz, wo heute die Annakirche steht, entstand einst eine romanische Kapelle, die hauptsächlich an Samstagen besucht wurde, was dem Berg den Namen „Samstagsberg“ brachte. Um 1340 begann der Bau der heutigen Wallfahrtskirche Maria Pöllauberg im gotischen Stil. Stifterin war Katharina von Stubenberg. Bemerkenswert am Bau der Kirche ist vor allem das zweischiffige Langhaus mit drei Jochen und einem großartigen Kreuzrippengewölbe, Chor und Vorhalle sind indes zu drei Schiffen erweitert.

Die Kirche liegt unterhalb der ursprünglichen Kapelle auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Berg, sodass das mächtige Bauwerk teilweise sogar über den Berg hinaus errichtet werden musste. Das Hauptportal im Westen ist nur über 18 Stufen erreichbar; im Jahr 2009 wurde schließlich ein barrierefreier Zugang auf der linken Seite eingerichtet – damit ist der Zugang vom Hauptplatzweg ohne Stufen möglich.

Die Wände der Kirche bestehen größtenteils aus unverputztem Bruchstein, lediglich die Westfassade wurde aus Haussteinen hergestellt. Die Gesamtlänge der Kirche beträgt mehr als 37 Meter, die Breite fast 14 Meter.

Die Einrichtung des Inneren enthält neben mehreren anderen wertvollen Kunstwerken auch eine gotische Marienstatue aus dem 15. Jahrhundert – der größte Teil des kirchlichen Inventars stammt hingegen aus dem Barock. Der wunderschöne Hochaltar, der in seiner reichen Fülle ein ausdrucksvolles Glaubensbekenntnis darstellt, wurde von Max Schkotnigg und dessen Sohn Joseph zwischen 1710 und 1730 errichtet, die Orgel auf der Empore mit reicher Stuckatur stammt aus dem Jahre 1684.

Etwa zur gleichen Zeit wurde der gotische Kirchturm durch einen Blitzschlag zerstört und später durch einen barocken Turm ersetzt, 1872 wurde dieser um ein Kreuz erweitert.

Auch heute noch gehört der Pöllauberg zu den wichtigsten Wallfahrtsorten der Steiermark und wird Jahr für Jahr von rund 100.000 Gläubigen zur Andacht und inneren Einkehr besucht.





Erscheinungsdatum: 20.05.2011
Auflagenhöhe: 320.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 25.05.2011 07:00:02 Gelesen: 1226377# 202 @  
Alte Meister - Pieter Bruegel d. Ä. – Der Turmbau zu Babel

Pieter Bruegel der Ältere, einer der bedeutendsten Maler der Niederländischen Renaissance, wurde vor allem durch seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens im Herzogtum Brabant (Flandern) des 16. Jahrhunderts bekannt. Über das Leben dieses alten Meisters ist nicht viel bekannt, nur einige wenige Eckdaten lassen sich mit Sicherheit sagen: Bruegel war Schüler des Antwerpener Künstlers Pieter Coecke van Aelst und arbeitete anschließend in einer Kupferwerkstatt.

Während einer Italienreise zwischen 1552 und 1555, auf welcher sich schon die Landschaftsdarstellung als ein Schwerpunkt seines Schaffens abzeichnete, lebte er ab 1553 für einige Zeit in Rom, wo er für den Miniaturmaler Giulio Clovio tätig war. Danach kehrte er nach Antwerpen zurück, heiratete und ließ sich schließlich in Brüssel nieder. Nach seinem Tod am 5. September 1569 wurde Pieter Bruegel in der Kirche Notre Dame de la Chapelle beigesetzt.

Bruegels eigenwillig typischer Stil ist nur unzureichend mit einem Stilbegriff zu beschreiben. Eines seiner großen Vorbilder war Hieronymus Bosch, dessen Bildsprache er vor allem in seinen früheren Werken immer wieder gekonnt zitierte. Die flämische Landschaftsmalerei des 16. Jahrhunderts führte Bruegel freilich auf ihren Höhepunkt; er begründete das niederländische Bauerngenre und schuf zahlreiche allegorische Werke, die auf verschiedene Sprichwörter und Volkskultur in künstlerischer Weise Bezug nehmen.

Der „Turmbau zu Babel“ ist ohne Zweifel eines der berühmtesten Gemälde von Pieter Bruegel dem Älteren. Dargestellt wird das im Ersten Buch Mose geschilderte Unternehmen der Menschen, einen Turm zu bauen, „dessen Spitze bis an den Himmel reiche“. Das ungeheure Ausmaß des Bauwerkes, der Aufwand an Arbeitskraft und die dabei verwendete Bautechnik sind die Hauptinhalte dieses Kunstwerks, die umliegende Landschaft ist indes ganz offensichtlich von der flandrischen Natur geprägt – erkennbar sind in der Ferne Meer, Gebirge und eine von Mauern umgebene, an Antwerpen erinnernde Stadt, die hinter dem Turm liegt.

Die meisten der auf dem Gemälde dargestellten Menschen, in erster Linie Handwerker und Steinmetze, sind winzig klein, wesentlich größer ist nur der Bauherr, König Nimrod mit seinem Gefolge. Der Kotau, den die Steinmetze vor ihm vollziehen, weist auf die orientalischen Wurzeln der Geschichte hin. Das imposante Bild, so die Interpretation, gilt als Hinweis auf die Vergänglichkeit alles Irdischen und der Vergeblichkeit jedweden menschlichen Strebens, es Gott als Schöpfer gleichzutun.





Erscheinungsdatum: 01.06.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Stich: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 30.05.2011 07:00:00 Gelesen: 1225465# 203 @  
Hans Makart 1840 - 1884

Hans Makart – am 28. Mai 1840 in Salzburg geboren, am 3. Oktober 1884 in Wien verstorben – war ein bekannter österreichischer Maler und Dekorationskünstler. Er gilt als der repräsentative Maler der so genannten „Ringstraßenepoche“ schlechthin.

Zur Person: Als junges Talent vom Kaiserhaus nach Wien berufen, machte Hans Makart rasch Karriere. Seine Gemälde waren beim aufstrebenden Bürgertum äußerst beliebt und galten bald als Gradmesser der gesellschaftlichen Anerkennung und Reputation. Makart verstand es, die neuen Möglichkeiten am Beginn des Industriezeitalters zur Popularisierung seines Werkes und seiner eigenen Ästhetik einzusetzen. Seine Sujets wurden zu Markenzeichen und Spiegelbildern seiner Zeit und sorgten sowohl national als auch unternational für großes Aufsehen.

Die Anerkennung und Wertschätzung, die Makart zuteil wurde, sowie seine malerische Auffassung der Farbe, die auf Delacroix als Vorläufer verweist, legen einen Vergleich mit der internationalen Kunst seiner Zeit nahe. Seine intensive malerische Auseinandersetzung mit den Opern Richard Wagners zeigt sein Gespür für die neuen künstlerischen Entwicklungen. Die Entwürfe des mit Richard Wagner befreundeten Gottfried Semper regten Makart zu eigenen Architekturfantasien an, die sein Interesse am Gesamtkunstwerk belegen.

Hans Makart steht heute nicht nur für riesige Leinwände in effektvoll koloristischer Malerei, sondern auch für exzessiven Starkult und den Glanz einer ganzen Ära. Kaum ein anderer österreichischer Künstler konnte im 19. Jahrhundert eine derart herausgehobene Stellung erlangen wie der „Malerfürst“. Über die Malerei hinaus nahm Makart jedoch als universeller „Designer“ der Ringstraßenzeit auch maßgeblichen Einfluss auf Theater, Wohnkultur und Kleidungsstil; in den 1870er-Jahren löste er in Wien eine regelrechte „Makart-Mode“ aus.

Zwei bedeutende Wiener Museen – das Untere Belvedere ebenso wie das Wien Museum im Künstlerhaus – zeigen ab 9. Juni Ausstellungen mit Werken von Hans Makart. Unter den Titeln „Maler der Sinne“ bzw. „Ein Künstler regiert die Stadt“ kann das kunstinteressierte Publikum das breite Oeuvre dieses bedeutenden Künstlers bestaunen. Die beiden Motive auf dem vorliegenden Sondermarkenblock zeigen Ausschnitte aus den bekannten Gemälden „Porträt von Dora Fournier-Gabillon“ (links, Nominale 0,70 €) und „Der Triumph der Ariadne“ (rechts, Nominale 1,70 €).



Erscheinungsdatum: 09.06.2011
Auflagenhöhe: 170.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 06.06.2011 07:00:00 Gelesen: 1224534# 204 @  
Land der Wälder

Mit der Resolution 61/193 erklärten die Vereinten Nationen das heurige Jahr zum Internationalen Jahr der Wälder. Aus diesem Anlass erscheint – in Kooperation mit der Münze Österreich – ein attraktiver Sondermarkenblock, der in seinem rundformatigen Motiv typische Vertreter aus der Flora und der Fauna heimischer Wälder zeigt. Ziel der Vereinten Nationen ist es, das Bewusstsein und Wissen um die Erhaltung und nachhaltige Entwicklung aller Arten von Wäldern zum Nutzen heutiger und künftiger Generationen zu fördern.

Dabei soll auf die besondere Bedeutung des Waldes und einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung auch im Rahmen der Bekämpfung der Armut hingewiesen werden.

Österreichs Fläche verfügt bundesweit über rund 47 Prozent Waldanteil. Es handelt sich dabei um eine forstwirtschaftlich genutzte Fläche von mehr als 3,3 Millionen Hektar. Die Bundesländer Steiermark und Kärnten haben mit jeweils rund 61 Prozent den höchsten Waldflächenanteil, sogar die Bundeshauptstadt Wien verfügt erstaunlicherweise über etwa 21 Prozent Waldfläche.

Fast drei Viertel des heimischen Waldes sind in Privatbesitz, zirka 16 Prozent bewirtschaften die Österreichischen Bundesforste, 9 Prozent sind Gemeinschaftswald, 2 Prozent Gemeindewald und 1 Prozent ist Landeswald.

Die Bewirtschaftung eines Waldes ist freilich nur eine von vielen Aufgaben. Laut aktuellem „Waldentwicklungsplan“ unterliegen etwa zwei Drittel der Waldfläche dieser Nutzfunktion. Vor allem in gebirgigen Regionen ist die so genannte Schutzfunktion für Siedlungen und Wirtschaftsräume von großer Bedeutung, darüber hinaus dienen die Wälder natürlich auch der Wohlfahrt und letztlich der Erholung.

Der Wald, ein wichtiger Lebensraum zahlreicher heimischer Tierarten, kann zweifellos als „wahres Leistungswunder“ bezeichnet werden. Er erfüllt eine Vielfalt unersetzbarer Aufgaben für uns Menschen und unsere Umwelt – so liefert er unter anderem den nachwachsenden, umweltfreundlichen, natürlichen Rohstoff Holz, zu dem es heute kaum eine sinnvolle Alternative gibt. Das einzigartige Ökosystem Wald beherbergt einen Naturschatz, den es mit aller Kraft zu erhalten gilt.

Aus diesem Grund forderte das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft alle hoheitlichen Einrichtungen, öffentlichen und privaten Interessensvertretungen sowie alle am Wald Interessierten auf, gemeinsam den sorgsamen Umgang mit dem Wald weiterzuentwickeln, um die vielfältigen Interessen an der Nutzung des Waldes auch in Zukunft miteinander zu vereinbaren.

Der neue Sondermarkenblock ist ein kleiner Beitrag dazu, das entsprechende Bewusstsein dafür zu fördern.





Erscheinungsdatum: 15.06.2011
Auflagenhöhe: 220.000
Druckart: Offset
Entwurf: Mag. Helmut Andexlinger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 30.06.2011 07:00:00 Gelesen: 1222582# 205 @  
100 Jahre Österreichische Militärluftfahrt

Man schrieb den 23. Oktober 1909, als Kaiser Franz Joseph, gemeinsam mit rund 300.000 Wienern, hohen Militärs und Mitgliedern des Kaiserhauses, die Vorführungen von Louis Bleriot in seinem Eindecker Typ XI verfolgten – erstmals hatten sie einen Menschen in einem Flugzeug fliegen gesehen.

Bleriots begeistert aufgenommener Auftritt in Wien war ohne Zweifel das sichtbare Zeichen dafür, dass das motorbetriebene Flugzeug auch in Österreich-Ungarn den Durchbruch geschafft hatte. Die militärischen Stellen hatten freilich schon vorher Interesse an einem Motorflugzeug gezeigt, Verhandlungen über den Ankauf eines Wright-Apparates scheiterten aber am Preis.

Weder der chronische Geldmangel noch das Misstrauen vieler Militärs gegen eine neue Waffengattung konnten jedoch den Fortschritt aufhalten. Ihr erstes Flugzeug, einen (nicht mehr wirklich flugfähigen) Voisin-Apparat, bekam die Armee geschenkt, in weiterer Folge kamen noch mehrere Einzelstücke von reichen, flugbegeisterten Gönnern dazu. Zudem waren auch einige Offiziere bereit, auf eigene Kosten einen „Aeroplan“ zu erwerben oder sogar selbst zu bauen.

Als Erster erwarb ein gewisser Oberleutnant Miescislaus Miller im Juni 1910 das Pilotendiplom, weiter Offiziere folgten ihm. Diese ersten Schritte der militärischen Fliegerei konnten natürlich nicht die Basis für eine planmäßige Entwicklung der Luftfahrt in der k.u.k. Armee sein. Der wichtigste Befürworter der Motorluftfahrt war schließlich Generalstabschef Conrad von Hötzendorf, der bereits 1908 die Möglichkeiten der militärischen Nutzung erkannte und für deren großzügige Förderung eintrat.

So beantragte er im Oktober 1910 die Beschaffung von 200 Flugzeugen und die Ausbildung von 400 Piloten – sein Antrag bewirkte letztlich eine Ausschreibung für Militärflugzeuge durch die Heeresverwaltung. Im Oktober 1910 wurde das Angebot von Ignaz „Igo“ Etrich zur Lieferung einer „Etrich-Taube“ zum Preis von 25.000 Kronen angenommen. Auch bei der Firma Autoplanwerke Ges.m.b.H. bestellte man je einen Autoplan-Doppeldecker und einen Pischof-Eindecker.

Am 2. April 1911 übernahm die Heeresverwaltung die „Etrich-Taube“, von den Schenkungen abgesehen, als erstes Militärflugzeug der k.u.k. Armee. Da die Taube den Bedingungen entsprach, entschloss man sich noch vor Lieferung der beiden anderen Maschinen zum Ankauf von zwei weiteren Tauben. Am 19. April schließlich wurde auf dem Flugfeld Wr. Neustadt die „Flugmaschinen-Instruktions-Abteilung“ aufgestellt, und schon im Mai 1911 begann der erste Fliegerkurs, an dem 27 Offiziere teilnahmen. Die österreichische Militärluftfahrt nahm personell und materiell Gestalt an.

Das Motiv der neuen Sondermarke spannt auf attraktive Weise den bildhaften Bogen eines ganzen Jahrhunderts: Es zeigt sowohl die oben erwähnte „Etrich-Taube“ als auch den zur Zeit modernsten Militärhubschrauber Österreichs, den so genannten „Black Hawk“.





Erscheinungsdatum: 01.07.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 05.07.2011 07:00:00 Gelesen: 1221991# 206 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Tassilo Kelch - Stift Kremsmünster

Das ästhetische Wertzeichen zeigt den um 780 vom bayrischen Herzog Tassilo und seiner Gemahlin Luitpirga, vermutlich zur Gründung Kremsmünsters, gestifteten Tassilokelch.

Die genaue Entstehungsgeschichte ist unklar. Da die Inschrift am Fuße des Kelchs die Hochzeit Tassilos voraussetzt, kommt nur eine Entstehung nach 768/69 in Frage. Als Herstellungsort wird eine Salzburger Werkstätte vermutet, es ist aber auch der bayrische bzw. oberitalienische Raum nicht völlig auszuschließen. Die im insularen Stil kontinentaler Prägung ausgearbeiteten Flechtband- und Tierornamente führten früher zur Vermutung, dass das wertvolle Gefäß vielleicht auch in England angefertigt worden sein könnte.

Der aus Kupfer bestehende Tassilokelch ist etwa 25 cm hoch und 3 kg schwer, Kuppa und Knauf wurden als Einzelstücke hergestellt. Auf den teilweise vergoldeten Kelch sind Silbermedaillons aufgelötet, wobei die fünf großen Brustbilder an der Kuppa Christus mit den Initialen IS (Jesus Salvator), umgeben von den vier Evangelisten, die kleineren am Fuß die Heilige Maria und Johannes den Täufer, und, nach einer unsicheren Interpretation, die Langobardenkönigin Theodolinde und den heiligen Theoto zeigen.

Darüber hinaus ist der Kelch mit Ornamenten in verschiedenen Stilrichtungen und Techniken, mehreren Pflanzenornamenten und geometrischen Motiven reich verziert.

Aufgrund der Größe und der aufwändigen Gestaltung des Kelchs handelt es sich wohl um einen so genannten Spendekelch („calix ministerialis“), der bei besonders festlichen Gottesdiensten benutzt wurde (und immer noch wird), um den Gläubigen die Kelchkommunion zu reichen. Ein Detail legt diese Annahme freilich im Besonderen nahe: Der Ring aus Metallperlen oberhalb des Knaufs ist frei drehbar.

Dies erleichtert die Handhabung bei der Darreichung an mehrere Kommunikanten nacheinander; der Kelch kann so vom Kommunionspender nämlich nach jeder Person leichter gedreht werden – dies kann als Beleg für die Praxis der Kelchkommunion in der damaligen Zeit angesehen werden.

Interessant ist, dass auch Papst Benedikt XVI. den Kelch bei der Feier der Heiligen Messe in Mariazell am 8. September 2007 verwendete.
Die Inschrift am Fuß des wertvollen Kleinods lautet "TASSILO DVX FORTIS + LIVTPIRC VIRGA REGALIS", was übersetzt so viel bedeutet wie "Tassilo, tapferer Herzog + Liutpirg, königlicher Spross" – ein Hinweis darauf, dass es sich, wie eingangs erwähnt, um den Hochzeitskelch von Tassilo handeln dürfte.





Erscheinungsdatum: 01.07.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 09.07.2011 07:00:00 Gelesen: 1221486# 207 @  
625 Jahre Bruderschaft St. Christoph

Mit der vorliegenden, von Prof. Adolf Tuma gestalteten Sondermarke wird dem 625-jährigen Jubiläum der Bruderschaft St. Christoph, einer mit mehr als 18.000 Mitgliedern starken „Vereinigung christlicher Nächstenliebe“, gedacht. Sitz der Bruderschaft ist das bekannte Arlberg Hospiz Hotel mit der dazugehörigen Kapelle in St. Christoph am Arlberg; zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten mit klangvollen Namen wie zum Beispiel der König von Spanien, Juan Carlos I., die niederländische Königin Beatrix, die Fürsten von Liechtenstein sowie mehrere Mitglieder des saudischen Königshauses gehören der karitativen Vereinigung an.

Die Geschichte der Bruderschaft geht zurück bis ins Gründungsjahr 1386, als Heinrich von Kempten die Initiative ergriff, Geld für den Bau des Hospiz auf dem Arlbergpass als Schutzhaus für in Not geratene Reisende zu sammeln. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Bruderschaft von einem gewissen Arnold Ganahl wieder ins Leben gerufen.

Die wiedererstandene Vereinigung half anfangs in erster Linie Waisenkindern der beim Bau des Arlberg-Straßentunnels verunglückten Arbeiter und ermöglichte ihnen damit eine entsprechende Ausbildung. Seitdem erlebte die Bruderschaft einen überaus großen Aufschwung zu neuer, nie dagewesener Blüte und unterstützt heute vornehmlich Kinder und Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind.

Alle Mitglieder der Bruderschaft und auch die Funktionäre des Vorstandes verrichten ihre Tätigkeit auf ehrenamtlicher Basis, das heißt, dass das gesamte gespendete Geld ausschließlich bedürftigen Personen zugute kommt. Der derzeitige Bruderschaftsmeister ist Adolf Werner, der Seniorwirt des Hospizhotels. Schatzmeisterin ist seine Frau Gerda Werner, die Tochter von Arnold Ganahl.

Interessant ist, dass die Bruderschaft St. Christoph ein eigenes Wappen als Symbol führt. Dieses „Bruderschaftswappen“ ist die Nachbildung einer Darstellung aus einem der überlieferten mittelalterlichen Wappenbücher aus der Zeit von Heinrich von Kempten aus dem 14. Jahrhundert. Es zeigt das „Lamm Gottes“ in Weiß auf goldenem Grund, ein Kreuz in Gold auf weißem Grund und darunter drei rote Kreuze auf weißem Grund, symbolisierend die christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung.

Ein Ausschnitt eines historischen Gemäldes des Anwesens in St. Christoph – eine Miniatur von nicht einmal 8 x 15 cm – sowie das erwähnte Bruderschaftswappen bilden das Motiv der attraktiven Sondermarke.





Erscheinungsdatum: 09.07.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.07.2011 07:00:00 Gelesen: 1221270# 208 @  
50 Jahre OECD

Vor genau 50 Jahren, 1961, trat die heutige OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) an die Stelle ihrer Vorläuferorganisation OEEC, welche ihrerseits im Jahre 1947 mit Unterstützung der Vereinigten Staaten und Kanadas zur Koordinierung des Marshall-Plans für den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde.

Als Hauptquartier bezog die OEEC seinerzeit das Château de la Muette in Paris, wo die OECD übrigens auch heute noch ihren Hauptsitz hat.
Die neue Organisation, die OECD, sollte ihren Mitgliedsländern helfen, eine optimale Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung sowie einen höheren Lebensstandard zu erreichen und dadurch zur Entwicklung der Weltwirtschaft beizutragen.

Gleichzeitig sollte die OECD die Staaten dabei unterstützen, ihre finanzielle Stabilität zu wahren. Die Gründungsakte der Organisation, die so genannte „OECD-Konvention“, nennt als weitere Ziele einen Beitrag zu einem gesunden wirtschaftlichen Wachstum in anderen Ländern und eine Ausweitung des Welthandels auf multilateraler und nichtdiskriminierender Grundlage.

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hat die OECD in den vergangen Jahren freilich ihren Aktionsradius über den Kreis der 34 Mitgliedsländer deutlich erweitert. Heute stellt sie ihre Analysen und Erfahrungen in den Dienst von über 100 Entwicklungs- und Schwellenländern und trägt damit den Veränderungen im globalen Wirtschaftsumfeld Rechnung.

Oberstes Entscheidungsorgan der OECD ist der Rat – er setzt sich aus je einem Vertreter der Mitgliedsländer und der Europäischen Kommission zusammen. Der Rat tagt regelmäßig auf Botschafterebene und fasst seine Beschlüsse im Konsens. Mindestens einmal jährlich tagt der Rat auf Ministerebene, um wichtige Fragen zu beraten und die Prioritäten für die Arbeit der OECD festzulegen. Die vom Rat beschlossenen Arbeiten werden vom Sekretariat umgesetzt.

Vertreter der Mitgliedsländer und eingeladener Nicht-Mitglieder treffen sich indes in den rund 200 Ausschüssen, Arbeits- und Expertengruppen der OECD, wo Konzepte ausgearbeitet und die Fortschritte in den verschiedenen politischen Bereichen überprüft werden. Rund 40.000 hochrangige Vertreter aus den nationalen Verwaltungen nehmen jährlich an diesen OECD-Arbeitstreffen teil.

Das Sekretariat seinerseits steht unter der Leitung eines Generalsekretärs – Amtsinhaber ist seit Juni 2006 der Mexikaner Angel Gurría. Ihm stehen ein oder mehrere Stellvertretende Generalsekretäre zur Seite. Der Generalsekretär führt den Vorsitz im Rat und ist das Bindeglied zwischen den Vertretungen der Mitgliedsländer und dem Sekretariat.





Erscheinungsdatum: 11.07.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 14.07.2011 16:19:53 Gelesen: 1220846# 209 @  
Eisenbahnen - 100 Jahre Stammersdorfer Lokalbahn

Die Stammersdorfer Lokalbahn – heute auch als „Weinviertel-Landesbahn“ bezeichnet – ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte und von den ÖBB betriebene Nebenbahn im niederösterreichischen Weinviertel. Ursprünglich verlief diese von Stammersdorf über Auersthal bis nach Dobermannsdorf, heute ist nur noch der Abschnitt von Obersdorf bis Bad Pirawarth in Betrieb.

Zur Geschichte: Am 7. Juni 1884 wurde die Dampftramwaystrecke Stephaniebrücke – Stammersdorf eröffnet. Zwei Jahre später, am 15. Juni 1886, nahm die „Dampftramway Krauss & Comp.“ den Güterverkehr auf der Gesamtstrecke auf. Am 2. Dezember 1897 empfahl erstmals der niederösterreichische Landesausschuss dem Landtag den Bau einer Lokalbahn von Stammersdorf nach Auersthal. Knapp ein Jahr später, am 4. September 1898, lag der technische Bericht für das Projekt einer normalspurigen Lokalbahn Stammersdorf – Auersthal vor.

Gestützt auf die Konzessionsurkunde vom 16. November 1901 begann man mit dem Bau der Bahnlinie, die technisch-polizeiliche Abnahme der Strecke erfolgte am 15. April 1903, ihre Eröffnung am 26. April desselben Jahres.
Mit Urkunde vom 6. Jänner 1908 wurde der Aktiengesellschaft „Lokalbahn Stammersdorf – Auersthal“ schließlich die Konzession zum Bau und Betrieb einer normalspurigen Lokalbahnlinie von der Station Auersthal zur Station Schweinbarth (Lokalbahn Gänserndorf – Gaunersdorf) und von der Station Pyrawarth über Zistersdorf zur Station Dobermannsdorf (Lokalbahn Ernstbrunn – Hohenau) erteilt.

Am 9. August 1909 ging die Strecke nach Groß Schweinbarth in Betrieb, am 14. August 1909 wurde der nördliche Ast von Dobermannsdorf nach Zistersdorf eröffnet, und vor genau einhundert Jahren, am 15. Juli 1911, feierte man die Inbetriebnahme der letzten Teilstrecke von Zistersdorf nach Bad Pirawarth. Am 1. Mai 1913 übernahmen die Niederösterreichischen Landesbahnen die Strecke, ehe mit 1. Jänner 1921 die Übernahme durch die Bundesbahnen Österreichs erfolgte. Im Mai 1988 wurden, gemeinsam mit mehreren anderen Lokalbahnen im Weinviertel, die Abschnitte Hohenruppersdorf – Dobermannsdorf und Obersdorf – Stammersdorf eingestellt, auf zweiterem 1995 auch die Gleise abgetragen.

Das Markenmotiv zeigt eine historische Dampflokomotive der Reihe BBÖ 378, im Hintergrund erkennt man das alte Bahnhofsgebäude des beliebten Wiener Heurigenortes Stammersdorf.



Erscheinungsdatum: 15.07.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 01.08.2011 07:00:00 Gelesen: 1218708# 210 @  
Marken.Edition 1 Klimt Zeichnung

Gustav Klimt war ohne Zweifel einer der bedeutendsten österreichischen Maler und einer der berühmtesten Vertreter des Wiener Jugendstils, auch genannt Wiener Secession. Diese Klimt-Zeichnung heißt „Fischblut“ und wurde in der Zeitschrift „Ver Sacrum“ 1898 veröffentlicht.



Erscheinungsdatum: 02.08.2011
 
Brigitte Am: 08.08.2011 07:00:00 Gelesen: 1217808# 211 @  
Marken.Edition 20 Österreichische Zweiräder

Oft legendär, in jedem Fall aber – ob motorisiert oder nicht – historisch und technisch interessant: Zweiräder österreichischer Herkunft. Diese Edition präsentiert eine Auswahl des Technischen Museums in Wien. Inklusive 15 Marken à 62 Cent und 5 Marken à 70 Cent.



Erscheinungsdatum: 09.08.2011
 
Brigitte Am: 14.08.2011 07:00:00 Gelesen: 1216974# 212 @  
Marken.Edition 20 SK Pilze

Diese Edition präsentiert die unterschiedlichsten Pilzarten – von Speisepilzen wie dem Herrenpilz bis hin zu giftigen wie dem Fliegenpilz. Inklusive 15 Marken à 62 Cent und 5 Marken à 70 Cent.



Erscheinungsdatum: 16.08.2011
 
Brigitte Am: 05.09.2011 09:49:03 Gelesen: 1214677# 213 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Bronzerelief - Basilika Rankweil

Mit dem neuen Wert „Bronzerelief – Basilika Rankweil“ findet die beliebte Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Markenmotiv zeigt einen Ausschnitt dieses von Ulrich Henn, einem deutschen Bildhauer, geschaffenen Kleinods.

Zur Basilika: Eine Sonderform früher christlicher Kultbauten in Rätien sind die so genannten Kirchenburgen. Sie waren auf schwer zugänglicher Höhe angelegt, von einem Mauerring und meist auch von einem Friedhof umgeben. Die Kirche auf dem 50 Meter hohen Liebfrauenberg in Rankweil ist eine solche Wehrkirche. Sie bildete ab dem 8. Jahrhundert das Zentrum einer Großpfarrei, die zeitweise weite Teile des Vorarlberger Vorderlandes umfasste und bis ins Schweizer Rheintal reichte. Im 14. Jahrhundert durch kriegerische Ereignisse völlig niedergebrannt, wurde von 1470 bis 1510 an der gleichen Stelle die Kirche St. Maria im gotischen Stil errichtet.

1657 wurde schließlich von Baumeister Michael Beer eine Loreto-Kapelle mit dem Gnadenaltar angebaut. Interessant ist, dass die Liebfrauenkirche durch all die Jahrhunderte hindurch ihre bedeutsame religiöse Ausstrahlung behielt, gefördert freilich durch die Wallfahrtsziele und durch die zentrale Lage in der Mitte Vorarlbergs. Heute ist die Basilika Pfarrkirche der Pfarrei „Zu Unserer Lieben Frau Mariä Heimsuchung“ in Rankweil.

Das bekannte Gotteshaus beherbergt mehrere sakrale Schätze, darunter beispielsweise das byzantinisch-romanische Bilderkreuz „Silbernes Kreuz“ (vermutlich eine Schenkung von Karl dem Großen an den Grafen Hunfried) sowie das romanische Fronbogenkreuz, das so genannte „Kümmerniskreuz“.

Das auf der Marke abgebildete Relief „Heilung einer Frau“ ist indes ein Kunstwerk aus unserer Zeit – es ist Teil eines 1986 geschaffenen Bronzealtars und stammt, wie oben erwähnt, von Ulrich Henn. Der 1925 in Schwäbisch Hall geborene Künstler schuf einst, in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, mit Rasierklingen und aus Munitionskistenholz seine ersten Werke. Im Jahre 1948 gründete Henn sein eigenes Atelier in Stuttgart und machte sich als Bildhauer selbstständig. Seit damals entstanden unzählige bedeutende sakrale Kunstwerke in vielen verschiedenen Ländern, darunter Kirchenportale, Brunnen, Freiplastiken, Altäre und subtil gearbeitete Tabernakel, die die feine „Handschrift“ Henns auf unverkennbar schöne Weise zeigen.





Erscheinungsdatum: 02.09.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 05.09.2011 17:00:01 Gelesen: 1214628# 214 @  
175. Todestag von Ferdinand Raimund

Am 5. September jährt sich der Todestag von Ferdinand Raimund bereits zum 175. Mal – Anlass für die Herausgabe der vorliegenden Sondermarke, mit welcher der berühmte österreichische Dramatiker entsprechend gewürdigt wird. Gemeinsam mit Johann Nestroy zählt Raimund ohne Zweifel zu den bedeutendsten Vertretern des Alt-Wiener Volkstheaters.

Ferdinand Raimund, geboren am 1. Juni 1790 in Wien, war der Sohn eines eingewanderten böhmischen Drechslermeisters. Als junger Süßwarenverkäufer im Theater kam er erstmals mit dem Metier der Schauspielerei in Berührung; bald darauf schloss er sich umherziehenden Komödianten an und ging mit ihnen auf Tournee durch die Provinz. Nach anfänglichen Misserfolgen zog er schließlich mehrere Jahre lang mit verschiedenen Schauspieltruppen durch Westungarn. 1814 kehrte er nach Wien zurück und feierte am Theater in der Josefstadt seine ersten Erfolge. Sein künstlerischer Durchbruch gelang ihm 1815 mit dem Stück „Die Musikanten am Hohen Markt“, verfasst von seinem späteren Schwiegervater Josef Alois Gleich. Von 1817 an gehörte Raimund dem Ensemble des Theaters in der Leopoldstadt an, zwei Jahre davon, 1828 bis 1830, sogar der Direktion. Hier spielte er nicht nur, sondern führte auch Regie.

Eine unglückliche Ehe, zahlreiche Affären und seine Vorstellung von der idealen Liebe prägten seine Arbeit als Schriftsteller ebenso wie seine Hypochondrie und sein enormer Ehrgeiz, eigentlich zum „Tragiker“ geboren zu sein. Trotz seines Ziels, des tragischen Charakterfachs, errang er jedoch seine größten Erfolge mit Stücken aus dem Bereich der Komödie – und zwar sowohl bei der Kritik als auch beim Publikum. Von Depressionen geplagt und zurückgezogen in seine Villa in Pernitz (NÖ), verstarb Ferdinand Raimund im Alter von nur 46 Jahren. Er liegt auf dem Bergfriedhof zu Gutenstein begraben.

Unbestritten ist der Einfluss seines literarischen Werks auf die weitere Entwicklung des Volksstücks und der Dramatik im 20. Jahrhundert. In sein Schaffen mündeten die Traditionen des Barocktheaters, des Stegreifspiels und des Wiener Zauberstücks gleichermaßen wie die der Lokalposse, der Parodie und des bürgerlichen Schauspiels. „Der Bauer als Millionär“, „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ und „Der Verschwender“ (mit dem berühmten „Hobellied“) zählen bis heute zu den beliebtesten und meistgespielten Theaterstücken im deutschsprachigen Raum.





Erscheinungsdatum: 04.09.2011
Auflagenhöhe: 320.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Milewski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 06.09.2011 07:00:01 Gelesen: 1214585# 215 @  
100 Jahre Fußballmeisterschaft in Österreich

Fußball – die schönste Nebensache der Welt – steht im Mittelpunkt der vorliegenden Sondermarke, mit der die Post zum 100-Jahr-Jubiläum der Österreichischen Meisterschaft auf charmante Weise gratuliert.
Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1911, als unter dem Titel „Erste Klasse“ erstmals eine Fußballmeisterschaft in Österreich ausgetragen wurde.

Bis zur Saison 1949/50 wurde diese Liga allerdings unter Ausschluss der Mannschaften außerhalb Wiens und Niederösterreichs geführt, weshalb erst seit dieser Saison eine gesamtösterreichische Fußballliga existiert. Interessant ist, dass die „Bundesliga“ im Laufe der Jahre mehrmals ihren Namen wechselte – dies erfolgte meist mit einer Änderung des bestehenden Spielsystems. Gründungsname war, wie erwähnt, „Erste Klasse“, welcher mit der Einführung des Profi-Fußballs 1924 in „I. Liga“ geändert wurde. 1936 kam mit dem Übergang zu einem semi-professionellen Modus zugunsten der Provinzteams die Umbenennung in „Nationalliga“. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Liga von den Nationalsozialisten zwar nicht aufgelassen, aber mehrmals umbenannt.

Nach Kriegsende entschloss sich der ÖFB zunächst zum schlichten Namen „Liga“, der nach Bildung der „Liga B“ als Unterbau in „Liga A“ – meist umgeformt in „A-Liga“ – umgeändert wurde. Weitere Reformen brachten wieder neue Namen, 1965 die „Nationalliga“ und 1974 dann die „Bundesliga“. Die zunächst bewusst gemachte Anlehnung an die deutsche Liga wurde jedoch zwei Jahre später als „1. Division“ wieder eingeschränkt. Erst seit einer erneuten Reform 1993 heißt die Liga wieder „Bundesliga“. 1997 erhielt die Bundesliga erstmals einen Sponsornamen – das Mobilfunkunternehmen „max.mobil“ gab ihr die neue Bezeichnung.

Nach der Übernahme des Konzerns durch die Deutsche Telekom 2003 wurden die Spiele offiziell unter dem Titel „T-Mobile Bundesliga“ ausgetragen. Der ursprünglich auf 3,5 Millionen Euro pro Jahr dotierte Sponsorvertrag wurde 2005 etwas vermindert, damit verbunden war ein Werbeverbot anderer Mobilfunkunternehmer als Vereinssponsoren. Seit der Saison 2008/09 stieg das Wettunternehmen „tipp3“ zusammen mit „T-Mobile Austria“ in einen neuen Kooperationsvertrag ein. Damit heißt die Bundesliga, inklusive Sponsornamen, seit der Saison 2008/09 offiziell „tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile“.

Folgende Vereine gehören zurzeit der höchsten österreichischen Fußballklasse an: SK Puntigamer Sturm Graz, FC Red Bull Salzburg, FK Austria Wien, SV Josko Ried und SK Rapid Wien, weiters FC Wacker Innsbruck, SC Magna Wiener Neustadt, KSV Superfund, SV Mattersburg sowie FC Trenkwalder Admira Wacker Mödling.







Erscheinungsdatum: 06.09.2011
Auflagenhöhe: 730.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 07.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1214466# 216 @  
150 Jahre Künstlerhaus

Der Name der neuen Sondermarke mag ein wenig missverständlich klingen, feiert doch nicht das Künstlerhaus selbst ein rundes Jubiläum im heurigen Jahr, sondern vielmehr die so genannte „Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens“, eine Standesvertretung für Maler, Bildhauer und Architekten, welche sich aus dem Zusammenschluss der beiden ehemaligen Künstlervereine „Eintracht“ und „Albrecht-Dürer-Verein“ im Jahre 1861 bildete und wenige Jahre später, 1868, das neu errichtete Künstlerhaus bezog. 1897 spalteten sich dann einige moderne Künstler vom Künstlerhaus ab und gründeten die Wiener Secession – mit diesem Schritt verlor das Künstlerhaus freilich langsam seine Kammerfunktion.

Längst auch den Vertretern der angewandten Kunst offenstehend, wurde die Vereinigung 1976 schließlich in die „Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus“ umbenannt. Die 1985 gegründete und nach wie vor aktuelle Künstlerhaus-GesmbH. indes organisiert Ausstellungen auf allerhöchstem Niveau – neben eigenen Schauen auch überaus erfolgreich für andere Museen und namhafte internationale Institutionen.

Das Künstlerhaus Wien, am Karlsplatz neben dem Gebäude des Wiener Musikvereins gelegen, wurde in den Jahren 1865 bis 1868 errichtet, Architekt war ein gewisser August Weber, der kurz zuvor auch schon das Gartenbaugebäude auf der Ringstraße entworfen hatte. Die kunstvollen Steinmetzarbeiten stammen von der Wiener Firma „Anton Wasserburger“, dabei wurden hauptsächlich St. Margarethener und Wöllersdorfer Stein verwendet; den Schlussstein setzte niemand Geringerer als Kaiser Franz Joseph I. höchstpersönlich.

Bereits im Jahre 1882 erhielt das Gebäude einen größeren Zubau in Form der beiden Seitenflügel – später wurden hier ein Kino und ein Theater untergebracht. Im 20. Jahrhundert geriet der für den Ringstraßenbereich ungewöhnlich niedrige Bau mehrfach unter einen spekulativen Abriss- bzw. Aufstockungsdruck. Verschiedene Pläne sahen einerseits die Ersetzung des historischen Pavillons durch achtgeschossige Zinshäuser vor, andererseits dachte man öffentlich über eine bauliche Verdichtung dieses prominenten Ortes nach.

Eigentümer des Künstlerhauses Wien ist die „Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus“, die älteste bestehende Künstlervereinigung des Landes. Eines der bekanntesten Festivals der Stadt, die so genannte „Viennale“, findet Jahr für Jahr, neben anderen Spielstätten, auch ebenhier statt.





Erscheinungsdatum: 07.09.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Künstlerhaus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 08.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1214373# 217 @  
EUROPA 2011 - Jahr des Waldes

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften, vorgegebene Thema der heurigen EUROPA-Marken befasst sich – gemäß der Resolution 61/193 der Vereinten Nationen – mit dem Internationalen Jahr der Wälder. Die Österreichische Post hat sich dazu, in Kooperation mit der Bundesforste AG, etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Der vorliegende Markenblock, gestaltet von Michael Rosenfeld, ist nämlich nicht bloß ein Postwertzeichen, sondern weitaus mehr. In der Form eines kleinen Briefchens beinhaltet der Block eine speziell ausgewählte Mischung von Samenkörnchen heimischer Fichtenbäume aus Tirol, dem Salzkammergut, dem Waldviertel, der Steiermark und aus Kärnten.

Das Datum des Erscheinens dieses außergewöhnlichen Markenblocks ist selbstverständlich nicht zufällig gewählt, ist doch der Herbst die beste Zeit der Aussaat – „in wenigen Jahren“, ist Bundesforste-Vorstandsdirektor Mag. Georg Schöppl überzeugt, „werden Sie sich an jungen Bäumchen erfreuen und an diese Briefmarke in ganz besonderem Maße erinnern.“ Die Symbolik, die hinter dieser innovativen Ausgabe steckt, ist klar: Setzen wir ein Zeichen und helfen unserem Wald bei seinem weiteren für uns alle so wichtigen Wachstum. Dass die Philatelie als Botschafter eines Landes dabei durchaus für das nötige Bewusstsein sorgt, steht freilich außer Frage.

Rund 40.000 km² – das entspricht rund 48 Prozent der österreichischen Staatsfläche – sind Wald. Dabei überschneiden sich vielfältigste Klima-, Landschafts- und Vegetationsformen. Landschaftlich hat Österreich Anteil an Hoch- und Mittelgebirgsregionen ebenso wie an Hügelland und Ebene; die Geologie ist nicht nur aufgrund der Gebirgsbildungen und Auffaltungen sehr komplex. Die Böden haben sich aus kalkhaltigen und sauren Gesteinen entwickelt, folglich zeigen die Bodentypen eine überaus große Vielfalt. Angepasst an die geologischen, klimatischen, Relief- und Bodenverhältnisse hat sich eine unterschiedliche „Waldgesellschaft“ und eine reichhaltige Pflanzen- und Tierwelt an die jeweiligen Standorte angepasst bzw. entwickelt.

Die Wälder Österreichs sind für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität von größter Bedeutung. Das so genannte „Naturreservate-Programm“ stellt einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung und Verbesserung der biologischen Vielfalt unserer Wälder dar. Vor genau 15 Jahren, 1996, wurde ein bundesweites Netz von Naturwaldreservaten, das der Erhebung von Grundlagen für die Weiterentwicklung eines ökologisch orientierten, naturnahen Waldbaues dient, eingerichtet. Nationalparks, Naturparks und Biosphärenparks sind, um drei Beispiele zu nennen, Teile dieses Netzes.







Erscheinungsdatum: 08.09.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 09.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1214220# 218 @  
90 Jahre Verband Österreichischer Philatelistenvereine

Im heurigen Jahr feiert die organisierte Philatelie in Österreich ein rundes Jubiläum: Der Verband Österreichischer Philatelistenvereine begeht seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheint die vorliegende Sondermarke mit einem Zuschlag von 0,20 Euro.

Zur Geschichte: Man schrieb den 9. März 1921, als sich Vertreter von 16 Vereinigungen von Briefmarkensammlern in dem einst bekannten Restaurant „Dreierl“ im ersten Wiener Gemeindebezirk trafen, um den Verband Österreichischer Philatelistenvereine, kurz VÖPh, zu gründen. Eine weitsichtige Entscheidung, keine Frage, denn trotz aller Unbilden, die das 20. Jahrhundert mit sich brachte, floriert der Verband mit seinen derzeit rund 300 Mitgliedsvereinen bis heute in unverminderter Qualität. Seinen Aufgaben – die umfassende Förderung der Philatelie und die Bewahrung der Interessen der Sammler – wird der VÖPh auch unter den heute gänzlich veränderten Verhältnissen weiterhin voll gerecht. Übrigens: Dass das Jubiläum nicht exakt am Gründungstag gefeiert wird, sondern erst ein halbes Jahr später, hat in der Verbandsgeschichte eine gewisse Tradition. Auch frühere Jubiläen wurden meist erst einige Monate danach, anlässlich des alljährlichen Verbandstages, begangen.

Ein interessantes Beispiel hierfür ist etwa der fünfte Österreichische Philatelistentag, so die damalige Bezeichnung, der am 11. und 12. September 1926 in Wien stattfand, und bei dem das Thema „Fälschungen“ und deren wirksame Bekämpfung eine zentrale Rolle spielte. Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch die ersten Jahrzehnte der Verbandstätigkeit – zu jener Zeit war es schließlich äußerst schwierig, in ausreichendem Maße geeignete objektive und unbeteiligte Experten zur Klärung von Streitfragen in Sachen Echtheit zu finden. Umso wirksamer erwies sich die Integration der Organisation der österreichischen Briefmarkenprüfer in den VÖPh nach der WIPA 1965.

Apropos WIPA: In seiner wechselvollen 90-jähirgen Geschichte konnte der Verband Österreichischer Philatelistenvereine zahlreiche große Präsentationen und Schauen mit viel Erfolg organisieren, allen voran die bekannten „Wiener Internationalen Postwertzeichen-Ausstellungen“, die jeweils weltweite Beachtung fanden; die letzte erst vor wenigen Jahren, 2008. Die Leitung des VÖPh obliegt einem mehrköpfigen Vorstand, Präsident ist seit dem letzten Wahlverbandstag Mag. Anton Tettinek, sein Stellvertreter Ing. Alfred Kunz.

Das Motiv der neuen Sondermarke zeigt eine von Hannes Margreiter entworfene Grafik, welche die weltweite Botschaft der Briefmarken, wohl gehütet durch den Verband Österreichischer Philatelistenvereine, auf anschauliche Weise interpretiert.



Bild #14


Erscheinungsdatum: 10.09.2011
Auflagenhöhe: 230.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke mit Zuschlag
 
Brigitte Am: 10.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1214074# 219 @  
Eisenbahnen - 120 Jahre Erzbergbahn

Die Erzbergbahn, die heuer ihr 120-jähriges Bestandsjubiläum feiert, ist eine Eisenbahnstrecke in der Steiermark, die die Südbahn mit der Rudolfsbahn verbindet und über den 1200 Meter hohen Präbichl führt. Bis 1978 wurde ihr mittlerer Abschnitt als Zahnradbahn betrieben. Reguläre Transporte finden heute nur noch als Güterverkehr zwischen Leoben und Trofaiach sowie Eisenerz-Krumpental und Hieflau statt, die Bergstrecke hingegen dient als attraktive Museumsbahn.

In ihren Anfängen entstand die Bahnlinie zunächst in Form von zwei Stichlinien, und zwar von Leoben nach Vordernberg und später von Hieflau nach Eisenerz. Im Jahre 1881 ging die so genannte „Innerberger Hauptgewerkschaft“ in der Österreichischen Alpine Montangesellschaft auf und 1888 wurde mit Planung und Bau des Abschnitts über den Präbichl begonnen. Am 10. Oktober wurde die entsprechende Konzession erteilt, ausgeführt wurde der Bau schließlich von der „Localbahn Eisenerz-Vordernberg“. Am 25. Mai 1891 konnte die Bahnstrecke von Vordernberg auf die Passhöhe eröffnet werden – allerdings war ein Befahren nur bis zur Hälfte möglich, da der Wasservorrat für die Dampfmaschine nicht weiter reichte.

Erst als im Juni desselben Jahres der Wasserkran bei der Haltestelle „Glaslbremse“ fertig gestellt wurde, war die Weiterfahrt zum Bahnhof Präbichl möglich. Am 18. August wurde auch das nördliche Teilstück nach Eisenerz in Betrieb genommen; am 15. September 1891 erfolgte schließlich die feierliche Eröffnung – vorläufig jedoch nur für den Güterverkehr; der Personenverkehr wurde erst im darauf folgenden Sommer aufgenommen.

Ab dem Jahr 1971 wurde der Zahnradbetrieb Schritt für Schritt auf einen reinen Adhäsionsbetrieb mit Schienenbussen und Dieselloks umgestellt. Dieses Unterfangen erlebte einen Rückschlag, nachdem im November 1976 die Lokomotive eines Zuges außer Kontrolle geriet, entgleiste und über eine Böschung stürzte. Dennoch wurde die Umstellung vorangetrieben, und am 30. September 1978 fand die letzte Dampfzugfahrt statt.

Die Erzbergbahn und speziell der Abschnitt über den Präbichl wurde einst mit dem vorrangigen Ziel gebaut, das Eisenerz möglichst einfach zur Verhüttung nach Leoben-Donawitz bzw. nach Linz zu bringen. Später kamen selbstverständlich auch touristische Interessen dazu, da sich das Gebiet um den Präbichl mehr und mehr als Erholungsgebiet etablierte. Durch die Verdrängung des Personentransports auf die parallel verlaufende Straße und durch den technisch weniger aufwändigen Erztransport über Selzthal verlor die Bahnlinie ab den Achtzigerjahren freilich zusehends an Bedeutung. Von besonderer Sehenswürdigkeit ist heute nur noch die eingangs erwähnte Museumsbahn, die vom „Verein Erzbergbahn“ mit liebevollem Aufwand berieben wird.





Erscheinungsdatum: 10.09.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 11.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1213974# 220 @  
CO2 Neutral Zugestellt

Als größtes Logistikunternehmen des Landes ist die Österreichische Post AG in einem sehr energieintensiven Geschäft tätig. Jährlich werden rund 6 Milliarden Sendungen zugestellt – dafür legen die Mitarbeiter der Österreichischen Post täglich mehr als 200.000 Kilometer zu Fuß, per Fahrrad und Moped sowie per PKW und Transporter zurück. Das Unternehmen benötigt mit seinen Fahrzeugen rund 15 Millionen Liter Treibstoff und in seinen Gebäuden rund 180 Millionen kWh Energie pro Jahr. Dies führt zu CO2-Emissionen, die das globale Klima belasten. Die Österreichische Post AG ist sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst und sucht daher laufend nach Optimierungspotenzialen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Die europäischen Postgesellschaften haben es sich zum Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2012 um 10 Prozent zu reduzieren. Darüber hinaus hat die Österreichische Post nun weitere Maßnahmen beschlossen. Die Zustellung von Sendungen aller Art in Österreich soll gänzlich klimaneutral gestaltet werden.

Daher werden alle Briefe, Pakete und Werbesendungen der Österreichischen Post in Österreich nun CO2 Neutral Zugestellt. Dies geschieht einerseits durch die konsequente Reduktion der verursachten Treibhausgasemissionen durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien, andererseits durch den effizienten Umgang mit Ressourcen sowohl im Transport als auch im Gebäudemanagement. Oberste Priorität hat stets die Vermeidung der Emissionen in den eigenen Kernprozessen. Alle Emissionen, die von der Österreichischen Post und ihren Partnerunternehmen nicht vermieden werden können, werden durch die freiwillige Unterstützung nationaler und internationaler Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Damit gibt es in Summe keinerlei klimaschädliche Auswirkungen der Geschäftstätigkeit der Österreichischen Post AG. Die Qualitätssicherung der zugrunde liegenden CO2-Berechnungen sowie die Prüfung der unterstützten Klimaschutzprojekte inklusive deren CO2-Einsparungen werden von der unabhängigen Zertifizierungsstelle „TÜV Austria“ durchgeführt.

Die vorliegende Sondermarke ist gewissermaßen der philatelistische Begleiter dieses ehrgeizigen umweltschonenden Projektes. Das Markenmotiv zeigt das eigens dafür entwickelte Logo und verweist auf die entsprechende Seite im Internet (post.at/co2neutral), wo man weiterführende Informationen zu diesem wichtigen Thema findet.





Erscheinungsdatum: 10.09.2011
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Dirnberger de Felice Grüber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 20.09.2011 07:00:01 Gelesen: 1212851# 221 @  
10 Jahre Leopold Museum

Die Sammlung Leopold zählt ohne Frage zu den weltweit bedeutendsten Sammlungen moderner österreichischer Kunst. Die mehr als 5.000 Exponate umfassende Sammlung wurde durch das Ehepaar Rudolf und Elisabeth Leopold im Laufe von fünf Jahrzehnten zusammen getragen. 1994 wurde die Sammlung mit Unterstützung der Republik Österreich und der Österreichischen Nationalbank in die gemeinnützige Leopold Museum-Privatstiftung eingebracht, vor genau zehn Jahren, 2001, wurde schließlich das Leopold Museum eröffnet. Dieses, im so genannten „Museumsquartier“ im 7. Wiener Gemeindebezirk gelegen, beherbergt die größte und wichtigste Egon Schiele-Sammlung der Welt; weitere Höhepunkte sind die Meisterwerke von Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Richard Gerstl, Albin Egger-Lienz und vielen anderen berühmten Malern.

Darüber hinaus werden wesentliche Gegenstände des österreichischen Kunstgewerbes der Jahrhundertwende von Otto Wagner, Adolf Loos, Josef Hoffmann und Koloman Moser gezeigt; genuine Objekte aus Afrika und Ozeanien sowie Werke alter chinesischer und japanischer Kunst ergänzen die eindrucksvolle Präsentation.

Der Bau des Leopold Museums hat einen windmühlflügelartigen Grundriss, das heißt, die rechteckigen Säle „kreisen“ um die Mitte der einmal über zwei und einmal über drei Geschosse reichenden Atrien; die scheinbar lapidare Raumanordnung aus zwei einander abwechselnden und unterteilbaren Saalgrößen erlaubt dabei eine größtmögliche Flexibilität. Analog zum Konzept von Bewegung und Ruhe, Dialog und Selbstbezogenheit sind auch die minimalistisch behandelten Fassaden zu verstehen. Sie wiederholen die innere Raumfiguration als grafisches Relief und betonen durch lange, schmale, vertikale Fensterschlitze die Lage der Säle. Diese Lichteinlässe liegen innen in den Treppenhäusern und sind im räumlichen Zusammenhang nicht wahrnehmbar. Die Längswände der Säle zeigen eine zarte Flächenkannelierung, die daneben liegenden Schmalseiten indes sind glatt und unterstreichen die reduzierte Plattenstruktur.

Prof. Dr. Rudolf Leopold (1925 – 2010) ist der wohl bedeutendste österreichische Kunstsammler und -förderer unserer Zeit. Er promovierte 1953 zum Doktor der gesamten Heilkunde und begann noch während des Medizinstudiums, Vorlesungen der Kunstgeschichte zu besuchen. Zugleich sammelte er bereits Bilder und Kunstobjekte, vor allem die Werke des damals kaum beachteten Egon Schiele. Eines der berühmtesten Gemälde Schieles, das „Bildnis Walburga Neuzil“, meist schlicht „Wally“ genannt, ziert auch das Motiv der vorliegenden Sondermarke. Das expressionistische Ölbild stammt aus dem Jahre 1912.





Erscheinungsdatum: 23.09.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Milewski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 22.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1212585# 222 @  
Elisabeth Görgl

„Elisabeth Görgl mit Courage zu Gold!“ – so titelte „Der Standard“ nach dem Sieg von Lizz Görgl im Super-G bei der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen im vergangenen Winter. Ein paar Tage danach setzte die sympathische Sportlerin noch eines drauf und holte sich beim Abfahrtsbewerb Goldmedaille Nummer zwei. Ganz Österreich jubelte über die frischgebackene Doppel-Weltmeisterin, die mit diesem zweifachen Triumph ihrer erfolgreichen Karriere den (vorläufigen) Höhepunkt setzte. Mit der neuen Sondermarke gratulierte die Österreichische Post AG nun auf ganz besondere Weise.

Elisabeth Görgl, am 20. Februar 1981 in Bruck an der Mur geboren, wurde die Liebe zum Skisport gewissermaßen bereits in die Wiege gelegt, denn auch ihre Mutter, Traudl Hecher, sorgte seinerzeit als erfolgreiche Skirennläuferin für große sportliche Erfolge. Aufgewachsen in Parschlug, einer kleinen steirischen Gemeinde, absolvierte Lizz, wie sie von ihren Fans liebevoll genannt wird, das bekannte Skigymnasium Stams. Nach der siegreichen Teilnahme bei zahlreichen FIS-Rennen und ihren Einsätzen im Europacup (den sie in der Saison 2002/03 für sich entschied), konnte sie am 5. Jänner 2003 mit dem zweiten Platz im Slalom von Bormio ihre erste Podestplatzierung in einem Weltcuprennen feiern. Von da an ging es stetig bergauf – und im Laufe der vergangenen Jahre entwickelte sich Görgl zu einer der Spitzenläuferinnen innerhalb des ÖSV-Kaders.

Mit zwei Bronzemedaillen bei den Olympischen Spielen von Vancouver 2010, einer Bronzemedaille bei der WM von Val d’Isère 2009, 29 Podestplätzen (davon drei Siege) bei Weltcuprennen, fünf österreichischen Staatsmeistertiteln und den oben erwähnten zwei Goldenen von Garmisch-Partenkirchen kann die allseits beliebte Sportlerin schon jetzt auf eine überaus erfolgreiche Laufbahn zurückblicken.

So sehr die neue „Speed-Queen“ Österreichs, die im heurigen Jahr zur „Sportlerin des Jahres“ gekürt wurde, auch dem Temporausch verfallen ist, privat liebt sie die Stille umso mehr. Ihre Kraft bezieht sie nach eigenen Angaben von ihrer Familie und ihrem Freund, mit dem sie gerne ihre Hobbys teilt: Tanzen, Musik, Yoga, Thaiboxen – und Wellness. In einem Interview danach gefragt, wie es sich als Doppel-Weltmeisterin so lebe, meinte sie kokett: „Geil. Das ist zwar ein blödes Wort, aber so fühlt es sich eben an!“





Erscheinungsdatum: 24.09.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1211921# 223 @  
Pink Ribbon

Im Jahre 1996 rief der internationale Brustkrebsexperte Dr. Ernie Bodai die erste „Breast Cancer Stamp“ ins Leben. Mit dieser Briefmarke sollten, so die Idee, möglichst viele Spendengelder für die Brustkrebsforschung erzielt werden. Mittlerweile wurden damit in Amerika unfassbare 30 Millionen Dollar für das nationale Krebs-Institut und das Brustkrebs-Forschungsprogramm eingenommen. Von diesem Erfolg angespornt, hat es sich Dr. Bodai zur Lebensaufgabe gemacht, diese Briefmarke in möglichst vielen Ländern auf der ganzen Welt zur Förderung der nationalen Brustkrebsforschung zu lancieren. In zahlreichen Staaten ist ihm das auch schon gelungen: Von Kenia über Belize, El Salvador bis hin nach Ungarn, Serbien und Kosovo – die „Pink Ribbon“-Briefmarke ist bereits überaus weit verbreitet. Dem Engagement der Österreichischen Post AG ist es zu verdanken, dass es diese Briefmarke nun auch in Österreich gibt.

Die vorliegende Zuschlagsmarke, die als Motiv ein Gemälde der amerikanischen Künstlerin Whitney Sherman zeigt, hat gewissermaßen einen doppelten Nutzen: Neben dem Beförderungsentgelt für die entsprechende Postsendung (0,90 Euro) ergeht der Zuschlag von 0,10 Euro direkt an die Österreichische Krebshilfe. „Den Schwachen und den Kranken unserer Gesellschaft zu helfen muss eine Selbstverständlichkeit sein“, so Post-Generaldirektor Dr. Georg Pölzl. „Immer wieder unterstützt die Post Aktionen und Organisationen, die sich eine solche Hilfe zum Ziel gesetzt haben. Wir freuen uns, einen kleinen finanziellen Beitrag für das wichtige Thema Krebsforschung leisten zu können.“ (Neben der neuen Sondermarke wird übrigens auch eine eigene Blechpostkarte aufgelegt, die ebenfalls unterstützende Funktion hat: 1 Euro pro verkaufter Karte fließt an die Pink Ribbon-Aktion der Österreichischen Krebshilfe.)

„Erinnern Sie doch Ihre Frau, Ihre Freundin, Ihre Mutter, Schwester und Cousine daran, wie wichtig es ist, zur Mammografie zu gehen. Denn Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten!“ – Wie wichtig dieser eindringliche Appell der Medizin tatsächlich ist, zeigen letztlich die Statistiken: In den westlichen Ländern sterben mehr Frauen an Brustkrebs als an irgendeiner anderen Krebserkrankung. Neben der Heilung sind der Erhalt der betreffenden Brust und vor allem der Lebensqualität erklärtes Ziel der medizinischen Behandlung. Die Therapie besteht in der Regel in einer an das Erkrankungsstadium angepassten Kombination aus Operation sowie Zytostatika-, Hormon- und Strahlentherapie. Neue Ansätze aus dem Gebiet der Krebsimmuntherapie werden außerdem durch monoklonale Antikörper ermöglicht. Das medizinische Vorgehen basiert in hohem Maße auf Erfahrungen aus Studien und ist in weltweit akzeptierten Leitlinien standardisiert.





Erscheinungsdatum: 28.09.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke mit Zuschlag
 
Brigitte Am: 28.09.2011 07:00:01 Gelesen: 1211690# 224 @  
Serie "Österreichische Fotokunst" Eva Schlegel

Mit der vorliegenden Sondermarke startet eine neue attraktive Markenserie mit dem Titel „Fotokunst Österreich“; im Laufe der kommenden Ausgabeprogramme werden darin einige überaus sehenswerte Beispiele dieses interessanten und bisher philatelistisch kaum gewürdigten Genres präsentiert. Den Anfang macht die am 8. März 1960 in Hall in Tirol geborene Künstlerin Eva Schlegel, die mit ihren Arbeiten schon oftmals für große internationale Aufmerksamkeit sorgten konnte.

Zur Person: Von 1979 bis 1985 absolvierte Eva Schlegel ihr Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Meisterklasse von Oswald Oberhuber, von 1997 bis 2006 lehrte sie selbst als Universitätsprofessorin für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Derzeit wirkt sie, nach ihrer eigenen Teilnahme 1995, als Kommissärin für den österreichischen Beitrag zur 54. Biennale von Venedig, die von Anfang Juni bis Ende November 2011 stattfindet. Im Jahr 1996 wurde Eva Schlegel mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst ausgezeichnet.

Die in Wien lebende Fotokünstlerin arbeitet seit vielen Jahren mit der Unschärfe des Bildes als experimentelle Untersuchung unserer Wahrnehmung. In ihrem Ausstellungskatalog „Stills at the Back of the Brain“ schreibt der bekannte Werbe- und Modefotograf Hannes Schmid über das breite Oeuvre Schlegels: „Mit Materialen wie Glas und Spiegel, die sie programmatisch im Umgang mit dem Raum einsetzt, gestaltet sie zahlreiche Installationen und Kunst am Bau-Arbeiten, die als stetige Auseinandersetzung mit dem architektonischen und immateriellen Raum zu sehen sind. Ihre bis zur Unlesbarkeit verschwommenen Textarbeiten auf Glas gleichen Recherchen über Ausdrucksgrenzen von Sprache und Kommunikation. Gleich gespenstischen Traumbildern scheinen die fotografisch inszenierten Porträtserien von Frauen wie eine Meditation über die Frage nach dem Verhältnis von körperlicher Präsenz und Absenz.“

Stichwort Frauenporträts: Das Motiv der neuen Sondermarke zeigt Eva Schlegels Bild „o.T. 014, 2003“, das Originalmaß beträgt 185 x 120 cm. Es stammt aus einer Werkgruppe, in der sich die Künstlerin über einen Zeitraum von zehn Jahren mit prototypischen Abbildungen von Frauen auseinandersetzte, wobei der Schwerpunkt der Information durch fotografische Neubearbeitung mit den Mitteln der Unschärfe verlagert wird. Subjektive Elemente wie emotionaler Ausdruck, Gesichtszüge und Details der Kleidung werden auf wesentliche Informationen reduziert, malerische Elemente und Lichtsituationen durch diesen Prozess indes hervorgehoben und verstärkt.





Erscheinungsdatum: 01.10.2011
Markenauflage: 300.000
Druckart: Offsetdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druckerei: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 32,25 x 42 mm
 
Brigitte Am: 30.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1211372# 225 @  
Serie "Moderne Kunst in Österreich" Arnulf Rainer - Angst

Mit Arnulf Rainer, einem der bedeutendsten österreichischen Maler des zeitgenössischen internationalen Kunstschaffens, findet die attraktive Serie „Moderne Kunst in Österreich“ nun ihre ausdrucksstarke Fortsetzung.

Zur Person: Am 8. Dezember 1929 in Baden bei Wien geboren, besuchte Arnulf Rainer zunächst die Nationalpolitische Erziehungsanstalt in Traiskirchen. Weil er jedoch von einem Kunstlehrer gezwungen wurde, nach der Natur zu zeichnen, verließ er vorzeitig diese Schule. 1947 sah er zum ersten Mal gegenwärtige Kunst bei einer Ausstellung des British Council in Klagenfurt. Auf Wunsch seiner Eltern studierte er ab 1947 an der Staatsgewerbeschule in Villach und schloss diese 1949 ab. Im gleichen Jahr wurde er an der Akademie für angewandte Kunst in Wien aufgenommen, die er wegen einer künstlerischen Kontroverse bereits nach einem Tag wieder verließ. Kurz darauf bewarb er sich an der Wiener Akademie für bildende Künste, flüchtete aber auch von dieser wieder nach nur drei Tagen, da seine Arbeiten als entartet bezeichnet wurden.

Gemeinsam mit Ernst Fuchs, Arik Brauer, Anton Lehmden, Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky und Josef Mikl gründete er 1950 die Künstlergemeinschaft „Hundsgruppe“, mit der er 1951 zum ersten und einzigen Mal ausstellte. 1953 lernte er in Wien den katholischen Priester Otto Mauer kennen, der ein Jahr später die Galerie nächst St. Stephan gründete, mit welcher die österreichische Avantgarde in hohem Maße gefördert wurde. Im November 1955 eröffnete Mauer Rainers erste Einzelausstellung in der Galerie St. Stephan. Von 1953 bis 1959 lebte der Künstler zurückgezogen in einer möbellosen, verlassenen Villa seiner Eltern in Gainfarn bei Bad Vöslau – dort begann er die Werkgruppe der Reduktionen, die als Vorstufe zu seinen weltberühmten Übermalungen gilt. 1967 bezog er ein großes Atelier in der Mariahilfer Straße in Wien; ein Jahr später fand im Wiener Museum des 20. Jahrhunderts seine erste Retrospektive statt.

In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich der vielfach ausgezeichnete Maler zu einem der renommiertesten Künstler Österreichs, dessen Werke in allen namhaften Museen und Galerien auf der ganzen Welt gezeigt wurden; in Baden bei Wien ist ein personalisiertes Arnulf Rainer-Museum eingerichtet. Das breite Oeuvre des „Erneuerers der österreichischen Malerei“ reicht vom Surrealismus und Tachismus über Informel und Gestik bis hin zu den typischen Kreuzbildern und Übermalungen. Der Titel des ausdrucksvollen Werkes auf der neuen Sondermarke lautet „Angst“, es stammt aus den Jahren 1969/73 (Öl auf Foto auf Holz, Originalgröße 119,5 x 87,5 cm).





Erscheinungsdatum: 01.10.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Professor Arnulf Rainer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 32,25 x 42 mm
 
Brigitte Am: 03.10.2011 07:00:01 Gelesen: 1210751# 226 @  
Moderne Architektur Loisium

„Moderne Architektur“ ist der ansprechende Titel einer neuen Markenserie, die mit der vorliegenden Sondermarke nun auf eindrucksvolle Weise eröffnet wird. Das Motiv des ersten Wertes zeigt ein ausgesprochen prominentes Beispiel des gegenwärtigen architektonischen Schaffens in Österreich, das so genannte „Loisium“ in Niederösterreichs größter Weinbaugemeinde Langenlois, am Beginn des landschaftlich so reizvollen Kamptales.

Bereits von weitem lockt der außergewöhnliche Kubus des Loisiums zum Erforschen einer einzigartigen Weinwelt. Der interessierte Besucher erfährt hier alles über die wichtigsten Themen des Weinbaus in Niederösterreich – Geschichte, Moderne und Natur. Kein Zweifel: Der Mythos dieser Welt sorgt mit seiner aufregenden Gestaltung und der avantgardistischen Architektur für Spannung und Überraschung. 2003 eröffnet, lädt das Loisium, das sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ausflugsziel entwickeln konnte, zu einer unvergesslichen Entdeckungsreise für alle Sinne ein.

Steven Holl, der Architekt des imposanten Gebäudes, wurde am 9. Dezember 1947 in Bremerton, Washington, geboren. Sein auffallender Stil, in dem er stets Form, Farbe und Material in den Mittelpunkt seiner Entwürfe stellt, wird dem Postmodernismus bzw. dem Dekonstruktivismus zugeordnet. Im Jahre 1970 graduierte Holl an der Universität von Washington, sein erstes Büro eröffnete er 1976 in New York City, seit 1981 lehrt er „nebenbei“ auch an der Columbia University. Große Bekanntheit erlangte Steven Holl vor allem mit seinem „Kiasma Museum für zeitgenössische Kunst“ in Helsinki (1988) sowie dem Studentenwohnheim „Simmons Hall“ am Massachusetts Institute of Technology aus dem Jahr 2003. Weitere interessante Bauwerke sind das „Turbulence House“ in New Mexico, die „Sarphatistraat Offices“ in Amsterdam, das „Cranbrook Institute of Science“ in Michigan sowie das „Nelson Atkins Museum of Art“ in Kansas City.

Ausgezeichnet mit der renommierten Alvar Aalto-Medaille, dem Cooper Hewitt National Design Award und dem Titel „America’s Best Architect“ im „Time Magazine“ 2001, verlieh Steven Holl dem Loisium ein überaus gewagtes Aussehen – weit weg von den gewohnten Normen der Konvention und Tradition. In dieser Symbiose aus modernem Weinzentrum, scheinbar schwebendem Hotel, mystischer Kellerwelt und den weitläufigen Weingärten erzeugte er mit dem kubusförmigen Baukörper des Loisiums einen faszinierenden Schnittpunkt zwischen Architektur und Landschaft, der sowohl vom Publikum als auch von der einschlägigen Kritik mit Begeisterung angenommen wurde.





Erscheinungsdatum: 07.10.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offsetdruck
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 42 x 35 mm
 
Brigitte Am: 04.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1210535# 227 @  
„Marke Österreich“

„Marke Österreich“ ist ein Ideenwettbewerb in Form einer Medienserie, für den zwanzig profilierte österreichische oder in Österreich lebende visuelle Gestalter eingeladen wurden. Den Anlass bildete der Eindruck, dass die Frage der Identität Österreichs oft ungelöst oder zumindest unterbelichtet ist und auch die aktuell verbreitete Rede von „Österreich als Marke“ daran nicht viel ändert.

Das Projekt spielt mit der Mehrdeutigkeit des Begriffs, indem es die Frage nach der Identität Österreichs und deren Repräsentation mit dem Format des postalischen Wertzeichens kurzschließt. Die Ergebnisse wurden zwischen 1. Mai und 11. September 2011 in der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ vorgestellt und von einer Fachjury bewertet.

Zum Verständnis des Begriffs „Marke Österreich“: Das, was unter dem Titel Österreich in Erscheinung tritt, wirkt für viele Menschen merkwürdig antiquiert, gestalterisch uninspiriert und wenig aussagekräftig. Als Beleg dafür dienen zahlreiche Beispiele, die von der Gestaltung von Logos, Schriftzügen und Drucksorten über das Design von Broschüren und Websites der verschiedensten staatlichen Stellen bis hin zum Aussehen des öffentlichen Raums reichen. Die Symbole und Zeichen des offiziellen Österreich stammen oftmals aus einer Sphäre, die mit dem heutigen Selbstverständnis der Bürger wenig zu tun hat.

Im Gegensatz zu anderen Staaten bildet das Thema Identität und deren zeitgemäße Repräsentation jedoch hierzulande nicht wirklich Gegenstand einer breiteren Diskussion, in deren Verlauf Antworten gefunden werden könnten. Wenn österreichische Identität ins Bild kommt, so dient dies am ehesten der touristischen Vermarktung. Zusätzlich sind es häufig Versatzstücke aus der imperialen Geschichte, die eine Art Fundus bilden, auf den immer wieder zurückgegriffen wird.

Der siegreiche Entwurf des eingangs erwähnten Ideenwettbewerbs stammt von Nik Thoenen, einem in Wien lebenden Schweizer Grafikdesigner. In seiner Tätigkeit geht er stets den Weg des experimentellen Ansatzes, die individuellen Ergebnisse verbinden meist konzeptuelle Schärfe und radikale Reduziertheit. Zu seinem kreativen Motiv meint er: „Die Arbeit versucht eine Metapher zu zeichnen, die das schöne Sisi-Bild nicht verklärt, sondern mir als Wegmarke bei der Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße ebenso hängen geblieben ist wie die Namen Kaiserin Elisabeth-Ruhe und Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Da war ich dem höchsten Punkt Österreichs sehr nahe und blickte auf die dahin schmelzende Pasterze. So markiert das nun gekrönte rote 0 den Nabel, während das Fernrohr dahinter zu einem vertieften Blick verhilft.“





Erscheinungsdatum: 04.10.2011
Auflagenhöhe: 550.002
Druckart: Offset
Entwurf: Nik Thoenen
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 42 x 42 mm
 
Brigitte Am: 14.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1208646# 228 @  
Arik Brauer - Das Lied der Lieder

„In meiner Malerei gibt es keinen Bruch mit der so genannten Wirklichkeit. Ich bringe meine Phantasiewelt über Schleichwege ein, aber frei erfundene Gebilde behalten einen wahren Realitätsanspruch. Sie könnten existieren oder sie werden vielleicht einmal existieren." – Mit dieser Aussage bringt Arik Brauer, weltweit angesehener Maler aus Österreich, die Erklärung seines Kunststils auf den Punkt.

Am 4. Jänner 1929 als Sohn eines aus Litauen stammenden jüdischen Schuhmachers in Wien-Ottakring geboren, gehört Arik Brauer ohne Frage zu den bedeutendsten österreichischen Malern des gegenwärtigen Kunstschaffens. Als einer der Hauptvertreter der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“ erfreut sich Brauer einer hervorragenden internationalen Reputation, seine Werke wurden in den renommiertesten Museen und Galerien auf der ganzen Welt gezeigt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann Arik Brauer an der Akademie der bildenden Künste Wien zu studieren. Auf seinen jahrelangen Reisen durch Europa, Afrika und den Orient sowie Auslandsaufenthalten in Paris und in Israel lebte Brauer zunächst vorwiegend von verschiedensten Auftritten als Sänger und Tänzer, erst um 1960 wurde die Malerei zu seiner Haupttätigkeit.

Wiewohl er im Lauf der vergangenen Jahrzehnte auch als Liedermacher, Dichter, Bühnenbildner und Architekt seine Empfindungen, Meinungen und Ansichten auf überaus poetische Weise erfolgreich zum Ausdruck brachte, blieb das Malen die größte Leidenschaft des vielseitigen Künstlers.
Kennzeichnend für Brauers Werk sind die farbenfrohen Flächen, die detaillierte Kleinarbeit im Figurativen und die Einbindung aktueller politischer Ereignisse in geheimnisvoll verschlüsselten Bildern mit subtilen Botschaften in traum- und märchenhafter Atmosphäre, wobei immer wieder Einflüsse von Pieter Bruegel dem Älteren sowie orientalischer Miniaturmalerei zu entdecken sind.

Von 1986 bis 1997 war der vielfach ausgezeichnete Künstler ordentlicher Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien, das 1994 fertig gestellte „Arik Brauer-Haus“ im 6. Wiener Gemeindebezirk stellt indes mit Sicherheit das größte sichtbare Zeichen seines umfangreichen ästhetischen Schaffens dar. (Zitat Brauer: „Das harmonische Miteinander von bildender Kunst und Architektur war mir immer ein wichtiges Anliegen. Der Künstler muss von Anfang an in der Planung beteiligt sein und bei der Ausführung selbst Hand anlegen.") Als ausgeprägter Familienmensch pflegt Arik Brauer auch die künstlerische Zusammenarbeit mit seinen drei Töchtern Timna, Ruth und Talja auf besonders liebevolle Weise.





Erscheinungsdatum: 14.10.2011
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Arik Brauer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 18.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1208092# 229 @  
„90 Jahre Burgenland“

Das Burgenland ist das östlichste und – gemessen an seiner Einwohnerzahl – kleinste Bundesland Österreichs. Mit der vorliegenden Sondermarke, die als Motiv ein für dieses Gebiet typisches Sujetbild – ein nistendes Storchenpaar – zeigt, wird nun der 90-jährigen Zugehörigkeit des Burgenlandes zur Republik Österreich gedacht.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1919, als die Sieger des Ersten Weltkrieges im Vertrag von St. Germain entschieden, Deutsch-Westungarn an Österreich anzuschließen; im Vertrag von Trianon wurde Ungarn schließlich verpflichtet, diesen Gebietsteil abzugeben. Die Aufnahme in die Republik Österreich wurde im „Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung“ vom 25. Jänner 1921 geregelt. Im Bezirk Mattersburg kam es in der Folge zu Übergriffen der Bevölkerung gegen die ungarische Gendarmerie und die ungarischen Gemeindenotare.

Im Gegenzug verhinderten Freischärler, von ungarischen Aristokraten finanziert, im Frühjahr 1921 die Landnahme durch die österreichische Gendarmerie, indem sie diese in Partisanenart angriffen. Einige Wochen nach Errichtung der kurzlebigen Republik Lajtabánság unter Führung des Freischärler-Befehlshabers Pál Prónay wurde das Gebiet im November 1921 durch das österreichische Bundesheer besetzt und offiziell am 5. Dezember 1921 von Ungarn an Österreich übergeben.

Für die Gegend um Ödenburg (ung.: Sopron), das als Hauptstadt des neuen Bundeslandes vorgesehen war, wurde nach heftigen Protesten Ungarns auf Vermittlung von Italien im Dezember 1921 eine Volksabstimmung durchgeführt. Dabei sprachen sich die Bewohner der Stadt mehrheitlich für den Verbleib bei Ungarn aus, die Bewohner der umliegenden Landgemeinden hingegen für den Anschluss an Österreich. Die korrekte Abwicklung der Abstimmung in Ödenburg wurde von österreichischen Medien zwar stark bezweifelt, die Entscheidung für Ungarn blieb aber endgültig und betraf auch die proösterreichischen Landgemeinden um die Stadt. Nach Abschluss dieser neuen Grenzziehung wechselten noch einige wenige Gemeinden auf eigenen Wunsch sowohl von Österreich nach Ungarn als auch umgekehrt.

Der Name Burgenland wurde vermutlich von einem gewissen Dr. Gregor Meidlinger aus Frauenkirchen erstmals vorgeschlagen – und zwar am 6. September 1919 nach der Vorsprache einer deutsch-westungarischen Delegation bei Staatskanzler Karl Renner. Spätestens mit dem oben erwähnten Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes vom 25. Jänner 1921 wurde der Name jedoch offiziell und allgemein gebräuchlich.





Erscheinungsdatum: 21.10.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Mileweski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 42 x 32,25 mm
 
Brigitte Am: 21.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1207574# 230 @  
90 Jahre Burgenland

Mit der vorliegenden Sondermarke, die als Motiv ein für dieses Gebiet typisches Sujetbild – ein nistendes Storchenpaar – zeigt, wird nun der 90-jährigen Zugehörigkeit des Burgenlandes zur Republik Österreich gedacht.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1919, als die Sieger des Ersten Weltkrieges im Vertrag von St. Germain entschieden, Deutsch-Westungarn an Österreich anzuschließen; im Vertrag von Trianon wurde Ungarn schließlich verpflichtet, diesen Gebietsteil abzugeben. Die Aufnahme in die Republik Österreich wurde im „Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung“ vom 25. Jänner 1921 geregelt.

Im Bezirk Mattersburg kam es in der Folge zu Übergriffen der Bevölkerung gegen die ungarische Gendarmerie und die ungarischen Gemeindenotare. Im Gegenzug verhinderten Freischärler, von ungarischen Aristokraten finanziert, im Frühjahr 1921 die Landnahme durch die österreichische Gendarmerie, indem sie diese in Partisanenart angriffen. Einige Wochen nach Errichtung der kurzlebigen Republik Lajtabánság unter Führung des Freischärler-Befehlshabers Pál Prónay wurde das Gebiet im November 1921 durch das österreichische Bundesheer besetzt und offiziell am 5. Dezember 1921 von Ungarn an Österreich übergeben.

Für die Gegend um Ödenburg (ung.: Sopron), das als Hauptstadt des neuen Bundeslandes vorgesehen war, wurde nach heftigen Protesten Ungarns auf Vermittlung von Italien im Dezember 1921 eine Volksabstimmung durchgeführt. Dabei sprachen sich die Bewohner der Stadt mehrheitlich für den Verbleib bei Ungarn aus, die Bewohner der umliegenden Landgemeinden hingegen für den Anschluss an Österreich. Die korrekte Abwicklung der Abstimmung in Ödenburg wurde von österreichischen Medien zwar stark bezweifelt, die Entscheidung für Ungarn blieb aber endgültig und betraf auch die proösterreichischen Landgemeinden um die Stadt. Nach Abschluss dieser neuen Grenzziehung wechselten noch einige wenige Gemeinden auf eigenen Wunsch sowohl von Österreich nach Ungarn als auch umgekehrt.

Der Name Burgenland wurde vermutlich von einem gewissen Dr. Gregor Meidlinger aus Frauenkirchen erstmals vorgeschlagen – und zwar am 6. September 1919 nach der Vorsprache einer deutsch-westungarischen Delegation bei Staatskanzler Karl Renner. Spätestens mit dem oben erwähnten Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes vom 25. Jänner 1921 wurde der Name jedoch offiziell und allgemein gebräuchlich.



Erscheinungsdatum: 21.10.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Milewski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1204519# 231 @  
Advent 2011 - St. Quirin / Sellrain

An der nördlichen Sellrainer Talseite befindet sich auf einer steilen Hanglehne in 1243 m Höhe das romantische Bergkirchlein St. Quirin (im Volksmund „Sankt Krein“ genannt), welches an klaren Herbsttagen auch von Innsbruck aus noch gut zu sehen ist. Ein Gemälde dieser kleinen Kirche, geschaffen von Altbischof Dr. Reinhold Stecher, ziert das Motiv der heurigen Adventmarke.

Zur Geschichte: Zum ersten Mal wurde St. Quirin in einem Ablassbrief des Fürstbischofs Friedrich von Erdingen aus Brixen im Juli 1391 genannt und darin als „schon lange bestehend“ bezeichnet. Nach dem starken Anwachsen der Talbevölkerung während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde 1485 mit dem Neubau der inzwischen zu klein gewordenen Kapelle begonnen. Die Fertigstellung des spätgotischen Bauwerks erfolgte schließlich im Jahre 1496.

In St. Quirin bestand möglicherweise schon eine frühmittelalterliche Martinskirche, wobei die beiden Patrone Quirin und Veit aber erst im Hochmittelalter dazu traten. Da es sich eindeutig um Quirin von Neuß handelt, dessen Reliquien erst um etwa 1000 n. Chr. von Rom nach Deutschland kamen, ist eine Verehrung vor 1100 n. Chr. im Inntal schwer vorstellbar. Aufgrund der Reihenfolge der Patrozinien im Ablassbrief von 1391 verdrängte Quirin den heiligen Martin als Hauptpatron. Interessanterweise ist dieser Quirin nicht nur Patron gegen Geschwüre und Ausschlag, sondern vor allem auch jener des gesunden Wassers, sodass die Wahl des Patroziniums mit dem so genannten „Prunnhof“ in St. Quirin zu tun haben könnte. Vielleicht hatte das Wasser dieser Quelle ebenfalls eine derartige Heilwirkung wie das von Bad Rothenbrunn, denn auch Veit war im Hochmittelalter Patron gegen Krankheiten und Fallsucht.

Bis zur Errichtung der Pfarrei in Rothenbrunn 1786 war St. Quirin einerseits der gemeinsame Treffpunkt für alle Sellrainer, welche jeden Sonntag nach Axams zur Messe zogen, andererseits musste der Axamer Pfarrer alljährlich einige Messen in „Sankt Krein“ lesen, so etwa am Gedächtnistag des Heiligen am 30. März. Aus der Kirchenausstattung und den überlieferten Kirchenrechnungen erkennt man die damalige Bedeutung der St. Quirins-Kirche.

Nach einer amtlichen Bestandsaufnahme verfügte sie im Jahre 1807 über drei Glocken mit einem Gewicht von acht, zwei und einem Zentner. Heute hängen im Turm nur noch zwei: Die eine, die St. Josefsglocke, stammt aus der Werkstatt von Johann Grassmayr (1801–1883). Die andere, versehen mit dem Relief der Heiligen Quirinus und Vitus, trägt die Inschrift “Goss mich Johann Schellenner zu Insprug”.

Diese Glocke ist als Wetterglocke „Annemarie“ im Sellraintal bekannt und kann bis nach Grinzens gehört werden. Der Volksmund weiß von der Wetterglocke sogar zu erzählen, dass sie gegen böse Dämonen und Geister schütze.





Erscheinungsdatum: 11.11.2011
Auflagenhöhe: 2.500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Altbischof Dr. Reinhold Stecher
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1203619# 232 @  
Weihnachten 2011 - Maria Plain Fünferstreifen

Ob ein ausführlicher Brief oder bloß ein paar kurze Grüße – Weihnachten ist die Zeit, um der Familie, Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern zu zeigen, wie sehr man sich mit ihnen verbunden fühlt. Mit der neuen Weihnachts-Rollenmarke zaubern Sie besinnliche Stimmung auf Ihre Postsendung!

Am Plainberg, der das Talbecken der Stadt Salzburg gegen Norden hin begrenzt, erhebt sich seit 1673 eine zweitürmige Barockkirche, von der aus sich das Panorama der Stadt vor der grandiosen Kulisse des Unterberges, das Tennen- und des Hagengebirges bis hin zum oberbayerischen Hügelland vor dem Betrachter ausbreitet. In diesem Gotteshaus befindet sich jenes Salzburger Marienheiligtum, das seit dem Immakulatatag 1652 bis heute nicht nachgelassen hat, dem gläubigen Volk eine „Trösterin der Betrübten“, das „Heil der Kranken“ und eine „Hilfe der Christen“ – soweit die Madonnentitel aus der „Lauretanischen Litanei“ – zu sein.



Erscheinungsdatum: 18.11.2011
Auflagenhöhe: 3.624.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 22.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1202757# 233 @  
Wiedereröffnung BahnhofCity Wien West

Seit Mitte September 2008 wurde der Wiener Westbahnhof bei laufendem Betrieb und unter besonderer Berücksichtigung des Denkmalschutzes zur BahnhofCity Wien West, der ersten BahnhofCity Österreichs, umgebaut. Die Um- und Neugestaltung des Westbahnhofs ist ein wichtiger Meilenstein der ÖBB-Bahnhofsoffensive, im Rahmen derer die am stärksten frequentierten Bahnhöfe Österreichs auf modernsten technischen und architektonischen Standard mit höchster Kundenorientierung gebracht werden.

Bereits im Jahr 2002 fand der entsprechende städtebauliche Wettbewerb „Wien West“ auf internationaler Ebene statt. Dabei ging das renommierte Wiener Architektenteam „Neumann & Steiner ZT GmbH“ einstimmig als Sieger hervor; dessen Vorschlag wurde als Basis zur Erarbeitung eines Strukturplanes herangezogen, der in weiterer Folge die Grundlagen für die Flächenwidmungs- und Bebauungspläne darstellte.

Die Baumaßnahmen umfassten die Generalsanierung der denkmalgeschützten Bahnhofshalle und den Neubau von unmittelbar links und rechts angrenzenden Gebäuden mit jeweils sechs Ebenen. Links, über dem Park Ecke Mariahilfer Straße / Neubaugürtel, wurde ein Bürogebäude mit einem offenen Atrium errichtet. Auf der rechten Seite der bestehenden Bahnhofshalle entstand ebenfalls ein moderner Bürokomplex, in dem zusätzlich ein Hotel integriert wurde.

Unter dem daraus entstandenen Gebäudekomplex wurde ein neues Geschoß eingezogen, das die Äußere Mariahilfer Straße direkt an den Bahnhof anbindet. Auf drei Ebenen der BahnhofCity befindet sich die eigentliche Bahnhofshalle inklusive Serviceeinrichtungen sowie ein 17.000 m² großes Shoppingcenter mit etwa 100 Geschäften sowie einem abwechslungsreichem Gastronomieangebot.

Die BahnhofCity Wien West bietet nicht nur Bahnfahrern eine höhere Qualität des Reisens, auch für Anrainer und Besucher übernimmt der neue Bahnhof die Rolle des Nahversorgers und wird auf diese Weise zum offenen Ort der Begegnung. Die Gestaltung des mondänen Reisezentrums erfolgte selbstverständlich nach modernsten Gesichtspunkten: So führen – Stichwort Barrierefreiheit – Lifte und Rolltreppen zu allen Bereichen des Bahnhofs, eine komplette Videoüberwachung sorgt für die nötige Sicherheit und ein vergrößerter heller Wartebereich mit mehr als 200 Sitzplätzen für zeitgemäßen Komfort; die durchschnittliche Frequenz des Bahnhofs beträgt immerhin 43.000 Personen pro Tag.

Nicht zuletzt ist der Um- und Neubau der BahnhofCity Wien West ein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung des unmittelbar angrenzenden Stadtteils und macht so den 15. Bezirk durch eine bessere Wohn- und Lebensqualität deutlich attraktiver.





Erscheinungsdatum: 23.11.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 24.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1202235# 234 @  
Weihnachten 2011 - Dommuseum Wien

Das im Jahr 1933 gegründete Dom- und Diözesanmuseum Wien gilt als eines der „Schmuckstücke“ innerhalb der vielfältigen Wiener Museumslandschaft. Im ersten Wiener Gemeindebezirk am Stephansplatz gelegen, zeigt es in seiner ständigen Schausammlung Kunst aus über eintausend Jahren, vor allem Werke aus dem Stephansdom und vielen anderen Kirchen Wiens und Niederösterreichs.

Der wertvollste Schatz ist sicherlich das Porträt Herzog Rudolfs IV. aus dem 14. Jahrhundert, das als das älteste gemalte Porträt des Abendlandes gilt. Ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert datiert das auf der vorliegenden Weihnachtsmarke abgebildete Werk „Geburt Christi“, ein aus sieben Tafelbildern bestehendes Gemälde, dessen Schöpfer unbekannt ist.

Neben Objekten aus dem Dom – darunter befindet sich auch ein Fragment der fast vollständig verloren gegangenen mittelalterlichen Verglasung – sind auch zahlreiche, aus anderen Kirchen der Erzdiözese Wien stammende Meisterwerke der Gold- und Silberschmiedekunst, der Bildhauerei und Malerei zu sehen. Die Ausstellung des seit 1973 im so genannten „Zwettlhof“ gelegenen Dommuseums gibt damit ein beredtes Zeugnis für das Kunstschaffen vom frühen Mittelalter über Gotik und Barock bis zum Jugendstil.

Noch aus karolingischer Zeit, dem 9. Jahrhundert, stammt das älteste Objekt, ein illuminiertes Evangelienbuch. Daneben sind kostbare Kleinode aus der Schatzkammer von St. Stephan zu bewundern. Dazu zählen einmalige Textilien und Gläser, so das ungewöhnliche Grabtuch von Herzog Rudolf IV. dem Stifter, das aus einem persischen Goldseidenbrokat hergestellt wurde, oder seltene syrische Glasgefäße aus der Zeit um 1300, die der Überlieferung nach auch als Reliquiare für die mit dem Blut der Unschuldigen Kinder Bethlehems getränkte Erde verwendet wurden.

Darüber hinaus verfügt das Museum über einen bedeutenden, fast 3.000 Werke umfassenden Fundus moderner Kunst aus Österreich, welcher der Sammeltätigkeit von Monsignore Otto Mauer (1907 – 1973), dem legendären Kunstförderer und Domprediger zu St. Stephan, zu verdanken ist. In der von ihm 1954 eröffneten „Galerie nächst St. Stephan“ gab Mauer den jungen Malern der Nachkriegszeit Raum zur Präsentation ihres Schaffens.

Teile dieser vom Museum verwahrten Sammlung, die unter anderem Werke von Alfred Kubin und Hans Fronius, aber auch von Arnulf Rainer, Josef Mikl, Markus Prachensky, Wolfgang Hollegha, Oswald Oberhuber u.v.a. umfasst, sind immer wieder im Rahmen von temporären Sonderausstellungen zugänglich.





Erscheinungsdatum: 25.11.2011
Auflagenhöhe: 4.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 02.12.2011 07:00:00 Gelesen: 1200646# 235 @  
220. Todestag von Wolfgang Amadeus Mozart

"Er war wohl das umfassendste musikalische Genie aller Zeiten", schrieb Kurt Pahlen über Wolfgang Amadeus Mozart ("Sinfonie der Welt", Schweizer Verlagshaus, Zürich 1978). "Es hat keinen Meister gegeben, der mit gleicher Vollendung Opern und Oratorien, Sinfonien und Serenaden, Sonaten und Lieder, Quartette und Chöre, Messen und Divertimenti geschrieben hätte." – Eine Meinung, die der österreichische Dirigent und Musikwissenschafter zweifellos mit zahlreichen anderen Experten teilt.

Nach dem fulminanten „Mozart-Jahr“ 2006 (250. Geburtstag) wird heuer das nächste Jubiläum dieses großen Komponisten gefeiert: Am 5. Dezember jährt sich Mozarts Sterbetag zum 220. Mal. Grund genug für eine neue Sondermarke, deren Motiv von der bekannten Markenkünstlerin Silvia Moucka in zeitgemäßer Weise entworfen wurde.
Zu Mozarts letzten Werken und seinem frühen Tod: Nach der Uraufführung von „La clemenza di Tito“ in Prag war Mozart Mitte September 1791 nach Wien zurückgekehrt und hatte sich sofort in die Arbeit für die Uraufführung der „Zauberflöte“ gestürzt.

Gleichzeitig hatte er die Motette „Ave verum corpus“ ausgearbeitet und mit der Niederschrift des Requiems (KV 626) begonnen, das er jedoch nicht mehr beenden konnte. Wenige Wochen nach der Uraufführung der „Zauberflöte“ am 30. September 1791 wurde Mozart bettlägerig, am 5. Dezember um 1 Uhr früh starb er und wurde am Tag darauf beerdigt – er wurde nicht einmal 36 Jahre alt. In der Folgezeit wurde eine Vielzahl von vermutlichen Todesursachen genannt, darunter „hitziges Frieselfieber“, Rheuma, Syphilis, Trichinen, Nieren- und Herzversagen, Aderlass und Pharyngitis.

Die moderne Medizin tendiert indes am ehesten zu einer Infektion mit Streptokokken, die unzulänglich behandelt wurde und somit zu Herz- bzw. Organversagen führte. Er selbst war freilich davon überzeugt, vergiftet worden zu sein, und äußerte sich gegenüber seiner Frau Constanze dazu wenige Wochen vor seinem Tod während eines Besuchs im Prater: „Gewiss, man hat mir Gift gegeben.“ Für einen Giftmord gibt es allerdings keinerlei dokumentierte Anhaltspunkte. Die ersten Legenden zirkulierten bereits kurz nach Mozarts Tod; die wohl bekannteste davon beschuldigte seinen angeblich missgünstigen Kollegen Antonio Salieri.

Beigesetzt wurde das Musikgenie in einem allgemeinen Grab am Sankt Marxer Friedhof in Wien. 1855 wurde der Standort seines Grabes so gut wie möglich bestimmt und 1859 an der vermuteten Stelle ein Grabmal errichtet, das später von der Stadt Wien in die Gruppe der Musiker-Ehrengräber am Zentralfriedhof übertragen wurde. Gedenkstätten in Salzburg, Wien und vielen anderen Städten erinnern auch heute noch an den genialen Komponisten.





Erscheinungsdatum: 05.12.2011
Auflagenhöhe: 730.00
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 03.01.2012 19:01:49 Gelesen: 1194013# 236 @  
200 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde

Am 29. November und am 3. Dezember 1812 wurde in der Winterreitschule der Wiener Hofburg jeweils das Händel-Oratorium „Timotheus“ aufgeführt – diese Konzerte gelten als Initiativ-Veranstaltungen zur Schaffung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Gründer des Vereins war ein gewisser Joseph Sonnleithner (1766-1835), der damals Sekretär der Wiener Hoftheater war.

Der Erlös der beiden Konzerte sollte der neu gegründeten Institution zugute kommen, der Reingewinn betrug schließlich ganze 25.934 Gulden. Laut ihren Statuten, die im Jahre 1814 entstanden, ist die “Emporbringung der Musik in allen ihren Zweigen” der wichtigste Zweck der Gesellschaft. Dieser wurde (und wird) auf dreifache Weise erreicht: erstens durch die Veranstaltung eigener Konzerte, zweitens durch die Gründung und Führung eines Konservatoriums, und drittens durch die systematische Sammlung musikhistorischer Dokumente, sprich: die Betreibung eines Archivs. Bis heute prägt freilich das private Engagement der einzelnen Mitglieder das Wirken dieser bedeutenden Gesellschaft.

Ab 1831 veranstaltete die Gesellschaft der Musikfreunde Konzerte in einem Saal an den Tuchlauben, der sich mit nur 700 Sitzplätzen jedoch bald als zu klein erwies. 1863 schenkte Kaiser Franz Joseph der Gesellschaft das Areal gegenüber der Karlskirche. Das von Theophil Hansen entworfene Haus, das bald als „Wiener Musikverein“ Weltberühmtheit erlangte, feierte mit einem fulminanten Konzert am 6. Jänner 1870 seine feierliche Eröffnung.

Das oben erwähnte Konservatorium indes war die erste öffentliche Musikschule Wiens und wurde 1819 unter dem Violinisten Joseph Böhm gegründet. Bereits um das Jahr 1818 begann Hofkapellmeister Antonio Salieri eine Gesangsklasse zu bilden. Am 19. April desselben Jahres stellten sich die ersten 24 Studenten des Konservatoriums in einem Gesellschaftskonzert der Musikfreunde der Öffentlichkeit vor und gaben einen A cappella-Chor Salieris zum Besten.

Im 19. Jahrhundert erfuhr die Einrichtung eine deutliche Erweiterung und fand zahlreiche nachahmende Einrichtungen. 1909 wurde das private Institut schließlich als „k.k. Akademie für Musik und darstellende Kunst“ verstaatlicht – damit war sie der Vorgänger der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Das attraktive runde Markenmotiv zeigt den eleganten „Goldenen Saal“ des Wiener Musikvereins, in dem ausschließlich hochkarätige Musikveranstaltungen stattfinden – so zum Beispiel auch die berühmten Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker.



Erscheinungsdatum: 01.01.2012
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Thomas Pesendorfer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 05.01.2012 07:00:00 Gelesen: 1193765# 237 @  
Motorräder - Lohner L 125 1959

Mit der vorliegenden Sondermarke „Lohner L 125 1959“ findet die beliebte Serie „Motorräder“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Markenmotiv zeigt den legendären Roller aus längst vergangenen Tagen, mit welchem die stolzen Besitzer in den Sechzigerjahren gleichermaßen lässig und elegant unterwegs waren. Besonders geschätzt wurde „die Lohner“ nicht nur aufgrund ihrer leichten Bedienbarkeit, sondern auch wegen ihres großen Komforts, der sich unter anderem in zwei Gepäckfächern zeigte. Heute genießt die L 125 freilich so etwas wie Kultstatus und erfreut sich bei entsprechenden Ausstellungen und Messen stets großen Interesses.

Zur Geschichte der Lohnerwerke: Gegründet wurde das Unternehmen im März 1821 von einem gewissen Heinrich Lohner, einem Wagnermeister, der vor der Einziehung in die Französische Rheinarmee aus Deutschland geflüchtet war. Er fasste in seiner Fabrik die bis dahin einzeln agierenden Wagenbaugewerbe zusammen. Sein Sohn und Nachfolger Jacob Lohner, Wagenfabrikant von Weltruf, spezialisierte sich auf Luxus- und Ambulanzwagen. Als "königlich schwedischer Hoflieferant" schloss sich Jacob Lohner mit dessen Schwager Josef Brauner, ebenfalls im Wagnergewerbe tätig, im Jahre 1868 unter dem neuen Unternehmensnamen „Jacob Lohner & Comp.“ zusammen. Mittlerweile produzierte das Unternehmen jährlich fabriksmäßig 300 bis 500 Wagen, einige Jahre später, 1873, wurden bereits 10.000 Fahrzeuge hergestellt. In Folge der Wiener Donauregulierung musste die Fabrik nach Floridsdorf verlegt werden, das Direktionsgebäude blieb jedoch im 9. Wiener Gemeindebezirk.

Nach Jacob Lohners Ausstieg aus dem Unternehmen übernahm sein Sohn Ludwig Lohner die Firmenleitung – unter dessen Führung wurden die Lohnerwerke die größte Pferdewagenfabrik der Monarchie. 1897 durfte Lohner Benzin-Motorwagen in Betrieb setzen, später wurden Elektroautos serienmäßig produziert. Ab 1909 wandte sich Ludwig Lohner dem Flugzeugbau zu und wurde damit in Österreich-Ungarn führend. Neben Carl Marius und Sebastian Armbruster war Lohner während der Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph die am häufigsten beauftragte Wagenfabrik. Am 15. Jänner 1918 wurde die Firma schließlich in die so genannte "Lohnerwerke GmbH Wien" umgewandelt.

Nach wechselvollen Jahrzehnten übernahm im Jahre 1970 der kanadische Bombardier-Konzern das Unternehmen. Im Zuge von internen Umstellungen wurde das ehemalige Wiener Lohnerwerk auf die Herstellung von Light-Rail-Schienenfahrzeugen spezialisiert und agiert nun unter dem Namen "Bombardier Wien Schienenfahrzeuge" (BWS).



Erscheinungsdatum: 02.01.2012
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 10.01.2012 07:00:00 Gelesen: 1192637# 238 @  
210. Geburtstag Karl Ritter von Ghega

Auf den Tag genau zum 210. Geburtstag von Karl Ritter von Ghega erscheint eine neue Sondermarke, die den großen österreichischen Ingenieur und Erbauer der Semmeringbahn entsprechend würdigt. Der Entwurf des Markenmotivs stammt von Ernst Sladek; es zeigt neben einem Porträt Ghegas das so genannte „Kalte Rinne“-Viadukt, das heuer sein 160-jähriges Bestandsjubiläum feiert.

Zur Person: Als Sohn von Eltern albanischer Herkunft in Venedig geboren, sollte Carlo Ghega wie sein Vater Marineoffizier werden – allerdings zeigte sich früh, dass seine mathematische Begabung größer war als seine Liebe zum Meer. Nach dem Besuch des k. k. Militärkollegiums ging er mit 15 Jahren zum Studium an die Universität Padua, wo er bereits nach einem Jahr sein Diplom als Ingenieur und Architekt erhielt und kurze Zeit später – im Alter von 17 Jahren – als Doktor der Mathematik abschloss.

Seine Laufbahn als Ingenieur begann er mit diversen Straßen- und Wasserbauten in Venetien, unter anderem trug er zum Bau der „Strada d’Alemagna“, der Straße von Treviso nach Cortina d’Ampezzo, bei. Bereits 1833 veröffentlichte Ghega sein erstes Fachbuch. Von 1836 bis 1840 war er Bauleiter für die Teilstrecke Lundenburg bis Brünn der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn; in dieser Zeit studierte er auch das Eisenbahnwesen von England und anderen Staaten in Europa.

Im Jahre 1842 wurde Ghega Gesamtplanungsleiter der südlichen Staatseisenbahn, weshalb er eine Studienreise nach Amerika unternahm. Seine Erkenntnisse daraus flossen nicht nur in die Planung und den Bau der Semmeringbahn, sondern auch in zwei Publikationen. Ghega veröffentlichte übrigens die meisten seiner Schriften parallel zur deutschen auch in entsprechenden italienischen bzw. französischen Ausgaben.

Nach seiner Rückkehr zu den Staatseisenbahnen wurde er mit der Planung für die Errichtung der Bahnlinie Richtung Süden, von Gloggnitz über Mürzzuschlag und von Graz bis nach Triest, beauftragt. Die Bahnüberquerung des Semmerings wurde von vielen seiner Zeitgenossen als technisch aufwändig bzw. als unmöglich angesehen. Aber bereits 1844 legte er einen Plan für die Überwindung des Semmerings vor, der den Betrieb mit normalen Lokomotiven unter Verzicht auf Zahnstangen und den Seilebenen-Betrieb vorsah. Noch bevor der Bau überhaupt beschlossen wurde, begann Ghega mit der Konstruktion von Lokomotiven, die derartige Steigungen überwinden konnten. Der Baubeginn für die Semmeringbahn war 1848.
Noch vor der Fertigstellung, 1854, wurde Ghega in den Ritterstand erhoben.

Am 14. März 1860 in Wien an Lungenschwindsucht verstorben, wurde das in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Leben von Karl Ritter von Ghega bald redseliger Inhalt mehrerer Romane und zahlreicher Mythen.



Erscheinungsdatum: 10.01.2012
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ernst Sladek
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.01.2012 07:00:01 Gelesen: 1192029# 239 @  
150 Jahre Alpenverein

Vereinszweck war "die Kenntnis von den Alpen zu verbreiten, die Liebe zu ihnen zu fördern und ihre Bereisung zu erleichtern". Als Mittel dazu dienten Vorträge und Publikationen. Das wissenschaftliche Selbstverständnis und die zentralistische Organisation erfüllten in den Augen vieler Mitglieder den Zweck des Vereins jedoch nicht im ausreichenden Maß. Sie wollten vielmehr praktische Tätigkeiten, wie sie zum Beispiel der seinerzeitige Ötztaler Pfarrkurat, ein gewisser Franz Senn, bereits damals verwirklichte. Senn schwebte eine Partnerschaft von Erholung suchenden Städtern und den Bergbewohnern vor. Wege und Unterkunftshütten, ausgebildete Bergführer sowie Karten und Führer sollten dazu dienen.

Nach wechselvollen und überaus turbulenten Jahren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in denen es oftmals zu politisch unsauberen Entscheidungen innerhalb des Vereins kam, begann nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein schwieriger Weg zur Klärung der rechtlichen Verhältnisse des Alpenvereins. Der Weiterbestand musste erst vor dem Verfassungsgerichtshof durchgesetzt werden. Die Sektionen wurden teilweise in ihrem Bestand anerkannt, teilweise mussten sie sich neu bilden. 1951 nahm der Alpenverein schließlich wieder die alte Bezeichnung „Österreichischer Alpenverein“ an.

Mit der Normalisierung der Lebensumstände und dem wirtschaftlichen Aufschwung nahmen auch die Aktivitäten und Mitgliederzahlen des Vereins wieder deutlich zu. Die Menschen richteten wieder mehr Aufmerksamkeit auf Urlaub und Freizeit.

In den 1980er Jahren setzten mehrere neue Entwicklungen ein. Die Umweltbewegung führte zu einer Aufwertung des Naturschutzes im Alpenverein. Er konnte als größter Grundbesitzer die Realisierung des Nationalparks Hohe Tauern durchsetzen, der Jugend wurden erstmals Umweltbaustellen angeboten, und die konsequente Ausbildung von Sektionsfunktionären zeigte positive Wirkungen.

Gleichzeitig wurde das sportliche Geschehen am Berg zunehmend bunter, es entstanden neue sportliche Trends. Für den Alpenverein am bedeutendsten war die Entwicklung des Sportkletterns an natürlichen Felsen und an Kunstwänden. Seit Anfang der 1990er Jahre stieg die Mitgliederzahl auch aufgrund neuer Dienstleistungen rasant an. Die breite Begeisterung für gesundheitsbewusste Bewegung in der Natur stärkte freilich auch die Bedeutung von Hütten und Wegen.

Heute ist der OeAV der größte alpine Verein, der sich als Interessensvertretung aller Bergsportler Österreichs sieht. Seine wichtigsten Aufgaben liegen in der Förderung und Ausübung alpiner Tätigkeiten wie Wandern, Bergsteigen, Klettern, Skitouren und vieler Trendsportarten in den Bergen und der dazu notwendigen Ausbildung von Fachleuten. 22.000 ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen mit ihrem Engagement für die Bereitstellung eines vielfältigen Angebots.



Erscheinungsdatum: 12.01.2012
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Robert Fattor
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.01.2012 07:00:01 Gelesen: 1191055# 240 @  
50 Jahre Wiener Schnellbahn

Sie ist neben den Angeboten der Wiener Linien der zweite Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs der Stadt. Die Bezeichnung „S-Bahn“ war in Wien übrigens lange Zeit ausgesprochen unüblich, obwohl sie in der Literatur fallweise, auch schon vor 1962, verwendet wurde; von 1962 bis 2005 wurde fast ausschließlich der Begriff „Schnellbahn“ verwendet. Erst mit dem Fahrplanwechsel 2005/2006 wurde der Begriff „S-Bahn“ offiziell in Fahrplanaushängen und Lautsprecherdurchsagen etabliert.

Zur Geschichte: Die Eröffnung der Schnellbahn erfolgte am 17. Jänner 1962 – und zwar mit Feierlichkeiten in Anwesenheit von über 900 geladenen Gästen, an der Spitze Bundespräsident Adolf Schärf und Vizekanzler Bruno Pittermann. Nach dem großen Festakt am Südbahnhof mit Reden von ÖBB-Generaldirektor Maximilian Schantl, Verkehrsminister Karl Waldbrunner, dem Wiener Bürgermeister Franz Jonas und Staatsoberhaupt Adolf Schärf wurde ein Festzug in Betrieb gesetzt, der an jeder Haltestelle der Stammstrecke hielt, wo die betreffenden Bezirksvorsteher jeweils kurze Reden hielten.

Danach fuhr der Zug nach Gänserndorf, wo eine Lokomotive der Baureihe 52 aufgestellt wurde. Anschließend kehrte der Zug nach Floridsdorf zurück und fuhr nach Stockerau, wo es zu einer Begrüßung durch den örtlichen Bürgermeister kam. Danach wurden die Strecken ohne Fahrgäste befahren. Der eigentliche Fahrgastbetrieb begann erst abends um 23.45 Uhr.

Fest steht: Die Schnellbahn war von Anfang an ein großer Erfolg. Es kam zu Überfüllungen, die erst durch den Einsatz von Doppelgarnituren beseitigt werden konnten. Mit den Wiener Verkehrsbetrieben wurde ein Abkommen geschlossen, das es den Fahrgästen erlaubte, im Störungsfall die parallel führenden Linien des anderen Verkehrsträgers ohne zusätzlichen Ticketkauf zu benutzen. 1963 wurden in der Haltestelle Südbahnhof versuchsweise die ersten Fernsehmonitore zur Zugabfertigung eingebaut.

Anfangs wurde auf der Stammstrecke noch im Viertelstundentakt gefahren, aber bereits im Oktober des Eröffnungsjahrs wurde der Verkehr zwischen Floridsdorf und Landstraße in der Hauptverkehrszeit verdichtet, ab 1964 dann auf der gesamten Stammstrecke.

Nach einem steten Ausbau des Bahnnetzes in den vergangenen Jahrzehnten bestehen derzeitige Planungen für Erweiterungen nur in einem eingeschränkten Ausmaß.

Dennoch: Im Zuge des Neubaus des Wiener Hauptbahnhofs am Gelände des ehemaligen Südbahnhofs läuft zurzeit eine Umweltverträglichkeitsprüfung für die Verbindung der Ostbahntrasse mit der Strecke der Flughafenschnellbahn, um eine optimale Anbindung an den Flughafen Wien-Schwechat zu erreichen.



Erscheinungsdatum: 17.01.2012
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 06.02.2012 08:04:26 Gelesen: 1187321# 241 @  
Blumenstrauß - Treuebonusmarke 2011

Antoine Berjon (1754 bis 1843) gehörte ohne Zweifel zu den wichtigsten französischen Blumenmalern des 19. Jahrhunderts; seine bevorzugten Materialien waren Öl, Pastell und Wasserfarben. In St. Pierre de Vaise, einer Gemeinde von Lyon, geboren, begann Berjon bereits früh mit seinen ersten Studien. Später zog er nach Paris, wo er die Bekanntschaft mit führenden Kunstschaffenden seiner Zeit machte. 1810 kehrte er zurück nach Lyon, wo er eine Professur an der neu gegründeten „École des Beaux-Arts“ erhielt. Die mit unglaublicher Akribie gemalten Bilder von Antoine Berjon zeichnen sich vor allem durch ihre realistische und bis ins kleinste Detail genaueste meisterhafte Ausführung aus.

Ganz allgemein lässt sich über die Kunst des 19. Jahrhunderts sagen, dass das Erstarken des bürgerlichen Einflusses prägend war. Entsprechend änderten sich auch die Sujets; es wurden nicht mehr ausschließlich Bilder für den kirchlichen oder weltlichen Auftraggeber gefertigt, sondern auch Menschen aus dem Volk gezeigt. Besonders unter dem Einfluss der französischen Julirevolution und den 48er-Revolutionen wuchs das patriotische Gefühl. Ein weiteres Merkmal war die Emanzipation der avantgardistischen Künstler von den strengen Normen der Akademien, die gegen Ende des Jahrhunderts in der Gründung des "Salon des Réfuses" gipfelte. Diese Abspaltung machte sich hingegen bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts bemerkbar, als sich die ersten Gegenbewegungen zur offiziellen Kunst bildeten. So entstand parallel zum Klassizismus die Romantik.

Deren Betonung des Poetischen und Vorliebe für die nationale Vergangenheit sowie die Betonung der Farbe für die Maltechnik ist für diese Strömung charakteristisch. Erwähnenswert ist freilich auch, dass die Künstler in dieser Zeit begannen, ihre Bilder nicht mehr nur im Atelier zu malen, sondern auch in der freien Natur. Diese so genannte "Plein Air Malerei" wurde zum wichtigen Wegbereiter des Impressionismus und beeinflusste darüber hinaus auch den Realismus, der in Frankreich die körperlich anstrengende Arbeit der unteren Bevölkerungsschicht zeigte und daher oft "sozialkritischer Realismus" genannt wird. Antoine Berjon blieb indes seinen Landschafts- und Blumensujets ein Leben lang treu; der auf der vorliegenden Sondermarke gezeigte Blumenstrauß kann als „typisches Werk“ des französischen Malers bezeichnet werden.





Erscheinungsdatum: 15.02.2012
Auflagenhöhe: 420.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 08.02.2012 07:00:00 Gelesen: 1187089# 242 @  
Junge Kunst in Österreich - Wiener Opernball 2012

Prominente Gäste aus dem In- und Ausland, Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport besuchen Jahr für Jahr diese exquisite Veranstaltung – ganz nach dem allseits beliebten Motto „Sehen und gesehen werden“.

Zur Geschichte: Die ersten Ballfeste, bei denen zwar nicht das k. k. Hof-Operntheater nächst dem Kärntnertor, wohl aber die an dieser Bühne wirkenden Künstler als Veranstalter auftraten, schlossen gewissermaßen nahtlos an die feudalen Feste des Wiener Kongresses an. Viele Bälle fanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den unzähligen Wiener Etablissements statt, die Künstlerinnen und Künstler wünschten sich für ihre Feste jedoch einen intimeren Rahmen und fanden bald eine ideale Lösung, und zwar in den Redoutensälen der kaiserlichen Hofburg.

Nach wechselvollen Jahrzehnten und dem Untergang des Kaiserreichs 1918 erinnerte sich die junge Republik sodann erstaunlich rasch an die imperialen Feste im Opernhaus. Bereits am 21. Jänner 1921 konnte die erste Opernredoute der Republik Österreich abgehalten werden, und im Jänner 1935 fand der erste, nun auch so benannte "Wiener Opernball" statt – ein Zauberwort, dessen Wirkung selbst im fahlen Licht der Dreißigerjahre nicht versagte. Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges wurde 1939 auf Befehl der Reichsregierung im inzwischen besetzten Österreich ein letzter Opernball abgehalten.

Nach dem Wiedererstehen der Republik und der Überwindung der ersten Hungerjahre im zerbombten Wien wurde im November 1955 die festliche Wiedereröffnung des im Krieg zerstörten Opernhauses gefeiert. Am 9. Februar 1956 wurde das elegante Haus zum ersten Mal in der Zweiten Republik wieder in den strahlenden Opernballsaal verwandelt.

Die nun vorliegende Sondermarke bildet den Auftakt zur interessanten Serie „Junge Kunst in Österreich“. In dieser Reihe soll das zeitgenössische Kunstschaffen junger Kreativer philatelistisch gewürdigt und in seiner ideenreichen Vielfalt einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Den Beginn macht das Werk „wind up dancer“ von Zoé Byland, das als Sujet für das Plakat zum Wiener Opernball 2012 ausgewählt wurde. Die gebürtige Schweizerin studiert an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Klasse für Kontextuelle Malerei. 2007 erhielt die in Wien und in Bern lebende Künstlerin den Fügerpreis für Malerei und Grafik.





Erscheinungsdatum: 16.02.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Zoé Byland
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 10.02.2012 07:00:00 Gelesen: 1186785# 243 @  
Fotokunst Österreich - Elfie Semotan

...ihre Werbeplakate Kunst im öffentlichen Raum – kaum eine andere österreichische Fotografin kann zurzeit auf internationaler Ebene in derart hohem Maße reüssieren wie Elfie Semotan. Ihr Foto mit dem schlichten Titel „Stöckl“, ein Porträt der bekannten ORF-Moderatorin Claudia Stöckl, ziert die vorliegende Sondermarke, welche den zweiten Wert der im Vorjahr begonnenen Serie „Fotokunst Österreich“ darstellt.

Zur Person von Elfie Semotan: 1941 in Wels geboren und seit Jahren eine der herausragenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Fotografie, arbeitete zunächst als Model in Paris, ehe sie Ende der Sechzigerjahre hinter die Kamera wechselte und ihre erfolgreiche Karriere als Fotografin startete.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden ihre Arbeiten in international renommierten Zeitschriften mit so klingenden Namen wie Vogue, Elle, Esquire, Marie Claire, Harpers Bazaar, New Yorker usw. veröffentlicht. In Österreich kennt man Semotan vor allem durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit Helmut Lang sowie durch ihre Kampagnen für Palmers und Römerquelle, welche jeweils für großes Aufsehen sorgten. Das eindrucksvolle Schaffen der in New York, in Wien und im südlichen Burgenland lebenden Fotokünstlerin zeichnet sich in erster Linie durch ein Verfließen der Grenzen zwischen Modefotografie und künstlerischer Fotografie aus. Im Zentrum steht die intensive und persönliche Auseinandersetzung mit den dargestellten Personen, ohne Unterscheidung, ob es sich dabei um Menschen von der Straße, Models oder berühmte Persönlichkeiten handelt.

Ihre Modefotografie verschreibt sich freilich nie komplett dem Genre, fehlt doch stets die übliche Verherrlichung eines Schönheitsideals. Stereotype Posen werden vermieden, die Akteure sind der Kamera ausgeliefert und werden als das gezeichnet, was sie primär sind: menschliche Wesen mit individuellen Qualitäten, Charakterzügen und Ausstrahlungen. Die Haltung der Akteure und die dadurch entstehende Spannung lässt die Kleidung, das Setting und sonstige Ausstattungen in den Hintergrund treten. Immer wiederkehrend ist die Idee des Models als Puppe, als Sinnbild eines fremdgesteuerten Wesens, das in seiner Unbeholfenheit und seinen persönlichen Ängsten in scheinbar eingefrorenen Posen festgehalten wird.

In Porträts und freien Arbeiten bedient sich Elfie Semotan kühl und berechnend der Mittel der Modefotografie, um das Wesentliche unmittelbar zu enthüllen und ohne Umwege auf den Kern der Aussage zu stoßen. Sie entfesselt eine Kraft, die man der perfekt inszenierten Künstlichkeit der Modefotografie gemeinhin gar nicht zutrauen würde. Psychologische und soziologische Feinheiten werden punktgenau getroffen – überzeugender als es so manchem Fotografen aus dem Bereich der herkömmlichen Sozialreportage gelingt.





Erscheinungsdatum: 24.02.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 22.03.2012 15:33:35 Gelesen: 1179225# 244 @  
„Steyr XII Taxi-Landaulet“

Der Steyr XII gehört ohne Zweifel zu den Klassikern des historischen österreichischen Automobilbaus; mit der vorliegenden Sondermarke findet der antike Wagen nun seine entsprechende philatelistische Würdigung und die Markenserie „Autos“ damit ihre attraktive Fortsetzung.
Zur Geschichte: Nach dem Ersten Weltkrieg war dem österreichischen Betrieb in Steyr, der 1864 als Waffenfabrik von Josef und Franz Werndl gegründet wurde und heute zum Magna-Konzern gehört, durch den Friedensvertrag von Versaille die Waffenproduktion verboten worden. Zur Rettung des Werkes verlegte man sich auf die Automobilerzeugung. Die Umstellung auf zivile Produkte gelang, bereits 1920 rollte das erste Steyr-Auto aus dem Werk.

Die Bauzeit des Steyr XII war gekennzeichnet durch die allgemeine Aufbruchsstimmung der Zwanzigerjahre. Geld wurde verdient und Geld wurde ausgegeben, Autos verkauften sich gut, die Produktionszahlen stiegen fast wie von selbst. Premiere hatte der mit Spannung erwartete neue Wagen schließlich im Oktober 1925 in London, wo Österreich (Steyr und Austro Daimler) das erste Mal seit 1918 wieder vertreten war. Bei seiner Vorstellung stieß das großzügig geschnittene Auto beim Publikum auf ausgesprochen großes Interesse, auch die Fachpresse war voll des Lobes und der Bewunderung.

Der von Anton Honsig konstruierte „12er Steyr“ war technisch absolut up to date: Der laufruhige 6-Zylinder-Motor hatte zwar aus ökonomischen Gründen einen bescheidenen Hubraum von nur 1,6 Litern, leistete aber mit der kettengetriebenen oben liegenden Nockenwelle und den leichtläufigen Rollenlagern dennoch 30 PS bei 3.000 Umdrehungen pro Minute. Die aufwändige hintere Achsaufhängung mit feststehendem Differential und frei schwingenden Achshälften (auch „Schwingachsen" genannt) führte zu einem hohen Komfort und zusammen mit dem leichten Tiefrahmen-Fahrgestell zu einer äußerst guten Straßenlage. Nicht weniger als 11.124 Stück wurden zwischen 1926 und 1929 gebaut – nicht zuletzt natürlich auch aufgrund des erfolgreichen Exports, unter anderem über eine eigene Vertriebsgesellschaft in Deutschland.

Das wunderschöne Modell, welches das Markenmotiv ziert, ist ein so genannter „Landaulet“. Damit wird jene Karosseriebauform eines Automobils bezeichnet, bei dem der hintere Teil des Daches durch ein Cabrioletverdeck ersetzt ist. Das Wort „Landaulet“ leitet sich ab von „Landauer“, einer Kutsche, die sich sowohl geschlossen als auch offen fahren lässt.





Erscheinungsdatum: 26.03.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 24.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1178885# 245 @  
„Wiener Oboe“


Fortsetzung der interessanten Markenserie „Musikinstrumente“: Der neue 0,90 €-Wert thematisiert die „Wiener Oboe“, ein klassisches Holzblasinstrument, dessen früheste Geschichte bis in die Antike zurückreicht.

Oboen (französisch „Hautbois“ = „hohes oder lautes Holz“) werden meist aus Grenadill-, Buchsbaum- oder Ebenholz gebaut, seltener sind Instrumente aus Palisander, Rosenholz oder anderen exotischen Hartholzarten. Das etwa 65 Zentimeter lange Instrument hat eine konische Bohrung und überbläst daher in die Oktave, was mittels eigener Klappen geschieht. Es gibt voll- und halbautomatische Oboen: Bei der halbautomatischen ist für die erste und zweite Oktavklappe je ein Hebel zum Öffnen der Klappe vorhanden, bei der vollautomatischen Oboe existiert für beide Oktavklappen nur ein Hebel, der Wechsel geschieht hier zwischen den Tönen gis'' und a'' automatisch.

Während die vollautomatische Mechanik vor allem in Deutschland, Polen und in den Niederlanden verbreitet ist, findet man die halbautomatische hauptsächlich in Frankreich und den USA. Der Klang der Oboe ist ausdrucksstark und klingt je nach Bläserschule und regionaler Tradition von nasal hell bis dunkel samtig. Vom weichen Klangcharakter der Barockoboe entwickelte sich der Ton immer weiter zum genaueren Ton der modernen Oboe, die ein differenzierteres Spiel zulässt, da sie über mehr dynamische Möglichkeiten verfügt und auch ein schnelles Staccato vereinfacht.

Eine ganz besondere Form ist die „Wiener Oboe“, die fast ausschließlich in Wien gespielt wird, beispielsweise bei den Wiener Philharmonikern. Sie ist anders mensuriert, hat in der Tiefe einen weicheren und in der oberen Lage engeren, spitzeren, obertonreicheren Klang. Sie reicht in der Tiefe in der Standardform bis zum kleinen h, mit einem besonderen Fußstück ist jedoch auch das kleine b spielbar. Die Wiener Oboe ist dem Barockinstrument und der klassischen Oboe baulich, klanglich und in der Spieltechnik ähnlicher als die französische Oboe.

Bemerkenswert an der eingangs erwähnten Geschichte der Oboe ist, dass die früheste Abbildung eines Oboenvorläufers aus etwa 3000 v. Chr. stammt. Schon während der Antike gab es oboenähnliche Instrumente wie den griechischen Aulos oder die römische Tibia, und in der Bibel findet ein oboenartiges Instrument namens „Chalil“ Erwähnung, welches im Tempel eingesetzt und den Überlieferungen nach in ganz Jerusalem gehört wurde. Heute findet die Oboe in den verschiedensten musikalischen Stilrichtungen ihre Verwendung; ihr kunstvoller Einsatz reicht von der Klassik (Kammermusik, Orchester) über Jazz bis hin zur Pop- und Rockmusik.





Erscheinungsdatum: 26.03.2012
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 26.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1178592# 246 @  
„Das kleine Ich-bin-ich“

Vor genau 40 Jahren, 1972, erschien im Verlag „Jungbrunnen“ ein absoluter Kinderbuchklassiker: „Das kleine Ich-bin-ich“ von Mira Lobe (Text) und Susi Weigel (Zeichnungen). Noch im selben Jahr erhielt Mira Lobe dafür den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur. Mit der vorliegenden Sondermarke wird dieser seit mindestens zwei Generationen beliebte Bestseller philatelistisch gewürdigt.

Zum Inhalt: Das kleine Ich-bin-ich ist ein kleines, nicht näher bestimmbares, buntes Tier, das auf der Suche nach der eigenen Identität ist. Verzweifelt fragt es alle möglichen Tiere, ob jemand wisse, wer es ist. Einige gereimte und gezeichnete Seiten weiter trifft es die Erkenntnis plötzlich wie ein Blitz. Das seltsame, rot-weiß karierte Tier weiß nun: „Sicherlich gibt es mich: Ich bin ich!“ Das kleine Ich-bin-ich freut sich und gibt seine Erkenntnis sogleich an alle anderen Lebewesen weiter. Der pädagogische Gehalt ist klar: Auf der Suche nach sich selbst erfolgt, idealerweise, die Feststellung, ein eigenständiger Mensch zu sein – und, folglich, das Recht, sich darüber zu freuen!

Die sprachliche Definition und die Möglichkeit des „Einordnens“ sind dabei gar nicht so wichtig – ich bin eben ich, ausgestattet mit der für die weitere Entwicklung des Kindes so wichtigen Portion Selbstvertrauen. Dies äußert sich auch am Ende des Textes, wo es, Kinderhumor gerecht, heißt: „Wer das nicht weiß, ist dumm. Bumm.“

Besonderer Beliebtheit erfreut sich freilich auch die im Buch befindliche Bastelanleitung, mit deren Hilfe man selbst ein Ich-bin-ich anfertigen kann – was unter anderem in Kindergärten und Volksschulen tausendfach praktiziert wurde und immer noch wird.

Mira Lobe, eigentlich Hilde Mirjam Rosenthal (1913 – 1995) war eine bekannte österreichische Kinderbuchautorin, die für ihre Arbeiten oftmals ausgezeichnet wurde. Ihre Bücher sind stets geprägt von Wärme, Zuneigung, Geduld, Verständnis, Engagement und Toleranz; Stimmigkeit und Spannung in der Handlungsführung zeichnen ihre Geschichten ebenso aus wie die präzise Darstellung der handelnden Charaktere. Sprachspiel, Humor und Unterhaltung verband sie subtil auf virtuose Weise mit pädagogisch wertvollen Inhalten. Gemeinsam mit Susi Weigel (1914 – 1990), Trickfilmzeichnerin, Grafikerin und Kinderbuchillustratorin, bildete Mira Lobe ein kongeniales Autorenduo.

Neben dem kleinen Ich-bin-ich entstanden noch mehrere andere Klassiker der Kinderliteratur, so zum Beispiel „Die Omama im Apfelbaum“ oder „Das Städtchen Drumherum“. Im Frühjahr 2010 richtete das Frauenmuseum Hittisau eine Ausstellung über Susi Weigel aus. Ihr Werk habe, so der entsprechende Begleittext, „die Vorstellungswelt mehrerer Generationen von Kindern mitgeprägt“.





Erscheinungsdatum: 27.03.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Peter Sachartschenko
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 28.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1178172# 247 @  
„Turhan Bey“

Mit der neuen Sondermarke „Turhan Bey“ findet die beliebte Serie „Österreicher in Hollywood“ nun ihre weitere Fortsetzung. Der 0,70 Euro-Wert würdigt auf charmante Weise jenen Schauspieler, der in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts als Hauptdarsteller in mehreren Hollywood-Produktionen für internationale Aufmerksamkeit sorgte.

Zur Person: Turhan Bey, am 30. März 1922 als Turhan Gilbert Selahattin Sahultavy in Wien geboren, war der Sohn eines türkischen Diplomaten und einer tschechischen Jüdin. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Wien emigrierte die Familie 1940 nach Amerika. Bereits als Jugendlicher begann Turhan Bey mit dem Schauspiel-Studium, zunächst am „Pasadena Playhouse“ in Kalifornien, später an der „Drama School“ in Beverly Hills. Talentsucher von Warner Brothers entdeckten und engagierten ihn 1941 als Partner von Errol Flynn in dem Film „Footsteps in the Dark“, kurz darauf folgten die Streifen „Shadows on the Stairs“ und „Destination unknown“.

In der Folge wurde Turhan Bey häufig für "exotische" Rollen gecastet; mit seiner oftmaligen Filmpartnerin, der bekannten María Montez, war er unter anderem in „Raiders of the Desert“, „Arabische Nächte“, „Bombay Clipper“, „Ali Baba und die 40 Räuber“, „Follow the Boys“, „Sudan“ und vielen anderen Produktionen, zum Teil auch in Horrorfilmen, zu sehen. Weitere Partner Turhan Beys waren Kinogrößen wie Katharine Hepburn, Lana Turner, Boris Karloff, Peter Lorre, Brenda Marshall, Walter Houston, Joan Hall und Merle Oberon.

Gegen Ende der Vierzigerjahre begann der Stern von Turhan Bey allmählich zu sinken. 1953 drehte er seinen vorerst letzten Film, „Prisoners of the Casbah“; danach beendete er seine Karriere und kehrte nach Wien zurück, wo er die Kinos seiner Familie übernahm und begann, sich intensiv mit Landschaftsfotografie zu beschäftigen, ehe er vom Produzenten namens David Gest 1989 für eine Show eingeladen wurde.1993 erlebte Turhan Bey eine Renaissance im TV: Nach einem Auftritt in der Fernsehserie „SeaQuest DSV“ folgten nach 40 Jahren Drehpause in den Neunzigerjahren eine Reihe von weiteren internationalen Film- und Fernsehrollen.

So wirkte er beispielsweise in zwei Episoden der Science-Fiction-Serie „Babylon 5“ und in der TV-Krimiserie „Mord ist ihr Hobby“ erfolgreich mit. 2002 erschien ein Dokumentarfilm über den Star von einst, Titel: „Vom Glück verfolgt. Wien – Hollywood – Retour“.





Erscheinungsdatum: 30.03.2012
Auflagenhöhe: 811.500
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 24.04.2012 07:23:07 Gelesen: 1173525# 248 @  
800 Jahre Stadt Enns

Enns gilt gemeinhin als die älteste Stadt Österreichs, auch wenn mehrere andere Orte und deren Bewohner aus lokalpatriotischen Gründen verschiedene Kriterien als Grundlage nehmen, um Enns diesen Titel streitig zu machen. Fest steht jedoch: Die Ennser Stadtrechtsurkunde stammt nachweislich aus dem Jahre 1212 – und somit feiert die kleine Stadt im Bezirk Linz-Land in Oberösterreich heuer ihr 800-jähriges Bestandsjubiläum. Die Österreichische Post gratuliert dazu mit der nun vorliegenden Sondermarke.

Die in der Stadtrechtsurkunde vom 22. April 1212 angeführten Bestimmungen betreffen in erster Linie straf- und erbrechtliche Themen, darüber hinaus sind aber auch Angaben zur Verfassung und Verwaltung der Stadt enthalten. Die Urkunde – der größte archivalische Schatz der Stadt – trägt an ihren gelbweißen Seidenfäden das Siegel Herzog Leopold VI. Eine erste deutsche Übersetzung der lateinischen Urkunde stammt von einem gewissen Hanns von Munspach aus dem Jahre 1397.

Die ersten Absätze des Stadtrechts behandeln die Bestrafung von Gewalttaten, die den Tod oder zumindest schwere Verletzungen zur Folge hatten. Heute freilich erscheint die mittelalterliche Rechtsprechung von einst überaus kurios: So war die Buße für den Täter nach seinem Vermögen gestaffelt und richtete sich nach der sozialen Stellung des Opfers. Wer beispielsweise seine Dienstleute schlug, der brauchte sich nicht vor dem Richter zu verantworten. Konnte man das festgesetzte Bußgeld nicht aufbringen, so kam der alte Rechtssatz „Aug um Aug, Zahn um Zahn“ zur Anwendung. Umfangreich sind auch die erbrechtlichen Bestimmungen der Stadtrechtsurkunde: Beim Tod eines Bürgers erbten Frau und Kinder ohne jede Einmischung des Stadtherren oder des Stadtrichters.

Über seinen Nachlass konnte ein Bürger, wenn keine direkten Erben da waren, testamentarisch frei verfügen. Starb ein Bürger, ohne ein Testament gemacht zu haben, dann erbten die nächsten Verwandten, wenn sie zum Herrschaftsbereich des Stadtherrn gehörten, wenn nicht, dann fiel die Hälfte des Erbgutes an den Herzog. In verwaltungstechnischer Hinsicht ist in der Urkunde festgehalten, dass sich ein sechsköpfiger Stadtrat um die wirtschaftlichen Belange sowie um die Regelung des Markt- und Handelsgeschehens zu kümmern hatte. Gegen die von ihm gefassten Beschlüsse hatte der Stadtrichter kein Einspruchsrecht, für alle anderen Rechtsangelegenheiten war indes sehr wohl der Stadtrichter zuständig.

Heute ist Enns mit etwa 11.000 Einwohnern eine florierende Kleinstadt. Mehrere Schulen, zahlreiche moderne Kultur- und Sporteinrichtungen sowie eine Vielzahl von interessanten Sehenswürdigkeiten machen das Städtchen zu einem attraktiven Wohnort. Das Motiv der Marke zeigt das Wahrzeichen von Enns, den 60 Meter hohen Stadtturm aus dem Jahre 1568, mit dem umliegenden Stadtplatz.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 22.4.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Petra Riegler
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck
Auflage: 270 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 26.04.2012 07:00:00 Gelesen: 1173361# 249 @  
Bayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung 2012

Unter dem vielsagenden Titel „Verbündet – Verfeindet – Verschwägert“ findet vom 27. April bis 4. November die bayerisch-oberösterreichische Landesausstellung 2012 statt. Bereits am 26. April 2012, dem Ersttag der neuen Sondermarke, wird die grenzüberschreitende Schau offiziell eröffnet. Thema der Landesausstellung 2012 ist die Beziehung zwischen Oberösterreich und dem deutschen Nachbarbundesland Bayern. Diese Geschichte ist überaus wechselhaft, interessant und in hohem Maße intensiv.

Speziell behandelt werden die beiden Herrscherhäuser Habsburg und das Adelsgeschlecht von Wittelsbach. Die sehenswerte Ausstellung ist aufgeteilt auf drei verschiedene Orte, und zwar auf Braunau, auf Mattighofen sowie auf die bayerische Stadt Burghausen.

In der Bezirkshauptstadt Braunau am Inn wurde in den vergangenen Monaten das Schloss Ranshofen liebevoll renoviert, um einerseits einen würdigen Rahmen für die Ausstellung zu bieten, andererseits aber auch, um nach der Landesausstellung sinnvoll weitergenutzt werden zu können.

Auch in Mattighofen, der zweitgrößten Stadt im Bezirk Braunau, wurde das örtliche Schloss restauriert. Dieses wurde erstmals 788 n. Chr. urkundlich erwähnt und diente den bayerischen Herzögen des Hauses Karolinger. Nach einer wechselvollen Geschichte und vielen verschiedenen Besitzern gehörte das Schloss seit 1947 den Österreichischen Bundesforsten, die hier vor allem den Kobernaußerwald verwalteten. 2007 schließlich kaufte die Stadtgemeinde Mattighofen das Anwesen und ließ es renovieren.

Als einziger bayerischer Veranstaltungsort der Landesausstellung 2012 spielt Burghausen eine ganz besondere Rolle. Die Stadt ist vor allem durch die längste und größte erhaltene Burganlage Europas bekannt. Hier beginnt auch die Zeitreise der großen Schau. Themenschwerpunkt in Burghausen ist das 8. bis 14. Jahrhundert, dabei wird vor allem das Augenmerk auf die Ausdehnung Bayerns in den österreichischen Raum gelegt.

Insgesamt steht den Besuchern eine Ausstellungsfläche von über 4.000 Quadratmetern zur Verfügung, mehr als 800 Exponate verschiedener Zeitepochen werden in attraktiver Form gezeigt. Ein besonders repräsentatives Stück ist jenes, das die vorliegende Sondermarke ziert: das Siegel der Goldenen Bulle Kaiser Karls IV. Das Kaiserliche Rechtbuch aus dem Jahre 1356 diente dem Reich bis 1806 als Grundgesetz und schrieb unter anderem die Königswahl sowie das entsprechende Wahlverfahren fest.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 26.4.2012
Markengröße: 38,5 mm x 29,6 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.04.2012 07:00:01 Gelesen: 1173288# 250 @  




Dauermarkenserie Kunsthäuser
Frauenmuseum Hittisau
Wert: 1,45
Ausgabetag: 27.4.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 27.04.2012 08:00:00 Gelesen: 1173288# 251 @  


Dauermarkenserie Kunsthäuser
Forum Stadtpark Graz, Nachdruck
Wert: 0,90
Ausgabetag: 27.4.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 50 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 27.04.2012 09:00:00 Gelesen: 1173287# 252 @  


Dauermarkenserie Kunsthäuser
Museum der Moderne Mönchsberg Salzburg, Nachdruck
Wert: 0,70
Ausgabetag: 27.4.2012
Auflage: nach Bedarf in BMS zu 4 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 03.05.2012 07:00:01 Gelesen: 1172571# 253 @  
900 Jahre Stift Herzogenburg

Ein halbes Jahr lang, vom 22. April bis 28. Oktober 2012, wird das 900-jährige Bestandsjubiläum des Stiftes Herzogenburg durch zahlreiche Veranstaltungen und einer neu gestalteten Kunstsammlung gefeiert. Die Österreichische Post begleitet die Festlichkeiten mit der Herausgabe der vorliegenden Sondermarke. Das attraktive Motiv zeigt die Statue des Heiligen Georg, des Stiftspatrons, sowie das neu geschaffene Jubiläumslogo.

Zur Geschichte: Das imposante Stift – ein Kloster der Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren – wurde im Jahre 1112 durch Ulrich I. von Passau in St. Georgen a. d. Traisen am Zusammenfluss der Traisen mit der Donau gegründet und 1244 wegen der häufigen Überschwemmungen 10 Kilometer flussaufwärts nach Herzogenburg verlegt. Dadurch entstand der „Obere Markt”, der durch das Chorherrenstift grundherrschaftlich verwaltet wurde, während der „Untere Markt” als bayrische Gründung bis zu seinem 1806 erfolgten Kauf durch das Chorherrenstift im Besitz des Klosters Formbach verblieb.

Ab 1714 wurde das Stift Herzogenburg durch Jakob Prandtauer, Johann Bernhard Fischer von Erlach und Joseph Munggenast barockisiert. Der josephinischen Aufhebungswelle der Klöster konnte das Stift entgehen, die aufgelösten Chorherrenklöster Dürnstein und St. Andrä an der Traisen wurden nach Herzogenburg inkorporiert, sodass das Stift materiell deutlich gestärkt aus den Josephinischen Reformen hervorging.

Der Umbau des Stiftes begann mit der Grundsteinlegung am 25. März 1714, die Bauleitung hatte Jakob Prandtauer. Mit dem Auftrag der Steinmetzarbeiten für den Kaisersaal ging ein gewisser Johann Gallus Hügel in die Literatur ein. In einem Brief erbrachte er den Beweis, dass Fischer von Erlach diesen Saal entwarf. Am 22. April 1716 legte er den Entwurf eines Contractes über die Arbeiten zum neuen Saal vor, am 29. April wurde der Vertrag schließlich besiegelt.

Aus Anlass des 900-Jahr-Jubiläums fand zuletzt, mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Stadt Herzogenburg, eine groß angelegte Renovierung des Stiftes statt. Dabei wurden nicht nur die komplette außen liegende Fassade und Teile der Innenhofwände neu hergerichtet, man setzte darüber hinaus auch ein Revitalisierungsprogramm des Prälatengartens, des Obst- und des Rosengartens erfolgreich um. Im Innenbereich umfassten die Renovierungsarbeiten den Festsaal, die Frigdiani- und die Chorkapelle sowie die Bibliothek. Die wertvolle Kunstsammlung, die Schatzkammer, die erwähnte Klosterbibliothek mit ihren antiken Handschriften und Inkunabeln sowie das Münzkabinett unterstreichen die kunsthistorische Bedeutung des Stiftes in Österreich.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 5.5.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 05.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1172264# 254 @  
100 Jahre Entdeckung kosmische Strahlung - Victor F. Hess

Mit der vorliegenden Sondermarke wird ein großer Österreicher in der Geschichte der Wissenschaft geehrt. Vor genau 100 Jahren, 1912, entdeckte der Physiker Victor Franz Hess (1883 – 1964) die Kosmische Strahlung, und zwar mithilfe von Ballonfahrten in der Erdatmosphäre. Für diese Entdeckung erhielt er 1936 den Nobelpreis für Physik. In Würdigung dieser außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistung zeigt auch die neue Sondermarke eine ganz besondere Ausstattung: das Motiv ist sowohl mit einer wertvollen Goldfolienprägung als auch mit einem aufwändig aufgebrachten Iriodinlack verziert.

Die Kosmische Strahlung ist eine hochenergetische Teilchenstrahlung aus dem Weltall, die von der Sonne, der Milchstraße und von fernen Galaxien kommt. Sie besteht vorwiegend aus Protonen, daneben aber auch aus Elektronen und vollständig ionisierten Atomen. Auf die äußere Erdatmosphäre treffen zirka 1000 Teilchen pro Quadratmeter und Sekunde. Durch Wechselwirkung mit den Gasmolekülen entstehen Teilchenschauer mit einer hohen Anzahl von Sekundärteilchen, von denen aber nur ein geringer Teil die Erdoberfläche erreicht. Die Luftschauer sind einige Quadratkilometer groß, vertikal aber nur wenige Meter. Sie geben Hinweise auf die Art und Energie der kosmischen Primärteilchen, der Verlauf der Front indes auf die Einfallsrichtung.

Bei einem seiner Ballonaufstiege entdeckte Victor Franz Hess am 7. August 1912 die Kosmische Strahlung, die er seinerzeit noch „Höhenstrahlung“ nannte. Er bezog sich dabei auf die nicht veröffentlichten Daten des Physikers Karl Bergwitz, der diese bereits 1908 registrierte. Einige Jahre danach, 1919, wurde Hess als außerordentlicher Professor an die Universität Graz berufen, um kurze Zeit später für zwei Jahre in den USA zu arbeiten, wo er unter anderem über die medizinische Anwendung des Radiums forschte. Zurück in Graz, beschäftigte er sich jedoch mangels finanzieller Mittel vornehmlich mit der Luftelektrizität.

Ab 1931 als Professor an der Universität Innsbruck, leitete er dort das Institut für Radiologie, musste sich aber aufgrund einer erlittenen Radiumverbrennung einer Daumenamputation und einer Operation am Kehlkopf unterziehen. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Hess kurzfristig verhaftet. Am 28. Mai 1938 wurde er zunächst in den vorläufigen Ruhestand versetzt und im September 1938 schließlich fristlos und ohne Pensionsanspruch entlassen. Zudem wurde er gezwungen, das in Schweden erhaltene und dort investierte Nobelpreisgeld gegen deutsche Reichsschatzscheine umzutauschen. Noch im selben Jahr emigrierte er in die USA, wo er an der Fordham University seine Arbeiten fortsetzte. 1944 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Die wissenschaftliche Messstation am Innsbrucker Hafelekar, wo die Kosmische Strahlung beobachtet wird, erinnert auch heute noch an den großen österreichischen Physiker.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 5.5.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck, Iriodinlack, Goldfolienprägung
Auflage: 270 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1171746# 255 @  
100 Jahre SV Ried

Ein traditionsreicher österreichischer Fußballklub, die Sportvereinigung Ried, feiert heuer das 100-jährige Bestandsjubiläum. Die vorliegende, von Herbert Gruber entworfene Sondermarke begleitet die Jahrhundertfeierlichkeiten des oberösterreichischen Sportvereins auf philatelistisch ansprechende Weise.

Zur Geschichte: Die SV Ried wurde im Jahre 1912 gegründet und spielte bis 1955, unterbrochen nur durch die beiden Weltkriege, in den untersten oberösterreichischen Ligen, der 1. und 2. Klasse. 1919 wurde der Verein in SV Germania Ried umbenannt, wenig später aber wieder rückgängig gemacht.

Viele Jahre danach, 1955, gelang der Aufstieg in die Landesliga, von der man jedoch nach vier Spielsaisonen wieder in die 1. Klasse West abstieg. 1962 gelang der neuerliche Aufstieg in die mittlerweile eingeführte Bezirksliga, 1970 sogar in die 2. Landesliga, wo man bis zur Aufnahme in die 1. Landesliga im Jahr 1976 stets erfolgreich spielte und nie schlechter als Fünfter wurde.

Ein ganz besonderes Jahr in der Geschichte des Vereins war 1991: Als neuer Landesmeister krönte die SV Ried ihre Saison mit dem Aufstieg in die 2. Division. Nach vier Jahren in ebendieser Spielklasse gelang als Zweitplatzierter über die Relegationsrunde im Juni 1995 sogar der Aufstieg in die höchste Liga Österreichs – in den Medien sprach man vom „Fußballwunder Ried". Die nächsten Jahre, bis 2003, spielte der Klub mit den schwarz-grünen Vereinsfarben in der obersten österreichischen Spielklasse, 1998 feierte man als ÖFB-Cupsieger im Wiener Hanappi-Stadion einen unvergesslichen Triumph. 2003 verlor die SV Ried nach einem kuriosen Finish zwar ihren Platz in der 1. Division, erhielt aber einige Monate später mit dem Fill Metallbau Stadion – der heutigen „Keine Sorgen Arena“ – ein neues bundesligataugliches Stadion, welches 7.680 Zusehern Platz bietet.

Am 24. Mai 2005 fixierte der Verein in der vorletzten Runde der Meisterschaft den Wiederaufstieg in die Bundesliga, darüber hinaus gelang Ried mit 77 Punkten ein neuer Rekord in der 1. Liga. In der Saison 2010/2011 erreichte der oberösterreichische Fußballklub den Herbstmeistertitel der Bundesliga, zwei Wochen später wurde der inoffizielle Titel des „Winterkönigs“ fixiert. In der Sommersaison konnten die Spieler nicht ganz an die vergangenen Leistungen anknüpfen und belegten in der Abschlusstabelle den vierten Platz. Absoluter Saisonhöhepunkt war jedoch der zweite Cupsieg: Nachdem sie im Viertelfinale den späteren Meister Sturm Graz und im Halbfinale Rapid besiegt hatten, gewannen die Rieder das Finale im Ernst-Happel-Stadion mit 2:0 gegen Austria Lustenau.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 6.5.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Herbert Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 700 002 Marken in Bögen zu 6 Stück
 
Brigitte Am: 29.05.2012 11:42:00 Gelesen: 1168133# 256 @  
EUROPA 2012 - VISIT AUSTRIA

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften, vorgegebene Thema der heurigen EUROPA-Marken lautet „Visit …“. Die Österreichische Post AG hat sich dazu etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Einen Markenblock, dessen attraktives Motiv die wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten unseres Landes zeigt – den Stephansdom im Herzen Wiens als großes Hintergrundbild, die imposante Festung Hohensalzburg und den Grazer Uhrturm in übergelegten Abbildungen sowie das beliebte Riesenrad im Wiener Prater als eigentliches Markenmotiv.

Der Tourismus ist in Österreich ein überaus bedeutender Wirtschaftszweig, die Voraussetzungen für einen florierenden Fremdenverkehr sind freilich auch in hohem Maß vorhanden: Naturnahe Gebirgs- und Seenlandschaften, zahlreiche Kulturdenkmäler und interessante Städte sowie eine bestens ausgebaute Infrastruktur.

Vorteilhaft sind darüber hinaus auch die zentrale Lage in Europa und die gute Erreichbarkeit – dies hat zur Folge, dass sich der Tourismus in Österreich gleichmäßig auf die Sommer- und die Wintersaison verteilt.

Der Städtetourismus umfasst in erster Linie die Bundeshauptstadt Wien und die acht Landeshauptstädte, allen voran, wie auch das Markenblockmotiv deutlich macht, Salzburg und Graz. Interessant ist, dass sich Reisende in Städten meist wesentlich kürzer aufhalten als in ländlichen Tourismusorten, pro Tag im Durchschnitt aber deutlich mehr Geld ausgeben als andere Österreich-Gäste.

Die Besuchszwecke reichen vom Verwandten- bzw. Bekanntenbesuch und vom Erlebnis- und Kulturtourismus in der Freizeit bis hin zur vom Dienstgeber bezahlten Teilnahme an Kongressen, Messen und Firmentagungen. In den meistfrequentierten Städten fällt der Anteil der per Flugzeug anreisenden Gäste wesentlich größer aus als in Gesamtösterreich, auch der Nationenmix gestaltet sich dort entsprechend vielfältiger.

Aktuelle Zahlen lassen heimische Touristiker und Hoteliers jubeln, verzeichnete doch Österreich im vergangenen Jahr erneut einen Rekord an Gästen. 34,6 Millionen Ankünfte bedeuteten einen Zuwachs von 3,7 Prozent. Mit Ausnahme von 2009 (Stichwort „internationale Wirtschaftskrise“) stiegen die Gästezahlen seit 1998 ohne Unterbrechung. Die Zahl der inländischen Gäste erhöhte sich 2011 um 2 Prozent auf 11,6 Millionen, jene der ausländischen Besucher um 4,6 Prozent auf 23 Millionen. Die Nächtigungen stiegen um 0,9 Prozent auf 126 Millionen – das ist der fünfthöchste jemals gemessene Nächtigungsstand. Laut der jüngsten Tourismusstudie (Quelle: Statistik Austria) entfielen im Vorjahr 25 Prozent der Ankünfte und 14 Prozent aller Nächtigungen in Österreich auf die Landeshauptstädte.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 11.5.2012
Markengröße: 38,5 mm x 29,6 mm
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 175 000 Blöcke zu 1 Marke
 
Brigitte Am: 30.05.2012 07:00:01 Gelesen: 1167968# 257 @  




Dauermarkenserie Kunsthäuser
Stiftung Ludwig, Nachdruck
Wert: 0,62
Ausgabetag: 18.5.2012
Auflage: nach Bedarf in BMS zu 4 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 31.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1167783# 258 @  
Tag der Briefmarke

Die heurige Sondermarke „Tag der Briefmarke“ – eine Zuschlagsmarke mit dem Nennwert 2,72 + 1,36 Euro – zeigt in ihrem Motiv einerseits den Wiener Karlsplatz mit der berühmten Karlskirche und der von Otto Wagner im Jugendstil errichteten U-Bahn-Station, andererseits eine Garnitur der so genannten „Badner Bahn“, einer Lokalbahn, die die Bundeshauptstadt Wien mit der niederösterreichischen Kurstadt Baden bequem verbindet.

Die oben erwähnte Karlskirche ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden. Sie liegt an der Südseite des zentrumsnahen Karlsplatzes und ist einer der bedeutendsten barocken Kirchenbauten nördlich der Alpen und eines der wichtigsten Wahrzeichen Wiens. Die von 1716 bis 1737 erbaute Kathedrale entstand nach einem Gelübde von Kaiser Karl VI., welches dieser während der Pest-Epidemie in den Jahren 1713 bis 1714 abgelegt hatte. Seit der Karlsplatz Ende der 1980er-Jahre wieder als Ensemble hergestellt wurde, wirkt die imposante Karlskirche nicht nur durch ihre Kuppel und die zwei seitlichen Reliefsäulen, sondern auch als architektonisches Gegengewicht zu den Gebäuden von Musikverein und Technischer Universität.

Ein historisches Juwel der ganz besonderen Art ist das markante Jugendstil-Gebäude von Otto Wagner. Die Station Karlsplatz stellte, ganz allgemein betrachtet, einen architektonischen Sonderfall im ehemaligen Wiener Stadtbahnnetz dar. Die oberirdischen Bauten der ursprünglich oben offenen Station bestehen aus zwei mit Ornamenten reich verzierten, einander gegenüberliegenden Pavillons. Im Gegensatz zu den anderen Stationen wurden sie als Stahlskelettbau mit vorgehängten Marmorplatten ausgeführt und im damals überaus modernen Jugendstil dekoriert; die Blumenornamente gestaltete übrigens Joseph Maria Olbrich.

Von jedem Pavillon führte einst nur ein Stiegenabgang zu je einem der beiden versetzt angelegten Seitenbahnsteige. Im Zuge der großflächigen Umgestaltungsarbeiten des Karlsplatzes wurde auch Otto Wagners ästhetische Stadtbahnstation restauriert und als U-Bahn-Station zu neuem Leben erweckt. Die Geschichte der auf der Marke abgebildeten „Badner Bahn“ ist ebenfalls ausgesprochen wechselvoll und reicht zurück bis ins späte 19. Jahrhundert. Der heutige Betreiber, die „Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahn“ (WLB), befördert auf der etwa 30 Kilometer langen Strecke zwischen Wien Oper und Baden Josefsplatz täglich rund 30.000 Passagiere zur Arbeit, zur Schule, in das riesige Einkaufszentrum „Shopping City Süd“ und zu diversen Veranstaltungen entlang der Bahnlinie.





Sondermarke „Tag der Briefmarke“
Wert: 2,72 + 1,36
Ausgabetag: 11.5.2012
Auflage: 640.002 Marken in Bögen zu 6 Stück
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 04.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1167011# 259 @  
100 Jahre Dampfschiff Schönbrunn

Das Dampfschiff Schönbrunn, einst das Paradeschiff der Ersten Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft, wurde 1995 von der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte erworben und in Abertausenden von Arbeitsstunden liebevoll restauriert. Zum 100-jährigen Bestandsjubiläum des eleganten Schaufelraddampfers, der heute nur noch für nostalgische Sonderfahrten zum Einsatz kommt, gratuliert die Post mit einer eigenen Sondermarke. Der Entwurf des Markenbildes stammt von der jungen Grafik-Designerin Marion Füllerer, das Motiv zeigt ein ästhetisches Gemälde der „Schönbrunn“, geschaffen von dem in Linz geborenen Künstler Walter Ofner.

„Der Schaufelraddampfer Schönbrunn ist Höhe- und Endpunkt in der Entwicklung eines Flussschiffes”, stellte das Bundesdenkmalamt 1995 in einem groß angelegten Gutachten fest. Interessant ist: Die Rumpfform des Schiffes kommt in ihren Proportionen der hydraulisch optimalen Form ausgesprochen nahe und wurde in den folgenden Jahrzehnten des Schiffsbaus auch niemals mehr übertroffen – die Geschwindigkeit der „Schönbrunn” war den schraubengetriebenen Schiffen dieser Zeit daher auch ganz klar überlegen. Ihre Hauptabmessungen betragen fast 75 Meter in der Länge und mehr als 15 Meter in der Breite. Die schlanke Rumpfform in Verbindung mit dem Antrieb durch die Schaufelräder führt zu einem hohen Wirkungsgrad bei seichtem Wasser und einer Totwasser-Geschwindigkeit von beachtlichen 21 Stundenkilometern. Die schräg liegende Compoundmaschine mit je einem Hoch- bzw. Niederdruckzylinder und 1200 mm Kolbenhub leistet 710 PS, die Seitenräder haben einen Durchmesser von 4 Metern und je 8 gebogene Schaufeln.

Nach der Außerdienststellung vom DDSG-Linienverkehr wurde die „Schönbrunn“ zunächst für Sonderfahrten verwendet. Später wurde sie nach Budapest überstellt, wo sie als schwimmendes Casino diente – hier wurden die schönen Jugendstilsalons leider komplett zerstört. Wieder zurück in Österreich diente sie ein Jahr lang als Ausstellungsschiff bei der „Donauwelt Engelhartszell“, bevor sie um den Symbolpreis von einem Schilling an die oben erwähne Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) verkauft wurde, die das Schiff damit vor der drohenden Verschrottung rettete. Die ÖGEG setzte sich das Ziel, die „Schönbrunn“ zu erhalten – daher wurden in den vergangenen Jahren die Kesselanlage, das Unterschiff und die Hochdruckzylinder überholt sowie die Radaranlage komplett erneuert. Besonders schmerzlich traf den Verein daher jener Unfall vom 22. Juli 2009, bei dem das Schiff im Zuge des Wendemanövers eines anderen Passagierschiffs schwer beschädigt wurde. Erst zum Saisonstart 2010 konnte die „Schönbrunn“, nach den abgeschlossenen Reparaturarbeiten, wieder planmäßig eingesetzt werden.



Sondermarke „100 Jahre Dampfschiff Schönbrunn“
Wert: 0,90
Ausgabetag: 12.5.2012
Auflage: 265.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Marion Füllerer, nach einer Vorlage von Walter Ofner
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 06.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1166741# 260 @  
150. Todestag Johann Nestroy

Der österreichische Schriftsteller, Schauspieler, Sänger, Dramatiker und Satiriker Johann Nepomuk Nestroy (1801 – 1862) war zweifellos einer der bedeutendsten Vertreter der Altwiener Volkskomödie. Das Motiv der zum 150. Todestag erscheinenden Sondermarke ziert eine aus dem Jahre 1857 stammende Lithographie von Melchior Fritsch, welche Nestroy als Willibald in seiner Burleske „Die schlimmen Buben in der Schule“ zeigt. Darüber hinaus ist das Zitat „Die Welt ist die wahre Schule, denn da lernt man Alles von selbst“ aus ebendiesem Werk nach Nestroys transkribierter Original-Handschrift auf der Marke wiedergegeben.

Zur Person: Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy, so sein vollständiger Name, wurde als Sohn eines Hof- und Gerichtsadvokaten am 7. Dezember 1801 in Wien geboren. Nach der Matura begann er 1817 an der Wiener Universität Philosophie zu studieren, 1820 wechselte er für zwei Semester an die juristische Fakultät. Während dieser Zeit hatte er seine ersten Auftritte als Sänger und Schauspieler auf Laienbühnen, bald danach brach er sein Studium ab und widmete sich ganz der Bühnenkunst. Nach verschiedenen Engagements in Brünn, Pressburg und Graz kehrte er 1831 nach Wien zurück, wo er bis 1839 am Theater an der Wien spielte. Es folgten Auftritte am Leopoldstädter Theater, das später in Carl-Theater umbenannt wurde, ehe er 1854 ebendiese Spielstätte pachtete und als Direktor leitete. Im Jahre 1860 gab er diese Tätigkeit wieder auf und übersiedelte erneut nach Graz.

Nestroys erster großer literarischer Erfolg – insgesamt verfasste er mehr als 80 Theaterstücke – war die phantastische Komödie „Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt”, eine „Zauberposse mit Gesang”, wie es im Untertitel heißt. Viele weitere bekannte Werke wie „Zu ebener Erde und erster Stock“, „Der Talisman“, „Freiheit in Krähwinkel“, „Frühere Verhältnisse“ und natürlich „Einen Jux will er sich machen“ erfreuen sich bis heute größter Beliebtheit und gehören zum klassischen Repertoire zahlreicher wichtiger Schauspielhäuser im gesamten deutschen Sprachraum.

Wohl durch seine schauspielerische Erfahrung und sein Talent war Nestroy auch ein Meister des Extemporierens. Diese spontane improvisierte Sprechhaltung, mitten in der Aufführung, war der seinerzeitigen Zensur stets ein Dorn im Auge, denn auf diese Weise verschaffte er sich publikumswirksames Gehör für seine gesellschaftskritischen Inhalte. Am 25. Mai 1862 starb Nestroy im Alter von 61 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in Graz. In seinem literarischen Werk lebt er freilich bis heute weiter.





Sondermarke „150. Todestag Johann Nestroy“
Wert: 1,45
Ausgabetag: 24.5.2012
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: ÖSD, Kombinationsdruck (Etch‐Art by OeSD)
 
Brigitte Am: 08.06.2012 07:00:01 Gelesen: 1166536# 261 @  
125. Geburtstag Anton Faistauer

Vor 125 Jahren, am 14. Februar 1887, wurde Anton Faistauer in St. Martin bei Lofer (Salzburg) geboren. Die vorliegende Sondermarke würdigt den großen österreichischen Maler und zeigt in ihrem Motiv dessen Ölgemälde „Selbstporträt“ aus dem Jahre 1929.

Zur Person: Anton Faistauer stammte aus einer Bauernfamilie und wandte sich bereits während seiner Gymnasialzeit in Bozen der Malerei zu. Von 1904 bis 1906 besuchte er die private Malschule Scheffer in Wien, ehe er an der Akademie der bildenden Künste zu studieren begann. Gemeinsam mit Anton Kolig, Robin Christian Andersen, Franz Wiegele und Egon Schiele gründete Faistauer 1909 aus Protest gegen den konservativen, akademischen Kunstbetrieb die legendäre „Neukunstgruppe“. In den Jahren zwischen 1909 und 1912 unternahm er zahlreiche Reisen, unter anderem nach Deutschland und Italien. Während des Ersten Weltkrieges absolvierte Faistauer wegen Untauglichkeit Militärdienst „ohne Waffe“ und organisierte im k.u.k.-Heeresmuseum gemeinsam mit Egon Schiele Kriegsbilderausstellungen. Von 1919 an lebte er in Salzburg, wo er die progressive Künstlervereinigung „Der Wassermann“ ins Leben rief. Ab 1926 war Faistauer in Wien tätig. Die französische Malerei, vor allem Paul Cézanne, war für seine künstlerische Entwicklung von maßgeblicher Bedeutung. In den Zwanzigerjahren zählte Faistauer ohne Zweifel zu den bedeutendsten österreichischen Freskenmalern – es entstanden großformatige Werke, die moderne Ausdrucksformen mit traditionellen Elementen und religiösen Themen zu verschmelzen trachteten.

Faistauers Arbeiten wurden schon zu Lebzeiten häufig ausgestellt und in Sammlerkreisen hoch geschätzt. Er gilt neben Klimt, Schiele, Kokoschka und Boeckl als einer der wichtigsten Pioniere der modernen Malerei Österreichs. Anders als die Avantgarde blieb er jedoch stets dem Anschluss an die große abendländische Maltradition treu. Am 13. Februar 1930 verstarb Anton Faistauer im Alter von nur 43 Jahren nach einer Magenoperation in Wien, sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Maishofen in Salzburg.

Faistauers Werke befinden sich unter anderem im Salzburg Museum Carolino Augusteum und im Museum der Moderne Rupertinum, im Landesmuseum Linz, im Niederösterreichischen Landesmuseum in St. Pölten sowie im Wiener Leopold Museum und der Österreichischen Galerie im Belvedere. Im Jahre 2004 wurde das so genannte „Anton Faistauer-Forum“ gegründet, welches sich der Dokumentation, Interpretation und Präsentation von Faistauers Gesamtwerk widmet.



Sondermarke „125. Geburtstag Anton Faistauer“
Wert: 0,70
Ausgabetag: 2.6.2012
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Gabriele Milewski, nach einer Vorlage von Anton Faistauer
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 11.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1166132# 262 @  
1000 Jahre Stockerau

Die erste urkundliche Erwähnung von Stockerau geht zurück auf das Jahr 1012, und zwar im Zusammenhang mit dem Heiligen Koloman – als „Stoccaerouwe“. Koloman war ein irischer Wandermönch, der von den Stockerauern getötet wurde, da sie seine Sprache nicht verstanden und ihn für einen Spion gehalten hatten. Als der morsche Baum, an dem er erhängt wurde, wieder zu sprießen begann, und als sein Grab bei einer Überschwemmung wie durch ein Wunder verschont blieb, war man davon überzeugt, dass man es mit jemandem zu tun hatte, der ganz offensichtlich in Gottes Gnade stand. Jener Holunderstrauch, an dem Koloman angeblich erhängt wurde, wächst heute noch an der Rückwand des Klosters der Steyler Missionsschwestern St. Koloman, des so genannten „Klösterls“.

Am 5. April 1465 erhielt Stockerau von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht verliehen. 1514 bekam die Marktgemeinde von Maximilian I. Wappen und Siegel als Zeichen besonderer kaiserlicher Gunst. Das Wappen zeigt auf rotweiß-rotem Hintergrund einen jungen Baum, der aus einem morschen Baumstumpf herauswächst – eine Erinnerung an den Heiligen Koloman, aber auch an die „Stocker“ als Gründer von Stockerau. Zwischen 1722 und 1726 erfolgte der Bau des 88 Meter hohen Kirchturms, 1738 bis 1740 entstand das örtliche Rathaus.

Einer der berühmtesten Söhne des Ortes, der Dichter Nikolaus Lenau, lebte von 1818 bis 1822 in Stockerau und begann hier, seine ersten Verse zu schreiben. 1841 wurde die dritte Bahnlinie Österreichs von Wien-Jedlesee nach Stockerau eröffnet; auf dieser Linie verkehren übrigens auch heute noch die Schnellbahnzüge nach Wien. Durch die Errichtung dieser Eisenbahnstrecke konnte sich die lokale Industrie freilich stark entwickeln, und in der Folge gründeten zahlreiche Unternehmen ihre Fabriken in der Gegend – unter anderem für Textilien, Seifen, Parfums, Nahrungsmittel, Leder, Chemie und Maschinen.

Am 29. August 1893 wurde Stockerau von Kaiser Franz Joseph I. schließlich zur Stadt erhoben. Etwa ein Jahrhundert später, 1994, wurde die Stockerauer Au zum Naturschutzgebiet erklärt, 2006 trat Stockerau dem Regionalentwicklungsverein „10 vor Wien“ bei.

Heute ist Stockerau mit mehr als 15.000 Einwohnern die größte Stadt im Weinviertel; sie liegt 25 Kilometer nordwestlich von Wien am Nordrand des Tullner Beckens. Mehrere Schulen, zahlreiche moderne Kultur- und Sporteinrichtungen sowie eine Vielzahl von interessanten Sehenswürdigkeiten machen das Städtchen zu einem attraktiven Wohnort. Das Motiv der Marke zeigt das Wahrzeichen von Stockerau, den oben erwähnten Kirchturm aus dem frühen 18. Jahrhundert, in einem zarten Aquarell der niederösterreichischen Malerin Ingrid Schuster.



Sondermarke „1000 Jahre Stockerau“
Wert: 0,62
Ausgabetag: 3.6.2012
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Ingrid Schuster
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 13.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1165942# 263 @  
Glasfenster Lilienfeld - Stift Lilienfeld

Mit der vorliegenden Sondermarke „Glasfenster – Stift Lilienfeld“ findet die viel beachtete Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung.

Das ästhetische Motiv zeigt das Glasfenster „Marienkrönung“ aus dem frühen 14. Jahrhundert, in dem Christus gemeinsam mit seiner Mutter als Himmelskönigin dargestellt ist. Auf einem reich geschmückten Thron sitzend wird Maria gekrönt und bekommt das Lilienzepter feierlich überreicht.

Zur Geschichte des Stiftes Lilienfeld: 1202 durch Herzog Leopold VI. gegründet, gehörte das Kloster ursprünglich der Filiation der Primarabtei Morimond (Frankreich) an. Im 14. Jahrhundert erlangte das Skriptorium des Stiftes besondere Bedeutung durch einen gewissen Abt Ulrich und dessen Mönch Christannus, im 17. Jahrhundert erreichte das Kloster den Status eines regionalen Zentrums der Gegenreformation. Von 1641 bis 1716 wurde der mittelalterliche Gebäudekomplex durch frühbarocke Anbauten des Gast- und des Westtraktes, der Prälatur sowie der Bibliothek ergänzt. Während der Türkenbelagerung Wiens 1683 leistete das Stift zusammen mit der Bevölkerung der Umgebung erfolgreichen Widerstand gegen die Plünderungen der umherziehenden Türken und Tataren. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden schließlich der Kirchturm, die Bibliothek und die Inneneinrichtung im Barockstil errichtet.

In der Zeit der Aufklärung übernahm Stift Lilienfeld zahlreiche Aufgaben in der Seelsorge vieler neuer Pfarren. 1789 ließ Kaiser Joseph II. das Stift aufgrund der großen Schulden aufheben, sein Nachfolger, Kaiser Leopold II., stellte es jedoch – auch auf Bitten der örtlichen Bevölkerung – wieder her. Während dieses einen Jahres der Aufhebung gingen zahlreiche wertvolle Kunstgegenstände und Schriften verloren.

1810 verheerte ein großer Brand fast das ganze Stift, das in den Folgejahren unter Abt Johann Ladislaus Pyrker nur mit viel Mühe wieder aufgebaut werden konnte; 1826 ließ man einen botanischen Garten mit wunderschönen exotischen Pflanzen anlegen. Im 20. Jahrhundert litt Stift Lilienfeld an der Wirtschaftskrise der Dreißigerjahre, an den starken Beschränkungen während des NS-Regimes sowie an den Zerstörungen in den letzten Kriegstagen; nur einer russischen Bibel ist es angeblich zu verdanken, dass das Kloster von den Besatzungssoldaten der sowjetischen Armee verschont blieb. 1976 verlieh Papst Paul VI. der Stiftskirche schließlich den Titel einer „Basilika minor“.

Heute ist Stift Lilienfeld nach wie vor ein spirituelles und kulturelles Zentrum der Region. Es gilt als eines der schönsten Denkmäler mittelalterlicher Baukunst in Österreich und ist die größte erhaltene zisterziensische Klosteranlage Mitteleuropas.



Sondermarke „Glasfenster Stift Lilienfeld“
Serie „Sakrale Kunst in Österreich“
Wert: 1,45
Ausgabetag: 8.6.2012
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: ÖSD, Kombinationsdruck (Etch‐Art by OeSD)
 
Brigitte Am: 23.06.2012 07:00:01 Gelesen: 1164150# 264 @  
150. Geburtstag Johann Puch

Die vorliegende Sondermarke würdigt den großen Ingenieur, Industriellen, Begründer der steirischen Fahrradindustrie und der legendären Puch-Werke, Johann Puch, dessen Geburtstag sich heuer zum 150. Male jährt. Das von Michael Rosenfeld gestaltete Motiv des attraktiven Wertzeichens zeigt einerseits ein Porträt von Johann Puch, andererseits das von ihm entworfene Puch-Tourenrad, Modell IV, dessen Rahmen „aus feinstem Stahlrohr“ bestand und „in der Höhe von 57, 61 und 65 cm“, so die Originalbeschreibung, angeboten wurde.

Zur Person: Johann Puch, slowenisch Janez Puh, wurde am 27. Juni 1862 in Sakušak bei Georgendorf in der Untersteiermark (seinerzeit Österreich, heute Slowenien) geboren. Im Jahre 1880 kam er nach einer Schlosserlehre in Bad Radkersburg nach Graz, um seinen Militärdienst abzuleisten. Danach bemühte er sich um eine Arbeitserlaubnis für Graz, die er 1889 auch erhielt. In der Folge begann Puch, seine ersten Fahrräder zu konstruieren. Die Erfolge – vor allem auch im Export nach England und Frankreich – führten 1899 zur Gründung einer eigenen Firma, der so genannten „J. Puch – Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks-AG“, wo neben Fahrrädern auch Motorräder und Automobile produziert wurden.

Während des Ersten Weltkrieges war das Unternehmen auch Lieferant des k. u. k. Heeres. 1914 beschäftigte Puchs Firma bereits mehr als 1.000 Mitarbeiter und stellte etwa 16.000 Fahrräder, 300 Motorräder und ebenso viele Automobile pro Jahr her. Nach dem Tod von Johann Puch am 19. Juli 1914 bestand das Unternehmen noch einige Zeit als selbstständige Wirtschaftseinheit, 1928 fusionierte es jedoch mit der „Österreichischen Daimler-Motoren AG“. Aber auch die daraus entstandene „Austro-Daimler-Puchwerke AG“ hielt sich nur bis 1934. Ein neuerlicher Zusammenschluss mit der „Steyr-Werke AG“ führte zur „Steyr-Daimler-Puch AG“, die neben Fahrzeugen aller Art (Pkw, Lkw, Geländefahrzeuge, Traktoren, Motorräder und Fahrräder) auch Werkzeuge und Waffen erzeugte.

In den 1990er-Jahren wurden verschiedene Produktionsbereiche schließlich stillgelegt oder abgegeben, den Rest des Konzerns übernahm 1998 die „Magna Holding AG“, die sich vor allem mit der Technik von Allradantrieben beschäftigt. Das sehenswerte Johann Puch-Museum in der Grazer Puchstraße sowie die Puchgasse in Wien-Donaustadt erinnern auch heute noch an den großen österreichischen Maschinenbauingenieur.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 27.6.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 270 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 25.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1163823# 265 @  
Caritas

Caritas Österreich ist eine soziale Hilfsorganisation der römisch-katholischen Kirche unter dem Dachverband von „Caritas Internationalis“, welche im Jahre 1903 gegründet wurde. Die Anfänge der Caritasbewegung in Österreich lassen sich zurückverfolgen bis zu den ersten Caritaskongressen kurz nach der Jahrhundertwende, wobei sich der organisatorische Aufbau am deutschen Vorbild orientierte. Bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg waren neun Landesverbände eingerichtet, die ersten Tätigkeitsschwerpunkte lagen, der Notlage entsprechend, bei Ausspeisungen und Kindererholungsaktionen auf dem Land, die Caritas-Sterbevorsorge kümmerte sich indes um ein christliches Begräbnis für Menschen aus ärmeren Bevölkerungsschichten.

Später kamen – analog zu Deutschland – Tätigkeitsfelder wie Pflegedienste, Betreuung und Familienhilfe dazu, in weiterer Folge dann die Obdachlosen-, Behinderten- und Flüchtlingshilfe (zum Beispiel Ungarn 1956), die Sozialberatung, die Caritas-Läden, die Mutter-Kind-Häuser und schließlich noch die Hospiz-Bewegung sowie verschiedene Beschäftigungsprojekte.

Die mehreren tausend hauptberuflichen bzw. ehrenamtlichen Mitarbeiter der österreichischen Caritas sind unter anderem in 33 Sozialberatungsstellen und 27 Einrichtungen (davon acht Mutter-Kind-Häusern) für Obdachlose tätig, darüber hinaus versehen sie ihre Betreuungsdienste in 43 Flüchtlingsheimen, 32 Beratungsstellen für Migranten sowie in mehr als 40 Senioren- und Pflegehäusern für etwa 4.300 alte Menschen. Unterstützung zu Hause leisten zirka 3.700 Mitarbeiter der Sozialstationen, fast 2.000 Caritas-Beschäftigte betreuen rund 6.400 Personen im Teil- und Vollzeitwohnen, bei Arbeitsprojekten und ähnlichem mehr, 332 Helferinnen unterstützen Familien in Not- und Krisensituationen.

Da die persönliche Motivation und die Wertvorstellungen der Mitarbeiter das Wirken der Caritas in hohem Maße prägen, gelten in Österreich ähnliche Vorgangsweisen bei der Auswahl und beim allfälligen Ausschluss von Bediensteten wie in Deutschland. Für vereinzelt auftretende Loyalitätskonflikte gibt es eigene Verfahren, und auch die Mitarbeit von Protestanten, Atheisten oder Angehörigen anderer Religionen ist im Allgemeinen durchaus möglich.

Die österreichische Caritas besteht, wie eingangs erwähnt, aus neun eigenständigen Organisationen mit eigener Finanz-Verantwortung in den einzelnen Diözesen. Zur zentralen Leitung gehören Franz Küberl als Präsident (seit 1995) sowie die beiden Generalsekretäre Christoph Schweifer und Bernd Wachter. Während in Österreich selbst die finanzielle und soziale Unterstützung von Menschen in Not im Vordergrund steht, dominiert bei den Tätigkeiten im Ausland die Katastrophenhilfe sowie die internationale Entwicklungszusammenarbeit.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 2.7.2012
Markengröße: 40 mm x 32,5 mm
Entwurf: McCann Erickson Austria
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.06.2012 07:00:01 Gelesen: 1163483# 266 @  
Standardmarke „Inland“
Wert: 0,62
Ausgabetag: 6.7.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset




 
Brigitte Am: 29.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1163052# 267 @  
Standardmarke „Europa“
Wert: 0,70
Ausgabetag: 6.7.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset


 
Brigitte Am: 30.06.2012 00:01:01 Gelesen: 1162909# 268 @  
Ausseer Tracht

Die vorliegende Sondermarke bildet den Auftakt der neuen Serie „Klassische Trachten“, einer Reihe also, die Traditionalismus, Heimatverbundenheit, Mode und Alltag in zeitgemäßer Interpretation und dementsprechender Bildsprache auf interessante Weise verbindet.

Der erste Wert thematisiert die Tracht aus dem Ausseer Land, dem Steirischen Salzkammergut, einer beliebten Ferienregion im Grenzgebiet zu Oberösterreich. 1997 hat die UNESCO übrigens das Ausseer Land – gemeinsam mit Teilen der Gemeinden Gröbming, Haus im Ennstal, Ramsau am Dachstein, Hallstatt und den auf dem Filzmooser Gemeindegebiet liegenden Anteilen am Dachsteinstock – zum Weltnaturerbe-Gebiet erklärt.

Der Begriff Tracht (von althochdeutsch „traht(a)“, mittelniederdeutsch „dracht“: „das, was getragen wird“) definiert sich im Allgemeinen für traditionelle bzw. historische Kleidung. Sie ist die Kleiderordnung einer ganz bestimmten Region, eines Landes oder der Angehörigen einzelner Bevölkerungs- oder Berufsgruppen. In vielen Teilen der Welt wurde die traditionelle Kleidung im Zuge der Globalisierung, die ja auch Kultur und Mode miteinschließt, weitgehend zurückgedrängt und vielerorts nur noch in Form einer so genannten „Festtagstracht“ getragen. In manchen Gebieten ziehen die Menschen freilich auch heute noch die traditionellen Kleidungsstücke im Alltag an – und was ein Kilt in Schottland, ein Sari in Indien oder ein Kimono in Japan ist, das sind Dirndl und Lederhose, so verspricht es jedenfalls das klischeehafte Image, in Österreich.

Der Ursprung der regionaltypischen Bekleidungsform der Volkstracht geht zurück auf die Zeit des Biedermeier und des Rokoko, und im Gegensatz zu anderen Kleidungsarten sind Volkstrachten in puncto Farbe, Schnitt, Stoffwahl und sogar in der Art des Tragens genau definiert. Dabei unterscheidet man meist zwischen der so genannten „Werktagstracht“ und der „Festtagstracht“, wobei letztere oftmals überaus aufwändig hergestellt ist.

Die „Erfolgsgeschichte“ der Ausseer Tracht besteht vermutlich darin, dass sie sich, bei aller Tradition, im Laufe der Zeit immer wieder leicht verändert hat – so findet man in deren Geschichte da und dort auch modische Einflüsse. Die Dirndl waren mal mehr, mal weniger lang, manchmal waren die Hüte hoch und manchmal waren die Mäntel weit. Fest steht jedoch: Im Ausseer Land lebt die Tracht und ist mit Sicherheit mehr als ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Sie lebt sogar so sehr, dass die Ausseer selbst ihre Tracht als „ihr G'wand“ bezeichnen. Und so ist es wohl fast schon eine Selbstverständlichkeit, dass man im Ausseer Land zu feierlichen Anlässen mit dem besten „G'wand“ hingeht – und das ist nun mal das hübsche Dirndl und der fesche Janker.



Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 13.7.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Entwurf: Mag. Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812 000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 02.07.2012 07:00:00 Gelesen: 1162397# 269 @  
Standardmarke „Welt“
Wert: 1,70
Ausgabetag: 6.7.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset


 
Brigitte Am: 06.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1161505# 270 @  
150. Geburtstag Gustav Klimt

Die vorliegende Sondermarke, die anlässlich des 150. Geburtstages von Gustav Klimt, einem der bedeutendsten und ohne Zweifel auch einem der populärsten Maler der österreichischen Kunstgeschichte, erscheint, zeigt in ihrem Motiv Klimts eindrucksvolles Gemälde „Bildnis Fritza Riedler“ aus dem Jahr 1906. Das Originalwerk (Öl auf Leinwand, 152 x 134 cm) befindet sich im Schloss Belvedere in Wien und ist Teil der weltweit größten Sammlung von Klimt-Gemälden.

Zur Person: Gustav Klimt wurde am 14. Juli 1862 in Wien als Sohn eines aus Böhmen stammenden Goldgraveurs geboren. Er war das zweite von sieben Kindern, von denen zwei weitere, Ernst und Georg, ebenfalls Künstler wurden. Zwischen 1876 und 1883 studierte Klimt an der Wiener Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie; aufgrund eines Stipendiums musste Klimt letztlich doch nicht, wie zunächst vorgesehen, den Beruf seines Vaters erlernen. Fast zehn Jahre lang betrieb er nach seinem Studium eine Ateliergemeinschaft, welche unter anderem Vorhang- und Deckengemälde für mehrere Wiener Theater und Museen gestaltete. Im Jahr 1890 erhielt Klimt den so genannten „Kaiserpreis“ für eines seiner Gemälde. 1891 wurde er für kurze Zeit Mitglied des Wiener Künstlerhauses, einige Jahre später, 1897, war er Mitbegründer der Wiener Secession und bis 1899 auch deren erster Präsident.

In dieser Zeit schuf Klimt zahlreiche Bilder und Illustrationen für die legendär gewordene, von 1898 bis 1903 erschienene Zeitschrift „Ver Sacrum“. Im Jahr 1902 malte Gustav Klimt seinen berühmten Beethovenfries, der für den linken Seitensaal des Wiener Secessionsgebäudes bestimmt war. Im selben Jahr erschien ein Buch über Klimt, welches die Presseaktivität über ihn anhand zahlreicher Zeitungsauschnitte dokumentierte. Drei Jahre später, 1905, entschied sich Klimt, gemeinsam mit einigen seiner Kollegen aus der Wiener Secession auszutreten – Grund hierfür war ein seiner Meinung nach zu naturalistischer Stil einiger Mitglieder. Doch auch ohne Unterstützung der Secession realisierte Klimt zahlreiche Aufträge – so zum Beispiel für Skulpturen für ein Stadtpalais in Brüssel.

In den darauffolgenden Jahren wurden Klimts Werke in zahlreichen europäischen Städten ausgestellt, unter anderem in Prag, in Dresden, München, Venedig, Rom, in Budapest und in Berlin. 1917 wurde er schließlich zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Wien und der Münchner Akademie ernannt. Am 6. Februar 1918 verstarb der große Jugendstil-Maler in Wien-Neubau, in seinen überragenden Bildern lebt der vom internationalen Kunst- (und leider auch Kitschmarkt) Vielgeliebte freilich bis heute weiter.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 14.7.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 215 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 09.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1160953# 271 @  
Wolkenturm Grafenegg

Mit der vorliegenden Sondermarke findet die Serie „Moderne Architektur“ nun ihre sehenswerte Fortsetzung, der zweite Wert thematisiert den imposanten „Wolkenturm Grafenegg“ in der gleichnamigen niederösterreichischen Gemeinde.

Das ästhetische Motiv der Marke zeigt eine interessante Perspektive dieses eindrucksvollen Gebäudes, das vom Wiener Architektenstudio „the next ENTERprise – architects“, Marie-Therese Harnoncourt und Ernst J. Fuchs, entworfen und 2007 als Open Air-Bühne für 1730 Konzertbesucher errichtet wurde. Das Motto des international tätigen Architektenduos definiert gewissermaßen dessen künstlerisches Arbeitsprogramm. Es lautet: „Das Provozieren von Zufällen und dem Unvorhersehbaren ist unsere Strategie für die Raum- und Programmproduktion von Architektur. Wir arbeiten daran, alles aufzuspüren, was über das reine Funktionieren hinausführt – es ist das Wesen von Architektur, wie wir sie uns vorstellen.“

Die spektakuläre Bühnenkonstruktion ist in eine natürliche Senke inmitten des Grafenegger Schlossparks eingebettet und dient gleichermaßen als Veranstaltungsort wie auch als Objekt im Landschaftspark. 2007 mit dem Österreichischen Bauherrenpreis und ein Jahr später mit dem Österreichischen Bau-Preis ausgezeichnet, gehört der Wolkenturm mit Sicherheit zu den eindrucksvollsten Beispielen moderner Architektur in unserem Land. Eröffnet wurde das Bauwerk übrigens am 22. Juni 2007 mit der jährlich stattfindenden Sommernachtsgala, deren Programm vom Tonkünstler-Orchester unter der Leitung von Alfred Eschwé gestaltet wurde.

Als architektonisches Zentrum des Musik-Festivals Grafenegg genießt der Wolkenturm, ebenso wie das Konzertfestival selbst, große internationale Reputation. Unter der künstlerischen Leitung des bekannten Pianisten Rudolf Buchbinder findet das Festival seit 2007 auf dem wunderschönen Schlossareal von Grafenegg statt. Als Spielstätten dienen neben der Open Air-Bühne Wolkenturm auch der Konzertsaal Auditorium sowie die historische Reitschule, die für Prélude-Konzerte und die beliebten Einführungsgespräche genutzt wird. Das Programm des Festivals sieht vierzehn Konzerte an vier Wochenenden vor, im Zentrum stehen vor allem Orchesterkonzerte und Recitals internationaler Gastensembles und Solisten. Eine zentrale Rolle nimmt jährlich der Composer in Residence ein, der ein Auftragswerk des Musik-Festivals Grafenegg schreibt und dieses auch selbst im Rahmen des Festivals zur Uraufführung bringt.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 14.7.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 11.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1160559# 272 @  
Zagreb

Mit dem neuen 70 Cent-Wert „Zagreb“ findet die interessante Sondermarkenserie „Altes Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung; das von Prof. Adolf Tuma entworfene Markenmotiv zeigt das architektonisch bemerkenswerte Gebäude der einstigen k.k. Post von Zagreb.

Zur Geschichte: Das Königreich Kroatien und Slawonien (kroatisch: Kraljevina Hrvatska i Slavonija) war ab 1745 als Nebenland Ungarns ein autonomes Königreich innerhalb der Habsburgermonarchie, es gehörte jedoch auch zur Zeit Österreich-Ungarns zum ungarischen Teil der Doppelmonarchie und umfasste Teile des heutigen Kroatien und der Vojvodina. Das so genannte „Dreieinige Königreich Dalmatien, Kroatien und Slawonien“ wurde im Jahre 1745 durch die Vereinigung der Königreiche Kroatien und Slawonien geschaffen; von 1767 bis 1777 bezeichnete man diese Gebiete als Königreich Illyrien. Das seinerzeit venetianische Dalmatien war nur nomineller Teil des Landes und wurde auch nach der österreichischen Inbesitznahme 1797 nicht mit den beiden anderen Territorien vereinigt. Nach der napoleonischen Besetzung 1818 wurde Illyrien umstrukturiert, und das nun offiziell „Königreich Kroatien und Slawonien“ genannte Gebiet zum Kronland. 1849 wurde dann das Kronland „Serbische Vojvodina“, die ehemalige Militärgrenze, aufgelöst, und an Ungarn und Kroatien-Slawonien aufgeteilt.

Durch den Ungarisch-Kroatischen Ausgleich von 1867 wurde Kroatien-Slawonien innerhalb der Ungarischen Krone eine größere Autonomie zugestanden. Entgegen dem Wunsch der kroatischen Bevölkerungsmehrheit blieb jedoch eine formelle Vereinigung mit dem Königreich Dalmatien, das Teil der österreichischen Reichshälfte blieb, weiterhin aus – erlaubt wurde den beiden Kronländern lediglich eine gemeinsame Flagge. Das Königreich bestand bis 1918, als es in das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen eingegliedert wurde. Nach der Ausrufung des Königreichs Jugoslawien im Jahre 1929 wurde ein Großteil des Gebiets Kroatien-Slawonien Bestandteil der Banschaft Save.

Zagreb selbst war der Sitz des seinerzeitigen Komitats Agram, welches eine Fläche von mehr als 7.200 Quadratkilometer umfasste; der Volkszählung von 1910 zufolge hatte das Komitat etwa 594.000 Einwohner. Heute ist Zagreb die Hauptstadt von Kroatien und damit auch der wichtigste Wirtschaftsstandort des Landes – Pharmaindustrie, Elektrotechnik, Handel und Tourismus bilden die ökonomischen Säulen der Stadt. Übrigens: Der Name Zagreb kommt vermutlich von „zagrabiti“ (deutsch: „Wasser schöpfen“), anderen Quellen zufolge bedeutet Zagreb indes „hinter dem Berge“ bzw. „hinter dem Damm“.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 17.7.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 23.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1158515# 273 @  
200. Geburtstag Rudolf von Alt

Mit der vorliegenden Sondermarke wird des 200. Geburtstages von Rudolf von Alt gedacht. Der am 28. August 1812 in Wien geborene Maler und Aquarellist eroberte mit seinen detailgenau ausgearbeiteten Bildern, Ansichten berühmter Plätze und Gebäude, einen fixen Platz in der österreichischen Kunstgeschichte. Das Motiv der neuen Marke ziert ein Gemälde der Votivkirche im 9. Wiener Gemeindebezirk – das römisch-katholische Gotteshaus, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptgebäude der Universität Wien gelegen, gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten neugotischen Sakralbauwerken der Welt.

Rudolf von Alt war der Sohn des Malers Jakob Alt (1789 – 1872); in dessen Atelier lernte er auch seine ersten handwerklichen Fertigkeiten und durfte bereits als Kind die Lithographien des Vaters kolorieren. Von 1825 bis 1832 war Rudolf von Alt Schüler der Wiener Akademie, ab 1826 in der Landschaftsklasse von Josef Mössmer. Schon bald erhielt er dort die ersten Preise, 1830 stellte er erstmals seine Werke aus. Vater und Sohn unternahmen ausgedehnte Reisen durch die Länder der Monarchie, wobei sie zum Teil so eng zusammenarbeiteten, dass die Unterscheidung, wer welches Bild geschaffen hat, oft gar nicht möglich ist. Der Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit waren die so genannten „Guckkastenbilder“ für den späteren Kaiser Ferdinand I.

Im Revolutionsjahr 1848 stellte sich Rudolf von Alt in Wien als Bürgergardist zur Verfügung, seine Familie schickte er vorsichtshalber zu den Schwiegereltern nach Troppau. Als dann Mitte Oktober 1848 die Ereignisse in der Hauptstadt immer radikaler wurden, flüchtete er ins niederösterreichische Traismauer. Auf einem Briefkuvert hielt er die Situation in schneller Skizze fest und malte auch in zwei dokumentierten Werken Bauernhäuser in Traismauer.

1867 wurde Rudolf von Alt Mitglied der Berliner Akademie, 1879 Professor an der Wiener Akademie. Auch im höheren Alter war er noch an den neuesten Entwicklungen der Kunst interessiert und wohl aus diesem Grund auch eines der Gründungsmitglieder der Wiener Secession, deren Ehrenpräsident er bald darauf wurde. 1897 suchte er schließlich um die Erhebung in den Adelsstand an und durfte seinem Namen von nun an das „von“ voranstellen.

Am 12. März 1905 verstarb der große Künstler, sieben Jahre später, zum 100. Geburtstag von Rudolf von Alt, wurde auf dem Wiener Minoritenplatz ein Denkmal ihm zu Ehren errichtet. Mit seinen topografisch genauen und stimmungsvollen Bildern des alten Österreich bleibt er als einer der populärsten Künstler des 19. Jahrhunderts freilich bis heute in bester Erinnerung.







Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 23.8.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Professor Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 206 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1157585# 274 @  
Gmunder Keramik

Die Marke auf der Marke, die Serie „Klassische Markenzeichen“, gehört zu den beliebtesten aktuellen Sondermarken-Reihen. Mit dem vorliegenden Wert, „Gmundner Keramik“, wird die Serie nun auf attraktive Weise fortgeführt.

Zur Geschichte: Bereits im 17. Jahrhundert galt Gmunden als Zentrum der altösterreichischen Fein- und Zierkeramik. Die Landschaften rund um den Traunsee inspirierten viele Keramikkünstler zu besonderen Kreationen, und schon damals entstand das zum Klassiker gewordene Dekor „Grüngeflammtes“. Doch nicht nur Hersteller von Keramiken, sondern auch Hafner, Ofensetzer und Fliesenerzeuger gründeten hier ihre eigenen Ateliers. In der „Künstlerischen Werkstätte Franz und Emilie Schleiß“ – seit 1843 Vorgänger des heutigen Betriebs, der „Gmundner Keramik-Manufaktur für Kunst- und Gebrauchskeramik“ – arbeiteten in den Sommermonaten seit 1909 verschiedene Künstler und Keramiker.

Niemand Geringerer als zum Beispiel Franz von Zülow unterrichtete in der 1917 gegründeten Lehrwerkstätte für Keramik. Nach mehrmaligen Änderungen der Besitzverhältnisse erwarb im Jahre 1968 ein gewisser Johannes Hohenberg den Betrieb. Während man sich bis zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich der figuralen Kunst widmete, wurde nun mit der verstärkten Erzeugung von Gebrauchsgeschirr begonnen. Das oben erwähnte Dekor „Grüngeflammtes“ hatte enormen Erfolg und führte zu einer Art Identifikation der Österreicher mit ihrem typischen Tafelgeschirr. 1973 wurde schließlich eine neue Werkstätte gebaut, die es fortan ermöglichte, auch großen Lieferaufträgen nachzukommen. Zwei Jahre später, 1975, erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.

Im Herbst 1997 übernahm der Salzburger Unternehmer Johannes Graf von Moy, der bisher 26 Prozent hielt, 79 Prozent der Unternehmensanteile von der befreundeten Familie Hohenberg. Eine wesentliche Modernisierung der Firma war die Anpassung der Qualität an zeitgemäße Maßstäbe – so entsprechen heute alle Produkte der ÖNORM für Gastronomieporzellan. Mit etwa 230 Mitarbeitern werden täglich rund 10.000 Stück Gebrauchs- und Geschenkartikel hergestellt. Insgesamt sind 500 verschiedene Formen in mehr als 20 Dekors erhältlich, die Auswahl der Artikel reicht dabei vom Kaffee- und Speiseservice bis zu verschiedenen Vasen und Ziergegenständen.

Ein zunehmend bedeutendes Standbein wurde freilich das B2B-Geschäft, bei dem individuelle Produkte für Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungskunden produziert werden. Immerhin ein Viertel der Produktion geht in den Export nach Europa, hauptsächlich nach Deutschland, sowie in die USA.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 24.8.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Hans-Georg Pucalka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 03.08.2012 07:00:01 Gelesen: 1156493# 275 @  
Stieglbrauerei

Mit der „Stieglbrauerei“, einer gastwirtschaftlichen Institution in Salzburg, wird die im Vorjahr begonnene Serie „Gastronomie mit Tradition“ nun auf ausgesprochen sympathische Weise fortgesetzt. Das gefällige Motiv der Marke zeigt einen historischen zweispännigen, mit Holzfässern beladenen Bierwagen vor dem Eingang zur Stieglbrauerei, sowie den von wahren Bierkennern hoch geschätzten Steinkrug mit dem unverwechselbaren Stiegl-Logo.

Zur Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung des einst genannten „Brew am Stiegl“ (auch „Brew bei der Stiegen auf der Gstetten“) geht zurück bis 1492, jenem Jahr also, in dem Christoph Kolumbus Amerika entdeckte. Damals vererbte ein gewisser Hans Peuntner die Brauerei an die Witwe seines Sohnes. Den Namen erhielt die Brauerei von einer kleinen Stiege, die von der Brauerei zum Almkanal führte. Die alte Braustätte diente bis 1909 als Braugasthof, dann wurde sie an die Stadt Salzburg verkauft, die ihrerseits einen Teil des Gebäudes an das Ursulinenkloster veräußerte, welches an dieser Stelle ein Mädchengymnasium errichten ließ.

Interessant: Heute ist, wie damals, wieder eine kleine Treppe, die von der Gstättengasse zum Anton-Neumayr-Platz führt, hier vorhanden. 1819 kaufte Johann Schreiner die Stieglbrauerei und legte gemeinsam mit seiner Frau in der Festungsgasse einen Märzenkeller an, 1838 wurde die Schankkonzession für Garten und Lagerkeller erworben. 1840 begann man mit dem weiteren Ausbau des Kellers, zwanzig Jahre später, 1860, wurde auch noch ein zweiter angelegt. 1901 wurde dieser durch den Baumeister Jacob Ceconi umgebaut und mit hübschen Erkern, Giebeln und Türmchen versehen. Der letzte Umbau erfolgte schließlich 1926 durch einen Münchener Architekten namens Franz Zell. Heute ist die Stieglbrauerei die größte in Privatbesitz befindliche Brauerei Österreichs und produziert jährlich etwa eine Million (!) Hektoliter Bier.

Die wichtigsten Absatzgebiete sind Salzburg, Oberösterreich und Tirol. Rund 15.000 Kunden werden mit Stiegl-Bier beliefert, davon entfallen 43 % auf das Gastgewerbe und 57 % auf diverse Handelsketten. Immerhin 34 % des Bierausstoßes erfolgt in Fässern, 61 % in Flaschen und lediglich 5 % in Dosen. Der österreichweite Marktanteil von Stiegl beträgt zirka 11 %. Fest steht: Reist man nach Salzburg, gehört die Einkehr in der Stieglbrauerei gewissermaßen zum vergnüglichen Pflichtprogramm, das es zu absolvieren gilt. Überaus sehenswert ist aber auch das Museum „Stiegl-Brauwelt“, wo man von den Grundstoffen über die Herstellung bis hin zur Geschichte der Stieglbrauerei alles, was irgendwie mit Bier zu tun hat, besichtigen kann.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 26.8.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.08.2012 07:00:00 Gelesen: 1155396# 276 @  
Jugend für Integration - Jahr der Jugendphilatelie

Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die alle gleichermaßen betrifft. Erwachsene ebenso wie Jugendliche und Kinder, womit wir gleich beim Stichwort wären: die Jugend. Genau aus deren Sicht wird das vielschichtige Thema Integration in der vorliegenden Sondermarke beleuchtet. Das Besondere daran: Das neue Wertzeichen ist nicht nur, ganz speziell, für die Jugend, sondern auch von der Jugend – die Gestaltung des Markenmotivs sollte nämlich, so die Idee, von den Kindern selbst erfolgen.

Aus diesem Grund veranstalteten die Österreichische Post AG und der Verband Österreichischer Philatelistenvereine (VÖPh) einen entsprechenden Kreativ-Wettbewerb, in dem Kinder und Jugendliche aller Altersstufen eingeladen waren, sich auf künstlerische Weise und in freier Form mannigfaltig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Ergebnis war überwältigend, brachte der ausgeschriebene Wettbewerb doch ein in hohem Maße beachtliches Ergebnis. Hunderte Einsendungen mit interessanten Kunstwerken, geschaffen von jungen Menschen verschiedenster Herkunft, wurden eingereicht.

Aus den zahlreichen schönen Zeichnungen, Gemälden und Fotos, die sich dem Thema Integration auf bemerkenswert unterschiedliche Weise näherten, wählte eine Fachjury, der auch mehrere namhafte Museumsdirektoren und Kunstexperten angehörten, die Arbeit von Bianca Haselmayer, Schülerin einer vierten Klasse der Hauptschule Herzogenburg (NÖ), zum Siegerentwurf. Ausschlaggebend dafür war, neben der Motividee selbst, die überaus talentierte Ausführung, die das Thema in eindrucksvoller Weise auf den (globalen) Punkt bringt.

Integration – darüber sind sich die heimische Politik und die Vertreter der verschiedenen Ethnien einig – braucht sowohl Anstrengungen der zugewanderten als auch der aufnehmenden Bevölkerung. Sorgen und Ängste der Mehrheitsbevölkerung müssen ebenso berücksichtigt werden wie die Bedürfnisse und Anliegen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Das eigens geschaffene Integrations-Staatssekretariat definiert dafür einen neuen Zugang und betont: Nicht die Herkunft eines Menschen zählt, sondern die Leistung, die jemand erbringt.

Integration geschieht letztendlich durch Leistung, egal ob im Beruf, im Verein oder – eben bei den Kindern – in der Schule. Die Möglichkeit des aktiven Teilhabens an unserer Gesellschaft soll freilich in keiner Weise die eigenen Wurzeln verleugnen, darüber hinaus sollten bei der Wahrnehmung von Integration die vielen positiven Lebensgeschichten und Erfahrungen von Personen mit Migrationshintergrund verstärkt in den Vordergrund gerückt werden. Die neue Sondermarke versucht letztlich nichts anderes, als einen entsprechenden Beitrag in der nötigen Bewusstseinsbildung zu leisten.





Nennwert: EUR 0,62 + EUR 0,20
Ausgabetag: 31.8.2012
Markengröße: 35 mm x 35 mm
Entwurf: Bianca Haselmayer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 22.08.2012 07:00:01 Gelesen: 1153188# 277 @  
Dauermarkenausgaben September 2012



Dauermarkenserie Kunsthäuser
Essl Museum Klosterneuburg, Nachdruck
Wert: 0,90
Ausgabetag: 14.9.2012
Auflage: nach Bedarf in Sets zu 4 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset






Dauermarkenserie Kunsthäuser
Austrian Cultural Forum New York, Nachdruck
Wert: 3,40
Ausgabetag: 14.9.2012
Auflage: nach Bedarf in Sets zu 4 Stück
Markengröße: 24 x 30 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 06.09.2012 15:25:01 Gelesen: 1151466# 278 @  
Rotfuchs

Startschuss für die neue Markenserie „Wildtiere und Jagd“; den Beginn macht der Rotfuchs (lat. Vulpes vulpes), der interessanterweise von allen wildlebenden Fleischfressern das größte geographische Verbreitungsgebiet hat. Das attraktive Markenmotiv, gezeichnet von der bekannten Künstlerin Kirsten Lubach, zeigt in der Bildmitte das Tier selbst und links davon dessen Fährte, auch Trittsiegel genannt.

Der Fuchs gehört, so wie der Wolf und der Schakal, zu den hundeartigen Beutegreifern, in vielerlei Hinsicht ist er jedoch der Katze sehr viel ähnlicher. Die große Sprunggewandtheit zum Beispiel, oder das geduckte Anschleichen an die Beute, das Zucken der Schwanzspitze bei Erregung und auch die sich zu einem senkrechten Schlitz verengenden Pupillen sind typische Verhaltensmuster des Fuchses. Seine Körpermaße sind erstaunlich klein, er wird nur zwischen 45 und 90 Zentimeter lang und etwa 40 Zentimeter hoch – erst der buschige Schwanz, der rund 70 Prozent der Kopf-Rumpf-Länge einnimmt, verleiht dem Fuchs seinen stattlichen Eindruck.

Der Rotfuchs zeichnet sich – Stichwort Lebensweise – vor allem durch seine überaus hohe Anpassungsfähigkeit aus, genau deshalb gilt er auch als Paradebeispiel des so genannten „Kulturfolgers“. Der nachtaktive Einzelgänger, der auch mit wenig Platz sein Auslangen findet, lebt gegenüber uns Menschen unauffällig und ist daher schwer zu bejagen. Hinzu kommt eine weitere „Strategie“: Streifen viele Füchse durch ein Gebiet und ist dadurch das Nahrungsangebot für das einzelne Tier gering, werden weniger Junge geboren, denn dann ist die körperliche Kondition der weiblichen Tiere (Fähen) schlecht. Sind hingegen die Füchse vorübergehend stark dezimiert, beispielsweise durch den Ausbruch von Tollwut, gibt es weniger Konkurrenz und daher mehr für den einzelnen Rotfuchs zu fressen. In der Folge können auch die Würfe wieder größer werden.

Ein wichtiger Bestandteil im Lebensraum des sprichwörtlich „schlauen Fuchses“ ist sein Bau, dient er doch als Geburts-, Aufzucht- und Wohnstätte. In weichen Böden gräbt der Fuchs ihn selbst, in harten benützt er bereits vorhandene Baue, vorzugsweise die des Dachses. Die meist geräumigen Behausungen, die aus zahlreichen Röhren und Kesseln bestehen, findet man sowohl in Nadel- und Mischwäldern als auch in Hecken und anderen Bepflanzungen. Bevorzugt werden südliche Hanglagen, weil es dort trockener und sonniger ist, was vor allem in der Spielphase der Jungtiere (Welpen) von Wichtigkeit ist. Interessant ist freilich, dass ausgerechnet in manchen Millionenstädten, wo die Häusermeere von großen Parks und Friedhofsarealen unterbrochen sind, die höchsten Fuchsdichten der Welt existieren.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 14.9.2012
Markengröße: 40 mm x 32,5 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.09.2012 08:32:00 Gelesen: 1151183# 279 @  
700 Jahre St. Stephan, Baden

Fortsetzung der beliebten Serie „Kirchen in Österreich“: Die vorliegende Sondermarke thematisiert das 700-jährige Bestandsjubiläum der Hauptkirche von Baden, einem eleganten Biedermeier-Städtchen südlich von Wien. Das Motiv des Wertzeichens zeigt ein ästhetisches Gemälde des alten Pfarrhauses, geschaffen von einem deutschen Maler und Zeichner namens Paul Hey (1867–1952).

Zur Geschichte der Pfarre St. Stephan: Die erste urkundliche Erwähnung eines Priesters in Baden geht zurück auf das Jahr 1220, welche Stellung dieser hatte – er könnte Kaplan an der Burg Baden gewesen sein – ist darin jedoch nicht vermerkt. Als das nahegelegene Traiskirchen einst mit all seinen Pfarrfilialen dem Stift Melk unterstellt wurde, kam es, vor nunmehr genau 700 Jahren, 1312, zur Loslösung von Baden. Als selbständige Pfarre, zunächst noch unter dem Patronat von Melk, wurde 1729 das bis dahin zu Passau gehörende Gebiet an das Erzbistum von Wien abgetreten; 1784 wurde Baden schließlich eine landesfürstliche Pfarre.

Die lange und ereignisreiche Vergangenheit des Gotteshauses spiegelt sich freilich auch in den vielen verschiedenen Stil-Elementen des Bauwerks wider. Aus der Romanik finden sich beispielsweise noch Tierköpfe, die unter den Gewölben des Mittelschiffes eingemauert sind, an die Gotik erinnern vor allem der Taufbrunnen und mehrere Engelsfiguren an den Kirchenmauern und am Südtor. Aus der Zeit der Renaissance indes sind noch Grabdenkmäler erhalten, von denen einige an den Säulen der Kirche befestigt sind. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wiederum erfolgte die Aufstellung mehrerer Seitenaltäre im Langhaus der Kirche, besondere Erwähnung verdient dabei der so genannte Sebastianaltar, der von der Badener Bürgschaft zur Erinnerung an das Pestjahr 1713 gestiftet wurde – dies wird auch durch eine Votivtafel bezeugt, die heute über dem Ausgang bei der Sakristei hängt. Spuren des Barock zeigen sich vor allem im Altarbild, das die Steinigung des Hl. Stephanus darstellt, sowie im wertvollen Sakristeischrank aus dem Jahre 1743.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde schließlich mit umfangreichen Regotisierungsarbeiten begonnen, in deren Rahmen man unter anderem die neugotische Vertäfelung sowie das Chorgestühl errichtete. Die eindrucksvolle Orgel, 1787 hierher verbracht, wurde ursprünglich für die Dorotheerkirche in Wien gebaut. Bei der Renovierung im Jahre 1987 wurden jene Originaltasten, auf denen bereits Mozart und vermutlich auch schon Beethoven gespielt haben, wieder eingesetzt. Apropos Mozart: Mit seinem berühmten „Ave verum“, eigens komponiert für das hiesige Gotteshaus, setzte sich das Salzburger Musikgenie auch in der Kurstadt Baden ein würdiges Denkmal.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 16.9.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Marion Füllerer nach einer Vorlage von Paul Hey
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 12.09.2012 07:16:01 Gelesen: 1150610# 280 @  
50 Jahre Alpenzoo Innsbruck-Tirol

Am Fuße der imposanten Nordkette über den Dächern Innsbrucks, der Landeshauptstadt von Tirol, befindet sich der höchstgelegene Tierpark Europas, der Alpenzoo Innsbruck. Auf rund 4,1 Hektar Gesamtfläche werden in naturnah gestalteten Gehegen, Terrarien und Aquarien etwa 2000 Alpentiere von zirka 150 Arten gepflegt und gezeigt. Kein anderer Zoo der Welt zeigt eine derart vollständige Sammlung von Wildtieren aus dem alpinen Raum.

Vor genau 50 Jahren, am 22. September 1962 von einem gewissen Hans Psenner gegründet, machte sich der Zoo in den vergangenen Jahrzehnten durch Wiederansiedlungsprojekte von in Tirol ausgestorbenen oder vom Aussterben bedrohter Tierarten einen hervorragenden Namen. Eine ganz besondere Attraktivität des Alpenzoos sind seine Großvoliere sowie die begehbaren Gehege, darüber hinaus verfügt der Tiergarten über einen Schaubauernhof mit alten Tiroler Nutztierrassen. Fest steht: Die Trägerorganisation des Zoos, ein gemeinnütziger Verein, arbeitet mit überaus großem Erfolg, gilt doch der Alpenzoo mit rund 300.000 Besuchern pro Jahr als die größte landeskulturelle Einrichtung Tirols und sichert erfreulicherweise dauerhaft Arbeitsplätze für etwa 30 MitarbeiterInnen.

Wie jeder andere moderne Tierpark widmet sich der Alpenzoo Innsbruck vier zentralen Aufgaben: der Bildung, der Forschung, dem Natur- und Artenschutz sowie dem Erlebnis. Als „Bildungs-Zoo“ versteht er sich als Ort der Begegnung zwischen Mensch und Tier. Er ermöglicht den Kontakt zu den Tieren mit allen Sinnen – egal, ob durch einfache Beobachtung, durch die Möglichkeit zur Fortbildung oder durch einen spannenden Biologieunterricht unter freiem Himmel.

Als „Forschungs-Zoo“ kooperiert der Innsbrucker Alpenzoo mit mehreren in- und ausländischen Universitätsinstituten, betreut Diplomarbeiten und wissenschaftliche Studien und trägt in wesentlichem Maße dazu bei, die Aufgaben des Tierschutzes wahrzunehmen. Als „Natur- und Artenschutz-Zoo“ beteiligt er sich an sensiblen Großprojekten und Zuchtprogrammen für hoch bedrohte Arten, um genetisch stabile Reservepopulationen zu erlangen. Im „Erlebnis-Zoo“ indes können Kinder mit ihren Eltern stets auf spannende Abenteuer- und Entdeckungsreise gehen. Wer will, kann seine Armlänge mit der Flügelspannweite des Bartgeiers messen oder über die Kletterwand zum Adlerhorst der Geierwally gelangen. Entspannung gibt es schließlich auf dem lustigen Bären-Kinderspielplatz, wo sich die kleinen Besucher tierisch gut austoben können.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 22.9.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Helmut Andexlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 827.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 14.09.2012 07:02:00 Gelesen: 1150275# 281 @  
Gerlinde Kaltenbrunner

Die vorliegende Sondermarke würdigt eine österreichische Spitzensportlerin der etwas anderen und zugleich der ganz besonderen Art. Gerlinde Kaltenbrunner, am 13. Dezember 1970 in Kirchdorf an der Krems geboren und in Bühl am Rande des Schwarzwaldes wohnhaft, gehört ohne Zweifel zu den besten Extrembergsteigerinnen der Welt. Mit dem Erreichen des von ihr mehrmals umkämpften Gipfels des K2 am 23. August im vergangenen Jahr ist sie die dritte Frau, die alle 14 Achttausender erfolgreich bestiegen hat, und die erste, welcher diese sportliche Höchstleistung ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff gelungen ist.

Bereits in jungen Jahren wurde in Gerlinde Kaltenbrunner das Interesse für das Bergsteigen geboren. Den markanten Einstieg in die faszinierende Welt der Berge bewirkte einst der Leiter der Jugendgruppe ihrer Heimatgemeinde, der Gemeindepfarrer Dr. Erich Tischler. Er nahm das Mädchen nach der sonntäglichen Messe immer wieder auf Bergtouren mit – zunächst natürlich noch auf die Berge der Umgebung. Im Alter von 13 Jahren, während ihrer Ausbildung an der Schihauptschule im oberösterreichischen Windischgarsten, unternahm Gerlinde Kaltenbrunner ihre erste leichte Klettertour am heimischen „Sturzhahn“ – „der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft“, wie sie heute weiß. In den darauf folgenden Jahren ließ sie keine Gelegenheit zum Bergsteigen aus. Ski-, Eis- und Klettertouren entwickelten sich zu ihrem Hauptinteresse, dem sie, neben ihrer beruflichen Ausbildung zur Krankenschwester in Wien, ihre ganze Aufmerksamkeit widmete.

Ihr größter Traum – einen Achttausender zu erklimmen – ging im Alter von 23 Jahren mit der Besteigung des Broad Peak Vorgipfels in Pakistan auf 8.027 Metern Höhe in Erfüllung. Seither ließ sie der Gedanke an die hohen und höchsten Berge dieser Welt nicht mehr los, und von da an steckte sie das Gehalt, das sie als Krankenschwester verdiente, in verschiedenste Expeditionen ins Himalaja-Gebiet sowie ins Gebirgsmassiv des Karakorum. Nach der Besteigung des Nanga Parbat im Jahre 2003, ihrem fünften Berg über achttausend Meter, verschrieb sie sich voll und ganz dem Profibergsteigen. Heute, mit knapp 42 Jahren, kann sie die erfolgreiche Bezwingung sämtlicher Achttausender auf ihrem Konto verbuchen. Ihre Leidenschaft gilt jedoch nicht allein den hohen Bergen des Himalaja, auch von den Menschen und deren fremder Religion und Kultur lässt sie sich bewegen und verzaubern. Gemeinsam mit ihrem Mann unterstützt Gerlinde Kaltenbrunner mehrere Hilfsprojekte, so zum Beispiel die „Nepalhilfe Beilngries“ und die „Felix Iñurrategi Stiftung“ in Pakistan.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 17.09.2012 07:46:00 Gelesen: 1149410# 282 @  
100 Jahre Mittenwaldbahn

Die Mittenwaldbahn, im Volksmund auch Karwendelbahn genannt, gehört ohne Zweifel zu den spektakulärsten Eisenbahnstrecken in den Alpen. Sie führt von Tirol bis ins benachbarte Bayern, genauer gesagt von Innsbruck über Seefeld und Mittenwald bis nach Garmisch-Partenkirchen. Zum 100-jährigen Bestandsjubiläum der Mittenwaldbahn gratuliert die Post nun mit einer eigenen Sondermarke; ihr Motiv zeigt, nach der Vorlage einer historischen Ansichtskarte, eine Bahngarnitur vor einem der eindrucksvollsten Streckenabschnitte der gesamten Linie, der Martinswand bzw. dem namensgleichen Tunnel.

Zur Geschichte: Bereits Ende der 1880er-Jahre legte der Ingenieur und Bauunternehmer Josef Riehl dem k.k. Ministerium für Handel und Volkswirtschaft ein Projekt vor, welches eine Trassierung von Innsbruck zuerst nach Hall und dann, nach einer Kehre und vorwiegend in Tunneln, bis Seefeld vorsah. Um den Auftrag für das Vorhaben zu bekommen, nahm er jahrelange Auseinandersetzungen um die Finanzierung des Projekts in Kauf und riskierte sehr viel Geld – ohne Garantie, dieses jemals wieder zurückzuerhalten. Im Staatsvertrag von Österreich-Ungarn mit Bayern vom 22. November 1904 wurde schließlich auch die Mittenwaldbahn berücksichtigt. Die Pläne für das Teilstück Innsbruck–Reith waren 1907 fertig, mit den Befürwortern einer Fernbahn längs des Fernpasses gab es jedoch noch länger Streitigkeiten. Als Riehl endlich die Zustimmung der Behörden für den Bau der Mittenwaldbahn auf der österreichisch-ungarischen Seite der Grenze erhielt, bildete er für die Bauausführung eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Bauunternehmer Wilhelm Carl von Doderer. Der Auftrag umfasste alle für den Betrieb der Bahn notwendigen Einrichtungen – neben dem Trassenbau also auch den Grunderwerb, den Fuhrpark, die elektrischen Einrichtungen sowie das Kraftwerk am Ruetzbach.

Der bayerische Teil zwischen Garmisch und Mittenwald indes geht zurück auf einen 1896 vom Magistrat Mittenwald an die „Localbahnactien-Gesellschaft“ in München ergangenen Auftrag zur Ausarbeitung eines Bahnprojekts betreffend die Weiterführung der Localbahn Murnau–Garmisch–Partenkirchen bis nach Mittenwald. Diese Strecke wurde am 1. Juli 1912 in Betrieb genommen, allerdings vorerst nur mit Dampflokomotiven, da weder das Kraftwerk noch die E-Loks fertig waren; auf österreichischer Seite wurde ab 28. Oktober 1912 hingegen sofort mit elektrischem Antrieb gefahren. Interessant ist, dass die Mittenwaldbahn als eine der ersten mit hochgespanntem einphasigem Wechselstrom betriebenen Bahnen großen Einfluss auf die Normen des elektrischen Bahnbetriebes in Mitteleuropa hatte. Heute ist die landschaftlich reizvolle Strecke freilich vor allem noch im Regional- und Tourismusverkehr von Bedeutung, der internationale Fernverkehr München–Innsbruck nutzt indes meist die Strecke via Rosenheim und Kufstein.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 325.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 20.09.2012 07:01:00 Gelesen: 1148848# 283 @  
Hl. Michael - Mondsee

Mit einem Detailbild des Hochaltars der Mondseer Basilika zum Heiligen Michael findet die beliebte Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Der über 18 Meter hohe, frühbarocke Hochaltar ist auf das Jahr 1626 datiert und stammt vom Bildhauer Hans Waldburger. 1571 in Innsbruck als Sohn des Hofbildhauers Leonhard Waldburger geboren und von Erzbischof Wolf Dietrich nach Salzburg berufen, war er für die Klöster St. Peter und Nonnberg tätig.

Der Hochaltar der Basilika Mondsee ist jedoch das einzige unversehrt erhaltene Altarwerk Waldburgers; es bildete den Auftakt zur künstlerischen Erneuerung der Stiftskirche nach den Wirren der Reformationszeit. Das in Schwarz und Gold gefasste Retabel im Schema eines Triumphbogenaltars steht im Chorhaupt vor dem mittleren Chorfenster. Der über dem Altartisch sich erhebende Tabernakel wird von einem riesigen, siebenteiligen Reliquienaufsatz umgeben, dessen reich verzierte Schreine ab 1731 bis zur Milleniumsfeier 1748 nach und nach mit besonderen Reliquien gefüllt wurden – auf diese Weise entstand in Mondsee einer der größten Reliquienaltäre Österreichs. Er enthält in der Mitte erhöht die Gebeine des seligen Abtes Konrad II., dessen Skelett 1732 zu einer Sitzfigur zusammengefügt wurde, sowie an den Seiten die liegenden Skelette von vier Katakombenheiligen.

Die beherrschende plastische Mittelszene zeigt die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit, deren Zeugen die Heiligen Benedikt und Wolfgang sind. Flankiert wird die Marienkrönung von den Apostelfürsten Petrus und Paulus in den seitlichen Muschelnischen, über denen zwei hochrechteckige Tafelbilder mit der Darstellung der Verkündigung angebracht sind. Die äußeren Skulpturen stellen den Agilofinger-Herzog Odilo II. sowie dessen Sohn Tassilo III. dar. Das Zentrum des Auszuges nimmt die Figur des Erzengels Michael ein, flankiert von den Heiligen Stephanus und Laurentius. Ergänzt wird die Altarsituation im Chor durch die liturgischen Orte Volksaltar, Ambo und Vorstehersitz, ein durch Schlichtheit und Ausgewogenheit bestechendes Ensemble, das 2008 vom Südtiroler Künstler Lois Anvidalfarei für die Basilika geschaffen wurde. Im Chorraum fanden auch die Ehrenzeichen der Basilika Minor ihren Platz: das gelbrot gestreifte Conopeum (ursprünglich ein Schutzschirm für das Allerheiligste bei Prozessionen) und das Tintinnabulum (ein ebenfalls aus dem Prozessionswesen stammendes Glöckchen auf einer Vortragestange).

Hans Waldburger schuf in Salzburg zahlreiche Werke – zu den wichtigsten zählen der Susannabrunnen im Kurpark, mehrere Gartenfiguren im Schloss Hellbrunn, die Orgel von St. Peter, das Orgelgehäuse der Pfarrkirche von St. Wolfgang sowie der ehemalige Hochaltar von Stift Nonnberg.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 35 mm x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 28.09.2012 07:00:00 Gelesen: 1147274# 284 @  
Madagascar 3 - Flucht durch Europa

Der vorliegende Markenblock stellt ohne Zweifel eine philatelistische Premiere dar, beinhaltet er doch das erste Marken-Puzzle in der Geschichte der österreichischen Briefmarken. Das amüsante Motiv zeigt das Sujetbild des neuesten Animationsfilms von DreamWorks, „Madagscar 3 – Flucht durch Europa“, mit den lustigen Hauptcharakteren Alex, dem Löwen, Marty, dem Zebra, Melman, der Giraffe, und Gloria, dem Nilpferd.

Die vier innovativen, selbstklebenden Marken ergeben gemeinsam das Gesamtbild, jedes Wertzeichen für sich bildet indes, in der formgerechten Perforation eines Puzzleteiles, eines von vier Einzelbildern sowie eine eigene frankaturgültige Briefmarke in der angegebenen Wertstufe.

Zum Inhalt des neuen 3D-Blockbusters: Die vier oben erwähnten abenteuerlustigen Tiere Alex, Marty, Melman und Gloria wollen – nach den ersten beiden Teilen von „Madagascar“ – wieder zurück in ihre Heimat nach New York, nachdem sie nach Afrika geflüchtet waren und dort einige Zeit verbracht hatten. Im Vertrauen auf das technische Verständnis der Affen entwickeln die Freunde einen Plan, der jedoch gründlich scheitert und aufgrund dessen sie in Monaco stranden. Dort treffen sie auf die Pinguine und den Lemurenkönig Julien, mit dem sie im Casino von Monte Carlo für jede Menge Turbulenzen sorgen. Vor einer Großwildjägerin auf der Flucht quer durch Europa, schließen sie sich letztlich zu Tarnungszwecken einem Wanderzirkus an, um heimlich wieder zurück in den New Yorker Zoo zu kommen. Angeführt vom ehrwürdigen Tiger Vitaly, hat der Zirkus jedoch schon bessere Tage erlebt.

Nach ihrer Reise durch mehrere europäische Städte endet die Tour schließlich in London, wo die Crew zum letzten Mal ihr märchenhaftes Zirkuszelt aufschlägt. Alex, Marty, Melman und Gloria wollen, dass der letzte Auftritt etwas ganz Besonderes wird, und so helfen sie Vitaly, dem Jaguar Gia und dem Seelöwen Stefano dabei, ihre Leidenschaft für die Show wiederzuentdecken und erfinden eine völlig neue Art der Zirkusperfomance ...

Die Regisseure des Films, Eric Darnell und Tom McGrath, verschreiben sich in „Madagascar 3“ nun erstmals auch der dritten Dimension. Das Duo, das bereits die ersten beiden Teile der Animationsabenteuerreihe zu kommerziellen Superhits gemacht hat, zieht das Unternehmen 3D dabei mit überaus großer Konsequenz auf allen Ebenen durch, zelebriert den Stil des guten alten Rummelplatz-3D und lässt Objekte, Tiere und Personen regelrecht auf das Publikum zurasen. Auf diese Weise ist „Madagascar 3" eine Film gewordene Zirkusattraktion: knallbunt, rasant und spektakulär. Wer sich von dem Dargebrachten berauschen lässt, wird sehr viel Spaß haben. Mit dem Film ebenso wie mit dessen philatelistischem Begleiter, dem originellen Puzzle-Markenblock.





Nennwert: EUR 2,85 (EUR 0,62 + EUR 0,62 + EUR 0,70 + EUR 0,90)
Ausgabetag: 5.10.2012
Markengröße: ca. 40 mm x 40 mm
Blockgröße: 100 mm x 100 mm
Grafiker: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 190.000 Blöcke zu 4 Marken
Bilddatei: DreamWorks Animation L.L.C.
 
Brigitte Am: 01.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1146718# 285 @  
Bernado Strozzi - Schlafendes Kind

Mit der vorliegenden Sondermarke „Bernardo Strozzi – Schlafendes Kind“ findet die beliebte Serie „Alte Meister“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Original des wertvollen Ölgemäldes, welches die Marke ziert, befindet sich unter der Inventarnummer 567 in der Salzburger Residenzgalerie und hat eine Größe von 34,6 x 47,5 cm.

Zur Person: Bernardo Strozzi (1581 bis 1644) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des so genannten Kolorismus im 17. Jahrhundert. Sein Werk ist eine Zusammenführung zahlreicher stilistischer Einflüsse – während Caravaggio das prägende Vorbild für seine berühmten Altarbilder war, holte er sich für die wunderschönen Genrebilder bei den flämischen Malern Peter Paul Rubens, Anton van Dyck und Pieter Aertsen die entsprechenden Anregungen.

Strozzi, genannt „il Prete Genovese“ und „il Cappuccino“, verbrachte den Großteil seiner Schaffenszeit in Venedig. Bereits als 17-Jähriger trat er in den Kapuzinerorden ein, ab 1610 war er Weltpriester, und zwischen 1614 und 1621 Hafeningenieur der Republik Genua; im Jahre 1633 ließ er sich schließlich ganz in Venedig nieder. Nach dem Auftrag, Claudio Monteverdi zu porträtieren, wuchs seine Bekanntheit rasch und bald war er unter dem oben erwähnten Namen „il Prete Genovese“ (der Priester aus Genua) eine nicht mehr wegzudenkende Größe. Auch heute noch findet man viele zeitgenössische Venezianer auf Strozzis Porträtgemä