Thema: (?) (80/85) Schweiz Ganzsachen bestimmen
Das Thema hat 87 Beiträge:
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Cantus Am: 20.10.2014 21:13:00 Gelesen: 47298# 13 @  
@ ziffer-freak [#12]

Hallo Andy,

besten Dank für deine Mithilfe. Eines will ich aber noch klarstellen. Es gibt keine vollständigen oder unvollständigen Ganzsachen, sondern nur einwandfreie oder beschädigte, und wenn etwas von einer Ganzsache fehlt (der ganze Umschlag ist die Ganzsache), dann handelt es sich eben um ein beschädigtes Exemplar. Ob man das dann sammelt, bleibt jedem selbst überlassen.

Natürlich ist es mir bekannt, dass vor rund hundert Jahren zum Teil die Unsitte herrschte, Ganzsachen zu zerschneiden und nur Teile davon aufzuheben (weil das eben auch weniger Platz beanspruchte), aber zum Glück hat dieser Unfug keine Nachfolger gefunden. Wie würden denn anders herum Briefmarkensammler reagieren, wenn man aus einer Briefmarke, vielleicht noch aus einer teureren, einen Teil des Bildmotivs herausschneiden und dann mit diesem Briefmarkenausschnitt nach seinem Wert fragen würde?

Nur komplette Ganzsachen sind Postwertzeichen und wenn jemand Postwertzeichen sammelt, sollte er auch stets darauf achten, dass diese Postwertzeichen unbeschädigt sind, seien es nun Ganzsachen oder Briefmarken.

Viele Grüße
Ingo
 
Rybnik Am: 09.11.2014 13:22:49 Gelesen: 47494# 14 @  
Schweiz Tellknabe

Wer kann mir sagen, was das ist? Ist das ein Probedruck?

Das Papier ist sehr dünn und der Druck sieht wie geprägt aus. Kann also kein Ganzsachenausschnitt sein oder?


 
volkimal Am: 09.11.2014 13:30:32 Gelesen: 47485# 15 @  
@ Rybnik [#14]

Hallo Rybnik,

es ist ein Ausschnitt aus einem Streifband von 1927 (Michel Nr. S 37).

Volkmar
 
Heinz 7 Am: 09.11.2014 20:54:50 Gelesen: 47451# 16 @  
@ Rybnik [#14]
@ volkimal [#15]

Hallo Rybnik

Volkmar hat bereits geantwortet. Streifbänder hatten oft dünne Papiere, so auch die Nummer 19 (anbei abgebildet) von 1905. Unter diesem Streifband wurde eine Drucksache geschickt von Knonau nach Mettmenstetten (rückseitig Ankunftsstempel vom selben Tage).



Solche Streifbänder sind nicht selten, aber man freut sich trotzdem, wenn man ein sauberes Exemplar findet. Kurz nach diesem gezeigten kamen neue Ganzsachen heraus, u.a. auch Dein gezeigtes Streifband mit dem Motiv "Tellknabe".

Interessant der Vermerk "6 Ct." unter dem Wertzeichen Deines Streifband-Ausschnittes. Offenbar kostete das Streifband 6 Rappen (oder "Centimes"), das heisst, für die "Dienstleistung", ein Streifband zu liefern, das nicht mehr frankiert werden musste (da die nötige Frankatur bereits eingedruckt war), verrechnete die Post einen Rappen extra. Ähnlich ging die Schweizer Post vor bei Markenheftchen, als die Nominale der gelieferten Marken oft auch etwas unter dem Verkaufspreis lag.

Dein Ausschnitt ist meines Wissens leider wertlos. Ganzsachen-Ausschnitte sind in der Regel ohne Wert, da sie nur als Ganzes ein Postwertzeichen darstellen. Es gibt ein paar Ausnahmen; diese können aber wichtig/teuer sein. Ich denke da vor allem an den Ganzsachenausschnitt vom Genfer Couvert Genf U 1, bei dem der Wertstempel als Freimarke verwendet werden durfte (1849); Michel Kat. Nr. GAA1.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz - Heinz
 
10Parale Am: 12.12.2014 21:08:33 Gelesen: 47106# 17 @  
@ Heinz 7 [#16]

Noch ein Streifband 19 mit einem schönen Stempel von Basel aus dem Jahr 1908 und einem eher seltenen Abschlag vom Bahnhof Riehen.

Leider kann ich nicht lesen, wohin die Ganzsache gesendet wurde?

Viele Grüße

10Parale


 
jahlert Am: 12.12.2014 21:23:58 Gelesen: 47102# 18 @  
@ 10Parale [#17]

In Richtung Bern.
 
Fips002 Am: 12.12.2014 21:24:44 Gelesen: 47101# 19 @  
Hallo Parale,

das Streifband wurde nach Bern geschickt.

Gruß Dieter
 
10Parale Am: 12.12.2014 21:50:48 Gelesen: 47093# 20 @  
@ Christian [#6]

Zu dieser Ganzsache UPU-Jubiläum P32 aus dem Jahr 1900 noch diese Zugabe, gelaufen von Basel nach Schaffhausen am 12. Jun 1900 und wie es der Zufall will - wieder mein Lieblings-Stempel Riehen (Bahnhof).

Liebe Grüße

10Parale



Vielen Dank an Dieter und jahlert für die Hilfe.
 
10Parale Am: 28.02.2015 20:49:59 Gelesen: 46914# 21 @  
Hallo,

Schweizer Ganzsache (vermutlich P9 - habe keinen Katalog) von Romanshorn nach Lörrach an die Firma Köchlin & Baumgartner & Cie., abgeschlagen am 29.7.1878.

Gruß

10Parale


 
Baber Am: 28.02.2015 22:04:08 Gelesen: 46903# 22 @  
@ 10Parale [#21]

Hallo 10Parale,

es ist die P11, die P9 hat eine Umrandung, die ab der Ausgabe 1875 fehlt.

Gruß
Baber
 
Max78 Am: 02.07.2015 22:02:37 Gelesen: 46537# 23 @  
Hallo zusammen,

hier zeige ich einmal ein Streifband Schweiz S15. Soweit ich mich an ähnliche Belege erinnern kann, ist die hier unterbrochen Umrandung normalerweise nicht bei dem Wertstempel zu sehen. Kann mir einer von Euch Spezialisten sagen, ob es sich hier um eine Druckzufälligkeit handelt, oder eher um einen "Wertstempelfehler" oder ähnliches? Habe diesbezüglich absolut keine Antwort:



mit Dank im Voraus und Grüßen Max
 
remstal Am: 03.07.2015 09:47:20 Gelesen: 46506# 24 @  
@ Max78 [#23]

Ich halte das für eine Druckzufälligkeit (Verschmutzumg o.ä.).

herzlichen Gruß remstal
 
10Parale Am: 01.04.2016 21:38:20 Gelesen: 45444# 25 @  
@ LOGO58 [#1]

Sehr alte Schweizer Ganzsache, 5 Rappen, mittig leider bügig, von Wattwyl nach Basel vom Oktober 1870.

Ohne Punkt hinter iscritto.

Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 07.04.2016 22:50:48 Gelesen: 45388# 26 @  
@ 10Parale [#25]

Hallo 10 Parale,

es handelt sich hier wohl um die Postkarte Nr. 1 nach Zumstein Katalog "Ganzsachen". Nr. 1+2 wurden 1870 herausgegeben; Nr. 1 ist karmin, Nr. 2 ist ziegelrot.



Anbei eine gleiche Postkarte, die allerdings 7 Jahre später verwendet wurde, obwohl damals schon längst Postkarten mit neuem Wertstempel vorlagen.

Ich muss selbstkritisch festhalten, dass dieser Beleg schwere Mängel aufweist. Erstens wurde er wohl oben gekürzt (abgeschnitten) und im Adress-Teil hat die Karte zwei Löcher: Die schwarze Tinte hat das Papier angegriffen.

Die Karte wurde in Oberwyl aufgegeben und nach Aarau gesandt, an die bekannte Buchhandlung (und Verlag) Sauerländer, die schon über 200 Jahre besteht.

Die Karte misst nur 76 mm in der Höhe. Gemäss Katalog sollte sie sein: 82-85 mm. Also: Amputiert! Schade!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Cantus Am: 08.04.2016 01:33:07 Gelesen: 45380# 27 @  
Hallo zusammen,

da ihr euch hier mit alten Schweizer Ganzsachenpostkarten beschäftigt, will ich euch einen Beitrag zu Zumstein P 3 zeigen, den ich in einem anderen Forum bereits hochgeladen hatte. Da dort bei den Bildern eine Höchstbreite von 800 Pixeln gilt, sind die Abbildungen relativ klein, ich bitte das daher zu entschuldigen.

Ich zeige euch heute die Postkartenausgabe des Jahres 1873. Ich zitiere dazu aus dem Zumstein: "Die Karte erschien zunächst mit "e" am Ende von communiocazione, im Mai 1873 wurde rechts ein Teil abgestochen, so dass es wie ein "c" aussieht (Michel spricht hier von einem "r"). Ab September 1873 lautet das Wort dann korrekt communicazioni."

Manchmal jedoch verdeckt der Poststempel einen Teil dieses Wortes, dann gibt es noch ein anderes wesentliches Unterscheidungsmerkmal beim Wort communicazione oder -i.

Bei P 3a gibt es zwei Pünktchen über dem Wort,



bei P 3b nur eines



und bei P 3c schließlich drei Pünktchen.



Wie daraus deutlich wird, muss man sich als Sammler von Ganzsachen eine andere Betrachtungsweise zulegen als wenn man sich bloß mit Briefmarken beschäftigt. Hier folgt nun zu jeder der drei Unterarten jeweils eine Karte mit den entsprechenden Merkmalen.



P 3a, gelaufen am 28.4.1873 von St. Gallen nach Kreuzlingen.



P 3b, gelaufen am 11.11.1873 von Chur über Romanshorn nach Kreuzlingen.



P 3c, gelaufen am 14.10.1873, wiederum von Chur nach Kreuzlingen.

Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 20.11.2016 18:41:48 Gelesen: 44294# 28 @  
@ Cantus [#27]

Mit einer Postkarte 3b kann ich seit Kurzem auch aufwarten, Cantus. Obwohl sie oben etwas angestoßen ist, interessant durch die Zusatzfrankatur von 5 Rappen braun (Zumstein Nr. 30 ?) von Stäfa im Kanton Zürich nach Emmendingen.

Gustav Wagner besaß in Emmendingen ein Kolonialwarenhandel und hat all seine Korrespondenz aufbewahrt, zum Guten für die Phiatelie.

Cantus, würde mich mal über die Wertbestimmung der von dir gezeigten P interessieren.

Liebe Grüße

10Parale


 
SH-Sammler Am: 24.11.2016 12:18:19 Gelesen: 44230# 29 @  
@ 10Parale [#28]

Hallo Parale,

ja, es ist eine Zumstein Nr. 30 auf Deiner Postkarte. Die nächste Ausgabe der bildgleichen 5-er Marke, aber auf Faserpapier (Papier mit blauen und roten Fasern) wurde erst ca. 1881 ausgegeben. Deine Karte ist ja von 1873.

Viele Grüsse

SH-Sammler
 
10Parale Am: 24.11.2016 21:53:38 Gelesen: 44195# 30 @  
@ SH-Sammler [#29]

Vielen Dank für die Antwort.

Hier habe ich noch 3 weitere Postkarten aus dieser Korrespondenz, gelaufen 76-79, d.h. alle Michel Nr. 30 als Zusatzfrankatur.

Liebe Grüße

10Parale


 
Cantus Am: 25.11.2016 00:08:20 Gelesen: 44181# 31 @  
@ 10Parale [#28]

Hallo 10Parale,

in meinem Zumstein-Ganzsachenkatalog des Jahres 2010 werden die drei Postkarten in gelaufenem Zustand wie folgt bewertet:

P 3a = 4 Franken
P 3b = 4 Franken
P 3c = 6 Franken

Die letzten drei Karten, die du heute gezeigt hast, sind entweder schlecht fotografiert oder farblich bearbeitet worden; das macht die Bestimmung schwierig, denn maßgeblich ist vor allem die Farbe des Wertstempels. Die ersten beiden Karten vermute ich als Zumstein P 10 (Ausgabe vom Mai 1875). Bei dieser Kartenausgabe existieren Farben bei der Karte zu 5 Cts. von braun über rotbraun bis schwarzbraun.

Die unterste Karte ist Zumstein P 12, erschienen Februar 1879, der Wertstempel ist nun bei der 5 Cts.-Karte schwarz.

Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 01.07.2017 18:26:21 Gelesen: 42383# 32 @  
Diese beiden Ganzsachen zu 25 Rappen trennen gute 20 Jahre. Beide sind Auslandsdestinationen

- 19.VI.77 von LENZBURG nach Mühlhausen im Elsass (damals Deutsches Reich) - taggleicher Ankunftsstempel

- 8.VII.97 von AROSA nach Dresden (Königreich Sachsen), dort (vorderseitig) vermerkt am 11/7 umgeleitet nach Erfurt, rückseitige Ankunftsstempel (Dresden 11.7. - Erfurt ???)

Kann jemand lesen, was neben dem Stempel von AROSA unterstrichen steht? (oberhalb Königreich Sachsen), danke.

Mich erstaunt die über 20 Jahre währende Portostabilität.

Liebe Grüße

10Parale


  
  
 
Cantus Am: 02.07.2017 03:04:51 Gelesen: 42345# 33 @  
@ 10Parale [#32]

Hallo,

ich lese da Deutschland.

Viele Grüße
Ingo
 
mausbach1 (RIP) Am: 02.07.2017 08:56:06 Gelesen: 42318# 34 @  
Eindeutig Deutschland.
 
Jahnnusch Am: 02.07.2017 10:46:45 Gelesen: 42305# 35 @  
Deutschland Königreich Sachsen.
 
bayern klassisch Am: 02.07.2017 11:54:11 Gelesen: 42295# 36 @  
@ 10Parale [#32]

Na ja, das Königreich Sachsen gab es schon lange nicht mehr - dieses ging ja im Deutschen Reich auf. Von daher sind es 2 Kuverts ins Deutsche Reich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 02.07.2017 12:55:35 Gelesen: 42284# 37 @  
@ bayern klassisch [#36]

Vielen Dank an die fleißigen Übersetzer und Deuter.

Gut, die Posthoheit wird 1871 tatsächlich vom Königreich Sachsen an das Deutsche Reich abgegeben, insofern hat Bayern klassisch natürlich völlig Recht.

Jedoch existierte das Königreich Sachsen als konstitutionelle Monarchie bis ins Jahr 1918. Am 13. November 1918 dankte der König Friedrich August III. im Schloss Guteborn bei Ruhland ab [1].

Liebe Grüße

10Parale

[1] Quelle: http://www.geschichte.sachsen.de/750.htm
 

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