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Thema: (?) (509) Stempel Schau - schön, selten oder kurios
Das Thema hat 512 Beiträge:
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AfriKiwi Am: 01.01.2008 20:45:24 Gelesen: 726442# 13 @  
@ Concordia CA [#11]

Hallo Jürgen,

Das = T - von PREVEN(T) fehlt im Stempel !

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 01.01.2008 21:16:36 Gelesen: 726439# 14 @  
@ AfriKiwi [#13]

Das habe ich auch zunächst gedacht. Es liegt aber anscheinend an fehlender Stempelfarbe. Das "N" wird schon schwächer und das "T" fehlt fast vollständig. Mit einer starken Lupe kann man aber noch Fragmente des Buchstabens erkennen. Ich denke einmal, dass der Maschinenstempel mit der Kennziffer 2 beschädigt war und daher an besagter Stelle keine Stempelfarbe abbekommen hat.

Zum Vergleich ein Stempel aus Saint Paul, Minnesota aus dem Jahr 1955. Diesmal mit vollständigem Sloganteil. Zwar ist es der gleiche Stempeltyp, offensichtlich aber von einer anderen Maschine. Es fehlt die Kennziffer im Datumsteil. Der Absender war auch inzwischen innerhalb von Saint Paul umgezogen.

Ich wünsche allerseits einen guten Start in das Jahr 2008.

Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 01.01.2008 21:43:17 Gelesen: 726436# 15 @  
Bei der Suche nach einem Vergleichsstück des Stempels aus Saint Paul ist mir ein anderer Beleg aufgefallen.

Er geht von Berlin nach Berlin:
Von West Berlin, New Jersey nach Berlin-Zehlendorf.

Dieser Stempel weist 2 Besonderheiten auf:

- Bei der Uhrzeit steht nur AM (Nachmittag).
- Der Zip Code (Postleitzahl) hat in den USA Einzug gehalten. Die Zahl 08091 ist der Zip Code von West Berlin, NJ. Im Jahr 1966 war die Verwendung im Stempel noch nicht sehr häufig.

Ich wünsche allerseits einen guten Start in das Jahr 2008.

Jürgen
 


ugak Am: 01.01.2008 22:33:02 Gelesen: 726430# 16 @  
Nochmals Alles GUTE für 2008.

Möchte hier einen Beleg mit vielen unterschiedlichen Stempeln/Stempelarten vorstellen. Es ist eine geflogene Bundesfeierkarte/Gs mit Zusatzfrankatur 6 den die Beförderung dokumentierenden Stempeln.


 
AfriKiwi Am: 01.01.2008 22:35:41 Gelesen: 726429# 17 @  
@ Concordia CA [#15]

Hallo Jürgen,

AM ist natürlich Vormittag - sicher noch von Sylvester !

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 01.01.2008 22:46:23 Gelesen: 726426# 18 @  
@ AfriKiwi [#17]

Hallo Erich,

so etwas kommt dabei raus, wenn man ante (vor) und post (nach) durcheinander wirft. Mein alter Lateinlehrer wird sich im Grabe rumdrehen, wenn er davon hört. Also bitte nicht weiter sagen, wir wollen den alten Herren doch nicht in seiner Totenruhe stören.

Beste Neujahrsgrüße nach NZ

Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 01.01.2008 22:55:50 Gelesen: 726424# 19 @  
@ Kagu [#16]

Interessanter Beleg mit schönen, sauber abgeschlagenen Stempeln. Was hat es denn mit den "Bundesfeierkarten" auf sich? Die Bundesfeier ist bekanntlich der Schweizer Nationalfeiertag, an dem man des Rütli-Schwurs gedenkt. Werden diese Karten jährlich zu diesem Anlass verausgabt? Sind sie ein besonderes Sammelgebiet?

Beste Grüße

Jürgen
 
ugak Am: 01.01.2008 23:23:09 Gelesen: 726422# 20 @  
@ Concordia

Soviel ich weiß wurden die Bundesfeierkarten ähnlich den Pro Patria-Ausgaben jährlich zum 01.08. herausgegeben. Es soll dafür einen Spezialkatalog geben, den ich aber nicht habe. Die Vorderseite zeigt einen jodelnden Sennbuben in der Bergwelt. Da ich hier nicht soviel posten will, habe dafür in einem anderen Forum schon mächtig "Dresche" bezogen, die Vorderseite und einen ähnlichen Beleg (Grönland) eventuell im anderen Forum - bei Interesse.

Sammlergrüße

Bernd
 
- Am: 02.01.2008 18:43:04 Gelesen: 726404# 21 @  
Ein Brief aus der Lausitz, wo nicht nur die Ortsschilder zweisprachig sind.

Der Maschinenstempel hat die zweite Marke des senkrechten Paares nicht erwischt, aber der Handstempel schuf dann klare Verhältnisse.
 


Jürgen Witkowski Am: 03.01.2008 23:01:04 Gelesen: 726383# 22 @  
Passend zu heutigen Tag, dem 3. Januar ein Beleg aus der Islamischen Republik Mauretanien vom 03.01.1999.

Ein Postbeamter jagt mit dem Stempel eine Wanderheuschrecke. Genau 4 Versuche benötigt er, um die Wanderheuschrecke MiNr. 950 zu erlegen. Er hat es wahrscheinlich nur geschafft, weil diese von der Gedenkmarke zum 2. Jahrestag der Ausrufung des Staates Palästina MiNr. 977 in Verbindung mit dem Transportkran der Firma Samma aufgehalten wurde.

Es grüßt mit Respekt vor der Treffsicherheit mauretanischer Postbeamter

Jürgen


 
AfriKiwi Am: 04.01.2008 01:01:17 Gelesen: 726378# 23 @  
@ Concordia CA [#22]

Hallo Jürgen,

Es ist der Stolz der zur Frage kam !
Der Stempel sollte gelesen werden und ist nicht gleich gelungen da er erst mal das auf der Marke lesen mußte.

Die Wanderheuschrecke ist ja immer noch eine große Plage Afrikas die von den Pharaonen geerbt haben.

Dein Arabisch ist so gut wie meines aber der Stempel zeigt 1994.

Erich

Unten: Ein Stempel so wie #1 aber Folkstone SP 4 93 auf Französchiche Postkarte ?



Dieser Stempel wurde auch geklaut. Bei meinem zweiten Besuch im Etosha Okakuejo Camp war er nicht mehr zu haben beim Postamt.


 
Jürgen Witkowski Am: 04.01.2008 01:17:48 Gelesen: 726375# 24 @  
@ AfriKiwi [#23]

Mit 1999 war nur ein Test, ob Du auch aufpasst, Erich. So ein alter Fuchs wie Du riecht es aber sofort, wenn etwas nicht stimmt.

Der Löwenstempel ist ein Prachtstück. Kein Wunder, dass der einen Liebhaber gefunden hat. Jetzt ist er hier veröffentlicht und kann nicht mehr verschwinden!

Vielen Dank fürs Zeigen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 04.01.2008 18:38:40 Gelesen: 726358# 25 @  
In einem Packen kürzlich von mir erworbener Belege habe ich eine anscheinend nicht gelaufene Postkarte gefunden.

Die 3 Stempel stammen allesamt aus dem Ort Hartmanitz im Böhmerwald, heute als Hartmanicè in der Tschechischen Republik gelegen.

Ich möchte diesen zeitgeschichtlichen Beleg nicht ohne einige Hintergrundinformationen aus dem Jahr 1938 zeigen.

In Wikipedia ist dazu zu lesen:

"Im Münchner Abkommen vom 29. September 1938 wurde durch Verhandlungen zwischen Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien besiegelt, dass sich NS-Deutschland die deutschsprachigen Gebiete (das Sudetenland) einverleibte. Vom 1. Oktober bis zum 10. Oktober 1938 besetzten rund 24 Divisionen der Wehrmacht die an Deutschland und Österreich angrenzenden Gebiete der Tschechoslowakei. Die neuen Grenzen des Deutschen Reiches wurden nicht nach der wirklichen oder angeblichen Bevölkerungszusammensetzung der annektierten Gebiete gezogen, sondern nach wirtschaftlichen und strategischen Gesichtspunkten. Die Menschen in diesen Gebieten erhielten automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft. Für politische Gegner der NSDAP und der Henlein-Anhänger wie Sozialdemokraten und Kommunisten sowie für von Nationalsozialisten als minderwertig Angesehene wie Juden, Tschechen und Roma begann schlagartig eine Leidenszeit. In Reichenberg trieb das „Sudetendeutsche Freikorps“ Sozialdemokraten mit Pappschildern wie „Volksverräter“ durch die Straßen.[7] Überstürzt flüchteten die meisten der ungefähr 50.000 Juden des Sudetenlands und ließen ihre leeren Wohnungen und Häuser zurück.

Am 30. Oktober 1938 wurde der Reichsgau Sudetenland gebildet. Er umfasste Nordböhmen sowie Nordmähren und damit den größten Teil der besetzten Gebiete. Sein Gauleiter wurde Konrad Henlein. Der südwestliche Teil Böhmens kam an den Reichsgau Bayrische Ostmark, der südliche Teil Böhmens und Mährens an die Reichsgaue Ober- und Niederdonau.

Durch die Übernahme vieler Anhänger der Sudetendeutschen Partei hatte die NSDAP - bezogen auf die Bevölkerungszahl - im Reichsgau Sudetenland die meisten Mitglieder.[8]

Beim Novemberpogrom am 9. November 1938 verbrannten die Nationalsozialisten auch im Sudetenland die Synagogen, demolierten, schlugen und verbrachten jüdische und als jüdisch angesehene Männer in KZ’s. In mehreren Städten zwangen sie Juden, die nicht hatten fliehen können - meist Alte und Kranke - zum „Tanzen“ um die lodernden Synagogen.[9]

Das „Sudetendeutsche Freikorps“ wurde organisatorisch den Totenkopfverbänden unter Theodor Eicke zugeordnet und Ende 1938 in sie eingegliedert. Diese Totenkopf-Verbände unterstützten unter anderem die Bildung der Waffen-SS und waren auch an der so genannten „Endlösung der Judenfrage“ (Schoah) und am Porrajmos (Ermordung von Sinti und Roma) maßgeblich beteiligt.

In den an das Großdeutsche Reich angeschlossenen Gebieten lebten ca. 780.000 Tschechen[10]; infolge des Münchner Abkommens verließen zahlreiche von ihnen das Sudetenland; eine größere Zahl wurde auch ausgewiesen. Ihre Zahl ist umstritten. Eine organisierte Massenverteibung, Ermordung oder Eindeutschung fanden aus kriegswirtschaftlichen Gründen zunächst nicht statt; sie waren für die Zeit nach dem „Endsieg“ vorgesehen[11].

Hitler hatte im Münchner Abkommen zugesagt, lediglich die deutschsprachigen Gebiete Böhmens und Mährens - das Sudetenland - zu annektieren. Unter Bruch dieses Vertrages besetzte die Deutsche Wehrmacht im März 1939 die bis dahin unabhängigen Gebiete, die „Rest-Tschechei“. Hitler erklärte dieses Territorium zum „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“, wie es verschleiernd hieß."

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sudetendeutsche#Anschluss_des_Sudetenlandes_an_das_Gro.C3.9Fdeutsche_Reich )

Nun noch einige Daten, um die Stempel in den zeitlichen Rahmen einordnen zu können:

Hartmanitz gehörte zum Landkreis Bergreichenstein

1. - 10. 10. 1938
Deutsche Besetzung des bisher tschechoslowakischen politischen Bezirks Sušice (teilweise).
Umbenennung des politischen Bezirks Sušice in Schüttenhofen.

?
Umbenennung des politischen Bezirks Schüttenhofen in Bergreichenstein.

20. 11. 1938
Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935.
Umbenennung der:

Stadtgemeinden in Städte,
Marktgemeinden in Märkte,
Ortsgemeinden in Gemeinden.
Umbenennung des politischen Bezirks Bergreichenstein in Landkreis Bergreichenstein

21. 11. 1938
Der Landkreis Bergreichenstein tritt zum Deutschen Reich.
Eingliederung des Landkreises Bergreichenstein in die sudetendeutschen Gebiete.
Sitz der Verwaltung ist die Stadt Bergreichenstein.

Von den 3 darauf abgeschlagenen Stempeln ist mir der rechte Stempeltyp bisher noch nicht untergekommen.

Den rechten Stempel halte ich für einen auf die Schnelle hergestellten Kork- oder Linoleumstempel, der wahrscheinlich wenige Stempelabschläge später nicht mehr zu gebrauchen war. Der mittlere war vermutlich ein Gummistempel, während der linke ein regulärer Metallstempel war.

Unser Mitglied sudetenphilatelie hat freundlicherweise auf meine Anfrage über die Echtheit des mittleren und des rechten Stempels hin einige Recherchen angestellt und schreibt:

"Da mein Kerngebiet amtliche Überdruckmarken des Sudetenlandes ist, gehört dieses Beleg nicht direkt dazu. Dennoch habe ich einige Fachliteratur, die ich zu Rate gezogen habe. Im Quaiser "Die Not- und Befreiungsstempel in den sudetendeutschen Gebieten 1938/39 ist der mittlere Stempel tatsächlich abgebildet. Dieser Stempel ist sicherlich echt. Den Stempel rechts konnte ich nicht finden. Dieser ist auch stark deformiert, was für einen Stempel eher untypisch ist. Auf der anderen Seite, wenn 2 Stempel echt sind, warum sollte der dritte "Mache" sein? Irgendwie auch nicht logisch."

Tagesstempel Hartmanitz b, 24.11.38.-12 mit 2 Begleitstempeln

Mit nachdenklichen Grüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 08.01.2008 21:52:43 Gelesen: 726329# 26 @  
Mit dem nächsten Beleg machen wir einen Zeitsprung um etwa 6 Jahre in das Jahr 1944.

Brief aus dem schweizer Kurort Baden (Kanton Aargau) nach Halle/Saale.

Die Frankatur besteht aus Schweiz MiNr. 299 zu 10 C. und MiNr. 327 zu 20 C..
Maschinenwerbestempel Baden 1, 30.VII.1944, 18-19, "Baden bei Zürich, Heilbad seit 2000 Jahren, Ferienort".

Der Brief wurde von der deutschen Zensur links geöffnet, anschließend mit einen Klebestreifen versehen, der eine zusätzliche Einprägung sowie einen Stempel erhielt.

Inhalt des Stempels waren ein deutsches Hoheitszeichen, die Inschrift GEÖFFNET(d) und die Inschrift OKW.

OKW bedeutet: Oberkommando der Wehrmacht.

Eine Unterabteilung des OKW interessiert uns in Zusammenhang mit diesem Brief besonders:

Auslands(telegramm)prüfstelle

Gruppe I: Sortierung
Gruppe II: Chemische Untersuchung
Gruppe III: Privatbriefe
Gruppe IV: Handelsbriefe
Gruppe V: Feldpostbriefe
Gruppe VI: Kriegsgefangenenbriefe
Gruppe VII: Zentralkartei
Gruppe VIII: Auswertung
Gruppe IX: Kriegsgefangenen-Brief-Auswertung
(Quelle Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Oberkommando_der_Wehrmacht )

Rechts unten in der Adresszeile befinden sich noch zwei weitere unscheinbare Stempel. Der Stempel G I (rot) bedeutet wahrscheinlich Gruppe I: Sortierung.
Rahmenstempel 7111 (violett) ist im allgemeinen der Identifizierungsstempel des Bearbeiters.

Da ich kein Spezialist für Zensurpost WK II bin bitte ich Fachkundigere um Korrektur, falls ich mit meiner Interpretation daneben liege oder um die Bestätigung, ob es so stimmt.

Beste Sammlergrüße
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 08.01.2008 23:00:07 Gelesen: 726323# 27 @  
@ Concordia CA [#26]

Hallo Jürgen,

ein historisch sehr interessantes Detail.

Dazu eine kleine Ergänzung - die 10C Marke ist eher Mi363b, aber war die Marke so oben geschnitten ?

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 08.01.2008 23:22:32 Gelesen: 726321# 28 @  
@ AfriKiwi [#27]

Adlerauge hat richtig gesehen: MiNr. 363 b ist richtig. Ist mir im Michel nicht aufgefallen, da man sich dort das Bild gespart hatte. Die Marke ist am Oberrand abgeschnitten worden. Man kann noch Zähnungsreste erkennen.

Danke fürs Anschauen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 09.01.2008 00:19:53 Gelesen: 726314# 29 @  
@ Concordia CA [#28]

Hallo Jürgen,

Nunja habe ich auch Dein Beitrag gelesen und weis nun auch was OKW ist. :)

Ich frage mich nur ob die Drogerie noch besteht, vielleicht kann 'italiker' helfen da es gerade bei Ihm um der Ecke ist.

Erich

Unten: Bedarfsbrief von Nyasaland (jetzt Malawi) Zomba 09MR37 mit Werbestempel.
'Trinke Nyasaland Tee und Kaffee'


 
- Am: 09.01.2008 12:49:31 Gelesen: 726307# 30 @  
An der Saale hellem Strande
stehen Burgen stolz und kühn...
und wohl auch Drogerien.

Aber Halle an der Saale ist halt von Rheinland seeehr weit weg.

Klaus
 
Jürgen Witkowski Am: 11.01.2008 18:58:29 Gelesen: 726284# 31 @  
Eine ganze Sammlung von Stempeln und amtlichen Aufklebern befindet sich auf diesem Einschreibe-Brief, der Ende 1947 aus dem britisch besetzten Clieve bei Lippstadt in das sowjetisch besetzte Bad Buckow (Märkisches Höhenland) ging.

Zunächst einmal der "normale" Teil der Geschichte:

Frankatur mit Marken der Gemeinschaftsausgaben für die amerikanische, britische und sowjetische Besatzungszone, MiNr. 918, 10 Pf. vom Bogenunterrand und MiNr. 964, 75 Pf. Der Brief war somit um 1 Pf. überfrankiert, da ein Einschreibe-Fernbrief bis 20 g 84 Pf. kostete. Es herrscht zu dieser Zeit gerade auf den kleinen Poststellen oft ein Mangel an Briefmarken. Daher wird man versucht haben, möglichst nahe an das erforderlich Porto zu kommen.

Der Einschreibezettel ist von 21b Lippstadt d 40.

Auf der Vorderseite links neben der Frankatur ein Landpoststempel aus Klieve als zweizeiliger Rechteck-Rahmenstempel mit Zwischenlinie. Der Stempel war neben den Marken abzuschlagen, bevor die Post zum Leitpostamt, in diesem Fall Lippstadt, weitergeleitet wurde. Auf den Marken selbst befindet sich der Stempel Lippstadt c, 13.12.47. Anstelle der Zeitangabe hat dieser Stempel nur ein schwarzes Rechteck. Für Hinweise darauf womit diese Besonderheit am Stempel Lippstadt zusammen hängt, bin ich dankbar.

Auf der Brief-Rückseite befindet sich der Ankunftstempel (2) Buckow (Märkisches Höhenland) a, 24.12.47-10.

Dieser Brief war also 11 Tage unterwegs und erreichte am Heiligabend 1947 seine Empfängerin.

Nun zum besonderen Schicksal diesen Briefes:

Der Brief wurde offensichtlich beim Transport beschädigt. Er wurde allerdings nicht zerrissen sondern fein säuberlich an den Seiten geöffnet. Ob da ein Spitzbube unterwegs seine Finger im Spiel hatte, lässt sich nur vermuten. Er wurde jedenfalls an zwei Orten wieder amtlich verschlossen. Die Verschlussaufkleber rechts und links sind vom Postamt Berlin 4, die Verschlussaufkleber oben sind vom Postamt Buckow (Märkisches Höhenland). Zusätzlich befindet sich links noch ein Aufkleber "Beschädigt eingegangen, daher amtlich verschlossen." Mit der Unterschrift eines Beamten vom 22.12 und der eines Zeugen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 11.01.2008 21:45:44 Gelesen: 726278# 32 @  
@ Concordia CA [#31]

Hallo Jürgen,

Ein wirklich geschichtlicher Brief.

<<Ob da ein Spitzbube unterwegs seine Finger im Spiel hatte, lässt sich nur vermuten>> - Wahrscheinlich mehr einem Neugieriger !

Eine Frage: Was soll die 8* am Bogenrand bedeuten ?

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 11.01.2008 22:27:14 Gelesen: 726275# 33 @  
@ AfriKiwi [#32]

Das * gehört zum Stempel. Die 8 ist eine Reihenzahl.

Bei den Plattendruck-Ausgaben waren auf den Marken der I. Kontrollratsausgabe auf der Bogenunterseite die Reihenzahlen von 1 bis 10 aufgedruckt. Nicht zu verwechseln mit den Reihenwertzahlen vom Bogenoberrand.

Beide sollten den Schalterangestellten die Abrechnung des Briefmarkenbestandes nach Dienstschluß erleichtern.

Beste Sammlergrüße
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 11.01.2008 23:13:59 Gelesen: 726273# 34 @  
@ Concordia CA [#33]

Hallo Jürgen,

Natürlich ! Da habe ich nicht genau aufgepaßt mit dem *. Danke für die Aufklärung.

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 13.01.2008 18:52:42 Gelesen: 726259# 35 @  
Freistempler von deutschen Landtagen

Freistempler sind bei vielen Philatelisten nicht sonderlich beliebt. Obwohl es einige Enthusiasten gibt und sogar eine eigene ARGE innerhalb des BDPh.

Die unten gezeigten Freistempler sind in meinen Augen schon etwas besonderes. Sie stammen alle von deutschen Landtagen.

Beste Stempelsammlergrüße
Jürgen


 
- Am: 14.01.2008 13:37:48 Gelesen: 726248# 36 @  
Da habe ich auch einen Beitrag, zwar nicht vom Landtag, sondern von der Verwaltung: Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksamt Altona.
 


q-wert Am: 16.01.2008 18:45:34 Gelesen: 726231# 37 @  
@ Concordia CA [#3]

Da habe ich ganz schnell etwas gelernt über britische Stempel. Herzlichen Dank!

Ich bin erst seit kurzem hier dabei und melde mich hier zu ersten mal. Obwohl ich so etwas eigentlich nicht sammeln wollte, bin ich vor ein paar Jahren auf dem Flohmarkt an einem Brief nicht vorbei gekommen.

Fritz (Fred) von Koekritz schreibt aus Glasgow an seine Mutter in Mainz. Der Brief ist datiert auf den 15. Februar 1882, ein Datum, das ich im schottischen rechteckigen Duplex-Postmark (wie ich Dank Concordia jetzt weiß) nicht wiederfinde.

Auf der Rückseite des Briefes ist ein weiterer, deutlicher Stempel. Wegen der "No. 1" halte ich ihn für ebenso schottisch. But what means "AUSG."?

Vielleicht weiß jemand etwas.

Jochen



 

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