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Thema: Briefmarken als Kapitalanlage
Günther Am: 02.11.2011 11:08:55 Gelesen: 27257# 1 @  
Philatelistisch beeinflußt ? Sinnvoll oder unsinnig ?

Hallo Sammelfreunde,

ich habe von Diskussionen gelesen, in denen eine Marke, weil sie besonders schön gestempelt war, als „wahrscheinlich philatelistisch beeinflußt“ beurteilt wurde. Weiter wurde festgestellt, daß das wohl sicher der Fall wäre, wenn sie noch gummiert wäre.

Und ich möchte auf eine Bemerkung in einem kürzlich geführten Thread hinweisen, in dem es heißt: "Wer produziert den Müll? Falls sich einer der Herrschaften schon mal mit Philateliegeschichte befasst hat, seit 1870 sind wir Sammler die grössten Produzenten von gemachten Belegen. Wer das nicht glaubt, der sollte mal die Wühlkisten mit einem offenen Auge durchsehen".

Das stimmt, nur wir Sammler bereichern uns nicht an diesem Müll.

Und öffnet man auch das zweite Auge, dann sieht man nicht nur diesen massenhaften Müll, sondern auch den noch größeren der ETB´s, die FDC´s, Messebelege, Jahresgaben und vieles mehr.

Jetzt wollte ich einfach mal wissen, wie Ihr, liebe Sammlerfreunde, das Folgende beurteilt.

Die Auktionskataloge sind knallevoll von gesuchten und hoch bebotenen Belegen, die überwiegend ganz klar von Sammlern „gemacht“ wurden. Und gleich die Frage, ob es z.B. von den Zeppelin-Flügen überhaupt reine Bedarfsbelege gibt?

Auf eBay, und nicht nur dort, werden für gute und sehr gute solcher Sammlerbelege aus der jüngeren Zeit sowie für optimal gestempelte Briefmarken „normaler“ Postämter, natürlich nicht für nicht lesbare-, Ersttags- oder Versandstellengestempelte, Preise bewilligt, die teilweise weit über dem vollen Michelansatz liegen.

Gelten da also nicht ganz andere Kriterien? Ist es nicht so, daß es völlig „wurscht“ ist, ob diese Dinge von Sammlern gemacht wurden, sondern nur, ob sie Massenware, nicht so häufig, gesucht oder gar selten sind?

In meinem Betrieb galt immer, für alle Post mußten Sondermarken, wenn es ging, sogar in und mit außergewöhnliche Zusammenstellungen, benutzt werden. Sind diese Briefe für die Empfänger nicht sammelwürdig, weil philatelistisch beeinflußt sind?

Ich korrespondiere mit Sammelfreunden, wobei es das Ziel ist, außergewöhnlich Portostufen zu belegen. Das ist pauschal laut den „Philatelieflüsterern“ philatelistisch beeinflußt und wertreduzierend?

Hat da schon mal jemand irgeneine Logik entdeckt?

Günther
 
Henry Am: 02.11.2011 13:41:00 Gelesen: 27217# 2 @  
@ Günther [#1]

Wir hatten das Thema schon mal zur Diskussion gestellt (siehe http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=1&ST=535&CP=0&page=1)

Als Beitrag 2 habe ich eine Definition herauszuarbeiten versucht. Ich denke, dass die Varianten 1-3 allesamt sammelwürdig sind. Die preisliche oder wertmässige Seite wird eben der Markt sichtbar machen müssen. Aber ich denke, dieser Einordnungsversuch ist realistisch und müsste auch für dich akzeptabel sein.

Liege ich falsch?

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Lars Boettger Am: 02.11.2011 15:31:15 Gelesen: 27195# 3 @  
@ Günther [#1]

Zeppelinbriefe: Es gibt durchaus Bedarfspost, die ist aber entsprechend selten und gesucht

Portostufen: Persönliche Geschmackssache, mir gefallen "gemachte" Belege nicht Sammlerpost: Manchmal der einzige Weg, um etwas zu belegen. Lieber ein echter Sammlerbeleg, als eine Fälschung.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 02.11.2011 17:17:32 Gelesen: 27167# 4 @  
100 % "philatelistische Mache" sind nur die industriell hergestellten FDC und Ersttagsblätter , da diese nie postalisch befördert wurden. 100% Bedarf ist die Postkarte von KZ-Insassen an ihre Angehörigen. An das Briefmarkensammeln dachte da wirklich niemand.

Alles andere liegt dazwischen. Hier einmal ein paar Fälle für die Diskussion:

1.) Hauptpost Erfurt gegen 17.00 Uhr: an allen Schaltern lange Schlangen. Ein kleverer Postbenutzer geht mit seinem Grossbrief zum Philatelieschalter, wo kein Andrang herrscht. Dort wird ein Block für 2,20 EUR aufgeklebt und mit dem Stempel "Postphilatelie" abgestempelt. Absender und Empfänger sind keine Sammler

2.) Brief an das Finanzamt: ich hatte noch eine Jugendmarke zu 144 + 56 cent über und frankiere damit den Brief. Absender ist Sammler, Frankatur eindeutig philatelitisch, aber eindeutig Bedarf.

3.) Trauerbriefe: das Bestattungsinstitut hat den Auftrag bekommen, die Karten zu verschicken. Bei manchen liegt zwischen Absender und Empfänger nur 50 m Luftlinie. Ich habe auch Paketkarten, da war der Weg zur Post weiter als zum Empfänger (wenige 100m). Sind das gemachte Belege?

4.) Telegramme: anstatt nicht verkaufte Sondermarken zurückzuschicken, wurden diese im Innendienst aufgebraucht. Hier gibt es die tollsten Frankaturen, zum Teil sogar mit Zuschlagsmarken.

Ich zeige heute Euch noch ein paar Beispiele.
 
22028 Am: 02.11.2011 18:13:29 Gelesen: 27133# 5 @  
@ erwin58

Erwin,

Unterste Schublade... ;-(
 
erwin58 Am: 02.11.2011 18:19:01 Gelesen: 27126# 6 @  
@ 22028 [#5]
@ Lars Böttger

So etwas nennt sich Satire.
http://de.wikipedia.org/wiki/Satire
 
heide1 Am: 02.11.2011 18:24:17 Gelesen: 27122# 7 @  
@ erwin58

Moin,
hier kannst Du mal richtig investieren, frag aber vorher bei Borek an, wieviel er für diese Sensation:

..."Der Plusbrief-Exklusiv der Deutschen Post – eine neue Sensation auf dem Briefmarkenmarkt"...

Dir beim Rückkauf zahlt!

Gruß Jürgen
 
22028 Am: 02.11.2011 18:26:00 Gelesen: 27118# 8 @  
@ erwin58 [#6]

Satire wird im allgemeinen als solche gekennzeichnet..., ansonsten haben Anwälte freies Spiel...

Ich frage mich nur was der Blödsinn immer soll. Niemand wird gezwungen die Sachen zu kaufen. Und derjenige der sie kauft wird schon wissen warum und hat dann auch Freude daran.
 
erwin58 Am: 02.11.2011 18:50:20 Gelesen: 27097# 9 @  
@ heide1 [#7]

Das mit der "Sensation auf dem Briefmarkenmarkt" ist genau das was ich meine. Wir sind uns hier doch fast alle einig, dass ein Plusbrief mit dem Papst drauf eben keine philatelistische Sensation ist, sondern beliebig reproduzierbare "Philatelistische Mache".

Hier wird der uninformierte Sammler - und das sind nach wie vor die meisten - vergackeiert.

Dass Herr Böttger und seine Forumsgehilfen angesichts o.a. Beitrags unterschwellig schon wieder mit dem Anwalt drohen, passt zum Gesamterscheinen eines Verbandes, der diese "Vergackeierei" mit persönlicher Unterstützung seines Präsidenten zumindest billigend in Kauf nimmt.
 
drmoeller_neuss Am: 02.11.2011 18:50:32 Gelesen: 27096# 10 @  
Ich ziehe Fakten einer (zugegebenermassen verunglückten) Satire vor.

Borek bietet Bund-Jahrgänge in postfrischer Qualität an. Der Jahrgang 1991 kostet 118,00 EUR, der Michelwert ist ca. 180 EUR.

http://www.borek.de/shop/action/product/15040/10953/Bund-Jahrgang-1991-.html

Solche Jahrgänge werden bei eBay mehrmals täglich verkauft. Zum besseren Vergleich nehme ich nur kommerzielle Anbieter, die genauso wie Borek nach dem Fernabsatzgesetz ein Rückgaberecht gewähren müssen. Angesichts dieser Massenware sehe ich das aber als geringes Risiko, da der Käufer die Portokosten für die Rücksendung tragen muss.

In der letzten Woche wurden bei eBay solche Jahrgänge zum Beispiel für 4,94 EUR, 4,37 EUR und 5,50 EUR verkauft. Zum "Sofort-Kaufen" sind sie für ca. 10,00 EUR erhältlich.

http://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=Bund+Jahrgang+1991&_sacat=0&LH_BIN=1&_sop=12&_dmd=1&_odkw=Jahrgang+1991&_osacat=0&_trksid=p3286.c0.m270.l1313

Borek bewirbt den Jahrgang 1991 mit folgendem Kommentar: Der Kauf von Jahrgängen der Bundesrepublik bietet Ihnen viele Vorteile: Sie komplettieren Ihre Sammlung schnell und unkompliziert und sparen zusätzlich bares Geld.

Hier kann man sich schon folgende Fragen stellen:

1.) Ist das ein seriöser Anbieter, der problemlos erhältliche Briefmarken für den zehnfachen des aktuellen Marktpreises verkauft?

2.) Sind die Michel-Preise noch realistisch, wenn sie das 15-fache über dem Marktpreis liegen?

Diese Angebote zielen doch auf den unerfahrenen Philatelisten, dem das Geld aus der Tasche gezogen werden soll, und dem suggeriert wird, er würde hier sogar noch Geld sparen.

Bevor diese Fakten wieder wegdiskutiert werden, übertrage ich dieses Beispiel einmal auf den Alltag:

Eine Türöffnung durch den Schlüsseldienst kostet ca. 80 EUR incl. Anfahrt. Ein Schlüsseldienst verlangt nun 1000,-- EUR und beruft sich auf die Handwerkskammer, die für diese Leistung sogar 1500,-- EUR ansetzt.
Ich glaube, da würde ein Aufschrei durch unsere Republik gehen . .
 
Pommes Am: 02.11.2011 18:57:03 Gelesen: 27091# 11 @  
@ erwin58 [#6]

ich sehe hier keine Satiere, bestenfalls Sarkasmus.

Du bist seit dem 24.10.2011 Mitglied hier, hat Dich nur Dein Drang zur Satire gereizt oder gibt es andere Gründe für Deine bisherigen Beiträge (in ausschließlich zwei Themen)? Z. B. ist auch die Anonymität im Netz so "reizend". Ich nehme an, dass eine direkte Diskussion mit Herrn Borek nicht stattgefunden hat.

Man könnte fast denken:

Es ist besser zu schweigen und für einen Narren gehalten zu werden, als den Mund aufzumachen und alle Zweifel zu beseitigen.

Für Deine ggf. zu erwartende Antwort gleich noch die passende Redewendung:

Es ist immer noch schmeichelhaft als Narr zu gelten in den Augen eines Idioten.

Manchmal bin ich gern Idiot.

Gruß
Thomas
 
22028 Am: 02.11.2011 19:15:46 Gelesen: 27079# 12 @  
@ Pommes [#11]

Es gibt einige dieser Jungs die nur Ärger machen wollen aber nichts philatelistisches Schreiben..., immer nur drauf wird schon passen, das ist die Devise.
 
22028 Am: 02.11.2011 19:22:21 Gelesen: 27073# 13 @  
@ Günther [#1]

Zeppelinbriefe: Wenn Du BDPh Mitglied bist dann solltest Du Dir die neue Ausgabe (11-2011) der Philatelie vornehmen. Darin wird auf Seiten 24-25 über die Zeppelinsammlung des verstorbenen John Duggan berichtet. Diese Sammlung wird bei Felzmann versteigert und John Duggan hatte z.B für seine Sammlung "Commercial Zeppelin Mail" (Zeppelin Bedarfspost) International 6x Gold erreicht.
Die Sammlung wird am 10. November 2011 bei Felzmann versteigert und wärst Du in Sindelfingen gewesen, dort lag der Katalog am Stand von Felzmann aus..., hättest nur ein Exemplar mitnehmen müssen. Wäre sogar kostenlos gewesen...
 
22028 Am: 02.11.2011 19:25:26 Gelesen: 27071# 14 @  
@ erwin58 [#9]

Ich bin kein Forumsgehilfe des Herrn Böttger sondern schreibe hier meine eigene Meinung die nicht immer oder unbedingt mit der Meinung des Verbandes übereinstimmt.
 
filunski Am: 02.11.2011 19:37:55 Gelesen: 27066# 15 @  
@ Alle, aber insbesondere an unsere neuerdings hier so lautstark vertretenen Polemiker und Satiriker,

überlegt mal was das für einen Eindruck, insbesondere an aus dem Ausland mitlesende Freunde unseres Hobbys macht, wenn hier weiterhin solch ein Umgangston herrscht.

Auf die verschiedenen Themen und Argumente möchte ich da gar nicht eingehen, die wurden nun schon lange genug von allen Seiten totgeschlagen.

Wäre vielleicht auch mal eine Überlegung wert?

In diesem Sinne mit philatelistischen Grüßen,
Euer filunski
 
Pommes Am: 02.11.2011 19:41:31 Gelesen: 27061# 16 @  
@ drmoeller_neuss [#10]

Hallo,

der Vergleich mit dem Schlüsseldienst hinkt wie (fast) jeder Vergleich. Ich meine nur, dass Herr Borek Käufer findet, während Dein imaginärer Schlüsseldienst keine Auftraggeber finden würde.(?)

Mal ein weiteres hinkendes Beispiel. Ich war vor einigen Tagen in einem Fünf-Sterne-Hotel in München und genehmigte mir zwei Bier (0,33 l) aus der Minibar. Dieses Bier kostet im Einzelhandel 0,85 € (0,5 l). Ich habe dafür 13,20 € bezahlt (ca. 235% - wenn ich richtig gerechnet habe). Das Bier hat auch nicht besser geschmeckt als sonst. Der Aufschrei blieb dennoch aus.

Alles in Geldwert zu messen scheint mir nicht angebracht. Wenn ich etwas haben will, dann kaufe ich es mir, tausche es ein oder beschaffe es mir sonst wie. Wenn ich es mir nicht leisten kann, dann lasse ich es. Wer den blumigen Versprechungen einiger "Briefmarken"-Händler Glauben schenkt, hat sich nicht genügend informiert. Die Werbung bzw. Anpreisung der Ware/Dienstleistung ist anderswo auch nicht besser. Ich habe es schon mal geschrieben: "es ist legal aber ich halte es nicht für legitim". Darüber zu informieren finde ich in Ordnung (so wie Du es getan hast), herabsetzende Werturteile abzugeben geht für mich zu weit. Dennoch hätte ich kein Problem damit, solche Werbung zu verbieten. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass sich der Gesetzgeber nicht überall "einmischen" sollte ... "Ein Hoch auf den gesunden Menschenverstand"!

Diese Gesellschaft gründet sich oft auf Erwartungen, die dann - wen wollte es wundern - nicht erfüllt werden. Will man demjenigen die "Schuld" geben, der die Erwartungen geweckt hat oder demjenigen, der sie hatte? Ich lebe jetzt seit 21 Jahren in dieser Republik. Der Werbung - gleich welcher Art - traue ich keinen Millimeter "über den Weg".

Daher: Verstand einschalten, Erwartungen senken und Angebote nachfragen, die man (nach reiflicher Überlegung) wirklich möchte.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Pommes Am: 02.11.2011 19:53:07 Gelesen: 27055# 17 @  
@ erwin58 [#9]

Das mit der "Sensation auf dem Briefmarkenmarkt" ist genau das was ich meine. Wir sind uns hier doch fast alle einig, dass ein Plusbrief mit dem Papst drauf eben keine philatelistischeSensation ist, sondern beliebig reproduzierbare "Philatelistische Mache".
Hier wird der uninformierte Sammler - und das sind nach wie vor die meisten - vergackeiert.
Dass Herr Böttger und seine Forumsgehilfen angesichts o.a. Beitrags unterschwellig schon wieder mit dem Anwalt drohen, passt zum Gesamterscheinen eines Verbandes, der diese "Vergackeierei" mit persönlicher Unterstützung seines Präsidenten zumindest billigend in Kauf nimmt.


... das mit der "Sensation" sehen hier wahrscheinlich die meisten so wie Du. Ich frage mich nur, warum Dich das so aufregst? Überall in der Werbung gibt es "reiner als rein", "nicht nur sauber, sondern rein", "wohnst Du nur oder lebst Du schon" ... mehr Beispiele fallen mir gerade nicht ein (vielleicht liegt es daran, dass ich seit 16 Jahren keinen Fernseher mehr habe). Aber wenn es Dich so aufregt, dann schaue oder höre doch einfach weg und konzentriere Dich auf die wesentliche Dinge im Leben ...

Gruß
Thomas
 
drmoeller_neuss Am: 02.11.2011 20:53:07 Gelesen: 27022# 18 @  
@ Pommes [#16]

Danke, pommes: einer der wenigen Beiträge, die sich mit dem Thema auseinerandersetzen. Ich habe auch bewusst nicht auf den Papstbriefe von Borek herumgehackt. Das muss jeder für sich entscheiden, ob ihn ein Andenken an den Papstbesuch in Deutschland das Geld wert ist. In die Kostenkalkulation fliesst auch die Idee und das Design ein.

Zum Vergleich: Andere decken sich am Urlaubsort mit Ansichtspostkarten ein. Bei einem Verkaufpreis von bis zu einem Euro ist der Totalverlust vorprogrammiert: der Handelspreis für moderne Ansichtskarten ist ca. 2 cent pro Stück.
Für Bund-Allerweltsware erwarte ich aber von einem Versandhaus faire, marktübliche Preise. Mit dem zehnfachen Preis habe ich noch zu Gunsten von Borek gerechnet. Die meisten Zusammenstellungen für 10 EUR bleiben bei eBay unverkauft. Der Handelswert ist deutlich darunter.

Dein Vergleich hinkt überhaupt nicht, ich finde ihn absolut passend ! Ich rege mich auch jedesmal über die Hotel-Nebenkosten auf. Während inhabergeführte Familienhotels inzwischen Internet häufig kostenlos anbieten, und ein Getränkeautomaten im Foyer zu akzeptablen Preisen bereithalten, schlagen die Geschäfthotels zu, und zwar je mehr Sterne, desto heftiger und dreister. Da kostet das Bier aus der Minibar in Selbstbedienung schon mal das Doppelte wie an der Hotelbar, wo es von einem Barkeeper frisch aus dem Fass gezapft wird. Ein paar Minuten Internet werden mit zwölf Euro berechnet, für das Hotel dank Flatrate fast ein Reingewinn. Für drmoeller_neuss heisst das:

Getränkeversorgung aus dem Supermarkt und einmal einen Abend ohne Internet, Oder ich gehe gleich in ein Familienhotel und spare auch noch die Hälfte bei der Übernachtung.

Ich bin durchaus bereit, für Dienstleistungen zu bezahlen. Der Kaffee, der mir im Intercity an den Platz gebracht wird, ist mir die drei Euro wert. Deswegen reise ich nicht mit der Thermoskanne. Ein gutes Abendessen darf auch ein paar Euronen kosten.

Leider gibt es auch in der heutigen Zeit noch genügend Unternehmen, die auf kurzfristige Gewinne zielen und nicht auf eine langfristige Kundenbindung. Für Borek mag das Geschäftsmodell aufgehen: ein Sammler hält vielleicht ein paar Jahre durch oder bestellt noch ein paar Mal, bis er auf den Trichter gekommen ist, das er hier nur gemolken wird.

Nochmals: der BDPh ist kein Verbraucherschutzverein. Letzterer könnte aber hier schon aktiv werden.

P.s. leider klappt es noch nicht so ganz mit dem Prozentrechnen. Es sind etwa 1500 % im Überschlag ohne Taschenrechner.
 
Günther Am: 03.11.2011 10:36:14 Gelesen: 26940# 19 @  
Herrlich. Ich habe einen wunderbar duftenden Espresso in der Hand und lese gerade diese tolle Diskussion.

Obstsalat kommt mir in den Sinn. Alles wild durcheinander. Ich sehe Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pflaumen, kommt mir vor, als seien es zu viele Pflaumen, aber auch Annanas, Orangen, Grape...., halt, da sehe ich ja auch Rettich, Möhren, Zwiebeln – eigenartig. Aber irgendwie höchstinteressant!

Ich sehe eine Reihe Verbands- bzw. Lobbyvertreter, die, sich strampelnd wehrend, absolut keine Kritik akzeptieren, so etwas, obwohl wir doch unter uns sind, als „Bashing“ (öffentliche Diskussion) bezeichnen, sich und ihr Angebot für vollkommen halten, sehe „wahre Lebenskünstler“, die jeden Verdacht, sie könnten Lebensart haben, mit ihren Erzählungen weit von sich weisen – und sehe Sammler, denen dieses ganze Gehabe wahnsinnig stinkt, die ihre angestaute Wut rauslassen.

Ja, was wollt ihr eigentlich, Ihr unmündigen Sammler? Es ist doch alles wunderbar aufbereitet: Ihr investiert Euer Geld und habt damit Vergnügen, das Euch niemand mehr nehmen kann und das sollte doch reichen!

Wie, Ihr wollt Eure Investitionen nur nicht in den Sand setzen und wenigstens Verluste vermeiden? Ja, wie stellt Ihr Euch das denn vor, wovon sollen wir denn dann leben.

Nein, da ist jetzt ein Punkt erreicht, der alle Grenzen sprengt, Seid jetzt bitte vorsichtig, unsere Anwälte scharren schon mit den Hufen.

Aber mal ehrlich, das hätte doch was, wenn unsere Themen wirklich zum „Bashing“, zur öffentlichen Diskussion würden.

Entschuldigung, ich glaube, ich habe mich anstecken lassen, bin jetzt auch etwas vom Thema abgekommen. Wie war doch gleich der Titel dieses Threads?

Allen einen schönen Tag

Günther
 
heide1 Am: 03.11.2011 11:52:41 Gelesen: 26918# 20 @  
@ Günther [#19]

Anfangs fand ich die verschiedenen Meinungen ja noch interessant, aber Dein Beitrag jetzt - sowas von vorbei!

Deine Hetze geht mir so langsam auf den S..., es reicht.

Such Dir was anderes zum Spielen.

Oder warst Du zu lange im Obstgarten...mit Obstler...
 
erwin58 Am: 03.11.2011 12:19:54 Gelesen: 26901# 21 @  
@ Pommes [#17]

Pommes sagt: "Aber wenn es Dich so aufregt, dann schaue oder höre doch einfach weg und konzentriere Dich auf die wesentliche Dinge im Leben ..."


Wieso soll ich wegschauen, wenn ich mich "übervorteilt" fühle ? Soll ich einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn ich feststelle, dass sich mein jahrelanges Investment in angeblich so wertvolle Phila-Produkte als Luftblase entpuppt? Soll ich wegschauen, wenn diejenigen, die mir über zwei Jahrzehnte diese Luftnummern angedreht haben, heute mit aktiver Unterstützung des Herrn BDPH-Präsidenten immer noch das Gleiche tun ?

Nein, dass mache ich natürlich nicht. Woanders gehen Menschen auf die Straße wenn sie sich übervorteilt fühlen. Und ich denke du würdest dich egal wo und wann auch darüber aufregen, wenn man an dein Geld möchte ohne dir eine adäquate Gegenleistung zu geben.

Für mich ist das eine Form des aktiven Sammlerschutzes. Ich liebe mein Hobby mit Haut und Haaren. Deswegen mache ich hier den Mund auf und lasse mich von dir und anderen beschimpfen. Gerne mache ich mich für dich dafür auch zum Narren oder Idioten. Du darfst mich nennen wie du willst. Es ist egal, das Ergebnis zählt, nicht die persönliche Eitelkeit.

Ich möchte nicht, das andere Sammler - egal ob jung oder alt - den genau gleichen naiv-gutgläubigen Fehler machen wie ich. Vielleicht denken eine handvoll Interessierte über das nach, was ich geschrieben habe. Dann hätte ich als Einzelperson schon viel erreicht.
 
abrixas Am: 03.11.2011 12:59:21 Gelesen: 26885# 22 @  
Mir fallen dazu nur ein paar Zeilen von Erich Kästner ein:

Was auch immer geschieht:
Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken!

 
drmoeller_neuss Am: 03.11.2011 13:02:04 Gelesen: 26884# 23 @  
@ erwin58 [#21]

erwin58 und Günther:

Da Euch diese Sache so emotional am Herzen liegt, ergreift doch die Eigeninitiative. Als Privatleute könnt Ihr nicht direkt gegen die Anbieter vorgehen, sondern müsst den Weg z.B. über eine Verbraucherzentrale nehmen. Die zuständige Industrie- und Handelskammer (siehe Impressum der Anbieter) wäre auch ein gangbarer Weg.

Wie in meinem Beitrag #14 geschrieben, sehe ich nur Chancen mit überteuert angebotener Standardware, die zum Beispiel mit den Prädikaten "sie sparen ..." oder "Wertzuwachs" zusätzlich beworben wird. "Kartonphilatelie" lässt sich nur schwer vergleichen, ausserdem kommt diesen Produkten ein gewisser "Kunstcharakter" zu. Hier ist das Argument der Übervorteilung nur schwer zu führen (denkt nur an Modeschmuck aus Plastik, der für zweistellige Eurobeträge angeboten wird, hier hat auch keiner etwas einzuwenden, dass der Materialpreis nur wenige Cent beträgt).

Du solltest auch kurz darlegen, warum Du persönlich betroffen bist. Hier wäre es gut, Rechnungen von alten Abonnements zur Hand zu haben, am besten auch noch die Werbung, die Dich zum Abschluss eines Abos "überzeugt" hat. Den heutigen Wert der Aboware kannst Du mit aktuellen Ergebnissen von Auktionen nachweisen. Dann würde ich auf die drei Millionen Briefmarkensammler in Deutschland hinweisen (Quelle: BDPh-Homepage), und dass nicht nur eine Randgruppe betroffen ist.

Ansonsten musst Du Beweise für Deine Behauptungen vorlegen. Werte also andere Internet-Versandhändler aus, und mache vielleicht sogar eine Probebestellung, um zu demonstrieren, dass man für den angegeben Preis tatsächlich die Ware bekommt, die bei Borek für den zehnfachen Preis angeboten wird.

Ob das von den Verbrauchervereinen weiter verfolgt wird, kann ich auch nicht sagen. Schliesslich ist deren Personal auch begrenzt, und die müssen sich ja auch noch um das Gebaren von Banken, um falsch deklarierte Lebensmittel, überhöhte und unseriöse Handwerkerleistungen etc. kümmern.
 
LOGO58 Am: 03.11.2011 14:23:43 Gelesen: 26844# 24 @  
Liebe Streitende,

als Nichtmitglied des BDPh und Käufer bei Sieger (ich habe Harry-Potter-FDC gekauft, die ich meiner Tochter geschenkt habe und die noch heute - fein gerahmt - in ihren Arbeitszimmer hängen und sie und mich erfreuen) habe ich zunächst die Thematik und das Für und Wider mit Interesse gelesen. Nur sind wir nicht jetzt an einem Punkt angekommen (das gilt auch für den Thread „Haben wir Briefmarkensammler eine Lobby?“), wo Kritiker und Gescholtene sehr deutlich ihre jeweilige Meinung dargestellt haben und es klar wird, dass durch noch so viele Beiträge voraussichtlich keine Änderung der jeweiligen Meinung eintreten wird?

Auch die Eröffnung eines (verkappten) neuen Threads mit augenscheinlich altem Wein in neuen Schläuchen wird sicher nicht weiterführen.

Es ähnelt ein wenig einem Hamster im Laufrad, der ständig läuft und nicht wirklich weiterkommt. Oder einer Fernsehdiskussion, die allerdings ein zeitliches Ende hat und auch nicht immer jeden ausreden lässt, aber sprachlich - mit Ausnahme der Lautstärke - Anwürfe doch vorsichtiger formuliert.

Fazit: Ich finde es ist alles gesagt und es wurden auch Anregungen für aktives Verhalten gegeben. Doch mich nerven (den Killer kenn ich schon: ich brauche ja nicht mehr den Thread aufzurufen) die ständigen Wiederholungen und Anwürfe, denn wahrscheinlich gilt:

30 % finden das Gesagte gut,
30 % finden das Gesagte schlecht,
30 % ist es egal und
10 % - hä?

Liebe Grüße
Lothar
 
Pommes Am: 03.11.2011 21:49:20 Gelesen: 26726# 25 @  
@ erwin58 [#21]

Ich kann Deine Entrüstung gut nachvollziehen. Dein letzter Beitrag klingt für mich auch schon sachlicher. Kritik - und die ist sicher angebracht -, kann man aber auch weniger emotional äußern als in den früheren Beiträgen.

Nur zur Klarstellung, ich will niemanden beschimpfen und der Idiot war ganz klar auf mich selbst bezogen. Du bist auf dümmliche Versprechungen hereingefallen. Aber wer "philatelistische Produkte" als Investment begreift, kann genau wie bei der Aktienspekulation auf die Nase fallen. Es tut mir leid, dass es gerade Dich erwischt hat. Vielleicht war allerdings auch etwas Naivität Deinerseits dabei? Um das Thema hier aufzugreifen ... ein mehr an "philatelistischer Beeinflussung" als bei den ETB geht kaum noch. Die Frage dabei ist nur, wie man Philatelie hier definieren will.

Ja und das mit dem weg schauen und weg hören meine ich durchaus ernst. Es bringt nichts sich an Dingen zu zerreiben, die man (nicht mehr) ändern kann. Wenn Du daraus Deine Lehren gezogen hast, dann ist es gut. Wenn Du andere warnen willst, dann ist das lobenswert, aber das geht durchaus in sachlichem Ton. (Deinen Beitrag in hätte man durchaus als Satire begreifen können, wenn die ersten drei Absätze nicht gewesen wären und irgendwo ein ;-) aufgetaucht wäre. Ehrlich gesagt, hätte ich über die letzten vier Absätze sogar schmunzeln können. Aber im Kontext ... (z. B. profitsüchtigen Möchtegernsammlern)?)

Ich denke auch, dass die Meinungen hier in der Hauptsache eigentlich nicht so weit auseinander liegen. Lediglich die Rolle des BDPh wird hier gelegentlich gehörig überschätzt und persönliche "Verluste" zu hoch bewertet. Wenn man sich dann noch bei einigen Kraftausdrücken etwas zurück nimmt, glaube ich die Kritik kommt auch an.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Lars Boettger Am: 03.11.2011 22:42:31 Gelesen: 26709# 26 @  
@ erwin58 [#21]

Soll ich einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn ich feststelle, dass sich mein jahrelanges Investment in angeblich so wertvolle Phila-Produkte als Luftblase entpuppt?

Lieber Erwin,

investieren tut man in Lebensversicherungen, Bausparverträge, Investmentfonds oder Aktien. Nicht in Briefmarken. Wenn Du beim Kauf von Briefmarken von einem "Investment" ausgehst, dann bist Du im falschen Forum. Beim BDPh geht es nicht um Anlagetipps, sondern um ein Hobby. Und Hobby heisst, dass man dafür Geld ausgibt, dass man übrig hat. Eine Diskussion mit Dir und Günther ist daher in meinen Augen sinnlos.

Als jemand, der sich über zwanzig Jahre mit Bilanzen und Geldanlagen auseinander setzt, habe ich immer einen Grundsatz befolgt: Alles sofort verkaufen, wenn sich etwas nicht so entwickelt, wie man gedacht hat. Ein schlechtes "Investment" wird nicht besser, in dem man wartet.

Auf http://www.philaseiten.de und anderen Internetforen findest Du hochkarätige Philatelisten, die international beachtete Sammlungen aufgebaut haben, "Goldene Posthörner" sammeln und bereitwillig ihr wissen teilen. Wenn Du nicht willens bist, bei diesen Sammlern in die Lehre zu gehen, dann kann Dir keiner helfen. Auch der beste Verband nicht. Wenn Du aber unsinnige Attacken reitest, dann wenden sich im besten Fall die anderen mit Kopfschütteln ab.

Persönlich halte ich es für wahnsinnig schwer, einen gemachten Fehler vor sich und anderen einzugestehen. Aber es wird nicht besser, wenn man sich selbst gegenüber nicht ehrlich ist. Wenn ich Geld versenkt habe, dann kann mich das ärgern. Aber ich muss irgendwann das Heulen einstellen und den Fehler suchen und ihn dann nicht noch einmal machen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 04.11.2011 14:39:52 Gelesen: 26641# 27 @  
Hallo Lars,

Du treibst es ja immer bunter. Du behauptest, mit den Sammlern zu diskutieren wäre sinnlos. Schon daraus ist die Feststellung zu ziehen, Du diskutierst nicht, sondern wehrst und lenkst ab, beharrst und drohst. Da wird von Rechtsanwälten gesprochen, von Empfehlungen, den Beitrag herauszulöschen, man wird als Störenfried beschimpft und und und. Das ist Dein Umgang mit unbequemen Wahrheiten – ja, Wahrheiten.

Wenn Du Dich 20 Jahre mit Geldanlagen auseinandergesetzt hast, solltest Du es an sich besser wissen. Um mit Investmentfonds Geld verdienen zu wollen (das sind keine Investitionen (man investiert z.B. in ein Haus) das ist Spekulation – siehe auch Risikowandel Immobilienfonds), muß man den Markt kennen und ständig beobachten, reagieren und unter Umständen, (siehe 2000), auch mal was aussitzen. Bei einem „sofortigen“ Verkauf aufgrund nicht erfüllter Erwartungen realisiert man Verluste.

Eine Lebensversicherung und ein Bausparvertrag sind keine Investition, sondern Sparvorgänge mit lediglich unterschiedlichen Zielen.

Ich hoffe also im Interesse eventueller Kunden, daß Du nie im Verkauf tätig warst.

Und was hat Dich geritten zu sagen, daß Briefmarken kein Investment sind?

Wenn ich kleiner unwissender Sammler bei eBay einen Berlin Block 1 mit Plattenfehler I, toll gestempelt und von HG Schlegel bestgeprüft für € 860,-- kaufe, dann ist das wohl ein Investment, von dem ich bei einem Wiederverkauf nicht mal einen Gewinn erwarte, sondern, daß ich annähernd mein eingesetztes Kapital zurück bekomme.

Und dann gibt es Leute, die Deiner Empfehlung gefolgt sind, die sich darüber beschweren, bleiben wir bei Berlin Block 1, daß sie diesen Block im Versandhandel für, ich weiß nicht, sagen wir mal, € 1.720,-- gekauft haben, einen 50%igen Verlust haben (betrifft nicht die, die bewußt, weil sie das einfach so wollten, den höheren Preis gesucht haben). Denen sagst Du, sie hätten ja dort nicht kaufen brauchen, allerdings an anderer Stelle, hätten die, die ohne Verlust eingekauft haben, ja auf die wunderbaren Qualitäten des Herrn Verlierer verzichten müssen.

Du willst den Sammlern einreden, Briefmarkensammeln sei die „Entsorgung“ überflüssigen Geldes. Mal abgesehen davon, daß sich jeder Sammler, der so etwas aus der „Feder“ eines führenden Vertreters seines Interessenverbands hört, sich für blöde gehalten fühlt - wo bleibt da die Moral.

Niemand hat in unseren Diskussionen (wie gesagt, das sind gar keine, das ist eine unsachliche Abwehrschlacht, in der beharrlich darauf verzichtet wird, über einzelne Punkte zu sprechen, „Gaga“ halt) je gesagt, der BDPh sollte Anlageberater sein. Bei dem, was Du schreibst, wäre das Ergebnis wahrscheinlich auch erschreckend.

Nein, wir würden nur gerne erwarten, daß dieser Verband seiner zweifellos bestehenden Fürsorgepflicht seinen Mitgliedern gegenüber gerecht wird. Vielleicht sogar so, daß ich sagen müßte, „diesem Verband mußt Du einfach beitreten“.

Daß eine zweifellos richtige, jedoch wiederum unsinnige „Haircut-Korrektur“ der Katalogpreise nicht, wie von einem (auch) dem Verband dienenden Journalisten getan, zur Verunglimpfung von uninformierten Sammlern genutzt wird.

Man würde erwarten, daß die Besprechung neuer Kataloge nicht ein Abdrucken der Werbetexte der Kataloghersteller ist, sondern ein Aufzählen von die Sammler auf falsche Wege lockenden Mängeln. Wie kann es sein, daß in einem Katalog für den Briefmarkennachwuchs bei der DDR nur massengestempelte Marken erwähnt werden und nicht mal in Andeutung Zusammendrucke, Rollenmarken oder Heftchen?

Wie kann es sein, daß ein neues Produkt, nämlich „echt gelaufene Ersttagsbriefe mit eventueller Auffrankierung mit Automatenmarken“ den Sammlern gegenüber unkommentiert bleibt?

Wie ist es möglich, daß ohnehin völlig sammler- und damit marktfremde Katalogpreise, die, darüber wird dreisterweise sogar öffentlich parliert, so gestaltet werden, daß der Handel keine Verluste erleidet, was zwangsläufig gegen die Sammlerschaft wirkt, ohne jeglichen Widerspruch geduldet wird?

Wie kann es sein, daß Katalogpreise vom Handel, also von denen gestaltet werden, die damit ihr Geld verdienen? Offizielle Formel ist: Durchschnitt der Verkaufspreislisten des Handels (also unter Ausschluß des Internet!) plus 20%!

Wie ist es möglich, daß sich solche Kataloge als „neutral“ bezeichnen?

Wie kann es sein, daß Entwicklungen wie das Internet einfach ignoriert werden, Internetauktionen gar als „Bescheißer“ hingestellt werden?

Ich will jetzt nicht weiter langweilen. Wer mehr wissen will, soll einfach mal über viele Tage meine Internetseiten, vielleicht ausgehend von http://www.Briefmarken-Ratgeber.de besuchen und lesen. Keine Werbung, außer für mein Buch „Briefmarken-Ratgeber ... der Leitfaden“, keine € 30,--, sondern nur € 14,90 und Information pur – aus Sammlerhand für Sammler.

Und was soll weiterhin dieser dauernde Hinweis auf „hochkarätige Philatelisten“, bei denen wir, die „dummen Sammler“ in die Lehre gehen sollten ? Der impliziert einmal, wir alle, nein nur wir Sammler, sind „ein bißchen doof“ und sagt andererseits aus, daß es Leute gibt, die etwas zu sagen hätten. Warum tun die das nicht? und sei es nur als Werbung für einen Verband? Und woher willst Du wissen, daß uns der „beste Verband“ nicht helfen könnte, wenn es den gar nicht gibt?

Und, nicht zuletzt, Deine Bemerkung, es sei sehr schwer, zuzugeben, daß man „Fehler“ gemacht habe, trifft den Nagel auf den Kopf. Stimmt, die meisten beklagen sich nicht, erdulden wortlos, teilweise über Jahrzehnte über den Tisch gezogen worden zu sein, suchen häufig wieder dieser Lobby dienende Auswege - und sind einfach nur unzufrieden. Aber im Vertrauen und dahinter kommt man durch einfaches Nachdenken, die artikulieren sich schon, die stimmen mit dem Kopf ab, z.B. dadurch, daß sie geldvernichtende Abo´s beenden und diesen ganzen künstlichen Schrott und Einheitsbrei produzierende Vordruckalben nicht mehr kaufen. Der für uns alle ungünstigere und doch sicher sehr häufige Fall ist jedoch der, daß sie das Handtuch werfen und dafür sorgen, daß das Briefmarkensammeln den schlechten Ruf hat, den es heute verdient.

So und jetzt bleibt mir nur noch der schweigenden Mehrheit zuzurufen, artikuliert Euch, wehrt Euch, verhelft unserem Hobby zu einer guten Zukunft.

Schönes Wochenende

Günther
 
Sammler Am: 04.11.2011 14:56:58 Gelesen: 26635# 28 @  
Wertvolle Original-Briefmarken, die immer seltener werden gibt's hier und man spart sogar sofort 7 EUR.

http://www.borek.de/shop/action/product/113044/10814/Berlin-1948-1990.html
 
22028 Am: 04.11.2011 15:18:58 Gelesen: 26616# 29 @  
@ Günther [#27]

Ich kann mir den Eindruck nicht erwehren, dass Dein einziges Ziel, das Du mit Deinen Postings hier verfolgst, die Vermarktung Deines Buchs ist.
 
Hausfreund Am: 04.11.2011 16:12:25 Gelesen: 26588# 30 @  
Allmählich langweilt das ewige Wiederholen von Uneinsichtigkeit und mangelnder Fähigkeit zu vernünftiger Sebstkrtik geprägten Aussagen!
 
drmoeller_neuss Am: 04.11.2011 17:02:29 Gelesen: 26565# 31 @  
Lars hat nicht behauptet, mit Sammlern zu diskutieren, wäre sinnlos, sondern schreibt "Eine Diskussion mit Dir und Günther ist daher in meinen Augen sinnlos." Hier kann man Lars nur zustimmen.

Als jemand, der sich über zwanzig Jahre mit Bilanzen und Geldanlagen auseinander setzt, habe ich immer einen Grundsatz befolgt: Alles sofort verkaufen, wenn sich etwas nicht so entwickelt, wie man gedacht hat. Ein schlechtes "Investment" wird nicht besser, in dem man wartet.

Über die richtige Anlagestrategie kann man sich trefflich streiten, Lars fährt hier einen konservativen Kurs und bildet nur den DAX-Verlauf in seinem Depot ab (Stichwort: Schweinezyklus). Ich denke, antizyklisch fährt man besser, allerdings mit höherem Risiko.

Günther schreibt: Du willst den Sammlern einreden, Briefmarkensammeln sei die „Entsorgung“ überflüssigen Geldes. Mal abgesehen davon, daß sich jeder Sammler, der so etwas aus der „Feder“ eines führenden Vertreters seines Interessenverbands hört, sich für blöde gehalten fühlt - wo bleibt da die Moral.

Ja, alles was über die Erfüllung der physischen Grundbedürfnisse (Ernährung und einfache, wärmende Kleidung) hinausgeht, ist "Entsorgung überflüssigen Geldes". Warum habe ich eine Tageszeitung abonniert? In der Stadtbibliothek könnte ich sie umsonst lesen. Warum gehe ich in die Kneipe, meine physischen Grundbedürfnisse kann ich doch auch mit Wasser und Brot erfüllen?

Mir fällt da nur PolPot ein, der Despot aus Khmer, der diese Moral des "Steinzeitkommunismus" seinen Volk aufgedrückt hat, bis das Land von Vietnam befreit wurde. Selbst Nord-Korea steht seinem Volk hin und wieder etwas Vergnügen zu, zumindest dürfen Briefmarken gesammelt werden. Das war unter PolPot auch verboten.

Übrigens gab es auch immer wieder erfolglose Ansätze, Briefmarken als Investment zu sehen. In den 60er Jahren wurde das von einigen Banken propagiert, und zuletzt hat eine spanische Investmentgesellschaft die Preise für Europa-CEPT-Marken in schwindelerregende Höhen getrieben, bis das ganze Modell wie ein Kartenhaus zusammengebrochen ist. Mir ist zur Zeit kein institutionelles Produkt bekannt, dass auf Briefmarken als Anlageobjekt setzt.

Als gebildeter Sammler - damit komme ich auf Lars Argument zurück, bei "hochkarätigen Philatelisten in die Lehre zu gehen" - kannst Du natürlich günstig einkaufen. Damit nutzt Du aber nur Assymetrien in einem nicht vollkommenen Markt aus, wenn Du mehr als der Verkäufer weisst. Der Anbieter hat zum Beispiel im Gegensatz zu Dir als Käufer nicht den Plattenfehler oder den besonderen Stempel erkannt. Ich kenne einige Kollegen, die Stücke für wenige cent eingekauft und damit später auf Realauktionen einen guten Reibach gemacht haben.

Als Investment leiden Briefmarken unter den hohen Transaktionskosten. Wie andere Sachwerte (Teppiche, Kunstwerke) haben sie aber den Vorteil, "unauffällig" verschoben werden zu können. Dann kommt so mancher Mitbürger auf die Idee und rechnet: "Mein Enkel muss für zwar später beim Auktionator 20% verkaufsprovision abdrücken, um an sein Geld zu kommen, aber die spart er jetzt bei der Schenkungssteuer. Wenn ich mein Aktiendepot übertragen würde, kommt er zwar später leichter an sein Geld, aber verliert jetzt schon 20% an das Finanzamt, weil die Bank beim Fiskus petzen muss. Oder mein Nachbar St. Einreich, der sein Vermögen aus der Schweiz in Form von kleinen Briefmarken zurückgeholt hat, die er mit Hilfe von Kommissionären diskret bei verschiedenen Auktionshäusern eingekauft hatte. Natürlich hat der Zoll ihn an der deutschen Grenze gefilzt. Aber er hat nichts falsch gemacht, die Zöllner hatten ja nur nach Bargeld gefragt und gesucht, und St. Einreich hatte wirklich nur noch die paar Euros in seinem Portemonnaie."

Wir wollen aber ehrlich bleiben, und sammeln auch klassische Briefmarken nur unter dem Gesichtspunkt des Spassfaktors.

Und zum Thema Kataloge: die Preise sind nur ein kleiner unwichtiger Teil eines Kataloges. Der Rest ist Information über die Marken eines Sammelgebietes. Wer ausser dem Michel erzählt Dir denn, wieviel verschiedene Wasserzeichen und Zähnungen es von einer Ausgabe gibt?

Um die tatsächlichen Marktpreise zu ermitteln, braucht man keinen Katalog, sondern ein paar Suchbegriffe bei eBay. Über den Michel habe ich auch Kritik geübt, und ich habe mir jetzt den Scott zugelegt. Die Preisansätze sind dort tatsächlich realistischer. Ansonsten ist der Scott recht spartanisch, weswegen ich den Michel nach wie vor favorisiere. Man braucht nicht jedes Jahr einen neuen Katalog, wenn die Michel-Redaktion auch anderer Meinung ist, ganz einfach, weil sie davon leben muss. Die "Philatelie" hat sich übrigens auch schon über das Reichrechnen ausgelassen. Sammler wie Du müssten eigentlich vor den hohen Katalogpreisen gewarnt sein, wenn sie denn Mitglied im BDPh wären und die "Philatelie" lesen würden.
 
Pommes Am: 04.11.2011 17:20:01 Gelesen: 26559# 32 @  
@ Günther [#27]

Ich hoffe, bei Deiner überragenden Sachkenntnis in Sachen Briefmarken sammeln, bist Du Dir dessen bewusst, dass Du Dich hier in einem philatelistischen Forum befindest, das auch gewisse Regeln hat (und nebenbei bemerkt gebühren- und werbefrei ist). Den Link auf die Forumregeln findest Du im Menü links.

Für Dich hier mal ein Auszug:

"Werbung

Wir tolerieren ein gewisses Maß an kommerzieller Information, sofern Sie im direkten Zusammenhang mit der jeweiligen Diskussion von Interesse und nützlich ist. Die Verbreitung von Werbung in allen Formen (Bekanntmachungen, Anzeigen, Verkaufsinformationen, Grafiken, Links etc.) ist ohne vorherige ausdrückliche Genehmigung durch die Richard Ebert AG nicht gestattet und wird sofort entfernt. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie diesbezüglich Fragen haben (Tel. 07561-915 1490, Richard@PhilaSeiten.de)."


Ich hoffe, Du hast die erforderliche Zustimmung. Anderenfalls sei mir der Hinweis erlaubt, dass Du Dich dann auch nicht beklagen kannst, wenn Teile Deiner Beiträge oder ganze Beiträge gelöscht werden. Ich sage Dir das nur, um nicht dann wieder den Vorwurf von Zensur und der Entfernung "unbequemer Meinungen" lesen zu müssen.

Insgesamt spare ich mir im Wesentlichen eine Reaktion auf Deine übrigen Äußerungen. Nur so viel: In denen geht es nicht um Philatelie, sondern nur um Geld. In meinen Augen bist Du ein Anleger, aber kein Sammler (wenn ich nur diese Beiträge zugrunde lege, was Du sonst in Sachen Philatelie tust weiß ich ja nicht). Höre also auf von "uns Sammlern" zu sprechen. Meine Philosophie des Sammelns unterscheidet sich grundlegend von der Deinen. Bei allen Schwächen des BDPh sehe ich meine Interessen dort erheblich besser vertreten als bei einem anzunehmenden Verband mit Deiner Auffassung zu "unserem Hobby".

Gruß
Thomas
 
filunski Am: 04.11.2011 18:11:19 Gelesen: 26531# 33 @  
@ Günther (alle Deine Beiträge),

Bisher dachte ich ja, man könnte Dich und Deine endlosen Nörgeleien aussitzen, aber Deine Penetranz kennt anscheinend keine Grenzen, deswegen will ich jetzt mit Dir mal genauso verfahren, wie Du es bislang mit hier renommierten und mehr als geduldigen Forenschreibern tust.

Zitat G. "Ich will jetzt nicht weiter langweilen."

Deine Beiträge langweilen nicht nur, sie machen auch agressiv, und zwar Dir gegenüber.

Zitat G. "Wer mehr wissen will, soll einfach mal über viele Tage meine Internetseiten..."

Du hast nun oft genug auf "deine" Internetseiten (Viagra und anderes inbegriffen!) und "deine" Bücher hingewiesen. Bleib' dann auch dabei deine Pseudoweisheiten und Weltverbesserungstheorien dort anzupreisen und verschone dieses Forum damit. Auf deine andauernde Schleichwerbung hat dich Thomas (pommes) schon deutlich hingewiesen. Vielleicht kapierst auch Du das.

Zitat G. "Ich sehe eine Reihe Verbands- bzw. Lobbyvertreter, die, sich strampelnd wehrend, absolut keine Kritik akzeptieren, so etwas, obwohl wir doch unter uns sind."

Von einer Reihe sog. Verbandsvertreter kann sicher nicht die Rede sein, nur Lars spricht für den BDPh und hält sich Dir gegenüber mehr zurück als Du es verdienst. Wenn Du von "unter uns" sprichst, dann lass Dich dabei raus, Du gehörst sicher nicht zu "uns"!

Ich könnte so jetzt noch eine ganze Weile weiter machen, spare es mir aber, da ich wohl befürchten muss gegen deine anscheinend schon einsetzende Altersstarrsinnigkeit wie Don Quichote gegen die Windmühlenflügel zu kämpfen.

In diesem Sinne,
Peter (filunski)
 
erwin58 Am: 04.11.2011 19:14:33 Gelesen: 26507# 34 @  
@ Sammler [#28]

Danke für deinen Link zu Borek. Borek ist ein führendes Versandhaus für philatelitische Produkte, für das auch der BDPH-Präsident gerne Werbung macht.

Wenn man auf die Webseite von Borek sieht, fallen einen viele "interessante Sparangebote" auf.

http://www.borek.de/shop/action/product/14308/10958/Bund-Mi-Nr-111-112--im-Gedenkfold.html

Statt für Michel 100,- EUR, für nur 98,- EUR. Sie sparen 2,- EUR.

http://www.borek.de/shop/action/product/14637/10958/Bund-Mi-Nr-143-146-.html

Statt für Michel 140,- bei Borek nur 149,- EUR. Sie sparen minus 9,- EUR.

http://www.borek.de/shop/action/product/96936/10958/Bund-Mi-Nr-123-138--mit-FA-Faksim.html

Statt für Michel 2200,- für nur 1951,- EUR.

http://www.borek.de/shop/action/product/14904/10958/Bund-Mi-Nr-139-140-.html

Statt für Michel 200,- bei Borek für nur 198,- EUR. Sie sparen 2,- EUR zum Katalogpreis.

http://www.borek.de/shop/action/product/14190/10962/Bund-Mi-Nr-177-196-x-.html

Statt für Michel 280,- bei Borek für 279,- EUR. Sie sparen 1,- EUR ;-)

Bei so vielen "Sparmöglichkeiten" ist es natürlich nachvollziehbar, dass der BDPH als Vertreter der deutschen Sammlerschaft Borek seinen Mitgliedern besonders ans Herz legt.
 
Lars Boettger Am: 04.11.2011 21:10:10 Gelesen: 26474# 35 @  
@ erwin58 [#34]

Lieber Erwin,

Du verwechselst den BDPh als Verband, der bestimmt niemanden empfiehlt (aber auch nicht unter Strafandrohung verbietet bei Borek zu kaufen) und den BDPh-Präsidenten, der vor ein paar Jahren mal in einer Borek-Broschüre erschien. Jaja, ist Haarspalterei, kann man Amt vom Verband trennen, aber man sollte das tun bzw. als erwachsener Mensch dazu in der Lage sein.

Noch einmal Briefmarken sind keine Geldanlage. Nur wenn man sich wie Günther standhaft weigert, von Experten etwas zu lernen, dann zahlt man halt viel Lehrgeld. Dann glaubt man auch, dass ein Berlin Block Nr. 1 mit Plattenfehler für 800 Euro ein günstiger Kauf war.

@ drmoeller_neuss [#31]

Wenn Du in den Dax mit Zertifikaten investierst, dann schlägst Du locker 80% aller Investmentfondsmanager. Langweilig, aber langfristig erfolgversprechend. Mein Favorit war die Top-Ten/Low-Five/Drop First/Double-Second-Dividendenstrategie -> hoher Hebel, hoher laufender Ertrag.

@ Günther [#27]

Ich habe mal sehr intensiv Transatlantikpost gesammelt. Als ich merkte, dass ich für die fehlenden Belege zuviel Geld ausgeben muss bzw. die Preise für das Material davon zogen, habe ich verkauft. Trotz eines wirklich guten Marktes habe ich etwa die Hälfte meines Einsatzes verloren.

Mittlerweile haben die Sammler, die vor drei-vier Jahren das Material weggesogen haben, ihre Sammlungen aufgelöst. Material, das ich verkauft hatte, wandert wieder in den Markt zurück. Ich bin wieder als Käufer dabei. Allerdings werde ich viel "Beifang", den ich irgendwann mal gekauft hatte, nicht mehr in die Sammlung aufnehmen und spare mir das Geld für die wirklich wichtigen Belege. Und wir reden hier nicht über Massenware wie den Berlin Block Nr. 1, sondern über Briefe, von denen es für bestimmte Überfahrten nur eine handvoll Stücke gibt. Die für viele Sammler in den USA und England auch einen hohen emotionalen Wert haben, weil sie (post-)historisch interessant sind.

Erwarte ich, dass ich für dieses Altpapier jemals wieder Geld sehe? Nein. Aber es macht Spass, sich mit einer alten Liebe zu befassen. Es macht Spass, alte Kontakte wieder aufleben zu lassen. Das macht Philatelie für mich aus.

Einen Briefmarkenkatalog habe ich trotzdem jeden Tag in der Hand. Als Nachschlagewerk für Zähnung, Ausgabedaten, Stempel usw. Aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass ein Katalog nur einen Bruchteil dessen darstellt, was man eigentlich wissen muss und kann. Wenn ich den Katalogpfad entlang trotten will - dann kann ich das machen. Aber wenn ich mich davon entferne, dann wird es spannend. Aber dann löst sich auch die heimelige Ordnung auf und Du stehst in der Wildnis. In Nachbarsgarten findest Du kein Gold, Du musst schon aus der Vorstadt raus. =D

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Sammler Am: 05.11.2011 01:07:39 Gelesen: 26437# 36 @  
@ erwin58

Borek ist doch günstig: ebay 260878221883
 
Sammler Am: 05.11.2011 01:11:45 Gelesen: 26436# 37 @  
@ erwin58

Mir gefällt dieser Beitrag. Evtl. etwas überspitzt aber immerhin noch sehr kreativ. Eben etwas für Leute mit Humor – und trotzdem ist ein Funken Wahrheit dabei.
 
erwin58 Am: 05.11.2011 10:33:02 Gelesen: 26382# 38 @  
@ Sammler [#37]

Ich freue mich, wenn ich dich zum Schmunzeln gebracht habe. Schwarzer Humor ist eben nicht jedermanns Sache, wie man in diesem Thread gut erkennen kann. ;-)
 
Cantus Am: 05.11.2011 12:33:02 Gelesen: 26307# 39 @  
Ich schlage vor, einen derartigen Wortwechsel mit einer Unter-Überschrift zu versehen, etwa so "Diskussionsforum für Philatelisten / Investoren unerwünscht".

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass hier einige mitschreiben, die zwar Briefmarken oder anderes philatelistisches Material besitzen, die aber tatsächlich keine Philatelisten sind, sondern nur ständig auf die Vermehrung ihres investierten Geldes starren. Eines ist doch klar: Das Sammeln irgendwelcher Gegenstände bleibt so lange ein Hobby, als man es für das eigene Vergnügen tut. Bei der Philatelie gehört dazu das Suchen, die Freude beim Finden, die Diskussion mit anderen über das Gefundene, gelegentlich auch das Zeigen des ersehnten Gegenstandes, die Beschäftigung mit dem Gegenstand und viel Literaturstudium.

Wem das zur eigenen Befriedigung nicht genügt, der kann sich ja gerne dazu irgendwelche fiktiven Werte notieren, wobei es völlig egal ist, auf welcher Grundlage diese Werte angesetzt werden. Auf gar keinen Fall hat so ein "Wert" etwas mit dem eingesetzten Kapital zu tun, sondern kann lediglich eine Relation zu anderem Sammelgut darstellen. Genau diesem Zweck sollen ja auch Wertangaben in Katalogen dienen, nämlich dass man sich beim Kauf oder Tausch auf einen vereinbarten Prozentsatz eines Katalog"wertes" einigt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Jeder Sammler, der viel mehr Geld hat, als er zum Leben braucht, und der nicht so recht weiß, was er damit machen soll, aber auch jeder Sammler, der zu faul ist, sich an vielen Orten zu informieren und regelmäßig in unterschiedlichsten Druckwerken nachzulesen, wird sicherlich einen erheblich höheren Geldbetrag für von ihm gesuchtes Sammelmaterial aufwenden als der, der zwar intensiver Sammler ist, dieses aber mit kleinem Geldbeutel realisieren muss. Durch den höheren Geldeinsatz entsteht aber kein höherer Wert, sondern man hat nur dafür gesorgt, dass sich ein anderer am eigenen Geldsegen bereichern konnte. Ein Wert existiert immer erst dann, wenn ich jemanden finde, der bereit ist, eigene Finanzmittel in Höhe des angeblichen Wertes zum Erwerb einzusetzen.

Solange ich niemanden finde, der mein Sammelgut zu einem bestimmten Betrag erwerben will, ist es - finanziell gesehen - wertlos. Ich empfinde unser Hobby jedoch als kulturell wertvoll, vermittelt es bei intensiver Beschäftigung mit der Materie teils tiefe Einblicke in die Art der Herstellung, in den Grund der Herausgabe der jeweiligen Marken, Ganzsachen oder auch des Stempels, in Posttarife und Postwege, einst und jetzt, in der Heimat und weltweit. Und schließlich sollte es einfach eine Freude sein, sich schönes philatelistisches Material anzuschauen, auch wenn man es nicht selber besitzt oder besitzen kann.

Bleibt also bitte Sammler und lasst den ganzen finanziellen Quatsch außen vor, das hat mit der Philatelie als solcher überhaupt nichts zu tun.

In diesem Sinne
Ingo
 
filunski Am: 05.11.2011 13:31:03 Gelesen: 26285# 40 @  
@ Cantus [#39]

Hallo Ingo,

herzlichen Dank für diesen Artikel, meiner Meinung nach einer der Besten hier!

Du drückst damit genau das aus, was wohl die meisten die dieses Forum, sei es aktiv mit eigenen Beiträgen oder nur passiv zur Information und Wissensbereicherung nutzen. Es ist dies ja ein philatelistisches Forum und kein Investment-, Gewerkschafts- oder "Sonstwas"-Forum und gerade daran erinnerst Du zu Recht mit Deinen Worten.

Bleibt nur zu hoffen, dass auch "Andere" darüber mal nachdenken und dann dieses unselige Thema vielleicht mal zum Abschluss kommt und auch nicht wieder in neuer Verpackung oder wie Lothar schon mal anmerkte "alter Wein in neuen Schläuchen" nochmals auftaucht.

Gruß,
Peter
 
Günther Am: 07.11.2011 11:59:01 Gelesen: 26180# 41 @  
Hallo Lars,

an sich war das Thema für mich erledigt, wollte das alles Stück für Stück nun auf meinen Seiten verarbeiten, jetzt bringst Du mich allerdings doch ein wenig durcheinander.

Du schreibst:

„Und wir(?) reden hier nicht über Massenware wie den Berlin Block Nr. 1, sondern über Briefe, von denen es für bestimmte Überfahrten nur eine handvoll Stücke gibt.

Dann glaubt man auch, dass ein Berlin Block Nr. 1 mit Plattenfehler für 800 Euro ein günstiger Kauf war.“


Hilf mir bitte, ist das nun einer der Expertentipps, von denen Du behauptest, ich würde sie nicht beachten, nicht lernen wollen?

Zur Erinnerung: der postfrische Block 1 von Berlin wird bei einem Katalogpreis von € 850,-- bei Borek für € 898,-- angeboten.

http://www.borek.de/shop/action/product/98164/16835/Berlin-Mi-Nr-Block-1--mit-FA.html

Bei eBay kann man den (bestgeprüft) im Moment für € 349,-- kaufen, also um € 545,-- billiger!

Das ist ein besonderer und kostenloser Tipp für den Sammler, der bei Borek ganz bewußt „zu solchen Preisen einkaufte, weil er dieses Ding halt einfach haben will“. Da kann man sinnlosen Geldausgabe doch so richtig fröhnen.

Bestgeprüfte gestempelte Block 1 (Katalogpreis € 2.300,--) werden bei eBay im „sofort-kaufen-Modus“ für etwa € 1.200,-- angeboten. Ganz normal ersteigert, kann man sie für € 600,-- bis € 750,-- bekommen, derzeit, vielleicht einfach weil „Massenware?“ aber weder bei Borek noch bei Sieger.

Der als Beispiel angeführte Block 1 (Katalog über € 3.000,--), wunderbar gestempelt, mit Plattenfehler I, bestgeprüft, für € 860,-- ist Deiner Meinung nach Massenware und zu teuer eingekauft?

Einmal bitte ich Dich, besonders für die Forumteilnehmer, die Quelle für diesen noch besseren Preis zu nennen, zum anderen mir zu sagen, wo da nun der Experten-Tipp versteckt ist.

Weiterhin verstehe ich als Briefmarkensammler nicht, wie Du Objekte, die es gerade maximal 5 mal gibt, mit 50 % Verlust verkaufen mußt – und das bei einem für solche Objekte boomenden Markt? Wo muß man eingekauft haben, wenn man solche Verluste realisieren muß? Konntest Du Dir da nicht irgendwelche Experten-Tipps einholen?

Ich habe seit mehr als 20 Jahren mit Verlusten überhaupt keine Probleme mehr – vielleicht einfach, weil ich nicht denken lassen, sondern selbst denke.

Und mein Tipp, der sicher kein Experten-Tipp ist: Wenn ich zu teuer einkaufe, werde ich immer Verluste haben, zahle ich nur den Wert einer Sache (den hast Du gut beschrieben, nämlich, wenn eine Nachfrage besteht), kann ich Verluste weitestgehend vermeiden. Und Gewinne planen zu wollen ist unsinnig, etwas für Träumer, nein, ich sammle rein aus Spaß an diesem wunderbaren Hobby.

Ja, und dann möchte ich noch kurz auf den Thread # 38 des Sprechers dieses Forums eingehen, der, der beurteilt, beendet, Redeverbot erteilt, beschimpft und beleidigt. Bezüglich der Gesamtreaktion wäre auf jeden Fall mal ein Fortbildungskurs, z.B. bei der VHS, zum Thema „Diskussionsführung“ zu empfehlen.

Was die angedeutete, sicher bedenkliche Aggression (drmoeller_neuss würde sicher schreiben, daß er „agressiv“ mit zwei „gg“ schreiben würde) und beleidigende Äußerung anbetrifft, wird es schon schwieriger. Eine Therapie zu empfehlen steht mir nur bedingt zu, sie kam mir aber spontan in den Sinn. Man sollte so was nicht schleifen lassen.

Wenn es nicht noch dicker kommt, gebe ich zu diesem Thema damit Ruhe, lasse mir allerdings den Mund mit Sicherheit nicht verbieten. Bis bald.

Günther
 
PeterPan100 Am: 08.11.2011 17:32:11 Gelesen: 26101# 42 @  
@ Günther [#41]

Na endlich.

PeterPan86
 
Richard Am: 06.05.2012 08:54:05 Gelesen: 24344# 43 @  
Einige Anmerkungen zum Thema:

(1) Ich habe die Überschrift geändert. Die Original Überschrift ist im ersten Beitrag enthalten und wird auch in der Forumsuche gefunden.

(2) Das Buch von Günther habe ich gelesen. Es enthält interessante Themen und Thesen. Was mich stört, ist die Hetze gegen den BDPh. Günther sollte dann doch einen Sammlerverband gründen, der die angeblichen Fehler des BDPh nicht macht.

In einem Bericht zur Autobriefmarkenschau in Bad Cannstadt lese ich einen Beitrag von Siegfrid Mistele:

Höhepunkt [...] war ein Vortrag des Sammlers und Fachbuchautors Günther Köpfer, der den Philatelisten riet, endlich selbst zu denken und nicht mehr der sammlerschädigenden Lobby Glauben zu schenken, die einen nur über den Tisch ziehen will.

(Quelle: Südwest Aktuell, Landesverband Südwestdeutscher Briefmarkensammler Vereine e.V., Ausgabe 245, März 2012, Seite 50 - Auflage geschätzt rund 10.000 Exemplare)

Zu dieser sammlerschädigenden Lobby zählt er den BDPh.

(3) Der hier im Thema schreibende erwin58, angemeldet am 24.10.11., wurde am 29.11.11. gesperrt, da er sich unter Falschnamen mit nicht existierender Adresse angemeldet hatte. Mir ist bekannt wer hinter diesem Namen steckt.

Normalerweise würden dessen Beiträge unabhängig vom Inhalt sofort gelöscht. Dies geht nur nicht mehr wegen des Gesamtzusammenhangs der Diskussion.

Schöne Grüsse, Richard
 
22028 Am: 06.05.2012 09:29:13 Gelesen: 24325# 44 @  
Selbstverständlich eignen sich Briefmarken als Kapitalanlage. Hättet Ihr vor 15-20 Jahren VR-China gekauft, dann hätte ihr Euer Geld binnen weniger Jahren vervielfacht.

Fakt ist, man muss nur wissen, wann man was kauft bzw. verkauft und da sind Briefmarken nicht anders als alle anderen Produkte, die im Investmenthandel gehandelt werden.
 
Tabaluga Am: 06.05.2012 09:46:19 Gelesen: 24311# 45 @  
@ 22028 [#44]

Fakt ist, man muss nur wissen wann man was kauft bzw. verkauft und da sind Briefmarken nicht anders als alle anderen Produkte die im Investmenthandel gehandelt werden.

Fakt ist auch: Man muss das Geld haben, um kaufen zu können und dann die Zeit, um warten zu können, bis der Wert der Ware einen stolzen Gewinn verspricht !

Gutes Beispiel: Das Gemälde der Schrei !

Das Bild gehörte seit 70 Jahren dem norwegischen Industriellen Petter Olsen. Olsen erklärte, er habe sich zum Verkauf entschlossen, da der Moment gekommen sei, „dem Rest der Welt die Chance zu bieten, dieses bemerkenswerte Werk zu besitzen und zu würdigen”.

mfg
Jens
 
22028 Am: 06.05.2012 10:58:02 Gelesen: 24287# 46 @  
@ Tabaluga [#45]

Na ja, man muss ja nicht gleich in 9-stelligen Dimensionen denken.

Wer in den späten 70er/frühen 80er Jahren hätte gedacht dass z.B. VR-China Blocks dermaßen durch die Decke gehen, damals wurde das Gebiet angeboten wie warme Brötchen, ergo, asymmetrisch sammeln.

Ich warte ja nur darauf, dass die Chinesen Tibet als Sammelgebiet entdecken.
 
drmoeller_neuss Am: 06.05.2012 20:00:19 Gelesen: 24205# 47 @  
Viel naheliegender als Tibet ist doch Taiwan, die abtrünnige Insel Formosa, die sich "Republic of China" nennt. Momentan sind aus verständlichen Gründen die Marken in der Volksrepublik China noch verpönt, aber früher oder später werden wir die Wiedervereinigung von China noch erleben. Dann dürften die Preise anziehen.

Taiwanesische Marken sind noch recht preiswert zu haben. Generell sind die meisten asiatischen Länder zu empfehlen. Ich denke da nur an die Philippinen, die sehr niedrige Auflagen und ansprechende Motive verausgaben (leider wie in den meisten Ländern zu viel). Die für uns niedrigen Nennwerte machen trotzdem das Sammeln erschwinglich. Leider kann man philippinische Marken nicht im Abo beziehen, man muss also Sammler im Land kennen.
 
Lars Boettger Am: 06.05.2012 20:28:38 Gelesen: 24195# 48 @  
@ 22028 [#46] und @ drmoeller_neuss [#47]:

Herr Walter Haveman hat in der akutellen "philatelie" Nr. 419 darüber ausführlich geschrieben. Taiwan bricht wohl so langsam auf, Tibet ist immer noch ein "no go".

Wer wissen möchte, wie man Briefmarken als "Investitionsobjekte" mal vermarktet hat, der soll "Schwenn" und "Briefmarkenpaket" in Google eingeben.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
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