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Thema: Briefmarken als Kapitalanlage
Das Thema hat 48 Beiträge:
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Günther Am: 02.11.2011 11:08:55 Gelesen: 27237# 1 @  
Philatelistisch beeinflußt ? Sinnvoll oder unsinnig ?

Hallo Sammelfreunde,

ich habe von Diskussionen gelesen, in denen eine Marke, weil sie besonders schön gestempelt war, als „wahrscheinlich philatelistisch beeinflußt“ beurteilt wurde. Weiter wurde festgestellt, daß das wohl sicher der Fall wäre, wenn sie noch gummiert wäre.

Und ich möchte auf eine Bemerkung in einem kürzlich geführten Thread hinweisen, in dem es heißt: "Wer produziert den Müll? Falls sich einer der Herrschaften schon mal mit Philateliegeschichte befasst hat, seit 1870 sind wir Sammler die grössten Produzenten von gemachten Belegen. Wer das nicht glaubt, der sollte mal die Wühlkisten mit einem offenen Auge durchsehen".

Das stimmt, nur wir Sammler bereichern uns nicht an diesem Müll.

Und öffnet man auch das zweite Auge, dann sieht man nicht nur diesen massenhaften Müll, sondern auch den noch größeren der ETB´s, die FDC´s, Messebelege, Jahresgaben und vieles mehr.

Jetzt wollte ich einfach mal wissen, wie Ihr, liebe Sammlerfreunde, das Folgende beurteilt.

Die Auktionskataloge sind knallevoll von gesuchten und hoch bebotenen Belegen, die überwiegend ganz klar von Sammlern „gemacht“ wurden. Und gleich die Frage, ob es z.B. von den Zeppelin-Flügen überhaupt reine Bedarfsbelege gibt?

Auf eBay, und nicht nur dort, werden für gute und sehr gute solcher Sammlerbelege aus der jüngeren Zeit sowie für optimal gestempelte Briefmarken „normaler“ Postämter, natürlich nicht für nicht lesbare-, Ersttags- oder Versandstellengestempelte, Preise bewilligt, die teilweise weit über dem vollen Michelansatz liegen.

Gelten da also nicht ganz andere Kriterien? Ist es nicht so, daß es völlig „wurscht“ ist, ob diese Dinge von Sammlern gemacht wurden, sondern nur, ob sie Massenware, nicht so häufig, gesucht oder gar selten sind?

In meinem Betrieb galt immer, für alle Post mußten Sondermarken, wenn es ging, sogar in und mit außergewöhnliche Zusammenstellungen, benutzt werden. Sind diese Briefe für die Empfänger nicht sammelwürdig, weil philatelistisch beeinflußt sind?

Ich korrespondiere mit Sammelfreunden, wobei es das Ziel ist, außergewöhnlich Portostufen zu belegen. Das ist pauschal laut den „Philatelieflüsterern“ philatelistisch beeinflußt und wertreduzierend?

Hat da schon mal jemand irgeneine Logik entdeckt?

Günther
 
Henry Am: 02.11.2011 13:41:00 Gelesen: 27197# 2 @  
@ Günther [#1]

Wir hatten das Thema schon mal zur Diskussion gestellt (siehe http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?F=1&ST=535&CP=0&page=1)

Als Beitrag 2 habe ich eine Definition herauszuarbeiten versucht. Ich denke, dass die Varianten 1-3 allesamt sammelwürdig sind. Die preisliche oder wertmässige Seite wird eben der Markt sichtbar machen müssen. Aber ich denke, dieser Einordnungsversuch ist realistisch und müsste auch für dich akzeptabel sein.

Liege ich falsch?

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Lars Boettger Am: 02.11.2011 15:31:15 Gelesen: 27175# 3 @  
@ Günther [#1]

Zeppelinbriefe: Es gibt durchaus Bedarfspost, die ist aber entsprechend selten und gesucht

Portostufen: Persönliche Geschmackssache, mir gefallen "gemachte" Belege nicht Sammlerpost: Manchmal der einzige Weg, um etwas zu belegen. Lieber ein echter Sammlerbeleg, als eine Fälschung.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 02.11.2011 17:17:32 Gelesen: 27147# 4 @  
100 % "philatelistische Mache" sind nur die industriell hergestellten FDC und Ersttagsblätter , da diese nie postalisch befördert wurden. 100% Bedarf ist die Postkarte von KZ-Insassen an ihre Angehörigen. An das Briefmarkensammeln dachte da wirklich niemand.

Alles andere liegt dazwischen. Hier einmal ein paar Fälle für die Diskussion:

1.) Hauptpost Erfurt gegen 17.00 Uhr: an allen Schaltern lange Schlangen. Ein kleverer Postbenutzer geht mit seinem Grossbrief zum Philatelieschalter, wo kein Andrang herrscht. Dort wird ein Block für 2,20 EUR aufgeklebt und mit dem Stempel "Postphilatelie" abgestempelt. Absender und Empfänger sind keine Sammler

2.) Brief an das Finanzamt: ich hatte noch eine Jugendmarke zu 144 + 56 cent über und frankiere damit den Brief. Absender ist Sammler, Frankatur eindeutig philatelitisch, aber eindeutig Bedarf.

3.) Trauerbriefe: das Bestattungsinstitut hat den Auftrag bekommen, die Karten zu verschicken. Bei manchen liegt zwischen Absender und Empfänger nur 50 m Luftlinie. Ich habe auch Paketkarten, da war der Weg zur Post weiter als zum Empfänger (wenige 100m). Sind das gemachte Belege?

4.) Telegramme: anstatt nicht verkaufte Sondermarken zurückzuschicken, wurden diese im Innendienst aufgebraucht. Hier gibt es die tollsten Frankaturen, zum Teil sogar mit Zuschlagsmarken.

Ich zeige heute Euch noch ein paar Beispiele.
 
22028 Am: 02.11.2011 18:13:29 Gelesen: 27113# 5 @  
@ erwin58

Erwin,

Unterste Schublade... ;-(
 
erwin58 Am: 02.11.2011 18:19:01 Gelesen: 27106# 6 @  
@ 22028 [#5]
@ Lars Böttger

So etwas nennt sich Satire.
http://de.wikipedia.org/wiki/Satire
 
heide1 Am: 02.11.2011 18:24:17 Gelesen: 27102# 7 @  
@ erwin58

Moin,
hier kannst Du mal richtig investieren, frag aber vorher bei Borek an, wieviel er für diese Sensation:

..."Der Plusbrief-Exklusiv der Deutschen Post – eine neue Sensation auf dem Briefmarkenmarkt"...

Dir beim Rückkauf zahlt!

Gruß Jürgen
 
22028 Am: 02.11.2011 18:26:00 Gelesen: 27098# 8 @  
@ erwin58 [#6]

Satire wird im allgemeinen als solche gekennzeichnet..., ansonsten haben Anwälte freies Spiel...

Ich frage mich nur was der Blödsinn immer soll. Niemand wird gezwungen die Sachen zu kaufen. Und derjenige der sie kauft wird schon wissen warum und hat dann auch Freude daran.
 
erwin58 Am: 02.11.2011 18:50:20 Gelesen: 27077# 9 @  
@ heide1 [#7]

Das mit der "Sensation auf dem Briefmarkenmarkt" ist genau das was ich meine. Wir sind uns hier doch fast alle einig, dass ein Plusbrief mit dem Papst drauf eben keine philatelistische Sensation ist, sondern beliebig reproduzierbare "Philatelistische Mache".

Hier wird der uninformierte Sammler - und das sind nach wie vor die meisten - vergackeiert.

Dass Herr Böttger und seine Forumsgehilfen angesichts o.a. Beitrags unterschwellig schon wieder mit dem Anwalt drohen, passt zum Gesamterscheinen eines Verbandes, der diese "Vergackeierei" mit persönlicher Unterstützung seines Präsidenten zumindest billigend in Kauf nimmt.
 
drmoeller_neuss Am: 02.11.2011 18:50:32 Gelesen: 27076# 10 @  
Ich ziehe Fakten einer (zugegebenermassen verunglückten) Satire vor.

Borek bietet Bund-Jahrgänge in postfrischer Qualität an. Der Jahrgang 1991 kostet 118,00 EUR, der Michelwert ist ca. 180 EUR.

http://www.borek.de/shop/action/product/15040/10953/Bund-Jahrgang-1991-.html

Solche Jahrgänge werden bei eBay mehrmals täglich verkauft. Zum besseren Vergleich nehme ich nur kommerzielle Anbieter, die genauso wie Borek nach dem Fernabsatzgesetz ein Rückgaberecht gewähren müssen. Angesichts dieser Massenware sehe ich das aber als geringes Risiko, da der Käufer die Portokosten für die Rücksendung tragen muss.

In der letzten Woche wurden bei eBay solche Jahrgänge zum Beispiel für 4,94 EUR, 4,37 EUR und 5,50 EUR verkauft. Zum "Sofort-Kaufen" sind sie für ca. 10,00 EUR erhältlich.

http://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=Bund+Jahrgang+1991&_sacat=0&LH_BIN=1&_sop=12&_dmd=1&_odkw=Jahrgang+1991&_osacat=0&_trksid=p3286.c0.m270.l1313

Borek bewirbt den Jahrgang 1991 mit folgendem Kommentar: Der Kauf von Jahrgängen der Bundesrepublik bietet Ihnen viele Vorteile: Sie komplettieren Ihre Sammlung schnell und unkompliziert und sparen zusätzlich bares Geld.

Hier kann man sich schon folgende Fragen stellen:

1.) Ist das ein seriöser Anbieter, der problemlos erhältliche Briefmarken für den zehnfachen des aktuellen Marktpreises verkauft?

2.) Sind die Michel-Preise noch realistisch, wenn sie das 15-fache über dem Marktpreis liegen?

Diese Angebote zielen doch auf den unerfahrenen Philatelisten, dem das Geld aus der Tasche gezogen werden soll, und dem suggeriert wird, er würde hier sogar noch Geld sparen.

Bevor diese Fakten wieder wegdiskutiert werden, übertrage ich dieses Beispiel einmal auf den Alltag:

Eine Türöffnung durch den Schlüsseldienst kostet ca. 80 EUR incl. Anfahrt. Ein Schlüsseldienst verlangt nun 1000,-- EUR und beruft sich auf die Handwerkskammer, die für diese Leistung sogar 1500,-- EUR ansetzt.
Ich glaube, da würde ein Aufschrei durch unsere Republik gehen . .
 
Pommes Am: 02.11.2011 18:57:03 Gelesen: 27071# 11 @  
@ erwin58 [#6]

ich sehe hier keine Satiere, bestenfalls Sarkasmus.

Du bist seit dem 24.10.2011 Mitglied hier, hat Dich nur Dein Drang zur Satire gereizt oder gibt es andere Gründe für Deine bisherigen Beiträge (in ausschließlich zwei Themen)? Z. B. ist auch die Anonymität im Netz so "reizend". Ich nehme an, dass eine direkte Diskussion mit Herrn Borek nicht stattgefunden hat.

Man könnte fast denken:

Es ist besser zu schweigen und für einen Narren gehalten zu werden, als den Mund aufzumachen und alle Zweifel zu beseitigen.

Für Deine ggf. zu erwartende Antwort gleich noch die passende Redewendung:

Es ist immer noch schmeichelhaft als Narr zu gelten in den Augen eines Idioten.

Manchmal bin ich gern Idiot.

Gruß
Thomas
 
22028 Am: 02.11.2011 19:15:46 Gelesen: 27059# 12 @  
@ Pommes [#11]

Es gibt einige dieser Jungs die nur Ärger machen wollen aber nichts philatelistisches Schreiben..., immer nur drauf wird schon passen, das ist die Devise.
 
22028 Am: 02.11.2011 19:22:21 Gelesen: 27053# 13 @  
@ Günther [#1]

Zeppelinbriefe: Wenn Du BDPh Mitglied bist dann solltest Du Dir die neue Ausgabe (11-2011) der Philatelie vornehmen. Darin wird auf Seiten 24-25 über die Zeppelinsammlung des verstorbenen John Duggan berichtet. Diese Sammlung wird bei Felzmann versteigert und John Duggan hatte z.B für seine Sammlung "Commercial Zeppelin Mail" (Zeppelin Bedarfspost) International 6x Gold erreicht.
Die Sammlung wird am 10. November 2011 bei Felzmann versteigert und wärst Du in Sindelfingen gewesen, dort lag der Katalog am Stand von Felzmann aus..., hättest nur ein Exemplar mitnehmen müssen. Wäre sogar kostenlos gewesen...
 
22028 Am: 02.11.2011 19:25:26 Gelesen: 27051# 14 @  
@ erwin58 [#9]

Ich bin kein Forumsgehilfe des Herrn Böttger sondern schreibe hier meine eigene Meinung die nicht immer oder unbedingt mit der Meinung des Verbandes übereinstimmt.
 
filunski Am: 02.11.2011 19:37:55 Gelesen: 27046# 15 @  
@ Alle, aber insbesondere an unsere neuerdings hier so lautstark vertretenen Polemiker und Satiriker,

überlegt mal was das für einen Eindruck, insbesondere an aus dem Ausland mitlesende Freunde unseres Hobbys macht, wenn hier weiterhin solch ein Umgangston herrscht.

Auf die verschiedenen Themen und Argumente möchte ich da gar nicht eingehen, die wurden nun schon lange genug von allen Seiten totgeschlagen.

Wäre vielleicht auch mal eine Überlegung wert?

In diesem Sinne mit philatelistischen Grüßen,
Euer filunski
 
Pommes Am: 02.11.2011 19:41:31 Gelesen: 27041# 16 @  
@ drmoeller_neuss [#10]

Hallo,

der Vergleich mit dem Schlüsseldienst hinkt wie (fast) jeder Vergleich. Ich meine nur, dass Herr Borek Käufer findet, während Dein imaginärer Schlüsseldienst keine Auftraggeber finden würde.(?)

Mal ein weiteres hinkendes Beispiel. Ich war vor einigen Tagen in einem Fünf-Sterne-Hotel in München und genehmigte mir zwei Bier (0,33 l) aus der Minibar. Dieses Bier kostet im Einzelhandel 0,85 € (0,5 l). Ich habe dafür 13,20 € bezahlt (ca. 235% - wenn ich richtig gerechnet habe). Das Bier hat auch nicht besser geschmeckt als sonst. Der Aufschrei blieb dennoch aus.

Alles in Geldwert zu messen scheint mir nicht angebracht. Wenn ich etwas haben will, dann kaufe ich es mir, tausche es ein oder beschaffe es mir sonst wie. Wenn ich es mir nicht leisten kann, dann lasse ich es. Wer den blumigen Versprechungen einiger "Briefmarken"-Händler Glauben schenkt, hat sich nicht genügend informiert. Die Werbung bzw. Anpreisung der Ware/Dienstleistung ist anderswo auch nicht besser. Ich habe es schon mal geschrieben: "es ist legal aber ich halte es nicht für legitim". Darüber zu informieren finde ich in Ordnung (so wie Du es getan hast), herabsetzende Werturteile abzugeben geht für mich zu weit. Dennoch hätte ich kein Problem damit, solche Werbung zu verbieten. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass sich der Gesetzgeber nicht überall "einmischen" sollte ... "Ein Hoch auf den gesunden Menschenverstand"!

Diese Gesellschaft gründet sich oft auf Erwartungen, die dann - wen wollte es wundern - nicht erfüllt werden. Will man demjenigen die "Schuld" geben, der die Erwartungen geweckt hat oder demjenigen, der sie hatte? Ich lebe jetzt seit 21 Jahren in dieser Republik. Der Werbung - gleich welcher Art - traue ich keinen Millimeter "über den Weg".

Daher: Verstand einschalten, Erwartungen senken und Angebote nachfragen, die man (nach reiflicher Überlegung) wirklich möchte.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Pommes Am: 02.11.2011 19:53:07 Gelesen: 27035# 17 @  
@ erwin58 [#9]

Das mit der "Sensation auf dem Briefmarkenmarkt" ist genau das was ich meine. Wir sind uns hier doch fast alle einig, dass ein Plusbrief mit dem Papst drauf eben keine philatelistischeSensation ist, sondern beliebig reproduzierbare "Philatelistische Mache".
Hier wird der uninformierte Sammler - und das sind nach wie vor die meisten - vergackeiert.
Dass Herr Böttger und seine Forumsgehilfen angesichts o.a. Beitrags unterschwellig schon wieder mit dem Anwalt drohen, passt zum Gesamterscheinen eines Verbandes, der diese "Vergackeierei" mit persönlicher Unterstützung seines Präsidenten zumindest billigend in Kauf nimmt.


... das mit der "Sensation" sehen hier wahrscheinlich die meisten so wie Du. Ich frage mich nur, warum Dich das so aufregst? Überall in der Werbung gibt es "reiner als rein", "nicht nur sauber, sondern rein", "wohnst Du nur oder lebst Du schon" ... mehr Beispiele fallen mir gerade nicht ein (vielleicht liegt es daran, dass ich seit 16 Jahren keinen Fernseher mehr habe). Aber wenn es Dich so aufregt, dann schaue oder höre doch einfach weg und konzentriere Dich auf die wesentliche Dinge im Leben ...

Gruß
Thomas
 
drmoeller_neuss Am: 02.11.2011 20:53:07 Gelesen: 27002# 18 @  
@ Pommes [#16]

Danke, pommes: einer der wenigen Beiträge, die sich mit dem Thema auseinerandersetzen. Ich habe auch bewusst nicht auf den Papstbriefe von Borek herumgehackt. Das muss jeder für sich entscheiden, ob ihn ein Andenken an den Papstbesuch in Deutschland das Geld wert ist. In die Kostenkalkulation fliesst auch die Idee und das Design ein.

Zum Vergleich: Andere decken sich am Urlaubsort mit Ansichtspostkarten ein. Bei einem Verkaufpreis von bis zu einem Euro ist der Totalverlust vorprogrammiert: der Handelspreis für moderne Ansichtskarten ist ca. 2 cent pro Stück.
Für Bund-Allerweltsware erwarte ich aber von einem Versandhaus faire, marktübliche Preise. Mit dem zehnfachen Preis habe ich noch zu Gunsten von Borek gerechnet. Die meisten Zusammenstellungen für 10 EUR bleiben bei eBay unverkauft. Der Handelswert ist deutlich darunter.

Dein Vergleich hinkt überhaupt nicht, ich finde ihn absolut passend ! Ich rege mich auch jedesmal über die Hotel-Nebenkosten auf. Während inhabergeführte Familienhotels inzwischen Internet häufig kostenlos anbieten, und ein Getränkeautomaten im Foyer zu akzeptablen Preisen bereithalten, schlagen die Geschäfthotels zu, und zwar je mehr Sterne, desto heftiger und dreister. Da kostet das Bier aus der Minibar in Selbstbedienung schon mal das Doppelte wie an der Hotelbar, wo es von einem Barkeeper frisch aus dem Fass gezapft wird. Ein paar Minuten Internet werden mit zwölf Euro berechnet, für das Hotel dank Flatrate fast ein Reingewinn. Für drmoeller_neuss heisst das:

Getränkeversorgung aus dem Supermarkt und einmal einen Abend ohne Internet, Oder ich gehe gleich in ein Familienhotel und spare auch noch die Hälfte bei der Übernachtung.

Ich bin durchaus bereit, für Dienstleistungen zu bezahlen. Der Kaffee, der mir im Intercity an den Platz gebracht wird, ist mir die drei Euro wert. Deswegen reise ich nicht mit der Thermoskanne. Ein gutes Abendessen darf auch ein paar Euronen kosten.

Leider gibt es auch in der heutigen Zeit noch genügend Unternehmen, die auf kurzfristige Gewinne zielen und nicht auf eine langfristige Kundenbindung. Für Borek mag das Geschäftsmodell aufgehen: ein Sammler hält vielleicht ein paar Jahre durch oder bestellt noch ein paar Mal, bis er auf den Trichter gekommen ist, das er hier nur gemolken wird.

Nochmals: der BDPh ist kein Verbraucherschutzverein. Letzterer könnte aber hier schon aktiv werden.

P.s. leider klappt es noch nicht so ganz mit dem Prozentrechnen. Es sind etwa 1500 % im Überschlag ohne Taschenrechner.
 
Günther Am: 03.11.2011 10:36:14 Gelesen: 26920# 19 @  
Herrlich. Ich habe einen wunderbar duftenden Espresso in der Hand und lese gerade diese tolle Diskussion.

Obstsalat kommt mir in den Sinn. Alles wild durcheinander. Ich sehe Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pflaumen, kommt mir vor, als seien es zu viele Pflaumen, aber auch Annanas, Orangen, Grape...., halt, da sehe ich ja auch Rettich, Möhren, Zwiebeln – eigenartig. Aber irgendwie höchstinteressant!

Ich sehe eine Reihe Verbands- bzw. Lobbyvertreter, die, sich strampelnd wehrend, absolut keine Kritik akzeptieren, so etwas, obwohl wir doch unter uns sind, als „Bashing“ (öffentliche Diskussion) bezeichnen, sich und ihr Angebot für vollkommen halten, sehe „wahre Lebenskünstler“, die jeden Verdacht, sie könnten Lebensart haben, mit ihren Erzählungen weit von sich weisen – und sehe Sammler, denen dieses ganze Gehabe wahnsinnig stinkt, die ihre angestaute Wut rauslassen.

Ja, was wollt ihr eigentlich, Ihr unmündigen Sammler? Es ist doch alles wunderbar aufbereitet: Ihr investiert Euer Geld und habt damit Vergnügen, das Euch niemand mehr nehmen kann und das sollte doch reichen!

Wie, Ihr wollt Eure Investitionen nur nicht in den Sand setzen und wenigstens Verluste vermeiden? Ja, wie stellt Ihr Euch das denn vor, wovon sollen wir denn dann leben.

Nein, da ist jetzt ein Punkt erreicht, der alle Grenzen sprengt, Seid jetzt bitte vorsichtig, unsere Anwälte scharren schon mit den Hufen.

Aber mal ehrlich, das hätte doch was, wenn unsere Themen wirklich zum „Bashing“, zur öffentlichen Diskussion würden.

Entschuldigung, ich glaube, ich habe mich anstecken lassen, bin jetzt auch etwas vom Thema abgekommen. Wie war doch gleich der Titel dieses Threads?

Allen einen schönen Tag

Günther
 
heide1 Am: 03.11.2011 11:52:41 Gelesen: 26898# 20 @  
@ Günther [#19]

Anfangs fand ich die verschiedenen Meinungen ja noch interessant, aber Dein Beitrag jetzt - sowas von vorbei!

Deine Hetze geht mir so langsam auf den S..., es reicht.

Such Dir was anderes zum Spielen.

Oder warst Du zu lange im Obstgarten...mit Obstler...
 
erwin58 Am: 03.11.2011 12:19:54 Gelesen: 26881# 21 @  
@ Pommes [#17]

Pommes sagt: "Aber wenn es Dich so aufregt, dann schaue oder höre doch einfach weg und konzentriere Dich auf die wesentliche Dinge im Leben ..."


Wieso soll ich wegschauen, wenn ich mich "übervorteilt" fühle ? Soll ich einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn ich feststelle, dass sich mein jahrelanges Investment in angeblich so wertvolle Phila-Produkte als Luftblase entpuppt? Soll ich wegschauen, wenn diejenigen, die mir über zwei Jahrzehnte diese Luftnummern angedreht haben, heute mit aktiver Unterstützung des Herrn BDPH-Präsidenten immer noch das Gleiche tun ?

Nein, dass mache ich natürlich nicht. Woanders gehen Menschen auf die Straße wenn sie sich übervorteilt fühlen. Und ich denke du würdest dich egal wo und wann auch darüber aufregen, wenn man an dein Geld möchte ohne dir eine adäquate Gegenleistung zu geben.

Für mich ist das eine Form des aktiven Sammlerschutzes. Ich liebe mein Hobby mit Haut und Haaren. Deswegen mache ich hier den Mund auf und lasse mich von dir und anderen beschimpfen. Gerne mache ich mich für dich dafür auch zum Narren oder Idioten. Du darfst mich nennen wie du willst. Es ist egal, das Ergebnis zählt, nicht die persönliche Eitelkeit.

Ich möchte nicht, das andere Sammler - egal ob jung oder alt - den genau gleichen naiv-gutgläubigen Fehler machen wie ich. Vielleicht denken eine handvoll Interessierte über das nach, was ich geschrieben habe. Dann hätte ich als Einzelperson schon viel erreicht.
 
abrixas Am: 03.11.2011 12:59:21 Gelesen: 26865# 22 @  
Mir fallen dazu nur ein paar Zeilen von Erich Kästner ein:

Was auch immer geschieht:
Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken!

 
drmoeller_neuss Am: 03.11.2011 13:02:04 Gelesen: 26864# 23 @  
@ erwin58 [#21]

erwin58 und Günther:

Da Euch diese Sache so emotional am Herzen liegt, ergreift doch die Eigeninitiative. Als Privatleute könnt Ihr nicht direkt gegen die Anbieter vorgehen, sondern müsst den Weg z.B. über eine Verbraucherzentrale nehmen. Die zuständige Industrie- und Handelskammer (siehe Impressum der Anbieter) wäre auch ein gangbarer Weg.

Wie in meinem Beitrag #14 geschrieben, sehe ich nur Chancen mit überteuert angebotener Standardware, die zum Beispiel mit den Prädikaten "sie sparen ..." oder "Wertzuwachs" zusätzlich beworben wird. "Kartonphilatelie" lässt sich nur schwer vergleichen, ausserdem kommt diesen Produkten ein gewisser "Kunstcharakter" zu. Hier ist das Argument der Übervorteilung nur schwer zu führen (denkt nur an Modeschmuck aus Plastik, der für zweistellige Eurobeträge angeboten wird, hier hat auch keiner etwas einzuwenden, dass der Materialpreis nur wenige Cent beträgt).

Du solltest auch kurz darlegen, warum Du persönlich betroffen bist. Hier wäre es gut, Rechnungen von alten Abonnements zur Hand zu haben, am besten auch noch die Werbung, die Dich zum Abschluss eines Abos "überzeugt" hat. Den heutigen Wert der Aboware kannst Du mit aktuellen Ergebnissen von Auktionen nachweisen. Dann würde ich auf die drei Millionen Briefmarkensammler in Deutschland hinweisen (Quelle: BDPh-Homepage), und dass nicht nur eine Randgruppe betroffen ist.

Ansonsten musst Du Beweise für Deine Behauptungen vorlegen. Werte also andere Internet-Versandhändler aus, und mache vielleicht sogar eine Probebestellung, um zu demonstrieren, dass man für den angegeben Preis tatsächlich die Ware bekommt, die bei Borek für den zehnfachen Preis angeboten wird.

Ob das von den Verbrauchervereinen weiter verfolgt wird, kann ich auch nicht sagen. Schliesslich ist deren Personal auch begrenzt, und die müssen sich ja auch noch um das Gebaren von Banken, um falsch deklarierte Lebensmittel, überhöhte und unseriöse Handwerkerleistungen etc. kümmern.
 

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