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Thema: (?) (74/79/84) Der Postsparkassendienst - eine postalische Einrichtung
Postgeschichte Am: 15.02.2012 15:31:08 Gelesen: 76085# 1 @  
Während das Ausland bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts Vorteile in der Schaffung von Postsparkassen sahen (Großbritannien 1807, Belgien 1870, Japan 1875, Italien 1876, Rumänien 1880 usw.), versuchte man auf Deutschem Boden 1868 auch eine solche einzurichten, scheiterte aber an dem großen Widerstand der Sparkassen. Obwohl zunächst nur daran gedacht war, bei den Postämtern Ein- und Auszahlungsstellen der Sparkassen einzurichten, scheiterten auch weitere Vorstöße der Postverwaltung. Erst durch den Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich kam die Wende. Da Österreich bereits im Jahr 1883 eine Postsparkasse eingerichtet hatte und dieses sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit erfreute, war eine Auflösung der bestehenden Einrichtung nicht zu denken. Durch die Überleitung des Vermögens der Österreichischen Postsprakasse in das Sondervermögen des Deutschen Reiches, wurde der Postsparkassendienst am 1.1.1938 im gesamten Reichsgebiet eingeführt.

Grundlage für den Sparkassendienst war die Postsparkassenordnung vom 11.11.1938. Für die Bevölkerung wurden diese Bestimmungen in einer Sonderschrift zusammengestellt.



Jeder Teilnehmer am Postsparkassendienst erhielt ein Postsparbuch mit einer Ausweiskarte, die er bei Rückzahlung von Beträgen am Schalter vorzulegen hatte.



Für die Rückzahlung von Beträgen bis zu 100 RM waren "Rückzahlungsscheine",



bei Beträgen von mehr als 100 RM waren "Kündigungsscheine" auszufüllen.



Wie die Adresse für die Bestellung neuer Vordrucke zeigt, war das Postsparkassenamt Wien 1 zuständig. Obwohl auf den ersten Blick nicht erkennbar, ist auch der Postsparkassendienst sowohl in geschichtlicher als auch postgeschichtlicher Hinsicht interessant.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 15.02.2012 21:50:41 Gelesen: 76036# 2 @  
@ Postgeschichte [#1]

Hallo zusammen,

in meiner Sammlung "Familiengeschichte und Philatelie" habe ich auch ein Postsparbuch.



Ich fand es bei meinem Onkel Walter Leibrock. In dem Postsparbuch spiegelt sich sowohl die deutsche Geschichte als auch unsere Familiengeschichte wider. Onkel Walter kam schon früh zum Militär und hat den Zweiten Weltkrieg an verschiedenen Fronten erlebt.



Im Jahre 1942 war Onkel Walter in Wien stationiert. Dort eröffnete er am 28. November 1942 dieses Postsparbuch. Im Sparbuch befinden sich zwei verschiedene Stempel aus Wien vom 28. November. In beiden Fällen handelt es sich um österreichische Stempel. Die Monatsangabe ist beim einen Stempel in römischen Ziffern und beim anderen als lateinische Zahl angegeben.



1943 war Onkel Walter an die Ostfront verlegt worden. In Nikolajew (Ukraine) zahlt er am 6. März den Betrag von 140,- Reichsmark auf das Sparbuch ein, in diesem Fall beim Postamt der „Deutschen Dienstpost Ukraine“. Im Bereich der Ukraine wurden ab dem 1.4.1942 Einlagen im Postsparkassendienst von Dienst- und Feldpostberechtigten entgegengenommen.

Im Jahre 1944 wechselte mein Onkel seinen Dienstort wiederum. Jetzt war er in Paris. Leider hat er hier kein Geld auf das Postsparbuch eingezahlt.
Nach dem Ende des Krieges wohnte Onkel Walter zunächst in Friedrichshafen am Bodensee. Von dort aus wollte er in seinen Heimatort Limbach bei Homburg (Saar) umziehen. Das Postsparbuch wurde am 7. Dezember 1945 in Friedrichshafen mit einem Betrag von 340,- Reichsmark abgeschlossen.



Das Saargebiet gehörte nicht mehr zu Deutschland sondern war ein autonomes Gebiet und gab seit 1947 eigene Briefmarken heraus. Für das Postsparwesen war das Postsparkassenamt in Saarbrücken zuständig. Am 29. März 1947 wurde das Postsparbuch in Homburg (Saar) für das Postsparkassenamt des Saargebietes erfasst, und der Betrag von 340,- Mark wurde wieder gutgeschrieben. In diesem Zusammenhang wurden der Reichsadler und die Inschrift Deutsche Reichspost geschwärzt und durch den Stempel „Post des Saargebietes“ ersetzt.
Von diesem Zeitpunkt an hob mein Onkel nur noch Geld ab, den letzten Betrag am 17. September 1947. Zwei Monate später wurde im Saargebiet die französische Währung eingeführt. Leider lässt sich dieses nicht mehr mit dem Sparbuch belegen.

Ich wünsche Euch einen schönen Abend
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 16.02.2012 11:41:17 Gelesen: 76014# 3 @  
@ volkimal [#2]

Hallo Volkar,

ein sehr schönes Sparbuch, welches auch ein interessantes Kapitel Deutscher Postgeschichte zeigt. Postsparbücher vom Sparkassenamt des Saargebietes habe ich bisher noch nicht gesehen. Herzlichen Glückwunsch hierzu.

Interessant ist auch der Stempel von Nikolajew der Deutsche Dienstpost Ukraine. Nikolajew ist mit Verfügung des Reichspostministers vom 24.12.1941 in das Verzeichnis der Dienstpostämter im Bereich der Deutschen Dienstpost Ukraine aufgenommen worden. Der Postsparkassendienst in der Ukraine wurde gemäß Verfügung Nr. 180/1942 am 1.4.1942 aufgenommen. Die Verwendung von Postsparbüchern bei der Deutschen Dienstpost in den Besetzten Gebieten habe ich bisher nicht gekannt.

Ein schönes Stück, welches Du hier gezeigt hast.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 18.02.2012 23:05:38 Gelesen: 75968# 4 @  
Stempelirrtümer auch bei dem Postsparkassendienst

Postsparbücher können ein Eldorado für Stempelsammler sein. Da der Inhaber mit diesem Sparbuch bei allen Postämtern mit Postsparkassendienst Geld einzahlen und abheben konnte, erhielt es bei jeder Geldbewegung den Stempel des entsprechenden Postamtes. In der Regel wurden die Stempel sehr sauber abgeschlagen.



Jede natürliche und juristische Person konnte ein Postsparbuch beantragen und erhielt nach Einzahlung der ersten Einlage das Postsparbuch und die Ausweiskarte. In Gelddingen eigentlich sehr genau, passierten aber auch im Postsparkassendienst Fehler, wie das folgende Sparbuch beweist.



Das Sparbuch wurde auf einen Joseph ... ausgestellt und mit Stempel von Passau 2 mit dem 24.5.55 bestätigt. Anhand des 1. Blattes erkennt man anhand des handschriftlichen Eintrages, daß sich der Beamte in Passau bei der Stempelumstellung um 1 Monat und 11 Jahre vertan hat. Das korrekte Datum hätte lauten müssen 24.4.44.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
kauli Am: 18.02.2012 23:14:27 Gelesen: 75965# 5 @  
Hallo zusammen,

Hier zeige ich ein Postsparbuch welches den Krieg überlebt hat. Eröffnet am 3.5.1940, der letzte Eintrag vor Kriegsende am 14.9.1943. Nach Kriegsende ist es dann wieder benutzt worden. Die Symbole des Dritten Reichs wurden überklebt. Der erste Eintrag dann wieder am 28.2.1948 in Verden, wo auch der letzte Aktion am 14.6.1948 stattfand. Das Sparbuch wurde so nach und nach aufgelöst.

Beste Grüße
kauli






 
Postgeschichte Am: 22.02.2012 01:38:55 Gelesen: 75904# 6 @  
Hallo Kauli,

Glückwunsch zu dem Sparbuch der Britischen Zone. Hier ein Postsparbuch der Amerikanischen Zone von Wächtersbach in Hessen.





Für die Einrichtung des Postsparbuches am 12.11.1945 mußte eine Erklärung abgegeben werden, daß der Sparer nicht unter die Bestimmungen des Gesetzes Nr. 52 der Militärregierung und der dazu erlassenen Ausführungsbestimmungen fielen. Diese beinhaltete u.a., daß das Sparguthaben nicht direkt oder indirekt anderen Personen (z.B. Institutionen des Deutschen Reiches, NSDAP usw.) gehörte. Bei diesem Sparbuch wurde die Erklärung links neben den Sparerangaben eingeklebt.



Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 02.03.2012 23:23:59 Gelesen: 75782# 7 @  
Ein Postsparbuch des Deutschen Reiches mit Weiterführung in der Britischen Zone hat Kauli schon einmal vorgestellt. Hier ein ähnliches von Oldenburg. Der Sparer wurde auf der ersten Seite mit seiner Adresse angegeben und mit Tagesstempel bestätigt. Änderte sich z.B. die Adresse oder die Berufsangabe, wurde ein neues Blatt mit den Änderungen vor die erste Seite in das Sparbuch eingeklebt. Eine Durchschrift dieses Änderungsblattes erhielt das Sparkassenamt, bzw. das zuständige Postscheckamt von dem Postamt, welches die Änderung bestätigte.



Die Einbindung der Postscheckämter in den Postsparkassendienst nach dem 2. Weltkrieg ist an der Adressierung des oben angesprochenen Änderungsblattes, aber auch in der Eintragung "Erfaßt für das PSA Hamburg" am 30.Nov. 1948 ersichtlich. Am 4.1.49 wurde die Umstellung auf die Neue Währung (Deutsche Mark) dokumentiert.



Der Inhaber wollte offensichtlich den Gesamtbetrag vom Sparbuch abheben, was aber nicht zulässig war. Dem Inhaber wurde der Restbetrag auf ein neues Postsparbuch übertragen (Umtausch).

Auch in diesem Postsparbuch befinden sich, nicht nur für Heimatsammler, interessante Ortsstempel von Oldenburg. Durch die Lochungen in Kreuzform sollte schon von außen sichtbar auf die Ungültigkeit des Sparbuches hingewiesen werden.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 08.03.2012 13:54:49 Gelesen: 75705# 8 @  
Rücksendungen des Postsparbuches vom Postsparkassenamt oder dem zuständigen Postamt an den Empfänger erfolgte per Wertbrief als portofreie Postsache. Hier ein Wertbrief vom Postamt Berlin-Pankow vom 19.9.1940.



Der Empfänger wurde nicht angetroffen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 19.03.2012 09:34:27 Gelesen: 75596# 9 @  
Hallo Manfred,

vorhin habe ich diesen Brief vom Postsparkassenamt Wien unter meinen Belegen gefunden. Im ersten Moment dachte ich, dass es der Umschlag ist, mit dem das Sparbuch meines Onkels (siehe [#2]) verschickt wurde. Es passt aber nicht, da das besagte Postsparbuch am 28.11.1942 ausgestellt wurde, dieser Brief aber aus dem Jahre 1944 stammt. Wie war Was meinst Du, kann der Brief dennoch etwas mit dem Sparbuch zu tun haben?



Der Brief vom Postsparkassenamt in Wien war an das Postamt Limbach bei Hbg. Saar adressiert. Versehentlich wurde er nach Limach (Sachsen) befördert. Dort erkannte man den Irrtum und schickte ihn nach Homburg Saar weiter. Die Weiterleitung wurde am 13.02.1944 mit einem Stempel dokumentiert.

Als Ergänzung zum Thema Postsparkasse des Saarlandes zeige ich auch noch den passenden Bandstempel aus Saarbrücken.



Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 19.03.2012 19:32:43 Gelesen: 75559# 10 @  
@ volkimal [#9]

Hallo Volkmar,

ein schöner Brief vom Postsparkassenamt Wien. Er hat mit Sicherheit mit einem Sparbuch zu tun. Dieses oder die Ausweiskarte wären mit Sicherheit als Wertbrief versandt worden. Aber es gab auch noch anderen Schriftverkehr des Sparkassenamtes mit den Postämtern. Dies könnten sein, Kontostandsanfragen, Anschriftenberichtigungen usw., die dann als gewöhnliche Briefsendungen (in diesem Fall natürlich als portofreie Postsache) versandt wurden.

Vielen Dank für die Information über die Ausweiskarte zum Postsparbuch des Postsparkassenamt Warschau der Deutschen Post Osten, die im Rundbrief der Arge Generalgouvernement abgebildet ist. Dies ist natürlich der Hammer.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Rainer HH Am: 20.03.2012 09:28:51 Gelesen: 75527# 11 @  
Hier möchte ich eine komplette Postsparkarte über 3,- DM zeigen. Diese Postsparkarten wurden mit Wertzeichen in Höhe von 3 DM beklebt, die Marken wurden gestempelt und der Betrag im Sparbuch gut geschrieben.



Es gibt auch Postsparkarten in gelb für 15,- DM, diese habe ich im Original jedoch noch nicht gesehen.

http://www.berlinerbautenl.de/media/download_gallery/RB%20130%20-4.pdf

Gruß Rainer
 
Postgeschichte Am: 01.04.2012 14:21:56 Gelesen: 75393# 12 @  
@ Rainer HH [#11]

Eine sehr schöne Postsparkarte mit einer seltenen Markenzusammenstellung, die Du hier zeigst. Postsparkarten an sich sind nicht so häufig zu finden, dann noch mit drei Heuß-Heftchenblätter auf einem Beleg, eine Augenweide.

Postsparkarten gab es seit Einführung im Deutschen Reich in verschiedenen Ausgabeformen.

1. Postsparkarten. Diese Karten, mit 3 DM zu besparen, kann man als die Standardform bezeichnen. Wegen des geringen Betrages sollten sie vor allem auch junge Menschen an das Postsparen heranführen.

2. Abholsparen. Zur Förderung des Postsparens wurden 1951 in Westberlin und 1952 bei Postämter in München versuchsweise Postsparkarten mit einem Sparwert von 15 DM unter dem Begriff "Abholsparen" eingeführt. Auch bei dieser Sparform wurden Briefmarken, allerdings nicht 3, sondern 15 DM in eine Postsparkarte eingeklebt und später auf ein Postsparbuch als Einlage übertragen. Diese Postsparkarten boten eine Möglichkeit, höherwertige Marken verwenden zu können. Bisher sind nur Ausschnitte solcher Karten von Berlin aufgetaucht, wie der Link von Rainer zeigt. Einzelne Postsparkarten wurden aber auch schon mal zusammengefaßt und dann in einem Betrag dem Konto gutgeschrieben.

3. Geschenkpostsparkarten. 1943 wurde im Deutschen Reich eine sogenannte "Geschenkpostsparkarte" eingeführt. Diese konnte bei den Postämter auf den Namen des Beschenkten ausgestellt und mit Postwertzeichen im Gesamtbetrag von 3 bis 100 RM versehen werden. Der Beschenkte konnte dann die Karte mit weiteren Briefmarken bis zu 100 RM weitersparen oder den eingeklebten Betrag seinem Postsparbuch übertragen lassen. Einen Hintergedanken verfolgte diese Sparform natürlich auch. Hatte der Beschenkte kein Postsparbuch, mußte sich dieser ein neues ausstellen lassen, da eine Barauszahlung des Betrages nicht möglich war. Eine solche Geschenkpostsparkarte habe ich bisher noch nicht gesehen.

Postsparkarten sind für Philatelisten ein interessantes Thema und sollten, sofern machbar, in eine postgeschichtliche Sammlung unbedingt aufgenommen werden. Da der Postsparkassendienst im Deutschen Reich erst sehr spät aufgenommen werden, lässt sich dies für frühere Sammlungen (Österreich natürlich ausgenommen) leider nicht realisieren.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 25.04.2012 12:14:46 Gelesen: 75243# 13 @  
Postsparen auch in der Französichen Zone, hier ein Postsparbuch von Mainz.

Auch in der F-Zone wurde die Zugehörigkeit durch einen Aufkleber, wie auch in den bisher gezeigten Amerikanischen und Britischen Zone, kenntlich gemacht.



Die Bescheinigung, daß der Inhaber nicht unter die Bestimmungen des Gesetzes Nr. 52 der Militärregierung fiel, war auch in der F-Zone abzugeben.

Das Postsparbuch wurde ab 1947 beim Postscheckamt Speyer geführt.



Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 19.05.2012 20:25:41 Gelesen: 75107# 14 @  
Zwischenschein

joey hat unter dem Thema: Formulare der Post: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?&ST=562&full=1 in Beitrag Nr. 77 einen "Zwischenschein" aus dem Jahr 1944 vorgestellt mit der Frage, welchem Zweck dieser Zwischenschein gedient hat?



Ich hatte ihm darauf geantwortet, daß ein Zwischenschein ein Formular des Sparkassendienstes ist. Bei Neueröffnung eines Sparbuches mußte der Inhaber einen Betrag einzahlen. War der Sparer dem Beamten nicht persönlich bekannt, wurde ihm das Sparbuch mit den Rückzahlungs- und Kündigungsscheinen an seine Hausanschrift portofrei zugesandt. Die Ausweiskarte erhielt er sofort ausgehändigt. Da die Einzahlung auf dem Sparbuch, was er später per Post erhielt, vermerkt war, erhielt er über die Einzahlung eine Einzahlungs-Quittung, den "Zwischenschein". Ging das Postsparbuch auf dem Postweg verloren, konnte er anhand seines Zwischenscheines die Zahlung nachweisen.

Holger hat diese Antwort im Beitrag Nr. 80 noch ergänzt:

Und es gab noch eine Verwendung dafür:

War auf der letzten Seite des Postsparbuches der letzte Eintrag erfolgt, war das Sparbuch "voll" und musste erneuert werden. Mit anderen Worten: Der Posti nahm das Sparbuch in Empfang, stellte den Zwischenschein für den Sparer mit dem letzten im Sparbuch vermerkten Guthaben aus und sendete das Sparbuch entweder zum Postsparkassenamt nach Hamburg bzw. München.

Dort wurde ein Folgebuch ausgestellt und dem Postsparer per Brief zugestellt.

Diese Beiträge zum Zwischenschein gehören unbedingt in dieses Thema. joey und Holger meinen herzlichen Dank hierfür.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 01.06.2012 22:21:21 Gelesen: 74961# 15 @  
Ergänzend zum vorhergehenden Beitrag möchte ich die Fundstelle für den Zwischenschein geben, die sich aus § 12 Absatz 2 der ADA V,5 ergibt.



Der Ausschnitt ist der "Allgemeinen Dienstanweisung für das Post- und Fernmeldewesen, Abschnitt V, 5 Postsparkassendienst (ADA V,5) aus dem Jahr 1954 entnommen. Der Sparkassendienst war durch die Postsparkassenordnung geregelt, die in der Anlage 1 zur ADA V,5 wiedergegeben wurde.



Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 09.06.2012 17:10:19 Gelesen: 74858# 16 @  
Die Rücksendung des Postsparbuches oder des Ausweises an das Sparkassenamt sollte tunlichst gegen Einlieferungsnachweis erfolgen. Hier ein Einlieferungsschein vom Postamt Wächtersbach (Hessen) an das Sparkassenamt München.



Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Postgeschichte Am: 17.06.2012 11:35:51 Gelesen: 74765# 17 @  
Nach dem 2. Weltkrieg mußten alle natürlichen Personen, die eigenes Bargeld in Reichs- oder Rentenmark oder in Marknoten der Alliierten Militärbehörden besaßen oder Konten unterhielten, diese erklären. Diese Erklärung kam einem Offenbarungseid gleich.



Von der Angabe waren natürlich auch die Postsparbücher betroffen. Angegeben werden mußte auch hier, ob die Konten nach den im Gesetz 52 (siehe Beitrag [#6]) genannten Gründen gesperrt war.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 25.08.2012 16:40:57 Gelesen: 74296# 18 @  
Hallo zusammen,

vor einiger Zeit fand ich zwei Hefte mit Kündigungs- bzw. Rückzahlungsscheinen der Deutschen Bundespost. Beim einen Postsparbuch (Nr. 40.958.005) stammen die Kündigungsscheine aus dem Jahr 1950 und die Rückzahlungsscheine sind von 1968. Beim anderen Postsparbuch tragen beide Hefte den Vermerk 6.67.





Wenn man die Kündigungsscheine von 1950 und 1967 vergleicht, so weisen die Deckseiten deutliche Unterschiede auf. Im Inneren sind die beiden Hefte fast gleich. Nur der Preis für den Umschlag kostete 1950 2 Pfg., 1967 war er kostenfrei. Außerdem wurde die Postleitzahl ergänzt.



Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 11.04.2016 17:59:17 Gelesen: 66780# 19 @  
@ Rainer HH [#11]

Es gibt auch Postsparkarten in gelb für 15,- DM, diese habe ich im Original jedoch noch nicht gesehen.

Dem kann ich gerne abhelfen:

Gelbe Postsparkarte für 15 DM ausgestellt in Berlin-Nikolassee am 25.4.1959, eingelöst und eingetragen in das Postsparbuch am 9.5.1959 beim gleichen PA. Die Karte wurde mit 30x50 Pfg.-Marken der Berliner Bautenserie II (Nr. 150) bespart.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 13.04.2016 15:22:02 Gelesen: 66709# 20 @  
Nicht häufig, aber sehr attraktiv, sind Postsparkarten BRD, die mit Sondermarken (SM) bespart wurden.

Blaue Postsparkarte (PSK) für 3 DM (Druckvermerk 2.49) ausgestellt am 11.1.1956 in Mülheim/Ruhr, eingeliefert und im Postsparbuch 3 DM gutgeschrieben am 20.1.1956. Bespart wurde die Karte mit 13x20 Pfg. SM Stephan + Heussmarken 2x10 und 1x20 Pfg.



Kann ein Leser eine PSK zeigen, die nur Zuschlagsmarken aufweist?

VG, hajo22
 
volkimal Am: 15.08.2016 19:51:35 Gelesen: 65582# 21 @  
Hallo zusammen,

dieses Postsparbuch fand ich bei den Unterlagen meines Vaters.



Es wurde im August 1951 eröffnet. 30 Jahre später, im August 1981, war es voll und musste aufgelöst und entwertet werden. Ich gehe davon aus, dass ein neues Postsparbuch angelegt wurde. Dieses ist aber vermutlich nicht mehr vorhanden.



Interessant ist es für mich natürlich wegen der verschiedenen Stempel. So konnte ich z.B. erkennen, dass man das Postaparbuch auch in Österreich verwenden konnte. Gleichzeitig kann man gut erkennen, wo meine Eltern Urlaub gemacht haben.







Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 25.12.2017 14:57:43 Gelesen: 60519# 22 @  
Hallo an alle,

im Jahre 2009 hatte ich mal in der philatelie einen Artikel zur Postsparkasse geschrieben - speziell "70 Jahre Postsparbuch in Deutschland" - in noch nicht einmal 13 Monaten jährt sich dieser Tag dann schon zum 80zigsten Mal.

Da ich nun in den letzten Tagen obigen Artikel und weitere Infos rund um die Postsparkasse im web veröffentlicht habe, möchte ich dies natürlich den Lesern hier nicht vorenthalten. Unter dem folgenden Link findet man einen Einstieg in das interessante Thema "Postbank":

http://jolschimke.de/postbank.html

Dort ist gleichzeitig auch der obige Übersichtsartikel "70 Jahre Postsparbuch in Deutschland" (philatelie 385 - Juli 2009) freigeschaltet worden. Er wurde mit vielen weiteren Abbildungen ergänzt, die aus Platzgründen nicht in der philatelie gezeigt werden konnten.

http://jolschimke.de/postbank/70-jahre-postsparbuch-in-deutschland.html

Der Artikel soll dazu beitragen, das dieses interessante Thema nicht zu sehr vernachlässigt wird. Ein Postsparbuch kann teilweise auch anhand der Stempel eine Geschichte über seinen Besitzer erzählen - was man heute modern als "Social Philately" beschreibt.

Da reine Links ohne Bilder langweiliger sind folgt noch eine Fotomontage von 6 verschiedenen Postsparbüchern - einem Postsparbuch aus der Bundesrepublik aus den 1980er Jahren, ein DDR-Postsparbuch, ein modernes Postsparbuch für Lehrzwecke, ein Postsparbuch, dessen Besitzer nach Ende des 2. Weltkriegs im Saargebiet lebte, ein Postsparbuch aus der französischen Zone aus Speyer und ein Postsparbuch aus der amerikanischen Zone. Beim letzten handelt es sich schon nicht mehr um einen Aufbrauch eines Reichspostsparbuches, sondern um einen Neudruck nach Ende des Krieges aus München.



Diese Bildmontage zeigt, wie vielfältig das Sammeln von Postsparbüchern sein kann. Weitere interessante Infos liefert das Innenleben mit teils ungewöhnlichen Stempeln, teils sehr alten Stempeln, die noch hier im Postsparkassenwesen aufgebraucht wurden. Dazu aber ein anders mal mehr.

Ich wünsche allen noch ein frohes Fest und verbleibe mit vielen Grüßen

Jürgen
 
hajo22 Am: 26.12.2017 18:05:32 Gelesen: 60458# 23 @  


Postsparbuch der Deutschen Post Ostland, Druckvermerk 7.42.

Eröffnet am 3.3.1943 in Riga. Letzte Eintragung vom 10.7.1944 Edole Latvija.
 
Journalist Am: 26.12.2017 19:18:23 Gelesen: 60439# 24 @  
@ hajo22 [#23]

Hallo hajo22,

das ist ja ein tolles Postsparbuch - so eines suche ich schon lange im Original - könnte ich denn wenigstens von dem Postsparbuch für meine Forschungssammlung von der Vorderseite und Rückseite sowie von der ersten Innenseite und der darauf folgenden Seite sowie der Ausweiskarte einen 300 dpi Scan erhalten - das wäre toll - existieren hier auch Einzahl- bzw. Rückzahlscheine und wenn ja wie sehen die aus ?

viele Grüße Jürgen
 
hajo22 Am: 26.12.2017 21:16:48 Gelesen: 60428# 25 @  
@ Journalist [#24]

Bedauere, Ausweiskarte, Ein-/Rückzahlungsscheine habe ich leider nicht. Hätte ich sonst gezeigt. Die Umschlagsrückseite (außen) ist blanko.

300 dpi schafft mein Scanner (zur Zeit) nicht (leider).
 
hajo22 Am: 26.12.2017 21:38:34 Gelesen: 60421# 26 @  


Ersatzüberweisung B aus Wien vom 12.3.1945 mit Hochdruckstempel "Wien Postsparkassenamt" auf ein PSA-Konto in Köln.
 
hajo22 Am: 27.12.2017 10:52:29 Gelesen: 60375# 27 @  


Postsparkassenbrief mit 5 Pf. Hindenburg/Aufdruck Elsaß mit Ortswerbestempel Strassburg vom 7.10.1941 (b) an das Postsparkassenamt in Wien auf Brief-Vordruck zu ermäßigter Gebühr.

Der 2. Stempelabschlag ist nicht philatelistisch inspiriert, sondern war Vorschrift (gleichfalls im besetzten Lothringen und Luxemburg).

Das vorgedruckte Briefcouvert (Druckvermerk 1.39) kostete 1 Pf. am Postschalter.

Ohne das spezielle Briefcouvert hätte der Brief im Fernverkehr 12 Pf. oder incl. Luftpostgebühr 17 Pf. gekostet.
 
hajo22 Am: 27.12.2017 17:32:12 Gelesen: 60337# 28 @  


Postsparkassenbrief mit 5 Pf. Hindenburg/Aufdruck Lothringen mit Ortswerbestempel Metz vom 29.11.1941 (c) an das Postsparkassenamt in Wien auf Brief-Vordruck zu ermäßigter Gebühr.

Siehe auch [#27]
 
hajo22 Am: 27.12.2017 17:35:56 Gelesen: 60334# 29 @  


Postsache per Einschreiben vom Postsparkassenamt Wien 1 gestempelt 12.6.1944 nach Bad Lauterberg, Ankunft 14.6.44.

Druckvermerk der Postsache: 6.43
 
hajo22 Am: 27.12.2017 17:47:15 Gelesen: 60327# 30 @  


Postsparkassenbrief mit 5 Pf. Hindenburg/Aufdruck Luxemburg mit Ortswerbestempel Luxemburg vom 2.12.1941 an das Postsparkassenamt in Wien auf Brief-Vordruck zu ermäßigter Gebühr.

Siehe auch [#27] und [#28].
 
hajo22 Am: 27.12.2017 18:19:56 Gelesen: 60310# 31 @  


Postsparkassenbrief aus Elbing vom 1.11.1939 mit 5 Pf. Hindenburg an das Postsparkassenamt in Wien.

Siehe auch [#27], [#28] und [#30].
 
Altmerker Am: 27.12.2017 20:43:05 Gelesen: 60288# 32 @  
Ich habe noch einen interessanten Stempel zum Thema gefunden.

Freundliche Grüße
Uwe


 
hajo22 Am: 27.12.2017 22:22:02 Gelesen: 60272# 33 @  
@ Altmerker [#32]

Ich habe noch einen interessanten Stempel zum Thema gefunden.

Ich auch:


 
Manne Am: 28.12.2017 09:56:39 Gelesen: 60223# 34 @  
Hallo,

ein Postsparbuch aus Schwenningen das am 01.03.1941 eröffnet wurde. Hatte dies an anderer Stelle schon mal gezeigt, passt hier aber besser.

Gruß
Manne
















 
Journalist Am: 30.12.2017 13:45:35 Gelesen: 60109# 35 @  
@ Manne [#34]

Hallo Manne,

ein interessantes Postsparbuch - besonders auch die Postsache mit dem Stempel aus Reutlingen mit der Zusatzangabe "PSA" (Postsparkassenamt"). Diese Innendienstempel könnte man schrittweise hier auch mal zusammentragen und zeigen.

Nun aber noch mal was ganz aktuelles - jedes Postsparbuch ist ja ein spezielles Formblatt. Dazu gibt und gab es immer auch entsprechende "Vorbindezettel" bzw. Verpackungsaufkleber. Die folgenden 4 verschiedenen stammen von den aktuell noch vorhandenen Varianten:




Dazu noch ein ältere Variante von 1989



Die Postsparbücher werden zwar noch ihr 80 jähriges Jubiläum Anfang 2019 feiern, am liebsten möchte die Postbank diese aber los werden.

Man schreibt systematisch die Kunden an, ob sie nicht auf ein "elektronisches Verfahren" umstellen wollen, da der Postbank ihre Postsparbücher zu teuer im Handling sind. Ob die Postparbücher also noch ihr 90-jähriges oder sogar 100-jähriges Jubiliäum feieren können, steht in den Sternen.

Viele Grüße Jürgen
 
hajo22 Am: 30.12.2017 18:22:04 Gelesen: 60080# 36 @  


Postsparbuch eröffnet 5.1.1943. "Neu erfaßt Waldshut 2.10.45" (Vorderseite Postsparbuch Stempel links unten).

Aufkleber "Französische Zone PSA Freiburg (Brsg.)" und dann erfaßt für das PSA Freiburg/Breisgau am 9.1.1948.
 
Journalist Am: 17.02.2018 00:22:04 Gelesen: 57634# 37 @  
Hallo an alle,

vor Einführung des Euro konnte man mit dem Postsparbuch in vielen Ländern Europas Geld in der jeweiligen Landeswährung abheben. Dazu gab es spezielle Rückzahlungsscheine. Davon möchte ich heute hier mal einen aus den Niederlanden für ein deutsches Postsparbuch zeigen:



Aus welcher Zeit dieses Formular stammt, ist mir derzeit leider noch nicht bekannt - kann jemand hierzu etwas sagen ?

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 16.03.2018 19:21:21 Gelesen: 57184# 38 @  
Hallo an alle,

ich möchte heute ein Postsparbuch aus dem Saarland zeigen, das zumindest kurzfristig im Sommer 1957 benutzt wurde:





Und noch ein besserer Ausschnitt des benutzten Stempels - es müsste der Unterscheidungsbuchstabe "b" sein



Kann den jemand hier ein Sparbuch aus dem Saarland zeigen, bei dem die Währung von Franc auf DM umgestellt wurde oder kann jemand überhaupt sagen, wie das damals funktioniert hat ?

Genauso stellt sich die Frage, wie wurde ein Postsparbuch aus dem Deutschen Reich in Franc umgerechnet und wie sah so ein Sparbuch aus ?

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 05.04.2018 17:13:22 Gelesen: 56853# 39 @  
Hallo an alle,

ich möchte heute ein neu erworbenes interessantes Postsparbuch aus dem Deutschen Reich vorstellen:

Es handelt sich hier um ein Postsparbuch mit dem Zusatzvermerk auf der Vorderseite "Zahlung nur gegen Berechtigungsausweis" - dies kenne ich zwar von der Bundespost, vom Deutschen Reich hatte ich das aber bisher noch nicht gesehen:



Die zweite Besonderheit ist, der Ort, wo dieses Postsparbuch eröffnet wurde und auch von 1941 bis 1943 benutzt wurde:



Eröffnet wurde das Postsparbuch im "Schneefernerhaus (2650 m) Zugspitze am 5.3.41 mit dem dort eingesetzten aptierten Stempel (im unteren Bereich wurde der Stern entfernt). Der Besitzer des Postsparbuchs wohnte auch dort für einige Jahre, den er war Werkführer im Schneefernerhaus.

Hier noch ein Ausschnitt des Stempels:



Und hier noch zum Abschluss die erste Seite für die Jahre, wo der Besitzer regelmäßig dort sein Geld geholt hat:



Viele Grüße Jürgen
 
hajo22 Am: 18.07.2018 23:10:15 Gelesen: 52643# 40 @  
@ Postgeschichte [#12]

"Eine solche Geschenkpostsparkarte habe ich bisher noch nicht gesehen."

Eine Geschenkpostsparkarte (für 3 bis 100 RM) kannst Du Dir auf Seite 71 des Büchleins "Die Postsparkarte" von Günther Steinbock/Hans-Ulrich Schulz, Hameln/Berlin 1996, ansehen.

Leider kann ich keine zeigen. Sie sind sehr selten.

hajo22
 
mumpipuck Am: 19.07.2018 00:36:58 Gelesen: 52626# 41 @  
Hier kann ich frisch aus der Grabbelkiste eine etwas ramponierte Postsache als Wertbrief zeigen, mit dem das Postamt in Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) im Jahre 1954 ein Postsparbuch verschickt hat. Das Postsparbuch nebst Ausweiskarte und je einem Heft Rückzahlungsscheine und Kündigungsscheine befindet sich in jungfräulichem Zustand noch darin. Es wurde nie eingesetzt. Ob man die 1 DM Guthaben noch ausgezahlt bekäme ? Ist schließlich ein Inhaberpapier!



Herzliche Grüße
Burkhard
 
hajo22 Am: 19.07.2018 11:44:18 Gelesen: 52567# 42 @  
@ mumpipuck [#41]

"Ob man die 1 DM Guthaben noch ausgezahlt bekäme ? Ist schließlich ein Inhaberpapier!"

Brauchst Du nicht am Schalter vorlegen. Ich zahle Dir 100% auf das Guthaben von 1 DM = 2 DM ;o)).

Das ist mal eine ordentliche Verzinsung!

Scherz beiseite, hier ein sogenannter Zwischenschein über immerhin 1.500 RM mit Poststempel Berlin-Schöneberg 1 vom 19.8.1941.



Der Zwischenschein war bei der Übergabe des (neuen) Postsparbuchs wieder abzugeben (siehe Zettelrückseite).

Offensichtlich ist was dazwischen gekommen.


hajo22
 
hajo22 Am: 19.07.2018 12:09:14 Gelesen: 52558# 43 @  
Einlieferungsschein für einen RBf. aus Tschenstochau (Distrikt Radom) vom 10.2.1943.

Auf der Rückseite Postsparkassenwerbung: "Spare bei der Deutschen Post Osten!"



hajo22
 
filunski Am: 19.07.2018 17:13:24 Gelesen: 52516# 44 @  
@ Altmerker [#32]
@ hajo22 [#33]

Hallo zusammen,

und hier mit UB "b". ;-)



Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 22.07.2018 11:45:17 Gelesen: 52411# 45 @  
@ hajo22 [#23]

Hallo hajo22 und an alle,

nach langer Suche konnte ich nun auch ein Postsparbuch "Deutsche Post Ostland" ersteigern. Dies hat im Unterschied zu den weiter oben von hajo22 gezeigten, einen früheren und anderen Druckvermerk:





Der Stempel auf der Innenseite bezüglich der Eröffnung ist der selbe, nur mit einen etwas früheren Datum:



Zwar befindet sich nur eine Eintragung im Buch, aber überhaupt eins zu finden, war schon toll.

Kennt jemand weitere Stempel vom Postgiroamt Riga mit anderen Unterscheidungsbuchstaben ?

Gibt es Informationen, was mit Besitzern dieser Bücher nach Kriegsende passiert ist, wurden diese irgendwie umgestellt und wenn ja wie ?

Viele Grüße Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 23.07.2018 14:51:40 Gelesen: 52327# 46 @  
Hallo zusammen,

anbei die Abbildung eines Umschlages des Postscheckamtes Riga mit dem Tagesstempel, diesmal Unterscheidungsbuchstabe e, den ich vom 22.3.43 bis 23.10.43 belegen kann.

Das Postscheckamt Riga war auch mit der Betreuung der Postsparkonten- und bücher betraut und machte auf der Rückseite des Umschlages Werbung für das Postsparen.


 
hajo22 Am: 23.07.2018 16:31:57 Gelesen: 52288# 47 @  
Postsparkassen-Anleitung (Druckvermerk 11.38).

Steht alles drin, was man wissen mußte.




Und ergänzend die "Anleitung zur Benutzung des Postscheckkontos" (Druckvermerk 11.40).



" Keine Reise ohne Postreisescheckheft oder Postsparbuch"

hajo22
 
hajo22 Am: 23.07.2018 17:28:56 Gelesen: 52263# 48 @  
Die Deutsche Post Ostland gab ein Handbüchlein in lettischer Sprache für das Postsparen heraus (Riga 1942).

hajo22
 
Baber Am: 23.07.2018 18:31:52 Gelesen: 52247# 49 @  
Das Postsparbuch war eine praktische Einrichtung in der Vor-Euro Zeit, wo jedes europäische Land seine eigene Währung hatte und man beim Grenzübertritt umwechseln musste. Die westeuropäischen Postverwaltungen boten damals den Dienst, vom deutschen Postsparbuch in Österreich, Schweiz und Italien und vielleicht noch mehr Länder Geld in der jeweiligen wWhrung ausgezahlt zu bekommen. Der Kurs war der Devisenkurs und daher günstiger als wenn man Geldscheine einwechselte.

Gruß
Bernd


 
hajo22 Am: 23.07.2018 18:52:01 Gelesen: 52244# 50 @  
Postsparkarte aus Böhmen und Mähren für 30 Kronen. Bespart mit 5x5 kr. + 4 kr. + 40 und 60 h AH. Gestempelt Postdirektion Brünn, Rechnungsabteilung, 20.2.1943.

Der untere Teil mit Adressangaben ist bei gebrauchten Postsparkarten regelmäßig abgetrennt.



Und so sah ein 10 Kronen-Schein von 1942 aus dem Protektorat aus:



hajo22
 
hajo22 Am: 23.07.2018 19:27:55 Gelesen: 52226# 51 @  
@ Journalist [#45]

Ich habe das Büchlein auch in der Bucht gesehen, aber eines genügt mir. Und die Bücher nach Druckvermerken sammeln, halte ich für Luxus bzw. nur für absolute Spezialisten interessant. Das Büchlein war vom Kaufpreis her eher geschenkt.

hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 24.07.2018 13:44:47 Gelesen: 52163# 52 @  
Hallo Hans-Joachim und Mitleser,

als Gegenstück ein Einlagebuch aus Böhmen und Mähren. Das Buch wurde schon in den 30er Jahren bei der tschechischen Post angelegt, später dann nur mit einem neuen Umschlagbild beklebt und weitergeführt. Die letzte Einzahlung erfolgte am 10.III.41 in Prag, das Konto weist noch ein Guthaben von 50 Kronen aus. Wie hoch das Guthaben mit Zins und Zinseszinsen wohl heute ist?



Viele Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 24.07.2018 14:54:37 Gelesen: 52141# 53 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#52]

Interessantes Teil.

Ich frage mich, wo sind die Postsparbücher aus dem Protektorat Bööhmen und Mähren und dem Generalgouvernement geblieben? Wo kann man sie finden?

Auf Trödelmärkten in Prag und Warschau? Oder wurden sie einfach weggeworfen nach 44/45 weil wahrscheinlich ungültig und damit wertlos? Oder wurden sie etwa weitergeführt?

Aus meinem Archiv lediglich eine Ansicht eines Postsparbuchs aus dem Generalgouvernement. Ich besitze keines. Leider.



hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 24.07.2018 22:05:11 Gelesen: 52083# 54 @  
@ hajo22 [#53]

Hallo Hans-Joachim,

als Generalgouvernment Sammler suche ich schon lange nach einem Postsparbuch der Deutschen Post Osten, habe noch nie, mit Ausnahme von Abbildungen in den Rundbriefen der ArGe GG, eines gesehen. Würde mich auch mal interessieren, wo diese abgeblieben sind. Unten habe ich einen Rückzahlungsschein abgebildet, der aus einem DPO-Postsparbuch stammt. Den Schein hat ein Soldat vorsorglich seiner Frau zugeschickt, falls ihm etwas zustoßen sollte. Gefunden in einem kleinen Posten mit Schriftverkehr.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 06.12.2018 18:11:33 Gelesen: 48246# 55 @  
Schreiben der Berliner Post im Mai 1950 zum Thema "Uraltguthaben" in den Postsparbüchern von Berlinern.



hajo22
 
volkimal Am: 03.03.2019 12:16:19 Gelesen: 46437# 56 @  
Hallo zusammen,

dieses Postsparbuch für meine kleine Heimatsammlung (Bork, Sel, Cappenberg) ist gestern bei mir eingetroffen.

Postsparbuch vom Bäcker Anton Berg aus Selm.
Eröffnet am 30.01.1942 in Bork.
Erste Einzahlung am 31.01.

30.01.1942, Bork, Eröffnung des Postsparbuchs
31.01.1942, Bork, Erste Einzahlung
1942/1943, Selm 2 (= Selm-Beifang), Acht Auszahlungen
29.02.1944, Neue Anschrift: Brackwede (zusätzlicher Zettel vorne eingeklebt)
17.07.1944, Bielefeld, letzte Auszahlung im Krieg
17.06.1946, Mit einem Aufkleber vorne wurden Adler und Hakenkreuz abgedeckt.
„Ein- und Rückzahlungen nur innerhalb des Bereichs der britischen Besatzungszone“
17.06.1946, Dalbke über Bielefeld, erste Einzahlung nach dem Krieg
23.07.1946, Selm 2, erste Innenseite handschriftlicher Vermerk „Erklärung abgegeben“
09.07.1947 Brackwede, Zettel „Britische Zone“ auf der Vorderseite aufgeklebt.
19.06.1948 Brackwede, letzte Auszahlung 2 Tage vor der Währungsreform, Restbetrag 1 Rechsmark
 




Wer weiß, was für eine Erklärung Anton Berg am 23.07.1946 abgegeben hat?





Stempel ohne Uhrzeit (Datum mittig):
Iserlohn / 1 c, zwei Stempel 1944 (aptierter Sternchenstempel)
Bielefeld / * (HBF.) 2 b, drei Stempel 1947 (alter nicht aptierter Sternchenstempel)

Stempel ohne Uhrzeit (Uhrzeit nicht eingestellt)
Lüdinghausen / a, zwei Stempel 1942, Uhrzeit geblockt
Bielefeld 1 / v bzw. x, zwei Stempel 1944, Uhrzeit nicht eingestellt

Besonderes Datum:
Brackwede (Westf) 1 / d, 29.02.1944 (Schalttag)

Viele Grüße
Volkmar
 

hajo22 Am: 03.03.2019 23:27:27 Gelesen: 46380# 57 @  
@ volkimal [#56]

Wer weiß, was für eine Erklärung Anton Berg am 23.07.1946 abgegeben hat?

Aller Wahrscheinlichkeit ging es darum:



Formular "(10.45) By" aus meiner Sammlung. Das dazu gehörende Postsparbuch habe ich jetzt nicht extra eingescannt.

hajo22
 
volkimal Am: 04.03.2019 09:43:07 Gelesen: 46344# 58 @  
@ hajo22 [#57]

Hallo hajo22,

danke für die Erklärung der Erklärung! Ich habe gerade einmal nachgesehen, was dahintersteckt. Den Text des Gesetzes Nr. 52 kann man hier nachlesen:

http://www.flegel-g.de/PDF/SHAEF52.pdf

Viele Grüße
Volkmar
 
alemannia Am: 04.03.2019 11:06:02 Gelesen: 46329# 59 @  
Hallo zusammen,

mir liegt ein Sparkassenbuch mit dem gestempelten Eintrag Erklärung zum Mil.Gesetz 52 abgegeben vor. Interessant sind auch die Eintragungen im Zusammenhang mit der Währungsreform 1948.





Gruß

Guntram
 
Altmerker Am: 01.04.2019 22:40:00 Gelesen: 45762# 60 @  
Hat hier noch keine Rolle gespielt, der Versand mit Einschreiben, hier am Fall von Postsparkassenamt Hamburg. Ein eingedruckter R-Zettel auf Postsache. Was war da wohl Wertvolles drin? Auszüge kamen bestimmt mit normaler Post(sachenpost).

Gruß
Uwe


 
hajo22 Am: 02.04.2019 09:53:04 Gelesen: 45718# 61 @  
@ Altmerker [#60]

Soweit ich mich entsinnen kann, wurden Formulare, wie z.B Rückzahlungs-/Kündigungsscheine, per Einschreiben (Postsache) verschickt, hingegen Postsparbücher meines Wissens immer als Wertbriefe. Dies nach meiner Erinnerung, diesbezügliche Anweisungen sind mir nicht bekannt.



Hier ein Einschreiben (Postsache) an mich vom Postsparkassenamt München, gestempelt München PSA 6.6.75. Adresse habe ich überdeckt. Ich weiß aber nicht mehr was drin war und auf der Couvertrückseite habe ich keine Notizen vermerkt.

hajo22
 
Journalist Am: 21.04.2019 09:00:10 Gelesen: 45381# 62 @  
Hallo an alle,

ich möchte heute zu diesem Thema mal einen Werbeflyer, wie es heute auf neudeutsch heißt, aus dem November 1941 zum Thema Postsparbuch vorstellen:



Die Vorderseite des 4-seitig gefalteten Flyers sieht noch relativ dürftig aus, anders sieht es schon mit dem Innenteil aus:



Die Werbung dieses Flyers richtete sich wohl hauptsächlich an Soldaten, die noch kein Postsparbuch hatten, denn nicht nur auf der ganz linken Seite dafür geworben, auch im mittleren oberen Teil beim Antrag handelt es sich schon um einen speziellen Antrag für einen Wehrmachtsangehörigen, unten gleich eine passende Feldzahlkarte und rechts weitere Hinweise für die Ausstellung von Postsparbüchern für Wehrmachtsangehörige.

Viele Grüße Jürgen
 
hajo22 Am: 21.04.2019 18:49:03 Gelesen: 45334# 63 @  
@ Journalist [#62]

Schönes Teil. Habe ich noch nicht gesehen.



Werbung Postsparen (ohne Druckdatum).

Mein Scanner ist nicht ganz ok.

hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 22.04.2019 20:04:17 Gelesen: 45278# 64 @  
Hallo Jürgen und Hajo22,

beides schöne Teile für den Postsparkassen-Sammler. Der Werbezettel für Soldaten ist natürlich der Hit, so etwas habe ich auch noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Jürgen
 
mumpipuck Am: 23.04.2019 13:26:46 Gelesen: 45230# 65 @  
@ hajo22 [#61]

Einen kompletten Versand eines Postsparbuchs per Wertbrief hatte ich im Beitrag Nummer [#41] vorgestellt. Das erhärtet Deine Aussage.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Journalist Am: 14.05.2019 17:35:01 Gelesen: 44756# 66 @  
Hallo an alle,

heute möchte ich ein Postsparbuch aus der DDR zeigen, bei dem 1948 die Währungsumstellung erfolgte:



Bei dem Postsparbuch handelte es sich um ein scheinbar neu gedrucktes der Deutschen Post (gelb) - denn die Eröffnung des Postsparbuchs erfolgte am 24.12.1946 in (19) Lutherstadt Eisleben.

Gibt es denn auch solche Postsparbücher mit Währungsumstellung im Bereich der DDR bzw. sowjetischen Besatzungszone, bei denen noch ein altes Reichspostsparbuch vorhanden war ? - denn so etwas habe ich noch nicht gesehen.

Viele Grüße Jürgen
 
hajo22 Am: 16.05.2019 07:50:50 Gelesen: 44647# 67 @  
@ Journalist [#66]

Gibt es denn auch solche Postsparbücher mit Währungsumstellung im Bereich der DDR bzw. sowjetischen Besatzungszone, bei denen noch ein altes Reichspostsparbuch vorhanden war ? - denn so etwas habe ich noch nicht gesehen.

Ich denke die alten Reichspostsparbücher mußten vorgelegt werden und die Guthaben wurden gleich in ein neues (gelbes) Postsparbuch übertragen, das alte Buch wurde entwertet.

Die Vorgehensweise mit Zettelüberklebung der jeweiligen Zone auf der Vorderseite und Weiterführung des alten PS-Buches entfiel deshalb in der Ostzone. Zugelassen wurde der Postspardienst hier zum 1.9.1946. Die Sowjets standen der Wiederaufnahme zunächst skeptisch bis ablehnend gegenüber (siehe auch: Handbuch von G. Steinbock und H.-U. Schulz "Die Postsparkarte", Seite 91ff).

Das sind nur Überlegungen. Konkrete Dokumente, die das belegen liegen mir nicht vor.

hajo22
 
abrixas Am: 16.05.2019 09:22:05 Gelesen: 44627# 68 @  
Im Web fand ich folgende interessante Rechenaufgabe (Hier auszugsweise dargestellt):

Angenommen: Vor genau 2000 Jahren hat der Vater Josef dem (damals 14-jährigen) Jesus für seine Mithilfe in der Werkstatt ein Taschengeld von 1 Euro geschenkt. (Klar, dass es damals noch keine Euro gab. Aber: angenommen!) Und Jesus hat diesen 1 Euro auf ein neues Sparbuch bei der Bank einbezahlt. Ihr wisst ja, dass sich das Leben von Jesus dann ganz anders entwickelt hat. Also wurde dieses Sparbuch mit dem Guthaben von 1 Euro einfach vergessen.

Nun die Frage: Wenn es immer genau 3 Prozent Zinsen gab (also für 1 Euro Guthaben gibt´s dann 3 Cent Zinsen im Jahr!), auf wie viel Euro wäre dann bis heute in den 2000 vergangenen Jahren dieser 1 € angewachsen?

47 Quadrillionen € (= 47 000 000 000 000 000 000 000 000 €)

Die unglaubliche Lösung:

Aus einem einzigen Euro würden in 2000 Jahren bei läppischen 3 Prozent Zinsen unvorstellbare 47 Quadrillionen Euro!

Das heißt, dass jeder heutige Erdbewohner (6,7 Milliarden = 6 700 000 000) ein Super-Reicher wäre. Jeder Erdbewohner hätte 7 000 000 000 000 000 Euro = 7 Billiarden Euro !

Klar, dass die Christen sagen: Was uns Jesus hinterlassen hat, ist mehr wert als das viele Geld. Aber trotzdem ist das doch ein schönes Rechenbeispiel für die großen Zahlen, die sich beim Potenzieren ergeben!

Soweit so gut. Ich habe meinem Vater nicht in der Werkstatt geholfen, aber ich bekam Anfang der 60er Jahre ein Sparbuch von meiner Oma geschenkt. Sie zahlte ab und zu etwas ein, und auch ich legte einiges an Geld an. Während meiner Studienzeit legte ich das Geld, welches ich in den Ferienjobs verdiente auch auf diesem Konto an. So konnte ich damals für Studenten wichtige Dinge kaufen als da war ein Plattenspieler oder ein Campingzelt und auch einen Schüleraustausch im Ausland etwas "aufmotzen". (Tschulligung, aber dieser Sprachgebrauch war bei uns 68ern gang und gäbe.)

Dieses Sparbuch (ziemlich geplündert) geriet allmählich in Vergessenheit; konnte man doch mit EC-Card und Credit-Card weltweit leicht Alles bezahlen. Letztes Jahr fand ich beim Aufräumen dieses Sparbuch wieder, und ich stellte fest, dass noch ein Restbetrag vom DM 20,57 seit 1982 darin eingetragen war. Nun wollte ich es wissen!

Auf wie viel war dieser Restbetrag angewachsen? Ich fuhr bei nächster Gelegenheit zur Postbank - es war ein Postsparbuch der Deutschen Bundespost - und erkundigte mich, was man damit anfangen konnte. Nun, der Schalterbeamte (oder Angestellte) zog die Augenbrauen hoch und sagte: "So etwas habe ich noch nie gesehen. Das Sparbuch ist ja älter als ich!"

Nach dem Lösungsweg hätte sich in der Zeit vom 1.1.1982 bis 1.6.2011, bei einem Zinssatz von 1%, ein Betrag von 27,56 DM oder 14,09 € "angehäuft". Tatsächlich beschied mir die Postbank, dass ein Betrag von -9,51 € vorlägen. Warum, fragte ich den Schalter-Beamten. Lächelnd erklärte er mir, dass dies Kontoführungskosten sind, die angefallen sind. Und das obwohl keine Einzahlung oder Abhebung statt gefunden hat. Hätte ich das Geld in der Bettmatraze aufbewahrt, hätte ich immer noch die DM 20,57. Und ich hätte die Möglichkeit, ohne betragliche und zeitliche Begrenzung sowie ohne Gebührenerhebung Banknoten und Münzen der Bank deutscher Länder (BdL) - mit Ausnahme der 50-Mark-BdL-Note II (grün), Ausstellungsdatum 1948 (Einlösung eingestellt am 15.03.1951),
Banknoten der Deutschen Bundesbank (Banknotenserien BBk I/Ia und III/IIIa) und auf Deutsche Mark oder Pfennig lautende Bundesmünzen - mit Ausnahme der 2-DM-Münze I. Ausgabe (1951, außer Kurs gesetzt seit 01.07.1958) bei allen Filialen der Deutschen Bundesbank während der Schalteröffnungszeiten einzulösen. Der amtliche Umtauschkurs beträgt 1 Euro für 1,95583 DM.

Haben wir bei der Lösung dieser Aufgabe etwas fürs Leben oder für die Schule gelernt?
 
hajo22 Am: 16.05.2019 10:56:29 Gelesen: 44612# 69 @  
@ abrixas [#68]

Lies doch dazu das von mir im Forum eröffnete Thema "Recht: Die Postbank und der Umgang mit alten Postsparbüchern".

Ich hatte Glück. Es steht jetzt nur noch ein kleines "Erinnerungsguthaben" im Buch. Am besten wird aber sein, ich löse das Konto ganz auf.

hajo22
 
abrixas Am: 16.05.2019 11:15:43 Gelesen: 44606# 70 @  
@ hajo22

Mein kleines "Erinnerungsguthaben" wurde mir letztendlich ausgezahlt!

50 € Cent!

Seitdem ist die Postbank für mich ein absolutes NOGO!
 
hajo22 Am: 16.05.2019 17:24:57 Gelesen: 44578# 71 @  
@ abrixas [#70]

Leider kann mein Postbank-Konto bei der hiesigen Post (= Drogeriemarkt) nicht gelöscht werden. Das geht nur bei einer Post mit Postbankpräsenz. Dazu muß ich reisen. Tja, so ist das Leben.

hajo22
 
Heinrich3 Am: 16.05.2019 21:11:20 Gelesen: 44519# 72 @  
@ hajo22 [#71]

Hallo Hajo,

das mit dem Löschen ist nun ärgerlich.

Bei unserer bisherigen Post-Filiale (vorher ein Postamt) hättest Du kein Problem damit, denn mir wurde erklärt, daß diese jetzt eine Filiale der Postbank ist.
Der Postler, den ich seit Jahren kenne, ist wie einige seiner Kolleg(inn)en jetzt Banker. Bisher gab es 2 separate Räume für die Banker, dort sitzen jetzt freiberufliche Immobilien - "Experten".

Die Ex-Postler arbeiten wie bisher am gewohnten Tresen und verkaufen auch noch Briefmarken usw.

Heinrich
 
epem7081 Am: 30.11.2019 23:24:45 Gelesen: 41532# 73 @  
@ volkimal [#56]
@ hajo22 [#57]

Wer weiß, was für eine Erklärung Anton Berg am 23.07.1946 abgegeben hat?

Hallo Volkmar, hallo Hajo,

bei Deinem Beitrag wäre schon eine Ansicht des Postsparbuches interessant gewesen, trägt es doch vermutlich einen Aufkleber, der auf die entsprechende Zone hinweist, in der Deine Bezugsperson beheimatet ist.

Ich kann hier ein Postsparbuch aus der Amerikanischen Zone vorstellen, in dem der Inhaber ebenfalls eine Erklärung am 26.5.1948 abgegeben musste. Der reine Wortlaut weicht vom Beispiel aus [#57] von Hajo zwar deutlich ab, es geht aber um den gleichen Sachverhalt.



Das Gesetz Nr. 52 der Militärregierung vom 1. August 1945 behandelte: Sperre und Beaufsichtigung von Vermögen. [1]

Insbesondere in den zugehörigen Anordnungen wurden detailliert Firmen und Funktionsträger aufgeführt, deren Vermögensverfügung der Militärregierung unterstand. Angedrohte Strafen haben auch die Todesstrafe nicht ausgeschlossen.

Das erste Gesetz zur Aufhebung des Besatzungsrecht wurde übrigens am 30. Mai 1956 vom Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates beschlossen, dabei blieben gewisse Teile des Gesetzes Nr. 52 aber unberührt [2].

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] http://www.flegel-g.de/PDF/SHAEF52.pdf
[2] https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?start=%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl156s0437.pdf%27%5D#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl156s0437.pdf%27%5D__1575150424373
 
hajo22 Am: 01.01.2020 18:32:17 Gelesen: 40873# 74 @  
In [#9] wurde bereits der (Ma)Werbestempel "Spare bei der / Postsparkasse / des Saarlandes" auf einem Briefstück gezeigt, wobei der Werbeeinsatz ein wenig verschmiert war.

Hier nunmehr der Werbeeinsatz besonders deutlich auf einem Brief vom 20.9.49 nach Zürich, wobei die rechte 10f-Marke unentwertet blieb (auf der Couvertrückseite kann man erkennen, daß der Brief echt gelaufen ist).



Kann ein Leser eine besparte Postsparkarte aus dem Saarland zeigen?

Gutes neues Jahr 2020,
hajo22
 
nagel.d Am: 01.01.2020 18:45:45 Gelesen: 40865# 75 @  
Wobei bei uns privat dieser Dienst bis in die 1980er Jahre genutzt wurde, gerade im benachbarten Frankreich um an Bargeld zu kommen denn EC; EC-Karte bzw. Kreditkarte kannte man ja nicht und da war die Postsparkasse der Weg um an Bargeld zu kommen denn eine Post gab es überall.
 
hajo22 Am: 01.01.2020 19:26:54 Gelesen: 40850# 76 @  
Brief aus Hannover 2 vom 7.2.1949 mit (Ma)Werbestempel "1.1.39 - 1.1.49 / 10 Jahre / Postsparkassendienst".

Weiß jemand, welche Orte diesen Ma-Werbestempel-Einsatz 1949 führten?



hajo22
 
epem7081 Am: 14.01.2020 17:36:15 Gelesen: 40418# 77 @  
Hallo zusammen,

Geldgeschäfte bei Nacht zu erledigen - vor mehr als einem halben Jahrhundert eine Herausforderung. Doch die Deutsche Bundespost steht da als Dienstleister zur Verfügung. Zunächst gilt aber die Devise: POSTSPAREN / überall Spargeld / immer Bargeld. 98 Postämter im Bundesgebiet einschließlich West-Berlin sind im Postsparkassendienst auch nachts dienstbereit.





Darüber informierte das hier abgebildete Informationsblatt mit kompletter Adressenangabe dieser 98 Postämter und einer rückseitigen Übersichtskarte im Format DIN A 3. Ob das für viele eine vorteilhafte Botschaft war: Dann ist es beruhigend zu wissen: ein paar Straßen oder Kilometer weiter ist ein Postamt, das immer - Tag und Nacht - einen Postsparkassenschalter geöffnet hält. ... Heben Sie diese Karte gut auf, dann wissen Sie, wo Sie jederzeit - sogar nachts - Ihr Postspargeld bekommen. Die Dichte der Standorte auf der Landkarte spricht für sich.

Ohne nähere Formblattangaben kann man mit den Postleitzahlen und dem abgebildeten Autobahnnetz (Stand 1964) auf die Zeit um die Mitte der 60er Jahre schließen.

Kaum zu glauben wie sich die Welt in Geldgeschäften gewandelt hat, resümiert
Edwin
 
filunski Am: 15.01.2020 00:29:10 Gelesen: 40370# 78 @  
@ hajo22 [#76]

Hallo Hajo,

dieser Werbeeinsatz kam anscheinend nur in Hannover, wie gezeigt, zum Einsatz. Bei Bochmann ist er nicht als Maschinenserienstempel gelistet und Stichproben bei anderen Städten mit Postsparkassenämtern brachten ebenfalls Fehlanzeige.

Viele Grüße,
Peter
 
Journalist Am: 01.02.2020 16:36:24 Gelesen: 39769# 79 @  
Hallo an alle,

ob der folgende Beleg auch noch zum Postsparkassendienst gehört, ist mir nicht ganz klar - aber hier passt er auf alle Fälle am ehesten hin:



Besonders interessant ist der Stempel Saarbrücken Postanweisungs-Auswechslungsstelle. Gehörte dieser Dienst zum Postsparkassenwesen oder eher zum Postgirodienst ?

Viele Grüße Jürgen
 
Totalo-Flauti Am: 14.05.2020 20:25:52 Gelesen: 37592# 80 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Postsparbuch der Deutsch Post aus der Zeit vom 8.1.1981 bis 30.3.1987. Die Führung des Kontos erfolgte in der Regel auf dem Leipziger Postamt 33. Die einzelnen Kontobewegungen wurden mit einem Quittungsstempel (übrigens noch nicht in der Stempeldatenbank als Stempelart vorhanden) bestätigt. Die einzelnen Mitarbeiter hatten scheinbar jeweils einen unterschiedlichen Unterscheidungsbuchstaben im Stempel. Es sind die Buchstaben b, c, f, g und h zu erkennen.

Der erste Eintrag stammt aus Berlin. Auf der Adessseite hat das Berliner Postsparkassenamt einen Tagesstempel abgeschlagen. Die Stempelfarbe für die Quittungsstempel wechselte auf den Leipziger Postämtern im Zeitraum 1983 bis 1986 von violett in schwarz (Scan 5). Da in der Zeit mit dem Konto nichts weiter geschah, läßt sich der Zeitraum nicht weiter einengen.

Mit der "schwarzen" Phase haben sich auch die Quittungsstempel geändert. Es gibt keine Unterscheidungsbuchstaben mehr. Es gibt jetzt eine 8-stellige Zahl. Die ersten 4 Zahlen 2434 stehen wohl für die Dienststelle. Die letzten 4 Zahlen sind, wie vorher die Unterscheidungsbuchstaben, dem jeweiligen Schalterbeamten/-beamtin zu zuordnen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.






 
Journalist Am: 16.09.2022 11:00:18 Gelesen: 16165# 81 @  
Hallo an alle,

beim Aufräumen habe ich das folgende sehr interessante und vermutlich selten aufgehobene Merkblatt für den Deutsch-italienischen Postsparverkehr gefunden:




Wie der Startseite zu entnehmen ist, handelt es sich bei Seite 5 incl. Rückseite Seite 6 um den Antrag.

Sehr interessant ist, das auf der hier gezeigten Seite 7 auch ein Tagesstempel abgeschlagen werden musste und wie viele Lire als Rückzahlungskarten für Italien ausgestellt wurden.

Ich bin sehr froh, das dies aufgehoben und nicht weggeworfen wurde.

Zum Schluß noch die Rückseite des Merkblatts:



Wer kann hier weitere Merkblätter für andere Länder vorlegen oder gab es das nur für Italien ?

Viele Grüße Jürgen
 
Sherlock Am: 16.09.2022 13:47:36 Gelesen: 16132# 82 @  
Das PostsparBUCH war, auch wenn es heute noch in Kartenform existiert, eine äußerst praktische Einrichtung. Im Gegensatz zu den Sparbüchern von konventionellen Banken bot es im Alltag erhebliche Vorzüge. Kosten für Kontoführung oder Abhebung fielen keine an.

Meist war die Post länger und auch an Samstagen geöffnet. Selbst in kleinen Orten gab es einen Schalter, was den Bezug von Bargeld vereinfachte. Hinzu kam, dass es praktisch in allen westeuropäischen Ländern Abhebungen erlaubte, außer in Frankreich.

Die Auszahlung erfolgte in der Landeswährung, meist zu einem recht günstigen Wechselkurs. Im Gegensatz zu Traveller-Checks konnte bei Diebstahl damit kein Geld abgehoben werden. Dafür sorgte die Autorisierung durch eine separate Ausweiskarte. Außerdem erfolgte häufig eine Kontrolle mit Listen von gesperrten Sparbuchnummern vor einer Auszahlung.

In der Rückschau sind entwertete Sparbücher bis zur Einführung der Digitalisierung Anfang der 1990-er-Jahre eine enorme Fundgrube für Stempelabschläge. In manchen Postämtern erfolgte eine Auszahlung sogar am Paketschalter. Stempel von Auslandsreisen lassen manches Postsparbuch zu einem Souvenir werden.

Umschlagvorderseiten im Laufe der Jahre



Einige Stempelabschläge; links London, rechts Zürich


 
Baber Am: 17.09.2022 07:22:09 Gelesen: 16080# 83 @  
@ Sherlock [#82]

Stempel von Auslandsreisen lassen manches Postsparbuch zu einem Souvenir werden.

Da hast Du ein wahres Wort ausgesprochen.

Sie waren in einer Zeit, als jedes Urlaubsland noch seine eigene Währung hatte, unheimlich praktisch, da man in jedem Postamt Geld einwechseln konnte und das zu einem günstigeren Kurs als auf der Bank.

Und wie Du sagst, dienen sie auch als Erinnerungen. Ich habe seit 1972 alle meine Postsparbücher aufgehoben. Wenn ich mich frage, wann war ich mit der Firma 1988 zum Schifahren auf der Planai, sehe ich den Poststempel von Radstadt, wo wir übernachtet haben. Für den Pfingstlaub 1988 in Jesolo finde ich die Kündigung des DM Betrages am 16.8.1988, denn für Italien mußte man zu Hause den DM-Betrag kündigen und bekam Gutscheine für Lire, die dann vor Ort ausbezahlt wurden.



Gruß
Bernd
 
Thomas Michael Am: 04.06.2023 11:01:53 Gelesen: 9025# 84 @  
Guten Tag,

ich habe meine alte Postsparkarte gefunden und überlege nun, was ich damit am sinnvollsten mache - ich selbst möchte sie nicht behalten.

Dem Postmuseum hier in Berlin schenken, einer Sammlung übergeben (welcher?) oder bei ebay einstellen?

Gibt es hier im Forum einen Tipp?

Herzlichen Dank schon einmal und schöne Grüße!

Thomas Michael


 
HWS-NRW Am: 04.06.2023 11:26:49 Gelesen: 9016# 85 @  
@ Thomas Michael [#84]

Hallo Thomas,

das ist ein schöner Beleg, der gehört in die Rubrik "Fiskalmarken - Geldwesen", er würde mich erstens interessieren als Abbildung in meinem Buch, zweitens hätte ich auch einen Sammlerkollegen, der die Serie "Berühmte Deutsche" sammelt und ausstellt.

Melde Dich doch bitte mal bei mir.

Mit Sammlergruß
Werner
 
Journalist Am: 14.07.2023 17:24:34 Gelesen: 7746# 86 @  
Hallo an alle,

kann mir eventuell jemand bei der folgenden Frage weiterhelfen:



Wie man diesem Scan entnehmen kann, wurden hier am 6.8.1945 in Bautzen 2.30 DM auf eine Kontrollkarte übertragen.

Kann mir hier jemand sagen, was so eine Kontrollkarte sein könnte bzw. für einen Nutzen hatte und ob das damals im August 1945 überhaupt schon wieder möglich war ?

Schon jetzt vielen Dank für Teilantworten oder Hinweise dazu.

Viele Grüße Jürgen
 
bernhard Am: 14.07.2023 23:05:08 Gelesen: 7700# 87 @  
@ Journalist [#86]

Hallo Jürgen,

der Postsparkassendienst erfolgte nach dem Krieg regional sehr unterschiedlich, ähnlich wie der Postverkehr. Er begann oft schon vor der Wiederaufnahme des Briefverkehrs.

Das Postsparkassenamt Wien, welche alle Konten im Deutschen Reich führte und die Gelder verwaltete, war nach Kriegsende nicht mehr erreichbar. Die Gelder für die Auszahlung von Guthaben mussten von anderer Stelle aufgebracht werden, deshalb waren Auszahlungen waren meist auf ein tägliches und monatliches Maximum begrenzt. In jedem Bezirk wurde dies unterschiedlich gehandhabt.

Die RPD/OPD Dresden versuchte offenbar die Guthaben dieser Konten festzuhalten und erfasste diese, vielleicht um einen Überblick über die Finanzlage zu erhalten. Ich denke das Wort heisst KONTOKARTE, nicht KONTROLLKARTE. Deine Eintragung scheint eine Besonderheit der RPD/OPD Dresden zu sein.

Viele Grüße
Bernhard
 
saeckingen Am: 15.07.2023 12:03:10 Gelesen: 7638# 88 @  
Das Postsparbuch war früher auf Reisen sehr praktisch, da man auf jedem Postamt in Deutschland und bei den meisten in Europa ganz leicht an Bargeld kam. Im Ausland konnte man immer DM 100 oder ein Mehrfaches davon abheben und wurde in Landeswährung ohne Gebühren ausgezahlt.

Ich habe es als Jugendlicher auch ausgiebig genutzt.

Hier ein Auszug aus meinem Postsparbuch mit Auszahlungen aus England (London, Bournemouth und Bath):



Was glaube ich nicht sonderlich häufig vorkam, war eine Auszahlung in der DDR. Hier habe ich mir am 25.5.90 DM 100 am Postamt am Alexanderplatz auszahlen lassen. Leider ist der Stempel etwas schwach, aber lesbar. Zu diesem Zeitpunkt wurden schon DM ausbezahlt, obwohl diese erst am 1.7. in der DDR eingeführt wurde.



Grüße
Harald
 
bernhard Am: 18.07.2023 20:14:03 Gelesen: 7290# 89 @  
@ Journalist [#86]
@ bernhard [#87]

Hallo Jürgen,

ich habe nochmal in der Literatur recherchiert. Laut einem Artikel im Postarchiv Nr. 1/2 1950 wurde der Postsparkassendienst in der RPD Dresden am 20. Juni 1945 wieder aufgenommen.

... Postsparbücher, die erstmalig nach der Wiederaufnahme des Dienstes vorgelegten wurden, waren durch einen Strich unter der letzten Einzahlung und durch den Vermerk ".....RM ...Rpf Guthaben auf das Kontoblatt zu übertragen" abzuschließen. Gleichzeitig mußte vom Postamt ein Kontoblatt mit Angabe der Sparbuchnummer und der Anschrift des Sparers angelegt werden. Die Kontoblätter waren zusammen mit den Tageslisten und den zugehörigen Buchungsunterlagen wöchentlich einmal bzw am Monatsletzten unter Verwendung der üblichen Zahlkartenbriefumschläge an das Postscheckamt Dresden einzusenden, wo die Buchung und Verrechnung der Beträge vorgenommen wurde. ...

Offenbar war diese Handhabung nur in der RPD/OPD Dresden so.



Dresden N 12, 2.8.45

Viele Grüße
Bernhard
 
Journalist Am: 19.07.2023 19:30:42 Gelesen: 7175# 90 @  
@ bernhard [#89]

Hallo Bernhard,

zuerst einmal vielen Dank für die tolle Nachforschung und ergänzende Auskunft - super - danke.

Ergänzend eine vielleicht dreiste nicht leichte Frage, gibt es hier denn überhaupt Angaben, wann wo in Deutschland der Postsparkassendienst wieder nach Ende des 2. Weltkriegs aufgenommen wurde ?

Oder muss man hier alles sehr regional prüfen und betrachten und noch einiges Forschen und Quellen suchen ?

Viele Grüße Jürgen
 
bernhard Am: 19.07.2023 20:51:23 Gelesen: 7162# 91 @  
@ Journalist [#90]

Hallo Jürgen,

es ist eher deine letztere Vermutung. Es ist ähnlich wie bei der Wiedereröffnung des Briefverkehrs, je nach Besatzungszone regional von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. Teilweise lief der Postsparkassendienst einfach ohne Unterbrechung weiter. Selbst das offizielle Datum für Dresden (20, Juni 1945) hat sicher noch frühere Daten zu bieten. In Berlin wurde der Postsparkassendienst erst 1950 aufgenommen. Mancherorts wurde er nur kurz aufgenommen und wegen Geldmangel wieder eingestellt.

Siehe zur Thematik beispielsweise bei Strobel [1] oder bei Anderson/Bänsch/Meyer/Porsche [2]. Wobei bei Strobel der Postsparkassendienst ausgenommen ist; er erwähnt aber die Aufnahme des Dienstes noch vor dem Briefverkehr.

Ich schreibe gerade an einem Artikel zum Postsparkassendienst im Raum Chemnitz, speziell der Ortschaft Rabenstein (Sachs) unter amerikanischer Besatzung. Hier habe ich vier Frühdaten aus dem Mai 1945. Rabenstein wurde am 14. April von der US-Armee besetzt.

Suchst du eine bestimmte Gegend, Stadt?

[1] Wolfgang Strobel: Die Aufnahme des Postverkehrs in Deutschland nach der Besetzung 1945 bis 1950
[2] Anderson/Bänsch/Meyer/Porsche. Die Sächsischen Schwärzungen 1945. Band 1

Viele Grüße
Bernhard
 
Journalist Am: 20.07.2023 16:32:24 Gelesen: 7032# 92 @  
@ bernhard [#91]

Hallo Bernhard,

bei mir liegt hier derzeit kein aktueller Schwerpunkt diesbezüglich vor. Aufgrund deiner Informationen war das für mich eher ein Verständnisfrage, wie man hier den derzeitigen Sachstand einschätzen muss.

Ich bin nun aber auf alle Fälle schon mal schlauer, wenn ich zukünftig mal wieder so ein Postsparbuch sehen sollte, um dies dann entsprechend leichter beurteilen zu können. Dazu muss man aber natürlich erst auch einmal entsprechende Postsparbücher aus dieser Zeit finden.

Ich wünsche Dir noch viele Erkenntnisse bei Deiner Forschung und viel Erfolg - wo soll denn Dein Artikel dann mal erscheinen ?

Viele Grüße Jürgen
 
bernhard Am: 20.07.2023 20:59:50 Gelesen: 6971# 93 @  
@ Journalist [#92]

Hallo Jürgen,

der besagte Artikel bei der ArGe DEUNOT. Ein weiterer, über Vorkriegs-Postsparbücher in Berlin, ist für die FG Berlin in Planung.

Kann dir gerne nach Erscheinen eine pdf zusenden.

Von einem FG-Mitglied weiß ich, dass er an einem größeren Handbuch dazu arbeitet.

Viele Grüße
Bernhard
 
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