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Thema: (?) (186/189/193/195-196) Stempel bestimmen: Russland
Das Thema hat 199 Beiträge:
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Marcel Am: 27.12.2014 19:26:33 Gelesen: 105047# 25 @  
@ Heinrich3 [#23] [#24]

Hallo Heinrich!

Beide Stempel sind aus der Provinz Kowno (Ковенская губерния/Kowenskaja guberni). Das Gouvernement Kowno war eine Verwaltungseinheit des Russischen Reiches. Solange dieses Bestand hatte, war es Teil des Generalgouvernements Wilna. [1] Hier findest Du auch Karten.

Den ersten Stempel kann ich nicht genau erkennen, aber der zweite ist aus Žagarė (Жагаре/Жагоры) in Litauen. [2]

schöne Grüße
Marcel

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Gouvernement_Kowno
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%BDagar%C4%97
 
Marcel Am: 27.12.2014 19:54:20 Gelesen: 105036# 26 @  
Hallo Heinrich!

Ich bin es noch einmal. Ich glaube Dein 1. Stempel ist der Ort Попеляны - habe dazu keinen Link gefunden - hat aber nichts mit dem in der Ukraine zu tun. Habe Dir beide Orte auf der Karte herausgesucht. Auf der Karte sieht man auch die ganzen Postanstalten.



nochmal schöne Grüße
Marcel
 
Heinrich3 Am: 28.12.2014 10:54:41 Gelesen: 104994# 27 @  
Hallo Marcel,

herzlichen Dank für die Informationen oben; dann kann ich zumindest den Stempel aus Žagarė zur Aufnahme in philastempel.de vorschlagen. Beim 2. bin ich mir nicht sicher, ob er ein OK bekommen würde.

Offensichtlich war Žagarė auch damals eine Grenzstation, denn der Stempel aus Popeljan (?) ist der späteste. Mich interessiert ja auch der Weg, den der Brief Ihrer Majestät des Kaisers aller Reussen gelaufen ist. Nun noch die Frage, ob Du den Ort idenfizieren kannst, an dem Pastor Jeske wohnte? Ich lese Sawnari.

Nochmals Danke und noch schöne Tage bis 2015 und weiterhin.
Heinrich
 
Marcel Am: 28.12.2014 14:13:33 Gelesen: 104965# 28 @  
@ Heinrich3 [#27]

Hallo Heinrich!

Savnary / Sawnari scheint eine alte Bezeichnung zu sein für eine Kronskirche, denn ich habe ähnliche Briefe gefunden auch an Savnary, aber in anderen Orten.

http://lithuania.jkaptein.nl/tsaeng02_places.html

Dein Stempel aus Попеляны ist definitiv Papilė (früherer Name: Popielani).
Da er ein späteren Stempel zeigt, so wurde der Brief nachgesendet - siehe Dein Briefkopf, da stehts Попеляны Kов. . Kов. steht hier wieder für Ковенская губерния (Gouvernement Kowno)

http://lt.wikipedia.org/wiki/Papil%C4%97

Zudem habe ich ein Liste von 1863 des Personal-Bestand der Evangelisch-Lutherischen Consistorien in Rußland. Dort findest Du auch den Kurländischen Consistorial-Bezirk und Doblensche Präpositur der Grenzregion zu Zagare.

http://www.roots-saknes.lv/Religions/Lutherans/1863/Personal_bestande.htm#D

Auf dieser Karte kannst Du den Postweg zumindest bis Zagare nachvollziehen.

http://et.wikipedia.org/wiki/Pilt:1820_%D0%9A%D1%83%D1%80%D0%BB%D1%8F%D0%BD%D0%B4%D1%81%D0%BA%D0%B0%D1%8F_%D0%93%D1%83%D0%B1%D0%B5%D1%80%D0%BD%D0%B8%D1%8F.jpg

Hier ein Ausschnitt.



schöne Grüße
Marcel
 
10Parale Am: 24.02.2015 21:00:12 Gelesen: 104670# 29 @  
Hallo,

dieser eingeschriebene Brief nach Jassy (Rumänien) aus dem Jahr 1884.

Kann jemand den Stempel des russischen Postamtes lesen? Wäre sehr dankbar, da ich die Postwege von Russland nach Rumänien studieren möchte, welche Literatur gibt es da (vermutlich Tchilinghirian?)

Der gepunktete Buchstaben "R" dürfte vermutlich für Einschreiben stehen. Mich wundert die lange Beförderungsdauer, abgesandt wurde der Brief wohl am 24. August 1884 - Ankunftsstempel Jassy vom 13. September 1884. Oder kommt da wieder der gregorianische bzw. julianische Kalender ins Spiel?

Bei dem Ankunftsstempel Jassy handelt es sich wohl um den Stempel B2 fig. 678 Seite 137 von Kiriac Dragomir "Stampilografie Postala".

Liebe Grüße

10Parale


 
Fips002 Am: 24.02.2015 21:17:41 Gelesen: 104661# 30 @  
@ 10Parale [#29]

Hallo 10 Parale,

ich lese Kasimow.

Gruß Dieter
 
Michael D Am: 24.02.2015 21:56:14 Gelesen: 104649# 31 @  
@ 10Parale [#29]

Hallo 10Parale,

Fips002 hat Recht, es ist Kasimov im Gouvernement Ryazan. Es handelt sich um einen Einschreibebrief, wie von dir vermutet. Und deine 2. Vermutung bezüglich der Kalenderdifferenz julianisch-gregorianisch (12 Tage) trifft auch zu.

Gruß
Michael
 
10Parale Am: 25.02.2015 20:13:48 Gelesen: 104597# 32 @  
@ Michael D [#31]
@ Fips002

Vielen herzlichen Dank für diese wertvolle Mitteilung.

10Parale
 
filunski Am: 07.07.2015 08:29:27 Gelesen: 103937# 33 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich hier eine Ganzsachenpostkarte aus Russland:



Aufgegeben am 8.8.1912 von Odessa (wenn ich die kyrillischen Buchstaben richtig interpretiert habe) nach Paris. Meine Frage dazu bezieht sich auf den mir völlig unbekannten Maschinenstempel, hier im Detail:



Gibt es hier vielleicht Jemanden, der den Maschinentyp erkennt oder Hinweise dazu geben kann?

Vielen Dank schon jetzt für alle Recherchen. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Marcel Am: 07.07.2015 19:10:27 Gelesen: 103893# 34 @  
@ filunski [#33]

Hallo Peter!

Es ist ein KRAG Maschinenstempel - schaue mal bitte hier hinein [1].

schöne Grüße
Marcel

[1] http://www.jkaptein.nl/krag01.htm
 
filunski Am: 07.07.2015 19:25:46 Gelesen: 103888# 35 @  
@ Marcel [#34]

Hallo Marcel,

herzlichen Dank, super Link! :-)

Beste Grüße,
Peter
 
Eilean Am: 06.08.2015 18:54:26 Gelesen: 103623# 36 @  
Hallo,

gehe ich richtig davon aus, dass dieser Stempel und die Marke aus 1934 stammt?



Beste Grüße
Andreas
 
jmh67 Am: 06.08.2015 21:11:36 Gelesen: 103603# 37 @  
@ Eilean [#36]

Mit hoher Wahrscheinlichkeit stimmt Deine Vermutung betreffs des Stempels, auch wenn sonst nicht viel lesbar ist. Die Marke dürfte 1930 herausgekommen sein, und 1954 war die Post ohnehin teurer (40 Kopeken im Inland).

-jmh
 
Altmerker Am: 06.08.2015 21:12:36 Gelesen: 103603# 38 @  
@ Eilean [#36]

Hallo,

ich denke schon, der Brief kommt von der Gesellschaft für Kulturelle Beziehungen der UdSSR. Näheres habe ich in meinem Archiv nicht gefunden. Vielleicht von Stalin abgewürgt?

Gruß
Uwe
 
Eilean Am: 07.08.2015 09:42:10 Gelesen: 103561# 39 @  
@ Altmerker [#38]
@ jmh67 [#37]

Vielen Dank. Leider sprechen die Briefträgerstempel oben links keine Jahreszahlen. Die Stempel sind alle deutlich älter, so dass man immer auf der Suche nach ergänzenden Angaben ist bei dieser Art der Adressermittlung (hier Sonnenstr.). Aber ausgehend von der lesbaren 4 kam für mich nur 34 in Betracht, mit der Ausgabe der Marke erst 1930 ist das dann auch belegt.

Besten Dank.
Andreas
 
10Parale Am: 08.08.2015 14:51:59 Gelesen: 103489# 40 @  
@ Concordia CA [#18]

Der von Ihnen vorgestellte Beleg zeigt ein Wappen mit einem roten Kreuz. Welche Bedeutung liegt dem zu Grunde?

Ein ähnliches Wappen befindet sich links oben auf dieser Postkarte, freigemacht mit 4 Kopeken, die am 26.04.1904 von einem mir unbekannten Ort in Russland nach Thumringen (Rötteln bei Lörrach - Südbaden) versendet wurde. Ankunftsstempel von Thumringen vom 12.05.04.

Da im russischen Reich der julianische Kalender galt, muss man 12 Tage dazurechnen und wir sehen, dass der Brief lt. gregorianischem Kalender am 08.05.1904 abgesandt wurde und sein Bestimmungsort nach 4 Tagen erreichte.

Kann jemand den russischen Abgangsort entziffern?

Vielen Dank

10Parale


 
Heinrich3 Am: 08.08.2015 17:47:35 Gelesen: 103462# 41 @  
Hallo,

der Aufgabeort ist Mariampol im jetzigen Litauen - ohne Concordia CA vorgreifen zu wollen. Die Sprache scheint mir Esperanto zu sein.

Schönes Wochenende wünscht
Heinrich
 
Jürgen Witkowski Am: 08.08.2015 20:44:26 Gelesen: 103440# 42 @  
@ 10Parale [#40]

Ich vermute, es handelt sich um Wohltätigkeitspostkarten zu Gunsten des Roten Kreuz. Das Zarenreich war dem Roten Kreuz und seinem Gründer Henry Dunant gegenüber sehr wohlgesonnen. Ähnliche Postkarten sind mir auch aus dem Deutschen Reich bekannt.

Zu den anderen Fragen hat Heinrich schon alles von Bedeutung geschrieben.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
KaraBenNemsi Am: 08.08.2015 22:29:23 Gelesen: 103428# 43 @  
@ 10Parale [#40]

Hallo,

es handelt sich um eine Postkartenausgabe der "Gemeinschaft der Hl. Ewgenija" (deutsch: Hl. Eugenia), so auch die Inschrift beim roten Kreuz.

Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich frei übersetzt der: "Sankt Petersburger Fürsorgeausschuss für die Schwestern des Roten Kreuzes" ("Санкт-Петербургский Попечительный комитет о сестрах Красного креста"). Eine andere Bezeichnung war noch "Попечительный комитет о сестрах милосердия русско-турецкой войны", also "Fürsorgeausschuss für die Barmherzigen Schwestern des Russisch-Türkischen Krieges". Russisch-Türkische Kriege gab es mehrere. Hier gemeint ist der von 1877-78. [1]

Die Gründung dieser Wohltätigkeitsorganisation im Jahr 1882 soll auf den Künstler Gawriil Pawlowitsch Kondratenko [2] und andere Künstler zurückgehen. Kondratenko rührte das Schicksal der Krankenschwestern des genannten Krieges (die sich während des Krieges für die Verletzten aufopferten, aber nach dem Krieg nicht mehr gebraucht wurden und verarmten usw.) so sehr, dass er sich für das Wohlergehen der Krankenschwestern einsetzte.

Schirmherrin der Gemeinschaft war Prinzessin Ewgenija Maksimilianowna Romanowa, Enkelin von Zar Nikolaus I., die wohl auch die Titel Herzogin von Leuchtenberg und Prinzessin von Oldenburg führte [3]. Deren Schutzpatronin war nun wiederum die Heilige Eugenia von Rom [4], nach der die Gemeinschaft der Hl. Eugenia benannt ist. Da für Wohltätigkeitszwecke Geld gebraucht wurde, verlegte sich die Gemeinschaft, die der Sache nach wohl ein Verlag war, unter anderem auf Herstellung und Verkauf von Postkarten. Sie gelten gemeinhin als hochwertig gedruckt und künstlerisch anspruchsvoll. Sie werden wohl in Russland recht gern gesammelt.

Viele Grüße

Carsten

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Osmanischer_Krieg_(1877–1878)
[2] https://ru.wikipedia.org/wiki/Кондратенко,_Гавриил_Павлович;
[3] https://ru.wikipedia.org/wiki/Евгения_Максимилиановна_Лейхтенбергская;
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Eugenia_von_Rom
Quelle: http://www.mirpoz.ru/ru/publications/history/detail.php?ID=1116
 
10Parale Am: 09.08.2015 15:53:16 Gelesen: 103379# 44 @  
@ Heinrich3
@ Concordia CA
@ KaraBenNemsi,

vielen Dank für diese ausgezeichneten Antworten. Es ist immer spannend, neue Aspekte in seiner Sammlung zu entdecken. Die Postkarte stammt aus einer kleinen Korrespondenz, von der ich hier noch weitere Karten zeigen möchte. Interessant die unterschiedlichen Gesamtfrankaturen.

Schönen Sonntag und vielen Dank.

10Parale


 
nor 42 Am: 09.08.2015 18:14:45 Gelesen: 103359# 45 @  
Betr. Beitrag [#36] möchte ich darauf hinweisen, dass auf dem Umschlag ein Sowjetischer Zensurstempel aufgeschlagen wurde, so wie er auf der Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiter Korrespondenz anzutreffen ist.

Nor 42
 
Altmerker Am: 09.08.2015 20:22:41 Gelesen: 103345# 46 @  
@ nor 42 [#45]

Das bringt ja einen ganz neuen Aspekt. Der Rhombus trägt aber den von mir beschriebenen Text. Ist diese Kulturvereinigung Zensurbehörde gewesen? Meine Zensur-Vorlage-Briefe der AG Rissland bzw. Feldpost ähneln ausschließlich in der Stempelform diesem Beleg, Zensur-Nummer fehlt, Text fehlt.

Gruß
Uwe
 
Eilean Am: 09.08.2015 22:49:42 Gelesen: 103329# 47 @  
@ Altmerker [#46]

Wird ja immer interessanter. Zensur-Experten vor. Die beiden Stempel links sind jedenfalls von der Münchner Nachschlagestelle, da ja der Straßenname fehlte.

Der Brief hat rückseitig nichts weiter zu bieten.

Gruß
Andreas
 
Altmerker Am: 10.08.2015 13:00:44 Gelesen: 103290# 48 @  
@ Eilean [#47]

Unterdessen habe ich es einem Sammlerfreund und Juroren gezeigt. Der schloss definitiv aus, dass das ein Zensurstempel sei.
 
filunski Am: 30.01.2017 16:40:44 Gelesen: 96584# 49 @  
Verehrte "Russland-Spezialisten",

heute erhielt ich die im Folgenden abgebildete, zufrankierte Ganzsachenpostkarte:



Die Karte lief im Jahre 1907 von, ja von wo (?), nach Leipzig (Ankunftstempel 5.12.1907).

Da ich weder Russisch kann, noch der Kyrillischen Zeichen mächtig bin, ein paar Fragen zu dem mir ungewöhnlich erscheinenden Aufgabestempel. Was für ein Stempel ist das, normaler Tagesstempel oder etwas anderes? Was steht darin, Ortsname, Zusatz? Ist das Datum, ich lese 21.11.1907, das gleiche auch nach unserer Zeitrechnung oder liegt ihm ein anderer Kalender zugrunde?



Freue mich über jede Antwort und Erleuchtung. :-)

Vielen Dank,
Peter
 

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