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Thema: (?) (155) Großherzogtum Baden: Belege des 19. Jahrhunderts
bayern klassisch Am: 06.03.2013 08:50:26 Gelesen: 123019# 1 @  
Incoming Mail Großherzogtum Baden

Liebe Sammlerfreunde,

weil ich nicht nur von der bayerischen Philatelie und Postgeschichte fasziniert bin, sondern mir auch die Post des Großherzogtums Baden sehr am Herzen liegt, schnappe ich mir hin und wieder auch etwas von oder nach Baden, das mit Bayern nicht zu tun hatte.

Heute möchte ich einen Portobrief aus La Guaira (Venezuela) vom 20.5.1861 vorstellen, der nach Rauenberg bei Wiesloch in Baden geschickt wurde. Doch wie kam er dahin?



Die Royal Mail Steamship Company, die in der Karibik verkehrte, hatte unter Kapitän F. Woolly die Atrato ausgesandt, welche die Post dort einsammelte und am 29.5.1861 von St. Thomas aus Richtung GB fuhr.

Am 12.7.1861 kam der Brief in London an und erhielt siegelseitig den roten Stempel von dort. Die unglaubliche Schnelligkeit der damaligen Post wird einem deutlich, wenn man vom Folgetag (!) den französischen Bahnpoststempel ANG AMB CALAIS sieht, der für ANGLETERRE AMBULANT CALAIS steht und auf Sendungen aus oder über GB nach und über Frankreich abgeschlagen wurde.

GB verkaufte der französischen Postverwaltung dergleichen Briefe nicht individuell berechnet, sondern nach Gewicht, wie man an dem französischen Taxstempel GB 1 F 60 C (für GB 1 Franc 60 Centimes je 30g Briefgewicht) ersehen kann. Da der Brief einfachen Gewichts war, also unter 7,5g wog, reichte die an GB bezahlte Pauschale für mindestens 4 oder gar 5 Briefe.

Über Paris lief er nach Strasbourg, wo er am 14.6.1861 ankam und sofort der badischen Bahnpost aus Richtung Basel nach Heidelberg übergeben wurde. Diese stempelte BADEN über FRANKREICH, denn eine Leitung über GB - Belgien und Preußen wäre auch möglich gewesen, was ganz andere Gebühren nach sich gezogen hätte.

Die badische Bahnpost rechnete mit der französischen Bahnpost ab und kreditierte ihr für diesen Brief den Standardsatz von 24 Kr. (bis 7,5g in Frankreich und bis 1 Loth im Postverein bzw. in Baden galt er als einfach).

Noch am 14.6.1861 kam er in Heidelberg an und wurde spätestens am nächsten Tag dem Empfänger zugestellt.

Was ich nicht klären kann, sind die 5 Kr., die Baden ab der Grenze bei Kehl für sich ansetzte.

Briefe aus Venezuela in die altdeutschen Staaten sind handverlesen und ich bin sehr froh, diesen einen zeigen zu können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 06.03.2013 10:42:32 Gelesen: 123002# 2 @  
@ bayern klassisch [#11]

Guten Morgen,

nicht aus Venezuela sondern aus den USA an den gleichen Adressaten wie bei bayern klassisch.



1855 Incoming Mail USA - Baden 45 Kreuzer Rate über Aachen/Prussian Closed Mail

Der Tarif setzt sich folgendermaßen zusammen:

5 Cent USA
18 Cent Seeporto
2 Cent Belgien (Transitgeb.)
5 Cent für den Postverein

Einen Brief aus Venezuela kann ich nicht zeigen. Nur einen Brief aus Hamburg nach Venezuela, passt aber nicht in diesen Thread.

Viele Grüße Altdeutschland
 
doktorstamp Am: 06.03.2013 11:08:44 Gelesen: 122991# 3 @  
@ bayern klassisch [#11]
@ Altdeutschland [#13]

Es gibt fünf bekannte Bücher, die sich mit Post aus dem Raum Süd-Amerika und Karibik befassen.

Georg Mehrtens: Die Karibik, Drehkreuz (mit Schwerpunkt St. Thomas).

Michael Rego: drei-bändiges Werk; Steamship Lines to the Carribbean.

L.E. Britnor: Royal Mail Steam Packet Co.

Die Werke von Mehrtens und Rego sind noch nicht vergriffen. Das Buch von Britnor längst vergriffen aber gelegentlich noch im Antiquariat erhältlich.

http://www.pennymead.com/results.php?ct=1&grp=&sub=346&q=&adesc=&where=&m=s&sort=adddate DESC&st=0

Soeben nachgeschaut und das Buch von Britnor wie die von Rego sind auf Lager.

Und diese Seite ist auch unentbehrlich:

http://www.theshipslist.com/

mfG

Nigel
 
bayern klassisch Am: 06.03.2013 13:06:59 Gelesen: 122966# 4 @  
Liebe Sammlerfreunde,

habt vielen Dank für eure Briefe, Links und Kommentare. Ich hoffe, wir sehen hier noch viele, schöne Briefe an Landfried oder andere, badische Empfänger.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 07.03.2013 10:44:48 Gelesen: 122915# 5 @  
@ bayern klassisch [#4]

Guten Morgen,

ich bleibe mal bei der Landfried-Korrespondenz. Hier ein Brief aus Holland von 1857:



Der Brief kommt aus dem 2. niederländischen Rayon. Die Niederlande erhalten 10 Cent oder 7 Kr. zzgl. 9 Kr. Vereinstaxe, entsprechend 16 Kr. Gesamtgebühr.

Viele Grüße Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 07.03.2013 14:01:46 Gelesen: 122890# 6 @  
@ Altdeutschland [#5]

Weil ich mir nicht sicher bin, ob jeder die Tarife intus hat, möchte ich hier etwas präzisieren:

20 NL Cents für die NL als einfacher Brief bis 1 Loth aus dem 2. Rayon bis zur preußischen Grenze. Preußen vergütete knapp 2 Sgr. an die NL, weil es ein Portobrief war. An Preußen 9 Kr., weil der Zielort vom der pr. Grenze über 20 Meilen entfernt lag.

Baden zog 16 Kr. vom Empfänger ein, die man an Preußen zurückgeben musste, weil man gar nichts hier verdiente.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 13.03.2013 15:45:02 Gelesen: 122823# 7 @  
Guten Tag,

nachstehend ein vielleicht auf den ersten Blick unscheinbarer Brief. 3 Kreuzerfrankatur mit Aufgabestempel Kehl nach Freiburg.



Es handelt sich aber nicht um einen badischen Inlandsbrief. Der Brief wurde in Straßburg/Frankreich geschrieben und aus Kosten- und Zeitersparnisgründen erst in Kehl aufgegeben.



Viele Grüße Altdeutschland
 
Altdeutschland Am: 14.03.2013 14:17:27 Gelesen: 122791# 8 @  
Guten Tag,

heute möchte ich wieder einen Brief aus den USA nach Baden vorstellen. Diesmal jedoch nicht über die Prussian Closed Mail (siehe Beitrag [#13], sondern mit der Cunard-Linie 1867 über Hamburg. Hamburg hatte der Bremen Mail entsprechende Tarife.



Der Satz von 22 Kreuzern galt für Baden seit dem 01.11. 1860. Davon entfielen 6 Kreuzer auf den Postverein + 16 (fremdes Porto) auf die USA. Diese Aufteilung wird durch den seltenen Verrechnungsstempel 4 1/2 Sgr. / 6 Xr auch explizit dokumentiert.

Viele Grüße Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 14.03.2013 16:33:34 Gelesen: 122779# 9 @  
Hallo Altdeutschland,

ich hoffe, hier noch einen bald zeigen zu können - vlt. bringt ihn die Post schon morgen.

Hier hat Preußen die 6 Kr. kassiert und musste, wie du richtig schreibst, 16 Kr. = 4 1/2 Groschen den USA vergüten. Entgegen vieler Auktionsbeschreibungen bekam Baden, welches die 22 Kr. vom Empfänger kassieren musste, gar nichts.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Manne Am: 14.03.2013 16:58:00 Gelesen: 122771# 10 @  
Hallo zusammen,

das Thema heißt zwar Vorphilatelie, aber die gezeigten Belege sind aus der Zeit danach. Im Anhang ein Brief von Villingen, gestempelt am 14.5.1884, nach Schwenningen, Rückseite Ankunftstempel 15.5.84

Gruß
Manne



[Überschrift redaktionell geändert am 15.03.13]
 
bayern klassisch Am: 19.03.2013 11:32:11 Gelesen: 122729# 11 @  
Argentinien - Baden 1868

Liebe Sammlerfreude,

gerne würde ich mehr Briefe dieser Korrespondenz zeigen, aber es mangelt an der Masse, wie man sich leicht vorstellen kann. Den einzigen, mit bekannten in der 2. Gewichtsstufe habe ich aber schnappen können, auch wenn es kein Sonderangebot war.





Geschrieben in Buenos Aires (damals "Ayres") am 10.9.1868 lief er auf Wunsch des Absenders unfrankiert "per Steamer via Bordeaux" nach Rauenberg bei Wiesloch/Heidelberg in Baden. Am 12.9. erhielt der den Stempel "Buenos Ayres Paquetbot Francaise. N. (Rest kann ich nicht lesen).

Die Leitung über Rio de Janeiro nach Bordeaux kann also angenommen werden. Wenn man mir die Linie und die Schiffsdaten zukommen lassen könnte, wäre ich entzückt.

In jedem Fall kam er über Strasbourg - Kehl, wo er den Stempel Frankreich über Baden erhielt, mit der Gewichtsangabe "2" an, so dass er für die Strecke bis dahin doppelt zu taxieren war (nur 7,5g Schritte). Nach meinen Berechnungen wären das 2 mal 24x für fremde Posten (Frankreich) gewesen, zu denen, jetzt galt das Loth, nur 3x für Baden kamen. Das machte aber ein Porto von 51x aus.

Hier wurde aber 1f 3 = 1 Gulden 3x taxiert. Auf diese komme ich nur nach dem Postvertrag Bayerns mit Frankreich vom 1.7.1858, denn das waren 30x je einfachem Brief = 1 Gulden und 3x für Baden. So war es aber garantiert nicht. Möglicherweise hat man auch den Brief mit einem amerikanischen verwechselt, der kostete je 7,5g auch 30x fremdes Porto, zu denen dann 3x für Baden gekommen wäre.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.03.2013 11:35:47 Gelesen: 122705# 12 @  
Liebe Sammlerfreude,

mir ist ein schönes Briefchen in meine "badischen Finger" gefallen ist. In New York am 17.8.1858 geschrieben stempelte die dortige Post ihn am Folgetag mit dem für die Prussian Closed Mail vorgesehenen schwarzen Portostempel 23 Cents New York British Packet, womit die Forderung der USA gegen Preußen von 23 Cents zum Ausdruck gebracht wurde.



Das Porto von 30 Cents total gliederte sich in 5 Cents USA (hier hat man gut verdient, weil ja in NY selbst geschrieben, was ansonsten für 300 Meilen bis 1/2 Unze (14,2g) gereicht hätte, 18 Cents für den Transatlantiktransport, 2 Cents für Belgien (geschlossener Transit) und 5 Cents für Preußen (Aachen fungierte als Vereinsaufgabepost).

Der Absender kannte wohl die Linien damals gut, denn er notierte Per Steamer Persia oben links. Das konnte richtig sein, musste aber nicht. Hier war es korrekt, denn am 18.8.1858 lief die Persia der Cunard Line aus. Aber dann verlief alles ein bisschen anders, als geplant. Warum?

Die Persia stoppte im kanadischen Halifax am 22.8. und nahm die Poststücke und Passagiere der Europa auf. Diese war am 14.8. mit der Arabia bei Cape Race kollidiert. Die Arabia konnte ihre Reise nach New York fortsetzen, die Europa aber nicht! Daher wurde die Europa am 15.8. nach St. Johns in Neufundland gebracht und repariert. Erst am 27.8. konnte sie ihre weitere Reise nach Liverpool antreten, wo sie logischerweise ohne Poststücke eintraf, weil diese zuvor der Persia übergeben worden waren.

Die Persia landete am 28.8. in Liverpool an und von dort ging der geschlossene Postsack mit den deutschen Korrespondenzen über den Kanal, ab Ostende mit der belgischen Bahnpost nach Aachen, wo der rote Eingangsstepmel vom 31.8. abgeschlagen wurde. Der weitere Transportweg ist interessant, denn den Rhein herunter konnte man die Poststücke nur bis Koblenz mit der Bahn leiten, dann gab es erst wieder einen Anschluss in Wiesbaden (TT).

Er lief folglich mit einem Treidler am linken Rheinufer entlang bis Bingerbrück, überquerte dann die Brücke (keine durchgehende Verbindung zu Mainz-Wiesbaden!) und von dort über Darmstadt und Heidelberg am 1.9. weiter. Der badische Bahnpoststempel XIII vom 1.8. (!) war falsch eingestellt, denn zu diesem Zeitpunkt war der Brief in New York noch gar nicht geschrieben worden. Richtig war der Korrekturabschlag IX vom 1.9. um 16.15 Uhr der Strecke nach Heidelberg in Richtung Appenweier (Fahrplan vom 1.6.1858 bis zum 30.9.1858 ).

Am 2.9. bekam die Stadtpost ihn von der badischen Bahnpost übergeben, von wo aus er in das ca. 5 km entfernte Wiesloch - Rauenberg, damals noch ohne eigene Poststation, gelangte.

Aachen hatte das blau notierte Porto adressseitig notiert, welches aber eher einer "43", denn einer "45" glich. Später, um nicht zu wenig vom Empfänger einzuheben, strich man die undeutliche Taxe durch und notierte leserlicher (für die damalige Zeit) 45x daneben. Einen Landbotenvermerk gab es nicht, da man die Post offenbar abholte oder in Heidelberg liegen ließ.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
doktorstamp Am: 19.03.2013 11:59:04 Gelesen: 122722# 13 @  
Lieber bayern klassisch [#11]

Die Beförderung dieses Briefes dürfte von dieser Gesellschaft unternommen worden sein:

Compagnie Générale Transatlantique - French Line

Hier der Link:

http://www.theshipslist.com/ships/lines/french.shtml

Die Karibischen Inseln dienten als Drehkreuz für sämtliche Europäische Länder.

Deswegen ist es keineswegs verwunderlich, Postämter anderer Nationen auf den Inseln zu finden.

Martinique war Frankreich zugeordnet, Grossbritannien hat aber hier auch ein Postamt eine Zeit lang gehalten.

St. Thomas, Dänemark unterstellt, hatte mehrere Postämter, darunter Grossbritannien, Frankreich, und die Niederlande.

St. Vincent, von dieser Insel im Britischen Besitz ging viel Post an Frankreich ab. Dadurch belegt da nicht nur Poststücke diese Beförderung nachweisen, häufig trifft man auch die losen Marken der Insel mit Französischen Taxvermerken.

Als der Dampftantrieb die Segelschiffe ersetzten sind dann die Inseln St. Lucia und Jamaika (Kingston) von grosser Bedeutung, da hier Kohle in grossen Mengen auf Vorrat gehalten war.

mfG

Nigel
 
bayern klassisch Am: 19.03.2013 13:53:50 Gelesen: 122709# 14 @  
@ doktorstamp [#13]

Lieber Nigel,

hab vielen Dank für deine wie immer hoch interessanten und wichtigen Hintergrundinformationen. Gerne würde ich auch etwas aus deiner Sammlerecke zeigen, aber wie du weißt, ist das nach Altdeutschland handverlesen, wenn es das überhaupt noch heute gibt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 01.04.2013 10:01:37 Gelesen: 122632# 15 @  
Guten Morgen,

Incoming Mailbriefe können natürlich auch aus den deutschen Staaten kommen. Nachstehend ein Brief aus 1864 der vom taxischen Postamt in Bremen an die bekannte Adresse befördert wurde. Taxis war für diesen Kurs zuständig.



Die Taxe beträgt 12 Kreuzer, 9 Kr. für die 3. Entfernungszone + 3 Kr. Ergänzungs- oder Strafporto da nicht mit Francomarken freigemacht.

Viele Grüße Altdeutschland
 
Manne Am: 01.04.2013 11:55:56 Gelesen: 122621# 16 @  
Hallo zusammen,

hier zwei Briefe von Villingen nach Schwenningen vom 22.6.1853 und 3.11.1854.

Gruß
Manne


 
Altdeutschland Am: 16.04.2013 18:09:58 Gelesen: 122559# 17 @  
Hallo zusammen,

ein weiteres Beispiel aus der bekannten Korrespondenz, allerdings ist das Herkunftsland nicht so häufig: Malta.



1880 frankiert mit einer 2 1/2 d Marke

Viele Grüße
Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 26.04.2013 09:14:16 Gelesen: 122465# 18 @  
@ Altdeutschland [#17]

Ein tolles Stück - wer hat damals schon Post aus Malta bekommen?

Liebe Freunde,

ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass Briefe aus Argentinien in der Klassikzeit nach Baden Massenware sind, noch den Standort eines Goldesels in meinem Garten vermuten, aber den konnte ich nicht liegen lassen - Buenos Aires, 27.10.1862, via Southampton nach Rauenberg, das man im fernen Südamerika in der "Bad. Pfalz" wähnte.



Nach dem Tarif vom 3.4.1861 mit dem Leitweg GB wurden 58x für den einfachen, bis 1 Loth schweren Brief - porto wie franko - fixiert, der über Belgien und Preußen (Aachen) instradierte. Die VO Nr. 15 vom 12.4.1861 (galt für Bayern, wie hier beschrieben und für Baden, wofür ich keine Original Verordnung habe), war festgesetzt worden, dass dergleichen Briefe 9x für den Postverein (hier: Preußen) und 14 Sgr. = 49x für fremde Posten anzusetzen waren. Die britische Taxe von 1 Shilling 4 Pence = ca. 49 Kr. sehen wir mittig manuell erfasst.

Wegen des Lothgewichtes waren die Korrespondenzen zwar gefördert, aber Briefe unter einem halben Loth konnten für wesentlich kleinere Münze via Frankreich versandt werden, so dass man davon ausgehen kann, dass nur Briefe über 7.5 bis 16g bzw. darüber hinaus diese Leitung kannten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 07.05.2013 13:23:27 Gelesen: 122363# 19 @  
Liebe Sammlerfreunde,

was ist denn hier passiert?



Am 6.11.1869 schrieb man einen weniger attraktiven Brief im schönen Heidelberg an die Firma Georg Feiger Söhne in Würzburg. Die mit ihm versehene 3x Marke der letzten Ausgabe Badens wies den Brief als einfachen Gewichts aus. Artig stempelte man den Brief und die Marke in Heidelberg - aber dann muss etwas schief gegangen sein, denn vorn und hinten sehen wir den Ringnummernstempel 63 abgeschlagen, der nun nicht wirklich zu Würzburg oder Bayern gehörte.

Tatsächlich war der 63er der Postexpedition in Hüfingen zugeteilt worden - aber Hüfingen lag nicht auf dem Weg von Heidelberg nach Würzburg, sondern kurz vor der Schweizergrenze in Richtung Konstanz. Üblich wäre es hier m. E. gewesen, den Ortsstempel auf der Siegelseite abzuschlagen und den Brief dann wieder Richtung Bayern zu kartieren. 2 Abschläge von absolut aussagearmen Ringnummernstempeln kenne ich bei derartigen Briefen nicht.

Die überragende Schnelligkeit der damaligen Post beweist der Eingangsstempel einen Tag später in Würzburg, so dass man über das Datum gar keine Verspätung erkennen konnte. Ob der Empfänger in Würzburg aber schon Literatur darüber besaß, welcher Postexpedition in Baden die Nr. 63 zugeordnet worden war?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 07.05.2013 13:41:10 Gelesen: 122361# 20 @  
Liebe Sammelfreunde,

folgenden Brief habe ich zwar schon einmal woanders gezeigt, paßt jedoch auch hier hinein.



Am 16.08.1862 nachmittags zwischen 4 -5 Uhr in Magdeburg am Leipziger Bahnhof wurde dieser eingeschriebener Brief unfrankiert aufgegeben. Folgerichtig sind 18 Kreuzer Porto notiert worden.



Ankunft war schon der Folgetag - also recht zügig und dort wurden noch 2 Kreuzer Bestellgeld zum Porto dazu addiert, so dass nun final 20 Kreuzer zu zahlen war.



Unten links (im Inhalt) wurde notiert:
Recommand(iert)
2 Wechsel

Unterstellen wir den Wert von 136 Thaler 9 Sgr. 6 Pfennige - dann hätte es franco 12 Sgr gekostet!

Im Portofalle:
6 Sgr Werttaxe * 3,5 = 21 Kreuzer
6 Sgr Fahrposttarif (P13) von weiteren 21 Kreuzer
Gesamt 42 Kreuzer ohne Bestellgeld - also mehr als das Doppelte - ein schöner Postbetrug.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 07.05.2013 19:27:49 Gelesen: 122342# 21 @  
Hallo liebe Badensammler und die, die es werden wollen.

An und für sich sammle ich die altdeutschen Badenmarken (es gibt ja auch welche nach 1945) auf Brief, sofern erreichbar für den Normalsammler. Damit scheiden aus die Mi.Nrn. 1a, 21 und 22, die "großen" Sammlern vorbehalten bleiben. Diese Marken kann man jedoch lose einer Briefsammlung hinzufügen und damit die Badensammlung in den Hauptnummern komplettieren.

Da hier so viele unfrankierte Briefe gezeigt werden, füge ich einen dazu aus der berühmten "Farina"-Korrespondenz (Eau de Cologne).

Der unfrankierte Brief an Farina, Köln, wurde am 9.11.(18)66 in Genf aufgegeben, lief noch am gleichen Tag über Lausanne und Basel ins Großherzogtum Baden (ovaler Grenzübergangsstempel "Schweiz über Baden", den man gelegentlich auch auf badischen Marken sieht, dann aber wird's teuer), wurde weiterexpediert mit der Bahnpost "Heidelberg-Basel" Z(ug)26, 10. Nov. (18)66 und erreichte noch am selben Tag Köln.

Schneller wird die Post aus Genf nach Köln heutzutage - trotz Flieger - auch nicht befördert.

Zu den vorderseitig berechneten Gebühren kann ich wenig sagen, bis auf die rote "6" (vermutlich Silbergroschen) sind die anderen Zahlen nicht lesbar, der Inhalt des Faltbriefes ist nicht erhalten geblieben (daher Gewicht unbekannt).
Und hier der Brief mit Vorder- und Rückseite (diese 2x zum besseren Lesen):



Weiterhin viel Freude an der Badenphilatelie und jetzt wird es bald Zeit für schöne Markenbriefe.

Jochen
 
bayern klassisch Am: 07.05.2013 19:55:27 Gelesen: 122335# 22 @  
Hallo Jochen,

hier spielt der PV Baden - Schweiz vom Okt. 1852 die entscheidende Rolle.

Die Schweiz taxierte ihn mit 6 Kr. für den 2. Rayon (über 10 Meilen bis zum Grenztaxpunkt Basel - Schaffhausen) mit Rötel vor.

Diese entsprachen 2 Silbergroschen postalich (paritätisch nur 1,75 Sgr.).

Da Baden den Brief aus der Schweiz zukartiert bekam, wurde Efringen zur Aufgabepost für den Postverein und hatte daher Anspruch auf die Postvereinstaxe von 9 Kr. bzw. 3 Sgr. über 20 Meilen von dort bis Köln.

Da in der Währung der Abgabepost zu taxieren war, notierte die badische Bahnpost 5 Sgr. Gesamtporto. Preußen kassierte diese vom Empfänger und musste sie vollständig an Baden rückvergüten. Baden behielt davon 3 Sgr. = 9 Kr. und gab der Schweiz ihre 6 Kr. weiter.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 07.05.2013 22:47:36 Gelesen: 122322# 23 @  
@ bayern klassisch [#22]

Ich hatte anders gerechnet, Schweiz-Baden 12 Kreuzer und Baden-Preussen 6 Kreuzer = 18 Kreuzer = 6 Sgr. Selbstverständlich habe ich die schlangenförmige 5 (decimen) in der Mitte des Briefes gesehen = 5 Sgr. Das Porto erschien mir aber zu gering (siehe oben), die Zahlen nicht wirklich lesbar.

Die Postbeamten des 19. Jahrhunderts waren generell nicht zu beneiden. Unfrankierte Briefe, anderes Porto als frankierte, unterschiedliche Postverträge, Sonderregelungen im Grenzbereich, unterschiedliche Rayons, verschiedene Entfernungsstufen, verschiedene Gewichtsklassen, mehrere Leitwege Richtung Ausland, usw. usw. Eine Wissenschaft für sich.

Ich sah schon eine Oktogon-Ganzsache aus Preussen zu 4 Sgr. in die Schweiz (vermutlich anderer Leitweg), worüber ich mich auch gewundert hatte. Ihre Erläuterungen sind wirklich exzellent und akribisch recherchiert. Schönen Dank.

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 08.05.2013 10:55:52 Gelesen: 122296# 24 @  
Beginnen möchte bei den Markenbriefen mit einer harmlosen 3 Kreuzer Frankatur.

Harmlos? Bei genauem Hinsehen erkennt man eine eng gezähnte 3 Kreuzer-Marke, Mi.Nr. 16, die in nur einer Auflage produziert wurde und von der es keine Restbestände gab (Auflage > 200.000 Stück, frühestes bekanntes Ausgabedatum Feb. 1862).

So unspektakulär die Marke ist, so schwer ist sie auf Brief zu bekommen.

Hier ein Brief aus Freiburg Nummernstempel "43" in schwarz, Nebenstempel Achteck "Freiburg 31.Okt. (ohne Jahr) III" (als Abgangsstempel), Ankunft Achteck "Durlach 1.Nov. A III".

Leider ein unvollständiger Faltbrief, so daß eine genaue Jahresangabe nicht möglich ist (frühestens daher ab 1862).

Hier die Scans von Vorder- und Rückseite:

Der Brief ist "geadelt" durch das Prüfzeichen des Grandseigneurs der früheren Prüfergilde "Pfenninger" (Vorderseite links unten).



Viel Spaß weiterhin an der schönen Badenphilatelie mit ihren ästhetisch hochstehenden Markenausgaben von exzellenter Ausführung.

Jochen
 
kreuzer Am: 09.05.2013 11:54:37 Gelesen: 122262# 25 @  
Hallo zusammen!

Selbst bei einem kleinen Bayernsammler findet sich ab und an ein badischer Markenbrief, wenngleich auch mit bayerischer Relevanz.

Hier ein Brief von Kehl (Baden) nach Lindenberg (Bayern), frankiert mit einer Baden Nr. 4b, also ein Brief der ersten Gewichts- und dritten Entfernungsstufe. Aufgabedatum (belegt durch den Zweikreisstempel von Kehl als Aufgabestempel und den Briefinhalt) ist der 16.04.1861. Siegelseitig befinden sich ein badischer und ein württembergischer Bahnpoststempel, jeweils vom 17.04.1861. Das Datum der Transitstempel von Röthenbach Bhf. und Weiler ist leider nicht zweifelsfrei festzustellen, der Brief dürfte jedoch am 18.04. oder spätestens 19.04.1861 in Lindenberg angekommen sein. In Lindenberg stempelte der Inhaber der dortigen Postanlage mit seinem Stempel Ankunft, was so nicht vorgesehen war.

Die Einrichtung der ersten bayerischen Postablagen wurde mit Verordnung vom 8. Juli 1861 bekannt gemacht. Einige Postablagen nahmen jedoch schon vorher ihre Tätigkeit auf. Am 16.04.1861 wurde im Haus von Franz Josef Mayer in der Markstr. 15 in Lindenberg eine Postablage der Postexpedition Weiler eingerichtet. Es handelt sich um den frühesten bekannten Beleg mit dem Stempel der Postablage Lindenberg.

Viele Grüße

kreuzer


 
hajo22 Am: 09.05.2013 15:31:26 Gelesen: 122244# 26 @  
@ kreuzer [#25]

Auf der Rückseite Deines Briefes hat sich wohl jede Poststelle verewigt, anders kann ich mir dieses Tohubawohu auf Deinem Badenbrief nicht erklären.

Baden hatte auch schöne Auslandsbriefe, da fand das große Wirrwar auf der Vorderseite statt.

Hier ein Brief aus Säckingen nach Strassburg mit 9 xer karmin (Mi.Nr. 12) v. 7.1.(1862) mit PD-Stempel (Paid Destination), Verrechnungsstempel oval (7/AED) AED = Affranchie Etranger Destination = Bezahlt bis zum Bestimmungsort. Dann noch ein Grenzübergangstempel "Bade 8.Janv.62 -nicht lesbar- de Bale? (Basel). Diese Stempel in rot. Absendepostamt Säckingen und Nrn.-Stempel "121" in schwarz. Faltbrief ohne Inhalt. Ank.-St. Strassburg (RS).

Porto: 3 Kreuzer für Baden und 6 Kreuzer für Frankreich (unten handschriftl. "6 Wf" = 6 Kreuzer Weiterfranko). Damit wissen wir, daß der Brief max. 7,5 gr. gewogen hat, hätte er ein bad. Loth gewogen, so wären 3+12 Kreuzer = 15 Kreuzer fällig gewesen.

Dürfte hier mit dem Porto passen: Sehr dünnes Briefpapier (wie bei einem Aerogramm).

Hier das Bild:



Schönen Feiertag.
Jochen
 
bayern klassisch Am: 24.05.2013 12:53:23 Gelesen: 122083# 27 @  
Liebe Sammlerfreunde,

und erneut hat ein Überseebeleg nach Baden seinen Weg zu mir gefunden, diesmal aus dem sonnigen Argentinien. Dort zu sein könnte man sich wünschen, auch wenn es da jetzt Richtung Winter geht.



In Buenos Aires wurde er am 29.4.1862 geschrieben und unfrankiert auf seine lange Reise geschickt. Via Southampton schrieb der Absender, wünschte also die Leitung über GB. Diese taxierten ihn mit 1 Shilling und 4 Pence = 16 Pence = 48 Kreuzer) und routeten ihn über Belgien nach Aachen, wo ihn Preußen mit 58 Kr. taxierte.

9 Kr. behielt Preußen als Vereinsaufgabepost, nachdem er in Baden bezahlt worden war, den Rest musste man an Grossbritannien abführen und machte somit nochmal einen Kreuzer Gewinn.

Da er am 3.6. in London und am 4.6. in Aachen war, dürfte er am 5. oder 6.6. zugestellt worden sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 24.05.2013 13:29:44 Gelesen: 122080# 28 @  
Und weil man auf einem Bein auch in Baden nicht gut stehen kann, hier gleich der zweite:

Briefe aus Peru nach Altdeutschland sind sicher nicht jedem bekannt, daher möchte ich mal einen vorstellen, der sicher nicht in den Bereich des Standardbriefes gefallen sein dürfte.

Geschrieben wurde er in der Hauptstadt Lima am 13.3.1868 und gerichtet an die Firma Landfriedt in Rauenberg bei Wiesloch in Baden. Der Inhalt ist eine Provisionsrechnung für Käufe dort.

Nun würde man unterstellen können, dass der Brief von der Pazifikseite Südamerikas über die Landenge bei Panama oder über Asien und Ägypten seinen Empfänger hätte erreichen sollen und irgendwie tat er das auch, aber nicht mit der Post!

Ein Blick in die Tarife der damaligen Zeit weist die Möglichkeiten aus, ihn zu befördern:

Ab 1.1.1863 via England für 86x = 1 Gulden 26x je Loth (er wiegt ca. 10g).

Ab 26.3.1864 via Preußen (!) für 68x = 1 Gulden 8x je Loth.

Ab 3.12.1866 via Bremen oder Hamburg (!) für 49x je Loth oder ab

1.1.1857 via Frankreich für 37x je halbes Loth (34x für Frankreich) bzw. ganzes Loth (für Baden 3x).



Nichts von alledem, obwohl der Möglichkeiten viele sind, wurde gewählt. Statt dessen gab man ihm einem Kapitän auf die Reise nach Hamburg mit. Der erkannte oben auf der Adressseite für sich: "Porto Anteil Eine Mark sechs Schilling".

Die Reduktion der hamburgischen Währung betrug 1 Hamburger Mark = 16 Schllinge, somit hier 22 Schillinge. 4 Schillinge entsprachen 9x, demnach 5,5 mal 9 = 49,5x und somit genau dem Tarif entsprechend, den es via Hamburg/Bremen bei einer Leitung per Post ab dem 3.12.1866 gab!

Vermutlich ist der Brief ab Hamburg von der Firma. C. F. Overweg kuvertiert nach Raunheim gelangt, denn auch für die deutsche Poststrecke weist er keine Stempel oder Vermerke auf. Zu dieser Firma habe ich leider nichts eruieren können und würde mich freuen, wenn es talentiertere unter euch schaffen würde, etwas Licht in das Dunkel zu bringen.

Gerne lese ich Kommentare zu diesem Brief.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zockerpeppi Am: 06.09.2013 22:00:39 Gelesen: 121228# 29 @  
Ich hoffe, dass die Philaseiten-Klassiker mir weiterhelfen können, ansonsten muss ich mich bei http://www.altpostgeschichte.com anmelden (da treffe ich eh einige von euch wieder).

Folgenden interessanten Brief habe ich für meine Luxemburg Land und Leute Sammlung gekauft. Er geht an Léon de la Fontaine, chez son père à Luxembourg und kommt aus Heidelberg (Baden). Abgestempelt wurde er am 24.1.1839. Zu diesem Zeitpunkt war Luxemburg noch zweigeteilt, die Wende kam einige Monate später. Fürs Land war Belgien massgebend und für die Stadt die Niederlande. Somit gab es wohl zwei verschiedene Postverträge mit dem Ausland.



Der Brief geht nach Luxemburg. Die De La Fontaines haben in Luxemburg Stadt gewohnt haben. In diesem Fall galt wohl der Postvertrag Niederlande-Baden. Grenzübergangsbüro war normalerweise Trier. Die Portoprüfung ist mir nicht ganz gelungen denn der Faltbrief ist übersät mit Zahlenvermerken (15, 1 ½, 4 1/2, 4/13/7) und anderen Hinweisen in rot die ich nicht deuten kann. Im heutigen Zustand wiegt der Faltbrief 4 Gramm, vom Wachssiegel ist 1/3 erhalten.¨

Beim DASV habe ich nun folgenden Postvertrag gefunden: Vertrag zwischen den Ober Post-Behörden der P.P. Königlich-Preussischen und Königlich Niederländischen Majestäten - 21.Juni 1817. Zitat von Seite 8: für Briefe aus Baden über Aachen und Trier 4 ½ g. Groschen . Somit wäre ein Zahlenvermerk geklärt.

Hat jemand eine Idee ? Ich würde mich über jeden Hinweis freuen.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Wolffi Am: 07.09.2013 09:13:02 Gelesen: 121202# 30 @  
@ zockerpeppi [#29]

Anmelden ist da wohl nicht: nur mit Referenz. Die Anmeldung wurde deaktiviert.

Ich lese dort sehr gern, gerade weil sich dort manches zum Thema "Dänemark" findet, allerdings ist der Server seit 1-2 Tagen nicht zu erreichen.
 
bayern klassisch Am: 07.09.2013 14:11:32 Gelesen: 121181# 31 @  
@ zockerpeppi [#29]

Hallo zockerpeppi,

ein Traumbrief - Glückwunsch dazu!

"Beim DASV habe ich nun folgenden Postvertrag gefunden: Vertrag zwischen den Ober Post-Behörden der P.P. Königlich-Preussischen und Königlich Niederländischen Majestäten - 21.Juni 1817. Zitat von Seite 8: für Briefe aus Baden über Aachen und Trier 4 ½ g. Groschen . Somit wäre ein Zahlenvermerk geklärt."

Nicht ganz.

1817 rechnete Preußen mit dem Gutengroschen, der einen Tick mehr als 4 Kr. wert war. Dein Brief datiert von 1839 - da gab es die Gutengroschen schon lange nicht mehr (ab 1825 wurde in Silbergroschen fakturiert). 1 Sgr. entsprach aber nur 3,5 Kr., weil man den Thaler nicht mehr in 24 Gutegroschen, sondern in 30 Silbergroschen aufgeteilt hatte.

Der Absender in Heidelberg, und das ist wahrlich nicht häufig, frankierte voll bis zum Empfänger durch. Siegelseitig steht:

7 / 13 / 4. Das sind natürlich alles Kreuzerangaben, da in Heidelberg nur mit Kreuzern gerechnet wurde und die Aufgabepost notierte, was man ihr an Kurantgeld gab. Demnach bekam Baden (man nannte sich immer unten im Gebührenbaum) 7 Kr. für sich, 13 Kr. für Preußen und 4 Kr. für Luxemburg. Diese 4 Kr. entsprachen, wie oben vermerkt, einem Gutengroschen, wie es der alte Vertrag noch vorsah. Tatsächlich hat Baden natürlich nur das an Preußen (und Luxemburg) vergütet, was deren paritätische Forderung war.

Preußen (immer in roter Tinte) notierte das Franko für sich und Luxemburg i. H. v. 13 + 4 = 17 Kr. in seiner Währung, hier also 4 1/2 Sgr. neben dem badischen Frey - Vermerk. Preußen behielt davon aber nur 3 Sgr. und gab 1 1/2 Sgr. davon an Luxemburg weiter, die dieses mit 15 Centimes reduzierten.

Wenn du dich im Forum Altpostgeschichte anmelden möchtest, genügt für dich eine E-Mail an mich. Derzeit hat der Server ein Problem, welches hoffentlich bald behoben wird.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zockerpeppi Am: 08.09.2013 00:02:52 Gelesen: 121155# 32 @  
@ Wolffi

Mir hat ein Sammlerkollege den Hinweis auf das Forum gegeben. Ich habe eine Schwäche für Altbriefe, sammle aber nicht klassisch wie ihr und bin nicht auf ein Gebiet spezialisiert. Bei mir ist der Absender bzw der Empfänger massgebend und somit habe ich Briefe aus allen Herren Ländern wenn der Name passt.

@ Bayernklassisch

Danke. Dies hätte ich so bald nicht entschlüsselt. Allerdings die Sache mit dem g. Groschen/s Groschen hätte mir eigentlich auffallen müssen! Mich hatte vor einiger Zeit 1 1/3 vermeintliche s.Groschen auf einem Faltbrief nach Trier von 1819 kurz vor meinem ersten Wettbewerb fasst in die Krise gestürzt.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
bayern klassisch Am: 08.09.2013 09:48:02 Gelesen: 121133# 33 @  
@ zockerpeppi [#32]

Hallo Lulu,

der Trick war folgendermaßen: Man schloss einen Vertrag auf Basis Gutegroschen ab und verlangte als Südstaat 4 Kr. pro GGr. Das war auch richtig so. Ab der Änderung in Silbergroschen verlangte man aber nicht 3,5 Kr. pro Groschen, sondern weiterhin 4 Kr. vom korrespondierenden Publikum. Diese 12,5%ige Vergünstigung gab man nicht an das eigene Publikum weiter, denn man steckte sich diese in die eigene Tasche.

Kam ein Brief aus dem Groschengebiet in den Süden, reduzierte man jedoch die von dort notierten Silbergroschen brav mit 3,5 Kr., denn man brauchte nicht mehr zu zahlen, als die andere Währung wert war. So kam es vor, dass Briefe frankiert vom Süden in den Norden z. B. 20 Kr. Porto total kosteten, während Portobriefe vom Norden in den Süden billiger waren.

Der heutige Sammler, in Unkenntnis der postvertraglichen Gestaltungen und Währungsparitäten, wundert sich dann, warum die Briefbeschreibungen nicht aufgehen. Gut, dass wir drüber gesprochen haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Marcel Am: 31.10.2013 21:58:22 Gelesen: 120527# 34 @  
Hallo!

Ich habe hier zwei Baden-Faltbriefe und zwei Fragen!

Der erste Faltbrief lief am 02.02.(vermutlich 1857) von Stockach (Mi-Nr.6 gestempelt mit Nr.139) nach Hausen im Killertal bei Hechingen ans hohenzollener Pfarramt. Hier kann ich den Inhalt nicht genau lesen und bitte um Hilfe!





Der zweite Faltbrief mit Mi-Nr.18 lief am 02.10.1863 vom Badischen Versorgungsamt in Karlsruhe über Stockach (03.10.1863) und Möskirch (04.10.1863) nach Wornsdorf.

Dem Inhalt zu entnehmen handelt es sich um einen Schuldner der einen Teil der Schulden bezahlt und quittieren lassen hat. Demnach hatte er 47 Gulden 36 Kreuzer und Zinsen und Abzahlung bleibt ein Rest von 23 Gulden und 49 Kreuzer.

Meine Frage hierzu, handelt es sich um Meßkirch, warum diese Schreibweise Möskirch? Meine Vermutung ist das die Schreibweise mit der 1800 stattgefundenen Schlacht um Meßkirch und den Namenseintrag MOESKIRCH auf den Ruhmestafeln im Arc de Triomphe in Paris zusammenhängt.





schöne Grüße
Marcel
 
bignell Am: 31.10.2013 22:04:45 Gelesen: 120524# 35 @  
@ Marcel [#34]

Hallo Marcel,

ich glaube am Anfang "Hochzeit=Angelegenheit von Leutn. ???" zu lesen

Lg, harald
 
Marcel Am: 31.10.2013 23:51:32 Gelesen: 120510# 36 @  
@ bignell [#35]

Dank Dir Harald fehlen nur noch die Namen, manchmal ist es eben so das man x-mal draufstarrt und doch nichts erkennt.

schöne Grüße
Marcel
 
bayern klassisch Am: 01.11.2013 06:14:45 Gelesen: 120489# 37 @  
@ Marcel [#34]

Hallo Marcel,

da steht:

Hochzeit - Angelegenheit von Anton Reitniger von Stebach u(nd) der Jasmin Blickle von hier.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Marcel Am: 01.11.2013 11:25:55 Gelesen: 120470# 38 @  
@ bayern klassisch [#37]

Ich danke Dir für das Lesen - mal sehen, ob ich etwas herausbekomme über diese Beiden.

schöne Grüße
Marcel
 
bayern klassisch Am: 30.07.2014 12:58:49 Gelesen: 118628# 39 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wer sieht die (kleine) Besonderheit?



Wir schreiben den 13.2.1864, aber das Datum ist nicht so wichtig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
stampmix Am: 30.07.2014 13:07:05 Gelesen: 118624# 40 @  
hallo bayern klassisch,

ich fragte mich erstmal, was einen Bayern-Klassisch-Fan an einem Baden Brief nach Frankreich interessiert.
Ich vermute, es ist der Grenzübergangsstempel Baviere Strasb(ourg) Amb. , der da eigentlich nichts zu suchen hat.
Aber die fundierte Erklärung kannst Du sicher liefern.

Gruss
stampmix

Nachtrag: ich habe gerade deinen Beitrag im Forum für Postgeschichte gelesen.
 
bayern klassisch Am: 30.07.2014 14:09:15 Gelesen: 118609# 41 @  
@ stampmix [#40]

So ist es, sehr gut gesehen (und da ich ja auch seit Jahren schreibendes Mitglied der ARGE Baden bin, ist der Kauf interessanter Badenbriefe bei mir gar nicht sooo ungewöhnlich).

Bayern versandte seine Post südlich der Donau immer Richtung Baden - Kehl - Strasbourg nach Frankreich. Je nachdem, woher genau diese Briefpakete per Bahnpost in Baden einschlugen, wurden sie mit den badischen Briefpaketen zusammen nach Kehl transportiert.

Bei der Übergabe an die Franzosen hatten diese also zu schauen, woher das Briefpaket kam, also München oder Freiburg, Augsburg oder Baden Baden.

Sodann galt es, die richtigen Stempel für diese beiden unterschiedlich zu behandelnden Briefpakete (unter mehreren Dutzend!) zu finden und auf die richtigen Briefe abzuschlagen.

Also kann daher geschlossen werden, dass einer das Paket von Baden öffnete, aber den Stempel für das bayerische Paket heraus geholt hatte und anfing, alles abzustempeln, bis er merkte, dass er zum falschen Stempel gegriffen hatte. Dann konnte er alles so falsch lassen, wie es war, oder den/die falschen Stempel streichen (sehr selten) oder den/die falsch abgeschlagenen Stempel überstempeln (auch selten).

Aber es war auch möglich, dass Poststellen an der badisch - bayerischen bzw. württembergisch - bayerischen Grenze ihre Post nach Frankreich direkt kartierten, also nicht erst zu einem bayerischen Kartenschlussamt schickten, sondern gleich Richtung Westen abschickten.

Durch diese offene Transitierung konnte es passieren, dass badische, württembergische und bayerische Briefe zusammen verpackt wurden und natürlich auch in Strasbourg zusammen auf den Schaltertisch kamen. Dann bekamen alle Briefe den Stempel aufgedruckt, der für die Briefe aus dem Briefpaket (aus Württemberg den Tour Tassis - Strasbourg, aus Bayern den Baviere - Strasbourg, aus Österreich den Autriche - Strasbourg, aus Baden den Bade - Strasbourg und aus Preußen den Prusse - Strasbourg) nach dem jeweiligen Postvertrag vorgesehen war.

Ob mein Briefchen jetzt aus diesen, oder jenen Gründen den Bavière - Strasbourg - Stempel aufgedruckt bekam, lässt sich im nachhinein nicht mehr feststellen. Aber ich fand es interessant, auch diese Möglichkeit darstellen zu können und nicht nur darüber referieren zu müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 30.12.2014 14:45:53 Gelesen: 117605# 42 @  
@ Baden-Sammler

Nachdem dieser hochinteressante Thread (Anglizismus I) mit Incoming Mail (Anglizismus II) etwas Ruhe genossen hat, möchte ich zwei alte Briefe aus der Vorphila-Zeit posten (Anglizismus III) und mich gleichzeitg als Badener outen (Anglizismus IV).

Ich habe mir auch schon überlegt ob es nicht sinnvoll wäre in die ARGE Baden einzutreten. Aber da ich noch voll im Beruf stehe und weder bei meinem Briefmarkensammlerverein kaum zu sehen bin und auch die Kollegen der ARGE Rumänien höchstens ein Mal im Jahr vereinzelt zu Gesicht bekomme, möchte ich mich nicht selbst überfordern.

Zwei schöne Belege, datiert 17. April 1832 und Oktober 1834. Ich habe diese Briefe bei meinem England-Urlaub erworben für 15 Pfund erfeilscht, direkt in einem hübschen Laden am STRAND gegenüber STANLEY GIBBONS.

Liebe Grüße

10Parale






 
bayern klassisch Am: 08.06.2015 10:52:35 Gelesen: 116370# 43 @  
Liebe Freunde,

ein klassischer Schmuggelbrief aus Strasbourg wurde im nahen Kehl am 1.4.1866 mit 9 Kr. frankiert nach Augsburg aufgegeben.



Aus Frankreich hätte ein Brief bis 10g 40 Centimes = 12x gekostet, über 10 bis 20g 80 Centimes = 24x.

So durfte er bis 16,66g wiegen und kostete nur 9x, mithin eine Ersparnis von 3x bzw. 15x, falls er etwas schwerer gewesen sein sollte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 24.07.2015 12:30:45 Gelesen: 115850# 44 @  
Vollständig erhalten gebliebener Faltbrief aus Heidelberg vom 4.1.(1858) mit einer schön geschnittenen Nr. 4b.

Brief aufgeklappt.



BG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 24.07.2015 13:16:20 Gelesen: 115842# 45 @  
@ hajo22 [#44]

Und rheinabwärts wurde der Brief auch getreidelt - super Stück, danke fürs Zeigen!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
stampmix Am: 24.07.2015 13:45:50 Gelesen: 115832# 46 @  
@ bayern klassisch [#45]

Und rhein abwärts wurde der Brief auch getreidelt -

Wie muss ich mir das vorstellen? Und noch dazu bei Gegenverkehr?

mit bestem Gruß ;-)
stampmix
 
bayern klassisch Am: 24.07.2015 17:21:35 Gelesen: 115807# 47 @  
@ stampmix [#46]

Hallo stampmix,

der Kölner Stempel mit der Ligatur OE weist auf eine Schiffsbeförderung hin, die man von Baden aus erst mal belegen können muss. Ich kann es leider nicht.

Zu Treideln:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCIQFjAAahUKEwiewvzuiPTGAhVi4XIKHaEGDb8&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FTreideln&ei=6FeyVZ6uHeLCywOhjbT4Cw&usg=AFQjCNE307fwBQIbVzVpIzeoQ9CJMl74nA&bvm=bv.98476267,d.bGQ

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
stampmix Am: 24.07.2015 17:51:32 Gelesen: 115793# 48 @  
@ bayern klassisch [#47]

Hallo bayern klassisch,

mir ging es eher ums Fluss abwärts-Treideln, ansonsten war zwischen Rüdesheim und Remagen der Schiffstransport durch das Rheintal angesagt. Der Stempel sieht mir aber eher wie ein früher Bahnpoststempel, vergleichbar Coeln - Verviers, aus.

Links zu:

Stand der Eisenbahnverbindungen Ende 1857: http://www.ieg-maps.uni-mainz.de/mapsp/mape857d.htm
Nassauische Rheinbahn: https://de.wikipedia.org/wiki/Nassauische_Rheinbahn
Pfaffendorfer Brücke: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfaffendorfer_Br%C3%BCcke
Linke Rheinstrecke: https://de.wikipedia.org/wiki/Linke_Rheinstrecke

ab 1862 Rheinfähre Bingen: https://de.wikipedia.org/wiki/Trajekt_Bingen%E2%80%93R%C3%BCdesheim

mit bestem Gruß
stampmix
 
bayern klassisch Am: 24.07.2015 18:03:44 Gelesen: 115787# 49 @  
@ stampmix [#48]

Hallo stampmix,

es gab mal einen Artikel beim DASV, wenn ich nicht irre, in dem einer die Post auf dem Rhein erforschte. Hängen geblieben ist bei mir der Stempel von Cöln mit Ligatur, den der Autor eindeutig der Schiffsbeförderung zuweisen konnte.

Danke für die Links - sehr interessant alle miteinander.

LG von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 24.07.2015 18:11:51 Gelesen: 115784# 50 @  
Hallo in die Runde,

ich habe mir gerade nochmals den Artikel zur Rhein-Postbeförderung durchgelesen. Ein Schiffpoststempel ist dann gegeben, wenn er nachweislich vor Eröffnung der entsprechenden Bahnstrecke verwendet wurde.

Der Stempel Coeln-Bonn ist ein regulärer Bahnpost-Streckenstempel. Die Eröffnung war am 15.02.1844 und schon im Sommer verkehrten täglich 6 Zugpaare [1].

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bonn-C%C3%B6lner_Eisenbahn-Gesellschaft
 
bayern klassisch Am: 24.07.2015 18:38:16 Gelesen: 115776# 51 @  
@ Magdeburger [#50]

Lieber Ulf,

vielen Dank - ich hatte mir die Zeit ca. 1854 - 1857 gemerkt, aber man ist ja auch nicht mehr der Jüngste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Fips002 Am: 04.08.2015 11:20:05 Gelesen: 115597# 52 @  
Von mir ein Faltbrief von London 27.Juni 1837 nach Baden Baden 2.Juli 1837

Entsprechend dem Postamtsverzeichnis von 1828 betrug das Porto von London nach Deutschland 1 Shilling 8 Pence.

Der Faltbrief wurde mit einem Dampfschiff von London nach Ostende/Belgien befördert. Seit 1825 versahen 2 Dampfschiffe zwischen London und Ostende einen regelmäßigen Dienst, Fahrtdauer 15 Stunden.

Postgebühren: London zeichnete für die Seegebühr von London nach Ostende 1sh8d. Ostende belastete Preußen mit 20 holländische Cents.

Transit Belgien und Preußen 8 Silbergroschen, umgerechnet 28 Kreuzer, zuzüglich 9 Kreuzer badisch = 37 Kreuzer noch zu zahlen durch den Empfänger.

Stempel: Schwarzer Doppelkreisstempel London/27/June/1837
Rot orange Kreisstempel PAID/27 Ju 27/ 1837, zeigt, dass die Seegebühr bezahlt ist.
Rot orange Zweizeiler Kastenstempel ANGLETERRE/PAR OSTENDE (Aus England nach Ostende).
Rot orange Handstempel - WP - zeigt, dass der Brief im Transit durch West Preußen befördert wurde.
Schwarzer Doppelkreisstempel BADEN G.B/2/7, als Eingangsstempel.

Gruß Dieter


 
bayern klassisch Am: 04.08.2015 12:39:26 Gelesen: 115578# 53 @  
@ Fips002 [#52]

Hallo Dieter,

"Ostende belastete Preußen mit 20 holländische Cents."

Bist du sicher, dass Belgien mit Preußen in niederländischer Währung abrechnete?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Fips002 Am: 04.08.2015 17:19:10 Gelesen: 115550# 54 @  
@ bayern klassisch [#53]

Lieber Ralph,

der Brief wurde nach Ostende mit einem Dampfschiff befördert. Der belgische Beamte belastete Preußen mit 20 holländische Cents, obwohl die Konvention zwischen England und Belgien von 1834 festlegte, dass keine Transitgebühr von Belgien gegenüber England zu verlangen sind. Allein von Belgien war es möglich Transitgebühren gegen andere Länder zu erheben.

Der Gebrauch der holländischen Währung für diese Transitgebühr nach Preußen dauerte bis zum 1. Januar 1847, bis die Vereinbarung zwischen Belgien und Preußen rechtskräftig wurde. Belgien rechnete also mit Preußen in holländischer Währung ab.

Quelle: Understanding Transatlantic Mail - Volume 2 - Belgium Mail

Gruß Dieter
 
volkimal Am: 04.08.2015 19:11:50 Gelesen: 115535# 55 @  
Hallo zusammen,

ein Brief von Darmstadt nach Mannheim aus dem Jahr 1838:





Wieso der Taxvermerk von "2"(?) auf "8" verändert wurde ist mir nicht klar. Interessant ist die typisch badische Stempelform des Ankunftsstempels aus Mannheim. "G.B." = Großherzogtum Baden.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 04.08.2015 19:37:12 Gelesen: 115520# 56 @  
@ Fips002 [#54]

Lieber Dieter,

das wusste ich alles nicht - aber ich lerne gerne von dir dazu.

Unter diesem Aspekt muss ich mal meine Bayern - England - Briefe neu sichten.

Vielen Dank für diese wertvollen Infos.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 04.08.2015 19:39:26 Gelesen: 115517# 57 @  
@ volkimal [#55]

Lieber Volkmar,

Darmstadt lag ja ganz nah an der Grenze zu Baden, daher notierte man in Darmstadt 2 Kreuzer bis zur badischen Grenze.

Baden wies sein Porto von 6 Kreuzer erst gar nicht separat aus, sondern addierte es gleich zu den 2 taxischen Kreuzern zum Gesamtporto von 8 Kreuzer, die der Empfänger zu zahlen hatte.

Schöne Stempel sieht man immer gerne. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 04.08.2015 19:47:56 Gelesen: 115515# 58 @  
@ bayern klassisch [#57]

Lieber Ralph,

danke für die schnelle Antwort.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 22.10.2015 16:33:08 Gelesen: 114412# 59 @  
Liebe Sammelfreunde,

eine nette 3 Kreuzer-Ganzsache habe ich erstehen können:



Aufgegeben an einem 11.02. in Freiburg, aber erst am 14.02. in Magdeburg Neustadt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Todtnau Am: 25.12.2015 14:33:11 Gelesen: 113335# 60 @  
Hallo,

ich habe kürzlich den sich auf dem nachstehende abgebildeten Brief befindlichen Stempel "BAD.Oe." bei Philastempel eingestellt. Dazu erhielt ich folgende Nachricht:

Hallo,
ich bin mir nicht sicher, ob es sich um einen Transitstempel handelt. Der Stempel BAD.Oe.C. (das C. fehlt bei deinem Abschlag) steht für Badisch-Österreichische-Convention. Das bedeutet, wir haben es nicht mit einem Franco-Brief, sondern mit einem Porto-Brief zu tun. Dieser Link zeigt die Vereinbarung:
http://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/5249_Oesterreich_Baden_Aufhebung_Frankzwang.pdf

Vielleicht stellst Du den gesamten Beleg auf Philaseiten ein, damit unsere Experten Klarheit schaffen können.

Der Brief wurde am 14.10.1848 in Todtnau gestempelt und erhielt am 18.10.1848 in Feldkirch auf der Rückseite einen Eingangsstempel. Vielleicht weiß ja jemand was genaueres.



Weihnachtliche Grüße
sendet

W.A.
 
Magdeburger Am: 25.12.2015 15:30:27 Gelesen: 113325# 61 @  
@ Todtnau [#60]

Hallo Todtnau,

es handelt sich tatsächlich um einen Portobrief! 12 Kreuzer C.M. wurden in schwarz angeschrieben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
sentawau Am: 25.12.2015 17:46:00 Gelesen: 113296# 62 @  
Zum Beitrag von Magdeburger [#59]

Dieser Umschlag (U 12) kommt mit einem netten Plattenfehler (durch Abnutzung) vor: das "R" in DREI ist oben offen. Der Fehler ist relativ häufig.


 
Jürgen Witkowski Am: 25.12.2015 20:16:46 Gelesen: 113274# 63 @  
@ Todtnau [#60]

Die Abbildung des Beleges bringt Licht ins Dunkel.

Zunächst zum fraglichen Stempel BAD.Oe. selbst:

Im Handbuch der abgekürzten vorphilatelistischen Stempel von Hermann Derninger ist er unter der laufenden Nummer 33 beim Buchstaben B nur in der Schreibweise BAD.OE.C. aufgeführt. Im Postvertragsstempel Katalog von James van der Linden ist nur die von dir gezeigte Schreibweise gelistet, mit der Anmerkung: Verschiedene Formen.

Für die Einordnung in die Stempeldatenbank ist von Bedeutung:

1. welche Funktion der Stempel hatte,
2. wo der Stempel abgeschlagen wurde.

Der Stempel wurde nach meiner Meinung direkt am Aufgabeort Todtnau (Baden) abgeschlagen, um die Rechtmäßigkeit des Portobriefes zu dokumentieren. Das Porto wurde dann beim Empfänger in Feldkirch (Österreich) eingezogen.

Die nach meiner Meinung zutreffenden Antworten wären:

1. Portostempel
2. Todtnau.

Ich bitte die Spezialisten um Korrektur, falls ich zu ungenau definiert habe oder gar falsch liege.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
bayern klassisch Am: 25.12.2015 23:23:22 Gelesen: 113259# 64 @  
@ Todtnau [#60]
@ Concordia CA [#63]

Liebe Sammlerfreunde,

der Stempel hieß Badisch - Oesterreichische - Correspondenz, nicht "Convention". Vor dem Postvertrag Baden - Österreich von 1842 galt der Grenzfrankozwang Österreichs, so dass badische Absender bis zur Grenze Österreichs frankieren mussten und Österreich ab seiner Grenze das Porto für den Empfänger ansetzte.

Hier haben wir einen reinen Portobrief vor uns, der den Empfänger 12 Kreuzer Conventionsmünze kostete (14,4 Kreuzer rheinisch für einen Badener, aber stets "suplirt" = aufgerundet auf 15 Kreuzer rheinisch). Die Ersttaxierung von 10 Kreuzer Conventionsmünze war falsch. Der Transit lief über die Schweiz bzw. den Bodensee. Diese 12 Kr. CM wurden halbscheidig zwischen Baden und Österreich geteilt auf dem Verrechnungswege (quartaliter).

Wo der Vertragsstempel = kein Grenzübergangsstempel abgeschlagen wurde, ist schwer zu sagen, jedenfalls für mich.

Der Stempel ist nicht selten, aber auch nicht an jeder Ecke zu finden. Weil es eine ganze Reihe von Sammlern gibt, die die Postbeziehungen dieser Ecke intensiv sammeln, kostet er mehr, als man von seiner Häufigkeit her denken möchte.

Da hast du einen hübschen und sogar ein bischen interessanten Brief gekauft - prima!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Michael D Am: 26.12.2015 13:27:00 Gelesen: 113196# 65 @  
@ Concordia CA [#63]

Hallo zusammen,

ob dieser Stempel in Todtnau verwendet wurde? Ein Transitsammler ordnete ihn bis ca. 1848 Konstanz zu, danach möglicherweise den mobilen Bahnposten die letztgenannte Zuordnung findet sich auch bei Feuser/Münzberg.

Es scheint beide Stempel zu geben, einmal mit und auch ohne das ".C"

Gruß
Michael
 
Jürgen Witkowski Am: 26.12.2015 13:38:34 Gelesen: 113192# 66 @  
@ bayern klassisch [#64]
@ Michael D [#65]

Vielen Dank für die ergänzenden Hinweise und Korrekturen. Was für meine Erkenntnisfindung noch von Bedeutung ist, wäre die Funktionsbezeichnung des Stempels.

Postvertragsstempel halte ich für zu allgemein, Transitstempel passt ebenso wenig wie Portostempel. Was war seine genaue Funktion?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Michael D Am: 26.12.2015 17:40:34 Gelesen: 113159# 67 @  
@ Concordia CA [#66]

Hallo Jürgen,

Postvertragsstempel trifft es aber am besten.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 27.12.2015 08:55:27 Gelesen: 113112# 68 @  
@ Concordia CA [#66]

Lieber Jürgen,

wie Michael schon schrieb, gibt es m. E. keinen sinnvollen Ersatzbegriff für "Postvertragsstempel". Wenn zwei Postverwaltungen einen Vertrag aushandelten, der die Stempelung wechselseitig auszutauschender Briefe beinhaltete, so war es sinnvoll, diese mit Stempeln zu bedrucken, die auf eben diese Usancen hinwiesen.

Dadurch waren sie schon bei der Be- und Verrechnung von allen anderen Briefen unterscheidbar und fehlerhafte Be- und Verrechnungen kamen weitaus weniger vor, als bei einer unqualifizierten Auf- und Übergabe der Poststücke.

Diese Stempel waren NICHT für das Publikum gedacht, wie mancherorts vermutet wurde, denn das Publikum konnte mit ihnen wohl kaum etwas anfangen und die Taxen waren ihm eh in der Masse nicht geläufig.

Es ging einzig um die Vermeidung von Fehlberechnungen/Fehltaxierungen, die, wenn sie denn vorkamen, viel Ärger und Aufwand intern nach sich zogen. Man könnte rechnen je Fehler 1 Stunde Aufwand pro Postverwaltung, bei der Fahrpost u. U. deutlich mehr, wenn längere Strecken und mehrere Umkartierungen zu erfolgen hatten.

Konnte man diese "Reibungen" intern vermeiden oder gar einfach durch simples Stempeln umgehen, war dies genau DER Fortschritt, den ein neuer Postvertrag ausmachen sollte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Jürgen Witkowski Am: 27.12.2015 11:08:04 Gelesen: 113091# 69 @  
@ Michael D [#67]
@ bayern klassisch [#68]

Lieber Michael, lieber Ralph,

der geballten Kompetenz zweier erfahrener Altbriefsammler kann ich nur folgen. Daher werde ich in die Stempeldatenbank die Stempelart "Postvertragsstempel" einfügen.

Da sich der genaue Verwendungsort des Stempels, sinnvoll wäre das Grenzübergangspostamt gewesen, wenn ich Michaels Ausführungen richtig interpretiere, nicht zweifelsfrei belegen lässt, müssen wir den Ort noch offen lassen, da es im Laufe der Verwendungsdauer des Stempels "BAD.Oe." wohl mehrere unterschiedliche Typen und unterschiedliche Verwendungsorte gegeben hat.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Todtnau Am: 15.01.2016 22:11:42 Gelesen: 112535# 70 @  
Hallo,

da mir kürzlich bei Brief [#60] den Stempel betreffend prima weitergeholfen wurde, stelle ich hier nochmals Vorder- und Rückseite eines Briefs vom 20.9.1862 von Todtnau (Baden) nach Liège (Belgien) vor.

Wo wurden die Stempel "Allemagne par est" und "U.P.A.3eR." angebracht bzw. was bedeutet die Abkürzung?



Viele Grüße

W.A.
 
bayern klassisch Am: 15.01.2016 22:36:30 Gelesen: 112525# 71 @  
@ Todtnau [#70]

Hallo Todtnau,

du hast einen Portobrief vor dir, bei dem der Absender einen einfachen Brief bis 15g (unter 1 Loth) über Preußen nach Belgien abschickte. Die Aufgabepost notierte 3 Silbergroschen, die im Postverein von Preußen mit 9 Kreuzern an Baden rückvergütet wurden.

Preußen belastete die 3 Sgr. an Belgien, die mit ihrem eigenen Porto insesamt 5 Decimes = 15 Kreuzer postalisch (paritätisch 14 Kr.) vom Empfänger kassierten.

U.P.A. 3.e. R. = Union Postale Allemande troisieme Rayon = Deutscher Postverein aus dem 3. Rayon (über 20 Meilen vom Grenzpunkt Aachen).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 16.01.2016 14:25:39 Gelesen: 112452# 72 @  
@ Todtnau [#70]

Gerade habe ich gesehen, dass ich noch vergessen hatte zu schreiben, dass die preußische Bahnpost des 10. Speditionsbüros diese Postvertragsstemnpel U.P.A.3e. R. abgeschlagen hatten, weil je Rayon (es gab nur 3) bei Portobriefen 3 Kr. bzw. 1 Sgr. von Preußen später zurück zu vergüten waren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 31.05.2016 16:28:12 Gelesen: 109072# 73 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen hübschen Portobrief aus dem besinnlichen Todtnau vom 25.11.1852 nach Lyon.





Baden erhielt 2 Decimes am 26.11.1852 beim Grenzübergang St. Louis - Basel gut geschrieben und in Lyon am 28.11. kassierte man 4 Decimes Gesamtporto, also knapp 12 Kreuzer. Der Brief durfte in Baden hierfür nur einfachen Gewichts sein (unter 1 Loth in Baden, bis 7,5g in Frankreich). Er enthält eine schöne Rechnung der Firma Francois Joseph Faller, die ich hier gefunden habe:

http://www.faller-buersten.de/index.php?lan=de&env=profil

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Max78 Am: 09.09.2016 15:13:37 Gelesen: 106963# 74 @  
Hallo zusammen,

da ich bis jetzt wenig über die "einfachen" Sendungsarten im Großherzogtum Baden in diesem Thema gefunden habe und auch im Michel und Internet sehr wenig über die Vorphila-Taxierungen gefunden habe, möchte ich hier mal einen Beleg aus dem Jahre 1822 vorstellen, bei dem man auf Grund nicht vorhandener Abschläge erst einmal ein bisschen recherchieren/ entziffern muss.

Relativ einfach zu erkennen ist der Ankunftsort Radolfzell auf Briefvorderseite:



Um nachvollziehen zu können, von welchem Ort der Beleg versendet wurde muss man sich den Inhalt anschauen:



Weniger durch die Ortsangabe, die ich zuerst als "Wolterhausen" gedeutet habe, bin ich durch den textlichen Inhalt auf folgende Seite gestoßen, die einige Papiermühlen auflistet, ich denke auch für andere bestimmt ganz interessant: http://www.blogus.de/Pmuehlen.html

Erst durch diese bin ich auf die Papiermühle von Severin Bischof in Volkertshausen gestoßen, die ca. 15 km von Radolfzell entfernt ist.

Schaut man sich nun das Papier im Detail an findet man weitere Infos zur Papiermühle:



Grundsätzlich habe ich mich gefragt, in wie weit ein Porto für den Transport berechnet wurde. Auf Vorderseite sieht man den unterstrichenen Vermerk "durch Postwagen" und einen zweiten, bei dem ich zuerst dachte es handele sich um eine Währung. Doch vergleicht man das Kürzel mit dem Inhalt, wird einem klar, dass es sich um das Papiermaß "Ries" oder "Rieß" handeln muss. Meine Vermutung ist nun, dass es sich um eine portofreie Sendung (Rechnung plus Ware 1/2 Ries Papier) handeln müßte. Vereinzelt bin ich im Netz auf Begriffe wie "Postwagen-Portofreiheit" gestoßen, fand aber leider nichts passendes zum Großherzogtum Baden. Auf alle Fälle könnte die Kirche oder ihre Ämter unter eine solche Portofreiheit gefallen sein. Eventuell kann jemand ja noch etwas interessantes dazu beitragen, würde mich freuen.

mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 09.09.2016 17:21:39 Gelesen: 106930# 75 @  
Hallo Max,

ein interessanter Brief, der zwar den Vermerk "durch Postwagen" trägt, aber m. E. nicht mit der Post befördert wurde.

Dieser Vermerk indizierte den geplanten Versand mit der Fahrpost - aber manchmal schickte man doch "bei Gelegenheit" mit einem Privaten, der passenderweise nach Radolfszell fuhr.

Eine Portofreiheit konnte ja nur beim Postversand angesprochen werden - dafür fehlt aber bei der Fahrpost die Notation der Manualnummer auf dem Brief (und dem damals dazu gehörigen Postschein) und ggf. eine Taxe.

Filigrana kann dir aber sicher etwas zur Siegelung sagen, weil das ihr Steckenpferd ist. Jedenfalls hoffe ich das.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 09.09.2016 17:39:52 Gelesen: 106926# 76 @  
@ bayern klassisch [#75]

Vielen Dank Ralph, für die Einschätzung. Ich werde mal Ausschau halten nach Belegen aus dieser Zeit, die portofrei per Post versendet wurden, damit ich mal sehen kann, wie dies früher seitens der Post vermerkt wurde.

Um noch einen "portofreien" Beleg zu zeigen, der wirklich über die Post gelaufen ist, ein Beispiel der Aversionierung der Postgebühren für portopflichtige Briefe, der sich einzelne Gemeinden in Baden (schätzungsweise ab ca. 1860) gegenseitig vertraglich verpflichteten.

Beleg aus dem Jahre 1870 mit Vermerk "aversum" von Rheinbischofsheim nach Kork (Abschlag Offenburg), das rechtsrheinisch rund 12 km von Rheinbischofsheim entfernt liegt. Man sollte glauben, dass es solche Belege massenhaft gibt, ist aber nicht so:



mit Dank und Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 09.09.2016 17:52:35 Gelesen: 106921# 77 @  
@ Max78 [#76]

Hallo Max,

gut, dass du "portofrei" in Gänsefüßchen gesetzt hast, denn "aversionirt" bedeutete natürlich nicht, dass der Brief portofrei war, sondern genau das Gegenteil (das wurde später verrechnet).

Diese aversionirten Briefe sind in der Tat nicht häufig zu finden, auch wenn ich glaube, dass es noch etliche in den Amtsarchiven gibt, die bisher kaum einer oder keiner gesehen hat.

Immer schön einen zeigen zu können.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 09.09.2016 18:02:42 Gelesen: 106918# 78 @  
Ich muss noch verbessern:

Brief lief nach Hohnhurst (Amt Kork), also ging's noch weitere ca. 15 km in den Süden, was den Abschlag Offenburg noch eher nachvollziehbar macht.

Mit der Lagerung in Archiven kann man Dir nur recht geben, aber da sind sie ja auch ganz gut aufgehoben, zumal der größte Teil (da ohne wertbringende, attraktive Marken) wahrscheinlich durch Entsorgung das Zeitliche gesegnet haben. Schade für die Heimatsammler und Liebhaber schöner Abschläge.

Um die Gunst der Stunde noch zu nutzen, da Du gerade da bist, hier noch ein Beleg von Miltenberg nach Lahr. Miltenberg hatte ja eine wechselreiche Geschichte, was die Zugehörigkeit betraf. 1806-1810 dem Großherzogtum Baden angehörend, kam es ab 1810 unter die Fittiche vom Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Schließlich kam es am 07. Juli 1816 unter die Bayrische Fürsorge.

Da ich mir das Porto nicht zusammenreimen kann und Du bei einem ähnlichen Beleg (Darmstadt nach Mannheim) von Volkimal hier schon mal die Taxierung erläutert hast, noch mein letzter Brief für heute, dann will ich nicht mehr
nerven.-). Es ist keine Jahreszahl zu entnehmen, den Abschlägen nach schätze ich 1830er bis 40er.



Meine Frage: in wie weit wurden die vermerkten 12 Kreuzer (hoffe das stimmt) zwischen Bayern und Baden aufgeteilt. 3 für die Bayern und 9 für Baden?

mit herzlichen Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 09.09.2016 19:04:40 Gelesen: 106897# 79 @  
@ Max78 [#78]

Hallo Max,

dein Brief vom 14.12. stammt aus den Jahren 1843 bis 1850. Warum? Erst ab dem 1.8.1843 gab es, wie man hier schön sehen kann, einen Gemeinschaftsvertrag Baden - Bayern und im Dez. 1851 waren Baden und Bayern im Postverein, so dass es damals keine Barfrankatur mehr gab.

Da ich keine Bahnpoststempel sehe, halte ich die Jahre 1843-1847 für sehr wahrscheinlich - viel präziser wird man es kaum hinbekommen.

Die 12 Kreuzer, die der Absender in Miltenberg bezahlte, waren hälftig zwischen Baden und Bayern zu teilen und der Brief durfte 8,75g wiegen (halbes Loth). Briefe kosteten bis 6 Meilen 4 Kreuzer, über 6 bis 12 Meilen 8 Kreuzer und über 12 Meilen wie hier (181 km) 12 Kreuzer je halbes Loth.

Baden hat die 12 Kreuzer mit Rötelstift abgestrichen, weil man in Baden gerne auch hinten Botenlöhne notierte, die mit dem Porto nicht verwechselt werden sollten. Bayern durfte das siegelseitig notierte eigene Franko nicht abstreichen, es hätte auch wenig Sinn gemacht, erst den Absender zahlen zu lassen, um dann "die Quittung" hierfür wieder zu streichen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 09.09.2016 19:12:08 Gelesen: 106895# 80 @  
@ bayern klassisch [#79]

Vielen Dank, Ralph, für diese Erläuterung. Nun ist der Wissensdurst für heute gelöscht und einiges zum notieren vorhanden. Philaseiten entwickelt sich ja immer mehr zur besten im Netz vorhandenen Quelle. -)

Rein ins Wochenende mit herzlichem Gruß Max
 
Filigrana Am: 09.09.2016 22:19:16 Gelesen: 106868# 81 @  
@ Max78 [#74]

Guten Abend.

Max, hast so interessant diesen Brief vorgestellt!

Anhand deiner Bilder sieht es nicht so aus das dieser Brief/Rechnung zu einem Couvert gefaltet war und mit Siegel verschlossen würde. Adressat Standvorstand u. Dekan... Ich würde nicht ganz eine Versendung durch Fahrpost ausschließen.

Lese das gleiche wie du – ½ Ries Papier. Es wahr eine gemischte Versendung. Nebenbei: Schreibpapier Bogen hatte 45x56 cm, ein Ries 480 Bogen, ein Pack 72.000 Bogen.

Zur Papiermühle Volkertshausen wirst du noch in Internet einiges finden. Papierwasserzeichen – eine Marke der Papiermacher, eine Schutzmarke. Im online gestellten Projekt von Gerhard Piccard hast du einiges zur Papierherstellung nachlesen.

Das Siegelbild – Handelszeichen, Papiersieb, Initialen. Die Darstellung zwischen S und B kann ich nicht deuten, ob es noch was mit dem Beruf von Severin Bischof zu tun hat, Hausmarke oder andere übernommene Zeichen ? Die Palmenblätter ein Religionsloses Symbol das oft übernommen würde.

LG A
 
Max78 Am: 10.09.2016 17:06:08 Gelesen: 106829# 82 @  
@ Filigrana [#81]

Hallo Filigrana,

vielen Dank für Deine Informationen, insbesondere für die schöne und interessante Erklärung bezüglich des Siegels.

Das Projekt von Gerhard Piccard ist mir bekannt, allerdings, da ich wenig Belege vor 1850 besitze, nutze ich zur Recherche eher die Seite von Papierstrukturen [1], welche die umfangreiche Wasserzeichensammlung von Maschinenwasserzeichen von Stefan Feyerabend darstellt.

Ich habe mir auch nochmal Gedanken gemacht über diesen Brief und mehrere Faktoren könnten doch dafür sprechen, dass dieser "Brief" durch die Fahrost übermittelt wurde. Nicht als einzelne Briefsendung, sondern als Begleitbrief oder besser gesagt Ausgabeschein für die gesendete Ware.

1. Der Rötel, mit dem man den Schein durchgestrichen hat und den Gesamtbetrag unterstrich, könnte vom Zusteller stammen. Auf ähnlichen Belegen (zeitlich etwas später auf Vordruck) sieht man dies in identischer Form, allerdings mit der Verrechnung des Portos. Zudem der handschriftliche Text "In (Je) Ausgab: auf Spitalpflege:", gegengezeichnet vom Stiftungsvorstand.

2. die Unterstellung, dass es sich hier nicht um eine gelegentliche Sendung von Ware handelt, sondern viel eher um eine routinemäßige Ablieferung der Ware. durch Deine Zusatzinformationen bezüglich des Papiermaßes "Ries" muss einem auch noch klar sein was so ein Bündel wiegen kann. Ich hatte mal ein ähnliches Maß an Papier für mein kleines Archiv zugeliefert bekommen. Das Gewicht könnte ich eventuell 100 m lang auf meinem Buckel tragen, dann wäre ich K.O. :-)

3. die schreiblastende Aufgabe als Stadtpfarrer (zitiert): Das Badische Landrecht, das am 1.1.1810 in Kraft trat, übertrug den Pfarrern des christlichen Mehrheitsbekenntnisses am Ort auch die „bürgerliche Standesbuchführung“. Die Kirchenbücher galten damit als im Auftrag des Staats geführt, die Pfarrer selbst „hinsichtlich der Standesbuchführung als Beamte des bürgerlichen Standes“... Für jeden Filialort war ein getrenntes Buch zu führen und alljährlich eine Doppelschrift von allen Büchern an das Oberamt abzugeben. Diese Bücher sind heute bei den Amtsgerichten, die für rechtsgültige Standesbuchauszüge für die Zeit vom 1.1.1810 bis zur Errichtung gemeindlicher Standesämter am 1.2.1870 allein zuständig sind...

mit herzlichem Dank und Grüßen Max

[1] http://www.papierstruktur.de/feyerabend/
 
Magdeburger Am: 10.09.2016 17:24:38 Gelesen: 106824# 83 @  
@ Max78 [#82]

Hallo Max,

Der Rötel, mit dem man den Schein durchgestrichen hat und den Gesamtbetrag unterstrich, könnte vom Zusteller stammen

da es den Inhalt betrifft und den Postboten nichts angeht, sehe ich es eher so, dass es als "erledigt" vom Empfänger zu sehen ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 10.09.2016 18:15:32 Gelesen: 106808# 84 @  
@ Magdeburger [#83]

Hallo Magdeburger,

das kann natürlich auch sein.

Nichts desto trotz gehe ich vorerst noch davon aus, dass es sich um eine Lieferung durch die Fahrpost handelt. Papier war gefragt (siehe Rechnungsnummer/Datum) und ich denke der Transport von diesem wurde damals schon, vor allem wenn der Kunde im staatlichen Dienste war (oder die Stadt selbst war), professionell geregelt und weniger durch Gelegenheit.

Ich werde mal schauen, ob ich in der Freiburger Bibliothek noch Informationen zu portofreien Sendungen finden kann,

mit herzlichen Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 10.09.2016 18:37:55 Gelesen: 106800# 85 @  
@ Max78 [#84]

Es könnte sich auch um eine Frachtsendung handeln. Paketzwang bestand nur bis zu einem bestimmten Gewicht - hier bin ich ein wenig überfragt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 16.09.2016 07:34:51 Gelesen: 106699# 86 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier eine Postzustellungsurkunde aus Ottersweier, einer Gemeinde in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen Schwarzwald und Rhein, 2,5 km südlich von Bühl (Baden). Klar ist, dass dieses Dokument am 30.09.1890 zusammen mit einer portopflichtigen Dienstsache seitens des Gerichtsvollziehers Strohinger aus Ottersweier dem Hauptlehrer Theodor Bier im nahegelegenen (ca. 4 km) Neusatz per Postbote vorgelegt wurde. Der Postbote Kist bestätigte die Auslieferung der portopflichtigen Dienstsache am 01.10.1890:



Da ich gerade dabei war die Stempel auf die Datenbank zu stellen, fragte ich mich nach der Verwendungsart der Stempel. Auf den ersten Blick dachte ich an Tages- und Ankunftstempel. Aber es sind doch beides Tagesstempel (Aufgabestempel), oder?

Früher nannte man die Postzustellungsurkunden ja "Schreiben mit Behändigungsschein". Es wurde für den Behändigungsschein ein tarifmäßiges Porto für Hin- und Rückweg berechnet. In welcher Höhe das Gesamtporto beider Sendungen war, kann man wahrscheinlich nur dem 2. Beleg, der P.D. entnehmen. Wäre über eine 2. Einschätzung dankbar,

mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 16.09.2016 09:25:25 Gelesen: 106678# 87 @  
@ Max78 [#86]

Hallo Max,

es sind beides Aufgabestempel - am 30.09. ging es von Ottensweier nach Neusalz - dort zugestellt und wieder retour nach am 01.10. Ottensweier.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 16.09.2016 10:06:43 Gelesen: 106671# 88 @  
@ Magdeburger [#87]

Danke Dir, Ulf, hab's dementsprechend "eingespeist".

mit herzlichem Gruß Max
 
Eilean Am: 27.10.2016 22:36:44 Gelesen: 105746# 89 @  


Hier mal keine Marke, aber diese alte Postkarte fand ich in einem Kuvert. Auch mal eine Abwechslung.

Gruß
Andreas
 
Manne Am: 06.11.2016 11:21:54 Gelesen: 105318# 90 @  
Hallo zusammen,

hier ein Amtsbrief aus Villingen vom 25.03.1870 der nach Schwenningen lief und am selben Tag eintraf. Dann erfolgte die Antwort am 30.03.1870.

Was mir an dem Brief besonders gefällt, die verschiedenen Tagesstempel von Schwenningen, Zweizeiler und Doppelkreisstempel mit Kreis, die am selben Tag verwendet wurden.

Gruß
Manne




 
bayern klassisch Am: 30.04.2017 10:37:18 Gelesen: 100228# 91 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief mit netter Konstellation, da er nur ein paar Hundert Meter über die Rheinbrücke geschmuggelt wurde und nach Leipzig gerichtet war.



In Strasbourg am 21.10.1818 geschrieben, vermerkte der französische Absender "fco Ffurth" für Franco Frankfurt am Main und zahlte bei der Postaufgabe im badischen Kehl 10 / 4 Kreuzer.

Wer hat nun wieviel bekommen hat? 10 Kr. bis zur taxischen Grenze waren es wohl für Baden und von dort 4 Kr. bis Frankfurt am Main. Ab FFM dann 5 Gutegroschen = 20 Kreuzer für den Rest von Taxis und Sachsen. Bayern ging also leer aus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 07.05.2017 14:32:02 Gelesen: 100032# 92 @  
Liebe Freunde,

heute mal Incoming - Mail nach Baden:





Teilfrankobrief aus dem schönen (Buda-)Pest(h) (27.1.1834) an das badische Oberamt in Emmendingen. Trotz "ex offo" ("aus dem Büro") vermerkt wurde, hatte man 14 Kr. CM siegelseitig zu zahlen.

Bayern verlangte nach dem Postvertrag Baden - Bayern vom 22.10.1810 12 Kr. einfach für Briefe aus allen österr. Staaten nach Baden, hier mit dem Faktor 1,5 wegen über 1/2 bis 1 Münchener Lothgewichts also 18 Kr. rheinisch, die wir vorne finden.

Baden setzte für den im geschlossenen Transit durch Württemberg verbrachten Brief 6 + 3 Kr. = 9 Kr. an und addierte gleich 1 Kr. Bestellgeld zum Endbetrag von 28 Kr. oben rechts notiert. Bayern hatte von seinen 18 Kr. je 2 Kr. je Loth brutto für Württemberg intern zu ersetzen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.05.2017 09:10:57 Gelesen: 99671# 93 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen sog. Reihebrief aus Meersburg am Bodensee am 28.8.1838. Er war siegelseitig bar frankiert mit 2 Kr. nach Heiligenberg, von dort ging es nach Überlingen. Das Franko wurde dann gestrichen und auf der Reise nach Meersburg zurück wurden jetzt 2 Kr. Porto angesetzt. Im Inneren des Briefes, der heute nur noch teilweise vorhanden ist, hatten unterschiedliche Empfänger den Erhalt und die Kenntnis über das Schreiben mit ihrer Unterschrift zu quittieren.



Von diesen Reihebriefen gibt es eine ganze Reihe in den süddeutschen Staaten - ich finde sie immer nett, interessant und wenn sie mal franko, mal porto gelaufen sind, allemal erstrebenswert zu kaufen, auch wenn sie, wie dieser hier, mit meinem Kernsammelgebiet gar nichts zu schaffen haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
olli0816 Am: 14.05.2017 11:00:38 Gelesen: 99661# 94 @  
Hier habe ich einen kleinen Brief von Villingen nach Donaueschingen (?) mit einer Baden 10a. Das Fragezeichen habe ich deswegen gesetzt, weil der Ankunftsstempel kaum zu lesen ist. Der Brief ist leider nicht ganz vollständig, auf der rechten Seite würde ein Teil abgetrennt, was man so vorderseitig aber nicht sieht.

Er ist sicher nichts besonderes, aber mit den klaren Stempeln auf der Vorderseite schön anzusehen.


 
Max78 Am: 04.08.2017 03:35:27 Gelesen: 96944# 95 @  
Servus zusammen,

folgender Beleg bereitet mir Kopfzerbrechen, Gerlachsheim - Tauberbischofsheim 1842 (Rückseite blanko):



Es ist offensichtlich, dass die 11 Kreuzer ein ungewöhnlich hohes Porto für ein so leichtes Brieflein mit einer Wegstrecke von unter 10 km wären. Also nur kurz zum Inhalt:

Adam Gehrs schuldet Kupferschmied Fischer 100 Gulden, der beauftragt daraufhin das Bezirksamt in G., die Kohle einzufahren. Mit diesem Schreiben erhält er die Info über die zu zahlenden Gebühren für das Procedere und die Info, dass dem Angeklagten noch 14 Tage bis zu einer Hülfsvollstreckung bleiben, wenn er nicht zahlt. Dies wurde ihm per Gerichtsbote auf den Tisch gelegt.

Da ich mich nicht gut auskenne mit den Gebühren, die Frage, ob folgende Interpretion stimmen könnte: Es handelt sich um einen Nachnahmebrief: 1 Kreuzer Brieftaxe + 1 Kreuzer Nachnahmegebühr + 9 geforderte Kreuzer seitens des Gerichtsvollziehers, einzuziehen vom Boten.

Würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann,

mit Grüßen Max
 
bayern klassisch Am: 04.08.2017 06:17:01 Gelesen: 96928# 96 @  
@ Max78 [#95]

Guten Morgen Max,

9 Kr. Nachnahme plus 2 Kr. Porto = 11 Kr. Alles ganz leicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 04.08.2017 13:12:01 Gelesen: 96884# 97 @  
Danke Dir, Ralph, für dieses Statement, gibt Sicherheit. ;-)

Als ich damit angefangen habe, zu Gerichtsvollziehern, Gerichtsboten, Amtsboten und all dem zu recherchieren, war ich mir einfach unsicher, ob dieser Brief eventuell nicht auch von dem Gerichtsboten zugestellt wurde, mit der eigentlichen Post somit nichts zu tun hatte. Zudem habe ich selten so eine Sauklaue vor der Linse gehabt, die so schlecht zu lesen ist.

herzliche Grüße Max
 
10Parale Am: 28.08.2017 18:06:19 Gelesen: 95758# 98 @  
@ forum et badener,

als gebürtiger Badener lese ich hier immer wieder Neues und Interessantes zu meiner Heimat.

Hier ein kleiner Beleg von mir. Er lief am 8. Februar 1840 von Freiburg i.Br. an das löbliche Bürgermeisteramt in Pfaffenberg (im Amt Schönau). Es handelt sich um eine Quittung Nr. 37.

Links unten sieht man den Vermerk "pressant", was ich als eine Frühform des Eilbriefs bewerten kann?. Der Brief wurde wohl mit der üblichen Gebühr von 6 Kreuzern belastet. Rechts sehe ich indes noch eine 4.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 28.08.2017 18:42:13 Gelesen: 95747# 99 @  
@ 10Parale [#98]

Links unten sieht man den Vermerk "pressant", was ich als eine Frühform des Eilbriefs bewerten kann?. Der Brief wurde wohl mit der üblichen Gebühr von 6 Kreuzern belastet. Rechts sehe ich indes noch eine 4.

Hallo 10Parale,

das Porto betrug 4 Kreuzer - dazu kamen 2 Kreuzer Landbestellgeld für den Landpostboten bis zum Empfänger = 6 Kreuzer.

Der Vermerk "pressant" war postalisch irrelevant, weil kein Expressbote ihn zustellte, sondern der in seiner Routine verhaftete Landbote. Ein Expresse war ein eigener Bote, der nur für diesen einen Brief hätte von der zuständigen Postexpedition zum Empfänger laufen müssen - das wäre teuer geworden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 28.08.2017 20:03:16 Gelesen: 95729# 100 @  
@ bayern klassisch [#99]

Noch ein kleiner Beitrag zu dem Brief und zu deinen Ausführungen, für die ich mich bedanken möchte:

Der Vermerk "pressant" war postalisch irrelevant

Der handschriftliche Vermerk hatte dann doch wohl eher den Zweck

- den Empfänger auf die besondere Eile hinzuweisen, den man der Angelegenheit widmet

Sollte "der in seiner Routine verhaftete Landbote" (was für eine geniale Formulierung) dennoch den Vermerk zur Kenntnis genommen haben, war er sich der Bedeutung wohl durchaus bewusst.

Als Badener gebe ich zu würde ich, was meine Kenntnis der Philatelie betrifft, nur mit "ausreichend bis mangelhaft" reüssieren.

Liebe Grüße und herzlichen Dank

10Parale
 
bayern klassisch Am: 28.08.2017 20:58:54 Gelesen: 95722# 101 @  
@ 10Parale [#100]

Hallo 10Parale,

Briefe mit dem Vermerk "Pressant, dringend, schleunige Bestellung" usw. gibt und gab es zuhauf damals. Sie drückten den Wunsch des Absenders aus, die Post möge sich hinsichtlich ihrer sämtlichen Organe bei ihrem Brief besondere Mühe geben und ihn schnellstens zustellen.

Damals wie heute wusste aber die Masse der Korrespondenten wenig vom Postbetrieb, seinen Gangbarkeiten, Usancen und Routinen. War für den Absender in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts (s)ein Brief etwas Außerordentliches, so war es für die Postbediensteten nur schnöder Alltag.

Ein Absender konnte i. d. R. gar nicht für eine expresse Bestellung sorgen, weil nur das Zustellpostamt mit dem Empfänger eine derartige Abmachung treffen konnte - und getroffen haben diese Abmachung nur sehr, sehr wenige Korrespondenten; die Gründe liegen auf der Hand: Man konnte sich für 1 - 3 Kreuzer jeden gewöhnlichen und eingeschriebenen Brief durch einen konzessionierten Boten oder einen postalischen Boten (wie hier) fast tagtäglich zustellen lassen und musste von daher kein kleines Vermögen für einen Expressboten ausgeben, der bei der Ankunft eines Briefes erst einmal vom Posthalter zu dingen war, ehe er den Brief übergeben bekam, um mit ihm auf die Reise zu gehen.

Wie gering die Durchdringung mit diesem Postsonderdienst noch in der 1850er Jahren war, kann man am einfachsten erkennen, wenn man sich den DÖPV - Vertrag ab dem Juli 1850 betrachtet (Baden ab 1.5.1851) - da stand nämlich noch nichts von Express, weil das für die vertragsschließenden Postverwaltungen übergreifend überhaupt keine Relevanz hatte. Erst mit dem revidierten Postvereinsvertrag ab 1852 half man diesem Übel ab und komponierte etwas, damit die wenigen Schreiber, die dergleichen wünschten, nun auch zufrieden gestellt waren. Viele waren es aber immer noch nicht, die express versandten, aber immerhin ging jetzt die Bestellung des Expressboten auf den Wunsch des Absenders zurück und das war doch schon mal eine Regelung, die praktikabler war, als die alte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Markus Pichl Am: 03.09.2017 21:20:56 Gelesen: 95490# 102 @  
Hallo,

eine Nachnahme-Sendung über fünf Kreuzer von Baden nach Renchen.



Der hier sehr sauber abgeschlagene Ovalstempel, als ein solcher wird er nach Baden Spezialkatalog von Peter Sem bezeichnet, wurde nach Feuser Vorphila-Handbuch ab 1830 verwendet und dies wohl, wie aus der Literatur zu entnehmen ist, bis in die Brustschildezeit des Deutschen Reichs. Gemäß Müller-Mark war dieser Stempel eigentlich nicht für die Entwertung von Marken vorgesehen, kommt aber dennoch, wenn auch nicht häufig, als Markenentwerter vor.

Nach meiner Erinnerung war dem Beleg leider keine Jahreszahl zu entlocken. Die Scans wurden vor 10 Jahren von mir erstellt, als er noch in meinem Eigentum war.

MfG
Markus
 
bayern klassisch Am: 04.09.2017 07:10:06 Gelesen: 95409# 103 @  
@ Markus Pichl [#102]

Hallo Markus,

das ist ein sehr schöner Abschlag - klasse! Unter dem Ortsnamen war eine Freilassung für die Manualnummer, womit wir einen Fahrpoststempel hätten - hier unter der laufenden Nr. 1 im Fahrpostmanual aufgeführt. Nachnahmen waren immer der Fahrpost zuzuordnen.

Von der Güte des Abschlags her denke ich, dass es ein Brief aus den 1830er Jahren sein müsste.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Markus Pichl Am: 04.02.2018 13:19:59 Gelesen: 87624# 104 @  
Hallo,

interpretiere ich den Weiterfranco-Vermerk auf dem nachstehenden Beleg richtig?

Die Entfernung von Zell im Wiesental bis nach Linx/Rheinau bei Renchen beträgt über 10 Meilen und bei bis zu 1 Loth Gewicht hätte das Porto 6 Kr. betragen. Es wurden aber nur 3 Kr. frankiert. Somit wurde der Brief als ein unfrankierter (= 9 Kr.), unter Anrechnung der verklebten 3 Kr. behandelt. Vom Empfänger waren 6 Kr. zu entrichten.



Interpretiere ich das Prüfungsergebnis richtig?

Weil der Brief unterfrankiert ist, wurde nur innen signiert.



Beste Grüße
Markus
 
Magdeburger Am: 04.02.2018 13:45:47 Gelesen: 87616# 105 @  
@ Markus Pichl [#104]

Hallo Markus,

auf dem Brief steht noch 6 (Kreuzer) und wie du richtig geschrieben hast, war er unterfrankiert (Briefkastenbrief - recht wahrscheinlich), denn 6 Kreuzer wäre das Franco - im Portofall kamen 3 Kreuzer Ergänzungsporto hinzu und das verklebte Franco wurde, wie auch richtig, angerechnet. Also alles korrekt.

Die Signierung, denke ich, betrifft nur die Marke und bei dem Faltbrief wurde diese nun entsprechend innen signiert. Hat also nichts mit dem Brief an sich zu tun.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Markus Pichl Am: 04.02.2018 13:51:53 Gelesen: 87614# 106 @  
@ Magdeburger [#105]

Hallo Ulf,

vielen Dank, für Deine schnelle Antwort.

Ich war mir nicht sicher, ob es "noch" oder "wf" auf dem Brief heißt.

Kommen unterfrankierte Briefe bei Baden häufiger vor?

Beste Grüße
Markus
 
Magdeburger Am: 04.02.2018 13:58:34 Gelesen: 87605# 107 @  
@ Markus Pichl [#106]

Hallo Markus,

ich denke, dass unterfrankierte Briefe generell im Altdeutschland Bereich nicht so häufig sind. Wie es speziell in Baden aussieht, kann ich allerdings nicht sagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.02.2018 17:18:17 Gelesen: 86749# 108 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine eierlegende Wollmilchsau: Eine Fracht aus Liverpool wurde begleitet nach Antwerpen in Belgien.



Dort stellte man am 26.4.1845 die Papiere aus und fertigte die Rechnung aus (Courty Fester & Cie), schickte sie aber nicht dem Empfänger in Rapperswyl, sondern den Rhein aufwärts nach Mannheim. Dort wurde der Brief als Portobrief am 29.4.1845 für 12 Kr. badisches Porto bis Basel aufgegeben, zu denen sich 6 Kr. für Zürich und 1 Kr. für St. Gallen gesellten.

Auf einen zweiten wird man lange warten müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 14.08.2018 14:29:24 Gelesen: 78821# 109 @  
Hallo alle zusammen,

heute gibt´s mal einen Beleg von Baden in die Schweiz. :)

Aufgegeben wurde der Brief am 12.06.1865 bei der Postablage Hattingen der Expedition Engen (siehe typischer ovaler Postablagestempel Badens), die Marke wurde zuzüglich noch mit dem Rahmenstempel von Engen entwertet.

Von Engen aus beförderte man den Brief in den Nachbarort Singen, dann ging es für ihn auf direktem Weg weiter per Bahnpost „ Basel-Constanz“ nach Basel, wo er am 13.06. den Eingangsstempel „Basel Badischer Bahnhof“ erhielt.

Nun musste er nur noch per Briefdistribution dem Empfänger ausgehändigt werden.

Nun zur Frankatur:

Mi.-Nr.18 + 3x GU, somit insgesamt 6 Kreuzer.

3x für Baden bis 10 Meilen vom Grenztaxpunkt und 3x für die Schweiz bis 10 Meilen (Weiterfranko, mit Rotstift markiert).

Liebe Grüße

Kevin


 
bayern klassisch Am: 14.08.2018 16:19:03 Gelesen: 78801# 110 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#109]

Lieber Kevin,

sehr schönes Stück - als Badensammler ist man mit Ganzsachen gesegnet und prima, dass du hier ein attraktives Stück uns zeigst. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Baldersbrynd Am: 08.09.2018 16:10:07 Gelesen: 77861# 111 @  
Hallo,

suche Hilfe mit diesem Brief. Ich kann den Text nicht lesen, nur "dem" "Verwaltung" und am unten etwas mit "sache" dann nicht mehr.

Kann jemand mir helfen mit dem ganzen Text?

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 08.09.2018 16:59:06 Gelesen: 77854# 112 @  
@ Baldersbrynd [#111]

Lieber Jörgen,

dir kann geholfen werden:

Dem
Verwaltungsrath
Thengenstadt

Privatsache

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 08.09.2018 17:00:47 Gelesen: 77853# 113 @  
@ Baldersbrynd [#111]

Ich kann nur lesen:

Dem

Verwaltungsrath

Privatsache

Den Ort kann ich leider nicht lesen.

hajo22
 
hajo22 Am: 08.09.2018 17:05:02 Gelesen: 77852# 114 @  
@ bayern klassisch [#112]

Auf Thengenstadt bin ich nicht gekommen. Das "T" ist unmöglich geschrieben.

hajo22
 
Baldersbrynd Am: 09.09.2018 08:56:09 Gelesen: 77815# 115 @  
Hallo Ralph und Hajo22,

Danke für Eure Antwort mit dem Text.

Viele Grüße
Jørgen
 
bayern klassisch Am: 04.12.2018 20:52:31 Gelesen: 73724# 116 @  
Liebe Freunde,

mal etwas in fremden Gefilden gewildert und auf den hier gestossen:



Mannheim, 2.1.1838, nach London, zuerst Charing Cross, dann reexpediert nach Hatton Garden. Der Absender zahlte 12 Kreuzer für Baden und 39 Kreuzer Weiterfranko bis zur Küste.

In GB musste man 2 Shilling 8 Pence berappen und die Weiterleitung in London war offensichtlich kostenlos, weil der Brief den Postenlauf nicht verlassen hatte. Am 8.1.1838 kam er an. Empfänger war die Firma Cox & Co, "Army agents", was immer das auch bedeutet haben mag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 04.12.2018 22:59:41 Gelesen: 73707# 117 @  
@ bayern klassisch [#116]

Army agents", was immer das auch bedeutet haben mag

Na Waffenhändler, was sonst?

hajo22
 
bayern klassisch Am: 05.12.2018 06:34:47 Gelesen: 73694# 118 @  
@ hajo22 [#117]

Hallo hajo22,

ich hätte jetzt eher auf einen Laden getippt, der für die Vermittlung von Menschenmaterial (Soldaten) für das Kolonialreich zuständig war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 05.12.2018 11:17:47 Gelesen: 73664# 119 @  
@ bayern klassisch [#118]

Wahrscheinlich beides.

hajo22
 
Martin de Matin Am: 05.12.2018 19:19:13 Gelesen: 73643# 120 @  
@ bayern klassisch [#116]

Bezüglich "Army Agents" empfehle ich Mister Google nach Cox&Co London army agents zu befragen. Unter greatwarforum hat dort das Forummitglied johnreed mit seinem Beitrag vom 11.12.2007 ausführlich über die Firma geschrieben. Gemäß der Übersetzung war die Firma schon im 18.Jahrhundert aktiv. Selbst im 20.Jahrhundert war sie immer noch sehr aktiv. Army agents organisierten die Bezahlung von Offizieren, organisierten die Bereitstellung von Bekleidung und sorgten auch für den Versand von persönlichen Gegenständen. Sie sorgten auch für die Beschaffung von Waffen und Zubehör.

Interessant wäre zu wissen, wer der Absender war? War er Lieferant für Cox?

Gruss Martin
 
bayern klassisch Am: 05.12.2018 20:12:45 Gelesen: 73636# 121 @  
@ Martin de Matin [#120]

Hallo Martin,

danke für deine Antwort - leider hat der Brief keinen Inhalt mehr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.12.2018 12:05:23 Gelesen: 72750# 122 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Spesen - Nota aus Mannheim vom 5.6.1845 an die Gebrüder Braendlin in Rappersweil am Zürichsee. Baden taxierte den Portobrief mit 12 Kreuzer, Zürich addierte 6 Kreuzer auf 18 Kreuzer und einen weiteren Kreuzer hatte der Empfänger auch noch zu zahlen, wofür auch immer, so dass ihn der Brief 19 Kreuzer total kostete. Hinten der Ankunftsstempel vom 7. Juni - also recht flott zugestellt muss man sagen.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.01.2019 12:24:13 Gelesen: 71313# 123 @  
Guten Morgen in die Runde,

bei Rauhut konnte ich jüngst diesen schönen Brief kaufen, der thematisch gleich in drei Themen passen würde.

Geschrieben wurde der Brief am 27.02.1857 im bayrischen Memmingen. Der Absender schien dem Empfänger einiges mitteilen zu wollen, denn sowohl der Brief selbst wurde komplett vollgeschrieben als auch ein zusätzlicher Bogen Briefpapier, der zusätzlich beigelegt wurde.

Nun schien sich der Absender gut mit den jeweiligen Gebühren ausgekannt zu haben, denn wie man auf den ersten Blick erkennen kann, wurde der Brief nicht in Memmingen aufgegeben, sondern im badischen Konstanz (ca. 100 km Luftlinie).

Wäre der Brief in Memmingen aufgegeben worden, hätte der Absender 6 Kreuzer frankieren müssen, weil Wil und Memmingen jeweils im 1. Rayon lagen (3x +3x = 6x), wovon Bayern und die Schweiz jeweils 3 Kreuzer kassiert hätten.

Nun kannte sich der Absender wie schon gesagt offenbar gut mit den Gebühren aus und wusste wohl, dass es ermäßigte Tarife im Grenzrayon gab und 3 Kreuzer von Konstanz nach Wil ausreichten, sodass er den Brief wohl persönlich dorthin brachte und auch dort aufgeben ließ. Bei Briefen im Grenzrayon erhielt die Aufgabepost alles, sodass Baden die 3 Kreuzer selbst einsacken konnte, was Bayern und Schweiz wohl nicht gefallen haben sollte, denn sie gingen bei der ganzen Geschichte leer aus.

Siegelseitig lassen sich dann noch der Transitstempel von St. Gallen sowie der Ankunftsstempel von Wil erkennen.

Frankiert wurde der Brief mit Mi.Nr. 6, die allseits vollrandig bzw. an zwei Seiten breitrandig geschnitten wurde, was bei Baden auch nicht immer der Fall gewesen ist.

Liebe Grüße

Kevin


 
bayern klassisch Am: 29.01.2019 17:06:24 Gelesen: 71269# 124 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#123]

Hallo Kevin,

da hast du eine echte Rosine gezogen - wow! Unterschleif zu Gunsten des Grenzrayons, das hat es damals schon nicht häufig gegeben und die Marke ist weit überdurchschnittlich für Baden. Chapeau - ein Vortragsbrief und perfekt erklärt. So weit wie du wäre ich gerne vor 40 Jahren auch gewesen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 29.01.2019 18:19:37 Gelesen: 71247# 125 @  
@ bayern klassisch [#124]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Blumen und freut mich, dass Dir mein Beleg so gut gefällt.

So weit wie du wäre ich gerne vor 40 Jahren auch gewesen.

Und ich hoffe, dass ich in 40 Jahren mal so weit bin wie du. :D

Liebe Grüße

vom Wirbler
 
Stamps99 Am: 17.02.2019 15:54:55 Gelesen: 70152# 126 @  
@ Baldersbrynd [#111]

Hallo Jorgen,

nach den Bestell-Listen der Arge Baden war Blumenfeld die zuständige Expedition für die Landpostbestellung nach Thengen Stadt.

Dein Brief wurde demnach von der Aufgabe-Expedition Engen über eine andere Expedition nach Thengen Stadt befördert - dafür waren die Landpost-Verrechnungsmarken nicht gemacht, sie wurden nur für Briefe aus oder in den eigenen Bestellbereich verwendet. Es ist zu befürchten, dass die Marke nachträglich hinzugefügt wurde,

Gruß Ralf
 
hajo22 Am: 17.02.2019 18:09:15 Gelesen: 70127# 127 @  
Drucksache aus Mannheim vom Dez. 1868 nach Tuttlingen, Ankunft 1.1.1869, frankiert mit 1 Kreuzer (Nr. 17).



hajo22
 
Fips002 Am: 19.02.2019 18:17:28 Gelesen: 69926# 128 @  
Brief von Mannheim 25. August an das ... Bezirks Amt nach Tauberbischofsheim, 27.August 4..

Im beschädigten Trockensiegel: KREISES GR. BADEN.



Dieter
 
bayern klassisch Am: 19.02.2019 18:35:23 Gelesen: 69922# 129 @  
@ Fips002 [#128]

Hallo Dieter,

an das Großherzogliche Bezirks Amt war die Adresse.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Stamps99 Am: 19.02.2019 20:43:10 Gelesen: 69901# 130 @  
Hallo,

anbei ein Brief nach Regensburg - mit Weiterleitung nach Regensburg!



Die Rückseite gibt Aufschluß darüber, was passiert ist:



Der Brief wurde nach Ravensburg fehlspediert, um dann über Friedrichshafen und Ulm doch noch nach Regensburg zu gelangen. Der Empfänger Georg Josef Manz ist übrigens kein Unbekannter, er war Gründer eines bedeutenden Verlagshauses [1].

Gruß Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Joseph_Manz
 
bayern klassisch Am: 19.02.2019 20:46:57 Gelesen: 69899# 131 @  
@ Stamps99 [#130]

Hallo Ralf,

der lustige Beleg - wenn du den mal nicht mehr brauchst, ich habe eine Mini - Sammlung solcher lustiger Sachen, da passte er gut rein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 20.02.2019 15:41:21 Gelesen: 69822# 132 @  
Orts-Faltbriefchen Carlsruhe vom 25.1. ohne Jahr, frankiert mit 1 Kreuzer (Nr.9). Bis 1 Loth nach dem 1.3.1864.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 20.02.2019 16:01:16 Gelesen: 69816# 133 @  
@ hajo22 [#132]

Sehr schöner Brief - interessant auch, dass Aufgabe- und Abgabestempel am Ort unterschiedlich waren. Klasse!

Danke fürs Zeigen dieser Rosine,
Ralph
 
Stamps99 Am: 21.02.2019 22:52:12 Gelesen: 69661# 134 @  
Hallo,

anbei ein Brief, bei dessen Erwerb ich auf einen näheren Bezug zur badischen Revolution 1848/49 gehofft hatte.



Stempel und Adresse passten gut - die Garnison der späteren Bundesfeste Rastatt schloß sich im Mai.1849 den Revolutionären an..

Aber damals, wie heute, kam es anders als erhofft.

Der Brief ist von 1850, die Revolution war vorbei und das 5. Badische Infanterie Bataillon gab es erst, nachdem die komplette badische Armee auf Druck Preußens umstrukturiert war.

Trotzdem ist der Brief interessant:



Hier wird das Bürgermeisteramt Gundelfingen (Bestellbezirk Freiburg) aufgefordert, von einem zwischenzeitlich verabschiedeten Corporal 36kr zu erheben. Er hatte einem einrückenden Rekruten das ihm zustehende Etappengeld nicht vollständig ausgezahlt und die Differenz einbehalten. Das Etappengeld betrug 18kr/Tag für Verzehr und Übernachtung.

Der Brief ist ein Fahrpostbrief, beschwert mit 36kr - weiß jemand, warum er mit 4x taxiert wurde, obwohl er als M.S.D. (Militär Dienst Sache = portobefreit) deklariert ist ?

Gruß Ralf
 
olli0816 Am: 13.03.2019 18:03:13 Gelesen: 68766# 135 @  
Hallo,

heute habe ich ein bisschen Zeit, also zeige ich u.a. diesen Baden-Beleg.

Der Brief stammt aus dem Jahr 1858 und ging von Baden nach Mannheim. Was ich wirklich interessant finde ist die Tatsache, dass der Brief am 4. November den Baden-Absendestempel trägt und Mannheim auch den 4. November zeigt. Dazu ist noch ein Stempel mit E.D., wo die Baden-Spezialisten hoffentlich noch ein bisschen mehr dazu wissen.

Auf dem Brief sind zwei 3 Kreuzer-Marken der Michel Nummer 8 mit dem schwarzen Nummernstempel 8.

Hier erst der Brief mit Vorder- und Rückseite:



Der Brief ist eine Rechnung und da hat jemand wohl sehr viel inseriert. Da er ein so treuer Kunde war, hat er 25% Rabatt bekommen. Die Rechnung ist ganz nett anzusehen:



Viele Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 13.03.2019 18:19:56 Gelesen: 68762# 136 @  
@ olli0816 [#135]

Hallo Oliver,

nettes Stück - aber hinten steht E. B. für die Eisen - Bahn Badens, die den Brief übernommen hat. Diese Stempel gibt es heute noch sehr zahlreich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Todtnau Am: 14.03.2019 18:10:03 Gelesen: 68734# 137 @  
Hallo,

da ich kein Altdeutschland-Sammler bin, sondern nur gelegentlich für meine Heimatsammlung einen Brief erwerbe, kenne ich mich da nicht so aus. Bei [#60] und [#70] wurde mir prima weitergeholfen, deshalb probiere ich es heute nochmals mit einem neu erworbenen Brief.



Meiner Meinung nach ist es ein Portobrief von Todtnau (Stempel vom 16.7.1849) über Basel/Hüningen (Stempel BADE ... BALE) nach Thann (Frankreich) (Stempel vom 16.7.1849) mit dem Stempel R.F.B. (Rayon Frontière Badois) und dem Stempel "1", von dem ich die Bedeutung nicht kenne (ich weiß nur, dass ein Stempel "4" aus Hüningen stammt. Der zweite Stempel auf der Rückseite wurde beim Öffnen des Briefes zerstört, vielleicht war es ja nur ein privater Siegelstempel. Das Porto beträgt wohl 6 Kreuzer, davon 3 für Baden und 3 für Frankreich.

Kann das so stimmen?

Viele Grüße

Willi
 
bayern klassisch Am: 14.03.2019 18:31:17 Gelesen: 68728# 138 @  
@ Todtnau [#137]

Hallo Willi,

die "1" war die Vergütung von Frankreich für Portobriefe aus dem badischen Nachbarrayon - 1 Decime = 3 Kreuzer.

Der Brief sollte zuerst 4 Decimes kosten, dann aber 6 Decimes, weil er schwerer als 7,5 g war (die "1" blieb trotzdem stehen, weil die interne Verrechnung der Porti nichts mit den aufgedruckten Stempeln zu tun hatte).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 11.04.2019 18:44:08 Gelesen: 68009# 139 @  
@ olli0816 [#135]

Nur als Hinweis: Es gibt einen eigenen Thread für AD Baden Nr. 1-8 im Forum.

1-Kreuzer-Frankatur (Nr.17).



Komplette Drucksache aus Mannheim vom 31.12.1868 nach Tuttlingen, Ank. 1.1.1869.



hajo22
 
hajo22 Am: 12.04.2019 16:46:35 Gelesen: 67917# 140 @  
4-Kreuzer-Frankatur (Nr.17,18)



Drucksache ("bedingter Zahlungsbefehl") per Nachnahme zu 12 Kreuzern ab Gengenbach vom 2.8.(1866) nach Offenburg, Ank. 3.8.

Der Empfänger hatte 12 + 4 Kreuzer (Frankierung) zu bezahlen (schwarze und blaue "16"). Absender ein Gerichtsbote.

hajo22
 
Franz88 Am: 07.05.2019 18:48:23 Gelesen: 67174# 141 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Brief von Baden nach Zug (Schweiz). Leider kann ich den Aufgabeort nicht entziffern. Aufgabestempel am 5 April 1867. Auf der Rückseite Weiterleitungsstempel Zürich am 6.April 1867. Ankunftsstempel Zug am 6. April 1867. Weiters ein Stempel "GR.BAD?? am 5. April.1867.

Frankiert wurde der Brief mit 6 Kreuzer.

Für was steht die Zahl 3 auf der Briefvorderseite? Ich vermute für den Schweizer Gebührenanteil (1. Gebührenzone).

Ich bitte euch wieder um Hilfe.

Wie hoch wird dieser Brief bewertet? Ist der Brief portorichtig frankiert? Kann man den Laufweg des Briefes erkennen? Welche Marke ist auf dem Brief?



Liebe Grüße
Franz
 
bayern klassisch Am: 07.05.2019 18:59:12 Gelesen: 67171# 142 @  
@ Franz88 [#141]

Hallo Franz,

dein Brief wurde in Freiburg im Breisgau aufgegeben.

3 Kreuzer für Baden aus dem 1. Rayon und 3 Kreuzer für die Schweiz in den 1. Rayon.

Tarifgerecht nach dem Postvertrag Baden - Schweiz vom 1.10.1852 bis 30.9.1868.

Hinten hat ihn die Großherzoglich - Badische Bahnpost übernommmen und ihn nach Basel Badischer Bahnhof gefahren. Von dort aus siehe siegelseitiger Stempel.

Zu Katalogwert und Farbe der Marke sollte sich ein Markensammler äußern können.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Franz88 Am: 08.05.2019 10:18:55 Gelesen: 67124# 143 @  
@ bayern klassisch [#142]

Hallo Ralph,

ein großes Dankeschön für Deine ausführliche Antwort. Super!

Liebe Grüße aus der Steiermark
Franz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.05.2019 16:54:08 Gelesen: 67085# 144 @  
@ Franz88 [#141]

Hallo Franz,

postgeschichtlich hat Ralph bereits alles gesagt, als kleine Ergänzung zur Bestimmung der Marke bzw. des Katalogwertes:

Auf deinem Brief wurde Mi.Nr. 19a, 6 Kreuzer ultramarin, verklebt. Diese erschien am 25.09.1864 erstmalig und hat auf Brief einen Katalogwert von 75,-. Auf Brief in die Schweiz kommt diese Marke relativ oft vor. Handelswert in der recht schönen Erhaltung etwa 30 €.

LG

Kevin
 
Franz88 Am: 09.05.2019 10:12:22 Gelesen: 66979# 145 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#144]

Hallo Kevin,

vielen herzlichen Dank für Deine Info.

Liebe Grüße aus Österreich
Franz
 
hajo22 Am: 09.05.2019 19:53:23 Gelesen: 66891# 146 @  
10-Kreuzer-Frankatur (3x3 Kr.+1 Kr. Ausgabe von 1868) auf Einschreibbrief aus Schopfheim vom 10.11.(ohne Jahr) an eine Ortschaft bei Lörrach. Rückseite Stempel von Efringen 11.11.

Der Inhalt des Briefes ist nicht erhalten geblieben.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 09.05.2019 20:12:59 Gelesen: 66888# 147 @  
@ hajo22 [#146]

Hallo,

der Brief lief nach Kirchen - der Landbezirk zog ab 1868 kein Landbestellgeld mehr nach sich, wie man hier schön sehen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stamps99 Am: 23.05.2019 20:23:38 Gelesen: 66313# 148 @  
Hallo,

offenbar war die Gemeinde Iznang bei Radolfzell für die Begleichung des Kostgeldes der lernenden Hebamme Agathe zuständig, jedenfalls hat sie die per Nachnahme gestellte Forderung von 13 Gulden 3 Kr zzgl. 2 Kr Zustellgebühr beglichen. Die links gewählte Bezeichnung Hebammen-Brief habe ich zuvor noch nicht gesehen.





Gruß Ralf
 
Stamps99 Am: 18.06.2019 14:23:03 Gelesen: 65510# 149 @  
Hallo,

Gemeindesachen in Baden waren nicht portofrei und sollten nach Möglichkeit vom Amtsboten ausgetragen werden.

Hier ein Brief aus Oberkirch in das damals in dessen Landbestellbezirk gelegene Zusenhofen, von der Post an den Absender mit entsprechendem Vermerk zurückgegeben.

Kann jemand das zweite blaue Wort entziffern?



Gruß Ralf
 
bayern klassisch Am: 18.06.2019 15:37:47 Gelesen: 65500# 150 @  
@ Stamps99 [#149]

Hallo Ralf,

ein hochinteressanter Brief, Traumstück!

Der Text in blau lautet:

Ist wenn Gemeindesache dem Amtsboten zur Beförderung zu übergeben, andernfalls solcher mit Porto belegt werden müßte.

Glückwunsch zu diesem Brieftraum (da braucht man keine 5-Farbenfrankatur, keine Halbierung oder ein Sechserblock - für mich als Postgeschichtler geht da schon das Herz auf.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.11.2019 19:54:52 Gelesen: 60431# 151 @  
Hallo Sammlerfreunde,

diesen Brief vom 31.3.1862 konnte ich am Wochenende nicht liegen lassen, dieser kam von der Witwenkasse in Karlsruhe und wurde nach Ettenheim spediert, die Adresse des Empfängers kann ich leider nicht entziffern.

Verklebt für das Franko wurde eine Baden Nr.11b zu 6 Kreuzer, woraus setzen sich die 11 Kreuzer zusammen die in blau handschriftlich notiert wurden.

Gestempelt wurde mit Zahnkranzstempel 177 und einem Zweikreisstempel Karlsruhe Stadtpost den ich im Feuser nicht gefunden habe.

Auf der Rückseite Badischer Bahnpoststempel Curs V und R2 Rahmenstempel Orschweier als Ankunftsstempel da Ettenheim in der Nähe lag, hier kann ich mir die 2 unter der 9 vielleicht als Botengeld erklären.

Danke für Eure Hilfe.

Gruß Rainer



 
Magdeburger Am: 27.11.2019 20:10:37 Gelesen: 60427# 152 @  
@ Gernesammler [#151]

Hallo Rainer

im meine aus den 9 Kreuzer Nachnahme + 2 Kreuzer ProCura. Die Marke wird nur die Beförderungskosten abdecken.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.11.2019 20:57:46 Gelesen: 60420# 153 @  
@ Gernesammler [#151]

Hallo Rainer,

bin kein Baden - Experte, aber das war ein Fahrpostbrief (die in Baden markenfrankiert werden konnten!), für den 9 Kreuzer (s. unten links die Aufschlüsselung "Nachnahme erhalten") beim Empfänger fällig wurden und 2 Kreuzer Landbestellgeld = 11 Kreuzer.

Adresse:

Herrn Synagogenvorstand Hauser in Rust Ettenheim.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Manne Am: 11.12.2022 14:10:49 Gelesen: 18388# 154 @  
Hallo,

habe hier einen Brief aus Lörrach vom 30.01.1726, ob dieser hier passt? Größer als DIN A 4, darum die zweite Seite gesplittet.





Gruß
Manne
 
volkimal Am: 20.02.2023 16:21:25 Gelesen: 14859# 155 @  
Hallo zusammen,

aus dem badischen Adelsheim kann ich drei Vorphila-Briefe mit drei verschiedenen Stempeln zeigen. Dieses ist der älteste:



Der Brief geht an den Freiherrn von Gemmingen zu Bürg bei Neckarsulm. Er trägt den Rayon-Stempel ADELSHEIM R2. Da der Brief ohne Inhalt ist, kann ich kein genaues Datum angeben.

Kennt einer von euch die Verwendungsdaten des Stempels?

Die Familie von Gemmingen geht auf ein reichsunmittelbares alemannisches Rittergeschlecht zurück, das seinen Stammsitz im Ort Gemmingen (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg) im Kraichgau hatte. Eine Linie der Familie war Neckarzimmern-Bürg. Schloss Bürg in Bürg, einem Ortsteil von Neuenstadt am Kocher im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg, wurde in seiner heutigen Gestalt 1545 durch die Freiherren von Gemmingen erbaut. Dorthin ging der Brief.

Viele Grüße
Volkmar
 
Droenix Am: 20.02.2023 21:59:17 Gelesen: 14834# 156 @  
Manche Briefe erschließen sich dem Betrachter nicht auf den ersten Blick.

Dazu gehört auch dieser Beleg.


 
volkimal Am: 27.02.2023 20:34:07 Gelesen: 14801# 157 @  
Hallo zusammen,

es folgt der zweite Beleg aus Adelsheim:





Dienstsache vom "Großherzogt. Bezirks Amt Adelsheim" an das "König. Württ. Oberamt in Neckarsulm". Der Stempel ist ohne Datum, aber durch den Text ist ersichtlich, dass der Brief vom 22. Mai 1840 ist. Es geht um "Die Erbauung eines Schulhauses auf dem Talnaishof (?)"

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 27.02.2023 20:42:40 Gelesen: 14794# 158 @  
@ Droenix [#156]

Hallo,

ohne Siegelseite bzw. Inhalt ist der Brief schwer zu interpretieren, jedenfalls für mich.

Beste Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 06.03.2023 15:51:04 Gelesen: 14749# 159 @  
Hallo zusammen,

es folgt der dritte und letzte Brief aus Adelsheim:



Brief aus Adelsheim "An Grundh v. Gem. Rentamt zu Widdern" (= Grundherrschaftlich von Gemmingsche Rentamt), DS (= Dienstsache) vom 11.11.1848.

Im Brief geht es um die Ausübung von Jagden. Die Grundherrschaft von Gemmingen ist Eigenthümer eines Grundstückes … Es wird angefragt, ob die Grundherrschaft das Jagdrecht selbst ausüben oder verpachten werden.

Viele Grüße
Volkmar
 
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