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Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Das Thema hat 770 Beiträge:
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Gernesammler Am: 09.01.2022 17:46:22 Gelesen: 105361# 571 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Minneapolis vom 18.1.1875 über Chicago wo der Brief am 20.1.1875 eintraf und weiterspediert wurde an Herrn C.C. Buel in München, dort kam der Brief am 5.2.1875 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man 2 Marken "George Washington", Scott A46 zu je 3 Cent und gestempelt wurde beide mit stummen Stempel sowie dem Einkreisstempel von Minneapolis beide in grün, auf der Rückseite der erwähnte Einkreisstempel von Chicago in rot und zur Ankunft der Einkreisstempel von München 1 (Helbig 21a) sowie dem Briefträgerstempel Nr. 2.

Schön zu sehen auf der Vorderseite der Daumenabdruck des Postbeamten in Minneapolis, er könnte uns jetzt sagen wer den Brief aufgegeben hat, denn einen Absender gibt es leider nicht.

Jetzt ist der Brief im richtigen Thread.

Gruß Rainer


 
siegfried spiegel Am: 10.01.2022 11:25:56 Gelesen: 105287# 572 @  
@ bayern klassisch [#562]

Hallo Ralph,

woran erkennst du, dass dein Brief über den Forwarder Leonhard Kalb aus Nürnberg ging?

Ich hatte ja auch schon mal einen Brief gezeigt, der von Immenstadt nach Scheinfeld adressiert war. Auch mit der Zwischenstation Nürnberg und somit für den Brief über 20 Meilen 3 Kreuzer gespart.

Könnte der auch über diesen Weiterbeförderer gelaufen sein?

Gruß, Siegfried


 
bayern klassisch Am: 10.01.2022 13:29:51 Gelesen: 105266# 573 @  
@ siegfried spiegel [#572]

Hallo Siegfried,

C. Domeyer in Nürnberg hat deinen Brief, der schon voraus frankiert war, weiter geroutet, steht unten in der Rechnung, wie bei meinem Leonhard Kalb, Nürnberg, steht.

In Bayern gab es aber keine 20 Meilen Zonen, nur bis 12 und über 12 Meilen. Erst zum 1.8.1865 wurden die innerbayerischen Entfernungstabellen final entsorgt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 21.01.2022 09:29:28 Gelesen: 103908# 574 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich eine einfachen Portobrief aus Rheydt (heute Teil von Mönchengladbach) vom 28.12.1850 nach Nesselwang bei Kempten. Gibt es Besonderheiten? Ja, gibt es.

Verfolgt man die Reise des Briefes damals mit dem Finger auf der Landkarte, wird man feststellen, dass er über das Postgebiet von Thurn und Taxis lief, welches aber 1850 nicht Teil des DÖPV war. Es handelte sich also um einen Brief aus Preussen (Postvereinsland) über thurn und taxisches Lehenspostgebiet (nicht im DÖPV) nach Bayern (Postvereinsland).

Die Aufgabepost hatte dafür zu errechnen, wie weit die Reise ging - hier über 20 Meilen, wofür 3 Sgr. für den Brief selbst und 1 Sgr. Zuschlag wegen unfrankierter Absendung vom Empfänger fällig wurden. Siegelseitig wurden auch 4 Sgr. notiert und unterstrichen. Da in der Währung der Abgabepost zu taxieren war, konvertierte man diese 4 Sgr. korrekt postalisch in 12 Kreuzer, die man, wie bei Preussen nicht anders zu erwarten, ebenso korrekt in blauer Tinte als 12 Kreuzer oben links wiederholte.

Der Brief lief von MG bis Bonn mit der Bahn, aber dann war Ende 1850 auch schon Schluß und musste mit der Kutsche über rheinpreußisches Gebiet, Frankfurt am Main und Aschaffenburg laufen, ehe er durch das erste bayerische Kartenschlußamt in Würzburg am 31.10.1850 aus seinem Briefepaket geholt wurde.

Siegelseitig war bayerischer Posteingang zu stempeln und auf den preussisch notierten 12 Kreuzern in blau schlug man den Auslagestempel Würzburgs ab. Aber jetzt kommts - statt ihn so weiter zu routen, strich man in Rötel die preussische Forderung 12 Kr. ab, um sie durch eine Rötel 12 zu ersetzen, was naturgemäß wenig Sinn ergibt - außer, dass man zeigen wollte, dass die 12 Kr. nicht nur die Auslage für eine fremde Postanstalt war, zu der kein eigenes, bayerisches Porto mehr hinzu zu addieren war (wie z. B. aus Briefen originär aus Thurn und Taxis!), sondern dass dies schon das Endporto für den Empfänger war.

Als Kompensation hierfür hat man auch gleich den Ankunftsstempel vergessen, um die Sache rund zu machen.

Nur diese frühen Postvereinsbriefe weisen oft zweimal dasselbe Porto auf und Briefe aus dem DÖPV über Nicht-DÖPV-Gebiete in den DÖPV sind auch nicht gerade häufig zu finden. Wenn dann einer noch so hübsch daher kommt, sollte man ihn nicht verschmähen, zumal er sogar noch seinen Inhalt hat, der aber weniger spannend ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.01.2022 10:13:33 Gelesen: 103900# 575 @  
@ bayern klassisch [#574]

Liebe Freunde,

ich zeige heute mal eine Strecke von Briefen aus der Lombardei und Venetiens aus der Zeit des DÖPV (1.7.1850 bis 31.12.1867) - teils, weil es schöne Briefe sind und Österreichs frühe Marken für mich wundervoll aussehen, teils mit Text - nur würden Texte für alle Briefe den Rahmen hier sprengen. Also einfach schauen und genießen, wer will kann lesen - viel Material gibt es sonderbarerweise nicht (in die andere Richtung gibt es gefühlt 100 mal mehr).













Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 21.01.2022 12:23:47 Gelesen: 103875# 576 @  
@ bayern klassisch [#575]

Hallo Ralph,

sehr schöne Strecke, und besonders der letzte Brief ist ein Gustostückerl. Mehr Mitte(n)wälder gab es ja nicht abzugrasen, alles mit Datumsstempel dokumentiert, ein Traum.

Liebe Grüße,
harald
 
Gernesammler Am: 21.01.2022 13:40:37 Gelesen: 103858# 577 @  
@ bayern klassisch [#575]

Hallo Ralph,

tolle Strecke, sind alle schön, aber wenn ich persönlich aussuchen sollte dann gefallen mir der 2. Brief Gavirate-Bayreuth "nebst Paket mit 285 Gulden in Gold" und der Brief Mailand-München mit Leitung über die Schweiz am besten.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 21.01.2022 13:40:44 Gelesen: 103858# 578 @  
@ bignell [#576]

Lieber Harald,

das sehe ich ganz genauso - ein wahr gewordener postgeschichtlicher Traum eines jeden Bayern und Österreich - Sammlers. Leider hatte der Traum schon vor 25 Jahren seinen Preis, weil nicht nur die Bayernsammler ihn wollten, sondern auch meine österreichischen Freunde ganz scharf auf das Teil waren und ich es am Telefon bei der Auktion fast nicht mehr ausgehalten hätte, weil immer wieder Gegengebote kamen, ehe ich ihn endlich zugeschlagen bekam.

Aber ich habe mich nicht wirklich über den hohen Zuschlag (heute sogar vergessen!) geärgert, sondern empfinde nur reine Freude, wenn ich ihn sehe bzw. in Händen halte und glaube, damals alles richtig gemacht zu haben. Auf einen zweiten wage ich gar nicht erst zu hoffen.

Danke für dein nettes Feedback und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.02.2022 14:13:14 Gelesen: 100632# 579 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Einschreiben vom 28.1.1856 von Wilhelm Schlieper aus Elberfeld in Preussen an Carl Barth & Sohn in Reuth bei Erbendorf spediert, dort kam der Brief am 1.2.1856 zur Ausgabe.

Der Brief wurde vom Absender mit 3 Silbergroschen für das Franko sowie 2 Silbergroschen für die Reco Gebühr bar bezahlt, wie man an dem Vermerk "Franko" links unten sehen kann.

In Preussen konnte man mit Marken und bar frankieren, hier wurde bar frankiert, daher war die vom Absender bezahlte Gebühr in kleinen roten Ziffern neben Franko Vermerk zu notieren.

Gestempelt wurde in Elberfeld mit Ra 2 Rahmenstempel (Feuser 845-19, verwendet ab 1848) sowie dem Reco - Stempel auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Erbendorf, Halbkreisstempel (Winkler 11b) verwendet 1851-62.

Mich würde jetzt noch die 7/20 interessieren ist das, dass Gewicht in Loth?

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 20.02.2022 14:22:26 Gelesen: 100629# 580 @  
@ Gernesammler [#579]

Hallo Rainer,

ein sehr schöner und nicht so häufiger Brief - finde ich klasse!

Ja, 7/20 Loth betrug das Gewicht bei der Postaufgabe in Preussen. Ein Zollloth hatte 15,625g, der Brief war also nicht sehr schwer.

In Preussen bestand die Vorschrift, Recobriefe zu verwiegen und das Ergebnis oben links zu notieren. Bayern kannte diese Vorgehensweise nicht. Briefe entgegen dieser Vorschrift sind äußerst selten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.03.2022 20:06:39 Gelesen: 97855# 581 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 30.8.1856 aus Frankfurt Main an Herrn Freiherr von Schack "Königlicher Kammerherr und geheimer Legationsrath d.z. in München, dort kam der Brief am 1.9.1856 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Thurn und Taxis Nr.10 zu 9 Kreuzer für einfache Briefe über 20 Meilen in den DÖPV, gestempelt wurde mit Vierringstempel 220 sowie dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Frankfurt (Feuser 985-23 mehrere Typen) verwendet ab 1840, auf der Rückseite zur Ausgabe der L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b Typ III, 40,5 x 4 mm) sowie ein schönes Siegel mit den Initialen "JR".

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 16.03.2022 11:16:50 Gelesen: 97838# 582 @  
@ Gernesammler [#581]

Hallo Rainer,

netter Brief - es wäre mal (allerdings von Thurn und Taxis - Sammlern) zu klären, wann man in Frankfurt am Main noch mit roten Aufgabestempeln arbeitete als Zeichen der erfolgten Frankatur und wann man, wie hier, auch bei frankierten Briefen dazu überging, mit schwarz zu stempeln (zuvor war schwarze Stempelfarbe den unfrankierten Briefen allein vorbehalten).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.03.2022 19:48:29 Gelesen: 97776# 583 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 12 zu 3 Kreuzer vom 3.5.1867 aus Carlsruhe in Baden an Fräulein Clementine Seuffert in München spediert, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Das Kuvert, so wie im Handbuch beschrieben, raues Papier, 147x84 mm und eine sehr schlechte Prägung des Klappenstempels, diesen sieht man wirklich nur bei bestimmten Lichteinfall.

Gestempelt mit Zweikreisstempel von Carlsruhe (Feuser 067B,"Nachverwendete Altdeutschland Stempel"), wobei der Postbeamte wohl den Stempel ausprobierte oder eine unruhige Hand hatte, auf der Rückseite zur Ankunft der L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b, 27,5x4,5 mm Typ II) in halbfetter Antiqua Schrift verwendet 1859-70, es gab von diesem Stempel noch zwei weitere Typen, auch wurde der Briefträgerstempel Nr.15 abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.03.2022 19:52:33 Gelesen: 97775# 584 @  
@ Gernesammler [#583]

Hallo Rainer,

entweder es ist nach dem 1.1.1868, oder in Baden haben sie geschlafen, weil zuvor im Postverein Briefe über 20 Meilen 9 Kreuzer kosteten und nicht 3. Dann hätte Baden mit "noch 9x" nachtaxieren müssen. Oder klebte da irgendwo noch eine 6x Marke? Ich kann nichts erkennen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.03.2022 20:11:37 Gelesen: 97773# 585 @  
@ bayern klassisch [#584]

Hallo Ralph,

da ist nichts was auf eine weitere Marke hinweisen würde, also hab ich geschlafen, bei den L2 von München wurde die Jahreszahl immer ausgeschrieben also ist es 1870 oder 71 das erkennt man leider nicht genau.

Danke für den Hinweis.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.03.2022 22:26:34 Gelesen: 97765# 586 @  
@ Gernesammler [#585]

Hallo Rainer,

sitze seit Tagen vor dem Notebook meiner Frau, das ein bisserl klein ist, daher habe ich den Münchener Stempel auch von 1867 gesehen, aber wenn es 1870 ist, ist ja alles in Butter.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 31.03.2022 19:54:57 Gelesen: 96619# 587 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 22.7.1873 aus London an Ludovica Näher in Lindau, dort kam der Brief am 26.7.1873 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Mi.Nr.41 zu 3 Pence ein wenig überbreit, gestempelt mit Duplex Stempel von London W/25 sowie dem PD Stempel, auf der Rückseite der Ankunftsstempel, Einkreisstempel von Lindau (Winkler Typ 21) verwendet 1872-75, dieser hier in lilablau.

Auf der Rückseite ist noch ein schönes Wappen, Darstellung "Wikingerboot mit Drachen"

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 31.03.2022 20:45:21 Gelesen: 96614# 588 @  
@ Gernesammler [#587]

Wunderschön, Rainer - einer der schönsten Briefe von Grossbritannien nach Bayern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.04.2022 12:25:30 Gelesen: 96007# 589 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief aus Württemberg U28 (Aufbrauchsausgabe zu 3 Kreuzer, das waren Restbestände in Kreuzerwährung mit hinzugedrucktem Pfennig Wertstempel) hier 10 Pfennig, vom 10.9.1875 aus Eislingen spediert an Gustav Hopf in Bamberg, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Eislingen sowie auf der Rückseite zur Ankunft der Einkreisstempel von Bamberg 2 in hoher Antiqua Schrift, Typ 23b, da ich nirgendwo eine Abbildung dazu finde, weder im Winkler noch im Helbig, auch nicht im Nachtrag von Holzmayr kann vielleicht ein Bamberger Heimat Sammler Auskunft geben wie lange dieser Stempeltyp in Gebrauch war.

Zum Schluß wurde noch der Briefträgerstempel B oder L 6 abgeschlagen, den Buchstaben darüber kann man leider nur ahnen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.04.2022 12:35:18 Gelesen: 96004# 590 @  
@ Gernesammler [#589]

Hallo Rainer,

Bamberg II war glaube ich der Bahnhof, aber das müsste ich nachschauen.

B6 war der 6. vereidigte Briefträger Bambergs - prima!

Diese Kuverts gab es nur 6 Monate - Württemberg hatte zum 1.7.1875 auf die neue Währung umgestellt und war daher gezwungen, auf Mark und Pfennig umzustellen, während Bayern noch bis zum 31.12.1875 in der Kreuzerzeit verblieb.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.04.2022 12:57:51 Gelesen: 96003# 591 @  
@ bayern klassisch [#590]

Hallo Ralph,

Bamberg II ist klar, Durchmesser 26 mm und im Helbig steht auch unter Stempeltyp 37c Bamberg Bahnhof, was mich hier sehr interessiert ist das Schriftbild des Stempels, das habe ich in der Form noch nicht gesehen.

Bamberg Bahnhof hat zwar im Winkler einen Typ 21 mit der Bezeichnung Bamberg II, verwendet 1875-76, deshalb auch meine Frage ob eine Abbildung in der hohen Antiqua bekannt ist, da meine Abbildung dem Stempeltyp 23b ähnelt.

Hoffe hier kann geholfen werden.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.04.2022 16:56:59 Gelesen: 93255# 592 @  
Liebe Freunde,

bei folgendem Brief bin ich am knobeln - geschrieben in Paris am 22.12.1843 wurde er unfrankiert an die Firma Birkner & Hartmann in Nürnberg verschickt. Ausweislich des siegelseitigen Stempel von Forbach am Folgetag ist die Speditionsroute klar: Paris - Forbach - Homburg/Pfalz - Würzburg - Nürnberg.



In Würzburg setzte man 20 Kr. für Frankreich aus dem 3. Rayon (Paris) an, aber dann notierte man 20 Kreuzer für Forbach - Nürnberg darunter und addierte beide auf 50 Kreuzer (Pisa gab es damals noch nicht?), was natürlich falsch war.

Würzburg belastete jetzt Nürnberg mit 50 Kreuzern, aber die waren wach und helle, korrigierten Brief und Briefkarte auf die korrekten 40 Kreuzer und strichen die falschen 50 Kr. mit ihrer typisch hellblauen Tinte durch.

Aber die Frage ist: Warum 20 Kr. für Bayern? Die Briefe nach Nürnberg via Forbach sind mal mit 16, 18 und 20 Kr. für Frankreichs 3. Rayon vortaxiert. Da scheint mir einiges schief gelaufen zu sein.

In jedem Fall eine schöne Contravention der Hauptbriefpostexpedition Würzburg, für die es ganz sicher einen ordentlichen Nürnberger Rüffel gegeben haben dürfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.05.2022 14:07:36 Gelesen: 91838# 593 @  
Liebe Freunde,

hier ein Portobrief aus Ulm vom 31.10.1843 nach Nesselwang bei Kempten, der für die 100m Ulmer Strecke 2 x kostete. Bayern setzte (wo?) 6 x für sich ab der Donau bis Kempten an und in Kempten addierte man einen Kreuzer Botenlohn von dort aus bis zum Empfänger in Nesselwang = 9 x in toto.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.05.2022 16:57:37 Gelesen: 91616# 594 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich ein Rosinchen aus Hornussen in der schönen Schweiz vom 19.4.1874 als 25 Rappen Ganzsachenkuvert "Al Sign. Abondio Ramazina acordante presso fai Landav Meisvale Baviera.



Schon diese Anschrift ist etwas eigen und "Landav" = Landau und "Baviera" = Bayern interpretierbar, der Rest aber zumindest für mich, eher nicht. Aber halten wir uns an die Chronologie, wie immer.

19.4. Frick (CH, nah an Hornussen) und 22.4. Landau an der Isar. Dann erneut Landau an der Isar vom 23.4., München II vom 26.4. Brugg vom 27.4. und wieder Frick am 27.4. - somit hatte der Absender sein Kuvert wieder zurück erhalten.

Vorne wird es lustig: Landav - gestrichen. Meisvale - gestrichen und Baviera - gestrichen.

Blau: retour. Schwarze Tinte von Landau: "Keine Nachfrage, daher - Retur". Schweizer Rötel: Retour.

Den Terminus "keine Nachfrage" kannte ich bisher nur bei poste restante gestellten Briefen, wo es ja eine Nachfrage durch den gedachten Empfänger geben musste, andernfalls die Briefe mit eben diesem Terminus "geschah keine Nachfrage" nach 3 Monaten (recommandirte nach 6 Monaten) wieder der Aufgabepost zugeleitet werden mussten.

Normale Vermerke über die nicht zustellbaren Briefe lauteten damals: Adressat (selbst mit Hilfe der Polizei) nicht zu ermitteln, oder: Adressat hier gänzlich unbekannt, oder: Welcher von Fünfen?, oder: Längst verstorben, oder: Ausgewandert, wohin unbekannt, oder: Verzogen nach XY nebst Weiterleitung und andere mehr. Aber der Brief war ja maximal ein Tag "vorrätig" in Landau - wie hätte Frau Abondio wissen sollen, dass ein Brief für sie angekommen ist?

Aber egal - wieder ein Schmankerl für meine Bayern - Schweiz - Sammlung und die Mini-Sammlung der unzustellbaren Briefe, das mich sehr freut.

Wer die Adresse, den Namen und Stand der Empfängerin präzisieren kann, darf das gerne tun.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 06.05.2022 17:41:46 Gelesen: 91602# 595 @  
@ bayern klassisch [#594]

Lieber Ralph,

sehr schöner Retourbrief und hervorragend erhalten.

Viel kann ich nicht beitragen, ich glaube aber es handelt sich um einen "Signore Abondio".

Presso a fai übersetzt der Google Übersetzer mit "nahe bei Dir", vielleicht eher als Kommentar an den Empfänger gerichtet. Ramazina acordante könnte vielleicht heissen Ramanzina accordante, "Vorlesung entsprechend", möglicherweise ein Student?

Liebe Grüße,
harald
 

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