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Thema: (?) (237/238/245) Bestimmungsfragen zu Maschinenstempeln
Jürgen Witkowski Am: 31.08.2008 20:07:16 Gelesen: 269803# 1 @  
Wir haben mittlerweile eine ganze Anzahl von Themen, die sich mit Maschinenstempeln befassen. In den Beiträgen wird von mehreren Experten, die wir in unserem Kreise haben, Grundlagen- und Spezialwissen zu einzelnen Stempeltypen vermittelt. Um diese Informationen nicht zu verwässern, ist dieses Thema hier dazu gedacht, fragliche Stücke vorzustellen und zu diskutieren. Falls sich dabei interessante Aspekte für die Spezialthemen entwickeln, besteht immer noch die Möglichkeit, einzelne Beiträge dorthin zu verschieben oder im Rahmen einer Zusammenfassung dort einzubringen. Das trägt zur Übersichtlichkeit bei und ermöglicht eigene Recherchen.

Es sollen ausdrücklich alle Typen, alle Verwendungsperioden und alle Länder vorgestellt werden können. Vielleicht ist nicht immer sofort eine passende Antwort möglich. Aber alle Interessierten werden bestimmt regelmässig einen Blick darauf werfen und versuchen zu einer Antwort zu kommen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Carolina Pegleg Am: 31.08.2008 20:52:04 Gelesen: 269795# 2 @  
Prima Idee. Ich beteilige mich gerne und fange mal an mit einem meiner Zweifelsfälle. Wenn man immer alle Literatur hätte, dann wäre es einfach.

Bickerdike oder Columbia? Wenn Columbia, dann wohl ziemlich früh, oder? Wenn Bickderike, dann wohl ziemlich spät? Andere Möglichkeiten? (m.M. kaum)


 
Carolina Pegleg Am: 31.08.2008 21:24:17 Gelesen: 269790# 3 @  
B.F.Cummins?

Mir ist bekannt, dass eine Stempelmachine der B. F. Cummins Co. in Tegucigalpa, Honduras, Administracion de Correos, eingesetzt war. Eine der sehr wenigen Auslandsverwendungen von Maschinen dieses Herstellers (Ausland = ausserhalb der USA). Die unten gezeigten Stempel sind den B.F. Cummins Typ J Stempeln sehr ähnlich - ich kann kaum einen Unterschied feststellen.



Problem: diese beiden Stempel sind aus 1952 und damit extrem spät. Wenn das Exemplare des B.F. Cummins Stempels sind, wäre die Maschine in Honduras eventuell die am längsten überlebende Maschine dieses Herstellers. Maschinen des Types Cummins gingen in der Mehrzahl so 1912/13 in Betrieb und Ende der 20er/Mitte der 30er Jahre ausser Betrieb. Ganz vereinzelte Ausnahmen längerer Verwendung sind möglich.

Ich würde mich freuen, weitere Abschläge dieses Stempels von Honduras zu sehen, um meine Theorie, dass es sich hier um einen B.F. Cummins Stempel handelt zu überprüfen.
 
Jürgen Witkowski Am: 31.08.2008 21:24:43 Gelesen: 269789# 4 @  
@ Carolina Pegleg [#2]

Ein sehr interessanter Stempel gleich zu Beginn!

Wenn die Höhe der Fahne mit den 7 Linien 21,5 mm beträgt, sollte es sich nach Zietlow um einen Columbia-Stempel handeln. Die Merkmale im Stempelkopf - Kennbuchstabe des jeweiligen Londoner Distriktpostamtes, in diesem Falle "W" und Jahreszahl mit 4 Ziffern waagerecht unter der Uhrzeitangabe - treffen auf die zwischen 1903 und 1905 verwendeten Stempeltypen genau zu. Der Durchmesser des Datumsstempels kann zwischen 21 und 26 mm liegen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Carolina Pegleg Am: 31.08.2008 22:51:07 Gelesen: 269773# 5 @  
@ Concordia CA [#4]

Vielen Dank für die schnelle und kompetente Antwort. Also ein Columbia-Stempel. Ich habe es mir fast gedacht. Bickerdike wäre mit etwas lieber gewesen, ist aber auch gut so. Geht die Karte also in die Columbia-Kiste. Erstaunlich, wie unähnlich diese englischen Columbia-Stempeltypen den zeitgleich in den USA verwendeten Stempeln dieses Herstellers sind.

Noch zu den Bickerdikes, weisst Du, ob alle englischen Bickerdike-Stempel jeweils die Krone und VR bzw. ER in der Mitte der Entwertungslinien eingraviert haben, so wie von asmodeus in #135 des Themas "Stempel Schau - schön, selten oder kurios" gezeigt, oder gibt es auch Typen ohne dieses recht eindeutige Merkmal?
 
Jürgen Witkowski Am: 31.08.2008 23:37:12 Gelesen: 269768# 6 @  
@ Carolina Pegleg [#5]

Sowohl Erhard Zietlow "Die frühen Maschinenstempel im Vereinigten Königreich von Großbritannien" als auch Jack Peach "U.K. Machine Marks" zeigen ausschließlich Bickdike-Maschinenstempel mit der Inschrift VR oder ER und der Krone.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Carolina Pegleg Am: 02.09.2008 02:10:27 Gelesen: 269726# 7 @  
@ Concordia CA [#6]

Vielen Dank. Mit dieser Information sind diese beliebten Stempel dann ja leicht zu identifizieren.

@ HEFO58 / @ Concordia CA

Zunächst mal Danke an HEFO58 für die Mithilfe neue Abgrenzungsdaten für diese Stempel zu finden. Ich weiss nicht, ob in diesem Forum jeder damit vertraut ist, aber es gab vor relativ kurzer Zeit ein neues Buch der Poststempelgilde zu den deutschen Bandstempeln mit Strich- und Welleneinsätzen der Krag und Sylbe Maschinen. Es hat sich gezeigt, dass die mitgeteilten Verwendungsdaten noch nicht so solide sind und es noch viel zu entdecken gibt. Es ist die erste Veröffentlichung zu diesem Gebiet, und da kann noch nicht alles so perfekt sein. Die Arbeit, die das Autorenteam da rein gesteckt hat, kann man wohl gar nicht ermessen.

Ich möchte anregen, dass die Diskussion / Vorstellung von Stempel dieser Art vielleicht in ein neues Thema "Deutsche Maschinen-Bandstempel" ausgelagert wird, wie von Concordia CA ja in [#43] im Falle sich verbreitender Diskussion in diesem Thema schon angedeutet. Sonst sind wir bei diesem Thema, was sich ja auf "alle Typen, alle Verwendungsperioden und alle Länder" beziehen soll, schnell nur noch mit diesen Stempeln beschäftigt. Ich habe die entsprechende Literatur zu diesen Stempeln auch und kann Concordia CA bei der Bestimmung entlasten. Die deutschen Bandstempel mit Werbung sind allerdings nur im "Bochmann" erfasst. Von diesem Katalog besitze ich keine vollständige Serie. Etwas grundlegende Information zu dem von Dir gezeigten Leipziger Gartenbau-Austellung Stempel, würdest Du, HEF, also in diesem Katalog finden. Ich bin mir sicher, dass jemand hier im Forum damit aushelfen kann.
 
Carolina Pegleg Am: 02.09.2008 02:15:49 Gelesen: 269725# 8 @  
Ich suche Information zu diesem ungewöhnlichen Bandstempel aus Neuseeland. Insbesondere wäre ich interessiert, den Hersteller dieser Stempelmaschine zu erfahren, sonstige Informationen sind willkommen:


 
AfriKiwi Am: 02.09.2008 03:55:42 Gelesen: 269722# 9 @  
@ Carolina Pegleg [#8]

Hallo C.P.

Was ich hier in einem Auktionkatalog fand ist ein gleicher Werbestempel, aber 1936.

Bei einem anderen Los stand - Moss Maschine Model C mit verschiedenen Werbungsarten. Gebraucht in verschieden Städten.

Schon ab 1911 wurde dieser Stempel gebraucht, oder sogar schon früher !

Erich
 
HEFO58 Am: 02.09.2008 04:29:56 Gelesen: 269720# 10 @  
@ Carolina Pegleg [#7]

Hallo Carolina Pegleg

Ich muß vorausschicken, daß ich kein Sammler von Maschinenstempeln bin und selbst diese Informationen gar nicht benötige.

Es hat sich aus einem Beitrag im Philaforum einfach ergeben, daß ich die Belege mit Maschinenstempeln, die in meinem Besitz sind, einfach nur als Scan zur Verfügung stelle, um Concordia CA bei der Forschung behilflich zu sein. In meinen Ankäufen befinden sich fast immer solche Belege, z.B. bekomme ich diese Woche noch fast 300 Belege aus dem Zeitraum 1. WK, wo auf jeden Fall wieder welche dabei sind.

Auf diese Art und Weise ist es ja auch schon zu neuen Bestätigungen von Früh- bzw. Spätverwendungen gekommen.

Sollten von einzelnen Belegen bessere Scans gebraucht werden, so bin ich gerne bereit dies zu machen.

Als kleine Anregung für bessere Übersichtlichkeit würde ich vorschlagen, jeweils für Deutschland, Europa-West, Europa-Ost, Amerika, Afrika und Asien/Ozeanien einen eigenen Beitrag zu machen, wo man die Belege zum identifizieren einstellen kann.

Gruß
HEFO58
 
Carolina Pegleg Am: 02.09.2008 05:41:17 Gelesen: 269717# 11 @  
@ AfriKiwi [#9]

>> Was ich hier in einem Auktionkatalog fand ist ein gleicher Werbestempel, aber 1936.

Das ist ja interessant. Was sollte das Stück den kosten? Für den oben gezeigten Stempel habe ich $ 0,50 bezahlt.

Von Moss Maschinen habe ich im übrigen noch nie gehört. Muss ich mich mal nach informieren. Vielen Dank auf jeden Fall für die Antwort. Damit habe ich zumindest mal einen Anfangspunkt. Du musst ja schon zugeben, dass dieser Stempel ziemlich cool aussieht.

@ HEFO58 [#10]

Ja alles klar. Habe ich auch so verstanden. Bitte nicht vom Zeigen abhalten lassen. Ich schaue mir Deine Beiträge immer gerne an. Hatte sogar mal angefangen, die neuen Daten mit Bleistift in mein Buch nachzutragen. Tatsache ist natürlich, dass diese Stempel sehr häufig sind und da hatte ich mir gedacht, bevor hier ein Tsunami von Bandstempeln hereinbricht, machen wir doch gleich von vorneherein ein neues Thema dafür auf.
 
Jürgen Witkowski Am: 02.09.2008 09:36:49 Gelesen: 269704# 12 @  
@ Carolina Pegleg [#7]
@ HEFO58 [#10]

Vielen Dank für Eure Anregungen und die rege Beteiligung an diesem Thema. Für die deutschen Maschinen-Bandstempel habe ich ein neues Thema angelegt. Wenn sich neue Schwerpunkte ergeben, ist es immer möglich, weitere Themen anzulegen und die bisherigen Beiträge dazu unter dem neuen Thema zusammen zu fassen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 02.09.2008 09:58:02 Gelesen: 269700# 13 @  
@ Carolina Pegleg [#11]

Der Wert von gleichen Art Moss MSt 1911 liegt bei so ab € 60.

Der gezeigte von 1936 war so € 12.

Zwei Werbebriefe mit "HP Sauce" waren beide mit € 100 angeboten es ging über Meters/Health/Werbung.

Erich


 
HEFO58 Am: 02.09.2008 13:20:03 Gelesen: 269691# 14 @  
@ Concordia CA [#12]

Hier dann mal ein paar Belege aus Europa. Ich habe mich auf die Zeit vor 1945 begrenzt, da moderneres Material ja wahrscheinlich doch häufiger anzutreffen ist.

Gruß
HEFO58










 
Jürgen Witkowski Am: 02.09.2008 21:49:00 Gelesen: 269676# 15 @  
@ HEFO58 [#14]

Du zeigst wunderschön, welche Vielfalt an Typen es bei den Bandmaschinenstempeln gibt. Manche Merkmale kann man bei unterschiedlichen Nationen wiederfinden. Da ist es sehr wahrscheinlich, dass sie vom selben Hersteller geliefert wurden.

Leider ist die Literatur dazu recht spärlich. Ich habe schon eine Menge Bücher zum Thema Maschinenstempel, doch die decken gerade einmal Teilgebiete von Deutschland, Großbritannien und den USA ab. Daher kann ich momentan auch kaum detaillierte Informationen zu Deinen internationalen Stempeln geben.

Ich sehe sie mir jedoch immer gerne an. Vielen Dank fürs Zeigen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 02.09.2008 22:53:02 Gelesen: 269667# 16 @  
@ Concordia CA [#15]

Hallo Jürgen

Weiter geht es mit ein paar Belegen von Großbritannien. Das sind dann die letzten aus Europa.

Gruß
Helmut












 
HEFO58 Am: 03.09.2008 02:27:50 Gelesen: 269658# 17 @  
@ Concordia CA [#15]

Es geht langsam dem Ende entgegen, hier nun eine kleine Weltreise von Ägypten bis Syrien.

Gruß
HEFO58












 
HEFO58 Am: 03.09.2008 02:37:42 Gelesen: 269657# 18 @  
@ Concordia CA [#15]

Als Schlußpunkt dann noch einige Belege von den USA aus dem Zeitraum 1895 bis 1955.

Insgesamt habe ich noch etliche Belege aus aller Welt, aber es würde den Rahmen sprengen, hier jetzt alle zu zeigen.

Gruß
HEFO58












 
Jürgen Witkowski Am: 03.09.2008 21:43:43 Gelesen: 269640# 19 @  
@ HEFO58 [#18]

Deine Auswahl an Maschinenstempeln aus aller Welt ist ja sehr vielfältig. Sie zeigt auch, welche Anzahl an unterschiedlichen Typen in einzelnen Ländern wie Großbritannien und den USA eingesetzt wurden. Ebenfalls wird die Hinwendung zu den Maschinen-Halbstempeln (Fahnenstempel) hin, die die Maschinen-Ganzstempel (Bandstempel) ablösten, deutlich gemacht. Die Bandstempel wurden ab Mitte der 50er Jahre kaum noch verwendet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Carolina Pegleg Am: 05.09.2008 21:05:31 Gelesen: 269597# 20 @  
Hallo HEFO58,

gebe auch noch kurz meinen Senf dazu. Du zeigst ein ziemliches Sammelsurium. Zu verschiedenen der Briefe gibt es jeweils aus meiner Sicht das eine oder andere interessante (?) zu sagen. Aber dieses Thema heisst ja, "Bestimmungsfragen" -- so gesehen musst Du schon sagen, wozu Du was im Einzelnen wissen möchtest. ;)

Nehmen wir z.B. mal die beiden Engländer mit dreieckigem Stempelkopf in Beitrag [#16]. Dies sind besondere Stempel für Massenauflieferungen (Drucksachen etc.), wo es auf die Schnelligkeit nicht ankam, dafür aber verbilligtes Porto verrechnet wurde. Daher das Porto von 1/2 Penny. Bei dieser Sorte Post wurde der normale Stempelkopf mit Datum entfernt und es kam diese seltsamen dreieckigen Teile zum Einsatz. "F.S." steht für Foreign Section, und indiziert das Londoner Auslandspostamt -- der Brief ging ja auch nach Deutschland. MTP in dem anderen Stempel steht für das Londoner Postamt "Mount Pleasant", was die Nummer oberhalb bedeutet kann ich nicht sagen. Ist vielleicht einfach eine Unterscheidungsnummer.

Allgemein gilt, dass Stempelsammler an die Erhaltung der Stempel möglichst hohe Anforderungen stellen. Die meisten der Stempel in [#15] sind daher unter diesem Gesichtspunkt leider alle ziemlich schrottig, bzw. sind alle sehr "verbraucht". Die mechanischen Anforderungen an die Stempelköpfe sind hoch und mit der Zeit lässt die Deutlichkeit der Abschläge nach.

Der letzte Brief in [#16] aus Manchester hat einen Stempel, bei dem der Mittelteil der Wellen entfernt werden kann und stattdessen andere postalische Zusätze wie "paid", "official paid" etc. eingesetzt werden können. Habe diese Stempeltype mit andern Einsätzen als den Wellen für den normalen Betrieb bislang noch nicht gesehen (allerdings auch noch nie so darauf geachtet).

Am besten gefällt mir von allen Briefen der Ägypter Cairo Airport in [#17], der Syrer steht auf dem Kopf, zu den typischen aber ungewöhnlichen Australiern mit dem rechteckigen Stempelköpfen würde ich selbst gerne mehr erfahren; der Kolumbus-Ganzsachenumschlag in [#18] von Chicago 1895 hat einen American Postal Machine Co. "Bar" Stempel, Vorläufer der APMC Flaggenstempel; der Zensurbrief in die Schweiz wurde gemäß der Zensor-Nummer (5988) in New York zensiert am Tag als die Atombombe auf Hiroshima fiel (6. August in Japan).

Zu Briefen gibt es eigentlich immer was zu sagen. Allerdings wären Fragen schön, woher soll man als Antworter wissen, ob die oben genannten Gesichtspunkte -- und es gäbe noch mehr -- jetzt von Interesse sind oder nicht.

@ Concordia CA [#4] zu [#2]

Habe Dank Deiner Hilfe jetzt den Stempel doch gefunden. Der Stempel ist wie Abb. 104 in Zietlow, allerdings London W und nicht EC. Ich hatte diese Abbildung übersehen. In genau dieser Form, d.h. ohne Kennbuchstaben des Postamtes in einer Aussparung mittig in den Balken (wie Abb. 107), ist der Stempel allerdings nicht erwähnt. Das Handbuch gibt über die englischen Columbia-Stempel ja nach eigenem Anspruch nur einen Überblick ("an dieser Stelle unmöglich auf alle Typen näher einzugehen"). Die Information reicht mir aber so. Nochmals vielen Dank.
 
HEFO58 Am: 05.09.2008 22:51:52 Gelesen: 269589# 21 @  
@ Carolina Pegleg [#20]

Hallo Carolina Pegleg

Ich danke Dir für Deine Ausführungen. Es ist so, daß ich gar keine Fragen habe, sondern einfach Euch nur die Belege zeigen will, um bei eventuellen Forschungen etc. zu helfen.

Wenn durch Zufall mal ein Beleg dabei sein sollte, der aus irgendeinem Grund im Original benötigt wird, so lässt sich darüber reden.

Gruß
HEFO58
 
Carolina Pegleg Am: 14.09.2008 22:24:52 Gelesen: 269537# 22 @  
@HEFO58

Es spricht überhaupt nichts dagegen auf den ersten Blick interessant erscheinende Belege einfach nur so zeigen, ohne dass damit konkrete Fragen verbunden wären. Ich hoffe, meine Antwort kam da nicht falsch rüber. Wenn Dir wieder was in die Hände fällt: nur zu.

Hier wird die Übersetzung des Stempels gesucht:



Interessant natürlich die rote Farbe.
 
HEFO58 Am: 14.09.2008 22:47:50 Gelesen: 269531# 23 @  
@ Carolina Pegleg [#22]


Keine Sorge, die Antwort kam nicht falsch rüber. Wenn ich nochmal Belege bekommen sollte, die meiner Ansicht nach, interessant sein könnten, so stelle ich sie ein.


Gruß
HEFO58
 
reichswolf Am: 14.09.2008 22:51:27 Gelesen: 269531# 24 @  
@ Carolina Pegleg [#22]

CS. CERVENY KRIZ = Tschechisches Rotes Kreuz
PRO = für
ZDRAVI LIDU = Gesundheit der Menschen
28. BREZNA - 2. DUBNA = 28.März - 2.April
Beste Grüße,
Christoph
 
Carolina Pegleg Am: 14.09.2008 22:54:41 Gelesen: 269528# 25 @  
@ reichswolf [#24]

Na das war ja eine prompte Antwort. Und jetzt macht auch die rote Farbe richtig Sinn!

Vielen Dank!
 
reichswolf Am: 14.09.2008 23:11:41 Gelesen: 269524# 26 @  
@ Carolina Pegleg [#130]

ZDRAVI LIDU kann auch Volksgesundheit bedeuten, was ja einen Unterschied macht. Ich spreche ja kein Wort Tschechisch, die Übersetzung habe ich per Online-Wörterbuch gemacht. Bei der Übersetzung dieser Zeile hatte ich ein kleines Problem, sie ließ sich nur erschließen. In einen tschechschen Dokument über den Nationalsozialismus habe ich grade aber den Ausdruck PECE ZDRAVI LIDU als Volksgesundheitspflege übersetzt gefunden.
Beste Grüße,
Christoph
 
HEFO58 Am: 15.09.2008 16:14:18 Gelesen: 269499# 27 @  
@ Carolina Pegleg [#22]

Die Karte war in einem Stapel AK dabei, der heute geliefert wurde. 1925 gelaufen von Paris nach Montevideo.

Gruß
HEFO58




 
HEFO58 Am: 16.09.2008 01:08:07 Gelesen: 269482# 28 @  
@ HEFO58 [#23]

Dann noch die restlichen Belege, die in dem Posten waren.

Gruß
HEFO58







 
petzlaff Am: 03.10.2008 10:48:21 Gelesen: 269383# 29 @  
Hier zwei aus meiner Sicht hochinteressante Belege aus Richmond,VA aus dem Jahr 1902 und 1904.



Beide zeigen eine geometrisch nahezu identische Schräglage der Stempelfahne, woraus ich schließe, dass die beiden Briefe über dieselbe Stempel"strasse" gelaufen sind.

Beide Entwertungen sind teilweise stumm: Der 1 Cent Beleg zeigt eine CDS-Krone ohne Datum und Uhrzeit - der 5 Cent Beleg lässt die "Stempelnummerierung" offen. Beide Stempel zeigen den Einlieferungsvermerk "D = delivered" für "eigenhändig am Postschalter abgegeben" in der Fahne.

Ist jemandem von euch bekannt,ob speziell aus Richmond,VA weitere Unregelmäßigkeiten zu berichten sind? Das wäre schon spannend - ich stelle mir gerade einen Postbeamten mit Ärmelschonern, Sockenhaltern, Sunprotector vor der Stirn und gleichzeitig Zigarre & Whisky konsumierend vor. Aber: der Mann, den ich meine ist längst verstorben - trotzdem interessieren mich die philatelistischen Zusammenhänge.

LG
Stefan
 
Jürgen Witkowski Am: 03.10.2008 11:53:27 Gelesen: 269368# 30 @  
@ petzlaff [#29]

Es handelt sich in beiden Fällen um Stempelabdrücke von International-Stempelmaschinen. Die Erklärung der unterschiedlichen Stempelköpfe ist recht einfach.

Bei dem Beleg ohne Datum handelt es sich um 3. Class Mail. Das Porto war niedriger, dafür war auch die Transportzeit höher. Diese Sendungen bekamen in der Regel keinen Stempel mit Aufgabedatum.

Ob es sich um dieselbe Maschine handelt kann man nicht mit Sicherheit sagen. Dazu müsste man die Aufstellungen des Postamtes einsehen können, sofern die überhaupt noch vorhanden sind. Der Fleck über dem A könnte aber darauf hindeuten. Mit den Maschinenkennziffern und den Service Letters nahmen es die Postbediensteten nicht immer so genau. Die können schon mal fehlen oder auch falsch sein.

Da öfter einmal die Frage nach der Bedeutung der Service Letters aufkommt, will ich sie auch gleich einmal entschlüsseln:

Collected - aus dem Briefkasten
Dropped / Delivered - am Postschalter aufgeliefert
Received - Eingangsstempel des Postamtes
Transit - Durchgangsstempel

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stempelwolf Am: 03.10.2008 17:42:27 Gelesen: 269323# 31 @  
Bei so einem Beleg "lacht" doch das Sammlerherz!

Bloß unter welcher Rubrik zeige ich den ? "moderne Katastrophenpost" oder "Maschinenwillkür" oder "Hauptsache gestempelt" - ich habe mich für diese Rubrik entschieden. Vielleicht weiß sogar jemand den Namen dieser "hungrigen" Maschine.


 
Jürgen Witkowski Am: 03.10.2008 18:24:53 Gelesen: 269321# 32 @  
@ Stempelwolf [#31]

Das ist eine der modernen Entwertungsmaschinen mit Tintenstrahltechnik. Mein vermuteter Maschinenname lautet "Donkey-Ear".

Mit schmunzelnden Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 03.10.2008 22:27:32 Gelesen: 269311# 33 @  
@ Concordia CA [#32]

Das ist genau der richtige Firma Handelsnamen - "Donkey-Ear" - Made in England (sorry Nigel) oder noch anti Britische Sentiment von Irland.

Erich
 
HEFO58 Am: 05.10.2008 17:53:51 Gelesen: 269277# 34 @  
Hallo

Habe da noch einen alten Maschinenstempel bei den AK gefunden und wollte den zeigen.

Gruß
HEFO58



 
Carolina Pegleg Am: 07.10.2008 20:31:14 Gelesen: 269252# 35 @  
@ petzlaff [#29]

Noch zu den beiden Richmond Stempeln. Richmond hatte offenbar nur eine Maschine Modell International Flier. Der von Dir gezeigte Stempel mit der Maschinennummer 1 ist bekannt von 1901 bis 1903. Aus 1903 und 1904 ist dann der Stempel mit der fehlenden Nummer bekannt. Ab 1904 kam in Richmond ein neuer Entwerter mit Wellen statt Linien zur Verwendung. Entsprechend dem von HEFO in [#28] gezeigten Stempel von Miami, allerdings mit Maschinennummer. Der International-Stempel Typ "Miami" ist ein Beispiel des wahrscheinlich häufigsten amerikanischen Maschinenstempeltyps aus dem Zeitraum 1902 bis 1920+. Der Wellenstempel Richmond (1) ist bekannt ab 1904 bis jedenfalls nach 1910; Richmond (2) scheint es nur aus 1904 zu geben. Müsste ich mal wühlen. Ich bin häufig in Richmond und habe daher von dieser Stadt relativ viele Stempel zusammen.
 
Carolina Pegleg Am: 14.10.2008 05:14:23 Gelesen: 269181# 36 @  
Ich verkneife mir das Zeigen weiterer Richmond-Stempel einmal. Ist glaube, dies ist nicht so sehr von Interesse, zumal die Bestimmungsfrage ja geklärt ist.

Hier eine wirklich problematische Bestimmungsfrage, die sich mir bei Beantwortung einer Frage in einem Parallel-Thema zu den deutschen Bandstempeln wieder aufdrängte: Wie kann man die Sylbe und Krag-Maschinen auseinanderhalten?

Das Problem: Offenbar hatten die Sylbe-Maschine "ab Werk" drei Stempelköpfe und die Krag-Maschinen nur zwei. Der Abstand von Mitte Stempelkopf bis Mitte Stempelkopf, war daher zunächst ein einfaches Unterscheidungsmerkmal. Später wurden aber bei einigen Sylbe-Maschinen im Zuge der Instandhaltung offenbar ebenfalls Stempel mit nur zwei Stempelköpfen eingesetzt, die den genau gleichen Abstand hatten wie die Krag-Stempelköpfe. Wenn dies zutrifft, dann wären alle Stempel mit drei Köpfen definitiv Sylbe, während Stempel mit zwei Köpfen jedenfalls ab einem bestimmten Zeitpunkt (wann?) Krag oder Sylbe sein können. Ich glaube nicht -- ausser ich habe es in der Literatur überlesen --, dass Krag-Maschinen mit drei Stempelköpfen ausgerüstet wurden.

Ich finde dies ein wichtiges Thema und bin mit der Lösung (Ignorierung) des Zuordnungsproblems im Buch der Poststempelgilde nicht wirklich glücklich. Gibt es weitere Kriterien? Falls nicht, so hoffe ich, dass in einer Neuauflage dann soweit im Einzelfall bekannt bei jedem Stempel die Herkunft angegeben wird. Somit bestünde ein Anreiz die verbleibenden ungeklärten Exemplare ggf. durch Erforschung der Verwendungszeiträume aufzuklären und einem Maschinentyp zuzuordnen.

Aufgrund ihrer internationalen Verbreitung bilden die Krag-Stempel ein interessantes Gebiet. Alle Krag-Stempel seit Einführung in Oktober 1904 in Oslo bis zum Jahre 1923 hatten wohl zwei Stempelköpfe. Dann wurde eine Krag'sche Ganzstempelmaschine mit nur einem Stempelkopf, und dementsprechend auch nur einem Killer, eingeführt. Verwendung dieser neuen Maschine (angeblich) zunächst in Norwegen, GB, Frankreich, der Schweiz und NL (?) -- vielleicht hat jemand Anschauungsstücke von Abschlägen von Ganzstempelmaschinen mit nur einem Stempelkopf. Ich bin da kein Experte. Sollte es deutsche Krag-Maschinen geben, die nach Umrüstung drei Stempelköpfe hatten, so wäre dies sicher international betrachtet sehr ungewöhnlich.
 
KarlS Am: 19.10.2008 19:34:44 Gelesen: 269139# 37 @  


@ chrisskywalker
@ Pilatus
@ duphil

Hallo und guten Abend euch allen 3 und allen anderen Forumsteilnehmern. Schön, daß sich dieses Bahnpost-Forum schon so lange hält.

Ich sagte ja schon, ich bin neu hier und habe noch nicht viel Ahnung, da ich bisher einfach keine Zeit fürs "richtige/geordnete" Sammeln hatte. Aber jetzt! Bitte helft mir ein bischen und seid nicht sauer, wenn ich schon mal Unsinn frage -weils mir noch nicht klar ist (wie versch. Abkürzungen, wie ZZ usw. Den Unterschied zw. Ganzsachen+Ganzstücken habe ich auch schon raus, wie EF+MiF. Also, es geht dank dem Forum voran! Das freut mich.

- duphil: danke fürs F. Habe wieder was gelernt - ja, im Ernst! Hift sehr.
- Pilatus: für Dich und chrisskywalker (und für mich zum Lernen, falls ihr mir Antwort geben wollt) sind die 2 Postkartenbelege.

- der eine zeigt den Stempel aus dem 2. WK, der sieht genauso aus wie nachher in der DDR + in der BRD. Sparsam, wie die alles aufgehoben haben. War das so?

- der andere ist wohl kein Bahnpoststempel, obwohl Bielefeld (HBF) drauf steht? Aber ein normaler Poststempel sah normal auch anders aus, oder? Ich meine die Form, wie heute noch üblich mit Doppelkreis, wie sagt man dazu?

Unter dem Datum steht nur 9-10 und S, also keine Zug-Nr.

Ein Sack voll Fragen, vielleicht ein bischen viel - aber bitte um Geduld. Ich hoffe, ich kann mich mit was Interessantem aus meinem Bestand/Wissen revanchieren, wenn ich im Forum merke, dass Interesse ist, wie z.B. über den Eisenbahnbetrieb generell, Transportwesen/Logistik o.a.

Grüße aus Recklinghausen, KarlS (Karl Schabauer)
 
Jürgen Witkowski Am: 19.10.2008 20:48:39 Gelesen: 269129# 38 @  
@ KarlS [#37]

Der Stempel auf dem rechten Beleg ist von einer Stempelmaschinen vom Typ Universal. Dieser Stempelkopf wurde ab 1911 eingesetzt. Diese Maschinenstempel kommen mit Wellen, Strichen und Werbung in der Stempelfahne vor.

Die Universal-Stempelmaschinen wurden ab 1925 nach und nach von den Standard-Stempelmaschinen der Firma Klüssendorf abglöst. Die Standard-Stempelmaschinen waren von Klüssendorf aus den Universal-Maschinen weiter entwickelt worden. Sie hatten zunächst auch noch den kleinen Stempelkopf, bevor sie den größeren Standard-Stempelkopf bekamen, an dem sie leicht zu erkennen sind.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Stempelwolf Am: 25.10.2008 23:43:12 Gelesen: 269070# 39 @  
@ Concordia CA [#38]

Hallo Jürgen,

kannst Du uns etwas zu diesem Maschinenstempel sagen? Diese Ansichtskarte lief aus London 1914 nach Berlin. Der Stempel ist etwas undeutlich abgeschlagen aber ich kann noch "London W, 2 AM, 14 Jan 14" erkennen.

Beste Grüße
Wolfgang


 
Jürgen Witkowski Am: 26.10.2008 00:10:16 Gelesen: 269067# 40 @  
@ Stempelwolf [#39]

Hallo Wolfgang,

es handelt sich ebenfalls, wie schon im Thema http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=558&CP=0&F=1 (Beitrag # 48 und # 49) beschrieben um eine Karte, die mit einer Krag-Bandstempelmaschine abgestempelt wurde.

In Großbritannien wurde dabei auch ein anderer Stempelkopf eingesetzt. Ein Beispiel, dass den Stempel deutlicher zeigt, habe ich angefügt. Auf dem Ganzsachen-Umschlag MiNr. U 15 A befindet sich ein Stempel von Huddersfield vom 21. Mai 1911.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 05.11.2008 03:14:13 Gelesen: 268994# 41 @  
Mit einem Auge schaue ich Wahl; mit dem anderen Auge lese ich durch die neuesten Beiträge hier. Über das Wochenende war ich in Ohio. In Virginia bin ich sowieso häufig, und North Carolina ist ja auch ein sogenannter "battle ground" - Staat. Es war interessant sich mit Leuten zu unterhalten. Ganz eindeutig, der nächste Präsident hat enorme Aufgaben vor sich.

Hier ein Mitbringsel, das in diese Rubrik gehört. Ein australischer Maschinenstempel von Sydney, NSW, 26.8.1908, den ich in dieser Form nicht kenne.



Die Karte war für einen Kauf als "Katze im Sack" eigentlich ein bisschen teuer. Zumal ich diese Stempel eigentlich nicht sammele. Die Karte erschien mir aber interessant genug. Der Preis ($8) hatte mit Sicherheit nichts mit dem Stempel zu tun, sondern erklärt sich daraus, dass Ansichtskarten aus Neuseeland -- zu sehen ist eine Ansicht von Auckland -- aus dieser Zeit sicher nicht häufig sind.



Hat jemand Informationen zu dem Stempel?
 
HEFO58 Am: 07.11.2008 16:03:00 Gelesen: 268964# 42 @  
Hallo

Beim letzten Ankauf waren auch ein paar ausländische Maschinenstempel dabei.

Gruß
HEFO58





 
- Am: 12.12.2008 15:32:01 Gelesen: 266750# 43 @  
Über das Theme frühe Maschinenstempel würde ich gerne mit einem Sammler sprechen der das Gebiet sammelt oder aber, genau wie ich, sich dafür interessiert.

Ich habe da einige Belege von einem Sammlerfreund bekommen der aus Altersgründen sich nicht mehr damit befassen wollte.

Das war kurz bevor ich nach Brasilien auswanderte und jetzt liegen die Belege (wohl mehr als 100 Stück) schon fast 14 Jahre bei mir rum und ich meine sie hätten schon mehr Beachtung verdient.
 
Heinz 1 Am: 12.12.2008 21:17:08 Gelesen: 266730# 44 @  
Hallo,

um welche Maschinenstempel handelt es sich: Absenderfreistempel oder Maschinenstempel der Post ? Vielleicht wären einige Abbildungen hilfreich um welche es sich handelt.

Heinz1
 
Stempelwolf Am: 25.12.2008 12:09:16 Gelesen: 268750# 45 @  
Maschinenstempel "Donkey-Ear" [#32] mit Tintenstrahltechnik, diesmal ohne Beanstandung aufgebracht. Auffallend ist, dass die Maschine genau wusste wo die Welle abgestempelt werden muss.



Beste Grüße
Wolfgang
 
Jürgen Witkowski Am: 01.01.2009 23:09:19 Gelesen: 268694# 46 @  
Der unten aufgeführte USA-Stempel ist mir zum ersten Mal unter gekommen. Die Werbepostkarte hat bereits eine Vorausentwertung "Presorted First-Class-Card" und hätte keine weiteren Stempel benötigt. Es wurde jedoch mit einem Tintenstrahldrucker ein Stempel "MAILED FROM ZIP CODE 11701, MAY 09 07, FIRST CLASS" aufgebracht.

Entspricht das in der Sinngebung den aus Deutschland bekannten Abstempelungen, wie sie etwa von den Aussendungen der Firma Sieger bekannt sind? Siehe auch http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=832 Beitrag #8.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 02.01.2009 22:53:22 Gelesen: 268663# 47 @  
@ Concordia CA [#46]

Eine solche Frage muss sich natürlich an mich richten. Die Marken der USA mit Inschrift "Presorted First Class" und ähnlichen Zweckinschriften sind vorausentwertet und müssen nicht abgestempelt werden.

Was es mit dieser vermutlich vom Absender aufgebrachten Abstempelung genau auf sich hat, vermag ich nicht zu sagen. Ich glaube nicht, dass dies postamtlich notwendig war. Ich habe ähnliche gestempelte Stücke allerdings schon gesehen, zumeist eben auf Massenwerbesendungen (hier genannt "junk mail"), die selbst ich mehrheitlich in den Mülleimer schmeisse. Ich halte einmal die Augen offen, ob mir ein Vergleichsexemplar in die Hände fällt aus dem sich Rückschlüsse ziehen lassen.
 
Henry Am: 10.01.2009 12:55:29 Gelesen: 268595# 48 @  
@ Carolina Pegleg [#35]

Ich habe gestern einen Haufen Ganzsachen erhalten, darunter auch diese Ganzsache, die ebenfalls einen Stempel des Modells International zeigt, diese mal aber aus Baltimore.

mit philatelistischem Gruß
Henry
 
HEFO58 Am: 05.03.2009 15:09:51 Gelesen: 268372# 49 @  
Hallo

Ich habe da noch einen Beleg mit einem Maschinenstempel gefunden, den ich zeigen wollte. Da sich meine Sprachkenntnisse von den Ländern Skandinaviens doch etwas in Grenzen halten, kann ich nur eine Vermutung anstellen und denke, dass es sich um einen Feldpostbrief aus Finnland handelt.

Gruß
Helmut



 
Jürgen Witkowski Am: 05.03.2009 15:35:36 Gelesen: 268366# 50 @  
@ HEFO58 [#49]

Es handelt sich vermutlich um eine Krag-Bandstempelmaschine mit Werbeeinsatz.

Im Stempelkopf steht übersetzt Feldpost, Dienststelle S. Der Werbeeinsatz "SÄÄSTÄ" bedeutet soviel wie "SPARE".

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 05.03.2009 15:45:56 Gelesen: 268362# 51 @  
@ Concordia CA [#50]

Danke für die Auskunft.

Gruß
Helmut
 
Carolina Pegleg Am: 28.04.2009 02:46:13 Gelesen: 268127# 52 @  
Die Vorderseite bereitet keine Zuordnungsschwierigkeiten:



Der Ankunftsstempel von Hudson hingegen bereitet mir etwas Kopfzerbrechen ...



Edit: Ich habe es jetzt doch selbst rausgebracht. Es ist ein Doremus-Stempel.

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=645&CP=0&F=1

Und zwar ein im obigen Thema als "A"-Typ erwähnter Stempel. Allerdings entzog dieser sich -- mit einem speziellen Entwertereinsatz "received" als Eingangsstempel benutzt -- der schnellen Erkennung. Eigentlich fast schon peinlich, dass ich da einen meiner Lieblingsstempel nicht erkannt habe. Freue ich mich über die Auflösung. Ein seltenes Stück und tolle Ergänzung zur Doremus-Sammlungs-Kiste. Der Flaggenstempel von Atlantic City ist da vergleichsweise Masse.
 
BD Am: 30.04.2009 13:40:43 Gelesen: 268091# 53 @  
Ist dieser Riesen-Stempel ein Maschinenstempel und warum wurden nicht die Marken entwertet und warum zweimal abgeschlagen ?

Viele Fragen, vielleicht kennt den jemand ?

Mit besten Grüßen BD


 
Jürgen Witkowski Am: 30.04.2009 17:31:04 Gelesen: 268071# 54 @  
@ BD [#176]

Es ist ein Handstempel. Bei diesem Brief handelt es sich offensichtlich um einen Sammlerbrief. Ich denke, der Absender hat einen geduldigen Postbeamten gefunden, der auf seine Wünsche eingegangen ist und den Stempel noch einmal auf der Rückseite abgeschlagen hat. Die Marken selbst haben nur einen ovalen Grobsendungsstempel ohne Beschriftung aufgedrückt bekommen.

Der "Schönstempel-Fetischismus", wie er in Deutschland betrieben wird, ist den Amerikanern fremd. Bei dem Brief von Craig Selig, einem Briefmarkenhändler, ist man wohl auch auf seine Wünsche eingegangen. Der andere Brief ist der "Normalfall" für Handabstempelungen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AhdenAirport Am: 03.05.2009 16:00:03 Gelesen: 268012# 55 @  
Heute auf dem Flohmarkt geschossen (Abteilung 50 cents) und trotz intensiver Suche hier im Forum konnte ich bisher keinen vergleichbaren Stempel entdecken. Von welchem Fabrikat stammt dieser Maschinenstempel? Da er aus New York ist, gehe ich mal nicht davon aus, das er selten ist.

Die Erklärung der für die USA ungewöhnlichen Zeitangabe habe ich dank eines postings von concordiaCA bereits gefunden: das "M" steht für Mittag.

Grüße aus Berlin,
joey


 
rostigeschiene (RIP) Am: 03.05.2009 16:26:17 Gelesen: 268004# 56 @  
Hallo erstmal zusammen,

hier habe ich auch einen Maschienenstempel.

Nicht ganz so weit befördert wie die meisten Belege die im Forum gezeigt werden, doch meiner Meinung auch sehenswert.

Jürgen kann uns sicher etwas über diesen Stempel erzählen (schreiben), Typ der Maschine, wie lange der Stempel eingesetzt wurde und vielleicht auch etwas mehr.



schöne Grüße
Werner
 
Carolina Pegleg Am: 03.05.2009 16:51:02 Gelesen: 267999# 57 @  
@ joey [#55]

Hallo joey,

es handelt sich um einen Stempel des Herstellers Groth-Constantine. Eine kleinere, nicht sehr erfolgreiche Firma. Die Firma kam aus der Erprobungsphase nie heraus und erhielt nie einen "richtigen" Auftrag zur Lieferung (Miete oder Kauf) von Stempelmaschinen von der amerikanischen Post.

Stempel sind nur aus Washington DC (1890-1891) und New York (1890-95) bekannt. Zunächst hatten die Stempel sieben horizontale Linien, ab 1892 dann die markanten diagonalen Balken (wie gezeigt). Die Constantine Stempel sind nicht so häufig zu finden.
 
Jürgen Witkowski Am: 03.05.2009 17:37:13 Gelesen: 267996# 58 @  
@ Carolina Pegleg [#57]

Da wäre ich fast in eine Falle getappt. Dem ersten Anschein nach hätte ich auf einen Stempel der Barry Postal Supply Company of Oswego, New York getippt, der just im Jahr 1894 auf den Markt kam. Ohne direkten Größenvergleich kann man kaum erkennen, dass der Barry im Bereich der Entwerterbalken schmaler ist.

Ein gutes Erkennungsmerkmale für die Barry-Maschinenstempel sind immer die Nadeleinstiche am rechten Rand, die durch den Transportmechanismus hervor gerufen werden. Sind solche Einstiche auch bei den Constantine-Stempelmaschinen zu sehen?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AhdenAirport Am: 03.05.2009 18:02:13 Gelesen: 267987# 59 @  
@ Carolina Pegleg

Danke für die Aufklärung! Lag ich also wohl doch richtig, dass die Maschine hier noch nicht gezeigt wurde. Gibt es eine ungefähre Bewertung für diese Stempel?

@ Concordia CA

Selbst unter der Lupe sind auf meinem Beleg keinerlei Transportspuren zu erkennen.

Grüße aus Berlin,
joey
 
Jürgen Witkowski Am: 03.05.2009 18:06:03 Gelesen: 267985# 60 @  
@ rostigeschiene [#56]

Der Stempel stammt von einer Sylbe-Bandstempelmaschine mit 3 Stempelköpfen. Nach den vier verschiedenen Abschlägen mit Werbung der duch die Flaggenstempel bekannten Bikerdike-Halbstempelmaschine, handelt es sich um einen der frühesten deutschen Maschinenwerbestempel.

Es gibt ihn nur mit dem Stempeldatum vom 18.10.1913. Er wurde allerdings auf einer sehr großen Anzahl von Belegen abgeschlagen und ist öfter einmal zu finden. Auf jeden Fall hast Du einen schönen Beleg mit einem sehenswerten Stempel.

Mit besten Samlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 03.05.2009 18:13:03 Gelesen: 267982# 61 @  
@ joey [#59]

Im 'Hanmer' wird der Stempel mit dem Seltenheitsgrad "SS" (Very scarce but not rare) aufgeführt. Ich denke, der reale Wert wird irgendwo zwischen 20 und 50 Euro zu suchen sein.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AhdenAirport Am: 03.05.2009 21:21:49 Gelesen: 267969# 62 @  
@ Concordia CA [#61]

Jetzt müsste ich nur noch jemanden finden, der das gegen einen passenden Berlin-Beleg tauscht, z.B. Deinen International-Stempel von Berlin C 2. ;-)

Alternativ bitte ich Dich um einen Scan besagten Stempels in 400 dpi für meine Stempelkladde.

Grüße aus Berlin,
joey
 
Jürgen Witkowski Am: 03.05.2009 22:03:23 Gelesen: 267952# 63 @  
@ joey [#62]

Der Berliner International-Stempel liegt bis auf weiteres in der Abteilung "unverkäuflich", aber ein Scann für Deine tolle Stempelsammlung ist schon unterwegs.

Mit besten Sammlergrüßen
Concordia CA
 
Carolina Pegleg Am: 03.05.2009 22:15:28 Gelesen: 267949# 64 @  
@ rostigeschiene [#56]

In Ergänzung zur Auskunft von Concordia CA: Der Stempel ist im Bochmann-Katalog der deutschen Gelegenheitsstempel als Leipzig Nr. S 30 katalogisiert, Wert (sicher überholt) DM 1.25. Einsatz, wie gesagt, nur am 18.10.1913. Weil grosse Mengen Erinnerungspost gestempelt wurden, ist es, wie schon gesagt, kein seltener Stempel. Trotzdem, meine ich, muss man diesen Stempel erst einmal finden.

Das Sammeln von Stempeln bereitet im allgemeinen grössere Schwierigkeiten als das Sammeln von Marken, da es wenig detaillierte Angebote oder spezialisierte Händler gibt. Seltenheit spielt also in der Regel gar nicht einmal die grösste Rolle, da man alle Stempel, auch die "häufigen," mühselig zusammensuchen muss.

@ joey [#59]

Ich stimme Concordia CAs Einschätzung zu. Es ist sehr schwer den Marktpreis von Stempeln zu beurteilen, für die es keinen soliden etablierten Markt gibt. Jim Forte, bei dem man sich aufgrund des grossen Angebotes recht gut über Preise informieren kann, hat derzeit vier Exemplare genau dieses Stempels von Preisen zwischen $ 60 und $ 75 im Angebot. Forte, d.h., http://www.postalhistory.com/, ist als Apotheke bekannt -- allerdings als sehr gut sortierte Apotheke, zu der es nicht viele Alternativen gibt, wenn man bestimmte postgeschichtliche Belege sucht und bereit ist dafür zu zahlen. Auf ebay.com (USA) werden Constantine Stempel selten aber gelegentlich doch schon einmal angeboten. Ob sie verkauft werden und zu welchen Preisen, vermag ich nicht zu sagen.
 
HEFO58 Am: 18.05.2009 11:49:23 Gelesen: 267833# 65 @  
Hallo

Bei diesem alten spanischen Brief mit einem Maschinenstempel von Reus vermute ich, dass der Ankunftstempel von Kopenhagen auch ein Maschinenstempel ist. Liege ich da richtig?

Gruß
Helmut


 
Jürgen Witkowski Am: 18.05.2009 12:43:20 Gelesen: 267828# 66 @  
@ HEFO58 [#65]

Du liegst völlig richtig. Es handelt sich bei dem rückseitigen Ankunftstempel um den Abdruck einer Bandstempelmaschine. Es könnte sich um eine versuchsweise eingesetzte Maschine der Fa. Krag handeln, die einen geringeren Stempelkopfdurchmesser hatte, als üblich. Daher liegen die Abstände der Stempelköpfe, fast so dicht beieinander, wie bei einer Maschine mit 3 Stempelköpfen. Die Stempelbänder hat man ausgebaut, da deren Entwertungsfunktion nicht benötigt wurde.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stempelwolf Am: 19.05.2009 21:26:57 Gelesen: 267790# 67 @  
@ Concordia CA [#66]

Hallo Jürgen,

dieser Ankunftstempel von Wien scheint der gleiche zu sein wie der Kopenhagener. Auf dieser Germania-Karte ist er in blaugrün abgeschlagen.



Beste Grüße
Wolfgang
 
rostigeschiene (RIP) Am: 26.05.2009 21:35:41 Gelesen: 267707# 68 @  
Hallo Jürgen, Concordia CA

Ich habe hier ein Stempelfragment auf einer Deutsches Reich Nr.45 welches wohl aus einem Stempelautomaten stammt.

Ich erkenne nur Linien, ein großes R und einen Teil einer Krone.



Kannst Du mir irgend etwas über den Stempel verraten?

schöne Grüße
Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 26.05.2009 22:02:32 Gelesen: 267703# 69 @  
@ rostigeschiene [#68]

Es handelt sich um den Abdruck einer Bickerdike-Halbstempelmaschine, die mit dieser Stempelfahne im Postamt Berlin C2 vom 14.05.1898 bis zum 05.07.1898 nur knapp zwei Monate im Einsatz war. Zu Anschauungszwecken habe ich mir ein Bild von der Homepage meines Maschinenstempel-Sammlerkollegen Jürgen Walther entliehen, der eine tolle Internetseite zu den Berliner Maschinenstempeln hat.

http://juergen-walther-seelscheid.de/index.html

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
rostigeschiene (RIP) Am: 26.05.2009 22:33:51 Gelesen: 267697# 70 @  
@ Concordia CA [#69]

Danke Jürgen für die schnelle Antwort.

Schade das ich im Moment nur dieses Fragment eines doch schönen und darüberhinaus seltenen Stempelabschlag mein Eigen nennen kann. Ich werde aber weiterhin meine Augen offen halten um diesen und andere schöne und seltene Stempel aufzutreiben. Man ist ja Sammler und Jäger.

Danke nochmals und einen schönen Abend
Werner
 
AhdenAirport Am: 26.05.2009 23:31:12 Gelesen: 267685# 71 @  
@ Concordia CA [#69]

Bist Du sicher, daß der Abschlag aus der ersten Periode vom Mai 1898 bis Juli 1898 stammt?

Dieselbe Fahne wurde doch nach J. Walther wieder vom September 1998 bis 1904 verwendet und diese beiden Perioden lassen sich nur anhand des Stempelkopfes unterscheiden.

Hier ein Abschlag aus der zweiten Periode: Der Stempelkopf hat einen deutlich weiteren oberen Schriftbogen und zeigt ausserdem zwei Sterne.



Grüße aus Berlin,
joey
 
Jürgen Witkowski Am: 26.05.2009 23:48:48 Gelesen: 267682# 72 @  
@ joey [#71]

Du hast völlig recht. Ich habe nach dem Buch von Dr. Kohlhaas nur die erste Einsatzperiode gesehen. Nachdem zwischenzeitlich ein Stempel mit einem kurzen Strichentwerter im Einsatz war, wurde ab September 1898 die von Dir gezeigte Kombination eingesetzt. Anhand des Beispiels von rostigeschiene lässt sich eine Zuordnung nicht treffen. Manchmal sollte man auch bis zu Ende lesen. Mea culpa!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 07.06.2009 21:02:59 Gelesen: 267559# 73 @  
Guten Abend

Kann mir jemand etwas über den Verwendungszeitraum dieses Stempels sagen (schreiben)?



Hier der Ausschnitt:



Gruß Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 07.06.2009 21:38:56 Gelesen: 267553# 74 @  
@ rostigeschiene [#73]

Es handelt sich um den Abdruck einer Universal-Briefstempelmaschine. Dieser Maschinentyp wurde erstmals im Juni 1911 in Berlin erprobt und setzte sich im Laufe der Zeit durch. Er wurde in dieser Form oder modifiziert durch Fa. Klüssendorf (dann als Standard-Stempelmaschine bezeichnet) bis in die 1950er Jahre eingesetzt.

Die genauen Verwendungsdaten in den einzelnen Orten wurden nur in den jeweiligen Oberpostdirektionen erfasst. Viele der Unterlagen sind im 2. Weltkrieg verloren gegangen oder als alte Akten vernichtet worden. Daher ist eine genaue Erfassung aller Verwendungsdaten ein unmögliches Vorhaben. Eine Chance auf nachgewiesene Verwendungsdaten besteht nur, wenn sich ein Heimatsammler für seine Stadt die Mühe der Erfassung gemacht hat. Vielleicht hat ein Mitglied aus Bielefeld entsprechende Informationen.

Im Laufe des Sommers wird ein Buch des Autorenteams Dr. Walter Kohlhaas und Inge Riese erscheinen, dass genau diesen Stempeln gewidmet ist.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 07.06.2009 21:57:08 Gelesen: 267548# 75 @  
@ Concordia CA [#74]

Hallo Jürgen,

ich bedanke mich für diese Information.

Gruß Werner
 
DL8AAM Am: 18.06.2009 17:48:27 Gelesen: 267377# 76 @  
@ Carolina Pegleg [#47]

Was es mit dieser vermutlich vom Absender aufgebrachten Abstempelung genau auf sich hat, vermag ich nicht zu sagen. Ich glaube nicht, dass dies postamtlich notwendig war. Ich habe ähnliche gestempelte Stücke allerdings schon gesehen, zumeist eben auf Massenwerbesendungen (hier genannt "junk mail"), die selbst ich mehrheitlich in den Mülleimer schmeisse. Ich halte einmal die Augen offen, ob mir ein Vergleichsexemplar in die Hände fällt aus dem sich Rückschlüsse ziehen lassen.

Ich habe einen gefunden.



Leider passt das hier nicht so ganz in den Topic, da kein "Maschinenstempel" (nur "Spraymaschine") ich hoffe man kann mir verzeihen, vielleicht findet sind ja später mal besser passender Thread.

Mir liegt leider nur dieser Briefausschnitt vor, den ich von einem Mülleimer-Raussucher aus den USA bekommen habe. Es handelt sich um eine (prinzipiell bereits vorausentwertete) "Presorted Standard"-Briefmarke, die durch einen Tintenstrahldrucker direkt beim Versender zusätzlich entwertet wurde. Für mich interessant ist der Zusatz "MAILER'S / POSTMARK / PERMIT / 9619", was frei soviel heisst wie "Genehmigungsnummer 9619 für den Absenderstempel", neben dem stilisierten Datums-/Ortsstempel "MAILED FROM ZIPCODE 84199 / MAY 2005", d.h. der Brief stammte aus Salt Lake City, UT.

Es wirkt fast so, als ob diese Art der Zusatzentwertung von vorausentwerteten Marken "Methode" hat, ggf. doch sogar gefordert oder toleriert ? Kenne die USPS-Bestimmungen aber leider nicht gut genug, um dieses korrekt zu beurteilen.

Gruß
Thomas

BTW, wenn wir schon bei Off-Topic "Tintenstrahl-Maschinen-Entwertungen" sind, ich habe noch einen, der auch in die Kategorie "Großformatentwertungen" passen könnte:



"flat mail"-Entwertung ( d.h. für groß- bzw. unformatige, aber noch flache Sendungen; siehe http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=333&CP=0&F=1#M227 ) einer "Flat Cancelling Machine (FCM)" des Miami P&DC, FL 33152. P&DC = Processing and Distribution Center, das entspricht in etwa unseren Briefzentren. Es handelt sich hier vermutlich das im o.g. Beitrag beschriebene neue "flat sequencing system", dass seit Ende 2008 im Serieneinsatz ist. Datum: Mittwochnachmittag, 10. Dez. 2008. Der Zusatz des Wochentags ist bewerkenswert, wohl um bei längeren Beförderungszeiten eine bessere "Ausrede" (es war ja gerade ein Wochenende dazwischen) parat zu haben.
 
Carolina Pegleg Am: 30.06.2009 23:55:07 Gelesen: 267175# 77 @  
@ DL8AAM [#76]

Bei dem Stempel handelt es sich um einen Absenderstempel, d.h. der Versender hat die Marke bereits vor Einlieferung bei der Post mit einem eigens dafür privat angeschafften Stempel entwertet. Die Möglichkeit der eigenen Stempelung von Poststücken besteht in den USA schon seit 1925. Der Versender muss sich dafür eine Genehmigung einholen, eine "Mailer's Postmark Permit." Es gibt hier eine ganz Reihe Sammler, die sich eine solche Genehmigung eingeholt haben, einerseits vielleicht um das Problem der oft unschönen Stempelung von Sammlerpost zu umgehen, andererseits weil "MPP" gestempelte Sendungen einen eigenen Sammelgegenstand bilden. Es gibt dafür auch eine eigene Interessengemeinschaft, den "Mailer's Postmark Permit Club" (http://www.mppclub.org/index.html), der auch eine Liste dieser Stempel führt.

Das Problem ist bei diesen Absenderstempeln, dass jeder sich hier relativ problemlos eine solche Genehmigung holen kann, egal ob Firma oder Privatmann. Es ist also eigentlich ein uferloses Gebiet, bei dem man praktisch die Briefe anderer MPP Enthusiasten sammelt. "Echte," d.h. nicht-philatelistisch bedarfsgebrauchte MPP-Stempel, wofür du ein Beispiel zeigst, findet man eigentlich nicht so häufig in der Alltagspost. "Ältere" MPP-Bedarfspost habe ich praktisch kaum gesehen (allerdings auch in Wühlkisten nie so darauf geachtet).

Das Design der Stempel ist relativ streng vorgeschrieben. Die modernen sehen alle genau so aus, wie von Dir gezeigt, also vier Wellenlinien mit Zweckinschrift etc. Auf der Webseite des MPP-Clubs werden die über die Jahre wenigen verschiedenen erlaubten Designs gezeigt. Bei den Privatleuten dominieren Gummistempel; bei Deinem Stück aus dem Bedarf eines Versenders von Massendrucksachen wurde der Stempel im Tintenstrahlverfahren aufgebracht.

Jetzt wo ich dies schreibe, erhellt es sich mir auch, worum es sich bei dem von Concordia CA in [#46] gezeigten Stück handeln muss, auch wenn die vorgeschriebene Inschrift "Mailer's Postmark Permit" und die Genehmigungsnummer nicht lesbar abgedruckt ist. Späte Aufklärung, aber immerhin.
 
DL8AAM Am: 01.07.2009 19:40:09 Gelesen: 267134# 78 @  
@ Carolina Pegleg [#77]

Besten Dank!

Das war für mich als US-Sammler etwas ganz NEUES ! Für diese Besonderheiten ist man hier in Deutschland doch weit weg. ;-)

Wenn ich auf deren Web-Unterseite "What is an MPP" zu "Option C" scrolle finde ich etwas, dass nach meinen Englischkenntnissen das Stempeln mit MPPs von bereits vorausentwerteten Briefmarken als möglich beschreibt:

Solution C1: You already have a permit to use a Mailer's Postmark Permit. In this case, all you have to do is to ask your postmaster to pull the Form 3615 you already have on file, put an X the box just to the right of "2." in section B, and circle the words "Precancel Stamp" just to the right of that. That's it. Your one permit number now allows you to use precanceled stamps and/or your Mailer's Postmark Permit.

Das "and" sagt mir, dass also das Abstempeln von vorausentwerteten Marken ("Presorted" etc.) mit MPPs postalisch also auch möglich sein sollte. Interessante Konstruktion. ;-))

Siehe Option B): Scheinbar dürfen sogar Privatleute doch "Bulk Rate" Briefmarken auch für das normale Porto nutzen, z.B. die Presorted Marke "Atlas Rockefeller Center" von 2001 für 10c-Zuzahlung auf das "normales" Porto. Auch dafür bekommt man als Sammler ein Permit. Das räumt mit vielen Mythen auf, dachte immer die Nutzung wäre bechränkt auf die jeweilige Versendungsart und auf die passenden Masseneinlieferer mit teuren Permit.

Aber echte "Bedarfsbelege" sind das dann aber wirklich nicht mehr. ;-)

Gruß
Thomas

FYI, bei Linkadressen möglichst darauf achten, dass keine Klammer (o.ä.) aus dem eigenem Text direkt folgt. Ist zwar grammatikalisch falsch, aber besser immer ein Freizeichen nach der Linkadresse einfügen. Mein Browser sagt, wenn ich aus dem Text "...index.html), der ..." auf den Link klicke, dass die Webseite "...index.html)" nicht gefunden werden kann. Man muss dann manuell die Klammer aus dem Adressfelf löschen, dann klappts wieder.
 
Polen-Anton Am: 06.07.2009 19:50:57 Gelesen: 267034# 79 @  
@ KarlS [#37]

Dass der Stempel Bielefeld 2 den Zusatz Hbf hat, muss nicht wundern. Mehrere Bahnpostämter (also im oder am Bahnhof) haben die Postamtsbezeichnung 2. Das gilt in Deutschland und in Polen.

Eine mir bekannte Ausnahme - und wahrscheinlich gibt es mehr - ist Oppeln, wo das Hauptpostamt direkt in der Nähe des Hauptbahnhofs steht, somit auch die Funktion eines Bahnpostamts hat.

Mit freundlichem Sammlergruss,

Polen-Anton
 
Carolina Pegleg Am: 14.07.2009 04:36:53 Gelesen: 266810# 80 @  
@ DL8AAM [#78]

Hier noch ein Brief aus heutiger Post mit Absenderstempelung unter einer "Mailer's Postmark Permit":



Die Marke hat als weitere Besonderheit noch eine Plattennummer in der rechten unteren Ecke (plate number coil = "PNC"). Diese Plattennummern befinden sich bei Rollenmarken alle 2-3 dutzend Marken, sind herstellungsbedingt und haben mit Zählnummern nicht zu tun. Die finden sich bei allen modernen USA Rollenmarken. Man soll also seine USA Massenware gut durchsehen. Stücke mit solchen Nummern werden durchaus gerne gesammelt und sind auch einiges mehr Wert als die "normalen" Marken. Gesammelt wird nach den vorkommenden Nummern, die auch im Michel USA spezial (im Scott sowieso) einzeln katalogisiert und nach Häufigkeit bewertet sind. -- Nur so eine Randbemerkung, weil es sich anbot. Diese Marken sind aber glaube ich schon irgendwo hier einmal diskutiert worden.

Zur Frage MPP und Vorausentwertungen kann ich leider auch nicht mehr beitragen. Ich nehme an, dass die Sache interessanter war, als man noch mit einer solchen Genehmigung als Sammler seine Post mit "klassischen" Vorausenwertungen (mit Ortsname und Bundesstaat) frankieren durfte. Aber genau kenne ich mich damit wirklich nicht aus.
 
DL8AAM Am: 15.07.2009 14:10:01 Gelesen: 266773# 81 @  
@ Carolina Pegleg [#80]

Schöner Beleg !

BTW, zum Thema PNC findet man auf der Webseite des Plate Number Coil Collectors Club (http://www.pnc3.org/index.htm) viele weitere interessante Informationen.

Diese Marken sind aber glaube ich schon irgendwo hier einmal diskutiert worden.

Jou, kurz andiskutiert: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1358#M8 und http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=111



Abb. von deren Unterwebseite http://www.pnc3.org/Data/Flag-whitehouse.htm ("© PNC3 - Permission is granted to quote material in this web site provided that proper credit is given.)

Gruß
Thomas
 
BD Am: 24.07.2009 18:59:37 Gelesen: 266658# 82 @  
Ich würde mich über eine Information über diesen Stempel freuen.

Stammen beide Stempelköpfe von einem Abschlag? Warum erscheint im zweiten die Zahl 1902, das Datum im ersten vom 2 Mai 1900 wird durch den Eingangsstempel vom 14. Mai in Leipzig doch bestätigt. Der Portostempel stammt wohl aus New York, wurde er immer erst dort abgeschlagen und nicht im Aufgabepostamt oder hatte man dies in diesen Fall vergessen?

Mit besten Grüßen BD


 
Jürgen Witkowski Am: 24.07.2009 19:39:26 Gelesen: 266645# 83 @  
@ BD [#82]

Es handelt sich um einen Maschinenstempel der Barry Postal Supply Company of Oswego, New York. In der Stempelfahne befindet sich ein Webeeinsatz für die Ohio Centennial 1902, eine Ausstellung ähnlich einer Weltausstellung. Der Stempel ist nicht sonderlich häufig. Ein vergleichbares Exemplar findest Du hier:

http://www.postalhistorystore.com/servlet/the-16939/Ohio-Centennial-Barry-cancel/Detail

Der Portostempel stammt aus New York, da dort die Post bearbeitet wurde, bevor sie Richtung Europa abging. Nachporto wurde fällig, da es sich bei dem Brief um eine Ganzsache mit Inlandsporto handelt.

MIt besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Carolina Pegleg Am: 24.07.2009 22:17:52 Gelesen: 266631# 84 @  
@ BD [#82]

Concordia hat ja schon alles richtig gesagt. Centennial heisst "Hundertjahrfeier" und es handelt sich um die Jubiläumsausstellung (Ausstellung eher hier im Sinne von Messe gebraucht) zum 100sten Jubiläum des Bundesstaates Ohio in Toledo, Ohio, 1902. Ohio wurde zwar 1803 gegründet, aber so genau nahm man es hier wohl nicht.

Ich sammele die Barry-Stempel ganz gerne. Der allererste amerikanische Werbestempel, und zugleich auch der erste Maschinenwerbestempel weltweit überhaupt, ist auch ein Barry (ab Juli 1899 zur Pan-American Exposition in Buffalo, NY in 1901). Es wurden dann sehr schnell eine ganze Anzahl von Werbestempel eingeführt, aber der Stempel zur Ohio Centennial, auch wenn ich das jetzt nicht genau geprüft habe, gehört mit Sicherheit zu den ältesten zehn Werbestempeln weltweit. Vielleicht ist es sogar der zweitälteste, denn es gibt Deinen Stempel auch mit Daten von 1899. Der erste europäische Maschinenwerbestempel wurde übrigens "erst" 1906 zur Werbung für die Internationale Ausstellung in Mailand benutzt, und zwar von einer Bickerdike-Maschine.
 
rostigeschiene (RIP) Am: 27.07.2009 22:40:46 Gelesen: 266562# 85 @  
Hallo Jürgen

Hier habe ich noch einen Maschinenstempel aus Frankreich.



Dieser Umschlag war vorgestern im Posteingang.

schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 27.07.2009 23:23:33 Gelesen: 266556# 86 @  
@ rostigeschiene [#85]

Hierbei handelt es sich um die neuerdings in vielen Ländern übliche Tintenstrahlentwertung, auch als "Spray" (von to spray - aufsprühen) bezeichnet. Von welchem Hersteller die französische Maschine stammt, kann ich Dir leider nicht sagen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 28.07.2009 00:01:35 Gelesen: 266551# 87 @  
@ Concordia CA [#86]

Jürgen ich danke Dir für die schnelle Antwort.

Nun da es keine Stempelmaschine sondern ein computergesteuerter Druckautomat war der die Marken entwertet hat werde ich eventuell ein neues Album anlegen müssen.

schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.08.2009 18:07:22 Gelesen: 266559# 88 @  
Dieser Stempel viel mir bei der Sichtung meiner Germania-Dubletten auf. Zuerst dachte ich an den Flaggenstempel aus der Bickerdike Stempelmaschine 1901-1902.

Doch bei genauerer Betrachtung kamen mir Zweifel, die Kaiserkrone ist hier von zwei anderen Kronen flankiert. Unter diesen Kronen erkenne ich auch noch jeweils ein Posthorn.

Wer kann mir zu diesem Stempel etwas sagen?



Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
reichswolf Am: 01.08.2009 20:00:09 Gelesen: 266541# 89 @  
@ rostigeschiene

Hallo Werner,

das sind keine weiteren Kronen neben der Krone, sondern das ist das Gittermuster. Vgl. http://stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=15695

Beste Grüße,
Christoph
 
winni Am: 01.08.2009 21:39:54 Gelesen: 266524# 90 @  
Hallo Werner

Stempelmaschinentypen mit der Reichspostdienstflagge.

Die Reichspostdienstflagge im Einsatzstück eines Maschinenstempels gibt es bei drei Stempelmaschinen.

Werner schau mal hier ! http://poststempelgilde.com/stempelkunde3.html

gruß

winni
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.08.2009 22:01:18 Gelesen: 266513# 91 @  
@ winni

Hallo Winni

Du hast Recht es ist der Flaggenstempel.

Trotzdem danke, beim nächsten mal werde ich vorher genauer hinsehen. Versprochen.

Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 01.08.2009 22:30:33 Gelesen: 266510# 92 @  
@ rostigeschiene

Nach den Merkmale Perlen oben auf der Krone, gefülltes Kreuz in der Krone und dem gestauchten Posthorn sollte es sich um die Bickerdike-Stempelfahne 12 nach Kohlhaas/Riese handeln. Sie ist in 11 Städten auf insgesamt 18 Maschinen nachgewiesen. Die Columbia-Maschine und die Maschine von Beling & Lübke scheiden nach meiner Meinung hier aus.

Die aktuelle Internetseite ist übrigens unter http://www.poststempelgilde.de/reichspostdienstflagge.html zu finden.

Die drei vorkommenden Typen der Reichspostdienstflagge der Bickerdike-Stempelmaschine habe ich als Scan beigefügt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 12.09.2009 15:03:39 Gelesen: 265996# 93 @  
Bei diesem Stempel von Mannheim, 6.4.1967, fällt die ungewöhnliche Anordnung von Ortsstempel - Werbung - Ortsstempel auf. Weiss jemand, um was für ein Modell / Hersteller es sich bei diesem Stempel handelt und den ungefähren Verwendungszeitraum?

Ich habe auch irgendwo noch ein paar Postscheckbriefe, mit ähnlichem Stempel, nach denen ich aber suchen muss. Dies ist allerdings der erste normale Brief mit diesem Stempel, der mir begegnet. Jedenfalls der erste, der mir auffällt.

Arno


 
Jürgen Witkowski Am: 12.09.2009 18:55:43 Gelesen: 265977# 94 @  
@ Carolina Pegleg [#93]

Ich musste etwas suchen, habe aber einen Vergleichsabschlag des Stempels MANNHEIM 2 mq vom 21.1.65 gefunden. Er zeigt, dass es sich um eine Bandstempelmaschine vom Fabrikat Klüssendorf handelt. Entweder fehlte bei Deinem Stempel ein Werbeklischee oder es hat eine Unregelmässigkeit beim Transport durch die Stempelmaschine gegeben. Dadurch entsteht die Ähnlichkeit zu den Abschlägen der Stempelmaschinen der Postscheckämter.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen



 
Carolina Pegleg Am: 12.09.2009 20:21:58 Gelesen: 265965# 95 @  
@ Concordia CA [#94]

Vielen Dank für die Aufklärung, Jürgen. Ich habe zwischenzeitlich auch meine traurigen zwei Postscheckbriefe gefunden und in der Tat passen die Abstände mit dem Mannheimer Stempel nicht überein. Mutmasslich fehlt der Werbeeinsatz links aufgrund Überlappung mit der nachfolgenden Sendung (wie bei Sylbe-Maschinen). Er wurde eben offenbar nur so perfekt abgedeckt, dass der Eindruck eines planmässigen Stempelbildes "o x o" entstand, wie er eben sonst nur bei den PSchÄ-Maschinen vorkommt, was mich daher in die irre geführt hat.

Folgefragen:

Kann ich davon ausgehen, dass die bei den PSchÄ eingesetzten Maschinen (was für ein Hersteller ist das denn eigentlich?) ausschliesslich dort eingesetzt wurden, so dass sie als reguläre Poststempel nicht vorkommen können?

Gibt es zu den Klüssendorf-Bandstempelmaschinen eine allgemeine Darstellung? Wie viele Maschinen hat die Post eigentlich davon angeschafft? Von den hier vielfach diskutierten Krag und Sylbe-Maschinen abgesehen: Sind alle modernen deutschen Bandstempel solche von Klüssendorf, oder gab es noch andere Modelle, die ggf. zu unterscheiden sind?

Hier noch ein weiterer Zweifelsfall: Durchlaufende Halbstempelmaschine, oder Bandstempel? Der Abstand Mitte "8" bis Mitte "8" ist 76mm. Der Versatz des Werbeeinsatzes nach rechts lässt eigentlich auf einen Halbstempel schliessen. Nun beträgt aber der Abstand bei dem Mannheimer Stempel auch exakt 76mm. Vielleicht kann jemand auch einmal den Bochmann konsultieren, ob dieser Stempel als Bandstempel bekannt ist.


 
Jürgen Witkowski Am: 13.09.2009 00:17:06 Gelesen: 265951# 96 @  
@ Carolina Pegleg [#95]

>>Kann ich davon ausgehen, dass die bei den PSchÄ eingesetzten Maschinen (was für ein Hersteller ist das denn eigentlich?) ausschliesslich dort eingesetzt wurden, so dass sie als reguläre Poststempel nicht vorkommen können?<<

Die bei den Postscheckämtern eingesetzten Maschinen waren so genannte Velopost-Maschinen, die in einem Durchlauf die Umschläge verschlossen und abgestempelt haben. Sie wurden entwickelt von der Firma Bafra aus Berlin, die später in der durch die Post- und Absenderfreistempel bekannte Firma Francotyp/Postalia aufging. Nach meinem Kenntniststand sind sie nicht zur Entwertung von Frankaturen verwendet worden.

>>Gibt es zu den Klüssendorf-Bandstempelmaschinen eine allgemeine Darstellung? Wie viele Maschinen hat die Post eigentlich davon angeschafft? Von den hier vielfach diskutierten Krag und Sylbe-Maschinen abgesehen: Sind alle modernen deutschen Bandstempel solche von Klüssendorf, oder gab es noch andere Modelle, die ggf. zu unterscheiden sind?<<

Ausser einem Kapitel im Bandstempelbuch von Kohlhaas/Riese sind mir keine weiteren Abhandlungen über die Klüssendorf-Bandstempelmaschinen bekannt. Vielleicht hat die ARGE Postautomation noch etwas dazu veröffentlicht, ich habe jedoch nichts finden können.

Zum Stempel aus München habe leider den passenden Bochmann-Katalog nicht. Mein Vergleichstück 8 MÜNCHEN BPA cz vom 5.12.65 ist jedenfalls ein Halbstempel. Hier wird uns ein Münchener Heimatsammler weiter helfen müssen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 14.09.2009 02:32:11 Gelesen: 265918# 97 @  
@ Concordia CA [#96]

Hallo Jürgen,

zunächst einmal Danke soweit. Der Stempel München - Stadt weltberühmter Biere habe ich auch schon häufiger gesehen (als Halbstempel). Wir müssen einmal abwarten, ob jemand diesen Stempel auch als Bandstempel kennt (im Bochmann-Katalog sollte es eigentlich stehen). Weil der Werbeeinsatz so nach rechts gerückt ist, sieht es fast so aus, als ob hier eine Halbstempelmaschine verrückt gespielt und "durchgedreht" hätte. Andererseits kommt mir heute noch der folgende Beleg unter:



Da gibt es denselben Versatz. Für diesen Stempel habe ich den entsprechenden Bochmann-Band (Heft Nr. 30, Serienstempel #708). Er kommt als Bandstempel und auch in den Verwendungsarten J und K vor -- und zwar nur von verschiedenen Postscheckämtern (inkl. PSchA München)! Vom BPA München ist der Stempel nicht gelistet. Allerdings zitiere ich hier aus der Lieferung November 57 und der obige Stempel von Mai 1961 mag ein Verwendungsort sein, der erst später hinzukam.

Mysteriöse Sache.
 
Jürgen Witkowski Am: 16.09.2009 18:37:32 Gelesen: 265839# 98 @  
@ Carolina Pegleg [#95]

Nachdem ich nun den passenden Bochmann-Katalog vorliegen habe, können wir das Rätsel um den Stempel klären: Es handelt sich in der Tat um einen Bandstempel, der zwischen 1966 und 1970 im Einsatz war.

Bei dem Maschinenserienstempel aus Beitrag [#97] wird es so sein, wie Du schon schreibst. In aller Regel sind im Gegensatz zu den Gelegenheitsstempeln bei den Serienstempeln im Bochmann auch nur die Verwendungsorte gelistet, ohne auf die verschiedenen Stempelköpfe einzugehen, da das bei der Vielzahl der Typen kaum machbar ist. Das ist ein typischer Fall, bei dem die Heimat- und Spezialsammler sehr viel weiter in die Tiefe gehen können, als es ein Generalkatalog vermag.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Georgius Am: 12.10.2009 18:50:54 Gelesen: 265293# 99 @  
An die Spezialisten,

wie wäre es denn mit Maschinenstempeln aus Norwegen?

Bin Norwegensammler, aber hatte mich bisher nicht für Die Maschinenstempel interessiert. Wie nennen sich diese Maschinenstempel? Wohlgemerkt, einen besonderen Wert messe ich ihnen nicht zu. Es sind nur Belege aus dem Bedarf von Norwegen nach Deutschland.

Mit besten Sammlergrüßen
Georgius


 
Georgius Am: 12.10.2009 18:54:34 Gelesen: 265289# 100 @  
Hier noch eine maschinengestempelte Warnung:

"Legen Sie keinen Brief in eine Drucksachen-Sendung, das ist verboten!"

Herzliche Grüße
Georgius


 
Jürgen Witkowski Am: 12.10.2009 19:03:52 Gelesen: 265284# 101 @  
@ Georgius [#99]

Norwegen ist die Heimat der Krag-Bandstempelmaschinen, die in vielen Ländern der Erde, unter anderem auch in Deutschland, erfolgreich eingesetzt wurden. Die erste Maschine diesen Typs wurde im Jahr 1896 von Nils Aall Krag, bzw. von dessen Mechaniker Adolf Hansen entwickelt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Georgius Am: 12.10.2009 19:27:30 Gelesen: 265278# 102 @  
@ Concordia CA [#101]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für die schnelle Erklärung und

herzliche Grüße
Dietrich
 
GST Am: 28.11.2009 17:25:46 Gelesen: 264682# 103 @  
Hallo allerseits,

kann mir jemand sagen, wie ich diesen Stempel einordnen kann? Handelt es sich um den Teil eines Maschinen-Postfreistempel ohne Werteindruck?



Mit freundlichen Grüßen

Günter
 
Jürgen Witkowski Am: 28.11.2009 19:11:48 Gelesen: 264668# 104 @  
@ GST

Du liegst völlig richtig mit Deiner Vermutung. Postfreistempel wurden durchaus einmal als normale Tagesstempel eingesetzt.

Die beiden Beispiele einer Sylbe Bandstempelmaschine zeigen die Unterschiede auf:

- Postfreistempel mit Wertziffer und roter Stempelfarbe

- Tagesstempel ohne Wertziffer und mit schwarzer Stempelfarbe.

Ausnahmen durch Fehlbedienung hat es gegeben, aber sie bestätigen einer alter Naturwissenschaftler-Weisheit nach die Regel.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
GST Am: 28.11.2009 19:53:34 Gelesen: 264663# 105 @  
@ Concordia CA

Danke Jürgen für die schnelle Beantwortung.

Mit freundlichen Grüßen
Günter
 
stephan.juergens Am: 16.02.2010 11:09:29 Gelesen: 262817# 106 @  
Hallo Jürgen, Hallo an alle,

hier eine Frage zu einer amerikanischen Maschine. Ich bilde mal beide Seiten des Belegs ein.



Die Vorderseite ist eindeutig: Alles spricht für eine "mittelspäte" Verwendung der Dani-Maschine mit Nummerneinsatz.



Hier die Rückseite. Den New Yorker Transit-Stempel meine ich (in besseren Abschlägen) hier schon auf den Seiten gesehen zu haben, aber was ist das für eine Maschine in Chicago, Ill. ?

Gruß Stephan
 
Jürgen Witkowski Am: 16.02.2010 12:05:20 Gelesen: 262811# 107 @  
@ stephan,juergens [#106]

Der Stempel aus Chicago stammt von einer Maschine der American Postal Machines Company (APMC) und zählt zur Kategorie der APMC Wavy Bar Cancels, deren frühe Typen laut Hamner überwiegend in Chicago zum Einsatz kamen.

Ergänzend zu Deinem Stempel mit der Maschinennummer 5, kann ich noch den Stempel mit der Maschinennummer 6 zeigen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Sascha Andreas John Am: 18.02.2010 17:24:26 Gelesen: 262750# 108 @  
Guten Abend,

das bekam ich heute von jemand der nach seinen Worten "das Zeug eh nur in den Müll schmeißt" :)



Ich vermute mal der obere ist ein Abdruck von einem anderen Brief ?

Viele Sammlergrüße
Sascha
 
petzlaff Am: 18.02.2010 17:39:07 Gelesen: 262747# 109 @  
@ germaniafreak [#108]

Kommt in USA beim Durchlauf durch die Sortier/Stempelmaschinen ziemlich häufig vor.

Wie kann man nur auf die Idee kommen, so eine schöne Frankatur in den Müll zu entsorgen ?

LG, Stefan
 
Jürgen Witkowski Am: 18.02.2010 17:39:34 Gelesen: 262747# 110 @  
@ germaniafreak [#108]

Ich denke, Du liegst richtig mit Deiner Vermutung. Nach meiner Meinung handelt es sich um den Abklatsch der Gegenrolle zum Stempelkopf.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Sascha Andreas John Am: 18.02.2010 17:45:44 Gelesen: 262744# 111 @  
@ petzlaff

Ist aus einer Firma bei der ich mal gearbeitet habe, ich sorge für die Reduzierung des Papiermülls. :)

Kommt in ein kleines Album bei mir.

Gruß
sascha
 
rostigeschiene (RIP) Am: 08.07.2010 09:01:46 Gelesen: 259895# 112 @  
Hallo zusammen,

heute eine Frage an Jürgen den ausgewiesenen Experten für Stempelfragen.

Ist es richtig das es sich bei diesem abgebildeten Stempel um einen Abdruck einer Universal-Stempel-Maschine handelt oder irre ich mich?



Gruß Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 08.07.2010 10:29:03 Gelesen: 259886# 113 @  
@ rostigeschiene [#112]

Ich denke, Du liegst mit Deiner Vermutung völlig richtig. Es handelt sich um eine Universal-Stempelmaschine.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 08.07.2010 10:55:02 Gelesen: 259880# 114 @  
@ Concordia CA [#113]

Hallo Jürgen,

danke für Deine Antwort.

Da sieht man es mal wieder, in diesem Forum kann man auch etwas lernen.

Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
eisenhuf Am: 02.08.2010 23:04:57 Gelesen: 259497# 115 @  
Hallo Maschienenstempelfans.

Keine Ahnung über das Thema, aber der gezeigte Umschlag kam mir doch ein bisschen komisch vor!

Ist da die Tinte ausgegangen, oder warum ist der halbe Werbekasten leer? Kann mir Jemand sagen, wie der Stempel normalerweise ausgesehen hat und von welcher Maschine er stammte?

Vielen Dank und
Sammlergruss aus Argentinien
Hans-Dieter


 
Jürgen Witkowski Am: 02.08.2010 23:42:45 Gelesen: 259490# 116 @  
@ eisenhuf [#115]

Es handelt sich um einen aptierten Postfreistempel, bei dem im Wertkästchen die Nazi-Symbole entfernt wurden. Er stammt von einer Klüssendorf-Maschine vom Typ "Standard" und wurde nach dem Krieg in Ermangelung anderer Stempelmaschinen als Tagesstempel eingesetzt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
eisenhuf Am: 03.08.2010 01:11:18 Gelesen: 259479# 117 @  
@ Concordia CA [#116]

Dank Dir, Jürgen! Wie immer: schnell, konkret und zweifelos!

Selbst wäre ich nicht darauf gekommen!

Schöner Gruss
Hans-Dieter
 
eisenhuf Am: 20.08.2010 01:58:53 Gelesen: 258966# 118 @  
Hallo Alle,

schon wieder hier, mit neuen Problemen:

Jedes mal, wenn ich diesen Stempel sehe, kommt die Frage: WERBESTEMPEL oder BESTÄTIGUNGSSTEMPEL ?

Dazu noch: Kann jemand den Militärstempel lesen ? Ich komme auf "der Reichsführer" "F?unkerschule", mit dem mittleren Text komme ich überhaupt nicht klar.

Alles Gute, wünscht
Hans-Dieter


 
eisenhuf Am: 21.08.2010 15:50:38 Gelesen: 258907# 119 @  
Hallo, nochmal,

habs jetzt mit besserem Licht versucht; und es lautet scheinbar "JUNKERSCHULE", gabs sowas?

Aber meine Hauptfrage ist weiterhin:

- Wurde die Karte mit dem Postauto befördert, oder
- Ist es nur ein Werbestempel ?

Welche Stempelmaschine?

SCHÖNES WOCHENENDE, wünscht Euch
Hans-Dieter
 
petzlaff Am: 21.08.2010 16:42:11 Gelesen: 258902# 120 @  
@ eisenhuf [#119]

Hallo Hans-Dieter

Natürlich gab es Junkerschulen - Junker sind Unteroffiziersanwärter (untere Laufbahn für Berufssoldaten).

Auch heute gibt es noch den Dienstgrad "Fahnenjunker". Offiziersanwärter (also für die höhere Laufbahn für Berufssoldaten) heißen Fähnriche.

Der Stempel hat einen Einsatz, der für die Briefbeförderung durch die Fahrpost wirbt.

Fahrpost gab es hierzulande noch bis ungefähr Ende der 60er Jahre.

Linien-Postbusse waren seinerzeit mit einem ganz offiziellen Postamt ausgestattet, welches die Abfertigung und den Transport bis zum Bestimmungsort durchführte, wobei die Weiterbeförderung zum letztendlichen Empfänger durch den normalen Postboten erfolgte.

LG, Stefan
 
eisenhuf Am: 21.08.2010 18:00:46 Gelesen: 258897# 121 @  
@ petzlaff [#120]

Dank Dir, Stefan, für die Erklärung des militärischen Sinns von "Junker"!

Ich Blödling bin einfach bei den ostpreussischen Uradeljunker hängen geblieben und das WAR man einfach (ICH NICHT!) und konnte an keiner Schule gelernt werden!
Hast Du, zufällig, irgendeinen Link zur FAHRPOST?

Machs gut
L.G. Hans-Dieter
 
Jürgen Witkowski Am: 23.08.2010 23:20:41 Gelesen: 258847# 122 @  
@ eisenhuf [#118]

Bei dem Stempel handelt es sich um einen Maschinen-Werbestempel für die Kraftpost. Dieser Stempel ist nur in Bad Tölz gelaufen, ähnliche Stempel gibt es für viele andere Orte.

Im Stempelkopf wurden 1938 die Sternchen * rechts und links neben der Uhrzeitgruppe entfernt. Im Bochmann-Katalog der deutschen Gelegenheitsstempel hat er die Nr. 2 in Bad Tölz. Verwendet wurde der Stempel von 1929 bis 1939.

An den Kraftpost-Omnibussen gab es ab dem Jahr 1925 Briefkästen und es wurden Poststücke transportiert. Die Post wurde jedoch in aller Regel nicht in den Bussen bearbeitet. In erster Linie diente das von der Post betriebene Kraftpostnetz der Ergänzung des Bahnverkehrs.

Ein paar grundlegende Informationen zur Kraftpost:

http://www.kraftpost.de/

http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftpost

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
eisenhuf Am: 24.08.2010 22:33:32 Gelesen: 258812# 123 @  
@ Concordia CA [#122]

Dank Dir, Jürgen!

Wirklich interessant!

Alles Gute
Hans-Dieter
 
eisenhuf Am: 18.09.2010 02:56:09 Gelesen: 258139# 124 @  
@ Concordia CA [#69]

Hallo Jürgen,

diese Postkarte ist gerade bei mir hereingeflattert und der Stempel (in diesem Falle ein Ganzstempel), ist dem von Dir gezeigten sehr ähnlich.

Ich habe ihn in der Aufführung von Herrn J. Walther zwar gefunden, aber von dem Stempelgerät war keine Sprache.

Handelt es sich hier auch um eine Bickerdike ?

Dank Dir im Voraus
L.G.
Hans-Dieter


 
Jürgen Witkowski Am: 19.09.2010 16:38:33 Gelesen: 258075# 125 @  
@ eisenhuf [#124]

Es handelt sich um den Abdruck einer frühen Krag-Bandstempelmaschine. Der Stempel BERLIN D2B mit diesem Stempelband wurde nach bisherigen Erkenntnissen vom 14.07.1905 - 20.02.1906 verwendet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
eisenhuf Am: 20.09.2010 00:29:52 Gelesen: 258048# 126 @  
@ Concordia CA [#125]

Vielen Dank, Jürgen.

Du bist ein wares Orakel!

Gute Woche, wünscht
Hans-Dieter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.03.2011 23:12:48 Gelesen: 252386# 127 @  
Da die Briefstempelmaschinen schon einmal hier vorne sind, habe ich auch eine Frage.

Die abgebildete Karte lief am 24.2.86 von Bergzabern nach Berlin. Der Stempel aus der Briefbestellung ist von einer Haller-Stempelmaschine.

Typ 4, verwendet in der Zeit vom 03.12.1885 bis 07.09.1888.



Ist es nun der Typ 4.1 oder Typ 4.2 ?

Fragt ein ratloser Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 17.03.2011 23:28:01 Gelesen: 252377# 128 @  
@ rostigeschiene [#127]

Es handelt sich um den Typ 4°1. Bei Typ 4°2 ist das C oben verdickt. Ein weiteres Merkmal sind die Punkte hinter der Tages- und der Monatszahl.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.03.2011 23:34:23 Gelesen: 252373# 129 @  
@ Concordia CA [#128]

Jürgen, ich danke Dir.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 30.03.2011 22:41:00 Gelesen: 251230# 130 @  
Hier vermute ich einen Maschinenstempel aus der Briefbestellung von Leipzig.

Kaum vorstellbar das ein Postbeamter einen Handstempel so abgeschlagen haben kann. Verformungen an den Stempelköpfen, bei den ersten Stempelmaschinen waren nicht selten zu beobachten.

Aber so extrem habe ich noch keine Verformung gesehen.



Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 30.03.2011 23:02:39 Gelesen: 251223# 131 @  
@ rostigeschiene [#130]

Schwer einzuschätzen, ob es sich um einen verunglückten Maschinenstempelabschlag handelt. Zu dieser Zeit gab es in Leipzig eine einzige Stempelmaschine vom Typ Haller, die nur in der Briefankunft im Einsatz war.

Etwa 11 Monate vor Deinem Beleg wurde diese Karte aus Glasgow, Schottland dort abgestempelt. Dieser Stempel ist zwischen dem 31.05.1889 und dem 01.01.1894 belegt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
rostigeschiene (RIP) Am: 31.03.2011 00:13:24 Gelesen: 251215# 132 @  
@ Concordia CA [#131]

Leider, oder zum Glück, sind die Bestellstempel bei den Philatelisten nicht so hoch geschätzt wie die Hufeisen- und Klauke-Stempel. Doch ist es für mich auch von Interesse wie der Brief nach dem er aufgegeben wurde, weiter behandelt wurde und da sind die Bestellstempel und Ankunftstempel naturgemäß auch von hoher Aussagekraft.

So wie auf dieser Karte von Berlin nach Cöln.



Der Bestellstempel könnte von der Form und der Gestaltung, mit der gefächerten Stundenangabe, der Köln 3 aus der Hallermaschine sein, das besondere an diesem Stempel ist für mich die ½ Stunden Anzeige neben der 8 die ich noch bei keinem Maschinenstempel aus dieser Zeit gesehen habe.

Gruß und Dank für Deinen Rat

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 31.03.2011 16:16:04 Gelesen: 251141# 133 @  
@ rostigeschiene [#132]

Dein Beleg stammt aus der sogenannten "Farina-Korrespondenz" (4711 - Echt Kölnisch Wasser). Im Buch über die Haller-Maschinen von Kohlhaas/Riese hat er die Nr. 3°2 und ist der häufigste Kölner Haller-Stempel.

Die Uhrzeitangabe in 1/2-Stunden ist zur Krone/Adler-Zeit recht oft zu finden, allerdings in Verbindung mit Haller-Stempeln schon wieder etwas seltener.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
DL8AAM Am: 11.04.2011 19:57:41 Gelesen: 250279# 134 @  
Hier ein für mich etwas interessanterer Maschinenstempel aus Saudi Arabien, aber leider etwas schwach auf der Brust.

Wie es aussieht hat der eine Dreierabfolge von Ortstempel (Datum "11-1 // 1988" in westlichen Ziffern, wobei bei der Monatsangabe aber wohl irrtümlich doch die arabische Ziffer ١ für unsere eins eingesetzt wurde ? Sehen ja auch fast gleich aus.) - Wellen - Ortstempel mit saudiarabischem Datum (١٤٠٨ // ٢٢-٥, d.h. 22-5-1408). Das erinnert mich etwas an einen Bandmaschinenstempel, ist es aber wohl nicht ?



Brief aus Saudi Arabien vom 11.01.1988, Absender ist die Osama Trading Co. in Jeddah. Ob hinter diesem Unternehmen der "berühmt berüchtigte" Familienclan gleichen Namens steckt, konnte ich auf die Schnelle nicht ermitteln. ;-)

Gruß
Thomas
 
austriatony Am: 14.04.2011 14:18:34 Gelesen: 250067# 135 @  
Lieber Thomas,

eine Korrektur zu Deiner Bezeichnung von Ziffern.

Das Datum im Ortsstempel (11-1 // 1988) sind arabische Ziffern. Bei dem Zeichen, dass die Ziffer Eins darstellt, handelt es sich um indische Ziffern. Im arabischen Raum, außer im Westarabischen Raum, werden indische Ziffern verwendet. Der Ursprung der Darstellung von Ziffern kommt aus Indien.

Es grüßt
Bernd
 
Pilatus Am: 05.05.2011 23:25:09 Gelesen: 249420# 136 @  
Hallo Stempelfreaks,

wie sind diese Stempel zu erklären? Es sind doch wohl kaum Handstempel und wohl auch keine Handrollenstempel. Sie sind sehr zeitnah und an den gleichen Adressaten gerichtet.

Beste Grüße Pilatus


 
rostigeschiene (RIP) Am: 13.05.2011 08:36:51 Gelesen: 248591# 137 @  
Einen sehr schönen Flaggenstempel aus den Niederlanden möchte ich hier zeigen. Leider fehlt mir zu den ausländischen Stempeln jede Literatur.



Vielleicht kann Jürgen etwas über die verwendete Briefstempelmaschine schreiben? Hersteller und Verwendungszeitraum wären schon interessant, damit ich diese Karte nicht kommentarlos im Album platzieren muss.

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 13.05.2011 09:27:26 Gelesen: 248583# 138 @  
@ rostigeschiene [#137]

Es handelt sich um den Stempel einer Columbia-Maschine. Dieser Stempel wurde laut dem niederländischen Maschinenstempelkatalog von F.W. van der Wart zwischen dem 30.11.1906 und dem 21.07.1907 in Rotterdam verwendet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 13.05.2011 10:15:40 Gelesen: 248573# 139 @  
@ Pilatus [#136]

Fast hätte ich doch Deine Frage übersehen. Es handelt sich um den Maschinenserienstempel Bochmann-Nr. DDR 110, Verwendungszeitraum 11.01.1956 – 02.08.1956. Bei dem unteren Beleg wurde die Postkarte von der Stempelmaschine nicht richtig getroffen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stefan Am: 16.05.2011 00:09:44 Gelesen: 248434# 140 @  
@ Concordia CA [#139]

Bei dem unteren Beleg wurde die Postkarte von der Stempelmaschine nicht richtig getroffen.

Als Ergänzung: Die rechte Hälfte des Stempelabschlags würde sich auf dem vorhergehenden Beleg befinden, sofern dieser noch existiert. Das Stempelgerät hatte beim Einzug der Tagespost (Briefe/ Karten) irrtümlich zwei aufeinanderfolgende Belege zu schnell eingezogen. Besonders dünnes bzw. gleichartiges Material (Ganzsachenkarten, dünne Infopost) ist für einen solchen Fehler anfällig. Derartige Fehler kommen auch heute noch bei Frankier- und Stempelgeräten vor, welche über einen automatischen Briefeinzug verfügen. Bei Frankiergeräten (Absenderfreistempel und Postfreistempel der Deutschen Post AG; Frankierstempel von Postmitbewerbern) kann es dadurch passieren, dass z.B. das Porto von einem Kompaktbrief (bis 50 g) statt zwei Standardbriefen (bis 20 g) berechnet wird. Es handelt sich dadurch um ein durchaus praxisrelevantes Thema.

Gruß
Pete
 
rostigeschiene (RIP) Am: 23.06.2011 23:06:20 Gelesen: 246896# 141 @  
Hallo Jürgen

Ein kleines Problem, mit dem ich heute komme, wirst Du sicher aus der Welt räumen.

Ich finde bei H.-J. Andersen keine Bezeichnung für den Hoster Stempel.



Ein Kreisstempel im Rostviereck kann es, wenn man die geometrische Terminologie, die Anderson anwendet, weiter verfolgt nicht sein. Da die Kreise nicht allseitig von konzentrischen, abgeschnittenen Kreisen umgeben sind.

Linksseitig befinden sich oben und unten je eine kurze Gerade und ein Winkel, auf der rechten Seite des Stempels ist ein sich anschmiegendes Rost.

Welche Bezeichnung kann man in Philastempel dafür verwenden?

Du darfst den Stempel gerne unter Deinem Namen in Philastempel hochladen.

Viele Grüße
Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 23.06.2011 23:30:32 Gelesen: 246891# 142 @  
@ rostigeschiene [#141]

Den Stempel könnte man als Zweikreisstempel im Rostrechteck bezeichnen. Ich habe diese Stempelform in der Auswahl angelegt.

Diesen schönen Stempel einer Hoster Briefstempelmaschine kannst Du auch selbst anlegen. Ehre, wem Ehre gebührt.

Der Stempel BERLIN, C. / 2 / * * ist vom 07.11.1885 bis zum 03.04.1887 belegt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 04.07.2011 22:18:11 Gelesen: 246331# 143 @  
Hallo zusammen,

da ich zurzeit nicht auf meine Literatur zugreifen kann, wird sich bestimmt jemand finden der mir den Stempel erklärt.



Welche Maschine wurde benutzt?

In welchem Zeitraum wurde der Stempel verwendet?

Viele Grüße
Werner
 
JFK Am: 05.07.2011 12:32:44 Gelesen: 246268# 144 @  
@ rostigeschiene [#143]

Teilantwort:

Hallo Werner,

der Verwendungszeitraum ist vom 1.5.-30.10.1906 (Bochmann S 6).

Lieben Gruss
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 05.07.2011 12:47:02 Gelesen: 246263# 145 @  
@ rostigeschiene [#143]

Ergänzend zu den Ausführungen von JFK kann ich noch anfügen, dass es sich um einen Bickerdike-Maschinenstempel handelt.

Die im Bochmann aufgeführte Verwendungszeit lässt sich bisher vom 12.05.1906 bis 15.10.1906 belegen. Es ist also noch Luft nach oben und unten für neue Belegdaten.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 06.07.2011 23:05:02 Gelesen: 246154# 146 @  
Hallo zusammen, hallo Jürgen und Jürgen

habe wieder Zugriff auf meine Literatur, danke für eure Hilfe.

Hier die nächste Frage, oder Auffälligkeit. Ein Hamburger Stempel, aus einer Sylbe Maschine.

Vom Zeitrahmen, dem linken Stempelkopf und dem Stempelband passt er in die Stempelwalze Nr.65, doch den linken Kopf kann ich so nicht eindeutig zuordnen.

Der Stempelkopf zeigt doch deutliche Abweichungen, bezüglich der Postgebietsleitzahl.




Oder ist das alles mit dem großen Postaufkommen und dem daraus resultierendem Verschleiß zu erklären?

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 07.07.2011 12:40:56 Gelesen: 246101# 147 @  
Zur Abwechselung einmal ein Beispiel für Fehler im Postbetrieb, zwei verschiedene Daten im Stempelkopf.



Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 08.07.2011 18:11:27 Gelesen: 246006# 148 @  
@ rostigeschiene [#146]

Der Stempel war von September 1944 bis Mitte Juli 1946 im Einsatz. Bedenke bitte, dass während der letzten Kriegsphase und der Nachkriegszeit enormer Materialmangel herrschte. Mir liegt ein leider nicht scannbarer Beleg aus Dezember 1944 vor, bei dem der Stempel bereits diese Abweichung zeigt. Es ist zu vermuten, dass man ihn aus Restmaterialbeständen von Anfang an so "zusammen gebastelt" hat.

Mit betsen Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 10.07.2011 22:20:52 Gelesen: 245815# 149 @  
@ Concordia CA [#148]

Hallo Jürgen,

danke für die nachvollziehbare Erklärung zum Hamburger.

Doch wie es meistens ist wenn ich einen Beitrag schreibe habe ich auch heute eine Frage.

Hier ein schöner Abschlag aus Pasadena Cal. Vom 28.Oct 1905.



In welcher Maschine ist dieser Stempel verwendet worden? Der Verwendungszeitraum wäre für mich auch von Interesse.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 12.07.2011 13:11:33 Gelesen: 245706# 150 @  
Ich möchte diesen Maschinenstempel in die Datenbank laden doch kann ich ihn nicht klassifizieren.



Bis auf das Datum und das er aus Frankreich stammt kann ich keine Angaben zu dieser Entwertung machen.

Wenn sich jemand mit der Postautomation in Frankreich auskennt darf er oder sie den Entwerteraufdruck mit den nötigen Angaben in die DB hochladen.

Werner
 
JFK Am: 12.07.2011 13:55:31 Gelesen: 245698# 151 @  
@ rostigeschiene [#150]

Hallo Werner,

Der Stempel kommt aus dem Elsass.

Vor gut einem Jahr hatte Harald Zierock mal die Quelle im Thema Frankreich Abstempelungen hinterlegt.

http://www.blog-philatelie.com/2005/06/codes-roc-liste-complete.html

24984A HOLTZHEIM STRASBOURG CTC CTC 67810

Lieben Gruss
Jürgen (JFK)
 
rostigeschiene (RIP) Am: 15.07.2011 19:29:31 Gelesen: 245452# 152 @  
@ JFK [#151]

Hallo Jürgen,

danke für den Link, damit kann man etwas anfangen.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.07.2011 15:12:09 Gelesen: 245314# 153 @  
Hallo alle miteinander.

Heute ein Maschinenstempel aus dem Vereinigten Königreich. Zwei Abschläge die ich nicht zuordnen kann.



Vielleicht kann unser Experte Jürgen dazu ein paar Zeilen schreiben. Welche Maschine, welcher Ort und der Zeitraum der Verwendung wären schon von Interesse.

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 17.07.2011 17:08:53 Gelesen: 245303# 154 @  
@ rostigeschiene [#153]

Die englischen Stempel sind eine Wissenschaft für sich. Nach meinen Erkenntnissen, stammt der Stempel aus der Foreign Section des Londoner Hauptpostamtes. Bei dem unteren Buchstaben könnte es sich um die Kennung des Distriktes handeln.

Eine Zuordnung zu einer bestimmten Stempelmaschine lässt sich in Großbritannien ab 1936 kaum noch geben, da die Stempel und Entwerter vereinheitlicht (unified) wurden. Daher könnte der Stempel zwischen 1936 und 1968 verwendet worden sein. Eingrenzen kannst Du die Zeit, wenn Du die Verwendungdauer der Ganzsache ermittelst.

Häufig wurden diese Stempel auf Massendrucksachen in das Ausland verwendet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
T-M 123 Am: 18.07.2011 15:37:38 Gelesen: 245210# 155 @  
@ JFK [#151]

Danke für den Link. Gehe ich richtig davon aus, dass die angegebene Liste nicht nur für die schwarzen zweizeiligen Aufdrucke, sondern auch für andere Maschinen- und Handstempel aus den letzten Jahren, die statt Ortsangabe lediglich eine solche Nummer aufweisen, gültig ist?

Gruß
Tim
 
rostigeschiene (RIP) Am: 31.07.2011 18:58:11 Gelesen: 244265# 156 @  
Heute einmal mehr ein Maschinenstempel der, so wie er auf dem Brief abgedruckt ist, zeitlich nicht im Handbuch verzeichnet ist.



Hannover s 1 p mit Stempelkopf 31 und Band 26.

Das Datum 22.1.27 passt nun überhaupt nicht zu den im Handbuch erfassten Stempelbändern.

Ich hoffe unser Experte, Jürgen, wird für Aufklärung sorgen.

Danke auch für die Erklärung zum Stempel aus London.

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 31.07.2011 20:44:24 Gelesen: 244242# 157 @  
@ rostigeschiene [#156]

Der Stempel wurde zuerst von 1911 bis 1913 verwendet. Danach taucht er sporadisch mit Kurzeinsätzen wieder auf. Er wurde vermutlich als Reservestempel verwendet, wenn es mit dem in Verwendung befindlichen Stempel Probleme gab. Du zeigst uns ein neues Einsatzdatum, das ich in die Registratur übernommen habe.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Germaniafan Am: 02.08.2011 17:30:02 Gelesen: 244094# 158 @  
Ich habe hier einen Maschinenstempel ULM Nr.1(DONAU) den ich im Infla Band 61 (Bandstempelmaschinen von Krag und Sylbe nicht finden kann. Unter der Ordnungsnummer 1 ist der Stempel mit Stempelkopf 41 (offenes Segment unten und oben) und Stempelband 47,2 beschrieben. Hat sich da beim Stempelband ein Druckfehler eingeschlichen ? Meine registrierten Belege weisen alle das Stempelband 57,5 auf. Ab ca. Ende 1916 wechselt dann nur der Stempelkopf auf Nr. 31 (durchgehendes Segment unten und oben).

Schöne Grüße
Guido


 
rostigeschiene (RIP) Am: 10.08.2011 22:00:51 Gelesen: 243524# 159 @  
Heute zeige ich einmal zwei Belege mit Maschinenstemel aus Paris.

Beide sind in der Briefankunft verwendet worden, der erste aus dem Jahr 1907 der zweite aus 1908, also doch ziemlich früh im letzten Jahrhundert.




Hat jemand Informationen über die frühe Verwendung von Stempelmaschinen in Frankreich?

Werner
 
Pommes Am: 06.11.2011 17:32:01 Gelesen: 237573# 160 @  
Hallo an die Fachkundigen,

Ich habe hier einen Brief aus Bolivien nach Schmölln an die "Senores Sylbe & Pondorf".



Der Name Sylbe dürfte in diesem Thema häufiger aufgetaucht sein. Der bolivianische Stempel sollte sogar ein Maschinenstempel sein. Leider ist er so dünn aufgebracht, dass ich auch am Original nicht wirklich viel entziffern kann (daher auch der Scan mit 600 dpi). Aber vielleicht gibt es hier "Hellseher"? Mir würde für den Anfang schon genügen, wenn mir jemand ungefähr sagen kann, wann der Beleg gelaufen ist; ggf. anhand der Marken - ich habe leider keinen Katalog für Bolivien. Im Stempelkopf oben links neben den Marken meine ich 1935 lesen zu können.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Jürgen Witkowski Am: 06.11.2011 17:45:11 Gelesen: 237567# 161 @  
@ Pommes [#160]

Die Marken stammen aus der Flugpostausgabe vom 1. Februar 1935. Den Stempel kann ich leider nicht bestimmen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 10.11.2011 22:45:08 Gelesen: 237298# 162 @  
Da bin ich einmal mehr mit einer Frage zu einem Maschinenstempel.

Für mich sieht dieser Stempelkopf aus wie ein abgearbeiteter Kreisstegstempel mit Segment oben und unten. Leider kann ich diesen Stempel, wenn es ein 'Kreissteg' mit Segmenten ist, in meiner Literatur, zusammen mit dem verwendeten Entwerterband, nicht finden. Oder sollte dieser Stempelkopf ein Kreisstempel mit Segment oben und unten sein? Dann wurde er aber lange Zeit nicht gesäubert. Kann jemand einen Stempelabdruck dieser Maschine, aus dem Zeitraum im die Jahreswende 1916/17, zum Vergleich, zeigen?


 
Jürgen Witkowski Am: 10.11.2011 23:15:33 Gelesen: 237295# 163 @  
@ rostigeschiene [#162]

Es ist ein Kreisstempel mit Segment oben und unten.

Mein Bild zeigt den Stempel mit Abschlägen aus 1914, 1916 und 1921.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
rostigeschiene (RIP) Am: 10.11.2011 23:34:50 Gelesen: 237292# 164 @  
Danke, Jürgen, bei deinen Vergleichsstücken kann man genau erkennen wie der Stempel immer breiter wird.

Gruß Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 12.11.2011 16:09:40 Gelesen: 237163# 165 @  
Hier habe ich drei Postkarten aus drei Ländern, alle mit Flaggenstempel.







Wer kann diese zuordnen und mir etwas über die verwendeten Maschinen schreiben? Erstverwendung, Verwendungszeitraum, etc.

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 12.11.2011 23:07:10 Gelesen: 237134# 166 @  
@ rostigeschiene [#165]

1. San Diego - American Postal Machines Company (AMPC), 1904 - 1911

2. Brüssel - International Flier, 26.2.1913 - 18.9.1913

3. Genua - Bickerdike, 1901 - 1908

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.11.2011 20:55:49 Gelesen: 236724# 167 @  
@ Concordia CA [#166]

Danke für die Daten. Leider habe ich über die im Ausland verwendeten Stempelmaschinen keine Literatur.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.11.2011 20:56:44 Gelesen: 236722# 168 @  
Kann mir jemand Verwendungsdaten dieses Stempelbandes aus einer Krag-Maschine mitteilen?

Und noch eine Frage hinterher: Ab wann wurden in Dänemark Stempelmaschinen eingesetzt?

Werner


 
Michael Engelhardt Am: 20.11.2011 13:57:08 Gelesen: 236456# 169 @  
Hallo,

kann mir jemand etwas zu dem nachfolgenden Maschinenstempel sagen, der auf einem Feldpostbeleg aufgebracht wurde?

Grüße
Michael


 
Jürgen Witkowski Am: 20.11.2011 20:41:56 Gelesen: 236413# 170 @  
@ curiositas [#169]

Es handelt sich um einen Tarnstempel, aufgebracht mit einer Standard-Stempelmaschine. Der Verwendungsort war Wiesbaden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 24.02.2012 08:33:56 Gelesen: 230198# 171 @  
Eine Frage an die ausgewiesenen Experten der Stempelkunde.

Kann ich davon ausgehen das diese Karte zweimal durch die in London Paddington verwendete Columbia-Halbstempelmaschine gelaufen ist?



Oder war es keine Columbia?

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 27.02.2012 00:46:22 Gelesen: 229977# 172 @  
@ rostigeschiene [#171]

Die Schrifttype und die Länge des Entwerters sprechen für eine Krag-Maschine.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Manne Am: 27.02.2012 10:44:16 Gelesen: 229930# 173 @  
Hallo zusammen,

hier ein Stempel aus USA, Rochester.N.Y. von 1909.

Gruß
Manne


 
Jürgen Witkowski Am: 27.02.2012 22:04:46 Gelesen: 229880# 174 @  
@ Manne [#173]

Es handelt sich um einen Stempel der IPSC (International Postal Supply Company of New York), dem zu dieser Zeit vielleicht weltweit erfolgreichsten Hersteller von Stempelmaschinen. Dein Stempelkopf hat eine Besonderheit, es fehlt die Angabe von Monat, Tag und Uhrzeit. Diese Variante wurde in der Regel eingesetzt, wenn (Massen-)Drucksachen bearbeitet wurden.

In Deutschland kam der Stempel über einen relativ kurzen Versuchseinsatz nicht hinaus. Ich zeige ein Exemplar aus der Versuchsphase aus Berlin.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Manne Am: 28.02.2012 09:29:54 Gelesen: 229851# 175 @  
[#173]

Hallo Jürgen,

herzlichen Dank.

Gruß
Manne
 
Martinus Am: 04.03.2012 19:06:52 Gelesen: 229451# 176 @  
@ Concordia CA [#51]

Hallo Jürgen,

dann habe ich heute morgen also einen Stempel dieser Hey-Dolphin Maschine ertauscht?



Aus Brüssel per Feldpost gelaufen vom 18.01.1915.

mit Sammlergruß Martinus
 
rostigeschiene (RIP) Am: 08.03.2012 13:19:57 Gelesen: 229089# 177 @  
Hier habe ich einen Maschinenstempel aus Philadelphia PA. vom 19. Sep. 1896.




Kann mir jemand Informationen über den Hersteller der Maschine nennen?

Viele Grüße

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 08.03.2012 22:16:32 Gelesen: 229018# 178 @  
@ Martinus [#176]

Das hast Du völlig richtig erkannt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 08.03.2012 22:25:05 Gelesen: 229014# 179 @  
@ rostigeschiene [#177]

Es handelt sich um einen Stempel der Barry Postal Supply Company of Oswego, New York. Die Stempelmaschinen dieser Firma waren zwischen 1894 und 1909 in den USA in Gebrauch.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Martinus Am: 08.03.2012 22:47:00 Gelesen: 229007# 180 @  
Dolphin die zweite ?

Dann habe ich da noch ein "Zuckerstückchen".

Ein Brief aus Bayern vom 24.11.1914 mit Stempelband *2* aus München, frankiert mit Bayern Mi.Nr. 96, MeF, portogerecht, als Paar unten beschnitten?

Mit Ankunftstempel vom 16. Dec 1914 USA "Hey - Dolphin" mit kleinem C ?

mit Sammlergruß Martinus




 
Jürgen Witkowski Am: 09.03.2012 20:56:01 Gelesen: 228909# 181 @  
@ Martinus [#180]

Was * 2 * aus dem Stempelkopf der Sylbe-Bandstempelmaschine, mit dem Entwerter im Stempelband, der aus sechs waagerechten Strichen besteht, zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.

Der Ankunftstempel aus New York stammt von einer Maschine der Universal Stamping Machine Company of New York.

Typisch für die amerikanischen International-Maschinenstempel ist die unten stehende Jahreszahl und in vielen Fällen der kleine Bogen unterhalb der Uhrzeit.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
sachsen-teufel Am: 10.03.2012 21:45:31 Gelesen: 228800# 182 @  
Guten Abend in die Runde,

habe da zwei Maschinenstempel von Feldpostbelegen und hätte gern gewußt, von welchen Maschinentypen die Abschläge stammen:

1) (Band- ?)Maschinenstempel Stettin 1 / e



2) Maschinenstempel Flensburg 3 / b



Gruß Michael
 
filunski Am: 10.03.2012 21:55:22 Gelesen: 228794# 183 @  
@ sachsen-teufel [#182]

Hallo Michael,

1) müsste eine Klüssendorf sein, Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und gleicher Werbung.

2) ist eine Standard, Stempelkopf rechts, Werbung links.

Gruß,
Peter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 11.03.2012 10:20:33 Gelesen: 228728# 184 @  
Hallo zusammen,

zum heutigen Sonntag vielleicht ein neues FD für den Stempel 1g aus Dortmund.



Viele Grüße

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 11.03.2012 11:46:46 Gelesen: 228705# 185 @  
@ rostigeschiene [#184]

Dieser saubere Abschlag freut des Maschinenstempelsammlers Herz. Das aktuelle Frühverwendungsdatum liegt auf dem 22.12.1938.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 12.03.2012 11:45:01 Gelesen: 228576# 186 @  
Hallo an alle Stempelinteressierten.

Wer kann mir bei diesem Abschlag helfen?




Meiner Meinung nach ist es der im HB aufgeführte Nr.10. Doch hier stimmt der Verwendungszeitraum (7.12.07-9-3-08) nicht mit den Angaben im Stempelkopf überein.

Auch ist dieser Stempel an zwei weiteren Daten verwendet worden (17.2. und 18.2.1909).

Kann es hier ein drittes Datum als Einzelverwendungsnachweis eingetragen werden oder muss die Verwendungszeit bis in den Februar 1909 korrigiert werden?

Viele Grüße

Werner

Jürgen, vielen Dank für die Informationen zu Dortmund und Philadelphia.
 
JFK Am: 12.03.2012 13:47:54 Gelesen: 228548# 187 @  
@ rostigeschiene [#186]

Hallo Werner,

auch, wenn zwischenzeitlich "erledigt", habe ich gerade 2 weitere Belege mit 7.7.09 und 4.3.09 rausgesucht.

Wäre sehr schön, wenn Du meinen diesbezüglichen Wissensdurst mit Info tränken könntest.

Merci und herzlichen Gruß vom Niederrhein
Jürgen (JFK)


 
rostigeschiene (RIP) Am: 12.03.2012 15:22:22 Gelesen: 228528# 188 @  
@ JFK [#187]

Hallo Jürgen F.,

aus meiner Sicht ist der Stempel vom 7.7.09 im Handbuch unter der Nummer 13 zu finden. Verwendet von Mai 1909 bis Juli 1910.

Bei dem Stempel vom 4.3.09 dürfte es sich um den Stempel Nr.8 im Handbuch handeln, verwendet von Okt. 1907 bis Juni 1909.

Doch warte erst einmal ob diese Angaben von Concordia CA bestätigt werden, bevor Du eine Albumseite erstellst.

Anzumerken ist das die in Hamburg verwendeten Stempel durchnummeriert sind.

Viele Grüße

Werner
 
JFK Am: 12.03.2012 16:31:57 Gelesen: 228511# 189 @  
@ rostigeschiene [#188]

Hallo Werner,

vielen Dank - das hat mir sehr auf die Sprünge geholfen, so habe ich mich an das Krag und Sylbe - Handbuch erinnert, daß ich mir zugelegt hatte, aber krankheitsbedingt bisher noch nicht einmal durchblättern konnte.

Ich habe noch einen Stempel gefunden, der mir sehr interessant erschien: Hamburg Nr. 5 vom 31.10.06 (Tag der Erstverwendung, zumindest soweit laut Handbuch bekannt). Richtig?

Herzlichen Gruß
Jürgen (JFK)


 
rostigeschiene (RIP) Am: 12.03.2012 17:26:20 Gelesen: 228495# 190 @  
@ JFK [#189]

Hallo Jürgen,

mit Deiner Feststellung liegst Du richtig. Es ist der Stempel der im Handbuch von Kohlhaas und Riese die Nummer 5 erhalten hat.

Mir liegen zu diesem Stempel keine anderen Daten, wie die aus dem Handbuch, vor.

Wenn Concordia CA, bei ihm laufen alle Fäden zur Registratur der Maschinenstempel zusammen, keine neuen Daten hat ist das ein Abschlag vom ersten Verwendungstag.

Glückwunsch.

Viele Grüße

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 13.03.2012 13:40:28 Gelesen: 228379# 191 @  
Hallo zusammen

Im Handbuch ist für diesen Stempel der 19.12.1910 als frühestes Verwendungsdatum aufgeführt.




Dieser zeigt den 19.11.10 als Stempeldatum, genau einen Monat früher. Liegt hier ein Satzfehler im Handbuch vor oder ein neues Datum?

Hat jemand zu diesem Stempel andere Daten?

Viele Grüße

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 13.03.2012 16:41:57 Gelesen: 228360# 192 @  
Hallo zusammen

auch bei diesem Stempel von Mannheim gibt es eine Differenz du den Daten im Handbuch.




Schau doch bitte einmal in Eure Bestände um festzustellen ob es zwischen dem 13.10.11 und dem von mir gezeigten Datum weitere Abschläge gibt.

Viele Grüße

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 15.03.2012 22:34:05 Gelesen: 228115# 193 @  
@ rostigeschiene [#188]

Deine Angaben sind korrekt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 15.03.2012 22:35:39 Gelesen: 228114# 194 @  
@ JFK [#189]

Dein Datum entspricht dem aktuell bekannten Frühverwendungsdatum dieses Stempels.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 15.03.2012 22:43:06 Gelesen: 228110# 195 @  
@ rostigeschiene [#192]

Du zeigst in der Tat ein neues Frühverwendungsdatum. Wie Du schon richtig bemerkst ist noch Luft nach vorne, da der 13.10.1911 das Spätverwendungsdatum des Vorgeängerstempels ist.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 16.03.2012 11:49:00 Gelesen: 228052# 196 @  
Heute einmal eine Frage die sich nicht das Früh- oder Spätverwendungsdatum bezieht.

Im Handbuch wird bei dem Stempeln aus Berlin-Charlottenburg 2, der mit dem Kennbuchstaben „r“, zwischen den Stempelköpfen 32.1 und 32.2 unterschieden.

Außer bei diesem Stempel gibt es nur eine geringe Anzahl weiterer Stempelköpfe bei denen eine Differenzierung gleicher Stempelköpfen vorgenommen wird, (Bremen, Chemnitz, Erfurt, Augsburg, München).

Was bitte macht den Unterschied aus? Ist der fehlende Buchstabe in der Zeitangabe der Grund für die Differenzierung?

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, weil z. B. bei dem Stempel aus Bremen (5 x x), Stempelkopf 61, 61a, nie ein „V“ oder „N“ im Stempelkopf vorhanden war.

Viele Grüße

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 17.03.2012 20:19:12 Gelesen: 227847# 197 @  
@ rostigeschiene [#196]

Bei dem Stempel Berlin-Charlottenburg 2 r hängt es mit der Einführung der Vierundzwanzig-Stundenzählung im Deutschen Verkehrswesen zusammen. In der entsprechenden Amtsblattverfügung vom 21. September 1926 steht, dass bei Instandsetzungen und Neubeschaffungen die Abänderung der Stundenzählung nach und nach vorzunehmen ist.

In diesem Fall bedeutet es, dass eine Änderung an den Stempelköpfen im Rahmen von Instandsetzungsarbeiten zwischen dem 25.11.1926 und dem 17.12.1926 vorgenommen wurde. Daraus resultiert hier die neue Unternummer für den Stempelkopf im Katalog.

Bei den anderen von Dir aufgeführten Stempeln hat es in der Regel deutlich wahrnehmbare Reparaturen mit Veränderungen oder auch, wie bei einigen Stempeln aus München, Aptierungen nach dem Krieg gegeben.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
rostigeschiene (RIP) Am: 02.04.2012 23:13:33 Gelesen: 226466# 198 @  
@ Concordia CA [#197]

Danke Jürgen für Deine Ausführungen zu den Stempelköpfen.

Nun eine Frage zu dem Bickerdike von Erfurt.



Das mir bekannt gewordene letzte Verwendungsdatum diese Stempels ist der 18.04.1908, hat sich daran etwas geändert, oder ist dieses Datum noch gültig?

Viele Grüße

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 03.04.2012 13:01:11 Gelesen: 226412# 199 @  
@ rostigeschiene [#198]

Das Datum ist noch aktuell.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Latzi Am: 05.04.2012 19:33:12 Gelesen: 226249# 200 @  
Hierhin oder in den Berlin Beitrag ?


 
Jürgen Witkowski Am: 05.04.2012 19:59:53 Gelesen: 226245# 201 @  
@ Latzi [#200]

Das Stempeldatum liegt innerhalb des bekannten Verwendungszeitraumes.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
T1000er Am: 21.07.2012 16:25:31 Gelesen: 219671# 202 @  
Hallo,

wer kann mir folgenden Maschinenstempel aus Trenton in New Jersey identifizieren?



Interessant auch, daß das Datum in der uns hierzulande gebräuchlichen Reihenfolge von TAG/MONAT/JAHR angegeben wurde. Was bedeutet PM 4 T? Hat das was mit der Uhrzeit zu tun?

Noch nebenbei bemerkt: Der Freistempel aus TOMS RIVER ist von Francotyp-Postalia, Modell T1000. :-)

Gruß,
T1000er
 
sachsen-teufel Am: 22.07.2012 22:15:23 Gelesen: 219526# 203 @  
@ T1000er [#202]

Ich denke, PM 4 wird die Uhrzeit sein: 16.00 Uhr ( post meridiem für abends). Das "T": muß ich passen.

Gruß Michael
 
DL8AAM Am: 24.07.2012 18:57:33 Gelesen: 219395# 204 @  
@ T1000er [#202]

Thomas,

das ist die neue Tintenstrahlentwertungsform der US Post aus "Briefzentren". Normalerweise sind rechts vom Datumsstempel "nur" ein paar Wellen, in Deinem Fall mit Sondereinsatz zu den Feiertagen "HAPPY / HOLIDAY". Diese Form hatten wir schon einmal am Rand des Themas "USA: Matrixcodierungen im Auslandsversand" [1] ausführlicher diskutiert:

Arno schrieb da "[L für -ed] Lead (leading, führend) und [T für -ed] "Trail" (trailing, folgend). Briefestempelmaschinen mit zwei Stempelköpfen gab es hier auch schon vor Einführung der Tintenstrahlstempel. Es sind dies vollautomatische "CFC" (culler-facer-canceller) Maschinen, die aus unsortierter Post die auf ein Laufband geschüttet wird, automatisch die maschinell bearbeitbaren Sendungen herauszieht (cull), diese aufrichtet, die Marken in die richtige Richtung dreht (face), und dann stempelt."

PM steht in der Tat für die Tageszeit "Nachmittag", die 4 gehört aber zu den "Unterscheidungsbuchstaben" (UB), d.h. "4 T" ist der "Trail"-Einzug der vierten Maschine im Briefzentrum Trenton, NJ; Umschläge die vom "Lead"-Einzug entwertet werden, erhalten in der gleichen Maschine "4 L". In der "SPRAY-ON CANCEL DATABASE" von Frank W. Sutera ist für Trenton der Einsatz HAPPY / HOLIDAY für die Jahre 2005 bis 2007 von den Maschinen 1-4 dokumentiert. Leider ist die Datenbank wohl nicht mehr online verfügbar, oder hat die inzwischen jemand wiedergefunden? Eine Postanschrift des Verfassers konnte ich nun aber ausgraben (für 2008): Frank W. Sutera, 5 Spencer Path, St. Peters, MO 63376-2559 [2]. Der Klick auf den Link unten (=Quarterly Bulletin der Meter Stamp Society, Ausgabe "Autumn 2008") lohnt sich aber auf jeden Fall, allein schon wegen dem ersten Artikel "An automatic machine for the registration of letters in Paris, 1909". ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=38774#M20
[2]: http://www.meterstampsociety.com/image/281.pdf
 
T1000er Am: 24.07.2012 19:14:55 Gelesen: 219389# 205 @  
@ DL8AAM [#204]

Hallo Thomas,

das sind ja wirklich sehr ausführliche Erklärungen zu dem Trenton-Stempel!

Ich werde da mal meine Augen offen halten, ob ich nicht noch ein paar dieser Maschinenstempel auftreiben kann!

Von meiner Seite aber erst mal Danke für Deine Ausführungen.

Gruß,
T1000er
 
Manne Am: 07.12.2012 14:40:06 Gelesen: 211979# 206 @  
Hallo zusammen,

hier ein Maschinenstempel vom 10.10.1947 aus Southport England. Was für eine Type?

Gruß
Manne


 
filunski Am: 07.12.2012 16:58:20 Gelesen: 211959# 207 @  
@ Manne [#206]

Hallo Manne,

das müsste die in Grossbritannien verwendete Universal Halbstempelmaschine sein.

Beste Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 08.12.2012 13:47:28 Gelesen: 211925# 208 @  
Hallo zusammen,

entsprechend Heft 144 der Poststempelgilde gibt es diesen Bickerdike-Stempel zunächst ohne Kennung, später * 2 * (Verwendungszeitraum 09.1898 - 11.1904)



Ab wann gibt es den Stempel mit Sternchen?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 14.12.2012 17:06:31 Gelesen: 211636# 209 @  
Hallo zusammen,

ich möchte meine Frage vom letzten Beitrag noch einmal verdeutlichen: Im Heft 144 der Poststempelgilde von Kohlhaas und Riese sind die folgenden Verwendungsdaten aufgelistet.



Im Heft sind dann auf Seite 21 aus dieser Tabelle der obere Stempel vom 08.06.98 (ohne Sternchen) und der mittlere Stempel vom 14.08.98 (mit Sternchen) abgebildet. In der Tabelle heißt es "ohne Kennung, später * 2 *". Für mich sieht es so aus, dass die Stempel nacheinander benutzt wurden. Wieso hat mein Stempel vom 23.05.99 dann keine Sternchen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Jürgen Witkowski Am: 14.12.2012 20:32:21 Gelesen: 211610# 210 @  
@ volkimal [#209]

Mir liegen zwischen 1900 und 1904 von Nr. 3 mehrere Belege vor, die allesamt Sternchen haben. Wenn man genau hinsieht, kann man mehrere Untertypen erkennen, die sich entweder im Stempelkopf oder in der Stempelfahne unterscheiden.

Man muss bedenken, dass man noch im Erprobungsstadium war und es auch noch häufig Beschädigungen gab, bis dauerhaftere Stempelköpfe entwickelt waren.

Es sieht danach aus, als ob die Sternchen bei der Nr. 3 nach Deinem Datum aus Mai 1899 eingeführt wurden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Tuffi Am: 15.02.2014 10:24:09 Gelesen: 193570# 211 @  
@ Concordia CA [#210]

Hallo Jürgen,

ich halte den abgebildeten Stempel für einen (bisher unbekannten) Reservestempel. Analoges hat es bei der Columbia in Hamburg auch gegeben. Er sollte eine neue Nummer im Katalog verdienen.

Gruß
Walter
 
Mondorff Am: 25.03.2014 15:33:56 Gelesen: 192547# 212 @  
Immer wieder überraschende, weil in dieser Qualität nicht erwartete Antworten auf Fragen anderer Mitglieder, lassen mich hoffen, dass sich jemand findet, der auch hier helfen kann.



Der Datumstempel ähnelt dem einer Klüssendorf-Maschine, hat jedoch nur einen Ø von 22 mm. Von welchem Hersteller stammt diese Maschine?



Diese Abmessungen hier sind für mich außergewöhnlich: 83 mm Länge bei einem Datumstempel-Ø von 26 mm. Wer könnte diese Maschine hergestellt haben?

Mit herzlichem Dank schon im Voraus
DiDi
 
dr.vision Am: 23.12.2014 08:37:59 Gelesen: 183749# 213 @  
Moin moin, liebe Maschinenstempelspezialisten,

ich habe hier einen Abschlag, den ich mangels Literatur (noch) nicht zuordnen kann.

Essen / 30.11.23
7 Striche waagerecht anschmiegend mit Unterbrechungen?
Auch der Maschinentyp würde mich interessieren.



Danke für eure Hilfe.

Schöne Festtage wünscht von der Ostsee
Ralf
 
Jürgen Witkowski Am: 23.12.2014 11:53:22 Gelesen: 183715# 214 @  
@ dr.vision [#213]

Der Stempel Essen * 1 u stammt von einer Krag-Bandstempelmaschine und ist von 1921 bis 1932 nachgewiesen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dr.vision Am: 23.12.2014 15:31:08 Gelesen: 183690# 215 @  
@ Concordia CA [#214]

Moin Jürgen,

danke für die schnelle Antwort.

Beste Grüße in die alte Heimat.
Ralf
 
JohannesM Am: 22.03.2015 13:07:03 Gelesen: 180895# 216 @  
Ich stelle demnächst einen größeren Posten Maschinenstempel in die Datenbank ein, dabei auch eine größere Anzahl dieses Typs:



Meine Frage - sind das Bandstempel oder mehrfach abgeschlagene Fahnenstempel?

Beste Grüße
Eckhard
 
LOGO58 Am: 22.03.2015 17:16:47 Gelesen: 180857# 217 @  
@ JohannesM [#216]

Hallo Eckhard,

ich bin nicht der ausgemachte Spezialist für Bandstempel, aber ich denke, es handelt sich hier um einen Bandstempel mit 2 Stempelköpfen und gleicher Werbung, Fabrikat Klüssendorf.

Beispiele aus 1971:

http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/713

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
JohannesM Am: 22.03.2015 17:52:38 Gelesen: 180838# 218 @  
@ LOGO58 [#217]

Hallo Lothar,

danke, dann werde ich Stempel erst mal so einstellen.

Beste Grüße
Eckhard
 
dr.vision Am: 29.03.2015 13:32:45 Gelesen: 180537# 219 @  
Moin zusammen,

da ich den abgebildeten Stempel im Infla-Band 61 (Krag / Sylbe) nicht finde, gehe ich davon aus, dass er von einer anderen Maschine ist.



Da ich den Abschlag in die DB einstellen will, möchte ich die Felder "Fabrikat" und "Betriebsart" und "Entwerterform" nur ungern leer lassen.

Wer kann mir bitte eine Erklärung geben?

Danke für eure Hilfe und allen noch einen schönen Restsonntag.

Beste Grüße von der regnerischen Ostsee
Ralf
 
Jürgen Witkowski Am: 29.03.2015 13:54:35 Gelesen: 180530# 220 @  
@ dr.vision [#219]

Es handelt sich um eine Columbia-Stempelmaschine.

Stempelform: Zweikreisstempel
Striche waagerecht - 6
Fabrikat: Columbia
Betriebsart: Stempelkopf links, Entwerter/Werbung rechts

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dr.vision Am: 29.03.2015 13:59:09 Gelesen: 180524# 221 @  
@ Concordia CA [#220]

Moin Jürgen,

Danke für die schnelle Antwort.

Noch einen schönen Sonntag.

Grüße in die alte Heimat.
Ralf
 
dithmarsia43 Am: 12.09.2021 18:07:20 Gelesen: 59727# 222 @  
@ Jürgen Witkowski [#220]

Hallo,

hier ein Maschinenstempel aus den USA, den ich nicht zuordnen kann. Habe ihn in einem anderen Forum leider ohne Erfolg gezeigt, leider ohne Erfolg! Vielleicht habe ich hier mehr Glück?



Es ist ein Doppelkreisstempel aus dem Jahre 1928 von KANSAS CITY, MO. In der mir bekannten Literatur der amerik. Maschinenstempel habe.
ich nichts gefunden.

Beste Grüße

Uwe
 
Jürgen Witkowski Am: 12.09.2021 23:37:55 Gelesen: 59693# 223 @  
@ dithmarsia43 [#222]

Hallo Uwe,

der Zweikreisstempelkopf und das Verwendungsjahr 1929 sprechen für einen Maschinenstempel vom Fabrikat Pitney Bowes. Leider habe ich dazu keine Literatur.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dithmarsia43 Am: 13.09.2021 11:43:53 Gelesen: 59670# 224 @  
@ Jürgen Witkowski [#223]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für den Tipp; auf Pitney-Bowes wäre ich nicht gekommen! Habe immer gedacht, daß sie nur auf dem Sektor der Freistempler aktiv sind.

Beste Grüße
Uwe
 
volkimal Am: 05.12.2021 12:03:00 Gelesen: 55629# 225 @  
Hallo zusammen,

ein Brief mit einem Maschinenstempel aus Freiburg (Breisgau) vom 13.5.1928:



Wer kann mir sagen, was man links für einen Abdruck auf dem Umschlag sieht und wie er entstanden ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
jmh67 Am: 05.12.2021 14:55:21 Gelesen: 55580# 226 @  
@ volkimal [#225]

Kurios. Kann das der Abdruck der Entwerterhalterung sein, und man hat hier eine Bandstempelvorrichtung so zurechtgestutzt, dass der Abschlag wie der einen "gewöhnlichen" Maschinenstempels aussieht?

-jmh
 
Nordluchs Am: 05.12.2021 19:00:49 Gelesen: 55552# 227 @  
@ volkimal [#225]

Hallo Volkmar,

ich habe mal in der Akte Klüssendorf von 1927 nachgeschaut (möglich, dass Walter im Heft Nr. 177 darüber auch berichtet hat). 1927 hat Klüssendorf in seinen neuen „Standard“ – Stempelmaschinen (geliefert ab 1924) veränderte Stempelkörper eingebaut.

„Mit je einer Aussparung rechts und links vom Ortsstempel, so dass mit diesen Stempelkörpern also beliebig mit Entwertungslinien rechts vom Ortstempel gestempelt werden kann.“

Ist ja auch bekannt von Postfreistempel mit Werbung.



Also scheint es, dass es sich um den Abdruck eines Halters für einen Einsatz, welcher Art auch immer, handelt. Zu beachten ist, dass der Beleg zudem stark am Rand gestempelt wurde und dadurch der leere Rahmen links erscheint. Das ist mein Beitrag dazu.


Viele Grüße

Hajo
 
Nordluchs Am: 05.12.2021 19:45:07 Gelesen: 55540# 228 @  
@ Nordluchs [#227]

Hallo Volkmar,

ich melde mich nochmal, da ich einen Abdruck fand, der rechts vom Ortsstempel Teil einer Welle zeigt. Ebenso ganz links einen anderen Teil der Welle. Stellt man sich nun den Ortsstempel nun knapp am Rand des Beleges vor, haben wir vielleicht die Lösung.



Gruß
Hajo
 
volkimal Am: 05.12.2021 20:26:27 Gelesen: 55532# 229 @  
@ Nordluchs [#228]
@ jmh67 [#226]

Hallo jmh und Hajo,

herzlichen Dank! Damit dürfte es der Abdruck der Entwerterhalterung einer neuen „Standard“ – Stempelmaschine sein, in der rechts neben dem Ortsstempel kein Entwerter eingesetzt war. Solch einen Abschlag hatte ich bisher noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Shinokuma Am: 06.12.2021 20:24:53 Gelesen: 55412# 230 @  
Liebe Maschinenstempel-Experten,

vor Kurzem erhielt ich eine der beliebten Ascensore Stigler Ansichtskarten aus Italien, die mit einem Bandmaschinenstempel zur 11. Internationalen Kunstausstellung in Venedig 1914 abgestempelt wurde.

Da die Ausstellung immerhin ein halbes Jahr lief, gehe ich davon aus, dass dieser Stempel relativ lange im Einsatz war und daher noch ziemlich viele saubere Abschläge existieren, vielleicht auch von anderen Postämtern als diesem hier vom Bahnpostamt.



Kann mir eigentlich einer von Euch sagen, was für eine Maschine hier zum Einsatz kam?

Ansonsten wünsche ich noch allseits einen schönen Abend.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
filunski Am: 06.12.2021 23:44:05 Gelesen: 55385# 231 @  
@ Shinokuma [#230]

Hallo Gunther,

sehr schöner Abschlag! :-)

Das ist ein Krag Bandstempel mit zwei Stempelköpfen und gleichem Werbeeinsatz. Bekannt ist der aber tatsächlich nur vom Bahnpostamt in Venedig. Diese Krag Maschinen waren so häufig nicht vertreten und die Werbung für die Ausstellung in Venedig wurde nur dort eingebaut.

Herzliche Grüße,
Peter
 
Shinokuma Am: 09.04.2022 10:30:34 Gelesen: 47023# 232 @  
Hallo Peter,

ein spätes Dankeschön für Deine Antwort als Maschinenstempel-Experte!

Auch heute habe ich eine Frage zu einem Bandmaschinenstempel, der mir noch etwas rätselhaft erscheint.



Dieses Exemplar aus (23) Bremen 5 vom 14.10.1948 hat nicht nur 2 verschiedene Stempelköpfe, sondern auf beiden unterschiedliche UB; nämlich yy und zz. Was hat es damit auf sich?

Bislang dachte ich, dass es sich bei den UB um ein Identifizierungsmerkmal des jeweiligen Stempels handelt. Kannst Du (oder vielleicht auch ein anderer hier) das Phänomen aufklären?

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Shinokuma Am: 12.04.2022 21:31:58 Gelesen: 46707# 233 @  
@ filunski [#231]

Hallo Peter,

hattest Du den Beitrag [#232] von mir gar nicht gesehen? Oder warst Du an dem Tag nicht online?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du doch noch etwas dazu schreiben könntest. Ich schätze Deine fundierten Expertisen immer sehr.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Jürgen Witkowski Am: 12.04.2022 21:59:11 Gelesen: 46703# 234 @  
@ Shinokuma [#232]

Der Stempel wurde in dieser UB-Kombination mit unterschiedlichen Entwerter- bzw. Werbeeinsätzen von Juni 1948 bis Juni 1955 verwendet. Es liegt die Vermutung nahe, dass es dem Materialmangel der Nachkriegszeit geschuldet ist. Da wurde so manches Mal alles verwendet, was irgendwie in den Stempelkopf passte.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Shinokuma Am: 10.10.2022 16:35:58 Gelesen: 33600# 235 @  
Liebe Maschinenstempel-Experten!

Nachstehend habe ich aus meiner Berlin-Sammlung mal einen Bandmaschinenstempel, vermutlich von Sylbe, der in einigen Punkten geringe Abweichungen von den 6 in der Philastempel-Datenbank eingestellten aufweist.



Dabei habe ich folgende 4 Abweichnungen von den anderen Stempeln ausgemacht:

1. Beginn des Stempeltextes
2. Unterschiedliche Postamt-2
3. Enger beieinander stehende UB
4. Unterschiedliche 4 im Datum

Heißt das, das die Stempelköpfe immer mal wieder erneuert werden mussten? Denn gleichzeitig wird es doch wohl nicht zwei Maschinen mit denselben UB gegeben haben.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Stefan Am: 10.10.2022 18:24:32 Gelesen: 33587# 236 @  
@ Shinokuma [#235]

Denn gleichzeitig wird es doch wohl nicht zwei Maschinen mit denselben UB gegeben haben.

Maschine nein, Walze ja, welche den Unterscheidungsbuchstaben (UB) enthält. Dies ist in den Akten des Reichspostministeriums belegt für die Walze Hamburg *1* (Hersteller Krag) aus dem Jahr 1910, abgebildet in [1] auf Seite 63 (Abb. 67-69). ;-)

Mich würde es auch bei Sylbe nicht überraschen, wenn für eine Maschine zwei oder drei im Grunde identische Walzen geliefert worden waren - ein Exemplar zum produktiven Einsatz und der Rest als sofort verfügbare Reserve bei auftretenden Störungen im Postbetrieb.

Etwas spekulativ, aber Beschädigungen an einer Walze konnten sicherlich durchaus schnell auftreten. Wiederholt ein Briefumschlag, welcher aufgrund eines steifen (unförmigen) Briefinhaltes nicht geeignet war und die eingesetzte Walze war angeknackst. In den heutigen Frankier- und Sortieranlagen machen sich m.W. Büroklammern und vor allem USB-Sticks nicht besonders gut. Per Brief verschickte einzelne Schlüssel oder Münzen als Tagespost aus dem Briefkasten dürften auch vor 100 Jahren eher unförmig gewesen sein.

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/philabuch/show/9
 
Shinokuma Am: 11.10.2022 21:07:38 Gelesen: 33379# 237 @  
@ Stefan [#236]

Hallo Stefan,

vielen Dank für Deine Ausführungen!

Die, wenn auch hypothetische, Erklärung mit Reservewalzen scheint mir recht plausibel.

Eine allgemeine Frage zu solchen Bandmaschinenstempeln habe ich noch, die vielleicht auch andere beantworten können:

Woran erkenne ich, ob die Maschine 2 oder 3 Stempelköpfe hatte?

Z.B. bei nachstehendem Stempel aus Berlin-Charlottenburg vom 13.8.51 mit 2 verschiedenen Entwertern:



Den konnte ich, wie schon so manch anderen Berlin-Stempel, leider nicht in der Stempeldatenbank finden, obwohl es hier doch gleich mehrere Berlinstempel-Sammler gibt, die gewiss schon all ihre Objekte dort präsentieren.

Oder schätze ich das falsch ein?

Derweil herzliche Grüße

Gunther
 
bedaposablu Am: 15.10.2022 17:22:23 Gelesen: 32834# 238 @  
Hallo miteinander!

Habe hier aus meinem Ansichtskarten-Fundus eine Karte aus Großbritanien ULLAPOOL:




Bandstempel ULLAPOOL / ROSS-SHIRE vom 2.NOV.1988

Wer kann etwas zu diesem Stempel sagen bzw. schreiben?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 09.07.2023 23:37:08 Gelesen: 14110# 239 @  
Liebe Maschinenstempel-Experten!

die nachstehende Karte hatte ich kürzlich im Thema Bandstempelmaschinen gezeigt und ganz vergessen, dass schon meine vorigen Beiträge dort unbeantwortet blieben.

So nehme ich denn hier einen zweiten Anlauf in der Hoffnung, dass mein Beitrag gelesen wird und vielleicht sogar zu einer Antwort auf meine Frage führt.



Der Werbestempel zur 64. Int. Verkaufs- und Modewoche Europäische Kindermoden in Düsseldorf datiert vom 5.3.1965 und trägt die UB mu.

In der Stempeldatenbank befinden sich jedoch mit denselben UB und demselben Werbeklischee zwei Exemplare, eins vom 2.3. und das andere vom 10.3.65.

Wurde die UB-Kombi mu womöglich in 2 verschiedenen Stempelgeräten gleichzeitig verwendet?

Oder wie ist das zu erklären?

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
bernhard Am: 10.07.2023 08:17:33 Gelesen: 14077# 240 @  
@ Shinokuma [#239]

Hallo Gunther,

ich bin mir nicht sicher, ob dein gezeigter Stemplel wirklich die Unterscheidungsbuchstaben "mu" hat. Könnte es nicht auch z.B. der UB "md" sein? Ist leider am Scan schlecht zu erkennen.

Zwei gleiche UB in Stempelgeräten können schon vorkommen, jedoch nur in unterschiedlichen Stempeltypen, z.B. alte/neue Norm, normaler Tagesstempel/Handrollstempel ...

Viele Grüße
Bernhard
 
StephanN Am: 27.07.2023 15:33:52 Gelesen: 12885# 241 @  
Liebe Freunde der Maschinenstempel

In einer Kiste mit alten Briefausschnitten habe ich die folgenden aus Rumänien gefunden



SIBIU 1 / 11APR 39



SIBIU 1 / 17FEB 39



GALATI / 29SEP 40

Ich habe für mich alle drei Stempel auf den Briefausschnitten als Bandstempel mit 3 Stempelköpfen und Entwerter eingeordnet. Bei der Bestimmung des Herstellers der Bandstempelmaschine war ich aber mit meinem Latein am Ende trotz intensiver Suche in diesem Thread und dem Thread über die deutschen Bandstempelmaschinen. Am ehesten würde ich noch auf den Hersteller Krag tippen wegen der Form der Welle.

Frage an Euch: Liege ich mit meiner Einordnung der Stempel als Bandstempel richtig und wenn ja, kann man den Stempel einer bestimmten Maschine bzw. einem bestimmten Hersteller zu zuordnen ?

Wie immer bei meinen Anfragen, bin ich für jeden Hinweis dankbar.

Liebe Grüße

Stephan
 
bernhard Am: 28.07.2023 14:30:48 Gelesen: 12700# 242 @  
@ StephanN [#241]

Hallo Stephan,

mit deiner Vermutung wirst du sicherlich recht haben. Messe mal den Mittenabstand der Tagesstempel. Wenn dieser 64 mm beträgt, wird es eine KRAG-Maschine sein.

Viele Grüße
Bernhard
 
StephanN Am: 28.07.2023 16:44:45 Gelesen: 12672# 243 @  
@ bernhard [#242]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für deinen Hinweis. Der Abstand von Stempelkopf zu Stempelkopf beträgt tatsächlich 64 mm. Zumindest für die die beiden Stempelabschläge aus Sibiu ist die Lage also eindeutig.

Ich bin froh, dass ich Dank deiner Hilfe meine Stempelmeldung vervollständigen kann.

Viele Grüße

Stephan
 
volkimal Am: 01.08.2023 15:08:09 Gelesen: 12160# 244 @  
Hallo zusammen,

den Ankunftsstempel auf der Rückseite dieses Briefes aus Sofia vom 14.03.1940 finde ich sehr ungewöhnlich:





Ist das jetzt ein Bandstempel oder nicht- und falls ja, welche Betriebsart ist es dann? Ist es ein Bandstempel mit 1 Stempelkopf und 1 Entwerter?

Alternativ könnte es ein ungewöhnlicher Abschlag der Betriebsart B "Stempelkopf links, Entwerter/Werbung rechts" sein.

Bei mehreren Abschlägen, die ich bei Delcampe sah, war immer nur der mittlere Teil zu sehen. Die Belege waren aber alle deutlich kürzer als mein Brief.

Der Stempeltext ist übrigens "ОЗНАЧАВАИЕ ТОЧНИЯ / ПЪЛЕНЪ АДРЕСЪ / ВЪРХУ ПИСМАТА" = "Geben Sie auf den Briefen die genaue vollständige Adresse an" (Google-Übersetzer).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 11.08.2023 20:03:20 Gelesen: 11203# 245 @  
Hallo zusammen,

da bisher noch keiner auf meine Frage im Beitrag [#244] geantwortet hat, möchte ich den Beitrag noch einmal nach vorne holen.



Wenn ich die anderen Belege mit diesem Stempel ansehe, würde ich sagen, dass es ein Maschinenstempel der Briebsart B (Stempelkopf links, Werbung rechts) ist. Ist es technisch möglich, dass bei dieser Betriebsart so ein Abschlag wie auf meinem Brief entsteht?

Alternativ wäre es ein Bandstempel, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Ich würde den Stempel gern in die Datenbank eingeben. Was meint ihr, was ist es?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 06.02.2024 20:29:51 Gelesen: 2106# 246 @  
Hallo zusammen,

ich gehe davon aus, dass dieser Stempel von der Ermittlungsstelle in Frankfuurt (Main) stammt:



So sauber und gerade wie er abgeschlagen wurde kann es für mich durchaus ein Maschinenstempel sein.

Den Beleg seht ihr hier [1]. Wer kann etwas zu dem Stempel sagen?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=335569
 
volkimal Am: 11.02.2024 14:22:06 Gelesen: 1593# 247 @  
@ volkimal [#246]

Hallo zusammen,

von Olaf (DERMZ) und Uwe Seif bekam ich Informationen über den stummen Stempel. Uwe Seif machte mich auf zwei Beiträge in den Gildebriefen 196 (1999) und 202 (2001) aufmerksam [1]. Ich möchte mich ganz herzlich bei beiden bedanken.

Es handelt sich tatsächlich um einen Maschinenstempel. Allerdings lag ich mit dem Ort falsch. Im Jahr 1976 wurde für die OPD Frankfurt am Main eine zentrale Briefermittlungsstelle in Marburg eingerichtet. Der Brief wurde also in Marburg geöffnet und nicht in Frankfurt. Auf dem Verschlusszettel steht "Amtlich eröffnet ... durch die Ermittlungsstelle ... bei der OPD Frankfurt am Main". Es heißt nicht „in Frankfurt am Main“. Mich hat es aber trotzdem verwirrt.



In Marburg wurde 1977 zuerst ein Maschinenstempel „Marburg, Lahn 1 / sc / 3550“ verwendet. Dieser wurde vom 1978 vom stummen Stempel ohne Uhrzeit abgelöst.



Später wurde der Stempel weiter aptiert, so dass nur die Datumsbrücke bzw. die Bögen übrig blieben. Weitere Details siehe Gildebrief 202 [1]



Anfang 2000 gab es dann für die eingehende Post eine neue Stempelmaschine „Marburg / SB / 35031“. Auch dieser Stempel wurde später aptiert, so dass vom Stempelkopf nur noch das Datum übrig blieb.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Literatur:
Gildebrief 196, November 1999, Uwe Seif: „Stempeleinsatzstück bei der Briefermittlungsstelle Marburg“
Gildebrief 202, Juli 2001, Gerhard Weileder: „Die Maschinen-Eingangsstempel der zentralen Ermittlungsstelle für unzustellbare Briefsendungen in Marburg“
 
Shinokuma Am: 24.02.2024 20:27:04 Gelesen: 1005# 248 @  
Liebe Maschinenstempel-Experten!

Ich habe beim Aufräumen einen leider recht schwach abgeschlagenen Stempel gefunden dessen Werbeklischee ich nicht zuordnen kann.

Vielleicht kennt einer von Euch den Stempel und kann das aufklären.



Die Angaben im Rundstempel lauten: WISMAR / 24 / n
Datum: 23.4.1991

Es handelt sich also um einen alten DDR-Stempel aus der Übergangszeit nach der Wiedervereinigung.

Aber stammt das Werbeklischee auch aus der ehemaligen DDR?

Dessen Größe ist deutlich kleiner als sonst üblich und außer dem Posthorn ist nichts erkennbar.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Jürgen Witkowski Am: 24.02.2024 21:13:59 Gelesen: 994# 249 @  
@ Shinokuma [#248]

Nach der Wiedervereinigung gab es eine Menge Provisorien. Es handelt sich um einen aptierten Postfreistempel, der für Entwertungszwecke genutzt wurde. Anstelle eines Wellen- oder Strichentwerters oder eines Werbeeinsatzes wurde der aptierte Wertkasten eines Postfreistempels verwendet.



Normalerweise sah der Wertkasten so aus, wie auf diesem Beispiel aus Magdeburg und war rechts vom Stempelkopf.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Christoph 1 Am: 24.02.2024 21:22:33 Gelesen: 990# 250 @  
@ Shinokuma [#248]

Hallo Gunther,

das sieht für mich nach einem "verstümmelten" Wertrahmen eines Postfreistempels aus.

Ich hatte so ein Kuriosum auch schon mal auf dem Tisch, aber etwas anders (anderes Posthorn, Stempel aus Seelow) [1]:



In der Stempeldatenbank findet sich außerdem folgendes Exemplar aus Memmingen [2]:



Darin wird verwiesen auf einen Beitrag hier im Forum [3], dort wird es schön erklärt in Beitrag [#325]. Und in [#328] gibt es sogar noch eine Quelle für weiterführende Lektüre.

Viele Grüße
Christoph

[1] https://philastempel.de/stempel/zeigen/271137
[2] https://philastempel.de/stempel/zeigen/371133
[3] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=5436 (ab Beitrag #323)
 
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