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Thema: Feldpost: Ist der Beleg echt, falsch oder Mache ?
Das Thema hat 92 Beiträge:
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Richard Am: 19.09.2008 00:55:43 Gelesen: 89383# 1 @  
Im Briefmarken Cafe hat knister_kiste den folgenden Beleg gezeigt und die Frage gestellt, wer die stümperhaften Fehler erkennt.

Ich werde die Auflösung, also die Fehler nach 24 Stunden hier im Forum bekanntgeben. Solange darf gerne 'geraten' werden - aber bitte nicht vorher die Lösung nachlesen. Die Feldpost- und Zensurbrief-Spezialisten dürfen sich diesmal zurückhalten:




 
AfriKiwi Am: 19.09.2008 03:23:30 Gelesen: 89374# 2 @  
Wenn der Stempel schon eine Fälschung ist, schade um diesen Satz wenn er auch echt ist.

Als Laie auf diesem Gebiet ist es schon komisch daß der Zensursteifen so in der Mitte von der Flappe ist, wie soll der 'aufgemacht' worden sein ?

Erich
 
Lacplesis Am: 19.09.2008 09:05:49 Gelesen: 89366# 3 @  
Ich habe auch keine Ahnung, aber der ist ja an Degrelle adressiert. Warum nicht gleich an Himmler?

Bei Promi-Belegen bin ich von Natur aus misstrauisch.
 
Lacplesis Am: 19.09.2008 10:17:11 Gelesen: 89357# 4 @  
@ AfriKiwi [#2]

Der Zensurstreifen klebt immer da, wenn der Brief OFFEN (oft um philatelistische Belege zu schützen) aufgegeben wurde.
 
Lacplesis Am: 19.09.2008 10:34:33 Gelesen: 89353# 5 @  
Ich konnte nicht umhin mir den Orginalbeitrag anzusehen.

Vielleicht hättest Du lieber fragen sollen: Was ist falsch an den Annahmen des "Erst-Vorstellers".
 
knister_kiste Am: 19.09.2008 10:41:33 Gelesen: 89351# 6 @  
Hallo an Alle,

Richard, natürlich darfst Du solche Sachen von mir in anderen Foren benutzen, die Leute sollen Lernen es zu verstehen und zu erkennen was da für Schwachsinn angeboten wird.

Zu gegebener Zeit werde ich eine 2. CD herausbringen die sich unter anderen auch mit Fälschungen beschäftigt. Meine erste CD über die Rundschreiben der Arge "Deutsche Feldpost 1939-1945" war schon ein voller Erfolg! Warum nicht auch mal das Thema Fälschungen.

Ich wünsche Allen viel Erfolg in Ihrem Hobby und verbleib mit Grüßen

Matthias
 
knister_kiste Am: 19.09.2008 12:17:38 Gelesen: 89328# 7 @  
@ Lacplesis [#6]

"Was ist falsch an den Annahmen des "Erst-Vorstellers".

1. Dieser Brief war verschlossen!

2. Er wurde am Rand geöffnet um die Banderole nicht zu beschädigen!

3. Die Flappe war nicht verklebt nur durch Zensurstreifen gehalten!

4. Der Brief war leer!

Erstprüfung erfolgte durch N. Kannapin der sicher allen bekannt sein dürfte.

Es bleibt dabei, Schwachsinn oder auch Schrott der nicht in eine ordentliche Originalsammlung gehört.

Als Belegmuster? Darüber lest sich streiten.
 
Lacplesis Am: 19.09.2008 12:52:47 Gelesen: 89321# 8 @  
@ knister_kiste [#7]

Ich kann natürlich nicht sagen, ob der Beleg Totalfälschung ist oder nur philatelistische Mache, aber erkläre mir mal folgende Punkte zu deinen Aussagen im Cafe:

1. Das von dir ergoogelte Datum für die Beförderung Degrelles zum Hauptsturmführer ist falsch. Es gibt auch ein richtiges, das man ergoogeln kann. 1.1.44.

3. Kein Absender kann auch philatelistische Mache sein.

4. Das der Zensurstreifen nicht über die ganze breite geht - schwaches Argument.

5. Brief leer und nicht verschlossen aufgegeben um die zu verhindern, das die Marken beim öffnen durch die Zensurstelle beschädigt werden. Wurde dann auf der Zensurstelle mit der Banderole zugeklebt.

6. Was hat ein Oberleutnant zu bestimmen, ob seine Post zensiert wird? Da hat er wohl kaum Einfluß drauf nehmen können.

Fazit: Kann auch philatelistische Mache von einem Schreiber im Stab der Sturm-Brigade Wallonien sein.

Ich will damit nur mal den "advocatus diaboli" machen um ein bischen Spannung ins Thema zu bringen.

Überzeug mich einfach.

Von welcher Stelle wurde dieser Handrollstempel eigentlich verwendet?

Ganz schön aufwendig, das alles so schön zu fälschen, oder nicht? Da sind ja sogar die individuelen Markierungsstempel der Zensoren drauf, sowas fehlt bei Voll-Fälschungen doch meist?

Was hat Herr Kannapin denn dazu geschrieben? Wäre mal interessant zu sehen!
 
Richard Am: 19.09.2008 15:12:10 Gelesen: 89308# 9 @  
Hier die Auflösung von knister_kiste:

Hier hat sich jemand besonders viel Mühe gegeben diese Fälschung zu produzieren. Ungeübte Augen erkennen es meist erst wen es zu spät ist.

1. SS Obersturmführer „Leon Degrelle“ Zur Briefaufgabe war Degrelle bereits Hauptsturmführer

2. Rollenstempel „SS-Feldpostprüfstelle“ mit 6. Wellenlinien Michel S.128 (Erforderliche Prüfung!)

3. Kein Absender vorhanden! Da muss es bereits klingeln!

4. Der Zensurstreifen geht nicht über die gesamte Kuvertbreite!

5. Dieser Brief war nicht verschlossen.

6. Hätte ein Mann wie Degrelle das zugelassen, das man Seine Post zensiert?

7. Das einzige was hier echt ist, sind die Spendenvignetten der „Flämischen Legion, aber leider ohne Wert da sie mit einem gefälschten Stempel entwertet wurden.

8. Fazit: Ein absoluter Schwachsinn. Keinerlei Wert f. Fp. Sammler.
 
sam0077 Am: 19.09.2008 16:27:00 Gelesen: 89298# 10 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Feldpost ist nun so gar nicht mein Gebiet.

Aber es ist m. E. eine tolle Idee, auch über das Forum Fortbildung in Sachen Fälschungen zu betreiben und lernen kann man/frau immer etwas. Gesammeltes Gebiet oder nicht.

Bitte mehr davon, auch aus anderen Gebieten!

Euer

Christian
 
Christian Am: 19.09.2008 17:14:46 Gelesen: 89290# 11 @  
Hallo sam0077,

wie wäre es denn mit diesem Beleg? Angeblich Michel-Nr. 66.

Christian



 
Carolina Pegleg Am: 19.09.2008 21:26:04 Gelesen: 89264# 12 @  
@ knister_kiste [#7], Lacplesis [#8], Richard [#9],

Zunächst einmal herzlich Willkommen, knister-kiste. Feldpost 2. WK habe ich nicht soviel Ahnung von, ist aber ein interessantes Thema. Freue mich daher sehr, über ein neues Mitglied hier, dass dieses Gebiet sammelt und daher mit Antworten aushelfen kann.

Was den gezeigten Brief zeigt, so muss ich sagen, dass lacplesis schon ein paar gewichtige Argumente anführt. Selbstverständlich ist der Brief philatelistisch beeinflusste "Mache". Gleichwohl kann er doch "zeitgemässe" Mache sein und keine neuzeitliche Fälschung. Sind nicht alle "echten" Briefe mit Marken der flämischen/wallonischen Legion mehr oder minder philatelistisch inspriert? Wie sonst sollte ein echt gelaufener Satzbrief (!) denn aussehen? Das der Brief offen versendet wurde, leer war, unterstreicht ja nur, dass es ein philatelistischer Beleg ist. Auch heute werden philatelistisch insprierte Briefe, FDC etc., doch oft leer versendet.

Hier mal ein paar weitere Fragen:

Stimmt die FP-Nummer?

Gibt es grundsätzlich/überhaupt echt gelaufene Spendenmarken mit dem hier verwendeten Rollstempel?

Stimmt der Verwendungszeitraum des Zensur-Handstempels mit dem Verwendungszeitraumes des Verschlusstreifens überein? War diese Zensurstelle für diese FP-Nummer zuständig?

Also bislang bin ich nicht überzeugt, dass der Brief eine moderne Fälschung ist.
 
Jürgen Witkowski Am: 19.09.2008 22:05:37 Gelesen: 89254# 13 @  
Zum Vergleich 4 Belege mit Verschlußbanderole und Zensurstempeln, von denen drei auf die "übliche" Weise angebracht wurden. Der linke Beleg, im übrigen mit einem roten Maschinenstempel einer Krag-Bandstempelmaschine, hat den Verschlußstreifen über der Briefklappe liegen. Vermutlich ist er gar nicht geöffnet worden. Bei allen Belegen geht der rote Stempel auf den Beleg über.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Lacplesis Am: 19.09.2008 23:02:16 Gelesen: 89246# 14 @  
Hallo Carolina,

Die Feldpostnummer stimmt. Das ist kein Thema.

Die Zuständigkeit ist etwas heikel, weil "Wallonie" in dieser Zeit umgeformt und verlegt wurde.
 
knister_kiste Am: 20.09.2008 00:06:58 Gelesen: 89233# 15 @  
Guten Abend an Alle,

uu diesem Brief ist folgendes noch von mir zu erwähnen. Seid mir bitte nicht böse, wen ich hier nicht mit Namen von Personen hantiere, es hat deswegen schon genug Ärger gegeben. Fakt ist und das bestätigt auch mein Verdacht, das

1. vor einigen Jahren ca. 200 Stück dieser Sorte einer gewissen Arge angeboten wurde.

2. alle Briefe wurden in Belgien angefertigt. Es waren auch Holländer daran beteiligt.

3. zustimmen muss ich bei folgendem:

Die Marken sind echt, der Rollenstempel ist echt, der Verschluss-Streifen ist echt, Die Fp. Nr. könnte auch stimmen.

Nur eines stimmt nicht! Das Datum der Erzeugung dieses Briefes. Also eine Fälschung. Diesen Brief hat man wie viele anderen dieser Sorte einzig und allein deswegen so schön gemacht um damit das große Geld zu machen. Im Übrigen steht da nicht umsonst innen die Zahl 450-,

Sicher habt Ihr alle schon mal bei Ebay Poststempel im Angebot gesehen! Wo stammen die bloß her? Einbrüche, Plünderungen nach dem Krieg usw. Es tauchen auch vermehrt Dienststempel und Tagesnormstempel der Wehrmacht auf, die sogar angeboten werden.

Ob diese Stempel falsch oder echt sind spielt keine Rolle. Fakt ist, wer diesen Stempel in unserer heutigen Zeit benutzt (ihn zurück datiert) produziert eine Fälschung.

Im Übrigen ist Degrelle nicht irgendein Oberleutnant. Wen ein Degrelle sogar eine Bedingung für den Eintritt in die WM. stellen konnte, Kampf nur gegen den Bolschewismus (Russland), dann stellt sich hier die Frage ob er nicht doch etwas Besonderes war ungeachtet seines Dienstgrades oder seiner Dienststellung.

Es bleibt dabei, eine Fälschung die sehr schwer zu erkennen ist da sie mit Originalen versehen ist.

Wer möchte den gern dieses Exemplar von mir für 450 € erwerben? Ich glaube keiner.

Widmen wir uns wieder weiteren zu, es gibt noch viel zu tun.

Matthias
 
knister_kiste Am: 20.09.2008 00:18:00 Gelesen: 89227# 16 @  
Hier noch die Daten von Google

1942

01. Mai: Degrelle wird zum Untersturmführer (Leutnant der Waffen-SS) befördert.

1943

01. Juni: Degrelle wird zum Obersturmführer (Oberleutnant der Waffen-SS) befördert.

01. November: Degrelle wird zum Hauptsturmführer (Hauptmann der Waffen-SS) befördert.

1944

20. April: Degrelle wird zum Sturmbannführer (Major der Waffen-SS) befördert.
 
AfriKiwi Am: 20.09.2008 00:36:11 Gelesen: 89220# 17 @  
@ Lacplesis [#4]

Hallo Lacplesis,

da habe ich auch nicht dran gedacht, sicher weil mir noch kein solchen Beleg in die Finger kam - danke für den Hinweis.

@ knister_kiste [#15]

Hallo Matthias,

Willkommen auch von mir auf dieser Seite. Es ist wohl interessant und für mich auch gerade ZU viel und es mangelt mir an Übung solche Belege-Diagnostik.

Meine Frage aber: Was wird von diesem, oder solche Belege ? Die traurige Sache ist wenn schon einer so ein Brief gekauft hat für € 450, danach feststellte eine Fälschung zu sein, es wieder umsetzen will.

Es bleibt doch bei nimmer endeten Angeboten und auch immer Laien ! Der Laie soll einfach ohne Wissen seine Finger davon lassen.

Erich
 

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