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Thema: Bayern ab "Pfennig-Zeit" 1876 bis 30.6.1920: Belege, Marken, Essays
Das Thema hat 829 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 24.05.2018 21:02:59 Gelesen: 178660# 155 @  
@ Gernesammler [#154]

Hallo Rainer,

ich lese:

An die gnädige Frau Hauptmann Dünlein Hackel Starnberg Zweigstr. 4 1. Stock.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.05.2018 19:42:46 Gelesen: 177850# 156 @  
Hallo Sammlerfreunde,

diesen Lieferschein konnte ich am Wochenende erwerben, dieser ist vom Verkehrsamt der Bayrischen Posten und Telegraphen und betrifft eine Bestellung vom 24.5.1919. Diese Bestellung war dem Lieferschein beiliegend und es waren Marken der Prinzregentenausgabe von 1 - 20 Mark. Erhoben wurde hier per Nachnahme 13,85 Mark.

Ich weiß, dass es hier um Marken und Briefe geht, da aber dieser Lieferschein genau dies aussagt wollte ich diesen zeigen und ich hoffe, dass er gefällt.

Gruß Rainer


 
hajo22 Am: 28.05.2018 19:54:05 Gelesen: 177836# 157 @  
@ Gernesammler [#156]

Das Interessante ist, daß es sich um gestempelte Briefmarken der hohen (Mark)werte handelte.

Frage: Wurden die Marken für den Besteller extra von der Versandstelle entwertet oder stammten sie aus der Kiloware (Paketkarten, etc.)?

hajo22
 
bayern klassisch Am: 28.05.2018 19:55:53 Gelesen: 177836# 158 @  
@ Gernesammler [#156]

Hallo Rainer,

die bayerische Post löste Marken von Paketkarten ab (hier mit einer Nominale von 41 Mark) und verkaufte sie für gutes Geld an Sammler und damals gab es Millionen davon allein im deutschsprachigen Raum, da reden wir noch gar nicht von Europa oder der ganzen Welt.

Ein einträgliches Geschäft und Vorläufer dessen, was später Versandstellen zu leisten im Stande waren.

Danke fürs Zeigen - nicht so häufig erhalten geblieben (wohl nur von frühen Messis) und daher gerne hier gesehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.05.2018 20:48:45 Gelesen: 177810# 159 @  
@ hajo22 [#157]

Hallo Hajo,

ich glaube Ralph hat uns gerade beschrieben, dass es echt gestempelte Marken waren. Solch eine Paketkarte hätte ich auch gern.

Gruß Rainer
 
hajo22 Am: 28.05.2018 22:52:27 Gelesen: 177767# 160 @  
@ Gernesammler [#159]

Solch eine Paketkarte hätte ich auch gern.

Wer nicht!?

hajo22
 
Gernesammler Am: 29.05.2018 20:03:12 Gelesen: 177417# 161 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Aufgabe Schein für eine Post-Anweisung über 3 Mark und 63 Pfennig aus Berneck in Oberfranken. Das ehemalige Amt des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth lag ab 1500 im Fränkischen Reichskreis.Es fiel im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern.

Das Geld wurde in Münchberg an Herrn Schleutz ausgegeben, bezahlt werden musste für die Anweisung 20 Pfennig, hier handschriflich ausgewiesen.

Gestempelt mit Einkreisstempel von Berneck (Winkler Nr. 20a) und L1 Einzeiler von Berneck, kann dies ein aptierter Stempel sein z.B. ehemals Winkler 3a.
Der Schein ist vom 23.1.1876 auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.05.2018 21:30:23 Gelesen: 177389# 162 @  
@ Gernesammler [#161]

Hallo Rainer,

der Schein trügt - links unten ist ein sogenannter Formularstempel abgeschlagen worden - manche sagen auch Innendienststempel dazu, weil er auf Poststücken nicht vorkommt. So sagt man, obwohl solch ein Schein nach meinem Dafürhalten ja auch ein Poststück ist, aber mit Poststück meint man eher transportierte Belege, nicht Quittungen wie hier.

Aber es gibt, das war ja deine Intention, tatsächlich Poststellen, deren Chef noch teils 40 und 50 Jahre später mit alten Reichspoststempeln weiter arbeiteten, wenn der standardmässige mal defekt war.

Von Bad Dürkheim gibt es sogar ein paar Schokoladenstücke von 1814, die noch 1870 (!) auf derlei Quittungen abgeschlagen wurden. Ich habe 2 Stück davon - wenn sie dich interessieren, zeige ich sie in einem für sie passenderen Thread gerne.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 30.05.2018 14:45:44 Gelesen: 177163# 163 @  
Da wir gerade beim Thema Prinzregent waren, ein Wort noch zur Entstehung der Marken.

Im Jahre 1911 feierte der Prinzregent Luitpold (*1821) seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlaß sah die Öffentlichkeit eine Gelegenheit dem allseits beliebten Prinzregenten zu huldigen, so auch durch sein Portrait auf einer neuen Postwertzeichen-Serie. Zumal der Verkehrsminister Heinrich von Frauendorfer entschlossen war, die nächste sich bietende Gelegenheit für die Herausgabe einer neuen Markenserie zu ergreifen. Die Wappenserie, die jahrzehntelang genutzt worden war, entsprach nicht mehr einem modernen Zeitgeist des Jugendstils.

Es wurden eine Reihe von Akademieprofessoren, soweit sie Künstler von Kleingraphik waren, zur Vorlage von Entwürfen eingeladen: Friedrich August von Kaulbach (den der Prinzregent bereits kannte und schätzte), Franz von Stuck, Alexander Fuks, Josef August Futterer, Peter Halm und Theodor Georgii.

Das "Rennen" machten schließlich die Entwürfe v. Kaulbachs, die der Prinzregent genehmigte.

Für die Pfennigwerte das Kopfprofil des Prinzregenten nach einer Bronzeplakette von Prof. Adolf v. Hildebrand und für die Markwerte sein Halbprofil in schlichter Jägertracht mit Hut. Das entsprach seinem Naturell und seiner Liebe zur Jagd.

Friedrich August von Kaulbach:



Sechser-Kleinbogen der 3 Pf. in violett auf Kunstdruckpapier (Entwurf)



ungummiert auf Wasserzeichenpapier (Wellenlinien) Entwurf



Vierer-Kleinbogen der 1 Mark hier in grün (es existieren Drucke in anderen Farben) auf Wasserzeichenpapier (Wellenlinien), Druck- und Farb-Probe .

Die Entwürfe der anderen Künstler zum Anlaß zeige ich in späteren Beiträgen.

hajo22
 
hajo22 Am: 30.05.2018 15:09:29 Gelesen: 177151# 164 @  
Eine Seite aus meiner Prinzregenten-Sammlung (unter PP-Folie). Etwas unscharf, da mein scanner zu klein ist für die Größe des Albumblattes. Aber nun ja:

Postkarte zum 90. Geburtstag und Viererblock der Markenausgabe zu 20 Mark (postfrisch) in Type II:



hajo22
 
bayern klassisch Am: 30.05.2018 15:44:11 Gelesen: 177141# 165 @  
@ hajo22 [#164]

Sehr schöne Stücke - so etwas gefällt immer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 30.05.2018 18:09:35 Gelesen: 177102# 166 @  
@ bayern klassisch [#158]

die bayerische Post löste Marken von Paketkarten ab (hier mit einer Nominale von 41 Mark) und verkaufte sie für gutes Geld an Sammler

Aber nicht immer von Paketkarten, wie uns diese beiden wunderschön gestempelten Marken zu 3 und 10 Mark Prinzregent verraten:



Das sieht nicht nach Paketkarten-Stempelung aus: München 2 P ("P" wie "Philatelie" könnte man so deuten oder zu Abrechnungszwecken "Post", ich weiß es aber nicht) aus den Jahren 1913 und 1917.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 30.05.2018 19:00:23 Gelesen: 177091# 167 @  
@ hajo22 [#166]

Ja, diese Vorräte waren bald verbraucht, der Marke wollte jedoch mehr und da nur ganz wenige Leute an diese hohen Werte gestempelt heran kamen (wer bekam schon regelmässig Wertbriefe mit Tausenden von Markwerten?), holte man sich gleich die Marken aus der Druckerei und stempelte sie "formal" ab.

Für mich sind diese Entwertungen minderwertig, weil sie nicht das darstellten, was Poststempel eigentlich sollten und zwar dokumentieren, wann welche Postsendung wo auf die Reise ging.

Es sind auch bisher, soweit ich weiß, noch keine Belege mit diesen Stempeln aufgetaucht.

Aber ich will deine Stücke nicht madig machen, weil jeder sammeln soll, wie er will und schön abgeschlagen sind alle Stempelabdrucke, die ich mit ihnen kenne.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 30.05.2018 19:39:59 Gelesen: 177078# 168 @  
@ hajo22 [#166]

Hallo Hajo,

schöne Dinge die Du da zeigst, bei den losen Marken in gestempelt fällt sofort auf das es immer der Zweikreisstempel von München 2 * p ist der hier abgeschlagen wurde.



Ich selbst habe genau den gleichen Stempel auf einigen meiner Marken und Herr Helbig schreibt in seinem Stempelhandbuch dazu Zitat:"Stempel lagen niemals auf einwandfreien Belegen vor und sind auf Ludwigsausgaben mit Skepsis bzw.als Gelegenheitsstempel zu betrachten.Auf Luipoldausgaben als Verrechnungsstempel üblich und echt."

Wobei ich dazu sagen möchte diese sehen wirklich wie geleckt aus, aber ich habe die Marken in gestempelt. Obwohl mir ein echter Beleg wie jedem anderen Sammler natürlich lieber wäre.

Gruß Rainer
 
hajo22 Am: 30.05.2018 22:11:08 Gelesen: 177036# 169 @  
@ Gernesammler [#168]

Ich habe das Stempelhandbuch von Dr. Helbig nicht, habe aber auch vermutet, daß diese erstklassigen Abschläge auf Luitpoldmarken zu Verrechnungszwecken oder sonstigen internen Verwendungen bei der Post benutzt wurden.

Hinweis für bayern klassisch [#167]: "Auf Luipoldausgaben als Verrechnungsstempel üblich und echt." (Zitiert nach Dr. Helbig in #168)

Im Übrigen sammle ich keine losen gestempelten Marken, sondern Marken auf Belegen und/oder in postfrischer/ungebrauchter Erhaltung. Das bedeutet aber nicht, daß ich überhaupt keine lose gestempelten Marken besitze.

An die hohen Markwerte kamen die "kleinen" Sammler nicht ohne weiteres. Und wenn 1911 1/2 Liter Bier gerade mal 13 Pfge. oder 1 kg Brot 48 Pfge. kostete, kann man sich vorstellen, welchen Wert schon der kleinste Postwertzeichen-Markwert repräsentierte.

hajo22
 
Gernesammler Am: 31.05.2018 20:00:26 Gelesen: 176694# 170 @  
@ hajo22 [#169]

Hallo Hajo,

das Stempelhandbuch von Herrn Helbig besteht insgesamt aus vier Bänden und ist auch etwas teurer aber sehr interessant, ich habe es mir einfach zu Weihnachten gegönnt, dank Philabooks.

Ich sammle normalerweise auch nur Belege, aber ich hatte zum Anfang mit Marken angefangen und kann hier immer mal vergleichen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 31.05.2018 20:10:10 Gelesen: 176690# 171 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte von Freystadt nach Straubing an einen Herrn Georg Schall ich denke das es auch der Absender selbst war, denn es gibt keinen Text nur den Hinweis auf die Michel Nr. nur das die Nr. 110 heutzutage die Nr. 111 ist.

Portogerecht frankiert für die Periode 4 ab 1.10.1919 bis 5.5.1920 mit 15 Pfennig für Postkarten im Fernverkehr.

Gestempelt mit Gitterbrückenstempel von Freystadt (Helbig 42a) verwendet von 1915 bis 1921.

Gruß Rainer


 
hajo22 Am: 01.06.2018 00:00:24 Gelesen: 176601# 172 @  
@ bayern klassisch [#167]

Für mich sind diese Entwertungen minderwertig, weil sie nicht das darstellten, was Poststempel eigentlich sollten und zwar dokumentieren, wann welche Postsendung wo auf die Reise ging.

Es sind auch bisher, soweit ich weiß, noch keine Belege mit diesen Stempeln aufgetaucht.


Genau deshalb habe ich die losen Marken mit diesem Stempel gekauft (die übrigens nicht billig waren). Es gibt keine (mir bekannten) Belege zum Stempel. Mein Motiv sollte eigentlich klar gewesen sein ohne das ich es lange erklären müßte.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 01.06.2018 06:18:47 Gelesen: 176483# 173 @  
@ hajo22 [#172]

Mir würde eine kurze Erklärung auch schon helfen. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 01.06.2018 08:15:36 Gelesen: 176440# 174 @  
@ bayern klassisch [#173]

Mein Motiv: Ich begeistere/erfreue mich an klaren, schönen Stempeln.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 01.06.2018 09:10:31 Gelesen: 176416# 175 @  
@ hajo22 [#174]

Lieber hajo22,

aber die gibt es doch auch in echt und als Bedarf. Dieser und andere Threads zeigen das doch in Hülle und Fülle - da muss man doch nicht auf diese "Machwerke" der Post eingehen, wenn es das im Original am Schalter gab.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 02.06.2018 17:23:09 Gelesen: 176275# 176 @  
Essay zum Wettbewerb der Prinzregentenmarken 1911

Franz von Stuck (1863-1928), Maler und Bildhauer



Im Oval zeigt das Essay das Brustbild des Prinzregenten Luitpold mit Ordenskette und Puffärmelkostüm. Es trägt unten links und rechts die Jahreszahlen 1821 und 1911 und in einer unteren Leiste die Inschrift "Bayern". In den oberen Ecken zeigt sich die Wertangabe 5 M(ark).

Der Druck erfolgte auf Wasserzeichenpapier (Wellenlinien).

Das Essay/der Entwurf entsprach weder den Vorstellungen des Prinzregenten noch dem Zeitgeist und wurde daher verworfen.

hajo22
 
hajo22 Am: 02.06.2018 22:36:00 Gelesen: 176238# 177 @  
Drucksache zu 3 Pf. Wappenmarke mit Aufdruck "E" = Dienstmarke der bayerischen Eisenbahnbehörden (Kat. Nr.1) aus München 2 vom 21.6.1910 nach Bad Aibling.



hajo22
 
Gernesammler Am: 06.06.2018 20:12:00 Gelesen: 175970# 178 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Paketkarte für ein Paket von 3 Kilo mit Wert von 24,- Mark aus Konzell nach Nürnberg. Es wurde ein Paketzetel von Konzell verklebt und für das Franko eine Bayern Nr.175 zu 1,50 und eine Bayern Nr.178 zu 5 Pfennig. In Nürnberg angekommen erhielt die Paketkarte den Portokontrollstempel P.C.N.3 von Nürnberg und den handschriftlichen Hinweis das sich das Franko auf 1,95 beläuft 40 Pfennig mehr, dies wurde auf der Rückseite mit 2 Kreisstempeln 15 und 25 im Kreis vermerkt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.06.2018 06:22:30 Gelesen: 175924# 179 @  
@ Gernesammler [#178]

Hallo Rainer,

sehr interessante Karte, als Bayern noch eigene Marken verkleben durfte (bis 30.6.1920 glaube ich) von einem kleinen Postort (dort hatte man die beginnende Inflation wohl noch ein wenig unterschätzt).

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 

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