Thema: (?) (1063/1072/1078) Bahnpostmarken und Bahnpoststempel
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blizzi Am: 30.06.2017 14:51:47 Gelesen: 697493# 632 @  
Sagan-Modlau Zug 233 vom 25.1.1925


 
blizzi Am: 30.06.2017 14:56:53 Gelesen: 697490# 633 @  
Und die Letzte: Ludwigshafen (Rhein)-Karlsruhe (Baden) Zug 02852 vom 13.10.1958


 
Max78 Am: 04.07.2017 20:21:44 Gelesen: 696517# 634 @  
Guten Abend zusammen,

als nächstes möchte ich eine Ganzsache aus dem Gebiet des Kuk Österreich-Ungarn vorstellen. Es könnte gut sein, dass mich ein Spezialsammler berichtigen muss, worüber ich mich freuen würde, denn ich kann bis jetzt nur vermuten, dass es sich um einen Zeilenstempel abgeschlagen von einem Bahnpostbeamten im Bahnpostwagen handelt, ähnlich wie bei der in Beitrag # 622 vorgestellten Karte von Pontresina.

Die Karte stammt aus einem Posten eines Flohmarkthändlers aus Freiburg, den ich immer wieder durchwühle, wenn ich dort bin. F.A. Madlener aus Pforzheim musste im Jahre 1897 ein Inserat in die Zeitung gesetzt haben, dass bei einer Vielzahl der Leser auf Interesse stieß. Er hatte die Werbetrommel für "Fussfahrräder" gerührt. Der Begriff war den Interessenten damals noch nicht so ganz geläufig, sie nannten die Geräte ein manches Mal auch "Straßenrollschuhe" oder ähnliches. Hier meldete sich Ober(st)leutnant Bäumel vom 29. Infanterie-Regiment, um sich den Prospekt zukommen zu lassen:



neben dem Bahnpoststempel (Slavonski) Brod - Nagykanisza befindet sich dieser Stempel mit Text "Brood". Brod bedeutet im Deutschen soviel wie Furt oder Furth, was man in vielen Städtenamen finden kann. Mir fehlen leider die Sprachkenntnisse, um sicher zu sein, ob das Wort Brood selbiges bedeutet. Wenn ja, wäre meine Vermutung bezüglich eines weiteren Bahnpoststempels, der den Aufgabeort bestätigen sollte, wahrscheinlich richtig. Vielleicht findet sich ja jemand, der der kroatischen Sprache mächtig ist. Würd' mich freuen über Rückmeldungen.

mit Dank und Grüßen Max
 
zonen-andy Am: 11.07.2017 09:38:42 Gelesen: 694870# 635 @  
Hallo,

von mir heute Bahnpoststempel Leinefelde-Wulften(Harz).



Gruß Andreas
 
jmh67 Am: 11.07.2017 10:56:45 Gelesen: 694845# 636 @  
@ Max78 [#634]

Die Sprachen im Süden und Osten der ehemaligen Donaumonarchie sind nun freilich meine Stärken nicht, aber auf Ungarisch wird jedenfalls der Ortsname mit Akzent, also Bród, geschrieben, und das bedeutet ein langes o. Da liegt die deutsche Schreibung mit Doppel-o nahe.

-jmh
 
Max78 Am: 11.07.2017 12:00:42 Gelesen: 694834# 637 @  
@ jmh67 [#636]

Hallo jmh,

vielen Dank für diese Auskunft! Ich werde mal schauen, ob sich eventuell andere Stempel in dieser Form finden lassen, um sicher zu sein, dass es sich hier (ähnlich wie bei den Schweizer Stempeln) um Einzeiler handelt, die im Bahnpostwagen abgeschlagen wurden. Aber vielleicht kann ein anderer Sammler, der sich mehr mit dem Gebiet des KuK auseinandergesetzt hat, etwas ähnliches aus anderen Orten zeigen. Würde mich freuen und interessieren.

mit herzlichen Grüßen Max
 
volkimal Am: 11.07.2017 13:15:09 Gelesen: 694812# 638 @  
@ Max78 [#634]

Hallo Max,

wenn Du auf den Text der Karte schaust steht dort als Ort "Slavon. = Brod". Damit dürfte "Slavonski Brod" eine Stadt im Osten vom heutigen Kroatien gemeint sein. 1897 gehörte Slavonski Brod zu Ungarn [1].

Ich finde allerdings nichts über eine Bahnstrecke von Slavonski Brod nach Nagykanizsa.

Nach Ritter: Geographisch statistisches Lexikon von 1905 liegt Nagykanizsa an den Bahnstrecken "Wiener Neustadt—Nagykanizsa" "Pragerhof— Budapest" und "Murakeresztúr—Barcs".

Über Slavonski Brod steht im Ritter: Brod oder Marsonia, kgl. Freist, in Slavonien, Kom. u. Bz. Pozsega, links an d. Save, 7310 Einwohner, Post und Telegraphenstation, Eisenbahnlinie Dálja—Brod.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Ungarn
 
volkimal Am: 11.07.2017 13:43:58 Gelesen: 694803# 639 @  
@ Max78 [#634]

Hallo Max,

noch eine Ergänzung:



Das ist eine Landkarte aus Andrees Handatlas (Jubiläumsausgabe 1910). Dort habe ich Brod und Nagykanizsa = Gross Kanizsa eingekreist. Die Eisenbahnstrecken sind rot eingezeichnet. Auch hier kann ich die Strecke Brod - Nagykanizsa nicht erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 11.07.2017 16:53:38 Gelesen: 694745# 640 @  
@ volkimal [#639]

Hallo Volkmar,

auch Dir einen herzlichen Dank für die Info's und die Karte. Dass es sich um diese beiden Ortschaften (Städte) handeln müsste, hatte ich davor schon recherchiert, allerdings fand ich wie Du keine direkte Verbindung zwischen diesen beiden Städten. Ich habe jetzt nach weiterem Suchen ein wunderbares PDF im Internet gefunden, dass für Stempelsammler wirklich sehr interessant ist, unter dem Namen TPO-Stempel, was soviel wie Travelling Post Offices bedeutet:

http://www.tpo-seapost.org.uk/tpo2/downloads/BP_Handbuch_I_2-1_Lutz_Ihnken.pdf

der K1 Stempel ließ sich dort finden, aber die Zeilenstempel werden auch dort nicht behandelt. Auf alle Fälle gab es auch andere Bahnpoststempel, die Brood anstatt Brod im Stempeltext aufführen:



da die Behandlung der Post die der Schweizer Bahnpost sehr ähnlich ist, hoffe ich, dass ich eventuell noch andere "Einzeiler" finden kann.

mit Dank und Grüßen Max
 
jmh67 Am: 11.07.2017 17:04:12 Gelesen: 694741# 641 @  
@ volkimal [#639]

Nun ja, bei den topographischen Verhältnissen kann man wohl kaum eine mehr oder weniger gerade Strecke zwischen den beiden Städten erwarten. Aber es gibt genug Strecken, über die man sich einen durchgehenden Zuglauf, meinetwegen auch mit Fahrtrichtungswechsel unterwegs, vorstellen kann. Manchmal kommen solche Zugläufe "um die Ecke" auch aus betrieblichen Gründen, effektiver Lokeinsatz und so, zustande und weniger aus verkehrlichem Bedarf. Aber ohne einen Fahrplan aus jener Zeit wird man das kaum herausbekommen können.

Habe auch überlegt, ob noch andere Orte des Namens Brod in Frage kommen könnten, aber das wird ja durch die Angabe des Absendeortes praktisch ausgeschlossen. Dazu kommt, dass der Stab des 29. (ungarischen) Infanterieregiments seinerzeit in Brod an der Save, also Slavonski Brod stand und erst 1899 umzog. Passt!

-jmh
 
volkimal Am: 11.07.2017 18:00:23 Gelesen: 694721# 642 @  
@ Max78 [#640]

Hallo Max,

ein interessanter Link - danke!

Volkmar
 
wajdz Am: 20.07.2017 21:27:49 Gelesen: 692791# 643 @  
Wie immer waren es wirtschaftliche Interessen, die zum Bau der Bahnstrecke Dresden–Werdau führten. Jetzt eine elektrifizierte, zweigleisige Hauptbahn in Sachsen. Sie verläuft von Dresden über Freiberg, Chemnitz und Zwickau nach Werdau, wo sie im Bogendreieck Werdau in die Bahnstrecke Leipzig–Hof einmündet. Ursprünglich eine ganzen Reihe eigenständiger Teilstrecken, wurde der erste Abschnitt am 6. September 1845, die Zweigstrecke von der Bahnstrecke Leipzig–Hof (Sächsisch-Bayerische Eisenbahn) vom heutigen Bogendreieck Werdau nach Zwickau, eröffnet.



Am 11. August 1987 wurde das 125jährige Bestehen der Eisenbahnlinie Tharandt - Freiberg gefeiert. Ein schlichter Gummistempel und ein Bahnpoststempel DRESDEN - ZWICKAU vom 11.08.87 auf der MiNr 2631 haben das Ereignis für die eisenbahnfixierte Philagemeinde bewahrt.



https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Dresden%E2%80%93Werdau

MfG Jürgen -wajdz-
 
bovi11 Am: 20.07.2017 22:59:39 Gelesen: 692769# 644 @  
Hier jetzt gescheite Abbildungen:

Hat jemand eine Idee zu diesem Stempel?


 
Uwe Seif Am: 21.07.2017 15:54:56 Gelesen: 692621# 645 @  
@ bovi11 [#644]

Hallo,

laut Katalog der Bundesarbeitsgemeinschaft Bahnpost wurde dieser provisorische Stempel in den Jahre 1948-1949 verwendet.

Gruß
Uwe Seif
 
bovi11 Am: 21.07.2017 16:01:31 Gelesen: 692617# 646 @  
@ Uwe Seif [#645]

Vielen Dank - gibt es nähere Angaben dazu?
 
Uwe Seif Am: 21.07.2017 16:06:11 Gelesen: 692611# 647 @  
@ bovi11 [#646]

Frag `mal bei calliostoma nach.
 
calliostoma Am: 21.07.2017 18:08:27 Gelesen: 692573# 648 @  
@ bovi11 [#644]

Hallo,

provisorischer Gummistempel - hier auf einem Sammlerbeleg von Herrn Lips. Der hatte eine Stempelfabrikation und hat diesen sowie reichlich andere provisorische Stempel für die Post hergestellt. Dabei hat er nicht vergessen für sich und andere Sammlerfreunde Belege zu produzieren. Bedarfspost ist relativ selten, Sammlerpost gibt es schon häufiger. Neben dem ovalen Stempel wurde auch ein rechteckiger verwendet - s. Scan.

Gruß

Dirk


 
bovi11 Am: 21.07.2017 19:28:06 Gelesen: 692555# 649 @  
@ calliostoma [#648]

Vielen Dank für die Informationen.

Ist der tyische EDS-Umschlag mit seitlicher Klappe. Vorliegend auch zu erwähnen ist der "Nachträglich entwertet" Stempel auf der Notopfermarke.

Hier noch 2 recht abenteuerlich wirkende Bahnpoststempel:


 
calliostoma Am: 22.07.2017 11:42:58 Gelesen: 692441# 650 @  
@ bovi11 [#649]

Wieso abenteuerlich ? So sehen halt Bedarfsbelege aus. Hier ein paar Sammlerbelege zum Thema:





Gruß

Dirk
 
calliostoma Am: 22.07.2017 13:47:28 Gelesen: 692416# 651 @  
@ blizzi [#631]

Der Stempel ist POSEN - STRALKOWO !

Gruß

Dirk
 
DERMZ Am: 23.07.2017 13:00:18 Gelesen: 692238# 652 @  
Guten Mittag

heute gehen wir mal auf Reise nach Westfrankreich, dort befand sich eine relativ kurze Bahnstrecke in Meterspur. Eröffnet wurde sie am 20. August 1906 und war bis zum 5. Juni 1938 in Betrieb. Es handelt sich um die Strecke von Paimbœuf nach Pornic.



Leider kann ich nur den Stempel zeigen, der komplette Beleg fiel wohl schon vor Jahren der Schere zum Opfer.

Folgende Informationen kann ich im Netz bei wikipedia finden:

Betrieben wurde die eingleisige Strecke von der Chemins de Fer du Morbihan. Die Reise dauerte in der Regel etwa 2 Stunden von Endstation zu Endstation. Durch den zunehmenden Individualverkehr auf der Strasse wurde der Betrieb 1938 dann eingestellt. Zwei Lokomotiven haben die Zeit überstanden, eine davon ist bei der Train du Bas-Berry im Einsatz, die zweite bei der Chemin de Fer de la Baie de Somme (EBK).

Viele Grüsse aus dem südlichen Süden

Olaf
 
Max78 Am: 28.07.2017 13:53:16 Gelesen: 691454# 653 @  
Moin allerseits,

folgende Frage zu folgendem Postweg: Köln - (Bad) Widlbad 1868:



Ich möchte den Bahnpoststempel Zug 15 auf die Datenbank stellen, bin mir aber nicht sicher, auf welcher Strecke der Zweikreisstempel abgeschlagen wurde. Eventuell kann ein Kenner der Badischen Bahnpoststempel weiterhelfen. Vermuten kann ich nur die Strecke Heidelberg - Basel (Badische Hauptbahn), kann aber die Bahnstrecke Karlsruhe - Pforzheim, die von Baden Richtung Württemberg genutzt wurde, nicht ausschliessen. Der Ankunftstempel Wildbad ist nur noch rudimentär zu erkennen, der Poststempel Pforzheim diente wohl als Transitstempel.

mit Dank im Voraus, Max
 
Max78 Am: 01.08.2017 22:43:34 Gelesen: 688652# 654 @  
Fragen über Fragen, hier die nächste. ;-)

Habe schon einmal in einem anderen Thema "Briefbeförderung USA - Deutschland" danach gefragt, wo eigentlich die Post aus den USA zum ersten Mal in Deutschland den Boden berührt, wenn es sich um eine Sendung handelt, die nach Württemberg ging und nicht als Luftpost deklariert war. Es geht um den Zeitraum 1924-1930. Oft befinden sich rückseitig aptierte Bahnpoststempel, vor allem natürlich auf Einschreiben. Folgendes Beispiel aus dem Jahre 1929 kann das gut zeigen, auch hier kann mich der Rücken mehr entzücken:



Der Postweg innerhalb Württembergs ist hier wunderschön (Schritt für Schritt) zu sehen, bloß kann ich immer noch nicht nachvollziehen, wo genau der Brief zuerst auf deutschen Boden traf. Eventuell kann mir jemand weiterhelfen.

Am Schönsten fand ich den aptierten Bahnpoststempel Ulm - Immendingen, da mir die Aptierung "(U)" bislang unbekannt war und sich die Frage stellt, ob sich vor Bahnpost noch ein UB "b" befindet (Mist, hätte der Blaue Beure seinen Sonderstempel nicht ein wenig weiter rechts setzen können? ;-):



mit Grüßen Max
 
Uwe Seif Am: 02.08.2017 10:44:45 Gelesen: 688403# 655 @  
@ Max78 [#654]

Hallo Max,

"(U)" ist keine(!) Aptierung, sondern steht für die Bahnpostdienststelle Ulm/Donau, welche den Bahnpostdienst hier durchgeführt hat. Vor Bahnpost könnte es durchaus der UB "b" sein.

Ich vermute, dass der Brief über Bremen nach Deutschland kam.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Max78 Am: 02.08.2017 12:05:04 Gelesen: 688368# 656 @  
@ Uwe Seif [#655]

Danke Dir, Uwe. Ich hatte mir schon gedacht, dass es sich eventuell um die Dienststelle Ulm handelt, ähnlich wie bei den aptierten K.-WÜRTT Bahnpoststempeln, bei denen Stuttgart (ST.) und Ulm im unteren Bogen aufgeführt sind. An Aptierung dachte ich nur wegen dem "gesamten" Layout des Stempels (Stempeltext, der zentrisch angelegt ist). Diese spezielle Stempelform dürfte um 1929 aufgekommen sein, genau weiss ich es leider nicht. Da das "(U)" leicht schräg steht, dachte ich, dass es eventuell nach Einlieferung des neuen Stempel aptiert wurde. Es kann natürlich auch genau so sein, wie Du es sagst.

Danke auch für die Info zu Bremen. Es ist wirklich merkwürdig, dass man absolut keine Informationen zu dieser Frage im Netz finden kann. Würde man den Informationen des Beleges Glauben schenken, dann wäre der erste Ort eventuell Frankfurt (wenn Zugnummer 13 dazu passen würde).

Hier noch andere Rückseiten von Briefen 1924-1930 von Belegen aus den USA nach Stuttgart. Ab 1927 alle mit dem gleichen Bahnpoststempel (Beamtennummer 91, unterschiedliche Zugnummern):



Mich wundert es einfach, dass bei keinem einzigen Beleg ein Stempel zwischen Bremen und Frankfurt abgeschlagen wurde (wenn die Vermutung stimmt).

mit Grüßen Max
 

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