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Thema: (?) (10491) Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10492 Beiträge:
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inflamicha Am: 29.12.2022 22:11:53 Gelesen: 555102# 9893 @  
@ HWS-NRW [#9892]

Hallo Werner,

hast natürlich recht. So ist es richtig:

Der eingeschriebene Brief von München nach Breda in den Niederlanden wurde am 8.11.1923 (PP 23) aufgegeben. Das Gewicht betrug über 20 bis 40 Gramm, wofür die Post 6 Milliarden Mark berechnete. Dazu kam die Einschreibgebühr in Höhe von einer Milliarde Mark. Frankiert wurde mit 7 Exemplaren der Mi-Nr. 331 b, wobei sich ein Oberrandstück befindet. Der Überdruck wurde in der OPD München vorgenommen, Merkmal sind die 2 dünnen schwarzen Balken auf dem Oberrand. Da Einschreibbriefe der Devisenüberwachung unterlagen, machte der Brief einen nicht unbeträchtlichen Umweg über Berlin, da die Postüberwachungsstelle in Berlin W 8 offensichtlich für die Kontrolle von Sendungen in die Niederlande zuständig war.

Wollte bloß mal sehen ob es jemand merkt ;-) Auch Dir und natürlich allen anderen Mitlesern einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Gruß Michael
 
wuerttemberger Am: 30.12.2022 08:53:43 Gelesen: 554973# 9894 @  
@ inflamicha [#9893]

Post in die Niederlande konnte auch von der Devisenkontrolle in München oder unterwegs in Emmerich geprüft werden. Von Bremen habe ich auch etliche Briefe nach den Niederlanden im Archiv. Die Umleitung nach Berlin ist eigentlich nicht erklärbar und ich bezweifle sehr, dass so etwas wie Zuständigkeiten bei der Devisenkontrolle gab.

Das Postamt München 1 befand sich in der Residenzstrasse 2 in der Nähe der Feldherrenhalle, wo es bekanntlich am 9.11.1923 einen Umsturzversuch eines Gefreiten und eines Generals des ersten Weltkriegs gab. Vielleicht waren die Postbeamten etwas unter Stress und einer hat den falschen Postsack für den Brief erwischt. Wie es auch immer gewesen sein mag, man kann anhand eines Beleges keine Schlußfolgerungen ziehen. Es lohnt sich aber sicherlich dran zu bleiben und noch mehr Auslandseinschreibebriefe aus München mit ungewöhnlicher Leitung aus diesen Tagen zu suchen.
 
inflamicha Am: 30.12.2022 16:15:56 Gelesen: 554926# 9895 @  
Hallo!

@ wuerttemberger [#9894]

Danke für Deine ergänzenden Hinweise. Es hätte mich auch gewundert wenn der beträchtliche Umweg über Berlin gängige Praxis gewesen wäre. Wenn die Postbeamten allerdings Stress hatten, dann wohl eher wegen der vielen anzubringenden Stempel bei den gehäuft auftretenden Massenfrankaturen. Wenn es wegen des sog. Hitlerputsches am nächsten Tag gewesen wäre müssten die Postler wohl hellseherische Fähigkeiten gehabt haben. ;-)

Am vorletzten Tag des Jahres habe ich diese Paketkarte:



Diese war für ein Paket mit 3 kg Gewicht von Börnichen bei Grünhainichen nach Sonneberg (bis 375 km Entfernung), aufgegeben am 30.11.1923 (PP 26). Frankiert wurde mit 6mal Mi 328 AP (einmal mit PE I) und 2mal Mi 329 BP, welche 4-fach aufgewertet die nötigen 400 Milliarden Mark für die Paketgebühr ergaben.

Gruß Michael
 
wuerttemberger Am: 30.12.2022 18:32:37 Gelesen: 554884# 9896 @  
@ inflamicha [#9895]

Ich lese die Uhrzeit mit 6-8 Uhr Abends. Da kann es schon sein, dass erst am nächsten Tag der Versand erfolgte. Wie es immer auch gewesen sein mag ist die Leitung über Berlin schon ungewöhnlich und vielleicht haben die besonderen Umstände dies begünstigt. Das ist natürlich erst einmal Spekulation, aber ich weiß jetzt, dass ich die Augen offen halten muß rund um dieses Datum.
 
juni-1848 Am: 30.12.2022 22:55:36 Gelesen: 554846# 9897 @  
Moin zusammen,

von mir keine Milliarden(-Aufdrucke), sondern aus dem Sammelsurium eines Sammlerkollegen nur eine Einzelfrankatur der Mi. 268 a vom 27.4.23 als Fernbrief von RIESA nach Magdeburg.



Auf den ersten Blick Massenware in bescheidenem Zustand. Doch auf dem Couvert finden sich handschriftliche Notizen, u.a. RM 60,- (1942).

Aus der Zeit zwischen den Weltkriegen liegen mir weder Kataloge noch Händlerangebote vor.

Wer kann anhand zeitgenössischer Quellen die 60 RM kommentieren?

Sammlerdank vorab, Werner
 
muemmel Am: 01.01.2023 21:19:40 Gelesen: 554667# 9898 @  
Guten Abend,

zunächst allen Forumlern die besten Wünsche für das neue Jahr, das einfach nicht enden will.

Da Neujahr diesmal auf einen Sonntag gefallen ist, gibt es natürlich auch einen Sonntagsbeleg.



Gelaufen Am 11.7.20 (Portoperiode 5) ab Altenburg (da wo die Skatregeln gemacht werden) über den großen Teich nach Hortonville in Wisconsin (USA). Das Porto von 80 Pfennig wurde aus Marken der MiNrn. 85 II, 86 II und 87 II zusammengestückelt.

Schöne Grüße
Mümmel
 
BD Am: 01.01.2023 21:40:44 Gelesen: 554661# 9899 @  
Hallo,

allen Forumsmitgliedern wünsche ich ein gesundes neues Jahr.

2 Auslandspostkarten

Am 31.10.in die USA, die erforderlichen Marken zu 18 Millionen Mark in der PP 21 waren nicht einfach zu verkleben.

Einen Tag später am 1.11.1923 in der PP 22 mussten es schon 120 Millionen Mark Gebühr sein. Für die 12 Marken der Mi. 318 benötigte der Absender jeden freien Platz.

Beste Grüße Bernd

 
 
erron Am: 02.01.2023 08:36:22 Gelesen: 554626# 9900 @  
@ juni-1848 [#9897]

Im Katalog der Marken des Deutschen Reiches auf Brief, herausgegeben im Jahre 1943 von INFLA-Berlin,



listet die Nr 268A als Einzelfrankatur -.60 RM, als MeF 1.- RM und als MiF -.50 RM.



Anscheinend wurde da der - vor der 60 übersehen und nun hinter die 60 gesetzt.

Somit stieg der "Wert" dieser Einzelfrankatur.

mfg

erron
 
inflamicha Am: 02.01.2023 18:45:09 Gelesen: 554574# 9901 @  
Guten Abend,

auch an dieser Stelle allen interessierten Mitlesern ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

Zum Zeigen habe ich diese Dezember-Übergangsfrankatur:



Die Auslandspostkarte aus Diessen am Ammersee wurde am 3.12.1923 (PP 27 b) nach Bratislava in der CSR gesandt. Durch die weiterhin bestehende Portoermäßigung dorthin musste die Postkarte statt mit 20 nur mit 15 Rentenpfennig frankiert werden. Der Absender wollte noch vorrätige 20 Milliarden-Marken aufbrauchen - die verklebten 5 Stück der Mi 329 AW = 100 Milliarden Papiermark waren jetzt noch ganze 10 Rentenpfennig wert. Dazu kam eine Marke der Mi 339 Pa in der neuen Währung.

Gruß Michael
 
BD Am: 04.01.2023 16:40:45 Gelesen: 554145# 9902 @  
Hallo,

für eine Fernpostkarte vom 10.11.1923 betrug die Gebühr 500 Millionen Mark . Zu den 2 Marken der Mi. 323 wurden 5 Marken der Mi. 319 mit Seitenrand frankiert. Die Bezeichnung und Bedeutung der schwarzen Zahl auf dem Rand ist mir nicht bekannt.

Im Stempel Frankfurt (Main) 9 folgt eine 00, sind das Zahlen oder Buchstaben?

Beste Grüße Bernd

 
 
Gernesammler Am: 04.01.2023 19:30:15 Gelesen: 554116# 9903 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte vom 13.5.1922 Portoperiode 7 (1.1.22-30.6.22) im Fernverkehr aus München spediert nach Obernhau in Sachsen.

Für das Franko nahm man 1x Mi.Nr.150 Germania zu 1 Mark und 1x Mi.Nr.161 Ziffern zu 25 Pfennig, diese 1,25 Mark waren ausreichend für die Postkarte im Fernverkehr, gestempelt mit Zweikreisstempel München 23 b (Helbig 37c).

Gruß Rainer


 
doktorstamp Am: 04.01.2023 19:32:40 Gelesen: 554115# 9904 @  
@ BD [#9902]

Sie entstammt Rollenbahnbogen, folglich Walzendruck. Solche Stücke werden von wenigen gesondert als sechser Block mit Zahl gesammelt.

mfG

Nigel
 
muemmel Am: 04.01.2023 20:50:51 Gelesen: 554101# 9905 @  
@ BD [#9902]

Hallo Bernd,

der Fünferblock der 319 stammt vom Walzendruck. die 1727 ist der Bogenzähler und besagt, da er ungerade ist, dass es sich um einen Oberbogen handelt. Bei den 8-ten und der 9 handelt es sich um Klischeenummern. Ausführlich ist das alles im INFLA-Band 67 im 1. Teil ab Seite 22 beschrieben.

Die von dir vermuteten Nullen nach der 9 des Stempelabschlags sind Unterscheidungsbuchstaben, in diesem Fall zweimal Kleinbuchstabe o.

Graue und nasse Grüsse vom Niederrhein
Mümmel
 
BD Am: 04.01.2023 21:59:26 Gelesen: 554088# 9906 @  
Hallo Nigel und Harald,

vielen Dank für eure Hilfe.

Da ich keine Bögen sammle habe ich es nicht gewusst. Und auf Beleg habe ich den Bogenzähler noch nie gesehen.

Schöne Grüße an euch zwei aus Dresden
sendet Bernd
 
muemmel Am: 04.01.2023 22:47:25 Gelesen: 554073# 9907 @  
@ doktorstamp [#9904]

Dear Nigel,

Walzendruck ist zwar richtig, aber Rollenmarken gab es bei der Rosettenausgabe nicht.

Schönen Gruß
Mümmel
 
HWS-NRW Am: 05.01.2023 17:33:54 Gelesen: 554002# 9908 @  
Hallo in die Runde und ein Gutes Neues!

Ich habe einen Auktions-Beleg gefunden, den ich gerne in meinem neuen Buch einfügen möchte, mir ist nur die Gebührenbestimmung unklar:



Laut meiner Gebühren-Auflistung hätten hier nur 50 Pf. verklebt werden müssen, warum also 9 Mark ?

mit Sammlergruß
Werner
 
Stefan Am: 05.01.2023 18:00:04 Gelesen: 553999# 9909 @  
@ HWS-NRW [#9908]

Laut meiner Gebühren-Auflistung hätten hier nur 50 Pf. verklebt werden müssen, warum also 9 Mark ?

Einmal rein spekulativ: galt der Betrag von 50 Pfennig vielleicht je Zeitung?

Mit der Zeitungssache wurden 18 Exemplare der Zeitung angefordert (18 x 0,50 Mark = 9,00 Mark).

Gruß
Stefan
 
philast Am: 05.01.2023 19:33:20 Gelesen: 553983# 9910 @  
@ Stefan [#9909]

Hallo,

genau so ist es.

Grüsse
philast
 
HWS-NRW Am: 05.01.2023 20:00:33 Gelesen: 553977# 9911 @  
@ philast [#9910]

Hallo und herzlichen Dank,

man sollte einfach "richtig lesen", irgendwie sind mir die 18 Exemplare "untergegangen". Der Beleg ist schon im neuen Buch eingefügt worden.

mit Sammlergruß
Werner
 
muemmel Am: 05.01.2023 21:54:42 Gelesen: 553958# 9912 @  
Guten Abend,

hier ein Ortsbrief der 2. Gewichtstufe >20-100g vom 30.11.23 (Portoperiode 26) aus Berlin:



Frankiert wurde mit 2 x MiN. 325 AP und 1 MiNr. 328 AP = 12 Milliarden. Das Porto betrug zwar 48 Milliarden. Da in der PP 26 die Marken zum vierfachen Nennwert verwendet wurden hat also alles seine Ordnung.

Hübsche Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 06.01.2023 21:46:50 Gelesen: 553781# 9913 @  
Guten Abend,

heute habe ich wieder einmal einen Beleg mit kaum erklärbarer Frankierung:



Der Ortsbrief innerhalb Münchens zeigt 2 verschiedene Stempel vom 1.12.1923 abends (PP 27 a, da mit Inflationsmarken frankiert). Die Mi 335 AWa ist mit Maschinenstempel München * 2 * entwertet worden, die rückseitigen 10 Stück der Mi 325 AWa wurden mit dem Handstempel Müchen * 2 BA C versehen, ein zusätzlicher Abschlag befindet sich vorn. Die verklebten 20 Milliarden Mark entsprachen am 1.12. noch 2 Rentenpfennig. Bis 20 g wären 50 Mrd. Mark, über 20 bis 100 g Gewicht 100 Mrd. Mark zu frankieren gewesen. Eine naheliegende Erklärung wäre eine vorbereitete Versendung des Umschlages als Fernbrief in der PP 26- die verklebten 20 Mrd. Mark entsprachen vierfach aufgewertet dem einfachen Fernbriefporto zu dieser Zeit. Na wie auch immer, der Brief wurde unbeanstandet zugestellt.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Gruß Michael
 
BD Am: 07.01.2023 14:53:06 Gelesen: 553361# 9914 @  
Hallo,

große Briefe sind bei Sammlern unbeliebt, die Aufbewahrung ist schwierig. Briefe mit einem Gewicht von über 100 gramm. sind aber meist größer.

Brief mit Einschreiben vom 25.11.1922 in der PP 10 von Ludwigslust nach Schwerin.

Brief bis 250 gramm = 20 Mark Gebühr
Einschreiben = 8 Mark Gebühr.

Frankiert sind die 28 Mark mit 1 Marke der Mi.207 P; 3 Marken der Mi. 167 und 100 Marken der Mi. 158. Marken zu 5 Pfennig wurden aufgebraucht, dafür war die Briefgröße ideal.

Beste Grüße Bernd


 
muemmel Am: 08.01.2023 11:10:12 Gelesen: 552978# 9915 @  
Guten Morgen,

erst will das neue Jahr nicht zu Ende gehen und heute haben wir bereits den 2. Sonntag desselben. Dazu gehört natürlich auch ein Sonntagsbeleg:



Brief vom 24.10.20 (Portoperiode 5) ab Leipzig nach Straussnitz in der damaligen Tschechoslowakei (CSR). Da es zu der Zeit noch keinen ermäßigten Tarif für Postkarten und Briefe in die CSR und nach Ungarn gab, mussten wie ins sonstige Ausland auch, hier 80 Pfg. für das Porto her. Dies wurde aus Germaniamarken der MiNrn. 85 II, 141 und 2 x 144 II erbracht.

Noch einen hübschen Restsonntag wünscht
Mümmel
 
Totalo-Flauti Am: 08.01.2023 11:18:33 Gelesen: 552976# 9916 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine Drucksache vom 11.01.1923 von Leipzig nach Malung in Schweden. Malung ist eine kleine Gemeinde mit heute ca. 5.000 Einwohnern. Die Kosten für eine Drucksache in's Ausland kostete 15 Mark. Wenn ich meinen Katalog richtig lese sollten eine Mi.206 W und eine 227 verklebt worden sein. Ich bitte um Korrektur, sollte ich mich irren. Danke.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
Totalo-Flauti Am: 08.01.2023 21:41:43 Gelesen: 552895# 9917 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute noch ein Brief aus Leipzig vom 15.11.1923. Der Brief ist von der Verlagsabteilung des Leipziger Messamtes und war an die Redaktion der Neuen Züricher Zeitung gerichtet. Frankiert wurden die notwendigen 40.000.000.000,00 mit einem senkrechten 4-er Streifen der Mi.328 P.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 

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