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Thema: Altdeutschland Helgoland: Die acht verschiedenen Auflagen der MiNr. 6
Das Thema hat 45 Beiträge:
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Markus Pichl Am: 06.08.2017 19:01:28 Gelesen: 25591# 1 @  
Hallo,

die MiNr. 6 von Helgoland wurde in acht Auflagen gedruckt und die Unterscheidung dieser Originalmarken, nach den verschiedenen Auflagen, stellt für alle Philatelisten eine große Herausforderung dar. Nicht selten kam oder kommt es vor, dass die eine oder andere bereits geprüfte Marke nach aktueller Prüfung in eine andere Auflage mittels Signatur oder Fotoexpertise umgeprüft wurde oder wird. Daher wurden meinerseits im Oktober 2015 umfangreiche Untersuchungen an originalem Material vorgenommen, um Licht in die Angelegenheit zu bringen.

Meine damaligen Untersuchungen habe ich nun fortgesetzt und es gibt neue Erkenntnisse, die ich hier erstmalig niederschreiben möchte. Damit die Angelegenheit für möglichst viele Sammler nachvollziehbar wird, werde ich hier zuerst mit einigen grundlegenden Informationen zum Druck dieser Marken beginnen.

Die Marken wurden in Bogen zu 50 Marken (10 x 5) gedruckt. Dafür wurden zwei Druckplatten verwendet, eine für den Gründruck (Rahmen und Medaillon) und eine für den Rotdruck (die Zwickel). Die 50 Klischees der Rahmenplatte waren in 12 Gruppengalvanos zusammengefasst, deren Anordnung sich nach den Erkenntnissen von Kohl innerhalb der acht Auflagen nicht änderte. Auch im 1875 hergestellten amtlich vermittelten Berliner Neudruck war es die selbige Anordnung. Kohl lagen für seine Untersuchungen zwei vollständige Bogen der VIII. Auflage sowie diverse Bogenteile und Blockstücke selbiger, als auch der III. und V. Auflage vor. In Ermangelung eines kpl. Original-Bogens der MiNr. 6, zeige ich nachstehend einen Bogen des Berliner Neudruck I aus 1875 von dieser Marke. Dieser Neudruck wurde mit dem originalen Druckwerkzeug hergestellt.



Für die verschiedenen Plattenfehler der MiNr. 6, wurde von mir hier im Forum schon ein Thema eröffnet. Neben den dort ausführlich behandelten Plattenfehlern der Rahmenplatte, gibt es aber auch einen Plattenfehler in der Zwickelplatte. Bei diesem Zwickel-Plattenfehler handelt es sich um eine zungenförmige Einkerbung in einem der vier Zwickel. Je nach Stellung der Zwickelplatte beim Druck, diese konnte in zwei verschiedene Richtungen, normal oder kopfstehend, eingesetzt werden, sitzt der Plattenfehler im rechten unteren oder im linken oberen Zwickel. Wenn sich der Plattenfehler im rechten unteren Zwickel befindet, so handelt es sich um Feld 48 im Bogen, wenn es der linke obere Zwickel ist, dann handelt es sich um Feld 3 im Bogen.

Im Berliner Neudruck I aus 1875 sitzt der Zwickel-Plattenfehler auf Feld 3, im Berliner Neudruck II aus 1879 auf Feld 48. Bei den Originalmarken war Kohl die Stellung der Zwickelplatte nicht bei allen Original-Auflagen bekannt. Er fand nur für einen kleineren Teil der Auflagen einen Nachweis, für die Stellung der Zwickelplatte und er ging davon aus, dass sich die Stellung der Zwickelplatte nicht innerhalb einer Auflage sondern nur von Auflage zu Auflage verändert haben wird. Es gibt aber einen Trick, wie man für jede einzelne Marke die Stellung der Zwickelplatte feststellen kann und diesen werde ich später zeigen. Damit man eine Vorstellung von diesem Plattenfehler der Zwickelplatte hat, zeige ich ihn erst einmal aus Berliner Neudruckbogen I 1875 (linkes Bild) und II 1879 (rechtes Bild). Später werde ich natürlich auch noch Originalmarken mit dem Zwickel-Plattenfehler zeigen und da wird es dann eine Überraschung für viele Philatelisten geben.



Ein weiteres drucktechnisches Merkmal stellt die Kammzähnung dar. Je nach dem aus welcher Richtung der Kammschlag angesetzt wurde, ob von oben oder unten, ergeben sich unten oder oben durchgezähnte Bogenränder. Ferner ergibt sich durch einen von oben oder unten kommenden Kammschlag an jeder Marke eine jeweils andere Position der sogen. Ausgleichszähne. Dies möchte ich nachstehend an Originalbogen der MiNr. 8 c und 15 zeigen.

Bei der MiNr. 8 c kommt der Kammschlag von oben und somit sind die unteren Bogenränder durchgezähnt. Die oberste waager. Markenreihe zeigt kleinere Markenformate, als die vier nachfolgenden Reihen. An jeder Marke findet sich auf der linken und rechten Seite oben ein dicker (breiter) und unten ein dünner (schmaler, spitzer) Zahn.



Bei der MiNr. 15 kommt der Kammschlag von unten und somit sind die oberen Bogenränder durchgezähnt. Die unterste waager. Markenreihe zeigt kleinere Markenformate, als die vier oberen Reihen. An jeder Marke findet sich auf der linken und rechten Seite oben ein dünner (schmaler, spitzer) und unten ein dicker (breiter) Zahn.



Fortsetzung folgt.

MfG
Markus
 
Säulenkaktus Am: 08.08.2017 14:06:03 Gelesen: 25505# 2 @  
Hallo H. Pichl,

die Frage die sich stellt:

Wie soll innerhalb des Kamms ein breiter Ausgleichszahn entstehen? Auf dem Bild ist auch nicht wirklich einer zu sehen.

Gruß Klaus
 
Markus Pichl Am: 08.08.2017 19:11:43 Gelesen: 25462# 3 @  
@ Säulenkaktus [#2]

Hallo Klaus,

die Perforation ist bei diesen Marken mit einer waagerechte Reihen- (Kamm-) Zähnung vorgenommen worden und Ihr Einwurf ist richtig. Im Beitrag selbst habe ich wohl nur "Zahn" geschrieben, was ich auch für richtig und am unverfänglichsten erachte. Die Formulierung innerhalb der Bilder ist unglücklich und die Sache nicht richtig bezeichnend.

Es handelt sich um keine breiten Ausgleichszähne. In den Bogen, die in Berlin gezähnt wurden und zugleich 50 Markenfelder beinhalten, finden sich nur normal breite und dünnere bis sehr dünne (spitze, schmale) Zähne. Dreht man solche Bogen, ungeachtet dem Markenbild, in die Richtung, dass der erste Kammschlag oben ist, dann sind auf der linken und auf der rechten Seite die untersten Zähne mindestens einen Tick dünner, als die obersten. In der dem ersten Kammschlag nachfolgenden Markenreihe, dort sitzen die kleinformatigeren Marken, bei von unten durchgezähnten Bogen ist dies die unterste, bei von oben durchgezähnten Bogen ist dies die oberste Markenreihe, kann es auch zu quasi gleich breiten Zähnen kommen, aber es fehlt dann das 16. Zahnloch.

Die dünnen (spitzen, schmalen) Zähne sind durch einen zu geringen Vorschub entstanden, der notwendig war, damit die Anzahl der Marken, mit dezentriertem Markenbild, nicht überhand nahm. Somit kann man von spitzen Ausgleichszähnen sprechen.

Breite Ausgleichszähne kommen bei MiNr. 18 vor, aber dies werde ich dann in einem entspr. Thema zu MiNr. 18 zeigen.

Danke für die Aufmerksamkeit und beste Grüße
Markus

P.S. Ich werde die Texte in den Bildern ändern und Richard bitten, die Bilder dann auszutauschen.
 
Markus Pichl Am: 08.08.2017 19:39:52 Gelesen: 25451# 4 @  
Hallo,

grundsätzlich kann man vorausschicken, dass sich bei allen Marken, der acht Auflagen der MiNr. 6, die Druckfarbe und auch die Papierfarbe, infolge von umweltbedingten Einflüssen, gegenüber dem ursprünglichen Originalzustand stark verändern kann. Davon sind vor allem gewaschene Marken betroffen (ungebraucht ohne Gummierung, ungebraucht mit Neugummi, gebraucht). Diesbezüglich zitiere ich nachstehende, kursiv gestellte Absätze aus dem Kohl-Handbuch (Hervorhebung in Fettschrift entsprechend übernommen).

Zuvor noch eine Anmerkung: Im Kohl-Handbuch ist die heutige MiNr. 6 als No. 5 und die heutige MiNr. 7 als No. 6 katalogisiert. Der Michel-Katalog hatte früher, siehe Deutschland Spezial 1937, die eigentliche No. 7, heutige MiNr. 8, in 7 und 8, letztere heutige 8 F, unterteilt und irgendwann wurde alles neu nummeriert und dabei die Nummer 5 übersprungen. Als A-Papier werden im Kohl-Handbuch die heutigen x-Papiere und als B-Papier die heutigen y-Papiere bezeichnet.

Zu allen Auflagefarben ist jedoch grundsätzlich zweierlei zu bemerken: Erstens haben fast alle für No. 5, 6 verwendeten Papiere, und zwar sowohl bei gebrauchten wie bei ungebrauchten Marken, vielfach mit der Zeit einen vergilbten bis geradezu leicht bräunlichen Ton angenommen, durch den häufig auch die Tönung der Druckfarben insofern beeinflußt wird, als z.B. an sich bläulichgrüne Töne durch die gelbliche Färbung ihres Papiers den Stich ins Blaue ganz verloren haben oder sogar umgekehrt eher gelblich erscheinen. Besonders die Farbe des B-Papiers macht häufig einen geradezu stockigen Eindruck.

Zweitens hat sich manchmal besonders bei gebrauchten Marken auch die Druckfarbe selbst infolge nachträglicher Einflüsse wie z.B. durch Zutritt von Licht, Feuchtigkeit o.ä. im Ton verändert, derart, daß dadurch z.B. eine nur schwach bläulichgrüne Farbe entweder noch bläulicher, graustichiger o.ä. oder aber, umgekehrt, gelbstichiger bzw. olivstichiger wie im Originalzustande erscheint. In allen Fällen, in denen der Verdacht oder die Möglichkeit einer derartigen Farbveränderung durch nachträgliche äußere Einflüsse oder durch die Papiertönung vorliegt, wird man also außer dem Papier auch die verschiedenen gleich zu besprechenden Druckmerkmale mit zur Auflagenbestimmung heranziehen, obwohl letztere naturgemäß noch viel mehr als die eigentliche Farbmischung von allerhand Zufälligkeiten, Unregelmäßigkeiten usw. abhängig ist.


Leider fiel dann die angekündigte Besprechung der Druckmerkmale nicht so nachvollziehbar aus, wie sich viele dies vorgestellt hatten. Es ist natürlich auch damals schwerer gewesen, so ganz ohne Abbildungen, nachvollziehbare Erklärungen zu geben. Da sind wir heute in technischer Hinsicht klar im Vorteil. Nun denn, möchte ich hier einen neuen, recht umfangreichen Versuch starten, die einzelnen Auflagen vorzustellen und im Vergleich zu zeigen.

Die I. und die II. Auflage sind heute im Michel wie folgt katalogisiert:

a blaugrün / dunkelkarmin (15. Aug. 1869)
b mittelbläulichgrün (Druck unscharf) / karmin (Aug. 1870)

und Im Kohl-Handbuch:

a zartblaugrün (Druck fein) / dunkelkarmin (Druck voll) (Frühdatum JY 5 1869, Sammlung Kapitän Sachse)
b hellgrün (Druck unscharf) / karmin

Die Auflagenhöhe der I. Auflage beträgt 20.000 und die der II. Auflage 15.000 Stück.

Im nachstehenden Bild befinden sich in der oberen Reihe fünf Marken aus der I. und in der unteren fünf aus der II. Auflage. Nur die ersten beiden Marken in der oberen Reihe haben Originalgummierung, die anderen sind ohne Gummierung. Hierbei zeigt sich der im Kohl-Hanbuch erwähnte Unterschied, vor allem der Papiereinfärbung. Auch sind die Kopfprägungen bei denen mit Originalgummierung erhaben, bei denen ohne Gummierung platt gedrückt bzw. gepresst.



Die grüne Druckfarbe der I. Auflage ist blaustichiger und der Druck feiner, letzteres sich durch den glatt wirkenden Gründruck des Medaillons zeigt. Das Karmin der Zwickel ist in einer einheitlichen Farbgebung und voll ausgedruckt. Hingegen die grüne Druckfarbe der II. Auflage gelbstichig ist und ein geprenkeltes Aussehen hat. Das Karmin der II. Auflage ist dunkler und kommt in vielen Sättigungsstufen vor, kann aber auch gegenüber der Angabe im Kohl-Handbuch voll ausgedruckt sein, wirkt aber ebenso, wie der Gründruck der II. Auflage, weitaus gesprenkelter als bei der I. Auflage. Die Unschärfe im Druckbild der II. Auflage rührt durch eine schlechtere Ausrichtung der Druckplatten. Unschärfe ist aber nicht zu verwechseln mit zusammengeflossenen Rahmenlinien, welche auch bei der I. Auflage durchaus vorkommen (vor allem bei Marken vom Bogenrand). Durchaus kommen auch recht scharf wirkende Drucke bei der II. Auflage vor, deren Druckfarben aber immer gesprenkelt und das Karmin im Ton dunkler ist, als bei der I. Auflage.

Hier noch einmal zwei der zehn zuvor gezeigten Marken in einer größeren Darstellung.

6 a und 6 b



Dabei ist die rechte Marke von großem Interesse, denn sie zeigt uns den im Eingangsbeitrag erklärten Zwickel-Plattenfehler im linken oberen Zwickel. Bei dieser Auflage ist der Plattenfehler noch recht schmal, er wird dann bei späteren Auflagen immer breiter. Somit stammt diese Marke von Feld 3 und die Stellung der Zwickelplatte ist "kopfstehend", insofern man den Plattenfehler, wenn er auf Feld 48 im rechten unteren Zwickel vorkommt, als "normal stehend" definiert.

So sieht bei dieser Marke der Zwickel-Plattenfehler bei 80facher-Vergrößerung aus.



Im Kohl-Handbuch wird angegeben, dass bei der I. Auflage der Zwickel-Plattenfehler auf Feld 3 zu finden sei. Persönlich habe ich leider bisher keine Marke der I. Auflage gesehen, welche diesen Zwickel-Plattenfehler zeigt. Daher habe ich mir lange Gedanken gemacht, wie man denn auch ohne Kenntnis über Feld 3 oder 48 die Stellung der Zwickelplatte ausfindig machen kann. Im Photoshop (eine Bildbearbeitungssoftware) habe ich beim übereinanderlegen von verschiedenen Marken festgestellt, dass es, je nach dem in welche Richtung man die aufliegende dreht, bei 50% Deckkraft in der einen Stellung zur absoluten Übereinstimmung und in umgekehrter Stellung zu leichten Verschwimmungen von mindestens einem Zwickel kommt, selbst wenn es sich um das selbige Bogenfeld der Rahmenplatte handelte und dies musste ja irgend einen Grund haben und vor knapp zwei Wochen sind mir dann die Schuppen aus den Augen gefallen und ich konnte erkennen, warum dem so ist.

Es ist eigentlich ganz einfach, denn die Arabesken in den Zwickeln sind auf der einen Seite anders geformt als auf der gegenüberliegenden Seite (links zu rechts). Im Speziellen ist damit die linke Einrollung der Arabeske gemeint (oder wie man das auch immer genau bezeichnet), die links einen steilen oder einen diagonalen Aufstrich der linken Einrollung hat (siehe auch die Stellung der Pfeile, in den nachstehenden Bildern). Um dies gut darstellen zu können, habe ich bei Marken von allen Auflage die Ecken virtuell abgeschnitten und die Arabeske jeweils aufrecht gestellt. Die beiden Bilder zeigen die Zwickel von je einer MiNr. 6 a (linkes Bild) und einer 6 b (rechtes Bild). Bei jeder Auflage werde ich ein solches Bild zeigen und bei "normal stehender" Zwickelplatte ist es genau umgedreht, dann sind die jetzt links im Bild sitzenden Zwickel auf der rechten Seite.



Bisher habe ich nur Marken der I. und II. Auflage gesehen, bei denen der Kammschlag von oben kam. Somit hatten die Bogen unten durchgezähnte Bogenränder und in der obersten waager. Reihe befinden sich jeweils die etwas kleinformatigeren Marken. Um sicher zu gehen, dass es sich auch wirklich um eine Marke von Bogenfeld 3 handelt, habe ich im Photoshop einen Berliner Neudruckbogen auf den Kopf gestellt, damit die richtige Richtung des Kammschlags gegeben ist. Dann die Marke mit 50% Deckkraft auf "Zähnungsfeld" 3 eingesetzt und siehe da, die Zähne und die Perforationslöcher stimmen exakt überein (für die Berliner Neudruckbogen 1875, wurde selbiges Druckmaterial inkl. selbigem Zähnungskamm, wie bei den Originalen verwendet). Jedes "Zähnungsfeld" hat seine typischen Merkmale, Perforationslöcher sind größer oder kleiner, stehen weiter links oder rechts, höher oder tiefer.



Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 09.08.2017 08:31:08 Gelesen: 25411# 5 @  
Hallo,

den vorstehenden Beitrag habe ich, vor dem Vergleichsbild mit den 10 Marken, um die Angabe darüber, welche Marken mit Originalgummierung und welche ohne sind, ergänzt. Auch bei den nachfolgenden Auflagen werden wir immer einen Unterschied, in der Farbgebung des Papiers und auch der Druckfarben, zwischen Marken mit oder ohne Originalgummierung erkennen können.

In Bezug des im Kohl-Handbuch angegebenen Frühdatum "JY 5 1869", für die I. Auflage, habe ich nun einmal mein Bildarchiv durchgesehen und die Angabe scheint realistisch zu sein, denn beim Auktionshaus Christoph Gärtner waren die beiden nachstehenden Belege mit Daten "JY 15 1869" und "JY 17 1869" in den letzten Jahren angeboten gewesen.









Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 09.08.2017 10:17:55 Gelesen: 25391# 6 @  
Hallo,

nun möchte ich die III. Auflage vorstellen.

Im Michel-Katalog ist sie wie folgt katalogisiert:

c grünoliv / karminrot (Druck porös) (Juli 1871)

und im Kohl-Handbuch:

c bronzegrün (Druck scharf) / karminrot (Druck porös)

Die Auflagenhöhe betrug 25.000 Stück und sie ist somit die Auflage der MiNr. 6, mit der größten Stückzahl.

Und so sehen die Marken aus:



Der Druck der Rahmenplatte zeigt ein enorm scharfes Druckbild und der Druck der Zwickelplatte ist gering bis sehr porös. Das poröse Druckbild der Zwickel, damit sind die vielen kleinen weißen Stellen neben den Arabesken bzw. in der sonst roten Druckfläche gemeint, entsteht durch nicht druckende verunreinigte Stellen auf der Druckplatte. Die Druckfarben zeigen sich in verschiedenen Sättigungen, sind aber immer auflage- bzw. farbtypisch. Im vorstehenden Bild hat nur die erste Marke in der oberen Reihe Originalgummierung.

Diesen ungebrauchten Viererblock der 6 c hatte ich eine gewisse zeitlang mein Eigentum nennen können und er zeigt uns die unten durchgezähnten Bogenränder und frische Druckfarben. Auch der Zähnungsverlauf links und rechts ist, wie im Eingangsbeitrag beschrieben, entsprechend. Auf der linken und rechten Seite einer jeden Marke oben links und rechts ein voller (normal breiter) Zahn und unten ein spitzer Zahn.



Gemäß Angabe im Kohl-Handbuch auf Seite 890, war die Zwickelplatte beim Druck dieser Auflage "normal stehend", insofern man den Zwickel-Plattenfehler, wenn er auf Feld 48 im rechten unteren Zwickel vorkommt, als "normal stehend" definiert. Eine Marke der III. Auflage, die den Zwickel-Plattenfehler zeigt, konnte ich bis heute noch nicht finden. Um diese Angabe zu überprüfen, wende ich wieder den von mir ausgearbeiteten Trick an.

Im linken Bild noch einmal die Zwickel einer 6 a mit "kopfstehenden" Zwickeln zum Vergleich und im rechten Bild die "normal stehenden" Zwickel, von dem enorm farbfrischen Exemplar 6 c mit Originalgummierung.



Je mehr Marken man sich von der MiNr. 6, nach den zuvor beschriebenen Kriterien, zur Feststellung der Stellung der Zwickelplatte, ansieht, umso einfacher wird es mit der Zeit. (smile)



Bisher habe ich nur solche Marken der III. Auflage bei mir im Archiv gespeichert, bei denen der Kammschlag von oben angesetzt wurde und die Stellung der Zwickelplatte "normal stehend" ist.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 09.08.2017 19:22:03 Gelesen: 25346# 7 @  
Hallo,

bevor ich die IV. Auflage vorstelle, möchte ich noch auf die mir bekannten Frühdaten der II. und III. Auflage eingehen.

Die II. Auflage wurde gemäß Kohl-Handbuch im August 1870 nach Helgoland geliefert, auf ein bekanntes Frühdatum wird leider nicht eingegangen. Die nachstehende und oben im entspr. Beitrag bereits von mir gezeigte, in meinem Besitz befindliche MiNr. 6 b mit Rundstempel "HELIGOLAND 28 MY 1871", trägt das mir früheste bekannte Datum einer 6 b. Danach habe ich dann erst wieder Briefe aus Juli 1871 im Archiv gespeichert. Die Marke ist leider repariert, u.a. kpl. hinterlegt. Wer weitere Frühdaten von MiNr. 6 b zeigen kann, der möge dies bitte tun.



Die III. Auflage wurde gemäß Kohl-Handbuch im Juli 1871 nach Helgoland geliefert, als Frühdatum wird der 8. September 1871 angegeben. 1993 attestierte Herr Schulz den nachstehenden Brief mit einer 6 c, er trägt gemäß Attest einen Durchgangsstempel aus Hamburg vom 29.8.1871 (Bildquelle: Auktionshaus Heinrich Köhler, Wiesbaden)



Ferner wurde vor gar nicht so langer Zeit die nachstehende 6 c auf ebay mit nicht weiter verifizierbarem Datum aus August 1871 als 6 e verkauft. Es ist selbstverständlich eine 6 c, mit den Merkmalen wie zuvor beschrieben und die 6 e war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal gedruckt. (Bildquelle: ebay.de, Anbieter "kuestrow")



Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 10.08.2017 09:36:12 Gelesen: 25312# 8 @  
Hallo,

die Schwierigkeit bei der MiNr. 6 ist, aufgrund der bereits angesprochenen Verfärbungen der grünen Druckfarbe, Marken aus der IV., V. u. VI. Auflage auseinander zu halten bzw. richtig zu bestimmen. Ein zusätzliches Problem stellt dar, dass ungeachtet einer möglichen Verfärbung ein jeder Prüfer in der Vergangenheit so seine eigenen Kriterien für sich aufgestellt hatte, unter denen er in Frage kommende Marken als eine bestimmte Auflage prüfte. Dies nahm dann sogar noch im Jahre 2014 fleißig seinen Lauf, daher der Aufwand, den ich seit dem übe.

Eigentlich handelt es sich ja maximal nur um insgesamt 40.000 Marken, so hoch ist Gesamtstückzahl dieser drei Auflagen, die es zu beurteilen gilt. Um es in Bogen auszudrücken:

IV. Auflage, 200 Bogen a 50 Marken
V. Auflage, 400 Bogen a 50 Marken
VI. Auflage, 200 Bogen a 50 Marken

Die mir bekannten frühesten Verwendungsdaten sind:

IV. Auflage, geliefert Januar 1872, Frühdatum in meinem Archiv der 18.Mai.1872 (Kohl und Lemberger lassen sich hierüber nicht aus)
V. Auflage, geliefert Juli 1872, Frühdatum in meinem Archiv der 13.August.1872 (Kohl: 4.September.1872, Lemberger: 18.August.1872)
VI. Auflage, geliefert September 1872, Frühdatum in meinem Archiv der 31.Juli.1873 (Kohl und Lemberger lassen sich hierüber nicht aus)

Neben Stempeldaten und den Druckfarben, letztere sich durch äußere Einflüsse verändert haben können, stehen folgende Herstellungsmerkmale zur Verfügung:

1) die Stellung der Zwickelplatte
2) das Druckbild (scharf/unscharf)
3) die Richtung des Kammschlags
4) das Papier

Die Stellung der Zwickelplatte erachte ich hierbei als wichtigstes Argument. Kohl geht davon aus, dass sich die Stellung dieser innerhalb einer Auflage nicht verändert hat.

Nach tagelanger Recherche, an originalem Material, als auch an umfangreichen Bildmaterial (teils selbst eingescannt), gibt es nach wie vor eine Gruppe von Marken, die mir ein kleines Rätsel ist und dazu gehören auch ein Einzelstück und ein Brief vom 31. Juli 1873 (gleichzeitig mir bekanntes Frühdatum für die VI. Auflage).

Diese Gruppe zeigt ein helles, helles, mehr blaustichiges als olivstichiges Grün, die Zwickelplatte ist "normal stehend", die Zwickel nehmen teils einen vergleichbaren Farbton zur IV. Auflage an und der Kammschlag kommt durchgängig von oben.

Diese Gruppe unterscheidet sich gleich in mehreren Details, zu den anderen, sonst klar zur IV., V. oder VI. Auflage zuordnungsbaren Marken. Hierzu muß man wissen, dass die Angabe im Kohlhandbuch, bei der VI. Auflage würde die Zwickelplatte auf dem Kopf stehen, nachweislich falsch ist.

Denn:
bei allen klar zur IV. Auflage zuordnungsbaren Marken ist die Stellung der Zwickelplatte "normal" und der Kammschlag kommt von unten
bei allen klar zur V. Auflage zuordnungsbaren Marken ist die Stellung der Zwickelplatte "kopfstehend" und der Kammschlag kommt von oben
bei allen klar zur VI. Auflage zuordnungsbaren Marken ist die Stellung der Zwickelplatte "normal" und der Kammschlag kommt von unten

Diese Informationen werde ich ab dem nächsten Beitrag mit Bildmaterial umfangreich untermauern.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 11.08.2017 05:47:02 Gelesen: 25252# 9 @  
Hallo,

die Marken der IV. Auflage gehören aufgrund ihrer niedrigen Auflage von nur 10.000 Stück zu den ganz seltenen Exemplaren von Helgoland.

Sie sind im Michel-Katalog wie folgt katalogisiert:

d hellgelbgrün (Druck unscharf) / rosarot

und im Kohl-Handbuch:

d trübhellgelbgrün (Druck unklar) / mattrosa

Der nachstehende Brief, befördert am 18.Mai.1872, ist der früheste mir bekannte (Bildquelle: Till Neumann, Bremen).



Aus selbiger Korrespondenz stammt auch dieser Brief vom 4.07.1872, er zierte einst die Titelseite des "Burrus-Auktionskatalog Helgoland" (1962) und befand sich dann in der Boker-Sammlung (Bildquelle: Auktionshaus Heinrich Köhler, damaliger Zuschlag DM 25.000.-).



Dieser Brief wurde am 12.Juli.1872 nach Dresden versendet (Bildquelle: Auktionshaus Christoph Gärtner)





Hier nun endlich die Abbildung eines Briefes, welche uns so ziemlich die originalen Druckfarben zeigt, die Bilder zuvor tun dies nicht. Der Brief wurde am 29.Juli.1872 nach Glogau versendet. (Bildquelle: Auktionshaus Heinrich Köhler)



Zum Vergleich setze ich hier einmal Scans von je einer MiNr. 3 und 7 a daneben, welche die Realität recht gut treffen. Selbst von mir erstellte Scans von MiNr. 6 d folgen zwar auch noch, aber somit wird noch klarer, dass der Blauanteil in den Bildern zuvor zu hoch ist. Es kommt dann natürlich grundsätzlich noch auf den Monitor des Betrachters an, ob die Farben realitätsnah wiedergegeben werden.



Beim Auktionshaus Christoph Gärtner wurden in den vergangenen Jahren dann noch dieser Viererblock (Felder 37, 38, 47 und 48) und dieses Oberrandstück (Feld 9) der MiNr. 6 d angeboten. Beide Stücke wurden zuvor von Herrn Lemberger irrtümlich als MiNr. 6 e signiert. Feld 48 im Viererblock zeigt uns den Zwickel-Plattenfehler in voller Pracht. Somit ist die Stellung der Zwickelplatte "normal stehend", insofern man den Zwickel-Plattenfehler, wenn er auf Feld 48 im rechten unteren Zwickel vorkommt, als "normal stehend" definiert.





Aus dem nachstehenden Bild liegen mir die drei Marken aus der oberen Reihe im Original vor und sind innerhalb eines Scans von mir aufgenommen. Die drei Marken aus der unteren Reihe, habe ich virtuell in das Bild eingefügt. In diesem Bild hat nur die erste Marke aus oberer Reihe Originalgummierung. Auch an diesen sechs Marken zeigt sich wieder, je intensiver eine Marke gewaschen und ggf. mit Chemikalien gereinigt ist, wie z.B. die mit Neugummi versehene Marke in der Mitte der oberen Reihe, je mehr verändern sich die Druckfarben und das Papier. Herr Lemberger hat die linke Marke in oberer Reihe als 6 e, die mittlere als 6 f und die rechte als 6 d signiert. Das ist eine weltmeisterhafte Leistung, drei gleichartige Marken, die aus einer Auflage stammen, in drei verschiedene Auflagen zu verteilen.



Wie zuvor bereits erklärt, verraten uns die verschiedenartig geformten Arabesken, in den Zwickeln einer jeder einzelnen Marke, die Stellung der Zwickelplatte. Durch den Nachweis des Zwickel-Plattenfehlers auf Feld 48 im vorstehenden Viererblock, bestätigt sich auch der von mir ausgearbeitete Trick, zum Erkennen der Stellung der Zwickelplatte an einer jeden einzelnen Marke der MiNr. 6 (funktioniert natürlich auch bei MiNr. 7).



Alle mir bekannten Marken der IV. Auflage (MiNr. 6 d), zeigen einen von unten kommenden Kammschlag und die Stellung der Zwickelplatte ist "normal stehend".

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 11.08.2017 21:00:12 Gelesen: 25202# 10 @  
Hallo,

Bevor es morgen mit der V. Auflage weiter geht, zeige ich hier noch einmal eine Übersicht der I. bis IV. Auflage.

Noch einmal kurz zur Erklärung: Alle Marken der MiNr. 6 wurden mit zwei Druckplatten gedruckt. Die Gründruckplatte druckte den Rahmen und die Mittelmedaillons mit Köpfen in Tyoe II und die Zwickelplatte druckte die roten Zwickel. Die Zwickelplatte konnte in zwei verschiedene Richtungen eingesetzt werden, sozusagen "normal stehend" und "kopfstehend".

Um die Sache mit der Stellung der Zwickelplatte eindrucksvoller darstellen zu können, habe ich aber in dem Übersichtsbild folgende Anordnung gewählt:

1. Reihe I. Auflage, MiNr. 6 a
2. Reihe III. Auflage, MiNr. 6 c
3. Reihe II. Auflage, MiNr. 6 b
4. Reihe IV. Auflage, MiNr. 6 d

Ferner habe ich Pfeile gesetzt, die das Erkennen der unterschiedlich geformten Arabesken erleichtern sollen.



Gerne erkläre ich auch noch einmal den von mir angewandten Trick, um die Stellung der Zwickelplatte an einer jeden einzelnen Marke erkennen zu können.

Es geht immer nur um den linken Aufstrich der linken Einrollung, bei einer jeden Arabeske. Die Anordnung der jeweiligen Arabesken, aus welcher Ecke sie stammen, ist in jedem Bild beschrieben und gleich. Die auf der linken Seite befindlichen Arabesken zeigen, wenn die Zwickelplatte auf dem Kopf steht, einen steilen Aufstrich, hingegen die Arabesken auf der rechten Seite einen mehr diagonalen Aufstrich zeigen. Ist die Stellung der Zwickelplatte "normal stehend", dann tauscht sich das Verhältnis.





Es wäre schön, wenn sich der eine oder andere äußern könnte, ob die Sache mit der Stellung der Zwickelplatte nachvollziehbar von mir erklärt und bebildert ist? Siehe hierzu auch die Berliner Neudruck-Bogen aus Beitrag [#1].

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 12.08.2017 11:19:17 Gelesen: 25155# 11 @  
Hallo,

die V. Auflage (MiNr. 6 e) wurde gemäß Kohl-Handbuch im Juli 1872 nach Helgoland geliefert, das früheste mir bekannte Verwendungsdatum dieser Auflage ist der 13.August.1872 (Lemberger gibt den 18.August.1872 an und Kohl den 4.September.1872, das Frühverwendungsdatum dieser Auflage ist also im Laufe der Jahre immer weiter ein Stück nach vorne gerutscht)

6 e im waager. Paar auf Briefstück, rechte Marke mit Plattenfehler von Feld 18



Im Michel-Katalog ist die V. Auflage wie folgt katalogisiert:

e hellolivgrün (Druck scharf) / karmin

Und im Kohl-Handbuch gleichsam. Auf die nicht haltbare Datumsangabe "(Sept. 1872)" im Michel-Katalog, war ich schon ein paar Beiträge zuvor eingegangen.

Die Stellung der Zwickelplatte ist bei der V. Auflage "kopfstehend", wie die nachstehende Marke, mit dem Zwickel-Plattenfehler im linken oberen Zwickel (Feld 3), klar aufzeigt. Der Scan, zu 2400 dpi Bildauflösung, wurde von mir selbst im Jahre 2012 erstellt, ebenso ein entsprechendes Attest. Die Marke wurde dann beim Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer angeboten und versteigert. Bei meiner ersten Ausarbeitung zu MiNr. 6, im Jahre 2015, war sie mir in Vergessenheit geraten und die Bilder schlummerten, aufgrund eines PC-Crash, auf einem Sicherungsdatenträger.



Die nachstehenden 10 Marken der V. Auflage sind von mir selbst eingescannt, die 3. u. 5. Marke in der oberen Reihe aber virtuell in das Bild eingesetzt, die anderen acht Marken sind innerhalb von einem Scan eingescannt.



Die Druckfarbe ist klar olivstichig. Die ersten drei Marken im Bild haben Originalgummierung, die anderen sind ohne Gummierung. Auch hier zeigt sich wieder eine gewisse Veränderung der Druckfarben, bei gewaschenen Marken, gegenüber dem Originalzustand. Die 3. und 4. Marke im vorstehenden Bild könnte man glatt mit Marken der III. Auflage verwechseln, aber ein direkter Vergleich, auch bezüglich der Stellung der Zwickelplatte, bei III. Auflage "normals stehend" und bei V. Auflage "kopfstehend", insofern man den Zwickel-Plattenfehler, wenn er auf Feld 48 im rechten unteren Zwickel vorkommt, als "normal stehend" definiert. Auch das Druckbild ist bei der III. Auflage noch einen Tick schärfer als bei der V. Auflage, die grüne Druckfarbe ist bei der III. Auflage sehr gut flächig deckend und bei der V. Auflage etwas gesprenkelt.



Hier noch ein paar schöne Briefe, auf denen Marken der V. Auflage verwendet wurden.

GEESTEMÜNDE ZOLLVEREIN 24 8 72 (Bildquelle Auktionshaus Heinrich Köhler)



HELIGOLAND 22 SP 1872 (habe ich aus einem Auktionskatalog eingescannt, aber vergessen zu vermerken, aus welchem)



HELIGOLAND 27 OC 1872 (Bildquelle Auktionshaus Rauhut & Kruschel), wohl einer der schönsten Briefe aus der Schillinge-Zeit überhaupt.





HELIGOLAND AU 15 1873 (Bildquelle Auktionshaus Heinrich Köhler)



Bei allen mir bekannten Marken der V. Auflage (MiNr. 6 e) erfolgte der Kammschlag von oben und die Stellung der Zwickelplatte ist kopfstehend (die Merkmale habe ich noch einmal ausführlich in Beitrag [#10] erklärt).



Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 13.08.2017 05:47:37 Gelesen: 25113# 12 @  
Hallo,

bevor ich mit der VI. Auflage weiter mache, muß ich auf die einzeiligen Langstempel "HELGOLAND." (Type 1, mit Schlußpunkt, Höhe der Buchstaben ca. 4 mm) und "HELGOLAND" (Type II, ohne Schlußpunkt, Höhe der Buchstaben ca. 4,5 mm) des Hamburger Stadtpostamtes bzw. der Reichspost eingehen, welche als Herkunftsstempel verwendet wurden. Frankaturen auf Briefen und Postkarten aus Helgoland wurden immer erst dann in Hamburg entwertet, wenn diese unentwertet waren bzw. erst während der Überfahrt von Helgoland nach Hamburg in die Schiffsbriefkästen der Dampfer eingeworfen wurden.

Im Kohl-Handbuch wird bezüglich dem Langstempel Type II darauf verwiesen, dass Herr Wülbern, ein Sammler, der das eine oder andere zum Sammelgebiet verfasste, angibt, dieser Stempel wäre spätestens im Jahre 1872 in Gebrauch genommen worden (Kohl und spätere Handbuchautoren haben diese Angabe übernommen, blieben aber einen jeglichen Nachweis schuldig!). Bis heute konnte ich keinen Beleg dafür finden, dass die Angabe von Wülbern korrekt ist.

Langstempel Type I "HELGOLAND." auf Brief vom 9.August.1872 (Bildquelle Auktionshaus Heinrich Köhler, Boker-Sammlung, MiNr. 3, 6 c und 7 a)



Langstempel Type II "HELGOLAND" auf Brief vom 26.August.1873 (Bildquelle Auktionshaus Heinrich Köhler, Boker-Sammlung, MiNr. 6 g und 7 a). Unten rechts am "D" stempelt hier nur ein bisschen Stempeldreck mit, daher sieht es so aus, als wenn diese Abschläge auch einen Schlusspunkt zeigen würden. Dies ist bei mir im Archiv der Beleg, der durch seinen rücks. angebrachten Durchgangsstempel die früheste datierbare Verwendung für einen Langstempel Type II zeigt.



Auf Marken der I. bis V. Auflage kann ich lediglich nur zwei Exemplare zeigen, die mit diesem Langstempel Typ II entwertet wurden und zwar jeweils eine MiNr. 6 c (III. Auflage). Bei allen anderen bei mir registrierten Marken der MiNr. 6, die mit dem Langstempel Typ II entwertet wurden, handelt es sich, gemäß der Stellung der Zwickelplatte, nur um solche Marken aus der VI. bis VIII. Auflage. Somit ergibt sich auch eine Reihe von Marken, die von Prüfern der falschen Auflage zugeordnet wurden, mehr.

Dieser Postkarten-Abschnitt (amtliches Postkartenformular) mit einer MiNr. 6 c (Feld 20) wurde einmal in einem anderen Forum gezeigt.



Derartige amtlichen Postkarten-Formulare konnten aber erst ab dem 15. Juni 1873 verwendet werden! Durchaus ist somit denkbar, dass Marken der III. Auflage noch im Besitz des Publikums waren. Das Porto für Postkarten nach Deutschland betrug ab vorgenanntem Datum 3/4 Schillinge (vor dem 15.Juni.1875 gab es kein Tarif für Postkarten auf Helgoland und mir ist auch keine Postkarte bekannt, die vor diesem Datum ab Helgoland versendet worden wäre), aber es gab zur Zeit der Einführung der amtlichen Postkarten-Formulare noch keine Marken, mit denen dieses Porto hätte dargestellt werden können, denn die Marken zu 1/4 und 3/4 Schilling wurden erst im August bzw. im September 1873 ausgegeben. Somit blieb zumindest bei Einführung des Tarifs für Postkarten nichts anderes übrig, solche mit 2x 1/2 oder einer 1 Schilling-Marke zu frankieren.

Das zweite Exemplar MiNr. 6 c ist eine lose gestempelte Marke mit Fehlbefund Schulz BPP. Aber vielleicht hat sich Herr Schulz auch einfach nur verschrieben? Selbstverständlich stammt dieser Abschlag vom Langstempel Type II und nicht von Type I. Klar erkennbar, an den größeren Buchstaben, den Abständen zwischen diesen und dem tiefer sitzendem Querstrich im "A". (Bildquelle: Auktionshaus Christoph Gärtner)



Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 13.08.2017 15:10:08 Gelesen: 25078# 13 @  
Hallo,

im Kohl-Handbuch gibt es weitere Fehlangaben.

Moens hatte übermittelt, in der Sammlung Reinheimer gäbe es einen blauen Abschlag des Rundstempel Type I "HELIGOLAND" vom 26.Juli.1873

Dieser Angabe trete ich mit dem nachstehenden, auf ebay eingesammelten Bildchen entgegen.



Und auch am 18. und 27.Juli.1873 stempelte man auf Helgoland mit schwarzer Stempelfarbe.



Gemeint war wohl der 26. Juni.1873, denn mindestens vom 10. bis 26.Juni.1873 stempelte man auf Helgoland mit blauer Stempelfarbe. Ein typischer Übermittlungsfehler, wie er in den damaligen Zeiten, als man nur mündlich oder schriftlich ohne Abbildung der gemeinten Sache Informationen übermittelte, gerne vorkam.

Hier nun Abschläge in Blau, aus dem von mir aufgeführten Zeitraum auf MiNr. 7 b (10.Juni.1873), ferner habe ich noch eine 7 a vom selben und eine 7 a vom 19.Juni.1873 in meinem Archiv gespeichert) und 7 a (26.Juni.1873)

7 b (geprüft Lemberger), Zwickelplatte "kopfstehend" und 7 a (geprüft Schulz), Zwickelplatte "normal stehend"



Nachstehend dann noch vier Stück MiNr. 6 e, aus selbigem Zeitraum, mit Entwertungen in blauer Stempelfarbe. Die erste im Bild befindliche Marke steckt in meiner Sammlung. Die Bildqualität der zweiten und dritten Marke ist bescheiden. Die Stellung der Arabesken in den Zwickeln sprechen eindeutig für eine "kopfstehende" Stellung der Zwickelplatte und die grüne Druckfarbe ist klar olivstichig. Ich führte einige Beiträge zuvor schon an, dass die Stellung der Zwickelplatte in der VI. Auflage (MiNr. 6 f) "normal" stehend war und dies werden wir dann im nächsten Beitrag auch sehen.



Lemberger führt in seinem Handbuch eine MiNr. 6 e mit Datum vom 23.Juni.1873 auf, dann verließen sie ihn. Warum Herr Schulz für die rechts im Bild befindliche Marke vom 23.Juni.1873 ein Attest auf MiNr. 6 f lauten ausstellte, wird wahrscheinlich nur er selbst wissen.



Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 14.08.2017 09:14:25 Gelesen: 25049# 14 @  
Hallo,

nun komme ich zu den neuen Erkenntnissen über die VI. Auflage (MiNr. 6 f).

Im Michel-Katalog wie folgt katalogisiert:

f hellgelblichgrün / karmin (Sept. 1872)

und im Kohl-Handbuch:

f lichtgrün / karmin (Sept. 1872)

Die Datumsangabe bezieht sich aber nur auf das Lieferdatum und nicht auf ein Erstverwendungsdatum. Die Auflage betrug 10.000 Stück.

Die Stellung der Zwickelplatte war entgegen dem Vermerk im Kohl-Handbuch nicht "kopfstehend" sondern "normal stehend", insofern man die Stellung der Zwickelplatte als "normal stehend" definiert, wenn der Zwickel-Plattenfehler auf Feld 48 im rechten unteren Zwickel vorkommt.

Im nachstehenden Bild links drei Marken MiNr. 6 f und rechts eine MiNr. 6 e zum Vergleich. Die zweite 6 f mit Zwickel-Plattenfehler (Feld 48, ferner ist mir ein zweites Exemplar bekannt).



Die 6 e ist im Vergleich zu den anderen drei Marken klar olivstichig. Da Frau Cornelia Brettl BPP einst irrtümlich die dritte Marke im Bild als 6 e signierte und Herr Estelmann BPP ebenso irrtümlich die zweite Marke im Bild als 6 e befundete, ging ich vor zwei Jahren bei diesen drei Marken selbst von 6 e und einer Verfärbung aus. Dies war ein Fehlgedanke meinerseits, ich hätte den BPP-Prüfungen auf dem Gebiet Helgoland einfach nie vertrauen sollen. Hatte ich doch wahrscheinlich schon immer mehr Vergleichsmaterial von MiNr. 6, als es ein Herr Lemberger, ein Herr Schulz, eine Frau Brettl oder ein Herr Estelmann vorrätig hatten. Gut, auch ließ ich mich fehlleiten von der falschen Angabe im Kohl-Handbuch und meinem Glauben, bei einer jeden Auflage müsse der Kammschlag zwingend aus nur einer Richtung kommen. Insofern muß ich mir auch an die eigene Nase fassen, aber nun ist die Sachlage erkannt.

Unter UV ist der Unterschied zwischen den drei 6 f und der 6 e auch klar zu erkennen.



Die VI. Auflage teilt sich nicht nur vom Kammschlag in zwei Sorten auf sondern auch von der Druckfarbe (verbunden mit zwei unterschiedlichen UV-Reaktionen). Durch äußere Einflüsse bedingt, triften die Marken der VI. Auflage oftmals in bläulich- oder in gelbglichgrüne Nuancen ab, zeigen aber nie den Olivstich der Marken der V. Auflage. Bei dieser VI. Auflage treffen die allgemein verfassten Aussagen aus dem Kohl-Handbuch, bezüglich Verfärbungen der MiNr. 6, in Gänze zu.

Die ersten 11 Marken im nachstehenden Bild sind heute Morgen von mir innerhalb von einem Scan aufgenommen worden. Die 12. u. 13. Marke mußte ich mittlerweilen virtuell ins Bild einfügen (wurden aber damals mit gleicher Farbkalibrierung von mir aufgenommen).



1. Reihe 6 e, Kammschlag von oben, Zwickelplatte "kopfstehend"
2. Reihe 6 f, Kammschlag von unten, Zwickelplatte "richtig stehend"
3. Reihe 6 f, Kammschlag von oben, Zwickelplatte "richtig stehend"

Für die zweite Marke in dritter Reihe, dies ist die irrtümlich von Frau C. Brettl BPP als e signierte Marke, gibt es aus oben genannten Gründen einen Fehlbefund meinerseits.

Die zweite Marke in zweiter Reihe wurde einst von Herrn Lemberger BPP als "d" und später von Herrn Estelmann als "e" signiert, ist aber real eine MiNr. 6 f. Sie ist ungebraucht ohne Gummierung und ihr Grün hat sich leicht in Richtung Oliv verfärbt, ist aber noch klar gelbstichiger als beispielsweise die dritte Marke in oberster Reihe. Ferner kommt bei dieser 6 f der Kammschlag von unten und die Stellung der Zwickelplatte ist "normal" stehend.

Die fünfte Marke in zweiter Reihe ist korrekt von Herrn Bühler und Herrn W. Engel als 6 f signiert. Sie ist chemisch gereinigt, daher wirkt das Papier so weiß, und hat einen dünne Auflage Neugummi auf der Rückseite. Dies ist auch unter UV mit einer entsprechenden "Aufheller-Reaktion" verbunden.

Das Frühdatum für 6 f liegt nach meinem Archiv im Moment beim 21.Juli.1873 und dabei handelt es sich um den nachstehenden Beleg (wurde irrtümlich beim Auktionshaus Heinrich Köhler als 6 e angeboten, auch hier verrät die Stellung der Zwickelplatte die VI. Auflage), rückseitig soll sich ein Ankunftsstempel vom 21.Juli.1873 befinden.



Die MiNr. 6 f auf dem nachstehenden Beleg, Entwertungsstempel vom 31.Juli.1871, wurde einst von Herrn Schulz BPP korrekt als VI. Auflage attestiert. Auch hier verraten die Arabesken in den Zwickeln die Stellung der Zwickelplatte.



Beide Marken, auf den vorstehenden Briefen, gehören zu der Gruppe der Marken MiNr. 6 f, bei denen der Kammschlag von oben kommt.

Die oben beschriebenen Merkmale für die VI. Auflage, spiegeln sich in den beiden nachstehend virtuell zusammengesetzten Bildern wider.

Hier eine virtuell zusammengesetzte Gruppe von Marken MiNr. 6 f mit von oben kommenden Kammschlag. Über die vielen verschiedenartigen Farbtönungen bitte nicht wundern, denn die Marken sind von verschiedenen Scannern bei unterschiedlichen Farbkalibrationen und Bildauflösungen aufgenommen. Zum Vergleich habe ich dennoch eine MiNr. 6 e in unterste rechte Ecke gesetzt. Auch hier gilt wieder, auf die Arabesken in den Zwickeln zu achten. Ferner spiegeln sich in diesem Bild auch meine Ausführungen zu dem einzeiligen Langstempel Type II wider.



Und hier eine Gruppe MiNr. 6 f mit Kammschlag von unten. Ebenso mit verschiedenen Scannern aufgenommen. In diesem Bild habe ich aber versucht den Grünton der Marken über eine Bildbearbeitungssoftware gegenseitig anzupassen. Fast alle dieser Marken sind auch entsprechend als 6 f signiert bzw. befundet. Interessant ist die Tatsache, dass Herr Lemberger die gestempelte Marke als 6 f und Herr Schulz irrtümlich als 6 e umsignierte.



Hier dann noch das Vergleichsbild mit den Arabesken.



Schnauf, endlich ist die Sache mit 6 d, 6 e und 6 f klar, zum einen durch die Auswertung der Stellung der Zwickelplatte und zum anderen durch die Auswertung von Frühdaten als auch den verwendeten einzeiligen Langstempeln.

Zu vermerken gilt noch, dass Marken der IV. Auflage weitaus seltener sind, als die der VI. Auflage. Was eigentlich auch klar sein sollte, denn je näher man in zeitlicher Hinsicht an eine damals breiter geworden Sammlerschaft stößt, umso mehr Material ist erhalten geblieben.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 14.08.2017 16:30:33 Gelesen: 25020# 15 @  
Hallo,

ich glaube, da stimmt immer noch etwas nicht!

Wenn ich mir die verschiedenen Auflagen der Michel-Nummern 7 und 8 ansehe, so hat jede Auflage für sich klar definierbare Eigenschaften bezüglich der Druckfarbe, dem Druckbild, dem Kammschlag und bei den vier verschiedenen Auflagen der MiNr. 7 auch die Stellung der Zwickelplatte (welche schon bei MiNr. 1 II verwendet wurde). Ebenso ist dies bei den entsprechenden Berliner Neudruckbogen zu MiNr. 1II/6, 7 und 8 der Fall, dass sich innerhalb einer Auflage alle Eigenschaften wiederholen. Warum sollte dies bei der MiNr. 6 f anders sein?

Sehe ich mir das Druckbild der Marken in der zweiten Gruppe MiNr. 6 f an, dass sind die Marken mit von unten kommenden Kammschlag, so handelt es sich hierbei immer um ein unscharfes. Hingegen die Marken aus der ersten Gruppe 6 f, dass sind die Marken mit von oben kommenden Kammschlag, immer ein scharfes Druckbild zeigen und im Gegensatz zu MiNr. 6 e keinen Olivstich haben.

Die Druckfarben wurden damals fließend gemischt, können gesättigter und weniger gesättigt vorkommen (ein gutes Beispiel liefert MiNr. 15).

Folgen wir, bis auf die fehlerhafte Angabe über die Stellung der Zwickelplatte bei MiNr. 6 f, den Angaben im Kohl-Handbuch und berücksichtigen das zugrunde liegende gebrauchte Material, als auch den Sachverhalt, dass bei anderen Michel-Nummern und den besagten Neudruckbogen bestimmte Eigenschaften immer wieder kehrend sind, dann würden die Definitionen von der IV. bis VI. Auflage so sein:

IV. Auflage (MiNr. 6 d): gelblichgrün (verschiedene Farbsättigungen, unscharfer Druck) / hellrosarot bis dunkelrosarot, Kammschlag von unten kommend, Stellung der Zwickelplatte "normal stehend" (= Zwickel-Plattenfehler auf Feld 48)

V. Auflage (MiNr. 6 e): hellolivgrün (Druck scharf) / karmin (verschiedene Farbsättigungen), Kammschlag von oben kommend, Stellung der Zwickelplatte "kopfstehend" (= Zwickel-Plattenfehler auf Feld 3)

VI. Auflage (MiNr. 6 f): gelblichgrün (Druck scharf) / karmin, Kammschlag von oben kommend, Stellung der Zwickelplatte "normal" stehend (= Zwickel-Plattenfehler auf Feld 48)

Im Moment scheint mir dieser Lösungsansatz, anhand des ausgewerteten Materials, sehr wahrscheinlich.

Bin gespannt, ob es hierzu Meinungen gibt?

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 14.08.2017 19:06:58 Gelesen: 24996# 16 @  
Hallo,

es wird wohl so sein, wie im letzten Beitrag von mir geschrieben. Es gibt dann halt noch ein paar BPP-Fehlprüfungen am Markt mehr, aber das wird sich auf Dauer bereinigen lassen.

Der Übergang von der Verwendung von Marken der III. auf Marken der V. Auflage ist recht gut im August 1872 nachvollziehbar. Davor gibt es nur wenige Verwendungen von Marken der IV. Auflage, aber es sind heute noch recht viele ungebrauchte Marken der IV. Auflage vorhanden. Dies kann sich darin begründen, dass ein bedeutender Anteil der IV. Auflage vom Helgoländer Postamt an damalige Händler wie Moens (bereits im Jahre 1867 versendete das Helgoländer Postamt Marken an Moens), Goldner oder Sigmund Friedl verkauft wurde. Sigmund Friedl eröffnete in Wien sein Briefmarken-Geschäft im Jahre 1872 und es gibt auch eine Paketkarte vom Helgoländer Postamt aus dem Jahre 1879 an ihn, daher ist es möglich, dass er auch schon vorher Briefmarken aus Helgoland bezog.

Paketkarte des Helgoländer Postamtes an den Briefmarkenhändler Sigmund Friedl aus dem Jahre 1879



Die V. Auflage (20.000 Stück) war nachweislich von August 1872 bis Juli 1873 stark in Verwendung und dann folgte die VI. Auflage ab Juli 1873. Diese Auflage hatte aber nur, ebenso wie die IV. Auflage, eine Auflagenhöhe von 10.000 Stück. Ab dem 15. Juni 1873 konnten auch Postkarten ab Helgoland versendet werden und dies überschneidet sich dann recht schnell, und zwar mitten in der Badesaison, mit dem Herausgeben der VI. Auflage. Zugegeben, die meisten noch erhalten gebliebenen Postkarten sind mit einer 1 Schilling-Marke frankiert. Aber dennoch kann gerade dieser Sachverhalt ein Anzeichen dafür sein, dass die 1/2 Schilling-Marken der VI. Auflage schnell aufgebraucht waren und somit auch schon ab August 1873 die VII. Auflage in Verwendung genommen wurde (das für mich im Moment in meinem Archiv erkennbare Frühdatum für die VII. Auflage ist der 14.August.1873). Dadurch erklärte sich auch der hohe Anteil von Marken der VI. Auflage mit Langstempel Type II und das wenige Vorhandensein von ungebrauchten Marken selbiger.

Im nachstehendem UV-Bild sitzt in der Mitte eine klare 6 e, links eine klare 6 d und die rechte eine zuvor als 6 f angedachte Marke. Die beiden die 6 e flankierenden Marken zeigen jeweils selbige, von der 6 e abweichende UV-Reaktion des Gründrucks und haben ein unscharfes Druckbild. Somit halt doch beide 6 d, egal wie weit die Druckfarbe des Rotdrucks auseinander liegt. Druckfarben können bei hier vorliegender fließender Mischung innerhalb einer Auflage stark variieren, aber die sonstigen Eigenschaften wie Druckbild und die Stellung der Zwickelplatte eigentlich nicht, wie auch bei den anderen Auflagen zu erkennen ist. Ferner der Kammschlag bei allen anderen Auflagen, inkl. den Neudrucken, innerhalb der Auflage auch immer gleich ist, entweder nur von oben oder nur von unten kommend, und zwar ohne eine jegliche Ausnahme.



Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 15.08.2017 13:09:47 Gelesen: 24936# 17 @  
Hallo,

die gestempelte Marke, welche ich zusammen mit den ungebrauchten Marken mit Kammschlag von unten kommend gezeigt habe, ist real eine 6 f mit Kammschlag von oben kommend. Sie ist im kleineren Markenformat und diese Marken sind, wie ich vor knapp zwei Jahren anderswo schon betonte, bezüglich des Kammschlags schwerer beurteilbar. Sie passt auch vom Druckbild nicht wirklich zu den anderen, das Druckbild ist feiner und die dünnen Rahmenlinien des inneren und äußeren Rechtecks sind nicht in gleicher Art unterbrochen.

Die Marke wurde einst von Herrn Lemberger als 6 f signiert und dann von Herrn Schulz als 6 e (das f wurde mit einem "e" überstempelt).

In Bogen, bei denen der Kammschlag von oben kommt, sitzen die Marken im kleineren Markenformat in der obersten waagerechten Markenreihe. Die Marke stammt von Feld 3. Dies beweist Feld 48 im Berliner Neudruckbogen I aus 1875, denn auf der Zwickelplatte gibt es einen weiteren Plattenfehler, das ist diese mit Pfeil markierte Schlaufe an der Arabeske. Auch in Bezug auf die Zähnung passt diese Marke optimal auf dieses Feld (natürlich kopfstehend). Dreht man den Bogen um 180 Grad, dann ist es Feld 3.



Die Stellung des "AU" für August im Rundstempel verrät, dass die Marke nicht im Jahre 1872 gestempelt wurde, denn im August 1872 stand das "AU" im Stempel hinter und nicht vor den Tagesziffern. Somit mit ganz großer Wahrscheinlichkeit eine Entwertung aus August 1873.

Die Marken, die auf der linken und rechten Seite oben einen spitzen Ausgleichszahn aufzeigen, habe ich jetzt alle in einen Ordner getan (egal als was sie vorher signiert oder befundet wurden) und werde ich im nächsten Beitrag zeigen.

Der bisher noch nicht gezeigte Zwickel-Plattenfehler von Feld 3, findet sich auch den Berliner Neudruckbogen II aus 1879 und IV aus 1884



Keine Sorge, ich bekomme die Auflagen schon noch auseinander und werde dem BPP erklären, was alles jahrzehntelang auf diesem Sammelgebiet von seinen Prüfern falsch gemacht wurde.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 15.08.2017 17:24:11 Gelesen: 24905# 18 @  
Hallo,

wie groß die Irrungen und Wirrungen bei Helgoland MiNr. 6 und deren Auflagenprüfungen sind, soll dieser Beitrag aufzeigen.

Im November 2016 standen in einem anderen Forum die beiden nachstehenden Marken zur Diskussion (Bildquelle: ebay, Anbieter "kuestrow")







Irrtümlich beurteilte ich innerhalb der damaligen Diskussion diese beiden Marken als MiNr. 6 e.

Richtig ist, dass es sich bei der von den Herren Lemberger BPP und Schulz BPP als 6 d geprüften Marke um keine solche handelt. Sie zeigt weder das Druckbild einer 6 d und der Kammschlag kommt von oben statt von unten.

Der Käufer der beiden Marken teilte später mit, dass es sich gemäß neuer Prüfung Estelmann BPP bei der befundeten eindeutig um eine 6 e handeln würde und die Marke nun entsprechend signiert sei. Leider ist mir wirklich eine Fehleinschätzung am Bild unterlaufen und Herrn Estelmann eine Fehlprüfung am Original, da die unterschiedlichen Arabesken die Stellung der Zwickelplatte verraten (siehe Pfeile) und somit ist es eine MiNr. 6 f, mit feinem Druckbild, ein gut deckendes, zart aufgetragenes lichtes Grün und Kammschlag von oben kommend. Auch das Verwendungsdatum ist abermals August 1873, wie bei den meisten MiNr. 6 f. Selbiges gilt für die oben gezeigte zweite Marke, nur dass deren Grün noch mehr an ein "Maigrün" erinnert, wie im Kohl-Handbuch für diese Auflage beschrieben.

Hier die beiden Marken im Vergleich, zu der MiNr. 6 e von Feld 3 mit Zwickel-Plattenfehler "zungenförmige Einkerbung" und Stempeldatum vom 6.Juli.1873



Nebenbei möchte ich vermerken, dass ich mittlerweilen in Erfahrung bringen konnte, dass der Urstempel für die Zwickelplatte noch heute in Berlin im Museum lagert und dass auch an diesem Urstempel erkennbar ist, dass eine der vier Arabesken eine klar abweichende Form zu den anderen drei aufzeigt.

Dann war mir in meinen alten, kürzlich erst wieder gefundenen, Bilddateien aufgefallen, dass die zweite Marke mit Stempel vom 10.August.1873 mir schon im Jahre 2009 vorlag. Hier ein Vergleichsbild von damals, mit zwei Stück MiNr. 6 e



Stimmt, ich selbst hatte ein Fotoattest für diese Marke im Oktober 2009 ausgestellt und sie wurde dann in der 109. Dr. Reinhard Fischer Auktion zum Ausruf von Euro 400.- angeboten und auch versteigert.



Warum im ebay-Angebot das von mir ausgestellt Attest nicht gezeigt wurde, entzieht sich im Moment meiner Kenntnis. Vielleicht lag es der von "kuestrow" gekauften Sammlung nicht bei? Schade, wenn es gezeigt worden wäre oder hätte können, dann hätte dieser Sachverhalt im letzten Jahr mich schon zu neuen Anstrengungen, die Sache mit der richtigen Auflageneinteilung von Marken der MiNr. 6, verleitet. Aber nun ist es ja geschafft. Jedoch frage ich mich, mit welchem Vergleichsmaterial arbeitet eigentlich Herr Estelmann BPP bzw. hat er überhaupt welches?

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 16.08.2017 09:22:10 Gelesen: 24856# 19 @  
Hallo,

das Problem der korrekten Unterscheidung von Marken der Helgoland MiNr. 6 nach ihren verschiedenen Auflagen, ist seit mehr als 100 Jahren bekannt. Als Sammler dieser Marken wundert man sich spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn man mehrere geprüfte Marken der MiNr. 6 angesammelt hat und man sich dann fragt, warum bei eigentlich gleich aussehenden Marken der gleiche oder verschiedene Prüfer zu unterschiedlichen Prüfungsergebnissen gekommen ist? Wie eingangs schon geschrieben, konnten bisher veröffentlichte Handbücher diese Fragen auch nicht erschöpfend beantworten. Zumindest dann nicht, wenn man sich nicht unendlich tief in die Materie einarbeitet und über viel Vergleichsmaterial verfügt. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass man die Erklärungen in den Handbüchern auch falsch interpretieren kann, wenn einem vielerlei von Prüfern falsch klassifizierte Marken vorliegen.

In meiner Ausarbeitung im Oktober 2015 hatte ich leider keine Auswertung über die Verwendungsdaten vorgenommen und ich konnte und wollte mir auch nicht vorstellen, neben mir bereits bekannten Fehlprüfungen von Lemberger und Schulz, dass auch Cornelia Brettl BPP leider des Öfteren fehlerhafte Beurteilungen, in der Unterscheidung der verschiedenen Auflagen von MiNr. 6, unterlaufen waren. So vertraute ich leider verschiedenen von Ihr ausgestellten Befunden zu MiNr. 6 f, rein in dem Glauben, wenigstens sie muß es doch gekonnt haben. Das man aber leider quasi keiner der in der Vergangenheit erfolgten BPP-Prüfungen bezgl. Helgoland MiNr. 6 vertrauen darf, ist leider nun klar gewordene Realität. Meine Frustration, über das Elend der vielen Fehlprüfungen von BPP-Prüfern im Sammelgebiet Helgoland, ist enorm groß. Als Sammler sowie als Händler möchte ich doch Gewissheit haben, dass es sich auch tatsächlich um die Auflage handelt, welche ich mir für die Sammlung gekauft habe oder einem Sammler anbiete.

Kürzlich wurde die nachstehende Marke auf ebay verkauft (Bildquelle: Anbieter "flynnboy"). Die Marke ist von Herrn Lemberger BPP als "6 f" signiert, aber dies entspricht leider nicht der tatsächlichen Auflage und im Vergleich mit der zuvor gezeigten, von Herrn Schulz BPP falsch klassifizierten Marke, sehen wir auch warum.





Bei beiden Marken sehen wir die gleiche Stellung der Zwickelplatte, welche ich im Moment als "normal stehend" deklariert habe. Bei der linken Marke kommt der Kammschlag von unten, bei der rechten von oben. Jeweils erkennbar an den spitzen Zähnen oben bzw. unten, auf der linken und der rechten Seite. Im Kohl-Handbuch wird erklärt, dass das Druckbild der IV. Auflage unscharf ist und die grüne Druckfarbe ein ausgesprochen schmutziges, trübes, aber ziemlich helles Gelbgrün ist. Im Vergleich zu der "lichtgrünen" MiNr. 6 f, wird dies dann auch deutlich sichtbar. Betrachtet man im Vergleich gebrauchte Marken der MiNr. 6 d, so spiegeln sich die Merkmale der linken Marke in diesen wider und durch die Verwendungsdaten zuordnungsbar.

Im Beitrag [#9] hatte ich schon einige Marken und Briefe der MiNr. 6 d (IV. Auflage) gezeigt, u.a. die Fehlprüfungen von Herrn Lemberger, bei dem Viererblock und dem Oberrandstück. Aus diesem Beitrag wissen wir, dass alle diese Marken der IV. Auflage einen von unten kommenden Kammschlag zeigen. Nun habe ich alle mir im Moment vorliegenden Marken der MiNr. 6, bei denen der Kammschlag von unten kommt, herausgesucht und zeige ich im nachstehenden Scan.



Im Kohl-Handbuch wird angegeben, dass bei der IV. Auflage die Farbe der Zwickel blaßrosa sein soll, aber dies trifft nur auf einen Teil der Auflage zu. Vor knapp zwei Jahren wurde bereits von mir aufgezeigt, dass vor allem die Farbe der Zwickel innerhalb einer Auflage stark variieren kann. Nachstehend acht Marken der V. Auflage, aufgenommen innerhalb von einem Scan, bei denen auch verschiedene Farbtönungen der Zwickel zu ersehen sind.



Im hier dargestellten Vergleich, ist der Unterschied zwischen dem hellen Gelbgrün der IV. Auflage und dem Olivgrün der V. Auflage, gut zu erkennen. Der Vorteil für alle Betrachter liegt darin, dass hier die beiden Auflagen mit genügend Marken, bei denen die Bilder mit jeweils identischen Scannereinstellungen aufgenommen wurden, dargestellt werden können.

Im Bild der Marken der IV. Auflage, sticht die dritte Marke in unterer Reihe hervor. Sowohl von ihrem etwas im Verhältnis zu den anderen sieben Marken sauberer ausgeführtem Druck, den tieffarbigen Zwickeln und dem weißen Papier. Das weiße Papier begründet sich ganz einfach dadurch, dass das Papier stark gereinigt und mit Neugummi versehen wurde. Im direkten Vergleich zu bereits gezeigter Marke MiNr. 6 f, wird aber auch hier deutlich, dass es sich dennoch um einen unscharfen Druck handelt und von der klar unterschiedlichen Farbgebung der grünen Druckfarbe ganz zu schweigen.



Im nachstehenden Bild sind Bilddateien von Marken, die mit einem von unten kommenden Kammschlag gezähnt wurden, fremder Herkunft dargestellt. Da diese Marken auf einem oder mehreren anderen Scannern mit von meinen Einstellungen abweichender Farbkalibrierung aufgenommen wurden, kann man die Farben nicht 1:1 mit meinen Scans vergleichen. Zu ersehen ist aber, dass es sich jeweils um einen unscharfen Druck handelt und somit diese vier Marken eindeutig aus der IV. Auflage (MiNr. 6 d) stammen.





Ich möchte nicht ausschließen, dass mir an den vorstehenden Marken im Jahre 2008 vielleicht auch derartige Fehlbeurteilungen unterlaufen wären. Das Beispiel zeigt aber in jedem Fall auf, dass es als Prüfer unabdingbar ist, sich auch mit den druck- bzw. herstellungstechnischen Eigenschaften der Marken auseinanderzusetzen, welche man prüft und dies war wohl im Sammelgebiet Helgoland bisher nie in einem ausreichenden Umfang geschehen. Durchaus hatte ich aber immer die Vorstellung, BPP-Prüfer hätten dies immer gemacht und würden in Vergleichsmaterial schwimmen, aber diese Vorstellung ist zumindestens auf diesem Sammelgebiet in der Luft zerplatzt.

Im nachstehenden Bild habe ich sechs Marken der MiNr. 6 f zusammengefasst. Die Bilddateien wurden mit verschiedenen Scannern aufgenommen und ich habe nur eine Anpassung in der Belichtung der Bilder vorgenommen. Alle sechs Marken zeigen die selbe Stellung der Zwickelplatte ("normal stehend"), der Kammschlag wurde von oben angesetzt und die Druckfarbe ist ein "lichtgrün" bzw. ein "maigrün". Letztendlich weit weg von der gelbgrünen Druckfarbe der IV. und der olivgrünen der V. Auflage. In "maigrün" steckt ein leichter Blauanteil, da es u.a. mit preußischblau verschnitten wird.



Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 18.08.2017 10:00:25 Gelesen: 24801# 20 @  
Hallo,

nun zuletzt die Marken der VII. und VIII. Auflage.

Im Michel sind diese wie folgt katalogisiert:

y dickes gegittertes Papier ("Leinenpapier")
g bläulichgrün / dunkelkarmin (Juli 1873)
h lebhaftbläulichgrün / karmin (Sept. 1873)

und im Kohl-Handbuch:

B. dickes gegittertes Papier
g mattbläulichgrün (Druck unscharf) / dunkelkarmin (Juni 1873)
h lebhaft(bläulich)grün (Druck scharf) / karmin (Sept. 1873)

Die Auflagenhöhe jeweils 20.000 Stück.

Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden letzten Auflagen gegenüber den zuvor gedruckten ist das Papier. Es hat bei Durchsicht ein gitterartiges Muster. Das es auch dicker als das Papier der vorigen Ausgaben sein soll, ist mir ein kleines Rätsel. Es mag sich starrer anfühlen, aber Papiermessungen an Marken ohne Gummierung zeigen, dass die zuvor verwendeten Papiere in der Regel genauso dick sind.

Nachstehend ein Vergleichsbild bei Durchsicht (Marken einfach gegen eine Lichtquelle halten), mit Marken aus der II. bis V. Auflage im Vergleich mit Marken der VII. und VII. Auflage. Das gitterartige Muster im Papier der beiden letzten Auflagen, ist klar zu erkennen.



Die VII. und VIII. Auflage unterscheidet sich dann wiederum in der Druckausführung. Hierzu gibt das Kohl-Handbuch die notwendigen Informationen an, VII. Auflage unklarer Druck, VIII. Auflage scharfer Druck. Nach meiner Beobachtung kann die rote Druckfarbe der Zwickel, aufgrund fließender Farbmischung bei der Herstellung, durchaus in beiden Auflagen etwas variieren. Die grüne Druckfarbe kann durch spätere äußere Einflüsse varieren.

Betrachtet man genügend Marken beider Auflagen, so wird der Unterschied, unklarer und scharfer Druck, deutlich sichtbar.

Marken der VII. Auflage (MiNr. 6 g)



Die Angabe über das Ersttagsdatum "6.7.73" für die VII. Auflage im Kohl-Handbuch, kann ich leider nicht nachvollziehen, in meinem Archiv ist die früheste gestempelte Marke dieser Auflage die oben im Bild gezeigte vom 14.August.1873

Marken der VIII. Auflage (MiNr. 6 h)



Die beiden vorstehenden Bilder sind zwar jeweils ein Mix von Scans verschiedener Herkunft, aber ich denke jeder kann nachvollziehen, dass die Marken der jeweiligen Auflage korrekt zugeordnet sind. Dies zeigt sich dann auch an dem nachstehenden UV-Bild. Das Grün der Marken der VII. Auflage reagiert deutlich heller und das Grün von Marken der VIII. Auflage deutlich dunkler. Die beiden UV-Reaktionen sind sogar so deutlich unterschiedlich, dass man UV-Farbbezeichnungen vergeben könnte.



Hier noch ein schöner Dreierstreifen der MiNr. 6 g auf Briefstück (Bildquelle: Auktionshaus Christoph Gärtner).



Und dann ein Brief, frankiert mit Marken MiNr. 6 h und 7 c (dieser Brief gehörte im Jahre 2009 mir und es handelt sich um Eigenscans, heute würde ich den Brief mit 1200 statt 200 dpi einscannen). Bei zwei anderen einst als angeblich mit 6 h frankierten Marken, sind leider die Bilder so winzig bzw. so schlecht, dass ich nicht erkennen kann, ob es sich wirklich um Marken der VIII. Auflage handelt. Durchaus habe ich aber meine Zweifel, einmal sogar wegen dem Verwendungsdatum, dass es sich um solche handelt. Bei dem nachstehenden handelt es sich tatsächlich um eine Marke der VIII. und letzten Auflage.





Die Stellung der Zwickelplatte ist bei den beiden letzten Auflagen "normal stehend", insofern man den Zwickel-Plattenfehler, wenn er auf Feld 48 im rechten unteren Zwickel vorkommt, als "normal stehend" definiert. Der Kammschlag wurde bei beiden Auflagen jeweils durchgängig von oben angesetzt.

Durchaus kommen auch bei diesen beiden Auflagen Fehhlprüfungen vor, aber irgendwann bin selbst ich es leid, das Elend weiter aufzuzeigen.

Gebrauchte Marken der VIII. Auflage sind nach meinem Dafürhalten extrem unterbeweret, da nur sehr selten vorkommend.

Beste Grüße
Markus
 

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