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Thema: (?) (234) Entgeltvermerke - sammelwürdig ?
Das Thema hat 251 Beiträge:
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Henry Am: 12.02.2009 08:33:06 Gelesen: 352580# 127 @  
@ Carolina Pegleg [#126]

"Jedenfalls werden hier Poststücke ausserhalb des normalen Poststroms transportiert, um dann zu günstigeren Preisen im Bestimmungsland in den Poststrom eingeschleust zu werden"

Genau das meinte ich in meinem Beitrag [#122]. HEFO58 hat es in Beitrag [#124] etwas gekonnter formuliert.

Aber das hat nach meiner Auffassung nichts mit RE-MAILING zu tun. Re-Mailing heißt für mich, ein inländischer Versender bringt seine Post ins Ausland, um sie von dort in sein Heimatland zurücksenden zu lassen. Diese Art liegt hier nicht vor.

Henry
 
Jürgen Witkowski Am: 12.02.2009 10:08:54 Gelesen: 352572# 128 @  
@ Carolina Pegleg [#126]

Die Suche auf den internationalen Seiten der DHL war eine gute Idee. Auf den deutschen Seiten habe ich zu dem Thema nichts finden können.

Henry hat natürlich Recht, dass es sich nicht um ein typisches Re-Mailing handelt. Ich denke, Global-Mail ist das Zauberwort. Der Flughafen Frankfurt/Main als klassische Drehscheibe für den internationalen Luftpost- und Luftfrachtverkehr, bietet sich als Standort für ein Verteilzentrum geradezu an.

Das Buch aus 2003 zeigt sehr viele interessante Grundlagen auf, obwohl es durch die rasante Entwicklung auf diesem Sektor vermutlich an vielen Stellen nicht mehr ganz aktuell sein wird.

Ich habe noch ein Beispiel gefunden, wo der Absender seinen Firmensitz in Kanada hat. Da der Umschlag in den Farben des firmentypischen Corporate-Design gehalten ist, entspricht der Entgeltvermerk nicht ganz den Vorschriften. Als Farben für den Entgeltvermerk sind gemäß der DHL-Webseite nur schwarz und dunkelblau zugelassen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 12.02.2009 23:26:40 Gelesen: 352546# 129 @  
@ Henry [#127]

Ich wollte dir mit meinem Beitrag nicht widersprechen, sondern nur ergänzen. Insbesondere konnten wir gemeinsam identifizieren, dass der Entgelt bezahlt Vermerk der DHL zugeordnet werden kann. ABA remail ist die von Dir beschriebene Situation: Versender in Land A gibt Briefe bei der Post in Land B auf zur Zustellung im eigenen Land. Die Poststücke werden dann in dem Fall von der Postanstalt des Landes B nur geradewegs wieder zurück über oder an die Grenze geschafft und dort der Postanstalt des Landes A zur weiteren Behandlung und Zustellung übergeben. Diese Variante des Remailing scheint weitgehend verboten zu sein. Eine weitere Variante ist ABB remail, wozu ich nicht viel sagen kann.

Ein Riesengeschaft ist aber weiterhin ABC remail, wobei ein Versender wohnhaft in A, seine an Land C gerichtete Post bei der Post des Landes B aufgibt. Nun ist es heute nicht mehr so, dass der Versender selbst über die Grenze fahren muss. Man bedient sich eines internationalen Spediteurs. Viele ehemals staatliche Postanstalten haben Kooperationen mit Logistikunternehmen. Die DHL, zum Beispiel, macht also in anderen Ländern der nationalen Post Konkurrenz, in dem sie anbietet Massensendungen ins Ausland abzuwickeln. So war der Fall im Brief aus [#126]: Aufgabe bei der DHL in England, Verschiffung im Container nach Frankfurt, dort Übergabe an die DPAG, die gerade mal den Versand in die USA übernahm und ab Übergabepunkt sind die Amis zuständig.

Dies erklärt dann auch die deutsche Rückanschrift: Das Porto war nur bezahlt von Deutschland nach USA. UPU Verträge über die kostenlose Rücksendung unzustellbarer Post treffen nicht zu bei einem "Rück"versand in ein Land, aus dem der Brief gar nicht gekommen ist. DIe USPS könnte den Brief bei Rücksendung nach England also mit Nachporto belegen. Also leiht die DHL dem englischen Versender eine deutsche Postfachanschrift.

Die Bezeichnungen ABA remail, ABC remail etc. stammen vermutlich aus dem Regelwerk der UPU. Ich habe remailing so benutzt wie es wohl hier verstanden wird. Ist ja ein englisches Wort. Wie Du schreibst gab es eine Bedeutungsverschiebung bei der Aufnahme des Wortes in das deutsche und "remailing" auf deutsch erfasst nur die ABA Situation. Das mag gut sein. Ich glaube Dir das. Ich wollte sicher mit dem Begriff nicht verwirren.
 
Carolina Pegleg Am: 14.02.2009 03:04:40 Gelesen: 352521# 130 @  
Hier noch ein paar weitere Beispiele in Ergänzung zu den zuletzt gezeigten [#102] [#112] [#121] [#126] und sicher noch weiteren Briefen in diesem Thema.

Von Australien nach Kanada unter Einschaltung von TNT Mailfast / Hongkong. Ich meine hinter TNT steckt die niederländische Postverwaltung, so wie hinter DHL die Deutsche Post AG.



Noch einmal TNT Mailfast / Hongkong. Diesmal ein Brief von Japan in die USA.



Ein etwas älterer Beleg von 1992, der das Datum erkennen lässt. Von Deutschland nach Grossbritannien unter Einschaltung der niederländischen Post.



Schliesslich von Australien nach Kanada über Singapore.


 
Henry Am: 14.02.2009 13:56:42 Gelesen: 352507# 131 @  
@ Carolina Pegleg [#129]

Danke für die Ausführungen, sie haben mir den Horizont erweitert. Ich habe mich auch nicht widersprochen gefühlt.

Mehrere Fragen sind aber hierzu jetzt aufgetaucht: DHL und TNT arbeiten in diesem System doch als "privat gewerbliche" und nicht als "staatliche" Unternehmen. Unterliegen sie da überhaupt den UPU-Regeln? Treten diese Regeln nicht erst in Kraft bei der Einschleusung in den regulären Postverkehr? Worin genau ist da jetzt der Gewinn den Versender oder die Unternehmen zu sehen, die dieses Verfahren anwenden?

Ich sehe den Gewinn nur im Ausnutzen günstiger Massentarife im Ausland, oder kann mir da jemand anderweitig die Augen öffnen?

fragt
Henry
 
Carolina Pegleg Am: 14.02.2009 17:07:45 Gelesen: 352498# 132 @  
@ Henry [#131]

Du hast schon ganz recht. Bei der ABC remail wird das Postgut von A nach B ausserhalb der Kanäle und der Geltung des Weltpostvertrages transportiert. Ich bin da aber wirklich kein Experte und habe teils auch erst die Diskussion hier zum Anlass genommen mich auf dem Internet nach weiteren Informationen umzuschauen. Eine kurze Erklärung der verschiedenen Arten von remail auf deutsch habe ich hier gefunden:

http://www.postunion.de/110.html

Der Vorteil für den Versender liegt natürlich in den im Vergleich zur einheimischen Post günstigeren Tarifen.

Insgesamt scheint es mir zu dem Thema wenig Information zu geben. Insbesondere auch sehr wenig, was diese Versendungsarten philatelistisch aufarbeitet. Mal von dem oben in [#126] angesprochenen Buch abgesehen, was einen Katalog der verschiedenen vorkommenden "Entgelt bezahlt" - Vermerke (= postage paid indicia, PPIs) der verschiedenen beteiligten Postanstalten enthält. Die Unterscheidung zwischen privat und staatlich kann man heute ja kaum noch ziehen.

Man muss das remailing (jetzt bin ich doch wieder bei dem Begriff) wohl im Kontext der fortschreitenden Marktöffnung und Liberalisierung der Postdienste weltweit sehen. Die durch die Marktöffnung intendierten Effekte sind allenfalls positiv für Großkunden in Form sinkender Preise und für neue Anbieter in Form zusätzlicher, bislang nicht bestehender Marktchancen. Für uns "Normalkunden" gibt es nur deutliche Nachteile wie Preiserhöhungen für Einzelbriefsendungen und Verschlechterung des Services.

Der hier derzeit an anderer Stelle diskutierte Trend bei dem Verlust von Postsendungen gehört auch dazu. Die volkswirtschaftlich-theoretisch zu erwartenden positiven Effekte der Liberalisierung und "Entstaatlichung" haben sich weder bei mir hier in den USA noch offenbar in Deutschland in puncto Preisen und Qualität eingestellt. Ändern kann man daran nichts.

Marktliberalisierung ist ein politisches Dogma, eine Glaubensfrage so zu sagen. Dafür kommt die Post aus Deutschland jetzt aus Singapore und wir haben ein neues interessantes Sammelgebiet.
 
Georgius Am: 20.05.2009 13:59:16 Gelesen: 351741# 133 @  
@ Concordia CA [#59]

Hallo Jürgen,

dieser Tage lag der gezeigte Info-Brief in meinem Kasten.

Diese Abstempelung auf der 35ct-Marke ist für mich völlig neu. "Frankierservice Deutsche Post, 08.05.09 / Entgelt bezahlt / Briefzentrum 04"

Witzig dabei - die Effizienz, die im Werbeslogan hier hoch gelobt wird, kann ich nicht nachvollziehen.

Hast Du vielleicht eine Erklärung für diese Methode?

Fragt mit freundlichen Grüßen

der wißbegierige
Georgius


 
teenage_dirtbag Am: 22.05.2009 11:38:53 Gelesen: 351693# 134 @  
Das ist eine Infobrief-Sendung. Bei mit Postwertzeichen freigemachten Infobrief-Sendungen (und Infopost) muss der Absender die Briefmarke durch Absenderstempel entwerten, also bereits gestempelt einliefern - somit entfallen als Dienstleistung der Post der Arbeitsgang der Entwertung, deshalb das vergünstigte Entgelt.

Der Absender kann - z. B. wenn er die erforderliche Stempelmaschine nicht hat - die Briefe durch den Frankierservice der Post stempeln lassen gegen zusätzliches Entgelt für diesen Dienst.
 
Georgius Am: 04.06.2009 15:02:29 Gelesen: 351392# 135 @  
@ teenage_dirtbag [#134]

Hallo teenage_dirtbag,

Danke Dir für die Erleuchtung, die mir Dein letzter Absatz gebracht hat. Die anderen Entwertungsstempel lagen mir bis dato bereits vor, nur diesen kannte ich in Kombination mit Marke noch nicht.

Viele Grüße
Georgius
 
privatpostsammler Am: 04.06.2009 18:17:36 Gelesen: 351378# 136 @  
Hier zwei zum Thema passende Belege aus dem Bereich der Privatpost.

Beim ersten Beleg ist aus meiner Sicht alles klar und erkenntlich. Maschinensortierung seitens TNT als Infopost auf EXTERN mit Frankierung und Weitergabe an die DPAG. Zustellung durch die DPAG in meinen Hausbriefkasten.

Der zweite Beleg stammt aus einem in NRW aufgekauftem Konvolut und trägt einen "Entgelt Bezahlt" Aufdruck mit Tagesdatum und keine Codierstreifen der DPAG. Ich vermute dieser wurde seitens TNT selbst zugestellt.

Doch welchen Sinn hat dann der Stempel?


 
Stefan Am: 04.06.2009 19:40:31 Gelesen: 351359# 137 @  
@ privatpostsammler [#136]

Der zweite Beleg stammt aus einem in NRW aufgekauftem Konvolut und trägt einen "Entgelt Bezahlt" Aufdruck mit Tagesdatum und keine Codierstreifen der DPAG. Ich vermute dieser wurde seitens TNT selbst zugestellt. Doch welchen Sinn hat dann der Stempel?

Dieser Maschinenstempelabschlag gehört zu TNT aus 47441 Moers und wurde in dem Zeitraum eingesetzt, nachdem der Vorgänger Blitz-Logistik vollständig in TNT umfirmierte. Die Lizenz selbst kann seit der Erteilung vor 10 Jahren einige Daten aufweisen:

1999-2002 in Krefeld und ab 2001 (zuerst parallel) anschließend in Duisburg;
2003-2005 "Blitz Logistik TPG Post Company" in Moers unter der Leitung der TPG Post = früherer Name von TNT;
2005 Umfirmierung in TNT Post (Stempelabschläge mit und ohne dem Wort "TNT");
ca. Mitte 2008 zog die Briefsortierung nach Essen; die Lizenz "zog" nach Ratingen

Damit dürfte es sich um eine der ersten erteilten Lizenzen in NRW handeln.

Dein Stempelabschlag bzw. vielmehr das dazugehörige Stempelgerät findet sich bereits bei der "Blitz Logistik TPG Post Company" ab 2003, teils mit "Entgelt bezahlt"-Vermerk und Kundenklischee und ist relativ häufig in der Region zu finden. Der Sinn des "Entgelt bezahlt"-Vermerkes ist mir nicht bekannt.

Der Brief selbst wurde von TNT zugestellt.

Gruß
Pete
 
Stempelwolf Am: 04.06.2009 21:39:59 Gelesen: 351341# 138 @  
Letzte Woche fand ich diesen Umschlag in meinem Briefkasten. Die Deutsche Post scheint sich so zu den privaten Anbietern abzugrenzen.



Beste Grüße
Wolfgang
 
DL8AAM Am: 05.06.2009 14:15:58 Gelesen: 351315# 139 @  
@ Stempelwolf [#138]

Hallo,

tippe eher, dass der Absender das gleich hat mit aufgedruckt (lassen).

Ist mir in den letzten Monaten besonders bei höchst dubiosen Gewinnspiel bzw. Gewinnbenachrichtungen aufgefallen, dass diese oft an sehr prominenter Stelle, sehr gut sichtbar diesen "Slogan" im gewohnten Postgelb mit Hörnchen aufbringen, scheinbar um bei den unbedarften Adressaten "noch" glaubwürdiger bzw. "offizieller" zu erscheinen. Wenn ich ich DP-Regeln richtig verstanden habe, ist dieser Zudruck durch den Absender möglich, von der Post sogar gewollt (?) aber falkultativ.

Gerade heute kam übrigens eine Infopost Werbung (mir) erstmals (aufgefallen) mit einem entsprechenden postgelben Zudruck mit der neuen Firmenbezeichnung "Deutsche Post DHL", da die Umstellung ja schon vor 2-3 Monaten stattgefunden hat, befürchte ich fast, dass ich die Dokumentation dieser Umstellung verschlafen habe. Man muss wirklich jeden täglichen Werbeumschlag auf das genaueste auf "Neues" untersuchen, aber ich glaube das Altpapier ist lange nicht weggebracht worden >> Die Hoffnung lebt.

http://www.dp-dhl.de//mlm.nf/dpwnew/presse/postforum/04_2009/postforum_04_2009.pdf

Mit der neuen strategischen Ausrichtung ist auch ein neues Erscheinungsbild verbunden. Das Konzernkennzeichen lautet statt „Deutsche Post World Net“ nunmehr „Deutsche Post DHL“. Der neue Name steht für übersichtliche Strukturen, eine neue Durchlässigkeit im Konzern und integrierte Lösungen für die Kunden. Das Posthorn hat deshalb nicht ausgedient. Man findet es wie bisher in Verbindung mit „Deutsche Post“.

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 10.06.2009 18:52:17 Gelesen: 351161# 140 @  
@ DL8AAM [#139]

So, nun mal etwas Zeit zum Scannen gehabt.

Hier ist der besprochene "erste seiner Art" Beleg, der mir bewusst unter die Augen gekommen ist.



In der Welle steht noch "Ein Service der Deutschen Post" während der Zusatz bereits die neue Firmierung "Deutsche Post DHL" angibt. Ich kann mich an dutzende Werbeumschläge mit entsprechenden "alten" postgelben Zusatz "Deutsche Post" erinnern, leider habe ich keinen mehr gefunden. Man muss wohl wirklich jeden Werbeumschlag aufheben. Habe mir schon neue Kartons organisiert, zum Glück ist noch viel Platz auf dem Dachboden. Kann mich dann hochschleichen, wenn die Frau zur Arbeit ist.

Gibt es Informationen, Richtlininen der Deutschen Post über die Verwendung dieses Zudrucks? Wird ja, wie die INFOPOST-Wellen auch, i.d.R. durch den Kunden aufgebracht, wobei ich mir ganz sicher bin, dass es von der Deutschen Post darüber genaueste Regeln und Ausführungsbestimmungen gibt. ;-)

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 10.06.2009 18:57:52 Gelesen: 351158# 141 @  
@ Concordia CA [#244]

Hi,

wollte das schon früher fragen, aber immer vergessen:

Hast Du eine Idee was die senkrechte Angabe "01150" neben dem Rechteck aussagt? Solche Nummern erscheinen sehr häufig im Zusammenhang mit dieser Art von PPIs.

Gruß
Thomas
 
Jürgen Witkowski Am: 10.06.2009 21:14:12 Gelesen: 351148# 142 @  
@ DL8AAM [#141]

Ich habe ein Merkblatt der Deutschen Post aus dem Jahr 1998 mit dem Titel "Infopost und Kataloge national" vorliegen. Darin wird diese Art der Freimachung als "DV-Freistempelabdruck mit Abrechnungsnummer" bezeichnet. Es handelt sich also offensichtlich um eine Abrechnungsnummer.

Diese Freimachungsart besteht immer noch, wie der angefügte Beleg aus diesem Jahr zeigt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
DL8AAM Am: 17.06.2009 17:45:39 Gelesen: 350959# 143 @  
Hallo,

hier noch ein weiterer "Porto"-Vermerk.

Unter den "Gebühr-bezahlt" Belegen aus den USA, die mir gerade in die Hände gefallen sind - nochmals danke an Arno - fand ich auch einen Umschlag, der vorerst erstmal in diese Kategorie fällt (?)

In den USA haben verschiedene Institutionen (Senat, Kongress, Repräsentantenhaus) bzw. einige dessen Mitglieder Portofreiheit. Besser sie geniessen seit 1775 ein gewisses Portoprivileg "Franking Privilege", d.h. diese Institutionen zahlen der US Post für dieses Privileg Gebühren. Der US Senat zum Beispiel 34,3 Millionen $ im Fiskaljahr 2006. Über die letzten Jahre wurde dieses Privileg aber immer eingeschränkt, erkennbar daran, dass 1988 noch 113,4 Millionen $ anfielen.

Diese Privileg unterliegt auch gewissen Auflagen und Regeln, u.a. hinsichtlich des Inhalts, Menge, Zielgruppe und des Zeitpunkts (z. B. Sperrzeiten vor Wahlen, um steuerbezahlte Wahlwerbung zu unterbinden). Auch müssen zum Teil Hinweise auf die Kosten einer Mailingaktion angegeben werden "Prepared, Published, and Mailed at Taxpayer Expense", geplant war auch "The aggregate cost of this mailing to the taxpayer is _____".

Die Freimachung bzw. das Franking Privilege wird auf den Umschlägen durch den Namenzug des Berechtigten "oben-rechts" angezeigt, handschriftlich oder auch faximiliert bei Massensendungen. Man bezahlt sozusagen mit seinem guten Namen. ;-)

Bisher wusste ich nur davon, nun habe ich einen Beleg vorliegen BESTEN DANK, in meiner Begeisterung wollte ich den schnell vorstellen. Mal schauen, was ich sonst noch entdecke.



Undatierter Brief aus einer Massenversendung eines US Senators, erkennbar an dem Zusatz U.S.S. unter dem Namenszug, leider kann ich diesen (noch) keiner bestimmten Person zuordnen. Vielleicht jemand hier? Unter dem "Franking" wurde per Drucker "PRSRT STD" für "presorted standard" aufgebracht. Der Ort des Addressaten (Greenville, NC) des Briefes ist erkennbar durch die Postleitzahl 27858 in der Kodeleiste. Möglicherweise handelt es sich um einen Senator für North Carolina? Was der Zusatz B*TLTPI in der Kodeleiste bedeutet, ist mir noch unklar.

Auf http://www.linns.com/howto/refresher/evolution_20071029/refreshercourse.aspx (Abb. 4) findet sich ein weiteres Beispiel, hier vom U.S. Senator Richard Nixon von 1951 !

Da sagt mir noch einer, "Entgeltvermerke" seien nicht sammelwürdig. ;-)

Fürs tiefer einlesen, weitere Infos u.a. auf

http://www.senate.gov/artandhistory/history/minute/Senate_Ends_Franked_Mail_Priviledge.htm

http://rules.senate.gov/public/index.cfm?FuseAction=RulesOfSenate.View&Rule_id=d58b45ca-ee56-491e-8c49-66545970a0fc&CFID=6781851&CFTOKEN=28165906

http://www.fas.org/sgp/crs/misc/RS22771.pdf

Gruß
Thomas
 
Carolina Pegleg Am: 18.06.2009 15:13:09 Gelesen: 350914# 144 @  
@ DL8AAM [#143]

Hallo Thomas,

es handelt sich um einen Brief von Richard Burr, der seit 2004 für North Carolina im US Senat ist.

Ich bin leider voraussichtlich auch für die nächste Zeit noch ausser Gefecht. Bis Ende des Monates bin ich noch unterwegs (ich schreibe gerade von unterwegs aus Davenport, Iowa). Den ganzen Juli bin ich dann wieder zu Hause (in NC), aber habe dann leider meine Sammlung nicht mehr. Ab Mitte August erst wird es sich bei mir beruhigen und ich werde dann auch wieder Zugriff auf meine Sammlung haben (dann in Ohio). Ohne Vergleichsstücke und Literatur ist es immer schwer etwas zu schreiben. Es gibt hier schon einiges für mich aufzuarbeiten, worauf ich mich schon freue.

Beste Grüsse,

Arno
 
DL8AAM Am: 18.06.2009 16:31:30 Gelesen: 350908# 145 @  
@ Carolina Pegleg [#144]

Besten Dank Arno,

hatte über Google "Senator" und "North Carolina" auch schon die Idee "Richard Burr" gehabt, bevor ich mich zu weit rauslehne, wollte ich erst einmal schlau machen. Habe inzwischen seinen Internetauftritt unter http://burr.senate.gov gefunden, dort wird übrigens der Namenszug wie auf dem Umschlag gezeigt. Die Vermutung passte also, nun kamst Du mir doch zuvor. ;-)

Hatte auch über das Kontaktformular eine Anfrage nach weiteren Informationen verschickt, aber noch keine Antwort erhalten. Sicherlich haben die bestimmt viel besseres zu tun, als auf Emails von depperten Spinnern aus Europa, die Altpapier aus Mülleimern sammeln, zu antworten.

Hatte vor Jahren aber bereits einmal direkt an den Präsidenten geschrieben. Nach Monaten kam eine persönliche Antwort per Post, mit einer echten Briefmarke frankiert, keine Namenszugfranktur. Habe im Rahmen meiner Recherchen zu dem Senatsbeleg, aber auch keinerlei Bezüge auf ein "Franking Privilege" des Präsidenten selbst gefunden. Nur Verweise auf den Senat, den Kongress und "The House", wohl das Repräsentantenhaus. Scheinbar muss der Präsident Porto aus eigener Tasche zahlen.

Ein "The White House" mit Briefmarke ist aber trotzdem ein schönes Highlight in der Sammlung. ;-)

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 21.09.2009 19:54:21 Gelesen: 349162# 146 @  
@ italiker [#8]

Es gibt auch Handstempel:


Eingang: 21.09.2009

Nach meinem Verständnis handelte es sich bei dieser Art von Handstempeln um Stempel, die im Postamt vorlagen und auf entsprechende Kundeneinlieferungen durch Postmitarbeiter angebracht wurde, analog zu Schalterfreistempler,
"Filiallabels"



oder Frankierservice (hier mit Kundenzusatz).



Korrekt? Oder wurden diese auch an Kunden zur "ewigen Nutzung" übergeben bzw. verkauft?

Seit Einführung der Welle, von denen gibt es ja jetzt wohl Schalter-Handstempel, die diese alten PPI-Formen ablösen sollten bzw. die alten Formen sollten doch nicht mehr verwendet werden?

Es gibt zwar die Übergangsausnahmegenehmigung, dass Postkunden ihre noch vorliegenden alten "Gebühr-Bezahlt"-Bestände noch weiter aufbrauchen könnten, dieses gilt doch aber nicht für die (Schalter-)Handstempel ? Weiss hier jemand näheres?



Handelt es sich hier um einen "Infopost-Wellen"-Schalterhandstempel ?

Werden diese eventuell auch an Großkunden (in exakt gleicher Form ?) ausgegeben bzw. können diese von den Schalterstempeln unterschieden werden?

Gruß
Thomas

BTW, vom o.g. Absender (Firma Otto Bock, Duderstadt) gibt es auch normale AFS:


 
Stefan Am: 29.10.2009 20:42:49 Gelesen: 348525# 147 @  
Nachfolgend ein Beleg, der mir aufgrund der Zweisprachigkeit der Absenderangabe auf einem Tauschtag ins Auge fiel. Es handelt sich hierbei um das italienische Finanzministerium, Abteilung für Zoll- und indirekte Steuern aus Vipiteno in Südtirol, ca. 50 km südlich von Innsbruck entfernt und recht nah an der österreichisch-italienischen Grenze gelegen. Der Brief ging an einen Empfänger in Potsdam.



Handelt es sich bei dem Handstempelabschlag rechts oben um eine Art Portofreibefreiungsstempel?

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 11.02.2010 20:26:26 Gelesen: 346721# 148 @  
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Entgeltvermerken nicht so oft zu finden, da sie selten aufbewahrt wurden, sind die Postvertriebstücke mit dem Vermerk "Gebühr bezahlt". Dieses muss aus der Zeit zwischen 1961 und 1993 stammen, als vierstellige Postleitzahlen üblich waren.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Werner Steven (RIP) Am: 29.03.2011 17:28:55 Gelesen: 332517# 149 @  
Der obere Stempel ist ein durchaus gebräuchlicher Stempel "Gebühr bezahlt" aus der Zeit unmittelbar nach Kriegsende. Es fehlte schon mal an entsprechenden Postwertzeichen.



Die untere Stempelform zeigte schon Concordia und Privatpostsammler. Die Nummern unter dem Ortsnamen steht für die Nummer der Genehmigung. Oder erinnere ich mich falsch? Ich habe diese Stempel auch nur kurze Zeit gesehen. Wer weiß was über Verwendungszeitraum, Einführung und hat nähere Angaben dazu.


 
Postgeschichte Am: 29.03.2011 22:03:08 Gelesen: 332482# 150 @  
@ Werner Steven [#149]

Hallo Werner,

bei der von Dir als zweitem Stempelabdruck gezeigten Stempelform handelt es sich um die Freimachung durch absendergestempelte Postwertzeichen. Dabei wurden die Massendrucksachen (Infopost), um die geht es ja, vom Absender mit Postwertzeichen freigemacht und auch mit Absenderstempelmaschinen entwertet. Die Postwertzeichen mußten mit einem Stempelabdruck nach vorgeschriebenen Muster in schwarzer Farbe entwertet werden.

Die Freimachung durch absendergestempelte Postwertzeichen gibt es seit 1978. Zunächst war zwischen einer möglichen Absenderwerbung und dem Tagesstempel die Angabe "GEBÜHR BEZAHLT" anzugeben, später "Infopost", "Infobrief" oder auch kombiniert. Diese Angabe war m.W. bis 1.3.1993 erforderlich, wurde dann durch die Angabe "ENTGELT BEZAHLT" ersetzt.



Infopost der Fa. Sieger, Lorch vom 27.8.1993, mit der Angabe "ENTGELT BEZAHLT"

Wurde bei Freimachungsvermerken, Freistempeladrucken und Absenderstempelabdrucken noch die alte Bezeichnung "Gebühr bezahlt" verwendet, wurde dies bis zum 31.12. 1995 nicht beanstandet. Die Nummer unter der Ortsangabe ist die Kenn-Nr. des Benutzers. Durch diese Identifizierung konnte das betreffende Unternehmen auch auf den Werbeeinsatz verzichten und diesen durch eine werbeneutrale Wellenlinie ersetzen.

Ich hoffe, daß Du mit diesen Daten etwas anfangen kannst.

Gruß
Manfred
 
Werner Steven (RIP) Am: 30.03.2011 18:04:49 Gelesen: 332414# 151 @  
Vielen Dank Manfred,

Besser geht es nicht. Siehe auch Amtsblatt 135, Verfügung 900 vom 27. Oktober 1978: Die Attraktivität der Massendrucksache ist in diesem Jahr durch eine Änderung der Versandbestimmungen mehrmals gesteigert worden, z.B. verschlossene Umhüllung [157/78], Beigabe unentgeltlicher Proben, Muster und Werbeartikel [795/78]. Im Zuge dieser Entwicklung dürfen Benutzer von Absenderstempelmaschinen Massendrucksachen vom 11.1.1979 an zunächst versuchsweise mit Postwertzeichen freimachen und Absenderstempeln.

Die Massendrucksachen sind mit der Absenderstempelmaschine zu stempeln, wobei die Postwertzeichen mit einem Stempelabdruck in schwarzer Farbe nach folgendem Muster zu entwerten sind.

Die Stempelabdrucke der Maschinen einiger Hersteller weichen aus technischen Gründen in der Größe geringfügig von den vorstehenden Muster ab. Die Zulassung der Maschinen wird durch AmtsblVf. bekanntgegeben.

Z.B. Zulassung des Model B 1 der Postalia GmbH in Offenbach [1007/78]

und

Amtsbl.38 Vf.227 vom 19.03.81: Vom 1.7.81 an sind Briefsendungen und Paketkarten, auf denen der Raum zum ordnungsmäßigen Aufkleben der Postwertzeichen nicht ausreicht, in der rechten oberen Ecke der Aufschriftseite mit dem Abdruck eines Gummistempels nach folgendem Muster zu versehen: links daneben ist der Tagesstempel anzubringen. Die entrichtete Gebühr ist an der vorgesehenen Stelle anzugeben; der Vermerk ist nicht zu unterschreiben. Die Gummistempel "Gebühr bezahlt - Taxe percue" werden zentral beschafft ....
Bei der Bedarfsermittlung ist davon auszugehen, daß ein Stempel bei allen Annahmestellen der PÄ (V) und PÄ sowie bei allen Poststellen I vorhanden sein soll. ... Poststellen II sind nur in Ausnahmefällen mit dem Stempel auszustatten.

Eine Liste der Kennnummern ist mir nie untergekommen, auch habe ich diese Verfügungen nie weiterverfolgt.

Daher nochmals Danke für die Hinweise.

mit freundlichem Gruß
Werner
 

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