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Thema: (?) (174) Nigeria: Fälschungen zum Schaden der Post
Das Thema hat 184 Beiträge:
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Stefan Am: 30.03.2008 10:28:10 Gelesen: 170373# 35 @  
@ Richard [#20] und
@ AfriKiwi [#22]

Ist die Marke auf dem nachfolgenden Scan echt oder falsch? Mir fiel der unscharfe Druck des Entwerfers- bzw. Stechernamens unterhalb der Marke auf.

Die Marke befindet sich noch auf dem ursprünglichen Beleg, gestempelt in Lagos 16.03.1982 und gelaufen in die damalige BRD.

Gruß
Pete
 


AfriKiwi Am: 30.03.2008 11:11:56 Gelesen: 170370# 36 @  
@ Pete [#35]

Hallo Pete,

Die Marke kommt mir echt vor, hat nur eine übersattige lila Farbe.

Erich
 
Stefan Am: 30.03.2008 11:35:48 Gelesen: 170366# 37 @  
@ AfriKiwi [#36]

Vielen Dank für die Hilfe. :-)

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 30.03.2008 11:37:40 Gelesen: 170365# 38 @  
@ Pete [#35]

Ich schließe mich Erich an. Die Zähnung ist bei den Fälschungen selten so exakt, wie bei Deinem Beispiel. Es handelt sich um Farbübersättigung. Die Marke scheint echt zu sein.

Wenn Du die Steinbrücke, wie sie beispielsweise in [#29] gezeigt wird in echt findest, hast Du eine Seltenheit. Dazu hat selbst die Fa. Sieger fast 1 Jahr gebraucht.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stefan Am: 30.03.2008 21:01:34 Gelesen: 170351# 39 @  
@ alle [#29]

Ich habe bei google etwas recherchiert und bin dabei auf eine Dissertation im Internet gestoßen, die sich u.a. mit den gefälschten Briefmarken befasst (Stand November 2002):

http://opus.bsz-bw.de/hdms/volltexte/2003/265/pdf/Miriam_Aschenbrenner.pdf

Auf S. 31 wird berichtet (Auszug):

"... die Briefe sind z. T auch mit gefälschten Briefmarken frankiert. Um das Ausmaß der Nigeria-Briefe einzugrenzen und damit die Zahl der Betrugsopfer zu senken, hat die Deutsche Post AG im Mai 2000 mit der nigerianischen Post ein Abkommen getroffen: ein sog. „Memorandum of understanding“ (lateinisch Memorandum = Denkschrift, englisch understanding = Verstand). Im Briefzentrum der internationalen Post in Frankfurt/Main werden erkannte nigerianische Briefsendungen mit gefälschter Freimachung ausgesondert und vernichtet. Es handelt sich nicht um eine Zensur. Der postalische Anteil der Nigeria-Briefe ist seitdem stark zurückgegangen. Im Jahr 1999 sollen allein in London 600 000 Briefe mit falschen Briefmarken aus dem Verkehr gezogen worden sein, weltweit beläuft sich die Zahl auf 20 Mio. Briefe ... Unternehmen erhalten nun ausschließlich Fax- und E-Mail-Angebotsschreiben."

Wenn die Angaben ansatzweise stimmen; sind allein 1999 20 Millionen Briefe auf dem Postweg seitens der zustellenden Postverwaltungen außer Verkehr gezogen wurden und seit ca. 2000 kaum Marken mehr zur Verwendung gekommen (Stand November 2002).

Man kann sich ausrechnen, was im Zeitraum 1988-1999 im Verlauf von 12 Jahren ungefähr an Fälschungen hergestellt bzw. an Briefen (frankiert mit Originalmarken o. Fälschungen) benutzt wurde. Dennoch sind die Marken meinem Eindruck nach nicht so häufig.

Gruß
Pete

@ lüpa [#29]

Ich habe ebenfalls Interesse an einer Kopie des Artikels aus der Philatelie September 2000. Alles weitere dann per mail.
 
AfriKiwi Am: 31.03.2008 01:54:46 Gelesen: 170343# 40 @  
@ Pete [#39]

Hallo Pete,

Danke für den tollen Link, obwohl es nicht viel zu tun hat mit Briefmarken ausser was Du schon geschrieben hast.

Die dauernden Millionen-Erbebriefe via Internet sind momentan bei mir auch zu Ende.

Erich
 
lüpa Am: 31.03.2008 11:50:32 Gelesen: 170338# 41 @  
Hallo, da mein Drucker (Scanner) im Augenblick nicht funktioniert, bitte Postanschrift nennen, danmit ich den Artikel über NIGERIA schicken kann.

Gruss lüpa@ Pete [#39]
 
Jürgen Witkowski Am: 31.03.2008 14:26:20 Gelesen: 170332# 42 @  
@ lüpa [#41]

Ich habe den Artikel schon erhalten und werde ihn an Pete weiterleiten, wenn es recht ist.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stefan Am: 31.03.2008 18:26:11 Gelesen: 170329# 43 @  
@ Concordia CA [#42]

Jürgen, vielen Dank für dein Angebot! Ich nehme es sehr gern an!

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 05.05.2008 21:08:14 Gelesen: 170144# 44 @  
Ankündigung einer Darstellung gefälschter Nigeria-Marken

Unser Mitglied Pete wird in den nächsten Wochen darstellen, welche Varianten es bei den Nigeria-Fälschungen gibt. Es sollen dabei sowohl die Unterschiede im Papier, im Druck, in den Farben, den Zähnungen und den Herkunftstempeln veranschaulicht werden. Ich werde versuchen, ihn dabei ein wenig zu unterstützen.

Das Material wurde uns von Christine van Ratingen, die dieses exotische Sammelgebiet seit einigen Jahren pflegt, für die Untersuchung zur Verfügung gestellt. Sie hat darüber hinaus die spärlichen Informationen, die es dazu gibt, für uns zugänglich gemacht und per "Telefonseelsorge" eine Menge Tipps gegeben. Vielen Dank dafür.

Wer zu diesem Thema Material oder Informationen hat, möge sie hier veröffentlichen, damit sie gegebenenfalls mit eingearbeitet werden können.

Um einen ersten Eindruck über das zu sichtende Material zu geben, habe ich ein paar Fotos gemacht, nachdem die Marken ausgepackt waren.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 06.05.2008 02:10:33 Gelesen: 170127# 45 @  
@ Concordia CA [#44]

Hallo Jürgen,

Mit diesen Bildern ist es mir nicht leicht Unterschiede zu erkennen, Farbe und Schärfe betreffend. Schlecht zentrierte bzw. Verzähnungen sind zu erkennen.

Vielleicht sehen andere es genauer ?

Schade daß viele nur Teile vom Stempel zeigen, deswegen wären sie besser auf dem ganzen Brief geblieben.

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 06.05.2008 10:45:59 Gelesen: 170114# 46 @  
@ AfriKiwi [#45]

Wie oben geschrieben, kommt in der nächsten Zeit eine detailliertere Darstellung der Marken und der unterschiedlichen Fälschungstypen. Die Bilder sollten nur einen Gesamteindruck der zu sichtenden Menge abgeben.

Als Appetithappen zwei Marken, bei denen die Zähnung aus dem Orginalbogen mitkopiert wurde.

Wer kennt die Größe dieser Orginalbögen? Waren es 50er oder 100er Bögen?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 06.05.2008 11:21:28 Gelesen: 170112# 47 @  
@ Concordia CA [#46]

Mehr über Nigeria Briefmarken, aber in Englisch:

http://en.wikipedia.org/wiki/Nigerian_Security_Printing_and_Minting_Company_Limited

Ich vermute 50 Marken oder sogar weniger per Bogen nach dem Format in [#46].

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 23.05.2008 13:19:21 Gelesen: 170001# 48 @  
@ AfriKiwi [#47]

Vielen Dank für den Hinweis, Erich. Wir haben mittlerweile herausgefunden, dass 50er Bögen üblich waren.

Als Appetithappen für zwischendurch einen Fälschung der Steinbrücke. Man kann schön die Verschiebungen der einzelnen Druckfarben zueinander sehen. Als Zusatzbonus hat die Marke auch noch eine senkrechte Papierfalte rechts neben der Landesbezeichnung Nigeria.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
duphil Am: 23.05.2008 14:20:12 Gelesen: 169996# 49 @  
@ Concordia CA [#48]

Hallo Jürgen,

hast Du die Papierfalte auf dem Scannerbild nachgearbeitet, um sie deutlicher sichtbar zu machen? Es sieht auf dem Bild fast so aus, als ob die Falte oben und unten über den Rand und die Zähnung hinausgeht.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 23.05.2008 19:23:45 Gelesen: 169984# 50 @  
@ duphil [#49]

Da hat mir doch vor lauter Fälschungs- und Abartensucheuphorie das Steckkartenphänomen einen üblen Steich gespielt. Nachdem ich mir die Orginalmarke und nicht nur den 1200 DPI-Scan angesehen habe, behaupte ich, es ist das glatte Gegenteil von einer Falte. Das Papier ist vollkommen glatt, von einer Falte ist weit und breit nichts zu sehen, lediglich der Klarsichtsteifen der Steckkarte waltet friedlich seines Amtes. Es tut mir leid, wenn ich für Verwirrung gesorgt habe.

Mit vollkommen faltenfreien Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 23.05.2008 21:24:48 Gelesen: 169971# 51 @  
@ Concordia CA [#50]

Es ist doch interessant was einer sieht und der andere nicht, Gründ dafür können vielseitig sein. Gut ist wohl dass jeder der es zur Ansicht nimmt sich seine Meinung machen kann.

Ich sehe auch einen senkrechten Strich neben -ia- von Nigeria durch die ganze Marke aber meine eher daß es ein Fotocopymangel ist. Eine Falte wäre viel breiter als diese.

Weiter sehe ich eher oben und unten übliche Zähnungsmängel solcher Fälschungen. Dazu auch waagerechte bunte Linien oben und unten im Rahmen, üblich der eigenen Mache.

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 05.06.2008 22:54:56 Gelesen: 169904# 52 @  
Besonders auffällig war beim Sortieren der Fälschungen diese Variante der MiNr. 609, Pferdeantilope. Laut Michel sollen sie mit einem Farbkopierer gefälscht worden sein. Wenn mann aber das verschobene Druckbild sieht, kann man das nicht recht glauben. Man hat eher den Eindruck, dass es sich um Offsetdruck handelt. Vielleicht gibt es Druckexperten, die uns bei der Lösung der Frage der Drucktechnik einen Tipp geben können.

Mit besten Sammlergrüßen
Pete und Jürgen


 
AfriKiwi Am: 06.06.2008 03:13:54 Gelesen: 169896# 53 @  
@ Concordia CA [#52]

Hallo Jürgen,

es kann doch kaum eine Überraschung sein wenn jeder mit einem Scanner das gleiche Bild machen kann und wenn die Post nicht genau hinschaut ist mein Brief unterwegs.
Natürlich wäre diesen Gebrauch auch nicht in Nigeria haltbar.

Erich
 
Noeppes Am: 07.06.2008 01:39:36 Gelesen: 169872# 54 @  
Hallo Concordia!

Also typische Zeichen die für einen Offsetdruck sprechen: Rasterwinkelungen ähneln unseren Standard-Winkeln.

An der Stelle wo sich beide Schriftzüge 'Nigeria' überschneiden verändert sich die Farbe wie es im Offsetdruck der Fall ist scheinbar eine Filmschnittkante an der linken Seite (Plattenherstellung durch auflegen eines Filmes auf eine beschichtete Druckplatte mit anschließender Belichtung).

Nach meiner Meinung ist das Druckbild von einer Originalmarke abgenommen worden. Die Qualität der Kopie ist aber - besser kann ich es nicht nennen - unter aller Sau.

Die starke Verschiebung kann ein sogenannter Hüpfer sein der durch schlechte Einstellung der Druckmaschine verursacht (bei einer Ein-/Zweifarbenmaschine) wurde oder aber durch einen Fehler in der Satz-/Druckplattenherstellung (bei Ein-/Zwei-/Vierfarbenmaschinen).

Eine Fotokopierer/Farblaser würde ich ausschließen da dort diese Passerverschiebung technisch nicht möglich sein dürfte (außer bei defekter Maschine) und man müsste bei einer schräg gegen das Lich gehaltenen Marke sehen können das die Farbe 'auf dem Papier liegt', ähnlich wie im Stahlstichtiefdruck.

Diese Qualität, sofern man davon sprechen kann, wundert mich schon ein wenig. Oder ist diese aus Nigeria eher die Regel?

MfG
Norbert
 
Jürgen Witkowski Am: 07.06.2008 13:20:41 Gelesen: 169854# 55 @  
@ Noeppes [#54]

Herzlichen Dank für deine rasche Rückmeldung. Die Einschätzung der Herstellungstechnik ist insofern schwierig, da sehr unterschiedliche Papiere verwendet wurden. Es gibt relativ dünnes Papier mit glatter Oberfläche, dass Illustriertenpapier nicht unähnlich ist und auch dickeres rauhes Papier, dass an Büropapier erinnert.

Bei genauer Betrachtung nach deiner Anleitung mit einer 10-fach Lupe kann man bei den allermeisten Marken an den dunkleren Stellen einen leicht plastisch wirkenden Farbauftrag erkennen, der teilweise leicht glänzend ist. Auch bei dem in Beitrag [#53] gezeigten Beispiel ist das der Fall. Ob man Makulatur fotokopiert hat?

Die Qualität der Fälschungen darf dich nicht wundern, wenn man die Verhältnisse in Nigeria Ende der 90er Jahre in Betracht zieht. Dort war Bestechung an der Tagesordnung und machte fast alles möglich.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Noeppes Am: 08.06.2008 10:37:07 Gelesen: 169841# 56 @  
@ Concordia

Bei einem Farblaser ist diese Effekt bei allen Farben zu erkennen. Im Offsetdruck kann dieser auch in begrenztem Umfang an den von dir genannten Stellen auftreten durch das übereinander drucken mehrerer Farben. Dann ist die Schichtdicke entsprechend hoch.

Auch kann man im Offset die von dir beschriebenen Papiersorten bedrucken. Das Papier halte ich hier für nicht aussagekräftig genug um auf ein Druckverfahren zu schließen. Analog zu Qualität wurde wohl genommen was da war.

MfG
Norbert
 
Jürgen Witkowski Am: 08.06.2008 11:00:39 Gelesen: 169838# 57 @  
@ Noeppes [#56]

Das spräche für Offsetdruck, da die hellen Farben nicht plastisch wirken. Je dunkler die Farbe, desto höher der zu erkennende "Farbhügel". Demnach wäre die Aussage im Michel, die von Farbkopien spricht, anzuzweifeln.

Versuchsweise ein Scan mit 2400 DPI. Aber leider ist die Höhe des Farbauftrages nicht erkennbar.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Noeppes Am: 11.06.2008 00:46:17 Gelesen: 169808# 58 @  
@ Concordia

Deinem Scan nach zu urteilen handelt es sich um Offsetdruck. Deutlich kann man die Farbmischung bei den übereinander liegenden Rasterpunkten erkennen ebenso die autotypische Rasterung. Laserdrucker haben das Problem dass Toner immer deckend sind und damit diese Mischungen so nicht zu sehen sind. Auch sind hier nur drei Grundfarben erkennbar (cyan, magenta, yellow). Dort wo eine schwarze Kontur zu drucken ist kann man im Offset dieses erreichen durch den Übereinanderdruck dieser drei Farben. Ein Farblaser setzt dafür automatisch den schwarzen Toner ein. Farblaser die derartig manipuliert werden können das diese das auch können sind mir nicht bekannt - es würde für einen Hersteller dieser Geräte auch keinen mir erkennbaren Sinn machen.

Allerdings gibt es eine Anzahl von speziellen Drucksystemen die Ähnlichkeiten mit dem klassischen Offsetdruck haben. Allerdings sind dort große Einschränkungen in Bezug auf Papier, Umgebungstemeratur etc. vorhanden. Ebenso sind diese nicht gerade billig. Ist die Quelle dieser Marken wirklich Nigeria so würde ich solche Systeme aber nicht in Betracht ziehen.

MfG
Norbert

Es wäre interessant wenn jemand einmal eine Marke im Original zusammen mit einer Farbkopierer-Kopie hier einstellen könnte um einen Vergleich dieser Technik zu haben! Wer hat einen Copyshop in seiner Nähe?
 
AfriKiwi Am: 11.06.2008 02:10:44 Gelesen: 169806# 59 @  
@ Noeppes [#58]

Hallo Norbert,

>>Es wäre interessant wenn jemand einmal eine Marke im Original zusammen mit einer Farbkopierer-Kopie hier einstellen könnte um einen Vergleich dieser Technik zu haben! Wer hat einen Copyshop in seiner Nähe?<<

Ich habe leider nur Echte von dieser Nigeria Ausgabe und glaube daß wir nur ein Bild sehen würden wie Jürgen uns in Beitrag [#57] zeigte.

Die Echte ist oben.



Hier haben wir auch gleich Farbunterschiede auch wenn man den Hintergrund wegnimmt.

Erich


 

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