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Thema: (?) (174) Nigeria: Fälschungen zum Schaden der Post
Das Thema hat 184 Beiträge:
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Jürgen Witkowski Am: 07.08.2008 18:57:50 Gelesen: 168949# 60 @  
Richard hat einen kompletten Brief bei eBay gefunden, der nach Cazin in Bosnien und Herzegowina adressiert ist. Der Stempel von Lagos trägt leider kein Datum.



Interessant ist die Frankatur. Es ist eine Fälschung der MiNr. 707 zu 40 N aus dem Jahr 2000. Diese Marke ist im Michel nicht als Fälschung gelistet.



Spassig ist auch, dass der Absender des Briefes Botswana, dass ihm vermutlich bekannt vorkam, mit dem ihm unbekannten Bosnien verwechselt hat.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 11.08.2008 16:28:42 Gelesen: 168889# 61 @  
Nachdem ich nun auch den Inhalt des Briefes bekommen habe, lässt sich das Datum eindeutig zuordnen. Der Brief wurde am 28. Juli 2000 geschrieben.

Kurz zum Inhalt:

Häuptling Ifeoma Amechi möchte wegen der politischen Verhältnisse 24.000.000 $ ausser Landes schaffen. Dazu benötigt er die Hilfe des Adressaten. Der hat nicht mehr zu tun als sein Bankkonto für die geplante Transaktion zur Verfügung zu stellen und soll dafür 25 % der Summe und einen Anteil der 5 % Transaktionskosten erhalten. Die restlichen 70 % wollen sich die nigerianischen teieln. Die Hälfte der Summe soll für den Warenimport nach Nigeria verwendet werden und die andere Hälfte in die multinationale Firma investiert werden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Holger Am: 11.08.2008 16:41:56 Gelesen: 168884# 62 @  
@ Concordia CA [#61]

Hallo Jürgen,

diese Art Briefe und Emails sind unter dem Begriff "Nigeria-Connection" weltweit schon seit Jahren bekannt. Selbstschreibend dass man davon die Finger lassen sollte.

BKA und LKA beschäftigen sich schon seit langem damit. Ich muss allerdings zugeben, dass ich diese "Angebote zum Reichwerden" (= Gier frisst Hirn) nur als Email kannte.

Weitere Infos dazu gibt es hier: http://www.nigeria-connection.de/

Grüsse
Holger
 
AfriKiwi Am: 30.09.2008 21:03:25 Gelesen: 168670# 63 @  
@ Concordia CA [#61]

Die "Reichen" Brüder sparen sich jetzt die Mühe mit Fälschungen.

Lieber Freund,Ich vermute das diese E-Mail eine Überraschung für Sie seinwird, aber es ist wahr.Ich bin bei einer routinen Überprüfung in meiner Bank(Chartered Bank von Süd Afrika) wo ich arbeite, auf einemKonto gestoßen, was nicht in anspruch genommen worden ist,wo derzeit 14.300,00 (vierzehnmillionendreihundert USDollar) gutgeschrieben sind.Dieses Konto gehörte Herrn Christian Eich, der ein Kunde inunsere Bank war, der leider verstorben ist.

[restlicher Text aus rechtlichen Gründen redaktionell ausgeblendet]

Übrigens zeigen meine neu gefundene Löwen- und Antilopenmarken leichte Farbänderungen (nicht Fälschung) ist halt so eine dusselige Druckart.

Erich
 
Richard Am: 27.11.2008 15:07:30 Gelesen: 168489# 64 @  
Ein Ebay Los mit folgender Beschreibung:

"Nigeria > Tschechien Brücke, saubere Einzelfrankatur. Die Marke sieht so aus wie selbst gemacht - gibt es da private Fälschungen? Im Michel-Katalog steht nichts."

Gekauft am 2.10.2008 für EUR 1,00 zzgl. Versandkosten.


 
Jürgen Witkowski Am: 27.11.2008 15:43:42 Gelesen: 168485# 65 @  
@ Richard [#64]

Die MiNr. B546 50 N, Steinerner Steg, ist im Michel mit der Bemerkung - Fälschung, mit Farbkopierer, nicht oder schlecht gezähnt - aufgeführt.

In der Sammlung von Christine van Ratingen, die mir zur Zeit vorliegt, befinden sich fast 300 Exemplare davon. Davon sind keines mit einem anderen Exemplar identisch.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Stempelwolf Am: 27.11.2008 19:46:08 Gelesen: 168466# 66 @  
Dieses Briefstück stammt aus meiner Ex-Sammlung "Tiere". Michelnr. 609 mit markanter Abart "grüner Keil unter dem Kinn". Das scheint auch eine Fälschung zu sein.



Beste Grüße
Wolfgang
 
Jürgen Witkowski Am: 27.11.2008 20:00:16 Gelesen: 168463# 67 @  
@ Stempelwolf [#66]

Da hast Du volkommen recht, es handelt sich bei Deiner Marke um eine Fälschung.

Aus der oben angesprochenen Sammlung stammt auch diese Steckkarte. Die zweite Marke von links in der unteren Reihe hat die Abart "rosa Schwänzchen".

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
chrisskywalker Am: 28.11.2008 23:07:04 Gelesen: 168442# 68 @  
Hier 2 Marken von einem Brief den ich gestern erhalten habe. Es dürfte sich hierbei um echte Marken handeln, da ich den Absender kenne aber der Stempel gibt mir Rätsel auf.

Der Absender wohnt im Cross River State. Der Stempel, zumindest das was zu erkennen ist: REGISTION.

Weiss jemand von euch mehr?

Gruss

Holger


 
Richard Am: 29.11.2008 08:07:24 Gelesen: 168428# 69 @  
@ Concordia CA [#65]

Hallo Jürgen,

zur Zeit Deiner Antwort hatte meine Kollegin den Text und den Brief ins Forum gestellt und ich wollte diesen gerade überarbeiten. Du warst schneller.

Mir ging es darum die Marke auf einem echt gelaufenen Brief zu zeigen, der zudem nicht wie die meisten anderen Belege nach Grossbritannien adressiert war.

Jetzt eine durchaus ernst gemeinte Frage: Dürfen solche Marken auf Ausstellungen nach den Regeln des BDPh gezeigt werden ? Schliesslich sind das alles Fälschungen.

Schöne Grüsse, Richard
 
drmoeller_neuss Am: 30.11.2008 12:49:33 Gelesen: 168402# 70 @  
Es ist ein wenig off-topic, aber eindrucksvoller kann man die Situation in Nigeria nicht belegen, warum sich im Lande keiner um diese primitiven Fälschungen kümmert:

Schaut einmal auf die offizielle Homepage der Münze von Nigera, die auch die Briefmarken von Nigeria druckt. Der Auftritt macht erst einmal keinen schlechten Eindruck, die Gebäude könnten auch in Deutschland stehen. Die Druckerei ist aus einem Ableger der britischen "De la Rue" hervorgegangen.

http://www.mintnigeria.com

Die tatsächliche Situation kann man zwischen den Zeilen lesen:

Auf der Startseite berichtet man stolz über die eigenen Dieselgeneratoren, da die normale Stromversorgung wohl nicht ganz so zuverlässig ist. Leider ist die erste Generation von Generatoren nach bereits zwei Jahren ausgefallen, so dass man 2 Wochen lang mangels Strom gar nicht produzieren konnte. Da keine Stromzähler eingebaut sind, wird der Stromverbrauch nach Gutdünken der staatlichen Stromgesellschaft geschätzt, und die Münze zahlt aus gesellschaftspolitischer Verantwortung auch dann, wenn gar kein Strom geliefert wird. Die ganze Strom-Misere wird auf dieser Seite ehrlich beschrieben:

http://www.mintnigeria.com/news.htm

Den Gipfel schiesst die FAQ Seite ab, ich habe einmal die skurilsten Einträge für Euch übersetzt:

In many manufacturing companies, staff are allotted portions of their product as incentive; is this same with the Mint?
(in vielen [nigerianischen] Firmen bekommen die Mitarbeiter einen Teil ihrer produzierten Waren als Belohnung, wird das auch so in der nigerianischen Münze gehandhabt?)

A: No, the banknote is produced specifically for the Central Bank of Nigeria (CBN) and no portion of it is allotted to anyone else.
(nein, die Banknoten werden ausschliesslich für die Zentralbank von Nigeria produziert, und an niemanden anders verteilt.)

What happens to waste generated during the printing process: is it distributed to staff?
(was passiert mit den während der Produktion enstandenen Abfällen, werden die an die Mitarbeiter verteilt?)

A: Waste generated during the printing process is destroyed by shredding. The process is carried out under security supervision and none of the notes is given to staff.
(Makulatur wird unter Aufsicht geschreddert, und keine der fehlerhaften Banknoten werden an die Mitarbeiter verteilt)

Q:Why is the Mint no longer producing lower denomination currency than the N5; their absence drives up the prices of goods?
(warum stellt die Münze keine Einheiten unter N5 her, das fördert doch die Inflation?)

A: The Mint produces based only on demand from the CBN and cannot produce outside of what the CBN requests.
(die Münze prdouziert ausschliesslich auf Bestellung der Staatsbank von Nigeria)

Q: Are staffs of the Mint paid in new notes?
(Wird das personal der Münze in frisch gedruckten Geldscheinen bezahlt?)

A: No. Staffs of the Mint are paid through banks like other civil servants and only have access to new notes if the bank pays them with such.
(Nein. Das Personal bekommt die Lohnzahlung über eine Bank ausgezahlt wie alle anderen öffentlichen Angestellten auch. Das Personal kommt nur an frisch gedruckte Banknoten, wenn ihre Bank sie ihnen aushändigt.


Q: Are Mint workers the highest paid in the country?
(Gehören die Mitarbeiter der Münze zu den Spitzenverdienern des Landes [Nigeria]?

A: No.
(nein)

Wie gesagt, dass ist die offizielle Homepage der nigerianischen Münze, zu vergleichen z.B. mit der Bundesdruckerei in Berlin oder der Wertpapierdruckerei in Leipzig (Gesecke & Devrient).
 
Carolina Pegleg Am: 30.11.2008 17:05:45 Gelesen: 168388# 71 @  
@ chrisskywalker [#68]

Die von Dir gezeigten Marken motivieren mich zu einem Lob der nigerianischen Post. Mal an alle: die Marken sehen doch super aus, oder nicht?

Ich habe eine kleine Sammlung dieses Landes (ja, ich sammele durchaus auch 'stinknormale' Briefmarken, neben meinen etwas exotischeren Stempel-Interessen). Die Marken sind durchweg ansprechend und die Ausgabepolitik ist solide. Bis Ende 1980 gibt es nur 383 Michel-Hauptnummern. Von 1981-2000 kamen dann 320 weitere Marken dazu. Zum Vergleich Deutschland (Bundesrepublik) im Zeitraum 1981-2000: 1082 Hauptnummern; US 1981-2000: 1943 Hauptnummern (von den schikanösen Zähnungsvarianten der Marken aus Heftchen etc. gar nicht zu sprechen).

Da ist es mir auch egal, ob die Marken in einer so lachhaften Einrichtung wie der in [#70] beschriebenen nigerianischen Staatsdruckerei hergestellt werden. Die Marken zeigen ansprechende, landestypische Motive und die Ausgabepolitik ist solide. Was will man als Sammler mehr. Ich finde es super, dass die Marken im eigenen Land hergestellt werden und nicht z. B. in Ungarn. Wie die Marken dann aussehen würden, wissen wir ja.
 
chrisskywalker Am: 30.11.2008 17:33:50 Gelesen: 168383# 72 @  
@ Carolina Pegleg [#71]

Hallo Carolina Pegleg,

da kann ich Dir nur beipflichten. Die Ausgabepolitik Nigeria's ist in der Tat absolut in Ordnung.

Schade nur das einige subversive Quellen Fälschungen auf den Markt bringen. Nigeria ist nicht nur berüchtigt wegen der Briefmarken Fälschungen sondern auch wegen Internet Betruges. Vermutlich kennt jeder die Briefe/e-mails die täglich verschickt werden. Nach dem Motto: Ich habe 12 Millionen Dollar die ich nach Europa transferieren will und brauche dafür Ihre Hilfe... Mehr muss ich wohl nicht sagen. Die totale Abzocke. Neuerdings kommen solche mails sogar in Deutscher Sprache (wenn auch mit Fehlern). Unglaublich!

Wie in Deutschland und vermutlich auch in anderen Ländern Europas, gibt es hier in Belgien eine Anlaufstelle für solche Betrügereien. Solche mails schicke ich direkt durch an die Belgische Polizei.

Gruss

Holger
 
Jürgen Witkowski Am: 30.11.2008 17:52:43 Gelesen: 168383# 73 @  
@ Carolina Pegleg [#71]

Du sprichst mir aus der Seele. Nigeria ist ein Ausgabeland, wo man noch nach "alter Väter Sitte" sammeln kann. Das Land hat eine übersichtliche Ausgabepolitik mit landestypischen Inhalten. Motive von Rodelweltmeisterschaften, dem 27. Jahrestag der Erfindung eines aufblasbaren Taschencomputers oder einer Ausstellung über Ikonenmalerei sucht man dort zum Glück vergebens.

Heute war ich auf einem Großtauschtag in Essen. Wer sich die Zeit nimmt und ein paar der 5-Cent-Aben durchstöbert, wird erstaunt sein, wieviele gestempelte Marken er für seine Sammlung findet. Das ist Briefmarkensammeln pur, fernab von jedem Spezialistentum und Postfrischwahn. Pete und duphil, die ich dort getroffen habe, werden bestätigen können, wie gut und preiswert man auf solchen Veranstaltungen fündig werden kann. Das können Internet-Verkaufsplattformen niemals bieten. Allerdings muss ich zugeben, in einer bevorzugten Region zu wohnen, in der man an fast jedem Wochenende auswählen kann, wohin man maximal 50 Kilometer weit fährt.

Soweit der kleine Exkurs, der zwar etwas vom Generalthema abweicht, aber dennoch erlaubt sein sollte.

Zurück zum Thema. Das Bild zeigt vorne jeweils eine echte Marke und dahinter Marken, die von der Nigeria-Connection zum Schaden der Post gefälscht wurden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Stefan Am: 01.12.2008 18:59:09 Gelesen: 168352# 74 @  
@ Concordia CA [#73]

>>Heute war ich auf einem Großtauschtag in Essen. ... Pete und duphil, die ich dort getroffen habe, werden bestätigen können, wie gut und preiswert man auf solchen Veranstaltungen fündig werden kann.<<

Ich melde dank Duphils Hilfe auf dem Tauschtag eine weitere gestempelte Marke für die Sammlung (Fälschung zu 50 N, Motiv: Rock Bridge) :-)

Duphil hatte die Marke in einem 5 Cent-Album (alle Welt) gefunden.

Gruß
Pete
 
HEFO58 Am: 02.12.2008 14:55:46 Gelesen: 168333# 75 @  
@ Concordia CA [#73]

Passend dazu ein Beleg, gefunden im letzten Ankauf einer Belegekiste.

Gruß
Helmut


 
Stefan Am: 15.12.2008 19:03:50 Gelesen: 168232# 76 @  
@ HEFO58 [#75]

Passend zu deinem Beleg habe ich auf dem letzten Tauschtag in einer 50 Cent-Krabbelkiste ebenfalls solch ein Stück gefunden.

Der Brief war an den Direktor einer Aktiengesellschaft in Solingen adressiert. Allerdings weist dieser keine Codierung der DPAG auf so wie bei dir.



Interessant ist der Stempelabschlag:

Es fehlt die Datumsangabe (ausgeblockt) und die gefälschte Briefmarke wurde nicht mittels Handstempel entwertet sondern durchlief anscheinend eine Frankiermaschine, die zusätzlich rechts neben dem Stempelkreis ein Werbeklischee aufweist.



Ich kann leider den Stempelabschlag schlecht lesen. In der vorletzten Zeile ist "Postage …" zu erkennen. Die letzte Zeile "PBN 72…" (?) ergibt für mich keinen Sinn. Links und rechts neben der letzten Zeile ist noch symbolisch eine aufgehende Sonne (?) eingezeichnet.

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 18.12.2008 16:40:36 Gelesen: 168201# 77 @  
@ Pete [#76]

Schade! Immer, wenn es einmal einen interessanten Stempel gibt, kann man ihn nicht lesen.

In dieser Woche habe ich wieder einige Belege aus der Sammlung unserer Sammlerfreundin Christine von Ratingen zur Auswertung erhalten. Der unten stehende Beleg hat Handstempel aus Lagos aus dem Jahr 1998. Auch dort ist kein Datum zu erkennen. Ob es in Nigeria so etwas wie 3rd-Class Mail gibt oder gab, die ja in aller Regel ohne Tagesdatum abgestempelt wird?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Stefan Am: 15.02.2009 12:38:52 Gelesen: 168018# 78 @  
@ Concordia CA [#77]

Heute erwarb ich auf einem Tauschtag in Bottrop den nachfolgenden Beleg (für 50 Cent):



Der Brief ist wie gehabt an den Präsidenten bzw. CEO eines Unternehmens adressiert, hier nach 47441 Moers (bei Duisburg). Der Briefumschlag zeigt eine Codierung der Deutschen Post. Es liegt leider kein Briefinhalt vor. Da die Art der Briefebeschriftung dem der Nigeria-Connection-Briefe ähnelt und im Absenderfreistempel die Datumsangabe fehlt, würde es mich nicht überraschen, dass es sich hierbei um einen gefälschten Absenderfreistempel handelt. Fehlende Datumangaben sind auch in Stempeln von den gefälschten Briefmarken bekannt.



Von der Nigeria-Connection gefälschte Absenderfreistempel aus Nigeria sind aus Zeitungsartikeln (Bsp. "Philatelie" von 09/2000) bekannt.

Die Portostufe von 40N im AFS spricht für eine Frankierung des Briefes nach 1995. Briefmarken im Nennwert von 40N (als Auslandsporto?) kommen verstärkt ab dem Jahr 2000 vor.

Gruß
Pete

Nachtrag:

Hier noch 2 interessante Links:

Besuch eines Postamtes in Nigeria (Meldung vom 16.09.2008):http://www.corinneinnigeria.blogspot.com/

Merkmale von gefälschten Briefen der Nigeria Connection (von der IHK Lüneburg, Stand April 2002):

http://www.ihk24-lueneburg.de/produktmarken/international/kooperationen_geschaeftsvermittlung/LGIHK24_9334_Anl_Nigeria.pdf
 
Carolina Pegleg Am: 15.02.2009 14:40:54 Gelesen: 168003# 79 @  
@ Pete [#78]

Es handelt sich recht wahrscheinlich um den gefälschten Abdruck einer Absenderfreistempelmaschine. Mir liegt eine Notiz vor, nach der die nigerianische Postverwaltung gegen 1995 die Verwendung von AFS aufgrund weit verbreiteter Fälschung untersagte. Ich denke mir, dass der gefälschte Stempel ein Handstempel ist. Ich meine typische Verdickungen, Quetschränder der Stempelfarbe des Stempelkreises zu erkennen, die von ungleichmässigem Druck auf das Papier bei einem von Hand geführten Stempel herrühren mögen. Natürlich ist auch das fehlende Datum ein starkes Indiz für eine Fälschung. Es fehlt, weil man das Datum im Stempel nicht hätte verändern können und AFS eigentlich nur am Tage des Abdruckes gültig sind.

Weiter, wenn Du mal schaust, erinnert der Tagesstempel des Briefes stark an typische deutsche (Frei-)Stempel. Da wo 'Nigeria' steht, steht in Deutschland die PLZ. Gefälscht wurde also m. M. ein AFS der deutschen Firma "Postalia." Deren Kennnummern beginnen normalerweise mit dem Buchstaben P, d.h. wenn bei ausländischen Freistempeln eine Maschinennummer vorgeschrieben und enthalten ist, ist das bei Postalia häufig ein P. Die vorhandene Kennung "PB" steht hingegen in der Regel für den amerikanischen Hersteller Pitney Bowes. Natürlich ist das alleine kein sicherer Nachweis einer Fälschung, da ich vergleichbare echte Freistempel aus Nigeria nicht kenne.

Die Marke auf dem von Dir in [#76] gezeigte Beleg ist mit einem gefälschten Absenderfreistempel, der einen Stempel einer Pitney Bowes Maschine imitiert, entwertet. Ich meine bei dem sehr roh und ungeichmässig "gravierten" Stempel zu erkennen "Postage Paid, PBN726."
 
Stefan Am: 15.02.2009 15:27:39 Gelesen: 167998# 80 @  
@ Carolina Pegleg [#79]

>>Mir liegt eine Notiz vor, nach der die nigerianische Postverwaltung gegen 1995 die Verwendung von AFS aufgrund weitverbreiteter Fälschung untersagte.<<

und

>>Natürlich ist auch das fehlende Datum ein starkes Indiz für eine Fälschung. Es fehlt, weil man das Datum im Stempel nicht hätte verändern können und AFS eigentlich nur am Tage des Abdruckes gültig sind.<<

Dies würde in dem von dir beschriebenen Kontext einen Sinn ergeben. Ist dir eine Quelle bekannt, worin die nigerianische Post 1995 die Verwendung von Absenderfreistempeln (AFS) verboten hatte?

Concordia_CA zeigt in Beitrag [#4] einen weiteren AFS mit der Inschrift FG 013 (ggf. auch PG 013 ?) vom Februar 1999. Demnach wäre dies auch eine Fälschung, erkennbar anhand des Datums nach dem Stempelmaschinenverbot von 1995.

In einem Artikel (Quelle bisher unbekannt) werden 3 AFS vorgestellt, die wohl ebenfalls gefälcht sind. Die Maschinennummern lauten "P.B.N. 533", und "PGD 13". Die Nr. "FG 013" (oder "PG 013"?) von Concordia_CA ist ebenfalls vertreten (Datum "19.IX.95"), allerdings wurde ein anderer Stempelkopf verwendet (analog dem Muster in Deutschland).

Gruß
Pete
 
Carolina Pegleg Am: 15.02.2009 17:21:39 Gelesen: 167985# 81 @  
@ Pete [#80]

Leider ist mir keine Originialquelle für eine Verfügung der nigerianischen Post bekannt. In einem Katalog, den ich besitze, befindet sich der Hinweis das "Starting around 1995" also "beginnend gegen 1995" die Verwendung von Freistempelmaschinen in Nigeria untersagt wurde.

Ich habe dieses Thema nicht noch einmal von oben durchgesehen, deswegen ist mir der Brief von Jürgen in [#4] nicht aufgefallen. Der Freistempel ist aber definitiv falsch. Das Datum kann ich allerdings schlecht lesen Feb. 80? 88? 98? 99? Vielleicht kann Jürgen noch einmal genau schauen. Es ist nur der Monat angegeben und die Einstellung eines Tagesdatums gar nicht vorgesehen, was auf keinen Fall richtig ist. Die Maschinennummer PG 013 kommt hin.

Der angesprochene Stempel mit Nummer PG 013 mit Stempelkopf im deutschen Stil und Datum 19.IX.95 könnte vielleicht ein echtes Stück sein. Da würde alles zusammenpassen. Die Fälscher müssen es sich ja ursprünglich mal bei echten Freistempeln abgeschaut haben.
 
Stefan Am: 15.02.2009 17:27:43 Gelesen: 167980# 82 @  
@ Carolina Pegleg [#81]

>>In einem Katalog, den ich besitze, befindet sich der Hinweis das "Starting around 1995" also "beginnend gegen 1995" die Verwendung von Freistempelmaschinen in Nigeria untersagt wurde.<<

Danke für die Info. :-)

>>Das Datum kann ich allerdings schlecht lesen Feb. 80? 88? 98? 99?<<

Mir liegt der Brief als Kopie vor. Dort ist "Febr. 99" zu lesen.

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 15.02.2009 18:15:38 Gelesen: 167968# 83 @  
@ Carolina Pegleg [#81]

Deinem Wunsche nach einer besseren Vorlage will ich natürlich umgehend Folge leisten. Der Stempel ist aus 1999. Zum Vergleich habe ich noch einen als echt eingestuften Absenderfreistempel dazu gelegt. Bei dem Falschstempel achte man auf die Buchstaben NIGERIA im Stempelkopf. Sie sind sehr ungleichmäßig. Der Meinung von Arno, dass es sich um einen Handstempel handelt, kann man sich durchaus anschließen.



Zudem habe ich noch einen Auszug aus dem Mitteilungsblatt der ARGE Post- und Absenderfreistempel gescannt, dass um 2000 herum veröffentlicht wurde.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Carolina Pegleg Am: 16.02.2009 06:34:10 Gelesen: 167934# 84 @  
Tolle Sache was hier gemeinsam an Informationen zu den Fälschungen der Nigeria Connection zuammengetragen wird.

Hier der angesprochene Auszug:


 

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