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Thema: Generalgouvernement: Bedarfsbelege
Das Thema hat 149 Beiträge:
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Jürgen Zalaszewski Am: 20.12.2014 23:10:07 Gelesen: 148314# 50 @  
@ hajo22 [#48]

Hallo Jochen,

genau so war's.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 21.12.2014 09:30:29 Gelesen: 148301# 51 @  
Zu den Mischfrankaturen (Mifr.) Dienstmarken (DM)/Dauerserien (DS) (Mifr. mit Sondermarken oder gar Zuschlagsmarken habe ich noch nie gesehen) möchte ich noch folgendes ergänzen:

Die Frage der Zulässigkeit solcher Mifr. stellt sich nicht, denn der Post des Generalgouvernement war es m.E. doch egal, welche Markentypen auf den Briefen klebten. Hauptsache gültig und Hauptsache ausreichend frankiert.

Die Behördenstellen waren wohl angewiesen immer ganz genau portorichtig zu frankieren, d.h. weder Unter- noch Überfrankaturen zuzulassen. Ich kann mir vorstellen, daß gelegentlich bestimmte Werte der DM bei einer Behörde ausgingen und nicht schnell neu beschafft werden konnten, so daß man auf die DS zurückgriff. Die DM mußten wohl zentral bei einer bestimmten Poststelle bestellt werden und waren nicht am jeweiligen Ortspostamt wie die DS vorrätig.

Die 1. Ausgabe weist noch im Gegensatz zur 2. und 3. Ausgabe hohe Zloty-Werte aus ( 3 und 5 Zl.). Diese Werte kamen vermutlich selten in Gebrauch. Ich kann z.B. Bedarfspost nur bis zum 1 Zl.-Wert nachweisen, die beiden Höchstwerte habe ich auf Briefen noch nie gesehen (was nichts bedeuten soll).



Brief aus Warschau vom Deutschen Gericht nach Stendal ins Reich. Gestempelt Warschau 2.7.42, frankiert mit 1,08 Zl. (1 Zl. und 8 Gr. der 1. Ausgabe). Porto: Zustellgebühr 60 Gr. und Gebühr für Hin- und Rücksendung der Zustellungsurkunde 48 Gr. oder für Briefgebühr über 20 gr. einfacher Versand.

Dann zeige ich noch die 5 Zl. auf nicht gelaufenem Brief mit Versandstellen-Stempel Krakau 1 "f" vom 2.6.1940.

Der Brief wurde entweder nachbeschriftet oder bereits frankiert und adressiert an die Versandstelle zur Beförderung eingereicht. Diese stempelte lediglich die Marke und sandte das Couvert im Umschlag an den Auftraggeber zurück, so vermute ich.



Die Marke auf so einem Umschlag kann nicht auf Brief, sondern nur als Briefstück oder lose gestempelt gewertet werden.

Schönen 4. Adventssonntag.
Jochen
 
hajo22 Am: 21.12.2014 16:41:34 Gelesen: 148271# 52 @  
Inlandsfernbrief bis 20 gr., gestempelt Deutsche Post Osten 2.1.1940, frankiert mit 50 Gr. (Fernbriefporto im Auslandstarif für die polnische Zivilbevölkerung, siehe dazu [#3]).

Zusatzstempel (Polnisch/Deutsch): "Arische Firma". Die "Arisierungen" wurden auch im Generalgouvernement durchgeführt.



Viele Grüße
Jochen
 
Stefan Am: 22.12.2014 12:09:04 Gelesen: 148235# 53 @  
Der einzige mir vorliegende Beleg aus dem Generalgouvernement ist optisch nicht besonders ansprechend und fristete bisher ein Nischendasein in einem Karton zusammen mit allen möglichen Belegen:



Lässt sich die Sendung in etwa datieren und ist die Sendung überhaupt mit der Post gelaufen? Der Brief trägt rückseitig keinerlei Hinweise.

Gruß
Pete
 
diva Am: 06.01.2015 20:19:10 Gelesen: 148293# 54 @  
Hallo und guten Abend,

habe hier einen Brief von Krakau abgestempelt am 10.2.1943, bitte um Eure Einschätzung von diesem Brief. Ich bedanke mich im voraus schon für Eure Hilfe. Eine Frage noch, ist dieser Brief zum sammeln geeignet ?



M.f.G.
Diva
 
Cantus Am: 06.01.2015 21:07:11 Gelesen: 148278# 55 @  
@ diva [#54]

Hallo diva,

das ist keine Ganzsache, sondern ein Brief mit aufgeklebter Briefmarke.

Viele Grüße
Ingo
 
diva Am: 06.01.2015 22:54:08 Gelesen: 148259# 56 @  
Hallo Ingo,

vielen Dank für die Info, werde mich bessern.

M.f.G.
Diva
 
muemmel Am: 06.01.2015 23:30:01 Gelesen: 148249# 57 @  
@ Cantus [#55]

Servus Ingo,

von einer Ganzsache war bei dem von diva vorgestellten Beleg keine Rede. Daher verstehe ich den Hinweis nicht wirklich.

@ diva [#54]

Servus diva,

der Brief ist zwar echt gelaufen, aber überfrankiert. Das Porto betrug 24 Groschen (polnisch) und die Einschreibgebühr 60 Groschen. Macht zusammen 84 Groschen. Wahrscheinlich wollte der Absender dem Empfänger einen hübschen Beleg zukommen lassen.

Grüßle
Mümmel
 
Kontrollratjunkie Am: 07.01.2015 00:35:42 Gelesen: 148241# 58 @  
@ muemmel [#57]

Hallo Harald,

vermutlich stört sich Ingo an der Tatsache, dass die Anfrage hier in diesem Thema gestellt wurde. Es heißt "Thema: Generalgouvernement Ganzsachen: Bestimmung und Wertschätzung", betrifft also keine Ganzstücke.

@ diva [#54]

Dein Beleg ist ein hübscher Sammlerbeleg mit allen Anzeichen einer korrekten Beförderung in das Sudetenland. Die Tatsache der Überfrankierung ist für den Puristen natürlich problematisch, aber sammelfähig ist der Brief auf jeden Fall.

Beste Grüße
Rüdiger
 
diva Am: 07.01.2015 07:17:32 Gelesen: 148034# 59 @  
@ muemmel

Guten Morgen mümmel, und vielen Dank für die Info.

L.G.
Diva
 
diva Am: 07.01.2015 07:20:59 Gelesen: 148033# 60 @  
@ Kontrollratjunkie [#58]

Hallo und guten Morgen,

auch Dir vielen Dank für die Klarstellung, ich habe vermutlich das Thema falsch gewählt. Danke.

m.f.g.
Diva

[Beiträge [#54] bis [#60] aus dem Thema "Generalgouvernement Ganzsachen: Bestimmung und Wertschätzung" redaktionell verschoben, hier passt der Beleg besser als bei den Ganzsachen]
 
Manne Am: 11.04.2015 19:39:27 Gelesen: 147163# 61 @  
Hallo zusammen,

ein Einschreib-Brief aus Radom vom 29.10.1940 nach Schwenningen, Ankunftstempel vom 31.10.1940

Gruß
Manne


 
Stefan Am: 03.05.2015 09:00:07 Gelesen: 146931# 62 @  
@ Jürgen Zalaszewski; hajo22 und alle:

Handelt es sich bei den nachfolgenden Marken um Stücke des Deutschen Reiches (Dauerserie Hindenburg), welche für die "Deutsche Post Osten" zu Frankierzwecken verwendet wurden oder nutzte man Hindenburg-Ausgaben ohne Aufdruck als Nachverwendung im Generalgouvernement? Marken des Deutschen Reiches waren laut den Angaben im Vorwort des Generalgouvernement im Michel-Spezialkatalog (2012) bis 15.12.1939 zulässig und wurden bis Herbst 1940 toleriert. Die Stempelentwertungen der vorliegenden Marken datieren außerhalb dieses Gültigkeitszeiteitraums von April 1941 bis Dezember 1941 und weisen Ortsnamen wie Radom, Krosno und Warschau auf.





Gruß
Pete
 
Jürgen Zalaszewski Am: 03.05.2015 13:21:19 Gelesen: 146889# 63 @  
Hallo Pete,

ich habe auch schon mal solche Abschnitte gesehen. Du hast recht, dass zu diesem Zeitpunkt Marken des Deutschen Reiches im Generalgouvernement nicht mehr gültig waren. Nach meinem Kenntnisstand stammen die Ausschnitte alle von Feldpostüberweisungen, was vermuten lässt, dass die Reichspost-Marken aus den Beständen der Feldpostämter stammen.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 03.05.2015 16:45:57 Gelesen: 146864# 64 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#63]

Die Feldpostämter hatten m.W. neben speziellen für die Feldpost angefertigten Formularen auch Briefmarken (vermutlich nur die Dauerserien der Reichspost) vorrätig. Es galten die Inlandsgebühren.

Die Feldpostämter entwerteten auch ihre Poststücke selber (hier eine Feldpostanweisung v. 5.3.45):



Die Frage ist, warum gelangten hier Feldpostanweisungen zur Entwertung in den normalen Postlauf?

VG, hajo22
 
Stefan Am: 03.05.2015 18:39:07 Gelesen: 146842# 65 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#63]
@ hajo22 [#64]

Danke für die Informationen. Erfolgte die Entwertung der Feldpostanweisungen grundsätzlich mit einem Feldpoststempel? In den in Beitrag [#62] gezeigten Exemplaren wurden m.E. normale Tagesstempel verwendet. Zuerst ging ich von normalen Verwendungen der Hindenburg-Marken als Vor-/Mit-/Nachläufer aus, bis ich das Stempeljahr las.

Gruß
Pete
 
hajo22 Am: 04.05.2015 19:51:39 Gelesen: 146771# 66 @  
@ Pete [#65]

Abschließend kann ich Deine Frage nicht beantworten. Ich kenne auch Feldpostüberweisungen mit Tagesstempeln der Reichspostämter so wie Deine Postabschnitte sie zeigen. Also war wohl anscheinend beides möglich. Da Reichspostmarken auf Deinen Abschnitten kleben, waren die Überweisungsformulare vor Einlieferung bei den GG-Postämtern bereits frankiert. "Nachläufer" sind mir beim GG unbekannt.

VG, hajo22
 
Stefan Am: 05.05.2015 22:02:17 Gelesen: 146710# 67 @  
@ hajo22 [#66]

Abschließend kann ich Deine Frage nicht beantworten. Ich kenne auch Feldpostüberweisungen mit Tagesstempeln der Reichspostämter so wie Deine Postabschnitte sie zeigen. Also war wohl anscheinend beides möglich. Da Reichspostmarken auf Deinen Abschnitten kleben, waren die Überweisungsformulare vor Einlieferung bei den GG-Postämtern bereits frankiert.

Danke für die Info. Vielleicht findet sich (irgendwann) einmal ein vollständiger Beleg - Feldpostanweisung, frankiert mit Marken des Deutschen Reiches und entwertet durch Poststempel des Generalgouvernement :-)

"Nachläufer" sind mir beim GG unbekannt.

Nachläufer = Nachverwendung = Stempeldaten aus dem Zeitraum vom 16.12.1939 bis Herbst 1940, da die Gültigkeit der Marken des Deutschen Reiches an sich am 15.12.1939 abgelaufen war.

Gruß
Pete
 
Jürgen Zalaszewski Am: 29.05.2015 14:31:19 Gelesen: 146199# 68 @  
@ hajo22 [#66]
@ Pete [#67]

Hallo Jochen und Pete,

die Frage nach Feldpostüberweisungen mit im Generalgouvernement abgestempelten Reichspostmarken kann ich derzeit auch nicht abschließend beantworten. Ich werde versuchen über die ArGe Generalgouvernement weitere Auskünfte zu erfragen.

"Nachläufer" sprich Nachverwendungen sollte es nicht gegeben haben, gibt es aber. Irgendwie sind immer mal Poststücke mit Reichspostmarken, deren Gültigkeit eigentlich im Dezember 1939 abgelaufen waren, durchgekommen. Anfänglich wurden diese noch toleriert, später dann aber mit Nachporto belegt.

Beste Grüße
Jürgen
 
Stefan Am: 29.05.2015 20:56:45 Gelesen: 146153# 69 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#68]

die Frage nach Feldpostüberweisungen mit im Generalgouvernement abgestempelten Reichspostmarken kann ich derzeit auch nicht abschließend beantworten. Ich werde versuchen über die ArGe Generalgouvernement weitere Auskünfte zu erfragen.

Danke. Ich hoffe auf erfolgreiches Gelingen. :-)

Gruß
Pete
 
hajo22 Am: 30.05.2015 18:35:46 Gelesen: 146054# 70 @  
Generell nicht leicht zu finden sind Wertbriefe aus dem GG.

Ich zeige einen Wertbrief aus Garwolin (Distrikt Warschau) vom 24.6.1944 nach Warschau, Ankunft 25.6.

Wie bei Wertbriefen üblich, ist auf dem Couvert das Gewicht - hier = 39 gr. - und der Wertbetrag - hier = 45.000 Zl - angegeben. Der Brief ist mit 10,48 Zl frankiert (10 Zl. Nr.65 und 48 Gr. Nr.69).

Portozusammensetzung:
Brief über 20-250 gr. = 48 Gr.
Wertangabegebühr
je 1.000 Zl/20 Gr.
45x20 Gr. = 900 Gr.
Behandlungsgebühr
über 200 Zl pauschal = 100 Gr.
-------------------------------
Gesamt 1.048 Gr. oder 10,48 Zl
 



VG, hajo22
 

Jürgen Zalaszewski Am: 02.06.2015 15:11:43 Gelesen: 145937# 71 @  
@ hajo22 [#70]

Hallo Hans-Joachim,

danke für den schönen Wertbrief, den Du uns hier gezeigt hast. Mit Deiner Portoberechnung liegst Du vollkommen richtig.

Passend zum Thema möchte ich auch einen Wertbrief zeigen, der mir anfänglich Probleme bei der Ermittlung des Portos bereitet hatte. Aber irgendwann fiel mir auf, dass die Wertangabe in Reichsmark angegeben war und da konnte ich lange rechnen, bis das Porto stimmte. Nimmt man statt der 2500 RM jetzt 5000 Zloty, passt es auch mit dem verklebtem Porto:

Brief 2. Gewichtsstuffe 20 g bis 250 g = 48 Gr
Wertangabe je 1000 Zloty/20 Gr = 5 x 20Gr = 100 Gr
Behandlungsgebühr über 200 Zloty 100 Gr = 100 Gr
Gesamt = 248 Gr (überfrankiert mit 2 Gr)

Der Brief wurde am 21.6.1940 in Krakau aufgegeben und war bereits einen Tag später in Potsdam.



Auf der Rückseite sind noch die beiden Lacksiegel erhalten.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 02.06.2015 15:45:26 Gelesen: 145933# 72 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#71]

Kleine Korrektur: Bei der Berechnung der Wertbriefgebühr muß es heißen: 5x20 Gr. = 100 Gr. (und nicht 44x20 Gr.). Übrigens: RM steht ganz fettgedruckt auf dem Couvert (aber manchmal will man nicht glauben, was man sieht).

VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.06.2015 16:35:49 Gelesen: 145920# 73 @  
@ hajo22 [#72]

Du hast natürlich recht, Sorry, da hatte ich etwas anderes im Kopf. Danke für den Hinweis.

Beste Grüße
Jürgen

[Redaktioneller Hinweis: Die Berechnung der Wertbriefgebühr in Beitrag [#71] wurde von uns korrigiert.]
 
hajo22 Am: 02.06.2015 16:39:21 Gelesen: 145918# 74 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#73]

Ja, geht mir manchmal auch so. Übrigens, ein sehr schöner Brief und 2 Gr., also 1 Pfg. hin oder her, ist völlig egal.

BG. hajo22
 

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