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Thema: Generalgouvernement: Bedarfsbelege
Das Thema hat 149 Beiträge:
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Jimphil Am: 02.06.2015 20:07:12 Gelesen: 145988# 75 @  
Hallo liebe Freunde,

auch ich habe hier einen Brief. R-Brief von Minsk 9.9.40 nach Rottweil, Rückseitig Ankunftstempel 11.9.40.

Grüße


 
hajo22 Am: 02.06.2015 20:47:37 Gelesen: 145982# 76 @  
Da ich bis Ende dieser Woche nicht mehr zu den Briefmarken komme, stelle ich noch schnell einen Brief nach den USA ein.

Einschreibbrief aus Krakau vom Juni 1940 (Tagesdatum kann ich auf der blauen Marke nicht lesen) nach New Hampshire/USA, frankiert mit 50 und 60 Gr. Hindenburg-Aufdruckserie = 1,10 Zl portorichtig für einen Brief bis 20 gr.

Auf der Vorderseite links unten findet sich der Kastenstempel "US Customs/Passed Free/Boston/Mas.", also Zollfreistellungsvermerk (siehe Detailscan).

Rückseite Zensurstempel und Verschlußstreifen OKW "e" = Zensurstelle Frankfurt a.M.; Ankunftsstempel Boston 22.6.1940.





VG und bis bald, hajo22
 
hajo22 Am: 18.06.2015 12:48:14 Gelesen: 145029# 77 @  
Heute kein echter "Bedarfsbrief" aber immerhin ein (möglicherweise) echt gelaufener philatelistischer Eilboten-Einschreibbrief an die bekannte Firma Sieger in Lorch (Rückseite Ankunftsstempel 10.1.1944). Für die Firma war es ein "Bedarfs"-Brief, denn der Brief für sich ist ein Handelsobjekt.

Absender ist die Versandstelle (VS) in Krakau (Stempel Krakau 3). Frankiert mit Werten der 3. Dienstmarken-Ausgabe und für geneigte Sammler vorgesehen. Was der Dienststempel "Generalgouvernement/Regierung/170" bedeuten soll, weiß ich nicht. Vielleicht stand dieser Stempel der VS zur Verfügung. Schön auch der Zettel "Durch Deutsche Dienstpost Osten". Sammler sind eben Ästheten. Zähnung, Stempel, Farbarrangement und Erhaltung des Beleges, alles super.

Die Deutsche Post Osten hatte ihre Einnahmen und die Sammler ihre Freude.

Der auf dem Brief verklebte 16 Gr.-Wert hat eine Michel-Brief-Bewertung von 65 € (Mi.-Katalog 2012). Es sind bis auf die 24 Gr. nur Werte verklebt, die hohe Briefbewertungen ausweisen. Also Werte, die auf echter Bedarfspost eher selten zu finden sind. Die Briefbewertungen gelten wie bekannt für portogerechte bzw. minimal überfrankierte Briefe.

Dieser Brief hier ist hoffnungslos überfrankiert. Bewertung also wie lose gestempelt + X. Und dieses "X" kann - nach meiner Erfahrung - leicht mal 10-20 € oder mehr ausmachen.

Und hier ist das schöne Stück:



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 18.06.2015 17:48:01 Gelesen: 145005# 78 @  
Einschreibbrief über 20 gr. aus Krosno vom 8.3.1940 nach Metzingen/Württ., Ankunft 12.3.1940.

Portorichtig frankiert mit 50, 30, 20 und 8 Gr. (der Hindenburg-Überdruckausgabe) = 108 Gr.

Die Entwertung der Marken erfolgte mit dem Dienststempel "Deutsche Post Osten/Krosno", der Poststempel von Krosno ist oben am Briefrand beigesetzt.

Absender ist ein Gefreiter, der auch die kostenlose Feldpost hätte bemühen können. Aber mit Marken und in dieser Form ist es eben viel schöner, n'est-ce pas?



VG, hajo47
 
Jürgen Zalaszewski Am: 18.06.2015 23:10:19 Gelesen: 144975# 79 @  
@ Jimphil [#75]

Hallo,

ist zwar nur ein "einfacher" Einschreib-Brief, der aber durch die Verwendung eines vorgedruckten Dienstpostumschlages schon wieder interessant ist. Es fällt der gestrichene Vermerk "Frei durch Ablösung Reich" auf. Dieser Vermerk durfte seit dem 1. April 1940 nicht mehr verwendet werden. Ab diesem Zeitpunkt mussten die Dienststellen ihre Post mit den dafür vorgesehenen Dienstmarken frankieren. Der Brief ist mit normalen Freimarken frankiert was zum einen den Schluss zulässt, das in der Dienststelle des Absenders keine Dienstmarken mehr vorhanden waren oder aber der Absender hat den Brief in eigener Angelegenheit verschickt und da konnte man natürlich keine dienstlichen Marken für verwenden.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 19.06.2015 00:00:30 Gelesen: 144968# 80 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#79]

Zu [#75]: Ein R-Brief an das Finanzamt dürfte höchstwahrscheinlich eine Privatangelegenheit gewesen sein und keine dienstliche Post. Vielleicht hat der Absender einen Dienstumschlag verwendet um "Eindruck zu schinden".

Hier ein Dienstbrief an den Regierungspräsidenten in Regensburg vom Landkommissar in Krosno-Str(z)yzow mit Kastenstempel "Frei durch Ablösung Reich" (FdAR) und Dienstsiegel der "Deutsche Post Osten/ Tarnow 2", kein Poststempel, der uns das Absendedatum verrät. Handschriftlich oben vermerkt: "Dienstsache", also klar keine Privatangelegenheit, sondern dienstliche FdAR-Post vom GG ins Reich und anscheinend vor dem 1.4.1940.

Auf der Rückseite des Couverts ist zu lesen: "Landkommissar in Krosno, Postleitstelle Krakau 2".



VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 19.06.2015 00:06:19 Gelesen: 144967# 81 @  
@ hajo22 [#76]

Hallo Hans-Joachim,

einen Brief in die Vereinigten Staaten, der in Boston auch noch durch den Zoll abgefertigt wurde, habe ich noch nicht gesehen. Ein schönes Stück aus der Zeit, als die Amerikaner noch nicht mitspielten.

@ hajo22 [#77]

Ja, von den sogenannten Sieger-Briefen gibt es eine unendliche Anzahl. Immer sehen sie "Top", sauber und dekorativ aus und wurden wohl für den Sammlermarkt gemacht, wie Du es schon beschrieben hast. Was viele nicht wissen ist der Umstand, dass der damalige Briefmarkenfachmann des Deutschen Reiches, der Konsul Herrmann E. Sieger aus Lorch in Württemberg die Deutsche Post Osten bei der Herausgabe von Postwertzeichen beriet. Und das so gut, dass in den ersten zwei Jahren des Bestehens der DPO der jeweils zweithöchste Einnahmebetrag aus dem Verkauf von Sammlermarken her rührte. Sicherlich wurde auch der Konsul mit Marken bezahlt. Übrigens haben auch diese Umschläge mit kompletten Sätzen teilweise ihren Weg in die Kataloge gefunden, man findet sie bei den entsprechenden Ausgaben als FDC-Bewertung wieder.

Der R-Zettel bei Deinem Brief stammt nicht von der Versandstelle sondern vom Postamt Krakau 3, welches die Geschäfte der zwischenzeitlich geschlossenen Versandstelle weiter führte. Interessant ist, dass der Brief, obwohl überfrankiert, unter "Einschreiben" versandt wurde. Das war nach den früheren Bedingungen der Versandstelle bzw. der Stempelstelle nicht möglich. Vielleicht wurde aus diesem Grunde auch das Dienstsiegel der Regierung des Generalgouvernementes verwendet, um der ganzen Sache einen offiziellen Anstrich zu geben. Die Zahl 170 ist lediglich die lfd. Nummer des Dienstsiegels. Durch die Anwendung dieses kleinen Tricks kann man sehen, wie weit die DPO mit dem Händler aus Deutschland "verbandelt" war.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 19.06.2015 00:10:23 Gelesen: 144966# 82 @  
@ hajo22 [#78]
@ hajo22 [#80]

Hallo Hans-Joachim,

Du haust hier die Dinger raus, dass es eine wahre Freude ist. Nur kommt man mit dem Kommentieren und dem Vorstellen eigener Belege nicht mehr nach. Aber mach weiter so, vielleicht locken wir mit unseren Belegen doch noch den ein oder anderen hinter dem Ofen hervor.

Wünsche eine gute Nacht.
Jürgen
 
hajo22 Am: 19.06.2015 11:23:04 Gelesen: 144934# 83 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#81]

Guten Morgen Jürgen,

ja die Geschichte um Konsul Sieger kenne ich aus der philatelistischen Fachpresse. Auf seine Initiative/Empfehlung hin wurden z.B. polnische Briefmarken mit dem bekannten Überdruck versehen (Dauerserie Mi.Nr. 14-39). Diese Serie wurde auch bei Nichtphilatelisten der "Renner" wie aus zeitgenössischen Berichten hervorgeht. Lag also voll im Geschmack/Trend der Zeit.

Bei den "gemachten" Sieger-Super-Briefen vermute ich, daß sie mit Kurier oder per Paket befördert worden sind und nicht den direkten Postweg durchlaufen haben, damit keinesfalls die Couverts beschädigt wurden. Der Lorcher Ankunftsstempel war vermutlich für solche Sieger-Post verabredet.

Ich zeige hier die Nr. 115 auf Sieger-FDC-RBf vom 11.2.1944 gestempelt Krakau 3 und Ankunftsstempel 15.2.44, das Couvert ist noch offen. Der FDC wertet im Mi.-Spezialkatalog D immerhin 80 €! Also wie gesagt, die Sachen haben schon ihren Preis. Aber ist es nicht ein schöner Beleg? Da kann man wirklich nicht mosern. Allerdings für den Bedarfsbrief-Puristen eher verwerflich.



Schönen Tag, hajo22
 
hajo22 Am: 20.06.2015 00:32:50 Gelesen: 144897# 84 @  
Zu früher Stunde noch ein R-Bf. gestempelt Krakau 5 vom 8.4.1941 nach Prag. Frankiert mit 84 Gr., dabei eine Zuschlagsmarke 24+16 Gr. zur Winterhilfe 1940. Zuschlagsmarken sind nach meinen Beobachtungen auf Bedarfsbriefen nicht häufig. Kein Ankunftsstempel.



BG, hajo22
 
hajo22 Am: 20.06.2015 17:38:08 Gelesen: 144864# 85 @  
Ich zeige ein Vordruck-Couvert "Dienstpost/Der Pressechef der Regierung des GG" handschriftlich verändert und zu Privatzwecken verwendet nach Bayern. Frankiert mit 24 Gr. AH.

Nach meinen Beobachtungen kam es häufiger vor, daß Dienstumschläge zu Privatzwecken umfunktioniert wurden wie hier.

Das Besondere an diesem Brief ist der Stempel Krakau 20 mit dem Datum 2.1.1945. Einen späteren Bedarfsbrief aus dem GG habe ich nicht in der Sammlung.



Wer kann spätere Bedarfspost zeigen?

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 21.06.2015 10:16:53 Gelesen: 144829# 86 @  
Einschreib-Luftpostbrief aus Okocim vom 17.12.1940 mit deutscher Zensur nach den USA, Ankunft New York 14.1. und Detroit 15.1.1941.


Frankiert mit 2,70 Zl (Bautenserie 20 Gr. + 50 Gr. + 2x 1 Zl):

Auslandsbrief bis 20 gr. = 50 Gr.
Einschreiben = 60 Gr.
Luftpostgebühr Bf. 5-10 gr. = 160 Gr.
(80 Gr./5 gr. nach USA)
 

Die Beförderungsdauer betrug fast einen Monat.



VG, hajo22
 

Jürgen Zalaszewski Am: 24.06.2015 23:11:20 Gelesen: 144712# 87 @  
@ Pete [#62]
@ hajo22 [#64]

Hallo Pete und Hans-Joachim,

im Nachgang zu unserer Diskussion über im Generalgouvernement abgestempelte Reichspostmarken aus dem Jahre 1941 habe ich von einem Sammlerfreund folgende zusätzliche Information erhalten:

"Diese Massnahme basierten auf die Mitteilung Nr. 1237/41 im Amtsblatt des RPM Nr. 67 vom 22.7.41.

Demnach sollten die Lagerbestände der Reichsdruckerei an Hindenburgmarken aufgebraucht werden, was bei der DPO für den Innendienst vollzogen wurde. Bekanntlich, wie den Fp-Amtsblättern zu entnehmen ist, sollten die Feldpostleitstellen zur Sicherung ihres eisernen Bestands, ihre Wertzeichenbestellungen zeitig aufgeben. Es wurde ihnen ein Höchstbetrag bewilligt. Da es sich um eine interne Maßnahme handelte, ist die auch nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden."


Das könnte die Erklärung für das Vorkommen dieser Marken sein.

Beste Grüße

Jürgen
 
filunski Am: 04.07.2015 15:07:39 Gelesen: 144496# 88 @  
Hallo zusammen,

heute mal, ein wohl gar nicht sehr häufiger, Poststellenstempel aus einer ganz anderen Ecke:

CZUDEC / b / ÜBER / REICHSHOF (DISTR KRAKAU) (Generalgouvernement)



Vielleicht auch interessant für unsere Generalgouvernement Spezialisten?

Hier der Beleg dazu, eine Zustellungsurkunde (zweisprachig Deutsch-Polnisch):



Czudec ist heute wieder ein Dorf sowie Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Strzyżowski der Woiwodschaft Karpatenvorland in Polen.

Interessant und ungewöhnlich zu sonstigen derartigen Poststellenstempeln ist hier die Großschreibung des Wortes "ÜBER".

Beste Grüße,
Peter

[Redaktionall kopiert aus dem Thema "Landpoststempel / Poststellenstempel"]
 
Jürgen Zalaszewski Am: 30.07.2015 12:00:13 Gelesen: 143918# 89 @  
@ hajo22 [#85]

Hallo Hans-Joachim,

es ist Zeit, dass ich mich mal wieder melde. Sehr schön Dein gezeigter Briefumschlag. Ob es sich hier um Dienstpost oder mißbräuchlich verwendete Vordrucke als Privatpost handelt, ist sehr schwer zu sagen. Das Generalgouvernement war ja schon zu diesem Zeitpunkt in Auflösung begriffen und man hielt sich nicht mehr unbedingt an die Vorgaben. 2. Januar 1945 ist auf jeden Fall ein schon spätes Datum.

Ich zeige einen Brief vom 12. Januar 1945 aus dem Ort Milanowek, Distr. Warschau. Das ist mein spätester Beleg aus dem GG.



Sicherlich gibt es noch spätere, ich bin auf weitere Belege sehr gespannt.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 30.07.2015 12:14:45 Gelesen: 143913# 90 @  
Hallo Hajo 22,

des weiteren möchte ich noch einen Beleg vorstellen, der, obwohl am 20. Juli 1944 in Warschau abgestempelt, meiner Meinung nach auch zu den späten Belegen gehört. Seit geraumer Zeit versuche ich späte Belege aus Warschau zu finden, denn bekanntlich brach ja am 1. August 1944 in Warschau der Aufstand aus und es scheint auch schon vorher Probleme mit der Post oder den Postämtern in dort gegeben zu haben.

Der gezeigte Beleg mit Tarn-Maschinenserienstempel, Unterscheidungsbuchstabe -aq-, stammt aus Warschau und ist der bisher späteste, den ich finden konnte. Zusätzlich ist noch auf der Briefvorderseite ein Absender- oder Prüfstempel des "Kommandeur des Streifendienstes Warschau - Prüfstelle I" abgeschlagen. Dieser Stempel kommt auch auf anderen Feldpostbelegen aus dieser Zeit aus Warschau vor, leider habe ich noch nichts über diese Dienststelle in Erfahrung bringen können.



Ich bin mal gespannt, ob noch spätere Belege aus Warschau Juli 1944 gezeigt werden.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 30.07.2015 16:34:53 Gelesen: 143886# 91 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#90]

Hallo Jürgen,

der 20.Juli 1944, ein Donnerstag, ist aus gegebenem Anlaß (gescheitertes Attentat auf Hitler) sowieso ein ganz besonderer Tag.

Ich kann nicht sagen, ob ich einen Beleg mit Deinem Tarn-MaSt besitze. Kann sein, kann nicht sein. Ich fange gar nicht erst an zu suchen, kostet mich zu viel Zeit.

Zum Warschauer Aufstand zeige ich demnächst - wenn ich wieder etwas mehr Luft habe - eine Aufständigen-Karte (geprüft und übersetzt von Herrn Petriuk). Dann aber im thread Generalgouvernement Besonderheiten.

BG. hajo22
 
hajo22 Am: 30.07.2015 16:58:33 Gelesen: 143876# 92 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#89]

Sehr spätes Datum auf Deiner Postkarte mit dem 12.1.45. Am 17.1. wurde Warschau, am 19.1.45 Krakau durch die Rote Armee befreit. Es waren nur noch kleine Teile im Westen des Generalgouvernements von der Deutschen Wehrmacht besetzt.

Da bin ich mal gespannt, ob ein Leser ein späteres Datum auf Beleg zeigen kann. Ich denke mal, da wird nichts draus. Schon Daten vom Herbst/Winter 1944 aus dem GG sind sehr schwer zu dokumentieren.

BG, hajo22
 
hajo22 Am: 30.07.2015 19:09:14 Gelesen: 143848# 93 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#90]

Leider habe ich meine Belege weder nach Distrikten noch nach Ortschaften sortiert. Daher kann ich im Augenblick keinen späten Warschau-Beleg zeigen. Aus dem Herbst/Winter 44 müßte aber schon was da sein.

Ersatzweise ein später Brief vom 28.11.1944 aus Tschenstochau an die Berliner Stadtbank. Was der Vermerk "Dienstpost" auf dem Geschäftsbrief zu suchen hat, weiß ich nicht.



Bis demnächst, hajo22
 
hajo22 Am: 30.07.2015 19:20:06 Gelesen: 143844# 94 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#90]

Ich habe mal kurz in meinen Stempelunterlagen gekramt. Dieser MaWSt. wurde von 1942-1944 in Warschau verwendet. Allerdings fehlt mir ein Hinweis auf seine Orts-Aptierung. Das Ding muß schon recht selten sein. Gratuliere.

BG, hajo22
 
wajdz Am: 30.07.2015 19:20:35 Gelesen: 143844# 95 @  
Ein Brief, der nie gesammelt wurde. Nachdem sein Auftrag, Übermittlung einer Nachricht, erfüllt war, wurde er in Zeiten der Papierkanappheit noch zum Notiz- oder Schmiezettel und geriet dann in irgend eine Briefmappe, wo er die Zeiten überdauerte. Kein Prachtstück, aber nach meiner Ansicht als Zeitzeuge in diesem Thread zeigenswert und sammelwürdig.



MfG Jürgen -wajdz-
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.08.2015 15:05:13 Gelesen: 143762# 96 @  
@ hajo22 [#91], [#92] und [#94]

Hallo Hans Joachim,

ja, Du hast recht. Belege aus dem Herbst/Winter 1944/45 aus dem GG sind nicht so einfach zu finden. Aber genauso schwierig verhält es sich mit Belegen vom Juni/Juli 1944 aus den Distrikten Galizien, Lublin und teilweise Warschau. Der damalige Vormarsch der Roten Armee ging so rasch voran, dass zum Schreiben keiner mehr Zeit fand. Ich bin immer an Daten (und Bildern) aus diesen Zeiträumen interessiert, denn ich versuche seit einiger Zeit für die ArGe Generalgouvernement eine Dokumentation aus philatelistischer Sicht über das Ende des GG zu erstellen.

Zu Deiner Frage, was der Hinweis Dienstpost auf einem Geschäftsbrief zu suchen hat [#93] kann ich nur sagen, dass viele Firmen, Banken usw. gegen Ende des GG die Erlaubnis erhielten, ihre Post unter "Dienstpost" zu versenden. Das garantierte eine sichere Behandlung und Übermittlung der Post.

Zum Tarn-Maschinenserienstempel aus meinem Beitrag [#90] möchte ich noch einen Beleg zeigen, der diesmal den Unterscheidungsbuchstaben -l- im Stempelkopf trägt. Die Maschine war nachweislich in Lemberg vom 8.2.44 bis 19.4.44 im Einsatz.



Zusätzlich kann ich noch ein Exemplar dieses Stempeleinsatzes aus Radom zeigen, diesmal mit Ortsbezeichnung. Bislang sind nur Belege vom 3. bis 5.5.1944 bekannt.



Wer jetzt denkt, dass müssen ganz seltene Stempelabdruck sein, der liegt falsch. Zwischenzeitlich ist dieser Stempel noch mit Stempelkopf Lublin aufgetaucht. Der bekannte Autor Janusz Moszdzan (Postgeschichte des KZ Dachau und Postgeschichte des KZ Lublin-Majdanek, beide Bände aus der neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde e. V.) fand den Stempel aus Lublin bei der Recherche zu seinem Lublin-Buch im Archiv der Lubliner Gedenkstätte, für uns Sammler somit unerreichbar. Sollte doch ein Mitleser hier diesen Stempel haben und abgeben wollen, PN genügt.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 02.08.2015 17:54:06 Gelesen: 143733# 97 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#96]

Machen wir uns nichts vor, die Belege mit MaWSt, die Du zeigst, halte ich für (sind) echte Raritäten.

Hier ein Fenstercouvert (Geschäftsbrief) aus Krakau 2 vom 29.12.1944, frankiert mit 4x6 Gr. als Fernbrief.

Auch hier der Vermerk: "Durch Deutsche Dienstpost Osten" nebst Angabe der Postleitzahl "7a". Eine Erklärung dafür hast Du mir ja im vorigen Beitrag geliefert.

Trotz Fenstercouvert (was ich als Briefsammler nicht so sehr mag) ein schöner und seltener Beleg, nicht wahr?



BG, hajo22
 
hajo22 Am: 02.08.2015 18:18:17 Gelesen: 143725# 98 @  
Hier auf die Schnelle noch ein Dienstbrief aus der "Kanzlei des Generalgouverneurs/Krakau, Burg" vom 14.6.1944 nach München, Ankunft 16.6.44. Per Einschreiben, frankiert mit 60 und 24 AH, Krakau 20.

Selbstverständlich trägt das eingedruckte Dienstsiegel die Stempelnummer "1". Gibt es (bei der Arge GG) ein Verzeichnis der Dienststellen des Generalgouverneurs in Krakau?



BG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.08.2015 18:28:54 Gelesen: 143720# 99 @  
@ hajo22 [#97]

Danke für die Blumen, Du hast recht, Maschinenserienstempel aus dem Generalgouvernement sind ein spezielles Gebiet und bis auf einige Standart-Werbefahnen nur sehr schwer zu finden. Werden sie mal angeboten, haben diese dann auch ihren Preis.

Wer hat schon Fensterbriefumschläge gerne? Aber Dein Beleg hat was, nicht zuletzt durch den Stempel der Postleitzahl in der Absendereingabe. Damit komme ich auch zum Beitrag von -wajdz-, [#95].

Zugegeben ist der Beleg von Jürgen kein so schöner Brief, er wurde sogar noch als Notizzettel missbraucht. Also echter Bedarf :-). Was ich allerdings schön finde ist die Dokumentation der Verwendung der Postleitgebietszahlen im GG. Bekanntlich kamen im GG keine Stempel oder gar Einschreibzettel o. ä. mit Eindruck der Postleitgebietszahl - 7a - im täglichen Postbetrieb vor. Es gibt zwar überliefert Abbildungen, die Stempelbilder einiger Orte mit eingearbeiteter PLGZ zeigen (stammen von einem Stempelhersteller), Belege oder Briefmarken, die diese Stempel tragen sind allerdings bis heute nicht aufgetaucht. Will man also die Verwendung der PLGZ im GG dokumentieren, muss man Belege sammeln, die im Anschriftenfeld, in der Absenderangabe oder durch Zusatzhinweise darauf hinweisen. Das ist bei dem Beleg von Jürgen -wajdz- und von hajo22 der Fall.

Nach meinen Beobachtungen ging es bereits Ende Februar / Anfang März 1944 mit den PLGZ im GG los, obwohl Werbung dafür durch Artikel und Hinweise im Reich erst ab April 1944 gemacht wurde. Man war sich zu Beginn wohl auch noch nicht auf Seiten der Postnutzer einige darüber, wo denn diese neue Postleitgebietszahl überhaupt hingeschrieben werden sollte. Nachfolgend zeige ich zwei Belege die zu diesem Themenkreis gehören.



Postkarte aus 7a Radomsko (Distr. Radom) vom 1.6.1944 nach Prag-Tiefenbach. Prag gehörte zum Postleitgebiet - 11b -, was auch auf der Karte vermerkt wurde, nur nicht da, wo es normalerweise hingehörte.

Die zweite Karte aus Pruskow (Distr. Warschau) vom 02.1.45 nach - 15 - Gräfenhain hat zwar die PLGZ im Anschriftenfeld stehen und auch noch an der richtigen Stelle, erhielt aber trotzdem einen Nebenstempel in rot mit dem Text "Vergiss die / Postleitzahl nicht!"



Wie man sieht, kann man auch aus solchen "Nebensächligkeiten" ein kleines Sammelgebiet pflegen.

Beste Grüße
Jürgen
 

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