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Thema: Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
Das Thema hat 792 Beiträge:
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evwezel Am: 17.07.2023 16:14:44 Gelesen: 57095# 743 @  
@ Gauss [#742]

Hallo Gauss,

das ist eine sehr gute Bemerkung. Ich besitze insgesamt 8 Briefe von Heinrich Maassen und nur an einer anderen Stelle habe ich ein ähnliches "D" gefunden. Es handelt sich hier um den Großbuchstabe "D" im Wort "Depot". Ich habe den Eindruck, dass Heinrich Maassen alle Wörter mit einem französischen Ursprung mit lateinischen Anfangsbuchstaben schrieb (zum Beispiel, auch "Etappe"):



Dann sind wir also zurück zum Anfang? Ich zeige hier auch noch die lateinische Großbuchstabenliste (soweit die Buchstaben vorhanden sind):



Viele Grüße,

Emiel
 
Postgeschichte Am: 17.07.2023 18:24:04 Gelesen: 57056# 744 @  
@ evwezel [#743]

Dann sind wir also zurück zum Anfang?

Wieso? Beim Schreiben eines Briefes gerät nicht ein Buchstabe dem anderen. Einfach mal die Anfangsbuchstaben von "Maassen" und "Montag" vergleichen. Heisst Maassen auf einmal nicht mehr Maassen?

Viele Grüße
Postgeschichte
 
evwezel Am: 18.07.2023 09:05:39 Gelesen: 56863# 745 @  
@ Postgeschichte [#744]

Hallo Manfred,

Natürlich heisst Maassen noch immer Maassen. Ich fasse das ursprüngliche Problem noch einmal kurz zusammen:

Das “D” ist ohne Zweifel lateinisch. Beim zweiten Buchstaben würde Volkmar als lateinischer Buchstabe eher ein “H” oder “X” lesen. Zunächst haben wir gesehen, dass der zweite Buchstabe sehr ähnlich ist mit den Großbuchstaben “U” in Sütterlinschrift / Kurrentschrift. Auf diesem Grund wurde die Abkürzung identifiziert als “D.U.” = “dienstuntauglich”. Zugegeben, vom Inhalt her macht das noch immer am meisten Sinn.

Man muß dabei voraussetzen, dass Heinrich Maassen einfach zwischen der lateinischen Schrift und Sütterlin hin und hergesprungen ist. In den erhaltenen Briefen kann ich das eben nicht nachweisen.

Ein Gegenargument wäre auch, dass Heinrich Maassen ähnliche Abkürzungen niemals mit Großbuchstaben geschrieben hat:





a.v. = arbeitsverwendungsfähig
k.v.= kriegsverwendungsfähig

Meiner Meinung nach, kann man in diesem Fall eigentlich nicht mit absoluter Sicherheit wissen, ob “dienstuntauglich” richtig ist. Gleichzeitig muss man akzeptieren, dass es keine exakte Wissenschaft ist.

Viele Grüße,

Emiel
 
DFP14-18 Am: 18.07.2023 13:21:40 Gelesen: 56804# 746 @  
@ evwezel [#745]

Hallo Emiel,

ich denke, dass nun ausreichend darüber spekuliert wurde. Die Sinnhaftigkeit spricht nun einmal für "dienstunfähig" bzw. "Dienstunfähigkeit". Groß oder klein geschrieben ist unwichtig. Großbuchstaben werden auch heute noch für die Beurteilung bzw. Einstufung verwendet.

Gruß Uli
 
evwezel Am: 18.07.2023 14:04:26 Gelesen: 56790# 747 @  
@ DFP14-18 [#746]

Hallo Uli,

einverstanden.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 18.07.2023 15:17:06 Gelesen: 56762# 748 @  
Liebe Sammelfreunde,

vielleicht darf ich noch eine neue Frage stellen.

Ich zeige Euch zwei Feldpostkarten der 6. Armee. Laut „Deutsche Feldpost 1914-1918“ (Seite 129, Abbildung 76) handelt es sich hier um einen Tagesstempel (Typenräderstempel) der bayerischen Feldpost.



Wäre es möglich herauszufinden, wo die Feldpoststation No 3 sich zu dieser Zeit befand (ich nehme an, nicht in Tourcoing) ?

Viele Grüße,

Emiel
 
DFP14-18 Am: 19.07.2023 15:09:38 Gelesen: 56451# 749 @  
@ evwezel [#748]

Guten Tag emiel,

die gezeigten Belege sind von der bayerischen Feldpoststation Nr. 3 der 6. Armee abgestempelt, nicht zu verwechseln mit der ("Kaiserl. Deutschen") Feldpoststation 3. Da die Ziffer in diesen Stempeln austauschbar war, gibt es sogar für die "3" verschiedene Typen. Auch Stempel mit geringfügig abweichender Inschrift wurden mit der "3" versehen, so dass es eine Vielzahl an möglichen Stempeln gibt.

Nun zur Lokalisation: Die FPSt Nr. 3 der 6. Armee wurde am 24.10.1914 in Lille eröffnet und verblieb dort mindestens bis 31.9.1918. Allerdings wurde die "Nr.3 der 6.Armee" am 1. März 1916 in "Feldpoststation 403" umbenannt. Eine Zweigstelle bestand von Mitte März bis 22.6.16 in Roubaix, welche am 23.6.16 in FPST 412 umgewandelt wurde. Tourcoing besass nach bisheriger Kenntnis keine Zweigstelle. Alle 3 Orte liegen in direkter Nachbarschaft und der Tätigkeitsbereich war groß. (Abb. Ausschnitt Google)



Einige der Stempel der (bayer.) Feldpoststation Nr.3 der 6. Armee (entsprechend Deiner Belege) waren jedoch noch bis Anfang April 1916 in Gebrauch, also noch über den Zeitpunkt der Umbenennung hinaus. Andererseits wurde zumindest einer der 10 Stempel der (bayer.) Feldpoststation 403 mindestens ab 2.3.1916 (bisher bekanntes Frühdatum) verwendet. Dieser Stempel wurde aber wohl bereits am 12.2.16 hergestellt, wie sich aus einem Abschlag im Stempelbuch der Herstellerfirma Braungardt/München erkennen lässt.



Spätdatum FPSt 3/6. Armee (Kat.2745); gestempelt 3.4.(19)16 in Lille



Herstellungsdatum FPSt 403, Fa. Braungardt (Kat. 2805), verwendet durchgehend in Lille (nachgewiesen ab 2.3.16)

Wieder eine spannende Geschichte, oder?

Gruß Uli
 
evwezel Am: 19.07.2023 19:41:55 Gelesen: 56370# 750 @  
@ DFP14-18 [#749]

Guten Abend Uli,

vielen Dank für diese faszinierende Hintergrundgeschichte!

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
JohannesM Am: 22.07.2023 21:25:25 Gelesen: 55431# 751 @  
Kaiserliche Marine / Kommando des II. Matrosenregiments



Eine Radfahrerkompanie hatten die auch?



Beste Grüße
Eckhard
 
HWS-NRW Am: 24.07.2023 15:14:09 Gelesen: 54916# 752 @  
@ JohannesM [#751]

Hallo und... nicht nur die!

Es gab zahlreiche Radfahr-Kompanien, die in der Marine "organisiert" waren, hatte ich seinerzeit beim Aufbau meiner Feldpostsammlung über die Militär-Radfahrer auch nicht geglaubt.



Auf dem ersten Bild sind die Marine-Radfahrer eines Infanterie-Regimentes im "Einsatz" auf dem Wasser.

Könntest Du in meinem Sachbuch auch nachlesen, im Herbst möchte ich das Buch, zusammen mit den Sanitätsdienst-Abteilungen, noch einmal herausgeben, dann aber auf einem USB-Stick im Scheckkartenformat.

Bitte um etwas Geduld.

mit Sammlergruß
Werner
 
JohannesM Am: 24.07.2023 19:02:09 Gelesen: 54846# 753 @  
@ HWS-NRW [#752]

Hallo Werner,

danke für die Info, die Karten habe ich unserem Marine-Sammler im Verein übergeben, dem ich auch deine Info weiterleite.

Beste Grüße
Eckhard
 
evwezel Am: 13.09.2023 14:54:30 Gelesen: 43293# 754 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch einen Briefumschlag mit dem folgenden Text:

An
Gewehrfabrik
Spandau

Feldpoststempel

KAIS. D. FELDPOST=
STATION

* Nr. 45 a

-8.5.15.8-9V

Briefstempel
Kmdr. d. Et. Mun. Wesens
d. 2. Armee[1]

Heeressache!

[1] Kommandeur des Etappe-Munitions-Wesens der 2. Armee

Könnte mir jemand sagen, ob es sich hier om die “Spandauer Gewehr- und Pulverfabrik” handelt? [1] Und wo genau befand sich Feldpoststation Nr. 45?



Viele Grüße,

Emiel

[1] ://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigliche_Preu%C3%9Fische_Gewehrfabrique#Standort_Spandau
 
HWS-NRW Am: 13.09.2023 16:08:58 Gelesen: 43269# 755 @  
@ evwezel [#754]

Hallo Emiel,

eine Frage nur, wie viele Gewehr-Fabriken gab es seinerzeit in Spandau bei Berlin ?

Also kann es doch nur die von Dir vorgestellte Fabrik gehen.

mit Sammlergruß
Werner
 
evwezel Am: 13.09.2023 16:29:41 Gelesen: 43260# 756 @  
@ HWS-NRW [#755]

Hallo Werner,

du hast recht - es war eine dumme Frage von mir. Meine zweite Frage, so lese ich gerade, wurde auch schon beantwortet in Beitrag #168:

Die Feldpoststation 45 war die Feldpostanstalt der Etappeninspektion der 2. Armee. Bis zu Mitte April fand sich diese Feldpoststation in St Quentin. Sie ist nach Valenciennes mit der Etappeninspektion 2. am 18. April 1917 umgezogen.

Viele Grüße,

Emiel
 
HWS-NRW Am: 13.09.2023 18:41:34 Gelesen: 43209# 757 @  
@ evwezel [#756]

Hallo Emiel,

denke bitte daran,

"es gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten".

Und das mögen wir hier auf den philaseiten überhaupt nicht.

Viel Freude beim Weitersammeln.
Werner
 
evwezel Am: 13.09.2023 21:32:20 Gelesen: 43172# 758 @  
Guten Abend zusammen,

ich habe eine Feldpostkarte mit dem folgenden Stempel:



Verzögert weil aus
dem Strassenbriefkasten
Verordn. d. Gen. Gouv.
v. 25.2.16 IIb 734 / 18

Wie lautete diese Verordnung des General-Gouvernements, veröffentlicht am 25. Februar 1916 ? Im Dokument “Gesetz- und Verordnungsblatt für die okkupierten Gebiete Belgiens” konnte ich diese Verordnung leider nicht finden.

[1] https://ia600907.us.archive.org/30/items/lgislationalle06hubeuoft/lgislationalle06hubeuoft.pdf

Viele Grüße,
Emiel
 
Lars Boettger Am: 26.09.2023 20:28:12 Gelesen: 39788# 759 @  
Eine interessante Karte kam heute bei mir an. Die luxemburgische Ganzsache wurde bei der K.D. Feldpoststation Nr. 1 / Luxemburg-Bahnhof aufgegeben (Formularverwendung). Der Stempelabschlag ist vom 21.8.1917, der Feldpoststempel ist bereits seit ein paar Monaten aptiert. Der Empfänger war über die Feldpoststation Nr. 308 zu erreichen.

Die Auslandszensur wurde in Trier vorgenommen (links ist ein Abschlag des Zensurstempels Nr. 6 zu sehen), dazu noch der Nebenstempel "Auslandsbrief". Dieser Nebenstempel wurde ab 1917 immer dann angebracht, wenn eine zivile Sendung an einen militärischen Empfänger ging. Dies ist die erste Feldpostkarte, die von mir nach Rumänien registriert wurde. Leider von den Stempeln her nicht so klar, wie ich es mir wünschen würde.

Aber ein interessantes Stück - der Absender beklagt sich, dass er vom Empfänger aus Rumänien noch keine Antwort erhalten hat. Er vermutet, dass es zwischen Rumänien und Luxemburg eine Art Postsperre gibt.

Beste Grüsse!

Lars


 
DFP14-18 Am: 09.10.2023 13:33:49 Gelesen: 34325# 760 @  
@ Lars Boettger [#759]

Hallo Lars,

aus Urlaubsgründen erst heute eine Reaktion von mir auf den interessanten Beleg aus Luxemburg.

Wer war denn der Absender, und wie lange wartete dieser auf eine Antwort?

Mir ist eine Postsperre aus L. nach Rumänien nicht bekannt und auch unerklärlich. Es kommt jedoch auch oft vor, dass Post aus verschiedenen Gründen auf dem Postweg einfach etwas länger unterwegs war; aber keine Monate. Dies kommt jedoch eher bei Adressen von Formationen im Operationsgebiet oder auch mal in der Etappe vor. Die DFP 308 in Bukarest war allerdings orstfest und damit durchgehend gut erreichbar. Ich glaube deshalb, dass die Beantwortung der Anfrage bei der Mineralölabteilung etwas "einschlief". Kennen wir so etwas heute nicht auch von Behörden?

Beste Grüße
Uli
 
kauli Am: 23.10.2023 17:09:44 Gelesen: 30084# 761 @  
Hallo Zusammen,

was bedeutet die Bezeichnung S.B. Ein Sammlerfreund aus Japan hat ihn mir geschickt.

Mit Feldpost kenne ich mich nicht aus.

Danke schon einmal für Antworten.

Viele Grüße
Dieter
 
reichswolf Am: 23.10.2023 17:39:10 Gelesen: 30076# 762 @  
@ kauli [#761]

SB = Soldatenbrief. Im Zusammenhang mit Feldpost kenne ich die Abkürzung nur so. Wie hier auf diesem Beleg vom 19.6.1915. Der Truppenstempel lautet S.B. Bay. Res. Fuhrparkkol. № 5, der Tagesstempel FELD-POSTAMT 1. BAYER. RES. KOPRPS. * a. Die Zustellung der Karte wurde Aus militärischen Gründen verzögert.



LG,
Christoph
 
kauli Am: 23.10.2023 19:53:41 Gelesen: 30048# 763 @  
@ reichswolf [#762]

Hallo Christoph,

schön, von Dir wieder zu hören, eigentlich lesen.

Da hätte man ja fast drauf kommen können.

Besten Dank, auch im Namen meines Sammlerfreundes.

Viele Grüße
Dieter
 
evwezel Am: 24.10.2023 12:27:26 Gelesen: 29814# 764 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeuge Euch einen Briefstempel der "Kaiserliche Blutuntersuchungsstelle" in Arlon. Weiß jemand von Euch, was die genaue Verantwortlichkeit von diesem Unterteil des Heeres war?



Es hat sich leider auch noch niemand gemeldet mit einer Antwort auf meine Frage in [#758] Lässt sich das vielleicht nicht mehr nachvollziehen?

Viele Grüße,

Emiel
 
reichswolf Am: 09.11.2023 13:57:17 Gelesen: 24189# 765 @  
Am 14.9.1918 wurde die unten gezeigte Feldpostkarte aus AACHEN * 1 V an einen Empfänger beim Infanterie-Regiment 120 geschickt. Als Absenderstempel erhielt sie den Rahmenstempel S. B. Truppensammelstelle Aachen, außerdem von der Inlandspostüberwachung den Einkreiser Aachen-Stadt zu befördern * P.K. *.

Allerdings war der Empfänger nicht so leicht auszumachen, wie die verschiedenen Stempel zeigen, die angeben, zu welchen Einheiten er jeweils nicht gehörte: Nicht 1. E. 120., N. 1. GARN. ?. E/120 und Nicht 1. Gen. E1/120 (wenn ich die Stempel alle richtig lese). Schlussendlich scheint die Karte dann nach Gertingen (heute Guerting) gelaufen zu sein.



LG,
Christoph

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Zurück und nachgeschickt"]
 
reichswolf Am: 09.11.2023 16:38:20 Gelesen: 24120# 766 @  
Aus der Heimat ins Feld lief die folgende Karte, die bei mir Teil meiner zwei liebsten Sammlungen ist, Feldpost und Aachener Postgeschichte. Der Tagesstempel AACHEN * 1 a vom 6.4.1916 ist zwar leider schlecht abgeschlagen, aber beim Erwerb ging es mir hauptsächlich um den Truppenstempel Kgl. Preuss. Res. Laz. VI Aachen Briefstempel.



Lazarettstempel aus Aachen werde ich hier in den nächsten Tagen einige zeigen. Da es meines Wissens keine Literatur dazu gibt, würde ich mich über Ergänzungen sehr freuen. Wer also Material hat, möge es gerne zeigen.

LG,
Christoph
 
DFP14-18 Am: 10.11.2023 16:38:06 Gelesen: 23744# 767 @  
@ reichswolf [#766]

Hallo Christoph,

in Aachen gab es eine ganze Reihe von Lazaretten. In Grenznähe bot sich das natürlich an.

Heute mal 2 Belege zu Deinem Thema. An Reserve-Lazaretten gab es wenigstens weitere 10.



Malteser Lazarett d. Hilfsverein * Aachen *



Vereinslazarett Kloster Kind Jesu Aachen-B.

Mal sehen, was Du in den nächsten Tagen "so zu bieten" hast.

Mit Sammlergruß
Uli
 

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