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Thema: (?) (175) Deutsches Reich Paketkarten
Das Thema hat 176 Beiträge:
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Wuzzi Am: 21.03.2011 15:41:40 Gelesen: 104659# 2 @  
Kann mir jemand sagen, welchen Wert diese Paketkarten haben, bzw. wer evtl. dafür Interesse hätte ?

Vielen Dank im Voraus


 
Cantus Am: 23.06.2011 15:08:36 Gelesen: 104321# 3 @  
Hallo Wuzzi,

die Bewertung von Paketkarten richtet sich in erster Linie nach der Nachfrage und die ist im allgemeinen sehr gering. Die verschiedenen wesentlichen Kriterien will ich kurz erläutern.

1) Paketkarten können für Heimatsammler interessant sein, weil die sich für den Abgangs- oder Zielort besonders interessieren.

2) Ein weiteres Kriterium kann im Postweg liegen, also ob eine Paketkarte z.B. innerhalb des Deutschen Reiches befördert worden ist oder innerhalb Europas, z.B. nach Schweden, oder aber nach einem nicht so bekannten Staat in Übersee, z.B. nach Kolumbien.

3) Die aufgeklebten Marken können für manche Sammler von Interesse sein, ganz einfach deshalb, weil man manche Marken recht selten als Frankaturen antrifft.

4) In besonderen Einzelfällen, z.B. in der Zeit der Hochinflation, waren auch bei Paketen besondere Portostufen nur ganz kurze Zeit gültig, auch hierfür gibt es Spezialisten.

5) Die Marken selber, wenn man sie denn von der Paketkarte ablöst und ins Album steckt, können aufgrund ihrer Seltenheit einen höheren Wert darstellen.

6) Der Gesamteindruck solch eines Poststückes gefällt einem möglichen Erwerber und er kauft solche Paketkarten, ohne dass eines der ersten fünf Kriterien dabei zu beachten ist.

Die vier von dir gezeigten Paketkarten tragen alle keine besondere Frankatur, sondern eben nur die allgemeinen Briefmarken, die bei der Paketabgabe im Postamt vorrätig waren. Der Postweg war ein ganz normaler innerhalb des Deutschen Reiches, denn der Adressat lebte in der Ostmark (= heute wieder Österreich). Möglicherweise könnten die Aufgabepostämter der Karten drei und vier für Heimatsammler interessant sein, es dürfte aber schwer sein, als Privatperson diese Interessenten zu finden.

Wenn diese Paketkarten in Postämtern aufgegeben worden wären, die zum Bereich meiner eigenen Heimatsammlung (Oderbruch) gehören, würde ich sie mit etwa vier bis acht Euro bezahlen, bei Aufgabepostämtern wie München dürfte aber selbst das noch zu teuer sein. Vielleicht versuchst du einen Verkauf bei einem Internetauktionshaus, hohe Gewinne sind aber nicht zu erwarten.

Viele Grüße
Cantus
 
rostigeschiene (RIP) Am: 23.06.2011 20:21:45 Gelesen: 104293# 4 @  
@ Cantus

Hallo zusammen

Auch in meinem Fundus gibt es einige Paketkarten.

Diese Paketkarte gehörte zu einem Frachtstück das am 26.8.22 von Bochum nach Luckenau expediert wurde.



Das Entgelt für ein Paket, mit einem Gewicht von 5 - 7,5 kg und einer Entfernung über 75 km, hat in der 8. Portoperiode, die den Zeitraum vom 1.7.- 30.9.22 abdeckte, 20 Mark betragen.

Die verwendeten Marken, vier Germania mit Aufdruck 5 Mark und Sternchen, wurden schon am 20.1.22 vom Schalterverkauf zurückgezogen und nur noch im Innendienst verwendet. In Bochum verfügte man, wie unschwer zu erkennen, ist noch Ende August über diese Marken.

Schöne Grüße aus Bochum

Werner
 
Cantus Am: 24.06.2011 10:37:47 Gelesen: 104268# 5 @  
Hallo Werner,

ein hübsches Stück, das ich auch aufheben würde.

Viele Grüße
Ingo
 
winni Am: 24.06.2011 10:43:38 Gelesen: 104263# 6 @  
Hallo.

Dieses schöne Stück hab ich von einem Freund.



Viele Grüße

winni
 
Minimarke Am: 14.10.2011 21:16:21 Gelesen: 103898# 7 @  
Bevor jetzt jemand nach der Klarstellung von Cantus auf die Idee kommt seine Paketkarten zu zerschneiden, oder Marken abzulösen, kann er diese Karten gerne an diesem RUHEPLATZ abgeben.

http://www.paketkarten.de

Viele Grüße
minimarke
 
Cantus Am: 21.10.2011 22:17:41 Gelesen: 103820# 8 @  
@ Minimarke

Hallo,

ich habe selber einen größeren Bestand an Paketkarten des Deutschen Reiches, ziehe allerdings Karten vor, die nicht in irgendwelchen Anschlussgebieten oder in besetzten Gebieten aufgegeben worden sind. Und, um hier nicht missverstanden zu werden, ich habe da oben auf die Frage eines scheinbaren Neulings geantwortet, aber nicht allgemein einen Tipp zum Zerschneiden von Paketkarten ins Forum gestellt. Es wäre mir durchaus recht gewesen, wenn zeitnah jemand anderer eine wertneutrale Antwort gegeben hätte, aber nach drei Monaten sollte man einen Frager nicht im Regen stehen lassen.

In diesem Sinne

Ingo
 
Cantus Am: 01.11.2012 02:11:51 Gelesen: 102431# 9 @  
Heute mal wieder eine Paketkarte von mir, gelaufen am 27.7.1926 von Nerchau im Bezirk Leipzig über Hamburg nach Mexiko. Dort wurde die Sendung mit Nachporto belegt (Tax-Stempel).



Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 01.11.2012 17:20:10 Gelesen: 102394# 10 @  
Meine ist eher schlicht, aber schwer zu finden. Von Bank zu Bank. Ich besitze gerade mal zwei.



Lulu
 
Cantus Am: 01.11.2012 21:38:39 Gelesen: 102356# 11 @  
@ zockerpeppi

Hallo,

von Bank zu Bank ist nichts Besonderes, aber innerhalb von Luxemburg sicherlich schon. Auf luxemburgische Banken habe ich übrigens noch nie geachtet, ich habe immer danach getrachtet, nur Paketkarten aus dem deutschen Kernland aufzutreiben, wenn sie denn deutsche Frankaturen tragen. Ich denke, du wirst da am ehesten bei delcampe.fr oder delcampe.net unter dem Suchwort "bulletin d'expedition" fündig werden.

Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 02.11.2012 21:54:42 Gelesen: 102313# 12 @  
@ Cantus

Normalerweise kaufe ich fast ausschliesslich bei Delcampe. Das Angebot ist einfach 1A, jedenfalls für meine Bedürfnisse. In Sachen Paketkarte wurde ich aber eher bei Ebay fündig, dank dem Hinweis eines Vereinskollegen. Auch bei der Portobestimmung half mir ein Sammlerfreund. Was wäre ich nur ohne meine Freunde ?

Paket 10-11kg: 65 Rfg
Zustellgebühr: 15 Rfg
Wertangabegebühr je 300 Rm: 10 Rfg
Behandlungsbebühr Wertsendung über 100Rm: 50 Rfg



mit besten Grüssen
Lulu
 
Dudley Am: 07.11.2012 12:42:06 Gelesen: 102212# 13 @  
Ich sammle zwar Deutsches Reich, kenne mich aber bei Paketkarten überhaupt nicht aus. Hier habe ich zwei Deutsches Reich Paketkarten eingescannt, die eigentlich der Auflockerung meiner Sammlung dienen. An deren Echtheit zweifle ich nicht - aber einen Rat zum aktuellen Preis könnte ich gut gebrauchen. Vielleicht würde ich mich auch von beiden trennen.





mit besten Grüßen
Gerhard
 
Cantus Am: 09.11.2012 23:21:40 Gelesen: 102163# 14 @  
@ Cantus

Guten Abend allerseits,

von einem Forum-Mitglied wurde mir die folgende Information zugemailt:

"Es handelt sich n i c h t um eine Nachportobehandlung, da ja auch kein Taxstempel.

Das „T im Kreis“ ist ein Behandlungsstempel des Zollamtes.

Mir sind meines Erachtens auch bisher keine "Nachportoerhebungen" bei Frachtpost bekannt, alles was an Gebühren in der Empfängerpostverwaltung erhoben wird, sind Zustellgebühren, Lagergebühren, Verzollung oder auch Nachsendungen, dies kann dann auch ggfs. durch Frankatur oder Gebührenvermerke erfolgt sein."

Man lernt eben nie aus.

Viele Grüße
Ingo
 
Postgeschichte Am: 09.11.2012 23:54:14 Gelesen: 102157# 15 @  
@ Cantus [#14]

Hallo Ingo,

es handelt sich mit Sicherheit nicht um einen Taxstempel, da es sich um ein H mit einer 3 und nicht um ein T handelt. Ich vermute, daß es sich um einen Lagerstempel handelt (vielleicht im Freihafen, einem offenen Zolllager oder bei einer Spedition), wo die Waren bis zur Ausschiffung gelagert haben könnten.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Cantus Am: 10.11.2012 02:51:25 Gelesen: 102149# 16 @  
@ Postgeschichte [#15]

Hallo Manfred,

besten Dank für die Richtigstellung.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 05.02.2013 22:34:04 Gelesen: 101726# 17 @  
Am 3.10.1895 morgens zwischen sieben und acht Uhr gab die Firma Anspach & Cie. mit Sitz in Chemnitz ein Paket auf, das an eine Adresse in Montreux / Schweiz gerichtet war. Das Paket erreichte zunächst am folgenden Morgen Leipzig, der begleitende Paketschein erhielt einen rückseitigen Eingangsstempel, anschließend wurde das Paket umverteilt und ging dann am 4.10. mittags auf die Reise in Richtung Schweiz. Am 6.10.1895 traf das Paket beim Postzollamt in Basel ein, aber was weiterhin mit der Sendung geschah, ist leider nicht dokumentiert.

Zu der Zeit gab es eine Firma J.Anspach & Cie. mit Sitz in Frankfurt, die im großen Stil mit Strumpfwaren handelte. Es ist anzunehmen, dass der Absender in Chemnitz eine Zweigstelle oder ein Zweigwerk darstellt, Informationen dazu habe ich aber bisher nicht finden können.

Die Paketkarte war ordnungsgemäß mit einem Gesamtwert von 80 Pfennig freigemacht worden. Dazu dienten drei Marken zu 10, 20 und 50 Pfennig.



Mi. 47, 48, 50

Viele Grüße
Ingo
 
doktorstamp Am: 06.02.2013 08:42:04 Gelesen: 101702# 18 @  
@ Cantus [#17]

Anspach & Cie waren definitv sogenannte "Selbstbucher" und konnten/durften die Paketkarten selbst nach einem Muster det Reichpost drucken lassen. Die Reichspost holte die Pakete von der Firma ab.

Unter Leitweg sehen wir ein Kürzel für Leipzig, hinten mit einem Stempelabschlag belegt. Ferner, und oft übersehen, unten rechts erkennt man A.20, also eine Karte die für die Beförderung Poststücke ins Ausland gedacht war. Inlandskarten haben dort den Vermerk C.20.

Ungewöhnlicherweise trägt die Karte zwar den Stempelabschlag des Schweizer Zollamtes, ist aber anscheinend nicht verzollt. Da mag ich mich aber irren, leider kann ich das Kürzel nach 150 nicht entziffern.

Es ist aber angebracht zu erwähnen; für Poststücke in die Schweiz konnte man beim Abschicken des Poststückes die Verzollung im voraus entrichten. Die Verzollung war nicht mit Marken zu bezahlen. Es diente lediglich das Anbringen eines Stempels was dann ausgefüllt wurde und vom Postler unterzeichnet, hier meist nur mit Signum oder Paraphe. Solche findet man nicht alle Tage.

Zu der Firma konnte ich nichts finden, zumindest geschichtliches, es gibt aber eine gleichnamige Firma in den Staaten die heute chirurgische Instrumente herstellen, auch welche für den Zahnarzt. Auswanderer aus Anspach oder mit Familiennamen Anspach gab es schon ab Mitte des 17. Jahrhunderts.

mfG

Nigel
 
Postgeschichte Am: 06.02.2013 14:35:18 Gelesen: 101662# 19 @  
@ Cantus [#17]

Hallo Ingo,

bei der Auslandspaketkarte handelt es sich, wie Nigel schon sagte, um eine vom Versender selbst gefertigte Auslands-Paketkarte (A20). Es handelt sich aber nicht um die Paketkarte eines Selbstbuchers. Auch wurden die Pakete nicht von der Reichspost von der Firma abgeholt.

Das Verfahren, daß vertrauenswürdigen Firmen gestattet wurde, die Paketkarten selbst zu bekleben und zu buchen (Selbstbucher), wurde einigen Firmen vor 1900 in Einzelfällen gestattet. Die Bedingungen hierzu waren in der Postordnung geregelt. Die Post quittierte die Übernahme auf den Einlieferungslisten. Da die Merkmale für die Auflieferung durch einen Selbstbucher fehlen, handelt es sich definitiv nicht um die Paketkarte eines solchen.

Bei dem handschriftlichen Vermerk von 150 (xxx) könnte es sich um die Verzollungsgebühr handeln. Auch könnte die Berechnung auf der beiliegenden Zollinhaltserklärung erfolgt sein. Außerdem ist auch eine Zollfreiheit in Erwägung zu ziehen. Ohne weitere Anhaltspunkte lässt sich die Verzollung nicht klären.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
juni-1848 Am: 07.02.2013 21:37:24 Gelesen: 101602# 20 @  
Kürzlich im www für knappe 200 US$ weggegangen:



Paketkarte für 3 Pakete ab Hamburg 11 vom 1.9.1919 nach Bolivien, frankiert mit 4 Stück der 3 Mark (Kaiser-Wilhelm-Denkmal). Alle Marken wurden zusätzlich mit Kreisausstich entwertet.

Leider habe ich vergeblich nach besseren Scans gefragt - immerhin auch so sehenswert.

Grüße, Werner
 
iceland10 Am: 08.02.2013 22:33:57 Gelesen: 101550# 21 @  
Orts Wert Paket als Postsache, nicht alltägliche Verwendung aus dem Jahre 1882.


 
Postgeschichte Am: 09.02.2013 21:15:44 Gelesen: 101503# 22 @  
@ juni-1848 [#20]

Hallo Werner,

bei der durch einen Selbstbucher vorgelegten Paketkarte mit 4 x 3 Mark handelt es sich zweifelsohne um eine schöne Mehrfachfrankatur, die im Michel-Briefekatalog je nach Marke zwischen 130 Euro und -,-- Euro bewertet ist.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
iceland10 Am: 09.02.2013 22:46:20 Gelesen: 101494# 23 @  
Noch eine Paketkarte "ohne Marken":

Portofreie Herzogliche Angelegenheit aus der Pfennige Zeit des Deutschen Reiches, im Wechselverkehr von Braunschweig nach Österreich vom 20.6.1876.


 
Postgeschichte Am: 10.02.2013 10:40:47 Gelesen: 101455# 24 @  
@ iceland10 [#23]

Schöne und saubere Paketkarte. War sie aber wirklich portofrei? Auf dem Paketkartenabschnitt steht "Porto u. Steuer / 1 Fl. 49 X". Stellt sich die Frage, wer hat die 1 Gulden 49 Kreuzer für Porto und Steuer bezahlt? Der Begriff "Porto" stand ja, das haben wir gelernt, für unbezahlt.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
BD Am: 11.02.2013 21:02:32 Gelesen: 101392# 25 @  
Hallo,

sehr schöne Paketkarten.

@ iceland10 [#23]

Meine Meinung zur Paketkarte.

Dieses Paket war nur in Deutschland portobefreit, es gehört zu den Sendungen unter Artikel 1 des Gesetzes über Portofreiheiten vom 5. Juni 1869. Somit musste der Empfänger in Wien den Portoanteil Österreichs tragen (wohl mit Steueranteil). Pakete gehörten nicht zu den voll portobefreiten Schriftstücken nach Österreich laut Sonderbestimmung, außerdem liegt kein Schriftwechsel zwischen Herrscherfamilien vor.

Beste Grüße Bernd




[Gesetzestext redaktionell ergänzt: http://de.wikisource.org/wiki/Gesetz,_betreffend_die_Portofreiheiten_im_Gebiete_des_Norddeutschen_Bundes ]
 
volkimal Am: 15.11.2013 14:23:07 Gelesen: 99907# 26 @  
Hallo zusammen,

eine Paketkarte für ein Paket von Hockenheim (Baden) nach Memel:



Kann mir jemand das Porto für diese Paketkarte erklären?

Viele Grüße
Volkmar
 

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