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Thema: Vorphilatelie: Schnörkelbriefe und andere Belege aus der Vorphilazeit
Das Thema hat 259 Beiträge:
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rostigeschiene (RIP) Am: 27.08.2009 20:20:24 Gelesen: 301075# 85 @  
@ BD [#83]
@ carolinus [#84]

Hallo Ihr zwei

Ich sitze den halben Tag am Rechner und suche Infos über den Ort und den Stempel und hier bekomme ich in nicht mal einer halben Stunde fast alles was mein Herz begehrt.

Vielen, vielen Dank.

Werner
 
bayern klassisch Am: 27.08.2009 21:11:13 Gelesen: 301066# 86 @  
Hallo,

ich darf carolinus noch ergänzen:

Links unten steht als Franchise "Herrschaftliche Schulsache".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
rostigeschiene (RIP) Am: 27.08.2009 22:28:36 Gelesen: 301058# 87 @  
@ BD [#83]
@ carolinus [#84]
@ bayern klassisch [#86]

Ihr seit ja wirklich gut drauf, da macht sich der jahrzehntelange Umgang mit der Philatelie bemerkbar.

Wer so viel Erfahrung und auch die entsprechende Literatur zur Verfügung hat kann mit Sicherheit auch etwas zu den zwei Belegen sagen die ich hier unten vorstellen möchte.

Der Stempel von MARIENWERDER ist, so wie ich gesehen habe, noch nicht in der Datenbank von Jürgen vertreten.

Der CZARNIKAU auch nicht.



Werner
 
carolinus Am: 28.08.2009 05:48:22 Gelesen: 301046# 88 @  
Hallo,

beide R2 sind wohl keine vorphilatelistischen Stempel, sie stehen jedenfalls nicht im Feuser Vorphilatelie. Zu den Stempeln müsste sich ein Preußensammler äußern. Haben die Briefe Inhalt oder sind sie datierbar? Sie dürften aus der Markenzeit stammen und waren wohl portofrei.

Der erste war eine H(errschaft)l(iche)Kirchen(?)Sache und ging an den Rechts Anwalt Herrn v Groddeck
Hochwohlgeboren
in Schwetz

Der zweite Brief trägt genau die gleiche Anschrift wie dein oben gezeigter aus Schocken.

Beste Grüße,
carolinus
 
Stefan Am: 08.05.2010 19:18:49 Gelesen: 298343# 89 @  
Hallo zusammen,

kann jemand etwas zu diesem Beleg bzw. zu den Rötelmarkierungen (?) sagen ? :-)



Gruß
Pete
 
bayern klassisch Am: 08.05.2010 19:29:14 Gelesen: 298338# 90 @  
Hallo Pete,

wäre schön, das Datum zu wissen.

Der Absender machte 6 Kreuzer Stempelgebühr geltend, wie man links unten lesen kann.

Stempel - Gebühren waren Kosten für die Ausfertigung von amtlichen Papieren, eine Art Steuer, die staatlich angeordnet waren (z. B. für eine Verehelichung, den Grunderwerb, eine beglaubigte Abschrift eines Zeugnissen usw.).

Dazu kam das Postporto von 2 Kreuzern, so dass wir in der Summe auf 8 Kreuzer kommen, die in Rötel notiert wurden.

Für die Bestellung vom Postamt bis zum Empfänger in Dürrmenz bekam man noch einen Kreuzer, so dass der Empfänger total 9 Kreuzer zu zahlen hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stefan Am: 10.05.2010 17:54:27 Gelesen: 298253# 91 @  
@ bayern klassisch [#90]

Danke für deine Info. :-)

Leider ist auf der Briefhülle kein Datum vermerkt. Ein Sammlerkollege hier aus dem Forum datiert den Stempelabschlag anhand von Besonderheiten auf das Jahr 1809.

Gruß
Pete
 
Lars Boettger Am: 10.05.2010 18:15:16 Gelesen: 298245# 92 @  
@ Pete [#91]

Manchmal lässt sich anhand eines Wasserzeichens im Briefpapier ein Datum eingrenzen. Dabei muss man beachten, dass das Papier gerne ein paar Jährchen rumlag. Aber es gibt einem zumindest ein "Frühdatum".

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
bayern klassisch Am: 10.05.2010 18:27:32 Gelesen: 298239# 93 @  
Hallo Pete,

wenn ich ihn hätte einschätzen müssen, wäre ich auch auf diese Zeit gekommen; so falsch kann das Datum also nicht sein. :-)

In Erweiterung den von Lars Geschriebenen läßt sich noch zu Behördenbriefen sagen, dass es viele Behörden nur von - bis gab, so dass man im klassischen Bereich via Internet auch auf diese Weise eine Eingrenzung des Zeitfensters erreichen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
faroe-fan Am: 30.05.2010 14:09:15 Gelesen: 297764# 94 @  
Hallo liebe Sammlerfreunde,

ich möchte euch heute hier zum ersten mal einen Brief vorstellen. Ich sammele auch Heimatbelege von Paderborn und dieser Brief aus dem 30-jährigen Krieg ist mein derzeitiges Prunkstück. Schon allein das Siegel finde ich wunderschön!

Mich fasziniert, wie einem ein derartiger Beleg Zeitgeschichte entgegen atmet.

Ich bin RIESIG gespannt von euch etwas mehr zu diesem Brief zu erfahren! Bisher ist mir nur bekannt, dass er aus dem Jahr 1645 stammt. Er soll vom Kapitel Paderborns an das Kapitel von ? geschrieben worden sein. Es geht angeblich um eine Antwort auf eine Anfrage bezüglich der Liboius-Verehrung (Reliquien, die im Paderborner Dom heute noch in einem Schrein vorhanden sind). Leider kann ich den Inhalt nicht ganz entziffern und von allem nicht übersetzen (Latein).

Meine Fragen, die sich stellen:

- Was steht genau im Text und auf der Vorderseite?
- Der Beförderungsweg und die -art?
- Alles weitere Interessante rund um diesen tollen Beleg

Schon jetzt herzlichen Dank für eure Mühe bei der Erschließung dieses schönen Briefes!

Doch hier erst mal die Bilder:


 
rostigeschiene (RIP) Am: 08.07.2010 17:13:57 Gelesen: 297286# 95 @  
Hallo zusammen

obwohl ich die Kurrentschrift, mit Hilfe des Buches von H.Süß, einigermaßen übersetzen kann, habe ich bei diesem Brief doch arge Schwierigkeiten. Vielleicht kann mir hier im Forum jemand helfen.



Ich bin mir sicher das sich ein Experte erbarmt und mir dieses Schriftstück in einer für mich klaren und lesbaren Schrift übersetzt.

Vielen Dank im Voraus
Werner

edit: Ich habe einen besseren Scan eingestellt.
 
roteratte48 Am: 09.07.2010 08:11:26 Gelesen: 297264# 96 @  
@ rostigeschiene [#95]

Nachdem Du noch keine Antwort bekommen hast - ganz auf die Schnelle, muss gleich aus dem Haus:

"Eingegangen den 12. August 1870 / Friedrich Täubert.

Nachdem ich zur Feststellung der den unterstützungsbedürftigen Familien der zum Dienst einberufenen Reserve- und Ersatz-Reserve Mannschaften aus dem Kreise Schleiz zu gewährenden Kreis-Unterstützungen eine Sitzung auf Dienstag, den 16. dieses Monats, Vormittag 10 Uhr, anberaumt habe, ersuche ich Sie, sich dazu am genannten Tage im Landratsamtlichen Geschäftszimmer Nr. 3 einzufinden.

Schleiz, am 10. August 1870, Fürstliches Landratsamt - Unterschrift (von Strauch [?])"

Hübscher Beleg zur Eskalation des Deutsch-Französischen Krieges!

Gruss - Rolf
 
rostigeschiene (RIP) Am: 09.07.2010 08:45:14 Gelesen: 297257# 97 @  
@ roteratte48 [#96]

Hallo Rolf

ich danke Dir für Deine Hilfe.

Das ging ja doch schneller als ich dachte, ich habe eine Antwort auf meine Frage erst am Sonntag erwartet.

Gruß Werner
 
Martinus Am: 19.09.2010 22:11:01 Gelesen: 295664# 98 @  
Na da will ich mich doch auch mal beteiligen! Ein Brief aus Bayreuth vom 16. August 1813. Vielleicht kann mir jemand bei der Umsetzung in ein heutiges Deutsch helfen. Diesen Brief habe ich heute ertauscht! Schön ist, das Wasserzeichen in dem Briefpapier und das er wirklich sehr gut erhalten ist! :-)





Vielleicht kann mir auch jemand helfen, von welchem König hier gesprochen wird? 1813 ist ja eh ein schönes geschichtliches Datum in Deutschland, da fand ja 2 Monate später die Völkerschlacht bei Leipzig statt!

lg Martinus
 
Jürgen Witkowski Am: 20.09.2010 09:41:27 Gelesen: 295631# 99 @  
@ Martinus [#98]

Vielleicht kann mir auch jemand helfen, von welchem König hier gesprochen wird?

Das ist jetzt aber eine schwierige Frage, wenn der Brief, wie Stempel und gut lesbare Textpassagen erkennen lassen, 1813 in Bayreuth abgeschickt wurde. ;-)

Mit schmunzelnden Sammlergrüßen
Jürgen
 
petzlaff Am: 20.09.2010 13:01:00 Gelesen: 295606# 100 @  
@ Martinus [#98]

Vom Datum her kann es sich eigentlich nur um

König Maximilian I. Joseph von Bayern (1799-1825)

handeln.

LG, Stefan
 
Martinus Am: 20.09.2010 22:59:10 Gelesen: 295582# 101 @  
Danke, und wer bringt mehr Licht in den Text?
 
Christian Am: 21.09.2010 00:32:06 Gelesen: 295577# 102 @  
Hallo zusammen.

Hier noch ein Beleg, den ich sehr günstig erwerben konnte und heute bekommen habe.



Aufgrund meiner mangelnden Französischkenntnisse, kann ich das Dokument nicht eindeutig identifizieren. Es handelt sich wohl um eine Bestätigung für Zahlungen eines Captain De Ponsard aus Chalon sur Soane. Im Zusammenhang mit Aktivitäten für die königliche Armee. Datiert 1589. Vermutlich handelt es sich um einen ein Vorfahren der berühmten Veuve Clicquot, deren Geburtsname Ponsard oder Ponsardin geschrieben wird.

Barbe-Nicole Clicquot, geborene Ponsar(din) (* 16. Dezember 1777 in Reims; † 29. Juli 1866 in Boursault) war eine Geschäftsfrau und die erste Frau überhaupt, die ein Champagnerhaus leitete. Sie wurde häufig als die „Grande Dame de Champagne“ (die große Dame des Champagners) bezeichnet und gab dem heute noch bekannten Haus Veuve Clicquot Ponsardin ihren Namen. Sie heiratete François Clicquot, dessen Vater im Jahr 1772 ein Champagnerhaus gegründet hatte. Am 20. März 1799 wurde ihr einziges Kind, Clémentine Clicquot, geboren. Als Barbe-Nicole Clicquot ihren Ehemann am 23. Oktober 1805 verlor, übernahm sie im Alter von 27 Jahren die Leitung des Champagnerhauses, das zu jener Zeit jährlich ca. 100.000 Flaschen vermarktete. Die „Veuve Clicquot“ (übersetzt: Witwe Clicquot) verfügte über viel geschäftliches Gespür und eine erhebliche Durchsetzungskraft. Sie hinterließ bei ihrem Tod im Jahr 1866 ein Unternehmen, das europaweit jährlich 750.000 Flaschen verkaufte.

Ich hoffe ich liege nicht völlig falsch. Vielleicht hat jemand noch einen Hinweise oder eine Übersetzung parat.

Herzliche Grüße

Christian
 
rostigeschiene (RIP) Am: 23.09.2010 23:23:23 Gelesen: 295496# 103 @  
Hallo zusammen

Ich brauche einmal mehr Eure Hilfe, ich habe bei diesem Brief doch arge Schwierigkeiten.

Einen Brief aus dem Jahr 1858, von Stuttgart nach Tübingen, wenn ich es richtig gelesen habe. Auch sonst kann ich bis auf wenige Worte keinen zusammenhängenden Satz entziffern. Es ist für mich verdammt schwierig diese Schrift zu deuten.

Auch komme ich mit dem Franco nicht klar, für eine Strecke von ca. 45 km (8 Meilen) sind vier verschiedene Francobeträge notiert.



Ich bedanke mich schon mal im Voraus weil ich genau weiss daß mir hier im Forum geholfen wird.

Gruß Werner
 
Magdeburger Am: 24.09.2010 06:28:12 Gelesen: 295485# 104 @  
@ rostigeschiene [#103]

Guten Morgen Werner,

ich denke das der Brief aus dem Jahre 1838 ist.

Die Taxierungen entsprechen dieser Zeit. Auch ist es ein Portobrief. Mehr kann ich jedoch nicht beisteuern.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Martinus Am: 26.09.2010 18:07:00 Gelesen: 295362# 105 @  
Zu meinem Brief aus Bayreuth, kann ich nun hiermit ein wenig Licht in den Brief Inhalt bringen! Denn die Gemeinde Neukirch bittet hier um die Reparatur der Kirchhofmauer und das geht nun mal nur bei der Denkmalbehörde. Anbei heißt es hier wie folgt:

Der mit Bericht der königl. allgemeinen Stiftungs Administration Waldsassen vom 13. d. Monats in tripto (keine Ahnung was das auf Deutsch heißt) vorgelegte Kosten des ... folgt auf erfolgte Prüfung zur ... in den nächsten ... zurück.

Die Reparatur kann indessen wenn sie dringend ist hergestellt werden.

Künftig ist die Verordnung vom 24. Juli im 62 ... der Bayreuther Zustellungsblätter vom heurigen Jahr §. 7. zu beachten.

Bayreuth, den ... August 1813

Königlicher (s) ... Kommissariat des Mainkreises, (?) der Kreis Stiftung und Communal Administration.

Unterschrift

(dazu unten links... An die königl. allgemeine Stiftungsadministration Waldsassen Die Reparatur der Kirch hofmauer zu Neukirch balde - schnelle Erledigung)

Ferner noch in der Briefanschrift der Hinweis "frei", welcher darauf zielt, dass die Postsendung frei zu befördern war!

mfg Martinus
 
rostigeschiene (RIP) Am: 28.09.2010 16:31:21 Gelesen: 295263# 106 @  
Hallo Ulf,

kannst Du mir einmal das Prinzip eines Portobrief erklären?

Werner
 
Magdeburger Am: 28.09.2010 17:59:29 Gelesen: 295249# 107 @  
@ rostigeschiene [#106]

Hallo Werner

ein Portobrief liegt dann vor, wenn der Empfänger die "Transportkosten" zu zahlen hatte. Im Gegensatz dazu Franco - hier bezahlte dies der Absender. Es gibt auch noch Teil-Franco, ein Teil dieser Transportkosten bezahlte der Absender den Rest der Empfänger.

Alle anderen Kosten wie Postvorschüße, Bestellgelder, Botenlöhne, Versicherungsgebühren (ProCura), Charge-Gebühren usw. sind keine Franco- bzw. Portokosten.

Die portofreien Dienstbriefe waren von den Transportkosten befreit. Die Zusatzkosten mussten jedoch bezahlt werden. Allerdings gibt auch hier Zusatz-Befreiungen unterschiedlichster Art.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
rostigeschiene (RIP) Am: 28.09.2010 18:09:47 Gelesen: 295246# 108 @  
Hallo Ulf,

danke für die Aufklärung.

Schade dass noch niemand bereit war mir die Portovermerke zu erklären, auch brauche ich noch etwas Hilfe bei der Übersetzung.

Werner
 
Martinus Am: 02.10.2010 10:15:49 Gelesen: 295128# 109 @  
Hallo Werner,

was meinst Du mit dem erklären der Portovermerke, vielleicht kann ich hier helfen?

gruß Martinus
 

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