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Thema: Japan: Belege bestimmen
Jürgen Witkowski Am: 16.08.2009 18:08:06 Gelesen: 38961# 1 @  
Der vorliegende Beleg ist auf den ersten Blick zwar vollkommen unspektakulär. Er wirft jedoch einige Fragen auf, die ich mit dem mir zur Verfügung stehenden Michel Mittel- und Ostasien 2006 nicht klären konnte.

Der Brief ist von Tokio nach Murnau/Oberbayern gelaufen. Bei der Frankatur handelt es sich, wenn ich es richtig sehe, um die MiNr. 179 zu 10 Sen, Ausgabedatum 5.7.1926, gemäß den Angaben im Michel unbegrenzt frankaturgültig. Im Tagesstempel kann ich in der Datumszeile 5.7.17 entziffern. Darunter ein japanisches Schriftzeichen und 4-6, vermutlich die Uhrzeit, die laut Michel als Kriterium für einen postalischen Stempel aus Japan anzusehen ist.

Wie passt jedoch die Jahresangabe 17 zum Ausgabedatum 1926? Ein Blick nach Wikipedia brachte mir die Erkenntnis, es könne sich um das Jahr Shōwa 17 nach japanischer Zeitrechnung handeln. Das entspräche dem Jahr 1943 unserer Zeitrechnung. Stimmt diese Vermutung?

Auf der Rückseite befindet sich noch eine Siegel- oder Verschlussmarke. Darauf kann ich im Schriftbogen unten links uns rechts die beiden japanischen Schriftzeichen erkennen, die für Tokio stehen. Handelt es sich hier um eine amtliche Marke oder ist sie privater Natur?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
buzones Am: 16.08.2009 21:39:04 Gelesen: 38935# 2 @  
Hallo Jürgen

Wenn du das Stempeldatum wie die Japaner 5.7.17 liest, dann ergibt sich der 17. Juli 1930 (Shôwa 1 = 1926; Shôwa 5 = 1930), was auch das Kriegsjahr 1943 ausschließt. Wäre der Brief im 2. Weltkrieg versandt worden, hätte sich mit Sicherheit die Zensur drauf verewigt.

Zur Siegelmarke kann ich nichts sagen, da ist der Kollege ligneN zuständig! :-)
 
Harald Zierock Am: 17.08.2009 05:17:17 Gelesen: 38921# 3 @  
Hier die Antwort meines Kollegen aus der International Society of Japanese Philately:

Hallo, Harald,

das sind diesmal leicht zu beantwortende Fragen.

1. Datum

Das Datum in japanischen Stempeln wird meistens von rechts nach links gelesen. Die Showa-Zeit ist richtig, das heißt also Tag 17, Monat 7, Jahr Showa 5 = 1930, also 17.7.1930.

2. Siegel

Das stimmt, die kleinen Zeichen links und rechts bedeuten Tokyo. Es ist ein Firmensiegel, nicht philatelistisch, die zwei Zeichen der Firma三越 stehen ja auf dem Umschlag, sie heißen Mitsukoshi. Sie werden auch von rechts nach links gelesen.

Viele Grüße aus dem schwülheißen Leipzig,

Bernd
 
Jürgen Witkowski Am: 17.08.2009 19:14:36 Gelesen: 38896# 4 @  
@ buzones [#8]
@ Harald Zierock [#9]

Vielen Dank für eure Beiträge zur Auflösung meiner Fragen.

Aus vielen Ländern mit eigenen Schriftzeichen im asiatischen und arabischen Raum kenne ich Stempel auf Post die ins Ausland geht, in denen der Ort auch in lateinischer Schrift steht oder die einen entsprechenden Transitstempel haben. War das in Japan zu dieser Zeit nicht üblich? Aus neuerer Zeit sind mir zweisprachige japanische Stempel wohl bekannt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Harald Zierock Am: 18.08.2009 14:11:44 Gelesen: 38876# 5 @  
@ Concordia CA [#10]

Hallo Jürgen,

Auf Deine Frage zu den zweisprachigen Stempeln habe ich diese Antwort erhalten:

Nun, Harald, diese Frage kann ich nicht beantworten. Im Allgemeinen ist es so, dass die japanischen Belege einen Inlands- und einen Stempel mit lateinischen Buchstaben vom Auslandspostamt tragen. Ich habe aber auch viele Belege, wo das nicht so ist. Faulheit, Unachtsamkeit? Keine Ahnung, auf jeden Fall glaube ich gelesen zu haben, dass es eine solche Vorschrift gab für Auslandsbriefe.

Du siehst, nichts ist vollkommen.

Viele Grüße,

Bernd


Jürgen, es tut mir Leid, das ich Dir nicht mehr helfen konnte.

Viele Grüsse,
Harald
 
Jürgen Witkowski Am: 18.08.2009 15:48:45 Gelesen: 38872# 6 @  
@ Harald Zierock [#11]

Das ist doch eine hilfreiche und konkrete Aussage! Es wird also vermutlich an einem unachtsamen oder nachlässigen Postbediensteten gelegen haben.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Pilatus Am: 26.05.2011 02:12:46 Gelesen: 38178# 7 @  
Wer kann helfen, diese Belege einzuschätzen ?

fragt Pilatus


 
AfriKiwi Am: 26.05.2011 03:47:17 Gelesen: 38173# 8 @  
@ Pilatus [#7]

Je 20 Cent.

Erich
 
Georgius Am: 26.05.2011 19:57:25 Gelesen: 38124# 9 @  
Aus unserer Familienkorrespondenz kann ich auch 2 Belege beisteuern.

Beste Sammlergrüße
Georgius


 
Pilatus Am: 27.05.2011 20:48:14 Gelesen: 38090# 10 @  
@ AfriKiwi [#8]

Hallo Erich,

hier die Frage, ist der untere Beleg ein Freistempler, oder was ?

Beste Grüße Pilatus
 
AfriKiwi Am: 27.05.2011 23:32:58 Gelesen: 38080# 11 @  
@ Pilatus [#10]

Hallo Lothar,

sieht mir aus wie ein normaler Ortsstempel von FUKUOKA in der Umgebung meiner ehemaligen Heimatstadt.

Erich
 
ligneN Am: 28.05.2012 20:09:27 Gelesen: 36546# 12 @  
Gemeint ist wohl der Beleg mit der Ortsangabe KAMATA, das ist in Tokyo.

Es ist eine PB (Pitney Bowes) Type. PB wurde in Japan 1952/89 eingesetzt. Der Beleg von Kamata ist von der sog. GB5000 Maschine, Type 3, benutzt 1975/89.

Auf einer Skala von 1 (Masse) bis 5 (schwierig) mit 3 bewertet, also mal eben gerade keine Massenware.

Trotzdem in Mengen zu finden, gerade bei uns mit der ganzen Bankenkorrespondenz.

Gruß ligneN
 
Doctorw03 Am: 19.03.2013 21:36:01 Gelesen: 35707# 13 @  
Hallo zusammen,

vielleicht kann mir jemand hier weiterhelfen ? Ich habe diese Karte auf einem Flohmarkt gefunden und weiß jetzt, dass die Karte von ca. 1908 stammt und die Marke wohl Michel Japan 233 ist !

Aber was soll der Stempel und was bedeutet er ? Laut meiner Recherche ist er von 1938. Was ist das für ein Stempel und warum ? Ist es was besonderes ? Mit vielleicht sogar einem speziellem Wert ?

Fragen über Fragen - Danke schonmal im Voraus.



 
Koban Am: 20.03.2013 01:58:01 Gelesen: 35692# 14 @  
Hallo Doctorw03,

ich sammle Japan noch nicht so lange, und Ganzsachen und Sonderstempel wenn überhaupt nur nebenbei, kann da also kaum etwas aus Erfahrung beisteuern, habe aber mal in den mir zur Verfügung stehenden Katalogen nachgeschaut.

Meiner Meinung nach handelt es sich um die im JSCA unter PC 35 katalogisierte Ganzsache. Ausgabedatum 1.August 1937. Wert sehr gering (50 Yen).

Die Marke ist, wie schon richtig bestimmt, Mi 233, ausgegeben am 1. Juni 1937. Katalogwert gestempelt (Michel 2010) 2,60 (lose Marke).

Der Sonderstempel wurde laut Stempelhandbuch vom 27. bis 30.10. 1938, (nur) in Tokio verwendet. Verwendungsanlass Jahrestag des Falls Chinas.

Von rechts nach links gelesen zeigt der Sonderstempel auf der von Dir gezeigten Ganzsache das Datum 28.10.13. (Showa 13 entspricht 1938) Das gleiche Datum lese ich bei dem Stempel auf der anderen Seite.

Müsste ich mich festlegen, würde ich auf 2-3 Euro Verkaufserlös bei ebay tippen.

Gruß,
Koban
 
Doctorw03 Am: 20.03.2013 07:50:07 Gelesen: 35673# 15 @  
WoW - vielen Dank für diese detaillierte Beschreibung - werde die Karte wohl behalten, da sie für mich irgendwie schöner aussieht als alles, was ich für 3 Euro kaufen kann. ;-)

Vielen Dank nochmal
Doctorw03
 
volkimal Am: 20.03.2013 11:06:49 Gelesen: 35654# 16 @  
@ Doctorw03 [#13]

Hallo Doctorw03,

bezüglich des Datums sind einige Erklärungen in folgendem Beitrag:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=42324

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 25.07.2016 18:27:19 Gelesen: 33332# 17 @  
Kann mir jemand einen Anhaltspunkt zu der eingescannten Ansichtskarte geben?

Zeitraum/Bewertung?



VG, hajo22
 
ligneN Am: 25.11.2016 13:01:17 Gelesen: 32660# 18 @  
Die Prägekarte zeigt links das Schlachtschiff "Mutsu", rechts Kaiser Hirohito.

Der rötlichbraune amtliche Großformat-Sonderstempel besagt "Marine Manöver 2.10.13 Yokohama" (13. Oktober 1927).

Der rückseitige Stempel ist privat, evtl. vom AK-Hersteller.

Kein seltener Stempel, für Marinefans die Karte 10-15 Euro.
 
filunski Am: 26.11.2016 14:53:31 Gelesen: 32613# 19 @  
Verehrte Japan Spezialisten,

ich habe hier eine Postkarte aus Japan, das Bild zeigt einen "berühmten Ort" in Kisogawa, Nihonrain und dann bin ich mit meinem "Latein" auch schon am Ende:



Hier die Seite mit den Rätseln:



Mich würde interessieren, wann und wohin die Karte gelaufen ist, sowie nähere Informationen zum Stempel, Datum, Maschinen- oder eventuell Handrollstempel? Hier derselbe nochmals im Detail, seitenrichtig?



Freue mich über jeden Gedanken dazu! ;-)

Danke und viele Grüße,
Peter
 
ligneN Am: 16.01.2017 16:29:41 Gelesen: 32022# 20 @  
@ filunski [#19]

Nihonrain = Japan rhine, ein Werbename ähnlich "Japan Alps".

Die Karte lief in die Präfektur Mie, Lkr. Mie, Asahi-Mura (Dorf).

Abgangsstempel Nagoya 9.7.9 = 9. Juli 1934

Der Text im Sloganteil des Maschinenstempels "Adresse klar und deutlich schreiben".

Undeutlich, weil der Stempel über weiterem Text des Absenders liegt.
 
Norbi Am: 11.02.2017 09:35:51 Gelesen: 31721# 21 @  
Hallo im Forum,

melde mich heute als "Neuling" auf diesem Gebiet. Kann mir jemand bei der Bestimmung dieses Beleges helfen? Gehört er überhaupt hierher? Habe keine Ahnung und freue mich auf Antworten.

Viele Grüße aus dem kalten Sachsen

Norbi


 
Cantus Am: 11.02.2017 13:16:11 Gelesen: 31697# 22 @  
@ Norbi [#21]

Hallo Norbi,

die Karte ist eine sehr häufige Ganzsachenkarte, die als solche wenig Wert besitzt.

Ob aber die unterschiedlichen Stempel oder Abgangs- und Zielort zu einer Werterhöhung führen, kann ich nicht einschätzen, da ich die Stempel und auch die Schrift nicht lesen kann.

Ähnliches gilt für die nachstehend von mir abgebildete Ganzsachenkarte, zu der ich mir allerlei Informationen hier im Forum erhoffe.



Viele Grüße
Ingo
 
Norbi Am: 13.02.2017 19:35:48 Gelesen: 31630# 23 @  
Hallo Ingo,

danke für Deine Antwort. Wir werden wohl keine weitere Reaktion erfahren, schade.

Aber wahrscheinlich war das Thema "abgelatscht".

Einen schönen Tag
Norbi
 
ligneN Am: 14.02.2017 08:56:34 Gelesen: 31604# 24 @  
@ Norbi [#21]

Inlandspostkarte Nr. 9, für den Ortstarif, erschienen 1876.
Ortstarif (Stadtpostverkehr) gab es bis zum 3.12.1882.
Kw. gelaufen 300 yen (2,60 euro)
Stempel von Tokyo = ø
Erhaltung: verfärbt wie meist, geht aber besser.
Daher: für die Kiste.
 
mausbach1 (RIP) Am: 14.02.2017 08:58:33 Gelesen: 31603# 25 @  
@ Cantus [#22]

Nach SAKURA CATALOGUE OF JAPANESE STAMPS 2007 entweder PC8 oder PC10 - Bewertungen 4.000 bzw. 700 Yen
 
ligneN Am: 14.02.2017 09:11:25 Gelesen: 31600# 26 @  
Korrektur, auch meiner selbst, es ist PC11 (Kobanzeichnung, ovaler Wst). Preis bleibt.
 
Norbi Am: 14.02.2017 15:50:15 Gelesen: 31578# 27 @  
Danke an das Forum.

Viele Grüße
Norbi
 
Shinokuma Am: 22.02.2017 21:12:05 Gelesen: 31498# 28 @  
Vor einigen Jahren habe ich wahrscheinlich für zu viel Geld eine alte Ganzsachenpostkarte aus Japan erstanden, weil Sie mir so gut gefiel, obwohl ich von der Materie keine Ahnung habe. Vielleicht kann mir einer von Euch Experten etwas zu Alter und Wert sagen.

Schon im Voraus herzlichen Dank für jede Antwort.

Beste Grüße
Gunther


 
mausbach1 (RIP) Am: 23.02.2017 07:57:31 Gelesen: 31473# 29 @  
@ Shinokuma [#28]

PC14 - erschien 1886-88 - Katalog ca. 1,30 €
 
ligneN Am: 26.02.2017 00:12:43 Gelesen: 6974# 30 @  
Ausland 1993 in die Schweiz - Zuschlag? 2. Zustellung?



Brief Japan 1993 nach Zürich:
Abgang SHINMEI 28.VI.93
(Das Japanporto entspricht 120y für Luftpostzone Europa + 300y Express)

ZÜRICH EILZUSTELLUNG 1.7.93 (rückseitig)
BERN BRIEFVERSAND 2.7.93 mit 80 Rp. ATM.

Links von der ATM handschriftlich Großbuchstabe "A".
Rückseitig überprüft: unter der ATM befindet sich kein Text oder Hinweis.
Keine Spuren von möglicherweise abgefallenem japanischen Expressaufkleber oder schweizer Aufkleber für Umadressierung o.ä.

Die in der Beschriftung angegebene Empfängeradresse Rebhaldenstraße liegt ganz zentral Nähe Museum Rietberg.
A kann dann wohl nicht für "Alm" stehen ;-)

Erneute Zustellung als "A" Post?

Worum handelt es sich hier?
 
SH-Sammler Am: 01.03.2017 14:40:30 Gelesen: 6884# 31 @  
@ ligneN [#30]

Hallo,

dieser Brief ist wirklich rätselhaft. Er wurde korrekt an die Adresse in Zürich spediert, siehe Ankunftstempel 1.7.93.

Was dann weiter geschah, wird wahrscheinlich ein Rätsel bleiben.

Was könnte mit dem Brief weiter geschehen sein? Mal schön der Reihe nach:

- Ich gehe davon aus, dass die japanische Frankatur so stimmt (ich kann das nicht verifizieren). Der Brief ist jedenfalls nicht taxiert worden, es ist weder ein T - Stempel noch sonst ein handschriftlicher Vermerk drauf.

- Jemand hat den Brief mit 80 Rappen frankiert. Das war der Tarif für A-Post (mit Briefzustellung am Folgetag).

- Diese(r) jemand hat den Brief in Bern am 2.7.93 erneut aufgegeben.

- Eine Gefälligkeitsstempelung für einen Sammler schliesse ich aus. Da wäre sonst ein schönerer "Sonderstempel" drauf.

Meine Vermutung geht dahin, dass die Briefempfängerin, Frau Lafranchi, den Brief nach Bern getragen hat. Dort hat sie den Brief erneut aufgegeben, um einen Beleg mit einer 2 - Länder - Frankatur zu machen. Ein Ausflug nach Bern ist ja alleweil etwas spezielles und mit der Eisenbahn in 1 Stunde erreichbar, somit nicht wirklich weit entfernt.

Da bei der normalen A-Post (sowie auch bei der B-Post) keine Ankunftstempel abgeschlagen werden, kann meine beschriebene Vermutung nicht belegt werden. Wäre der Brief erneut mit Eilzustellung aufgegeben worden, müsste ein 2. AK-Stempel abgeschlagen sein.

Ich lade nun weitere Schreiber ein, andere mögliche Szenarien aufzuzeigen.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
ligneN Am: 02.03.2017 11:41:04 Gelesen: 6854# 32 @  
@ SH-Sammler [#31]

Danke für Beitrag.

Die zentralen Fragen sind natürlich:

Wie kam der Brief nach Bern?
Und vor allem: Warum wurde er wieder an die gleiche Adresse gesandt?

Spuren eines Klebezettels (ehemals über der Zürcher Adresse haftend) nicht zu finden.

Die Eilbeförderung ist immer nur für die erste Zustellung bezahlt. Danach wurden entsprechende Vermerke getilgt/Hinweisstempel und Aufkleber ungültig gemacht. Hier gibt es aber keine Vermerke wie "Empf. nicht angetroffen" oder über weitere Zustellversuche.

Also ordnungsgemäß zugestellt.

Die japanischen Expressaufkleber hatten schlechten Gummi. Evtl. wurde er also entfernt und der Platz mit der ATM überklebt. Das kann man mit der rückseitigen Durchsicht nicht erkennen.

Einen philatelistischen Aspekt vermag ich auch nicht zu erkennen.

Rätselhaft.
 
ligneN Am: 02.03.2017 11:57:14 Gelesen: 31397# 33 @  
@ Shinokuma [#28]

Inlandsstempel Osaka 1.2.1889 nach Kyoto.

Der Name der japanischen Staatsdruckerei wurde im Januar 1885 offiziell geändert.

Der neue Name erscheint im Druckvermerk der roten Antwortkarten ab 1886.
Verwendungen aus Dezember 1886 sind bekannt.

Einfache blauen Karten mit diesem geändertem Druckvermerk:
es sind keine Verwendungen vor Juni 188 8 bekannt.
Solche Frühverwendungen stammen allesamt aus Tokyo oder Umgebung.
 
SH-Sammler Am: 02.03.2017 12:43:00 Gelesen: 6845# 34 @  
@ ligneN [#32]

Hallo ligneN,

für mich sieht die "vermutete" zweite Zustellung von Bern nach Zürich nach einer philatelistischen Mache aus.

Auch wenn japanische Aufkleber abgefallen wären, müsste doch mindestens ein Vermerk oder Sticker der Schweizer Post auf dem Brief sein.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
volkimal Am: 29.03.2017 20:41:28 Gelesen: 31104# 35 @  
Hallo zusammen,

großformatige Drucksache von Walter Dübgen an meinen Großvater, den Schwager von Walter Dübgen. Leider wurde sie mehrfach geknickt.



Nach dem Ersten Weltkrieg bekam Walter Dübgen eine Stelle bei der großen Hamburger Japan Export-Firma Simon Evers & Co.. Neben kleinen Geschäftsreisen führte ihn 1934/35 eine Firmenreise nach Japan und rund um die Welt. Von dieser Reise stammt der Brief. Einen weiteren Beleg von der Fahrt siehe

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=133668

Kann mir jemand sagen, ob die nette Buntfrankatur (insgesamt 6 Sen) vom 08.09.1934 portogerecht ist?

Weitere Belege zu Walter Dübgen siehe

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=148920 und http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=148922

Viele Grüße
Volkmar
 
ligneN Am: 31.03.2017 14:49:05 Gelesen: 31053# 36 @  
@ volkimal [#35]

6 Sen = 3faches Gewicht (bis 150g) Auslandsdrucksache 1925/37.
 
volkimal Am: 31.03.2017 15:08:59 Gelesen: 31046# 37 @  
@ ligneN [#36]

Hallo ligneN,

vielen Dank und viele Grüße!

Volkmar
 
lolli Am: 01.11.2017 19:23:26 Gelesen: 28840# 38 @  
Guten Abend Forumsteilnehmer,

ich habe folgenden Beleg gefunden:



Da ich über das Sammelgebiet Asien keinerlei Ahnung habe würde ich gene mehr darüber erfahren. Einzig über Herrn Werner Timaeus habe ich über google etwas gefunden. Er war zur fraglichen Zeit tatsächlich anscheinend in Japan.

Ist der Beleg portorichtig?

Welchen Versandweg hat der Beleg hinter sich (via Sibirien ist ja durchgestrichen), weitere Stempel auf der Rückseite finden sich keine?
Was besagt der Stempel?

Kann jemand die gedruckte Inschrift links entziffern?

Welchen Handelswert kann man dafür ansetzen?

Vielen Dank im Voraus.

Stefan
 
volkimal Am: 01.11.2017 19:42:52 Gelesen: 28836# 39 @  
@ lolli [#38]

Hallo Stefan,

der Vermerk Via Sibiria ist durchgestrichen, da der Brief in innerhalb von Tokio befördert wurde. Herr Timaeus hat die Umschläge wohl drucken lassen, damit Post von Deutschland an ihn befördert werden kann. Dabei wäre der Beförderungsweg "Via Sibiria" sinnvoll gewesen.

Links steht zunächst sein Name in japanischer Schrift: Werner Timaeus = ヴェルナー・ティメオウス

Daneben von oben nach unten die Anschrift. Es beginnt mit Tokio = 東京 und endet mit der Zahl 1364 = 一三六四.

Zum Porto kann ich nichts sagen, ich gehe aber davon aus, dass der Brief als Satzbrief stark überfrankiert ist.

Der Stempel ist passend zu den Sondermarken der Sonderstempel aus Tokio zur 15. Internationalen Konferenz des Roten Kreuzes in Tokio". Die japanischen Zeichen dürften dasselbe bedeuten.

Das Stempeldatum 9.10.30 ist von rechts nach links zu lesen. 30. Oktober 10 (10-tes Jahr der Showa-Zeit = 1934).

Siehe dazu http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=98953#M16

Zu Handelswert kann ich nichts sagen, da Japan auch nicht mein Sammelgebiet ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Koban Am: 01.11.2017 21:05:18 Gelesen: 28822# 40 @  
@ lolli [#38]
@ volkimal [#39]

Beide Stempeldaten dürften eher den 20. zeigen. Die Konferenz dauerte vom 20. bis 29. Oktober. Zeigt der linke der beiden Sonderstempel unten oberhalb des Datums die Inschrift "Eröffnungskonferenz"? Dieses Sonderstempelmotiv wurde nur in Postämtern innerhalb Tokios und nur während der Konferenz verwendet.

Quellen: ISJP Monograph 21(2014) und JPS Handbook (2008)

Häufig ist dieser Sonderstempel sicher nicht. Gut möglich, dass der linke Stempel, so denn nur am Eröffnungstag verwendet, sogar recht selten ist. Zum Handelswert kann ich nichts Belastbares schreiben.

Gruß,
Koban
 
lolli Am: 01.11.2017 21:18:08 Gelesen: 28817# 41 @  
Hallo Koban,

das was ich so sehe ist, dass es sich um zwei bildlich unterschiedliche Stempel handelt. Die lateinische Schrift im Innenkreis ist jedoch gleich. Die japanische Schriftzeichen im Außenkreis unterscheiden sich allerdings. Ich vermute mal 2 Sonderstempel.

Stefan
 
volkimal Am: 01.11.2017 21:53:57 Gelesen: 28805# 42 @  
Hallo zusammen,

klar, das Datum kann auch gut der 20. Oktober sein.

Es war mir gar nicht aufgefallen, dass es zwei verschiedene Stempel sind - mir steht aber auch keine Literatur dazu zur Verfügung.

Der linke Stempel hat vier Zeichen oberhalb des Datums. Drei konnte ich finden: 内 ? 議會.

Wenn man die beiden rechten Zeichen übersetzen lässt, so ergibt sich so etwas wie Parlament oder Versammlung.

Mal sehen, was einer dazu sagt, der japanisch kann - ich kann es nicht. Ich bin nur gut geübt mit Google.

Viele Grüße
Volkmar
 
lolli Am: 01.11.2017 22:08:36 Gelesen: 28801# 43 @  
Hallo Forumler,

ich habe die beiden Stempel mal freigestellt:



Laut Google: 1934 Die XV. Internationale Rotkreuz-Konferenz findet in Tokio statt.

Kann jemand mehr zu den Katalog-Nummern der Marken sagen?

Stefan
 
Koban Am: 01.11.2017 22:29:50 Gelesen: 28795# 44 @  
@ volkimal [#42]
@ lolli [#43]

Linker Stempel 會議場内 (in heutiger Schreibweise von links):

Die "Eröffnung" nehme ich zurück. Sinngemäß eher "Konferenzraum"? Demzufolge ein Hilfspostamt? Rechter bzw. unterer Stempel 東京 (Tokio). Die Stempel haben die Nummer 181 nach Handbuch und Monograph. Die Marken sind Mi 209 bis 212.

Gruß,
Koban
 
lolli Am: 04.11.2017 10:35:51 Gelesen: 28690# 45 @  
@ Koban [#44]
@ volkimal[#42]

Vielen Dank für die Infos.

Nun noch die Frage: Wie hoch wäre das Porto als Ortsbrief?

Stefan
 
ligneN Am: 23.11.2017 17:17:19 Gelesen: 28384# 46 @  
Der Großformat-Sonderstempel war der Sonder-Ersttagsstempel für die Markenausgabe und ist dementsprechend häufig.

Bei den Abschlägen handelt es sich um das gleiche Stempelbild. Allerdings von zwei unterschiedlichen Postämtern. Links vom Konferenzpostamt, rechts von Tokyo-Hauptpost.

Wörtlich "Im Konferenzschauplatz", "Im/Innerhalb" wird für Poststellen in Gebäuden (Hochhäuser, Bahnhöfe, Krankenhäuser, Universitäten...) verwendet.
Es war eine temporäres Poststelle, die sich am Tagungsort befand, dem Akasaka Palast.

Selten ist nur der Auslandsstempel vom Konferenzpostamt, wohl weil die meisten Teilnehmer einen schönen großen roten Sonderstempel dem schnöden Tagesstempel "XIVe Congres..." vorzogen.

Tokyo-Hauptpost ist (war) ein eigenes Gebäude gegenüber Tokyo-Hauptbahnhof (Marunouchi-Seite).

Die japanische Baumafia hat inzwischen ein Hochhaus daraufgesetzt: Denkmalschutz kreativ.

***

1899/1937 war das Inlandsbriefporto in Japan 3 Sen je Gewichtseinheit.

Ortsporto mit Markenfrankatur ab es in Japan nur bis 31.12.1882.

Ein reduziertes Ortsporto wurde zwar 1910 wiederbelebt, aber nur als markenloses Sonderporto für Großversender:

Für Massensendungen im Gebühr-bezahlt-Verfahren (in dieser markenlosen Form bis heute, z. B. Monatsabrechnungen von Versorgern wie Strom, Gas ...)
 
Briefmarkensammler_1963 Am: 04.02.2018 15:45:30 Gelesen: 26629# 47 @  
@ Koban [#40]

Hallo Koban,

kannst Du mir bitte sagen, wo ich das JPS Handbook (2008) kaufen kann?

Vielen Dank.

Liebe Grüße,
Gerald
 
Koban Am: 04.02.2018 18:08:47 Gelesen: 26610# 48 @  
@ Briefmarkensammler_1963 [#47]

Hallo Gerald,

hier geht es auf englisch, aber erst anfragen, ob lieferbar.

https://sec.alpha-mail.jp/narumi-stamp.jp/mailform_inquiry_ssl.html

Ansonsten spuckt google diverse Treffer aus.

日本郵便印ハンドブック 2008
ISBN-10:4889636846
ISBN-13:9784889636840

Gruß,
Koban
 
volkimal Am: 22.01.2019 20:46:09 Gelesen: 22293# 49 @  
Hallo zusammen,

kann mir einer von euch etwas zu diesem Umschlag sagen? Ich tippe einmal, dass er aus Japan kommt, bin mir aber nicht sicher.



Bin auf eure Antworten gespannt.

Viele Grüße
Volkmar
 
ragiko Am: 06.04.2019 03:30:21 Gelesen: 21448# 50 @  
@ volkimal [#49]

Es handelt sich um den Bargeldumschlag einer chinesischen Bank in Singapore, der einem auf der Vorderseite samt Anschrift und Titel genannten Kunden (oder Beauftragten einer Firma) an der Kasse ausgehändigt wurde.

Mein Chinesisch reicht gerade aus, den darin enthaltenen Betrag an Bargeld (920 (Singapore- ?) Dollar) zu entziffern. Es sind weder Ort noch Datum genannt, auf der Rückseite findet sich im Stempel der Bankkasse eine handschriftlich eingetragene Buchungsnummer.

Es ist weder ein japanischer noch ein postalischer Beleg, sondern die Geldtüte der Bank, damit der Empfänger seine Scheine nicht in die Hosentasche stecken muss.

Grüßchen

ragiko
 
volkimal Am: 09.04.2019 11:20:16 Gelesen: 21335# 51 @  
@ ragiko [#50]

Hallo ragiko,

darauf wäre ich nie gekommen. Vielen Dank!

Viele Grüße
Volkmar
 
1 Pf Am: 08.10.2019 16:21:38 Gelesen: 20014# 52 @  
JAPAN Postkarten + sütterlin

Hallo,

habe diese Postkarten schon über 40 Jahre in meinem Besitz. Es sind Ansichten von Kobe JAPAN.




Ich habe folgende Fragen:

Was bedeuten die farbigen Stempel auf den Karten ?
Wie lautet die Übersetzung der beiden sütterlin Texte ?
Kann Jemand nähere Angaben zu diesen Karten machen ?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe
sagt 1 Pf
 
DERMZ Am: 08.10.2019 16:30:33 Gelesen: 20009# 53 @  
Hallo 1Pf,

ich kann Dir nur eine kurze Übersetzung anbieten:

Das Wahrzeichen
von Kobe, der Anker
auf dem Berge.
Aus Kiefern gebildet.

Das Grabmit mit der Urne

Ich hoffe, es hilft ein wenig.

Beste Grüsse Olaf
 
volkimal Am: 08.10.2019 18:17:30 Gelesen: 19990# 54 @  
@ 1 Pf [#52]

Hallo 1 Pfg.,

die beiden Stempel enthalten kein Datum. Es dürfte sich nicht um postalische Stempel handeln, sondern die Stempel wurden vermutlich bei einer Touristenattraktion abgeschlagen.



Im lila Stempel stehen dieselben Zeichen wie auf der Ansichtskarte. Die rot umrahmten Zeichen (von rechts nach links) stehen links im Stempel (von oben nach unten). Die grünen Zeichen stehen rechts. Ich kenne nur zwei der Zeichen: 東 = Osten und 山 = Berg.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 13.10.2019 14:39:20 Gelesen: 19934# 55 @  
Hallo 1 Pf,

ich habe einmal versucht, den Text der Karte herauszubekommen. Dort steht: 戶井介勘???宮照東山能久.

Es fehlen noch drei Zeichen. Weitergebracht hat es mich aber nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
ligneN Am: 13.10.2019 21:11:07 Gelesen: 19913# 56 @  
Der "Kunōzan" (grün) "Tōshō-gū" (rot)

https://www.toshogu.or.jp/

ist ein Shinto-Schrein im Bezirk Negoya, Stadt Shizuoka. Es war die ursprüngliche Begräbnisstätte für den ersten Shogun, Tokugawa Ieyasu.
Ieyasu wurde später in das bekannte Mausoleum der Shogune in Nikko umgebettet. Zahlreiche Briefmarken von Japan zeigen Motive aus dem Nikkotoshogu.
Im ersten Mausoleum ist aber immer noch die vergöttlichte Version von Ieyasu zuhause und wird dort als Shinto-Gottheit verehrt bzw. Shinto-Zeremonien abgehalten.

Die nächsten drei Zeichen 宝物館 bedeuten "Schatzhaus" bzw. heute "Museum". Dort sind ?warenGegenstände aus dem Besitz der ersten Shogune zu sehen. Die meisten dürften heutzutage aber im modernen Museum in Negoya sein. - Der Kartentext zeigt die nicht verkürzte Vorkriegsschreibweise von 宝.

Die Karte mit dem Shinto-torii zeigt "Gesamtansicht des Kunozan Toshogu".

Nur die Ankerdarstellung auf dem Berg ist wirklich in Kobe.
 
Franz88 Am: 15.10.2020 19:17:00 Gelesen: 17156# 57 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Reko- Auslandsbrief vom ??3.4.1919?? von Osaka nach Wien. Der Brief wurde mit 26 Sen frankiert.

Die Marken wurden am 3.4.1919 entwertet. Die 20 Sen-Marke wurde laut Colnect aber erst am 1.1.1921 ausgegeben.

Interpretiere ich hier das Aufgabedatum falsch?

War der Brief mit 26 Sen portorichtig frankiert?

Bitte um eure Hilfe.

Liebe Grüße
Franz


 
ligneN Am: 15.10.2020 19:24:06 Gelesen: 17154# 58 @  
@ Franz88 [#57]

Ja, es ist eine Inlandsdatierung im nengo-System (wurde schon mehrfach anderswo auf dem Forum behandelt).

Der Inlandsstempel 3.4.19 = 19. April 1928 (3. Jahr Showa). Unten rechts der unklare Stempel in Lateinschrift mit westlicher Datierung: 19.4.28.

Das Porto ist UPU Tarif: Brief 10s 1925/37 und Reco 16s 1925/44 = portogerecht.
 
Franz88 Am: 15.10.2020 19:57:52 Gelesen: 17144# 59 @  
@ ligneN [#58]

Vielen herzlichen Dank für die Info. Damit ist alles klar.

Liebe Grüße
Franz
 
Morenga Am: 04.01.2021 09:13:15 Gelesen: 16278# 60 @  
Lagerpost aus welchem Lager

In einer Sammlung Lagerpost ist auch ein Bereich Japanischer Lager. Bei den anderen Karten/Briefen ist das Lager erwähnt oder ein Stempel. Ein Brief ist dabei den kann ich nicht zuordnen.

Frage: Ist es ein Lagerbrief und wenn ja aus welchem Lager. Ich schließe auf POW Lagerbrief, weil er sich bei den anderen befindet.

Das einzige was ich lesen kann ist die Adresse. Habe danach gegoogelt. Der Name ist ggf. mit einer berühmten Soldatenfamilie verbunden, jedoch kann ich keinen der Familie mit Japanbezug ergoogeln.

Hat jemand eine Idee?



Vielen Dank für jeden Hinweis,

Gruß und alles Gute für 2021,

Elisabeth
 
charly999 Am: 04.01.2021 12:19:59 Gelesen: 16251# 61 @  
@ Morenga [#60]

Ich fasse mal zusammen: Der Brief trägt weder einen Lager- noch einen Zensurstempel. Auch der obligatorische Vermerk 'Prisonnier de Guerre' fehlt. Weil er sich aber in einer Kiste mit Lagerbriefen befindet, muß es ein Lagerbrief sein. Mit dieser Logik ist auch ein Bund-ETB von 2004 ein Lagerbrief, wenn er sich in der Kiste befindet, da er ebenfalls kein einziges Merkmal eines Kgf-Briefes aufweist!

Soweit es die unscharfen Bilder zulassen, sollten es diese im Juli 1926 erschienenen Marken sein:

https://www.stampworld.com/en/stamps/Japan/Postage%20stamps/1871-2019?page=4

Mi 178 (6 Sen), 179 (10 Sen)

Also kein Kgf-Zusammenhang. Über die Herkunft kann man bestenfalls spekulieren. Evtl. als Ursprung eine Freundschaft zwischen einem kriegsgefangenen Deutschen von 14-18 und einem Japaner, aus der sich eine Brieffreundschaft entwickelt hat? Die meisten Deutschen aus Tsingtau waren in jap Kgf-Lagern. Evtl. findet man hier eine Spur [1].

Gruss
charly999

[1] http://www.tsingtau.info/tsingtau.htm
 
volkimal Am: 04.01.2021 17:39:09 Gelesen: 16208# 62 @  
@ Morenga [#60]

Hallo Elisabeth,

beim Stempel steht suf jeden Fall die Jahreszahl links, es folgen Monat und Tag. Der Stempel ist vermutlich vom 4.9. Showa 9 = 04.09.1934 AD. Da er nicht ganz klar ist, könnte es auch der 4.8. Showa 8 = 04.08.1933 AD sein. Den Ort kann ich leider nicht erkennen.



Ich kann zwar kein Japanisch, da die Zeichen auf der Rückseite aber sehr klar sind, kann ich dennoch etwas herausfinden. Jemand der Japanisch kann, sieht aber mit Sicherheit mehr.

Auf der Rückseite steht links (ganz oben) der Name ins japanische übersetzt. Es könnte ワイゲンケル oder so ähnlich sein. Aus diesen Zeichen ergäbe sich der Name Weigenkel oder etwas ähnliches.

Es folgt eine Adresse aus 東京市 = Tokio Stadt im 小石川区= Koishikawa-Stadtviertel. Die Bedeutung der nächsten Zeichen: 上富坂町 ist mir nicht klar. Als letztes folgt noch eine Zahl 三九 = 39.

Auf jeden Fall hat der Brief nichts mit japanischer Kriegsgefangenenpost zu tun.

Viele Grüße
Volkmar
 
Koban Am: 04.01.2021 18:20:35 Gelesen: 16194# 63 @  
@ volkimal [#62]

Der Stempel könnte 軽井澤 - Karuizawa (Präfektur Nagano) sein. Die heutige Schreibung von Karuizawa ist hingegen 軽井沢.

Gruß,
Koban
 
ligneN Am: 05.01.2021 18:19:30 Gelesen: 16130# 64 @  
Die Absenderangabe in katakana-Silbenschrift bedeutet ungefähr "Waitzinger", also auch ein deutscher Name.

Ein Zusammenhang mit Kgf. Post 1914/20 ist nicht erkennbar.
 
filunski Am: 18.03.2022 12:57:57 Gelesen: 10316# 65 @  
Verehrte Japan-Spezialisten,

ich habe hier einen "Beleg", in Anführungszeichen, da ich gar nicht weiß, um was für eine Art Beleg es sich handelt. Unzweifelfrei steht nur fest, dass darauf sehr schöne Handrollstempel-Abdrucke zu sehen sind. Deshalb habe ich den Beitrag auch schon im Handrollstempel-Thema gezeigt und weiß zumindest, dank Volkmar, woher der Handrollstempel stammt. ;-)



Der Beleg, besser der Papierbogen ist so groß, dass das Din A 4 Feld meines Scanners zu klein ist und deshalb die Ansicht hier abgeschnitten ist.

Um uns dem Teil zu nähern und eventuell auch hier im Forum von Japan-Kennern mehr zu erfahren, einige Ausschnitte im Detail. Der gesamte "Beleg" bestand aus dreien solcher Blätter, hier abgebildet das Deckblatt. Die anderen beiden Blätter zeigen jeweils nur zwei Doppelreihen mit Briefmarken und Handrollstempelentwertung wie auch hier zu sehen.

Der folgende Ausschnitt könnte Aufschluss darüber geben, worum es sich hier handelt. Vielleicht kann dazu irgend Jemand etwas mitteilen?



Der Handrollstempel ist inzwischen vollständig entziffert:



大阪南 = Osaka Süd vom 26.02.1964. 39 steht für das 39. Jahr der kaiserlichen Regentschaft Shōwa (Kaiser Hirohito ab 1926), nach unserer Zeitrechnung 1964.

Viele Grüße,
Peter
 
ligneN Am: 19.03.2022 01:31:34 Gelesen: 10291# 66 @  
Die erste Zeile bedeutet "Gebühr bezahlt Empfänger Tagessumme".

Es ist der Gebührennachweisteil einer zusammenfassenden Abrechnung für einen ganzen Tag. Hier für den Aktenband 1040 die Abrechnung Nr. 2 von diesem Tag für die Vorgänge Nr. 80-100. Insgesamt 21 Vorgänge mit 122 Postsendungen, Gesamtbetrag 989 Yen.

Nicht für einen Absender, sondern für mehrere. Eben ein "zusammenfassender Gebührennachweis".

Unten Kästchen mit Platz für die Unterschriftensiegelstempel für Abteilungsleiter, Durchführender und Zeuge.

Rechts ist die Art der verklebten Nominale nach Wertstufen aufgeführt und die Stückzahl eingetragen, es beginnt mit "10 Yen Marken / 91 Stück / Gesamtbetrag 910 Yen" usw. Das müßte mit der Anzahl der Markenwertstufen auf den erwähnten gesamt 3 Blatt übereinstimmen.

Es ist also ein Ganzstück, internes Formular für "Gebühr bezahlt" Abrechnung.
Warum die großen roten Stempel statt eines schönen Vordrucks? So konnte man Altpapier aufbrauchen.

Nach Ablauf der Lagerfrist kamen die markentragenden Blätter in die amtliche Kiloware. Das wurde oft auf die Marken zurechtbeschnitten. Hier hat man es unterlassen.

Die zugehörigen Sendungen trugen lediglich den Eindruck "Gebühr bezahlt Empfänger".

Für FDC- oder Einzelfrankatursammler ist das nichts. Aber für den Freund von Bedarfsstücken.

Die 1910 eingeführten und bis heute verwendeten Rollerstempel dienen zwei Zwecken:
- Entwerten von Marken auf unebener Unterlage (zB Musterbeutel, Pflanzensamen u. ä.), um trotzdem die Lesbarkeit von Absendeort/Datum zu gewährleisten;
- Rasches Entwerten von größeren Mengen an Briefmarken.
Ob nun auf einer Sendung oder Formularen.
 
filunski Am: 19.03.2022 13:41:00 Gelesen: 10271# 67 @  
@ ligneN [#66]

Hallo,

herzlichen Dank für die ausführliche Aufschlüsselung des "Belegs", super!

Für FDC- oder Einzelfrankatursammler ist das nichts. Aber für den Freund von Bedarfsstücken.

Und erst recht für Freunde, Sammler und Forscher von Handrollstempeln. ;-)

Ich erhielt den Beleg übrigens für umsonst aus der Altpapierkiste eines befreundeten Händlers.

Viele Grüße,
Peter
 
Gernesammler Am: 22.12.2023 19:37:58 Gelesen: 742# 68 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte vom 28.1.1902 aus Yokohama in Japan, spediert über Amerika an Herrn Ober-Ingenieur Carl Wagner in Weiden in der Oberpfalz dort kam die Karte am 1.3.1902 zur Ausgabe.

Welche Marke für das Franko genutzt wurde kann ich leider nicht sagen, denn diese 4 Sen Marke war es nicht, entweder war die vorige Marke abgefallen oder wurde abgelöst, man sieht einen kleinen Wasserfleck in Höhe der Marke und diese trägt auch noch die Daten des SEPTEMBER in lila.

Zur Ankunft wurde der Einkreisstempel von Weiden 2 BHF abgeschlagen, ich hatte die Karte nur mitgenommen weil diese mir gefiel, der Fehler ist erst zu Hause aufgefallen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.12.2023 19:54:14 Gelesen: 739# 69 @  
@ Gernesammler

Hallo Rainer,

da hast du etwas sehr seltenes geschossen - ich kenne kein Dutzend in dieser Art mit Vollständigkeit. Dass es das nicht in Luxus gibt, versteht sich von selbst. Sei froh, dass du so eine Rosine überhaupt hast, ich habe dergleichen nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph

[Beiträge [#68] und [#69] redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Bayern Pfennigzeit (1876-1920) eingehende Post"]
 
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