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Thema: Ukraine: Philatelie im 3. Jahr von Putins Angriffskrieg
Das Thema hat 170 Beiträge:
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Seku Am: 22.04.2022 05:41:56 Gelesen: 21374# 71 @  
@ BeNeLuxFux [#67]

Guten Morgen Stefan,

irgendwie kann ich die Reaktion der ukrainischen Post verstehen. Will man doch den Geschäftemachern das Handwerk legen.

Bei delcampe und ebay werden Marken und Blocks zu horrenden Preisen angeboten und verkauft.

Gruß

Günther
 
Fledermaus Am: 26.04.2022 15:16:41 Gelesen: 21140# 72 @  
Philatelisten und auch viele Nicht-Philatelisten zeigen diese Tage größtes Interesse an der „Fuck you-Marke“ der ukrainischen Post, die bei Ebay und anderen Plattformen zur Zeit für wahrhaft astronomische Preise gehandelt wird.

Mein Interesse hingegen gilt der „Medobory-Ausgabe“ mit der Fledermaus, die am 25. Februar hätte erscheinen sollen. Der Block hat eine Auflage von 20 000 Exemplaren. Er wurde schon vor dem 24. Februar an zahlreiche Postämter ausgeliefert. An diesem Tag des Überfalls blieben die meisten Postämter geschlossen. Am 25. Februar öffneten hingegen zahlreich Postämter und verkauften eine unbekannte Menge dieser Blockausgabe, bis die Postämter am Nachmittag die Meldung erreichte, dass die Ukrainische Post diesen Markenblock (zusammen mit der „Satelliten-Ausgabe“) bis auf weiteres vom Verkauf zurückzieht.

Heute (26. April 2022) erreichte mich ein Einscheibebrief eines Ukrainers aus Zaborizka (im Südosten der Ukraine gelegen und inzwischen weitgehend unter russischer Besatzung), der über das Internet diesen Block zum Kauf anbot. Der Brief wurde am 19. März verschickt. Der Absender war sich darüber im klaren, dass der Block keine gültigen Postwertzeichen enthält, gibt aber an, den bescheidenen Erlös seines Tuns voll und ganz ukrainischen Kriegsversehrten zur Verfügung zu stellen.

Die Designerin der „Medobory-Ausgabe“ ist Natalia Kokhal, die 2016 bereits die Bechsteinfledermaus-Ausgabe für die Ukrainische Post gestaltete. Für ihre Darstellung der Fledermaus (im Markentext als Pipistrellus kuhlii vorgestellt) zeichnete sie ein Foto einer Zwergfledermaus von Rudmer Zwerver um. Die Originalaufnahme entstand in der Aa-Kirche in Groningen, Niederlande.

Gruß Fritz


 
DL8AAM Am: 26.04.2022 17:20:45 Gelesen: 21085# 73 @  
@ Fledermaus [#72]

Der Absender war sich darüber im klaren, dass der Block keine gültigen Postwertzeichen enthält,

Unabhängig von der tragischen Rahmensituation, ist sich Dein Kollege hier wirklich sicher?

Wenn (Falls) die Marken am Vormittag des 25.02. noch ganz regulär an Kunden abgegeben konnten, wurden und durften, falls dann am Nachmittag "nur" der Verkauf ausgesetzt wurde - und falls die bereits regulär verkauften Briefmarken nachträglich nicht außer Kraft gesetzt wurden, dann sind diese regulär verkauften Briefmarken bis heute weiterhin vollwertig gültige Postwertzeichen.

Ein Verkaufsverbot macht keine bereits (legal) verkauften Bestände bei Kunden ungültig - nur eine expliziete Außerkraftsetzung. Die Frage ist eben nur, konnten bzw. durften die Marken zumindest zeitweise (und sei es nur für eine Minute) legal abgegeben werden? Und selbst bei einer nachmittäglichen Außerkraftsetzung bleiben vormittäglich verkaufte und vormittäglich verwendete Briefmarken Teil einer regulären (vormittäglichen) Frankatur. Nun wird es vollends zur einer Frage für Korinthenköttler: Wie sähe es aber aus, wenn eine Verkaufsstop- bzw. eine mögliche Außerkraftsetzungsmitteilung ein abgelegenes bzw. bereits "abgeschnittenes" Postamt nicht mehr (oder nur sehr verspätet) erreichen konnte?

Gut die Kollegen vor Ort haben derzeit vollkommen andere elementare Fragen.

Sorry!

Thomas
 
Fledermaus Am: 27.04.2022 14:48:58 Gelesen: 20869# 74 @  
Hallo Thomas,

es ist mir auch klar, dass Philatelie jetzt eben gerade nicht das beherrschende Thema in der Ukraine ist.

Tatsache ist aber, dass diese Blockausgabe am Nachmittag des 25. Februar offiziell vom Verkauf zurückgezogen wurde und der Ersttag als verschoben erklärt wurde. 2.0000 Exemplare waren gedruckt, davon waren bis zum Nachmittag bereits eine unbekannte Anzahl verkauft. Ich hatte bei zwei Anbietern gekauft. Der eine hatte Skrupel und gefragt, ob ich bereit bin zu warten bis die Ausgabe ihren offiziellen Ersttag hat. Dem anderen war das egal. Abgeschickt hat er seinen Brief aber erst am 18. März. Der Umgang mit der "Medobory-Ausgabe" ist natürlich eine recht unglückliche Situation, besonders für langjährige Neuheiten-Abonnenten der ukrainischen Post, die sich zu recht aufs Kreuz gelegt fühlen. Unproblematischer dürfte es hinsichtlich der Satelliten-Marke Sich-2-30 sein, die für den 28. Februar angekündigt war und ebenfalls zurückgezogen wurde. Die war ja wohl zumindest noch nicht im Verkauf.

Da nach meiner Meinung vieles für einen lange andauernden Stellungskrieg spricht, gehe ich einmal davon aus, dass diese thematisch plötzlich überhaupt nicht in die Zeit passende "Medobory-Ausgabe" noch lange offiziell auf sich warten lässt.

Grüße Fritz
 
BeNeLuxFux Am: 01.05.2022 18:16:00 Gelesen: 20524# 75 @  
Hallo,

Neues aus dem Online-Shop der ukrainischen Post. Dort hat man wohl gerade mit Cyberangriffen zu tun und musste den Online-Shop schließen. Es gibt aber wohl noch Bestände der F*** ***-Marke. [1]

"Dear All,
Due to series of cyber attacks we had to temporarily close our online shop. We would like to apologize for all the inconvenience it had caused you. We are taking now a break to analyze all the issues and will come back with a renewed, much stronger version. We will announce it ahead of time so you do not need to keep monitoring the site. 5000 orders (or 30.000 stamps) with “Russian ship go f…” will remain available for order once we resume sales and will let you know where and when they can be bought.

Thank you for your understanding and hope to see you soon!"


Übersetzt mit google Translate:

"Aufgrund einer Reihe von Cyberangriffen mussten wir unseren Onlineshop vorübergehend schließen. Wir möchten uns für alle Unannehmlichkeiten entschuldigen, die Ihnen dadurch entstanden sind. Wir machen jetzt eine Pause, um alle Probleme zu analysieren, und werden mit einer erneuerten, viel stärkeren Version zurückkommen. Wir werden dies im Voraus ankündigen, damit Sie die Website nicht ständig überwachen müssen. 5.000 Bestellungen (oder 30.000 Briefmarken) mit „Russisches Schiff gehen ab …“ sind weiterhin bestellbar, sobald wir den Verkauf wieder aufnehmen, und teilen Ihnen mit, wo und wann sie gekauft werden können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis und hoffentlich bis bald!"


Grüße, Stefan

[1] https://postmark.ukrposhta.ua/
 
winker30 Am: 08.05.2022 06:28:07 Gelesen: 20193# 76 @  
Hallo zusammen,

zeige heute Neuheit von Citipost OWL. Der Hinweis kommt von " SEKU ", wofür ich mich über diesen Weg nochmal herzlich bedanke.



Die Neuheit ist in einem Markenheft mit 10 Marken für Bedarfspost der Citipost. Beim Einkauf bzw. Bestellung kommen 5,- € Spende für die Ukraine hinzu.

mit freundlichem Sammlergruß
Winfried
 
Seku Am: 08.05.2022 08:44:28 Gelesen: 20187# 77 @  
Die Citipost OWL Bielefeld gab einen Bogen zur Ukraine heraus [1]

Ich wünsche allen, insbesondere den ukrainischen Müttern, einen schönen Tag

Günther

[1] https://citipost-owl.de/produkt/markenheft-standardbrief-ukraine-083-e/
 
Markus_Holzmann Am: 15.05.2022 10:16:06 Gelesen: 19963# 78 @  
Hallo,

gestern in der Post - ein Lebenszeichen aus der Ukraine und für mich toll, als ich bei der Registrierung gesehen habe, dass die Absenderin 8 Stunden zu vor noch online bei postcrossing war.



Gruß

Markus

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Postcrossing". Charkiv ist die zweitgrösste Stadt der Ukraine, Universitäts- und Wissenschaftszentrum]
 
Fledermaus Am: 18.05.2022 13:01:59 Gelesen: 19827# 79 @  
Heute (18. Mai 2022) habe ich einen Einschreibebrief aus der Ukraine erhalten, abgeschickt am 20. April aus Zaporizka im Osten der Ukraine. In dieser Region wird seit Wochen heftig gekämpft. Wirklich erstaunlich, dass der Postdienst trotzdem funktioniert.



Gruß Fritz

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Ukraine: Echt gelaufene Belege" und der Aussage heftiger Kämpfe in der Region am Tag des Versands.]
 
Fledermaus Am: 20.05.2022 09:06:59 Gelesen: 19673# 80 @  
Kanada, 7. Juli 2022.

Die Sonnenblume gab es wohl schon mal auf einer kanadischen Marke 2010.



Gruß Fritz
 
Vernian Am: 20.05.2022 17:57:30 Gelesen: 19594# 81 @  
Auch Micronationen geben Marken zu Gunsten der Ukraine heraus. Den Federated Micronations folgend [1] verausgabt morgen die Post der Frya Nordland Territories [2] folgende bildähnliche Ausgabe:



Beste Grüße

Vernian

[1] https://www.posta.musograd.org/ptm_2022.html
[2] http://www.fnt.bernhard-krauth.de/FNT_Post_Marken_D.html
 
Seku Am: 20.05.2022 21:29:31 Gelesen: 19521# 82 @  
@ Fledermaus [#80]

Hallo Fritz,

auf welche Sonnenblume bezog sich Dein Satz ?

Gruß

Günther
 
Fledermaus Am: 21.05.2022 09:41:14 Gelesen: 19464# 83 @  
@ Seku [#82]


Hallo Günter,

das Motiv gab es schon mal auf Marke, 2010 glaube ich.



Gruß Fritz
 
Richard Am: 22.05.2022 15:27:56 Gelesen: 19302# 84 @  
Ukrainische Post plant Briefmarke zum ESC-Sieg von Kalush Orchestra

(18.05.2022) - Die ukrainische Post will den Sieg der Band Kalush Orchestra beim Eurovision Song Contest mit einer Briefmarke würdigen. Auch die vergangenen beiden ukrainischen ESC-Gewinnerinnen waren mit Briefmarken geehrt worden.

(Quelle und weiterlesen: https://www.deutschlandfunk.de/ukrainische-post-plant-briefmarke-zum-esc-sieg-von-kalush-orchestra-106.html )
 
Richard Am: 25.05.2022 09:31:03 Gelesen: 18976# 85 @  
VP möchte russische Namen aus Schriften und Katalogen entfernen (lassen)

25.03.2022 - Geschichtssensible Neufassung der philatelistischen Ortsbezeichnungen der Ukraine

Es war ein Versäumnis aus Bequemlichkeit. Oder ein Erbe aus früheren Sowjetzeiten. Obwohl die Ukraine seit 1991 unabhängig ist, sind alle geographischen Bezeichnungen in den einschlägigen Briefmarkenkatalogen nach wie vor in Russisch. Beispielsweise „Nikolajew“ statt auf Ukrainisch Mykolajiw, „Gorochow“ statt Horochiw, „Kriwoi Rog“ statt Krywyj Rih.

Der russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 und der entschlossene Kampf des ukrainischen Volkes um seine nationale Selbstbestimmung machen es überdeutlich, dass aus Respekt vor der eigenständigen ukrainischen Sprache und Kultur die alten irreführenden Katalogisierungen unverzüglich überarbeitet werden müssen. Der Verband philatelistischer Prüfer VP wird eine Liste zur Neufassung der entsprechenden Katalogkapitel und -inhalte entwerfen und diese Anpassungen zukünftig konsequent umsetzen. Der Verband philatelistischer Prüfer VP fordert darüber hinaus alle Katalogredaktionen und Redakteure der Briefmarkenmagazine auf, die anhängigen Anpassungen zu unterstützen. Слава Україні

https://www.vpev.de/index.php/de/aktuelles-vom-vpev/Geschichtssensible_Ortsnamen.html
 
Richard Am: 06.07.2022 09:04:26 Gelesen: 17736# 86 @  
PostEurop schließt Russland und Belarus aus

https://www.paketda.de - Die Postgesellschaften von Russland und Belarus sind offenbar nicht mehr im Branchenverband PostEurop vertreten. Auf der Website posteurop.org werden die Logos der beiden Unternehmen blass dargestellt und sind nicht mehr anklickbar.

Die Russische Post hatte zuvor bei Telegram selbst auf eine "Suspendierung" hingewiesen und dies mit "Keine Panik" kommentiert. Auf den Postverkehr hat die Suspendierung nämlich keinen Einfluss, weil PostEurop eher ein Lobbyverband ist und nicht operativ den Postaustausch organisiert.

In der Praxis werden den Ausschluss Russlands und Belarus' allenfalls Briefmarkensammler bemerken. Die beiden Länder werden höchstwahrscheinlich keine Briefmarken mit EUROPA-Logo mehr herausgeben dürfen. In 2023 erscheinen die Marken unter dem Thema "PEACE - the highest vale of humanity" [2].

(Quelle: https://www.paketda.de/news-kurznachrichten-20220702.html )

[1] https://www.posteurop.org/Members
[2] https://www.posteurop.org/EUROPA%20Stamps
 
DL8AAM Am: 12.07.2022 15:57:50 Gelesen: 17531# 87 @  
Frankreich hat eine Zuschlagsmarke für den Inlandsbrief "Lettre verte (J+2)" zum Verkaufspreis von 2 € zu Gunsten der Ukraine-Hilfe des französischen Roten Kreuzes herausgegeben [1]:



Gruß
Thomas

[1] https://www.laposte.fr/beaux-timbres/unite/timbre-unis-dans-la-crise-ukrainienne-lettre-verte/p/1122031
 
Stefan Am: 26.07.2022 19:54:48 Gelesen: 17208# 88 @  
Am 13.03.2022 wurde in den Beiträgen [#23] und [#24] die Briefmarkenausgabe des Briefdienstleisters Brief und Mehr aus Münster zugunsten der Ukraine vorgestellt [1]. Seinerzeit wurde ein Satz Zuschlagsmarken verausgabt, bestehend aus drei Nominalen.

Gemäß der Info eines Sammlerkollegen vor Ort in Münster ist diese Briefmarkenausgabe lediglich online bestellbar [1] und nicht in den örtlichen Partnershops von Brief und Mehr erhältlich (warum eigentlich nicht?). Der Sammlerfreund hat sich ein paar Briefmarken besorgt und ein paar Belege laufen lassen:



Sendung vom XX.07.2022 aus Münster nach Herzogenrath bei Aachen

Das Datum der Einlieferung ist aufgrund des schwarzen Bildhintergrundes der zur Frankatur verwendeten Briefmarke nicht lesbar. Der Brief selbst ist in der vorletzten Woche beim Empfänger zugestellt worden. Die Sendung lief von Brief und Mehr Münster (ma4792) über den Hub 3 der Mail Alliance nach Brief- und Paketdienst Aachen [2] (ma5271) und wurde über einen kleineren Zustellpartner (anderer BPD-Dienst?) in der Nachbarstadt Herzogenrath zugestellt. Die Laufzeit liegt bei dieser Strecke üblicherweise bei E+3 (anstelle wie geplant E+2).

Gruß
Stefan

[1] https://www.briefundmehr.de/webshop/briefmarken/standardbrief/245/80-5-cent-10er-bogen-frieden-fuer-die-ukraine-spendenmarke
[2] https://euregio-boten.de/
 
filunski Am: 28.07.2022 00:47:38 Gelesen: 17106# 89 @  
Hallo zusammen,

vorweg ein kleiner Hinweis, die hier vorzustellende Zuschlagsmarke aus Litauen passt nicht zur "humanitären Hilfe" aber wie ich meine sehr wohl auch in dieses Thema.

Seit 9.6.2022 ist an Schaltern der litauischen Post und auch in deren Online-Shop eine selbstklebende Marke mit der Abbildung einer Drohne zum Verkauf angeboten (Gesamtauflage 40.000). Hier die Marke (Einzelmarke aus dem aus 20 Marken bestehenden Folienblatt):



Bei der abgebildeten Drohne handelt es sich um die aus türkischer Produktion stammende Kampf- und Aufklärungsdrohne (UCAV - unmanned combat aerial vehicle) Bayraktar TB 2. Verkaufspreis der Marke 2 Euro, die Hälfte davon geht als Spende an die Blau-Gelbe NGO zur Unterstützung der Ukraine. Wie kam es zu der Marke und welche Geschichte steckt dahinter?

Auf Initiative eines litauischen Journalisten, zusammen mit Laisvės TV wurden in einer einmaligen Spendenaktion bei der Bevölkerung Litauens in nur 3,5 Tagen 5 Millionen Euro gesammelt um eine solche Drohne für die Ukraine zu kaufen. In der Ukraine sind Drohnen dieses Typs bereits seit 2021 im Einsatz und mit ihnen erzielten die ukrainischen Streitkräfte im Krieg gegen die russischen Invasoren schon spektakuläre Erfolge. Auch bei der Versenkung des russischen Kriegsschiffs Moskwa spielte eine solche Drohne eine wichtige Rolle. In der Ukraine und insbesondere in der Bevölkerung hat diese Drohne inzwischen einen schon mythischen Status bekommen.

Die Visualisierung einer möglichen Briefmarke, die in den sozialen Netzwerken und bei „Laisvės TV“ geteilt wird, erregte die Aufmerksamkeit der litauischen Post und es wurde beschlossen, die Idee umzusetzen. Das Briefmarkendesign wurde vom Team der Agentur für digitales Marketing What about erstellt.

Zusammen mit der Briefmarke wurde in Litauen von Journalisten, Schriftstellern und weiteren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eine Kampagne gestartet bei der die Bevölkerung aufgerufen wird Briefe an Staatsoberhäupter und Vertreter internationaler Institutionen zu schreiben, u.a. auch an den Bundeskanzler Olaf Scholz und den französischen Präsidenten Emanuel Macron. Vordrucke dafür werden auch auf der Internetseite der litauischen Post zum Download angeboten. Dies soll eine Botschaft senden, dem Beispiel des zwar kleinen, aber geeinten Litauen zu folgen und mehr Initiativen zu ergreifen um einen Beitrag zur Hilfe für die Ukraine zu leisten.

"Wenn die Menschen in Litauen es können, können Sie es auch"
, sagte dazu Asta Sungailienė, Generaldirektorin der litauischen Post .

Die bestellte Drohne wurde am 6. Juli im Beisein des litauischen Verteidigungsministers und des ukrainischen Botschafters auf dem Militärflugplatz Silauliai der Öffentlichkeit präsentiert. Hier im Original zu sehen:



Die Drohne trägt sowohl das Wappen Litauens wie auch der Ukraine und erhielt auch einen eigenen Namen:



VANAGAS (litauisch) und Яструб (Yastrub - ukrainisch) für Falke, ein solcher dargestellt in den Landesfarben Litauens und der Ukraine.

Inzwischen gab es auch in weiteren Staaten solche Spendenaktionen in der Bevölkerung um weitere Drohnen für die Ukraine zu kaufen. Ein ukrainischer Liedermacher besingt die Drohne u.a. mit diesen Worten "aus russischen Verbrechern Geister zu machen".

In diesem Sinne,
Peter
 
Bendix Gruenlich Am: 30.07.2022 14:00:05 Gelesen: 16888# 90 @  
Wenige Dinge haben mich bisher so geärgert wie der Angriff der verbrecherischen russischen autokratischen Geheimdienstdiktatur auf den 40 Millionen-Staat Ukraine.

Das ist vielleicht gar nicht die Kriegshandlung alleine selbst, da erinnere ich mich eines Bismarck-Wortes (Fortführung von Politik mit anderen Mitteln) und mache mir keine Illusionen über die menschliche Natur. Sondern es ist der Angriff auf die Freiheit (in Russland und der Ukraine), die Intensität des Terrors, dass sich In-den-Dienststellen des offenkundig Bösen für eine Hand voll Rubel oder aus blöder Lust an Gewalt.

Wer ist da noch sicher?

Deswegen habe ich (nachdem klar war, dass die Kasse der Post dem Russen nicht sofort in die Hände fällt) Anfang März massiv bei Ukrposhta bestellt.

Das ist aber schiefgegangen. Die seinerzeitige Bestellmaske soll durch eine Hackerangriff zerstört worden sein. Auf alle Fälle ist sie abgestellt (sehr schade, sie war nicht topmodern, der Auftritt hat mir aber gut gefallen, und es ging einige Jahre zurück, was das bestellbare Material angeht - immer vorteilhaft bei inflationären Währungen wie der ukrainischen).

Im Mai / Juni war ich immer mal wieder auf der website. Und ich konnte sehen, man hat einen neuen Auftritt gebastelt.

Verkauft werden neueste Marken und offenbar das, was noch an altem Material aus den letzten Jahren vorhanden ist.

Viel Neues kommt nicht heraus. Seit Kriegsbeginn habe ich vier Ausgaben gezählt:

a) die Marke mit dem Soldaten und dem Schiff und der obszönen Geste
b) die Marke mit dem Soldaten ohne Schiff (kam nach der Versenkung der Moskwa raus - Witz haben Sie, die Ukrainer, das muss man Ihnen lassen)
c) Ukrainischer Traum - eine liebenswerte (weil farben- und lebensfrohe, kriegsfreie) Zeichnung eines Mädchens
d) Und jetzt - habe ich gerade entdeckt – „Guten Abend, wir sind aus der Ukraine“, Motiv: Trecker, der bei Dämmerung einen Panzer abschleppt



Die Auflagen wurden deutlich erhöht und liegen statt um die 100.000 für Marken im Inlandstarif oder 20.000 für Gedenkblocks vor dem Krieg, bei zwei bis drei Millionen für die Neuausgaben.

Die neuen Marken sind rasch vergriffen, den ukrainischen Traum habe ich glatt verpasst.

Von den neuesten konnte man immer nur einen Bogen bestellen, von den anderen Ausgaben bis zu 50 oder 100 Stück auf einmal.

Aber ich wollte erst einmal den Erfolg meiner ersten Bestellung abwarten.

Die Bestellung selbst war kinderleicht und stabil. Ruckzuck war der Warenkorb voll, er hat sich auch nicht unbeabsichtigt geleert, wie mir das schon bei mancher ausländischen Website geschehen ist. Habe einfach mal alles angeklickt, was mich angesprochen hat. 40 verschiedene Sachen, werden auf lediglich drei Seiten angeboten (das war vor dem Krieg wirklich reichhaltiger, aber man musste wohl improvisieren).

Ein paar begleitende Umschläge und Postkarten mit passenden Motiven werden zum wirklich kleinen Preis (Karte EUR 0,25, Umschlag EUR 0,18) angeboten. Hätte da gerne vorratsmäßig beim „Ukrainischen Traum“ für meine Bedarfspost zugeschlagen, war aber leider zu spät.

Dann wird nur das notwendigste an Adresse eingegeben. Knopf drücken, Kreditkartenfenster poppt auf, Daten eingeben. Fertig. Rechnung kommt per e-mail.

Transportgebühren sind USD 6,00 umgerechnet in UAH. Man hat die Möglichkeit zusätzlich einen Betrag zu spenden (für die Armee), man muss es aber nicht. Dann habe ich gewartet. Nun, diesmal war die Kreditkartenabrechnung umgehend sichtbar. Am 18.06. hatte ich bestellt, am 28.06. hat Ukrposhta die Sendung auf den Weg gebracht. Am 18.07. hat mein Postbote an meiner Tür geklingelt (kam als Einschreiben, A5-Umschlag.).

Leider war ich an dem Tag Arbeiten. An der Benachrichtigung konnte ich schon sehen. mein Staat will Geld von mir. EUR 17,48 Einfuhrabgaben und DHL EUR 6,00 Ausgabepauschale. Natürlich war die Sendung falsch tarifiert (im Zweifel gegen den Abgabepflichtigen), der Zoll hat 19% berechnet statt 7% für Briefmarken. Ist aber auch Ukrposhta Schuld, die haben das als „Mark’s shop products“ bezeichnet was übersetzt bedeutet „Produkte aus dem Shop einer Person, die Mark heißt“.

Jetzt wollte ich natürlich wissen, ob alles drin war, was ich bestellt hatte. Die Öffnungszeiten der Post waren auf der Benachrichtigung angegeben (bis 18h30 - leider zwingt mich die Struktur meiner Schlafstadt immer kilometerweit zu fahren, um mal zur „Hauptpost“ zu kommen). Hätte mich gefreut, die hätten es in meiner Agenturfiliale deponiert.

• Am Tag 1 nach der Benachrichtigung konnte ich mir nicht freimachen
• Am Tag 2 wartete ich zwei Stunden auf einen Zug, der mich von Düsseldorf nach Hause bringen sollte, als er endlich kam, war die Post nicht mehr zu erreichen
• Am Tag 3 stand ich um 17h10 vor der Post, um festzustellen, dass die wegen Personalmangels die Öffnungszeiten (Überraschung!) auf 17h00 verkürzt haben. Habe furchtbare Verwünschungen ausgestoßen.
• Am Tag 4, mittlerweile zur Überzeugung gekommen, dass auf der Bestellung ein Fluch liegt, habe ich mir dann entschlossen mittags frei gemacht (sicher ist sicher). Bin bei Zeiten angekommen, habe mich in eine lange Schlange eingereiht und musste mit ansehen, wie eine Person vor mir sieben Einschreiben eigenhändig Rückschein mit Labeln freimachen ließ (für mich die pure Folter, was wäre da an Marken möglich gewesen - ist auch nicht modern, Freimachung am Schalter war ja vor 1840 üblich, aber alles kommt ja wieder).

Habe brav meine Abgaben gezahlt (mal gucken, ob ich noch die Rechnung ggü. der Zollverwaltung wieder aufmache) und die Beute nach Hause geschleppt (habe noch Glück gehabt, hinter mir standen nachher 20 Leute). Die Lieferung selbst war tadellos.

So, dann hätte ich dann meinen Beitrag für Juni erbracht, und die Spendenvignetten, pardon, die Briefmarken, kommen ins Album. Man kann auch direkt spenden, z.B. auf der website der Nationalbank, auch für humanitäre Zwecke, aber steuerlich absetzen kann man die in Deutschland wohl nicht. Habe erst angefangen mich in die Materie einzuarbeiten, sieht aber so aus, als ob nur Spenden an inländische anerkannte Institutionen akzeptiert werden.

Dabei habe ich auch ein paar Marken mit Buchstaben statt Nominale gekauft. Die „W“-Briefmarken (W wohl für world bzw. USD 1,00) sind jedenfalls indexiert, da kann die lokale Inflation machen, was sie will.

Und wenn Frieden ist, dann fahre ich da hin und werde die Marken benutzen und hoffentlich ein Glas auf die Freiheit trinken können.
 
Martin de Matin Am: 30.07.2022 15:10:30 Gelesen: 16872# 91 @  
@ Bendix Gruenlich [#90]

"Das ist vielleicht gar nicht die Kriegshandlung alleine selbst, da erinnere ich mich eines Bismarck-Wortes (Fortführung von Politik mit anderen Mitteln)"

Dieser Spruch kommt eher von Clausewitz siehe Wikipedia.

„Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“

– Clausewitz: Vom Kriege, Buch I, Kapitel 1, Abschnitt 24

Gruss
Martin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_von_Clausewitz
 
Bendix Gruenlich Am: 30.07.2022 15:50:49 Gelesen: 16858# 92 @  
....also, links: richtig / rechts: falsch....

...oder sollte Bismarck etwa Clausewitz zitiert haben...



Schön, dass man immer etwas Passendes in der Sammlung findet.
 
filunski Am: 03.08.2022 12:56:53 Gelesen: 16695# 93 @  
@ filunski [#89]

Weitere Solidaritätsausgaben aus dem Baltikum

Hallo zusammen,

außer der Marke mit der Bayraktar Drohne gab es insbesondere aus dem Baltikum, wo die Bedrohung durch den russischen Nachbarn sehr stark empfunden wird, bereits vorher schon weitere Marken- und Blockausgaben zur Unterstützung der Ukraine.

Friedhelm Doell, der Webmaster der ArGe Baltikum e.V. sandte uns dazu weitere Informationen, dafür herzlichen Dank an dieser Stelle.

Auf der folgenden Abbildung sehen wir drei dieser Ausgaben aus Estland, Lettland und Litauen.



Links aus Estland "Слава Україне" - Slava Ukrayine = Ehre der Ukraine
Mitte aus Lettland Blockausgabe "Слава Україне" - Slava Ukrainai!
Rechts aus Litauen Spendenmarke zugunsten der Organisation Blau und Gelb

Die Organisation „Mėlyna ir Geltona“, Blue/Yellow oder Blau/Gelb (die Ukrainischen Nationalfarben die für den strahlend blauen Himmel über den goldgelben Weizenfeldern stehen) ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO), die seit 2014 "den bewaffneten Widerstand der Ukraine gegen die russische Aggression" unterstützt (in ihren eigenen Worten). Sie versorgt ukrainische Soldaten und Freiwillige mit Ausrüstungsgegenständen, bei denen es sich zwar nicht um Waffen handelt, die aber eindeutig im Kampf eingesetzt und dort benötigt werden. Die Organisation hat ukrainische Auszeichnungen und liefert gepanzerte Westen, Helme, Fahrzeuge, Optiken, Nachtsichtgeräte, Drohnen, Bekleidung und Medizin.

Viele Grüße,
Peter
 
DL8AAM Am: 05.08.2022 19:20:50 Gelesen: 16569# 94 @  
Passt nicht ganz in das Thema (vielleicht müsste man diesen Topic mal entsprechend "bereinigen", sorry), trotzdem vielleicht kleine eine interessant Randnotiz:

Der Logistikkonzern Deutsche Post wird sein nationales Geschäft in Russland nicht fortführen

(Die) Deutsche Post stellt (ihr) nationales Geschäft in Russland ein. (...) Die nun getroffene Entscheidung bezieht sich zunächst (nur) auf das nationale Geschäft in Russland, also Sendungen (...) innerhalb des Landes. (...) Im Im- und Exportgeschäft bestünden (hingegen) noch vertragliche Verpflichtungen (...)
[1].

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.ad-hoc-news.de/boerse/news/ueberblick/bonn-der-logistikkonzern-deutsche-post-wird-sein-nationales-geschaeft-in/62916505
 
asmodeus Am: 09.09.2022 17:03:44 Gelesen: 15988# 95 @  
Am 06.09. erreichte mich dieses Einschreiben mit der Blockausgabe "Free, Unbreakable, Invincible". Der Block erschien am 24.08.2022.

Nun habe ich diesen Block als Ersttag auf gelaufenem R-Brief nach Deutschland.



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Ukraine: Echt gelaufene Belege"]
 

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