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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1100 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 16.02.2018 22:57:38 Gelesen: 421364# 576 @  
@ Heinz 7 [#575]

In Zeiten des 2. Weltkrieges funktionierte die Post nicht immer reibungslos; gegen Ende des Krieges gab es meines Wissens keine oder nur noch eingeschränkte Luftpost. 1941 aber war diese noch in Betrieb. Gleichwohl dauerte es manchmal lange, bis Briefe ihre Destination erreichten.



Am 25. April 1941 wurde ein Einschreibe-Brief von Bukarest nach Santiago de Chile gesandt. Dies kostete 160 Lei. Die rote Notiz "18" scheint aber darauf hinzudeuten, dass der Brief noch nachfrankiert wurde.

Die Rückseite des Beleges ist sehr interessant, denn wir sehen, dass der Brief lange unterwegs war.

"Lisboa 3. Mai 41"
"New York 5 / 12, 1941"
"Santiago 17. May 41"

22 Tage für eine Luftpostbeförderung ist sicherlich nicht das, was wir jetzt erwarten würden. Dass der Beleg aber von Anfang an mit dem Flugzeug befördert wurde, darauf deutet der Stempel aus Bukarest hin, wir lesen hier klar "AVION".

Wir sehen aus den Durchgangsstempeln, dass der Brief auf allen Teilstrecken relativ viel Zeit benötigte: 8 + 9 + 5 = 22 Tage errechnen wir für die 3 Teilstrecken. Ob damals weitere Zwischenstationen angeflogen wurden, wissen wir leider nicht. Vielleicht wissen die Flugpost-Sammler darüber genauer Bescheid.

Heinz
 
10Parale Am: 22.02.2018 20:28:52 Gelesen: 420106# 577 @  
@ Heinz 7 [#406]

Du zeigst uns dort einen 100-er Bogen der Michel Nr. 34 mit den besonderen Leerfeldern auf der rechten Seite.

Der Ausruf für diesen seltenen Steindruckbogen war 7.000 US-Dollar bei Cherrystone. Kennst du das Ergebnis?

Ich habe das Vergnügen seit kurzem einen 9-er Block aus einem ehemaligen Bogen zu besitzen. Für knapp 100 Euro wohl nicht übertrieben.

Größere Einheiten der Steindruckmarken sind wohl sehr begehrt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 23.02.2018 09:48:14 Gelesen: 419954# 578 @  
Lieber Kollege,

ich gratuliere zu dem schönen "Eye-catcher"!

Entschuldigung, dass ich da mit "neu-deutschen" Wörtern um mich werfe, aber dieser Ausdruck fiel mir ein, als ich Deine Neuerwerbung sah: Ein Viererblock (oder: ein Neunerblock!) wirkt einfach immer wie eine "Symphonie in Stereo": überwältigend!

Die Steindruck-Ausgaben von Rumänien in Einheiten zu sammeln kann ganz schön kostspielig werden. Es gibt Marken, die sind schon als ungebrauchte Paare teuer (z.B. Michel Nr. 31). Viererblocks sind zum Teil fast nicht zu kriegen. Umso schöner ist es, wenn dann die eine oder andere grosse Einheit doch günstig zu haben ist.

Ganz klar zählt die Michel Nr. 34 zu den Stücken, die man hin und wieder auch in grösseren Einheiten antrifft und auch noch bezahlen kann. Keine Frage aber, dass Dein Preis sehr "sammlerfreundlich" ist.

Den bezahlten Preis für den Ganzbogen (Beitrag [#406]) kenne ich nicht.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 24.02.2018 22:21:39 Gelesen: 419536# 579 @  
@ Heinz 7 [#578]

Die Steindruck-Ausgaben von Rumänien in Einheiten zu sammeln kann ganz schön kostspielig werden.

Das ist wahr. Dieser 3-er-Streifen der Michel Nr. 29 ultramarin (sogenannte billigste Sorte, ein oft gebrauchter Begriff, den ich verachte!) konnte ich sehr sehr günstig erwerben. Weit entfernt von einer Rarität, nicht einmal ein eye-catcher, aber immerhin ein kleiner Dreier-Streifen.

Der Fleck auf der linken Marke stammt vom Scanner-Glas.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 25.02.2018 13:37:49 Gelesen: 419371# 580 @  
@ 10Parale [#579]

Ich freue mich, dass auch Du Einheiten von ungebrauchten Marken sammelst. Briefe und gestempelte Marken sind zwar hochinteressant, aber der Zauber, der von ungebrauchten Marken (vor allem von Einheiten!) ausgeht, hat mich immer in seinen Bann gezogen.

Die Katalogisierung der Notausgabe von Rumänien ist ein Beispiel, wie eine falsche Nummerierung zu völlig falschen Schlüssen führen kann.



Anbei ein sehr seltener Viererblock einer Michel Nr. 29 I. Bei Michel ist das katalogisiert wie folgt:

1871, 19. Nov. Freimarke Fürst Karl I. mit Vollbart im Oval, 10 Bani blau, Type I

Als Vergleich dazu die Marke Michel 29 II.



1872, 1. Aug. Freimarke Fürst Karl I. mit Vollbart im Oval, 10 Bani blau, Type II

Dass man zwei so unterschiedlichen Briefmarken dieselbe Hauptnummer geben kann, ist für mich nicht verständlich. Bei der Katalogisierung von Rumänien hat Michel (und Senf) vieles richtig gemacht, aber NICHT diese Katalogisierung! Diese zwei Marken sollten eigene Hauptnummern erhalten.

Im CMPR '74 ist die Ausgabe 1871 katalogisiert als Nr. 28, die Ausgabe 1872 als Nr. 34. Auch Zumstein (Bern) machte dies besser: 1871 = ZSt. 28, Notausgabe 1872 = ZSt. 34.

Es ist also Unsinn die Nr. 29 II als "billigste Sorte" der 10 Bani Vollbart zu bezeichnen; es sind zwei verschiedene Marken; ich denke, das sieht man ja auch. Heimbüchler behandelt die Ausgaben in seinem zweiten Handbuch 2002 auch getrennt:

Mi. 29 I auf Seite 268
Nr. 29 II auf Seite 301 ff.

Noch ein Hinweis: wenn Du die 29 I je zu dem Preis findest, den Heimbüchler in seinem Buch angibt (Euro 550), dann mein Tipp: sofort kaufen! Ein Viererblock ist extrem selten. CMPR wertet einen Viererblock mit Faktor 20 (Heimbüchler nur 5.5); die Bewertung CMPR trifft meines Erachtens viel besser zu.

Heinz
 
10Parale Am: 28.02.2018 14:32:41 Gelesen: 418897# 581 @  
@ Heinz 7 [#580]

Vielen Dank für diese Ausführungen. Ich habe die empfohlenen Seiten im zweiten Handbuch von Herrn Heimbüchler nachgelesen. Ein kompletter Bogen der Michel Nr. 29 I scheint nicht bekannt zu sein.

Vielleicht wird Michel eines Tages auf deine Einwendungen reagieren und eigenständige Markennummern für die 29 I und die Notausgabe kreieren.

Ich zeige im Folgenden noch ein senkrechtes Paar der Cuza-Marke zu 20 Parale. Wie viele wissen, gab es von dieser Marke 2 Auflagen (siehe 2. Handbuch Seite 150 ff.). Die 1. Auflage der 20 Parale im Bogen zu 192 Marken wurde restlos aufgebraucht, deshalb sind Einheiten davon sehr sehr selten und gesucht. Wie Herr Heimbüchler weiter ausführt, gibt es jedoch von der 2. Auflage im Bogen zu 200 Marken noch einige größere ungebrauchte Einheiten.

Nun, woran erkennt man den Unterschied zwischen den beiden Auflagen? Ein wichtiges Kriterium ist der Abstand (senkrecht bzw. waagrecht) zwischen den einzelnen Markenfeldern.

I. Auflage: mindestens 4 - 4,5 mm
II. Auflage: 3,0 - 3,8 mm (in der englischen Übersetzung ist im 2. Band von 3,0 - 3,5 mm die Sprache (evtl. Druckfehler)).

Bei dem senkrechten Paar vom Bogenrand habe ich nun das Lineal angelegt und messe exakt 4,00 mm. Mir fällt es dennoch schwer zu glauben, dass das senkrechte Paar von der seltenen 1. Auflage stammen soll.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 28.02.2018 21:02:47 Gelesen: 418823# 582 @  
@ 10Parale [#581]

Die Michel Nr. 13 wird im Katalog nicht nach den zwei Auflagen unterschieden. Dass Du dies machst, zeigt, dass Du ein Spezialsammler mit vertieften Kenntnissen bist. Diese ergattern dann hin und wieder seltene Stücke, die den Allgemeinsammlern nicht auffallen.

Die Michel Nr. 13x (auf einfachem Papier) ist nicht selten, und auch Einheiten davon findet man relativ einfach auch recht günstig. Der CMPR '74-Katalog bewertete einen Viererblock lediglich mit Faktor 5, also nur unwesentlich über dem Preis von 4 Einzelmarken.

Dragomir gibt im CMPR aber auch eine Bewertung von "Coala Md. A"; ich nehme an, das ist der seltene Bogen. Da wertet nun ein Viererblock immerhin mit Faktor 20! Das sagt doch einiges! Ein vertikales Paar wird mit Faktor 10 bewertet, also immerhin ein netter Betrag (Grundmarke: Euro 40 (Michel 2006/07)).



Anbei zeige ich einen 18er-Block vom linken Bogenrand. Ich finde es schön, auch grosse Blockstücke in die Sammlung einzubauen. Bei der 13 x kostet das nicht "alle Welt".

Heinz
 
Heinz 7 Am: 06.03.2018 20:51:26 Gelesen: 417576# 583 @  
@ Heinz 7 [#571]

Wir haben die Nummer 92 (Michel) bereits schon gesehen, aber wohl kaum mit diesem Stempel.

Es handelt sich um die 13. Ausgabe, die Jubiläumsausgabe 1891, die bekanntlich nur drei Tage lang gültig war. Die Angabe im Michel ist verwirrend (wir haben bereits darüber gesprochen), denn es steht: 24. Mai 1891 im Katalog (2006/07). Ist dies also ein Paar mit einem Ersttag-Stempel?



Nein.

Ersttag war 22.5.1891 und 24.5. war Letztag! Es gibt aber auch offiziell gültige Belege mit Stempel 21.5.1891, (siehe Beitrag [#571]), also Vor-Ersttag. Der Unterschied zwischen den Kalendern war damals 12 Tage, nicht 14 Tage, wie Michel vermuten liesse.

Das Paar ist also offenbar gültig gestempelt. Das ist nicht selbstverständlich; es gibt viele Stempelfälschungen zu dieser Ausgabe.

Sulina ist eine Stadt der Dobrudscha. Ab 1878 (Berliner Vertrag) kam der nördliche Teil der Dobrudscha zu Rumänien. Der Stempel "passt" also: rumänischer Stempel auf rumänischer Briefmarke.

Auffallend ist sicher die unklare, mangelhafte Perforation. Das gilt aber nicht für alle Stücke dieser Ausgabe.

Heinz
 
Sleeran Am: 07.03.2018 08:22:36 Gelesen: 417543# 584 @  
Hallo zusammen,

ich möchte hier auch gerne ein paar Stücke vorstellen und diskutieren.

Den Anfang macht eine gestempelte 8I:



Die Marke hat einen von hinten verklebten Riss und vermutlich eine dünne Stelle oben im Rand. Ich tue mich im Moment noch schwer, dünne Stellen bei diesem Papier zu erkennen, aber der Scan ist da ja deutlich. Der Stempel verdeckt zwar einen großen Teil des Markenbildes, aber ich denke, dass sich die Merkmale der Type I (Buchstaben bei SCRISOREI nicht verbunden) erkennen lassen und die Bestimmung nicht nur aufgrund des billigeren Katalogpreises erfolgt.

Den Stempel würde ich als authentisch einschätzen, zumindest habe ich diesen Typ im Heimbüchler gefunden. Für eine weitere Bestimmung ist vermutlich zu wenig vom oberen Teil des Stempels zu sehen.

Teilt ihr meine Einschätzung?

Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 07.03.2018 21:56:45 Gelesen: 417513# 585 @  
@ Sleeran [#584]

Die Marke gefällt mir vom Gesamteindruck sehr gut. Gestempelte Marken sind echt selten. Es kann sich nur um einen M2 Stempel handeln (Kiriac Dragomir, Stampilografie Postala - Seite 84 Abbildungen 289 - 300).

Ich habe den oberen Teil des Stempels lange studiert, kann aber beim besten Willen keinen Ort identifizieren. Ich hoffe die Marke ist dennoch prüfbar.

Mögliche Orte wären:

ADJUD, BOLGRAD, FOKSCHANI, JASSY, ISMAIL, KAHUL, T.FRUMOS, T.NEAMZU und T.OKNEI - KILIA wurde nie benutzt, aber solch einen Stempel hat es gegeben.

Das Papier ist ja bei der Wertbestimmung bei dieser Marke auch ausschlaggebend. Wenn man die Marke gegen das Licht hält, erkennt man sehr schnell, ob es gestreift ist oder nicht (das wäre dann der Fall RARITÄT).

Also, guter Gesamteindruck, Gratulation, und nicht zerpflücken lassen, das ist ein schönes, seltenes Stück.

Grüsse

10Parale
 
Heinz 7 Am: 07.03.2018 23:21:15 Gelesen: 417495# 586 @  
@ Sleeran [#584]

Lieber Matthias,

ich freue mich, dass Du Dich wieder meldest!

Eine Michel Nr. 8 Ix hat gestempelt einen Katalogwert von Euro 350. Ungebraucht wären es "nur" Euro 110 (Katalog 2010), man muss also bei dieser Marke stets den Stempel sorgfältig betrachten.

10 Parale hat recht, es handelt sich um einen Stempel der Gruppe M2 ("Moldova"). Diese wurden ab 1859 verwendet, die Marke kam 1862 heraus; das geht also auf und sieht gut aus.

10 Parale nennt die Ortschaften mit diesem M2-Stempel. Aufgrund der Buchstaben-Fragmente tippe ich auf "JASSY" (fig. 292 oder 293; vermutlich 293).



Anbei ein Ausschnitt aus dem Stempelwerk von Dragomir (Seite 84).

Studieren wir weiter: ausser "Jassy" kommt meines Erachtens nur noch "FOKSCHANY" in Frage. "Richtung 12 Uhr" scheint es mir bei FOKSCHANI aber nicht ganz aufzugehen (Stellung des "S"), also bleibe ich bei "JASSY" fig. 293.

Es ist ersichtlich, dass die Marke Mängel aufweist. Dennoch darfst Du Dich m.E. an Deinem Stück freuen, dass ich für echt halte mit echter Entwertung.

Heinz
 
Sleeran Am: 08.03.2018 11:04:28 Gelesen: 417471# 587 @  
Hallo zusammen,

ich komme ja aus der ganz allgemeinen Klassik-Ecke. In meinem Regal finden sich Kap-Dreiecke, Sydney Views, Sonnenköpfe, Rivadavias, Hidalgos, große Drachen und Ochsenköpfe. Vieles davon sind brauchbare Grundstock-Sammlungen, aber so richtig gute, ausgebaute Sammlungen habe ich nicht - kein Wunder bei der Anzahl der Gebiete. Also steht bei mir jetzt die Konzentration auf wenige Gebiete an, auch wenn ich den Rest behalten werde. Die wenigen Gebiete sind bei mir im Moment zwei: Hannover und Rumänien (bis MiNr. 34).

Den Dragomir habe ich leider nicht. Gemeint ist folgendes Buch, richtig?
Kiriac Dragomir - STAMPILOGRAFIE POSTALA (Romania 1822 - 1910)

Zum Schluß noch eine interessante Marke:



Ich habe die Marke als 10II Type II typisiert - aufgrund des markanten Nagelkopfes im Griff des Posthorns. Die Marke ist zwar dünn und knittrig, aber der Stempel macht sie meines Erachtens aufhebenswert.

Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 08.03.2018 19:14:21 Gelesen: 417439# 588 @  
@ Sleeran [#587]

Zunächst zum Buch:

Stampilografie Postale von Kiriac Dragomir wird augenblicklich von einem Verkäufer bei ebay für 23 Dollar angeboten (dragos-negoitescu). Ich habe mir gleich 2 Exemplare gekauft, eines zum Arbeiten und eines zum Aufbewahren. Ein unerlässliches Werk, wenn man die Stempel Rumäniens studieren will.

Wäre an der Zeit ein deutschsprachiges Kompendium herauszubringen, aber wer hat dazu schon die Zeit und die Muse?

Die Marke die du uns zeigst gehört zu meinen Lieblingsmarken. Die Marke halte ich auch für echt und Typ II, bin gleich deiner Meinung.

Der Stempel von GALATZI mit der Angabe der Tageszeit (DIM steht für morgens, SERA steht für abends) ist als sogenannter erster "Tageszeitstempel" bei K. Dragomir als Stempel T69 gelistet (Seite 104 ff.). Diese Stempel wurden eingeführt weil Rumänien den offiziellen internationalen Postverkehr aufnahm und die Angabe der Tageszeit wohl erforderlich wurde.

Insofern scheidet entweder die Marke für den Gebrauchszeitraum des Stempels aus (- Mai 1877 -) oder anders ausgedrückt der Stempel scheidet für den Gebrauchszeitraum der Marke aus. Die Währungsumstellung hatte ja schon stattgefunden. Die Michel Nr. 10 II 30 Parale Plattenbuchdruck hatte eine sehr kurze Verwendungsdauer vom 15. September 1864 - 31. Dezember 1864, d.h. knapp 3 1/2 Monate.

Es könnte sich um einen Original-Stempel handeln (fig. 459 Seite 105). Ein Original-Stempel auf einer Original-Marke. Ein postalischer Zusammenhang kann ausgeschlossen werden, also "leider" eine unerlaubte Collage, weshalb, darüber lasse ich gerne andere spekulieren.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 08.03.2018 22:59:33 Gelesen: 417414# 589 @  
@ Sleeran [#587]

Der glasklare, rote Stempel gehört nicht auf diese Marke, das ist richtig, siehe [#588]. Schade - der Stempel wäre sehr schön.

Nicht aufgeben, Matthias! Die Michel Nr. 10 gibt es echt mit wunderbaren Stempeln!

Übrigens:

Kap-Dreiecke, Sydney Views, Sonnenköpfe, Rivadavias, Hidalgos, große Drachen und Ochsenköpfe - Du bist ein Geniesser, wie ich sehe! Gratuliere!

Gute Nacht!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.03.2018 17:25:21 Gelesen: 417203# 590 @  
@ Sleeran [#587]

Lieber Matthias,

ich zeige anbei ein Stück mit einem echten Stempel der Gruppe "T69" nach Dragomir. Es ist die fig. 461 "GIURGIU / DIM" (also vom "Morgen"-Stempel).



Abgeschlagen wurde dieser Stempel auf zwei Marken der 7. Ausgabe 1869: Fürst Karl I. mit Backenbart (Michel Nr. 23+24). 40 Bani war damals das Porto für einen Brief z.B, nach Konstantinopel.

Hier stimmt die Zusammensetzung: Marke von 1869 - Stempel von 1869; beide ab 1. April.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Sleeran Am: 12.03.2018 13:33:14 Gelesen: 417177# 591 @  
Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für eure Mühe und auch für das Zeigen des schönen Stempels.

Im Prinzip war die Marke, die ich gezeigt hatte, ein gutes Beispiel dafür, dass man den Dragomir braucht. Inzwischen sollte das Buch auf dem Weg zu mir sein. Neben den ersten beiden Heimbüchler-Bänden besitze ich noch 3 Corinphila-Kataloge ("Cornelia" und beide "Moldau"). Gute Auktionskataloge sind nicht nur schön anzusehen, sondern vermitteln auch einen Eindruck, wie echte Marken und Belege aussehen. Bei Philabooks habe ich noch ein Buch von Tebeica entdeckt ("Die ersten rumänischen Postmarken"). Kennt ihr das Buch? Ist das eine sinnvolle Anschaffung, wenn man die ersten beiden Heimbüchler hat?

Ich überlege auch noch, wie ich meine Sammlung gliedern möchte. Neben den Einzelmarken sind Paare/Einheiten und die Stempelformen dieser Zeit gesetzt. Die kompletten Typen der Cuza und Carol Marken (wie im Web zu finden) sind mir - glaube ich - zuviel. In Sachen Postgeschichte bin ich blutiger Anfänger.

Zum Schluß zeige ich noch eine Marke, die ich als echte 6ax bestimmt habe und verbleibe in der Hoffnung, dass ihr das auch so seht.



Viele Grüße,
Matthias
 
Heinz 7 Am: 12.03.2018 14:14:21 Gelesen: 417169# 592 @  
@ Sleeran [#591]

Hallo Matthias,

es ist gut, wenn Du Dir die massgebende Literatur anschaffst. Das Buch von Val. Tebeica ("Die ersten rumänischen Postmarken") kenne ich; es ist etwas in die Jahre gekommen und durch die Handbücher Heimbüchler weitgehend ersetzt worden.

Ich empfehle Dir, auch das dritte Buch von Heimbüchler (Ergänzungsband) dazu zu nehmen. Mir persönlich war der CMPR ein unverzichtbarer Katalog, aber er ist wirklich schon alt (CMPR '74).

Dass Du Auktionskataloge sammelst, ist lobenswert. Darin finden sich extrem viel wichtige Informationen. Die "Cornelia"-Sammlung bestand aber aus 2 Katalogen, die "Moldau"-Sammlung gar aus drei Bänden. Das sind aber zwei "Überflieger"-Sammlungen; es gibt auch wichtige Auktionskataloge für "Otto Normalverbraucher". Die "Cornelia"-Preise darf man nicht immer als wirklich gültigen Massstab ansehen, finde ich.

Wie DEINE Sammlung aussehen soll, ist natürlich DEINE Entscheidung; es hilft aber extrem, erst einmal den Zeitrahmen abzustecken und die Absichten. Will man eine Katalogsammlung (z.B. alle Marken Michel Nr. 1-144)? Wenn man ab und zu eine Einheit will (z.B. Viererblock oder noch grösser) ist natürlich auch das Sammeln der Typen (Steindruck-Ausgaben) schon fast eine automatische Folge...

Die Vielfalt der Stempel ist beeindruckend! Auch hier lohnt es sich, die Absichten einmal festzulegen.

Nicht zu vergessen: Ganzsachen! Sehr interessant zu sammeln und preislich meist gar kein Problem!

Man kann mit JEDEM Budget etwas Schönes anfangen. Wenn man Euro 20'000 pro Jahr investieren kann, hat man natürlich ganz andere Möglichkeiten, als wenn es nur Euro 500 im Jahr sind.

Hochinteressant sind auch die fremden Posten in Rumänien! Österreichische Post ist noch einfach zu sammeln, die anderen Gebiete sind schwierig. Wer sich gerne auch mit der 9.-14. Ausgabe auseinandersetzt, kann z.B. wunderschöne Sachen finden (auch z.B. Bahnpost/Schiffspost).

Die gezeigte 40-Parale-Marke sieht für mich gut aus (Mi 6ax). Sie scheint ganz fein gestempelt zu sein.

Viel Vergnügen bei Deinem Sammelstart!

Heinz
 
10Parale Am: 13.03.2018 21:06:50 Gelesen: 417130# 593 @  
@ Sleeran [#591]

Das Buch von Val. Tebeica, erschienen 1962 im Meridian Verlag in Bukarest hat mich sehr begeistert. Bin froh, das es dieses Buch gibt. Einige Briefe der Postverwaltungen sind sehr gut in deutscher Sprache übersetzt.

Deine Marke sieht auch für mich gut aus, jedoch habe ich selbst von dieser Marke auch einige Fälschungen so dass ich hier wirklich eine Prüfung anrate.

Liebe Grüße

10Parale
 
Sleeran Am: 14.03.2018 09:52:07 Gelesen: 417101# 594 @  
Hallo zusammen,

ich habe noch zwei weitere Marken der 2. Ausgabe. Die zeige ich, sobald das Stempelbuch bei mir eingetroffen ist und ich selbst eine Bestimmung versuchen kann. Daneben habe ich auch einige Fälschungen der beiden Moldau-Ausgaben.

Meinen Zeitraum habe ich schon abgesteckt: MiNr. 1-34. Oder sagen wir mal nach einem Blick in den Geldbeutel: MiNr. 5-34. Mit 30 Hauptnummern plus I-III ist das schon mehr als die meisten altdeutschen Sammelgebiete.

Zu Heimbüchler III: Ich dachte, der Ergänzungsband beinhaltet hauptsächlich eine Registratur der bekannten Ochsenköpfe. Was für mich - da unerreichbar - weniger interessant wäre.

Als Bild hänge ich heute eine "Fälschung" bzw. ein Phantasieprodukt (die Wertstufe gibt es ja nicht...) an. Ist euch etwas darüber bekannt?



Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 16.03.2018 13:56:08 Gelesen: 416995# 595 @  
@ Pepe [#62]
@ Heinz 7 [#37] und [#383]

Wir haben in o.g. Beiträgen schon Beispiele der 9. Ausgabe 25 Bani Michel Nr. 41a und 41b in einfacher Ausführung und als Paar gesehen. In [#382] habe ich einen einfachen Brief nach Wien vorgestellt, der ebenfalls mit dieser Marke freigemacht wurde.

Um so mehr freue ich mich, nun einen Brief in der Hand zu halten, der mit einem waagrechten Paar der Michel Nr. 41 b frankiert wurde und als portogerechtes Einschreiben im Juni 1873 nach Konstanz lief:

"Constance, Grand Duche de Bade", also an das Großherzogtum Baden.

Obwohl die Marken vorderseitig schwach gestempelt wurden und der Abgangsort dadurch nicht eruiert werden kann, zeugt der rückseitige schöne Ankunftsstempel von Constanz vom 15.6.73 und der PD Stempel doch für philatelistische Begeisterung.

Wahrscheinlich würde ein Prüfer auf Grund der Abstempelung der Marken eine Unprüfbarkeit feststellen, aber wohl doch nur auf Grund eines verständlichen Eigenschutzes. Ich erachte den Brief als echt und das muss mir genügen, zumal die Destination so auch nicht alltäglich anzutreffen ist.

Liebe Grüße

10Parale


 
Sleeran Am: 16.03.2018 20:10:28 Gelesen: 416968# 596 @  
Hallo 10Parale,

Ferdinand Halm war wohl ein Hotelier in Konstanz. Das Hotel gibt es heute noch:

http://www.hotel-halm.de/de/ueber-uns

Viele Grüße,
Matthias
 
Heinz 7 Am: 16.03.2018 20:53:48 Gelesen: 416957# 597 @  
@ 10Parale [#595]

Es ist immer schön, wenn man zwei deutlich unterschiedliche Stücke derselben Wertstufe auf einem Brief zeigen kann! In der Schweiz werden für solche Stücke in der Regel Liebhaberpreise bezahlt (z.B. für Briefe mit "Sitzende Helvetia" oder "Stehende Helvetia").

Bei Deinem Beleg ist etwas schade, dass der Stempel nicht auf den Beleg übergeht, und zudem unleserlich ist. Das heisst aber nicht, dass wir Deinen Beleg nicht als höchstwahrscheinlich echt ansehen können. Schön ist, wenn wir Hintergrundinfos haben über den Empfänger des Briefes, siehe Sleeran [#596]

Ich war auch schon in der glücklichen Lage, einen ähnlichen Beleg der 9. Ausgabe kaufen zu können. Ich erinnere mich noch gut an den Einkauf, einer meiner ersten Auktionseinkäufe für Rumänien: Januar 1996. Ein sehr schöner Teil der Sammlung von Horst Scherrer kam bei Köhler Wiesbaden zur Versteigerung. Ich konnte u.a. den folgenden Brief kaufen:



Brief von Jassy nach Wien, frankiert 30 Bani: 2 x Michel 44a (5 Bani), 4 x Mi. 44b (5 Bani).

Ein wunderschöner Beleg, finde ich, auch wenn einzelne Marken kleine Mängel haben. Die Bleistift-Notizen habe ich nie entfernt, sie zeigen mir die Losnummer der Scherrer-Auktion (Köhler) und den Preis, den Horst Scherrer im Jahr 1990 dafür bezahlte.

Heute würde ein solcher Brief im Normalfall viel mehr kosten als 1995!

Heinz
 
10Parale Am: 20.03.2018 22:30:09 Gelesen: 416480# 598 @  
@ Sleeran [#596]

Vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis. Der Brief wurde also 1 Jahr vor der Gründung des Hotels Halm verfasst. Das war auch mein erster Gedanke beim Kauf: Ein alter rumänischer Brief nach Konstanz, den musst du haben. Konstanz ist eine geschichtsträchtige (Konzil) Universitätsstadt mit deutsch-schweizer Bodenseeflair, eine europäische und weltoffene Stadt.

Da nehme ich gerne Abschläge in Kauf, denn der Brief ist dank der Hintergrundinfos auch "social philately".

@ Heinz 7

Gratulation zu diesem Brief. "Heute würde ein solcher Brief im Normalfall viel mehr kosten als 1995!" Ich bin nun kein so steter und genauer Beobachter der Rumänien-Philatelie, aber die Preissteigerungen im Bereich des guten Material im 19. Jahrhundert sind tatsächlich enorm. Ich finde ebenfalls ein wunderschöner, vor allem einzigartiger Beleg. Der Mittelbug und die kleinen Mängel wirken für mich eher als "Echtheitsmerkmal" und verdienen eigentlich keiner Erwähnung.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 22.03.2018 23:27:03 Gelesen: 416425# 599 @  
@ Sleeran [#594]

Hallo Matthias,

diese Ganzfälschung kenne ich nicht. Es gibt aber eine grosse Vielfalt solcher Produkte. Siehe auch Thema: Fälschungen Fürstentum Moldau und Fälschungen Rumänien. Dort haben wir einige Fälschungen in Wort und Bild gezeigt.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.03.2018 23:50:07 Gelesen: 416424# 600 @  
@ Sleeran [#594]

Matthias zeigt uns an, dass seine Rumänien-Sammlung die Nrn. 5-34 umfassen soll (2.-8. Ausgabe). Das tun viele Sammler. Die Ausgaben der 9. Ausgabe (Fürst Karl im Perlenkreis) und die nächsten Ausgaben sind aber auch sehr reizvoll!

Die 10. Ausgabe von 1880 bestand nur aus zwei Werten. Ab 1881 war Rumänien ein Königreich und gab eine neue Ausgabe heraus (11. Ausgabe).

Anbei zeige ich einen guten Brief mit einer Mischfrankatur 10./11. Ausgabe (Michel Nrn. 56+69). Es ist ein Reco-Brief von Bukarest nach Reichenberg (Deutschland). Mischfrankaturen des Fürstentums / Königreiches sind selten.



Ich empfehle, auch die Ausgaben 1872-1900 (9.-14. Ausgabe) zu sammeln. Das ist einerseits eine philatelistisch anspruchsvolle Aufgabe, zweitens kann man auch mit "überschaubaren" Beträgen seltene und gute Stücke finden.

Ich freue mich, anbei den 600. Beitrag zu unserem schönen Sammelgebiet "Rumänien" einstellen zu können!

Heinz
 

Das Thema hat 1100 Beiträge:
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