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Thema: Altdeutschland Norddeutscher Postbezirk: Paketbegleitbriefe
Jürgen Witkowski Am: 04.05.2009 00:13:00 Gelesen: 32494# 1 @  
Bei diesem Brief aus dem Nordeutschen Postbezirk, der aus dem vogtländischen Schöneck nach Leipzig gelaufen ist, habe ich so meine Schwierigkeiten.

Das habe ich heraus gefunden:

Aufgabestempel Schöneck 24/10/69
Frankatur Innendienstmarke MiNr. 25 mit Federzugentwertung vom 24/10/69
Registrierzettel (?) Schöneck. 99
Handschriftlicher Vermerk oben: Beifolgend 1 Kiste II W N° 40
Handschriftlicher Vermerk oben links: ?
Handschriftlicher Vermerk unten rechts: 92/2/4, Bedeutung unklar
Handschriftlicher Vermerk unten links: fr, für frei oder franco?
Handschriftlicher Vermerk unten links mit Rotstift: 10 und roter Strich unter dem oberen Vermerk - Bedeutung unklar
Rechteckstempel, zweizeilig: Paket-Ausg / 25.X.69 - Paketausgabestempel Leipzig
Rückseitig Briefsiegel
Rückseitig Hufeisenstempel B.AUSGABE.B 25.10 7½V. - Ausgabestempel Leipzig
Brieftext:
1869
Schoeneck, d. 24. October.
H. Horstmann
??? 25. ???
???
mit Sendung
??? 77

Ich denke, es handelt sich um einen Paketbegleitbrief, die die Funktion der später üblichen Paketkarten erfüllte. Wer kann helfen, die fraglichen Punkte zu klären und vielleicht auch etwas zur Bewertung des Beleges sagen?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen




 
HEFO58 Am: 04.05.2009 00:51:02 Gelesen: 32490# 2 @  
@ Concordia CA [#1]

Hallo
Jürgen

unter H. Horstman die Fragezeichen deute ich so:

??? 25. ??? - empfangen 25. daselbst
??? - im Sinn von direkt beantwortet
??? 77 - Unterschrift des Antwortenden/Bearbeiters

Gruß
Helmut
 
Postgeschichte Am: 04.05.2009 02:09:32 Gelesen: 32483# 3 @  
@ Concordia CA [#1]

Hallo Jürgen,

mit der Einschätzung, daß es sich um einen Paketbegleitbrief handelt, dürftest Du richtig liegen.

Die letzte Zeile lese ich als: s. Fabrikb. Fol. 77

Mit dem Vermerk wird auf die Anschreibung im Verzeichnis (Folio) unter der Nr. 77 hingewiesen.

Gruß
Manfred
 
Lars Boettger Am: 04.05.2009 07:21:00 Gelesen: 32474# 4 @  
@ Concordia CA [#1]

Hallo Jürgen,

eine Einzelfrankatur der Innendienstmarke steht mit Federzugentwertung in meinem Michel-Spezial bei 250 €. Leider geht der Registraturbug unten durch die Marke. Ich persönlich hätte den Beleg bei ca. 75 € eingeordnet.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Postgeschichte Am: 04.05.2009 08:43:00 Gelesen: 32465# 5 @  
@ Concordia CA [#1]

Hallo Jürgen,

in meinem Michel Briefekatalog 2008/2009 steht die Marke mit Federzugentwertung auf Brief als Einzelfrankatur bei 700 Euro.

Gruß
Manfred
 
BD Am: 04.05.2009 09:32:01 Gelesen: 32453# 6 @  
@ Concordia CA [#1]

Hallo Jürgen,

Paketbegleitbrief mit einem nachverwendeten (war normal) sächsischen Paketaufgabezettel der Standarttype des Postamtes Schöneck zu einem Paket mit 19 Pfund und 15 Loth Gewicht nach Leipzig. Pakete über 5 ? Pfund wurden nicht direkt ausgeliefert, deshalb der Briefausgabestempel rückseitig über die Bestellung des Begleitbriefes, warauf der Empfänger das Paket beim Postamt am gleichen Tag abholte (vorderseitig " Paketausgabe").

Die rote 10 bedeutet mit dem Vermerk frei, das der Absender die 10 Groschen für das Paket bezahlt hat (rot unterstrichen) und nichts für den Begleitbrief, der nur bis zu einem Gewicht von 1 Loth frei war.

Unter Horstmann (alles nicht sicher)
empf d. 25. d
beantw?? dato
mit Sendung

Ein außerordentlich seltener Brief mit der Einzelfrankatur der Innendienstmarke.

Mit besten Grüßen Bernd
 
Lars Boettger Am: 04.05.2009 20:14:13 Gelesen: 32425# 7 @  
@ Postgeschichte [#5]

Hallo Manfred,

das sind gewaltige Preisunterschiede. Wo liegt jetzt die Wahrheit?

Beste Sammlergrüsse!

Lars

P.S. Wenn wir gerade bei Innendienstmarken sind...


 
Postgeschichte Am: 04.05.2009 20:59:26 Gelesen: 32413# 8 @  
@ Lars Boettger [#7]

Hallo Lars,

wenn ich die Beschreibung in den Katalogen richtig lese und davon gehe ich aus, wird im Michel-Spezial als Briefbewertung stets die MISCHFRANKATUR genannt. Diese beträgt für die 10 Gr.-Marke sowohl im Michel-Spezial als auch im Briefe-Katalog für die Federzugentwertung 250 Euro. Im Michel-Briefe-Katalog werden darüber hinaus auch die Einzel- und Mehrfachfrankatur bewertet. Für die 10 Gr.-Marke mit Federzug-Entwertung als EINZELFRANKATUR werden 700 Euro genannt. Ich sehe nur eine Marke.

Damit ist der Preisunterschied geklärt.

Gruß
Manfred
 
Jürgen Witkowski Am: 04.05.2009 21:22:05 Gelesen: 32406# 9 @  
@ HEFO58 [#2]
@ Postgeschichte [#3]
@ Lars Boettger [#4]
@ BD [#6]

Vielen Dank für eure gemeinsamen Bemühungen zur Interpretation dieses interessanten Beleges.

Aus der gleichen "Korrespondenz" habe ich noch zwei weitere Paketbegleitbriefe aus dem Jahr 1870 gefunden, die sich in einigen Details auf der Vorderseite vom ersten Brief unterscheiden. Die Rückseiten entsprechen denen des ersten Briefes.

Zunächst einmal haben beide Brief einen anderen Typ von Paketaufgabezettel, auf dem der Ortsname nicht mehr enthalten ist. Ferner ist der Brief vom 27.2.1870 mit einer Zusatzfrankatur von 1 Groschen versehen (MiNr. 4) und der Brief vom 24.4.1870 mit einer Zusatzfrankatur von 1½ Groschen (MiNr. 3 und 4).

Worin liegt der Grund für diese Zusatzfrankaturen und warum waren sie unterschiedlich?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Lars Boettger Am: 04.05.2009 22:28:08 Gelesen: 32395# 10 @  
@ Postgeschichte [#8]

Hallo Manfred,

vielen Dank für die Info! Mein Michel Spezial nennt explizit keine MiF bzw. EF-Werte, das habe ich nachgesehen. Ich kann im gewissen Rahmen nachvollziehen, dass EF "besser" sind. Die Regel ist wohl die MiF.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

P.S. Wer auf der IBRA eine "schöne" EF der DR Mi. 12 sehen will, der kann sich mein Ein-Rahmen-Exponat "Echt Falsch" ansehen. Der Brief ist eine Leihgabe von Herrn Krug.
 
BD Am: 04.05.2009 22:31:08 Gelesen: 32395# 11 @  
Computer defekt, sehe kaum etwas.

Schöneck-Leipzig muß Progressionstufe 3 sein (10 bis 15 Meilen), jedes Pfund kostete 6 Pf., auch angefangene.

Allererster Brief 20 Pfund mal 6 Pf. = 120 Pf. : 12 (1 Gr. = 12 Pf.) = 10 Groschen.

Erster der beiden: 22 Pfund mal 6 Pfennige geteilt durch 12 = 11 Groschen. 15 Meilen kommt mir etwas knapp vor, aber in der Stufe 4 (15-20 Meilen ) kostete ein Pfund 8 Pfennige Paketgebühr.

Paketaufgabezettel mit Rautenförmigen Punkt, Grün, ohne Ort, wurden von in Sachsen und im Norddeutschen Postbezirk von 1853-1870 verwendet und sind schon etwas seltener als der erste.

Bis bald, wohl mit neuen Computer, Euer Bernd
 
Postgeschichte Am: 04.05.2009 22:58:42 Gelesen: 32389# 12 @  
@ Lars Boettger [#10]

Hallo Lars,

auch mein Michel Spezial-Katalog 2009 nennt bei den Bewertungen explizit keine Einzel- und Mehrfachfrankaturen, dies ist ja auch dem Briefe-Katalog vorbehalten.

Nun aber zu Deinem Problem. Ich weiß nicht, welchen Spezial Du verwendest. In meinem Katalog von 2009 steht auf Seite 7 unter Briefepreise:

Die Briefe-Preise...

Im MICHEL-Deutschland-Spezial-Katalog wird, wenn nicht anders aufgeführt, nur die jeweils billigste Frankaturart bewertet, jedoch werden bei den Ausgaben von Altdeutschland und des Deutschen Reiches eine Reihe von besonderen Frankaturen gesondert geliefert. Eine generelle Aufteilung in Einzel-, Mehrfach- und Mischfrankatur siehe MICHEL-Briefe-Katalog Deutschland.

Also hier kannst Du die Bezeichnung Einzel-, Mehrfach- und Mischfrankatur nachlesen. Der Briefe-Katalog sollte bei jedem Sammler, der sich intensiv mit Belegen beschäftigt, zum Standard gehören.

Gruß
Manfred
 
Lars Boettger Am: 05.05.2009 07:39:09 Gelesen: 32373# 13 @  
@ Postgeschichte [#12]

Hallo Manfred,

vielen Dank für Deine Erklärung! Da ich Deutschland nicht sammle bzw. nicht nach Bewertungen sehe (die m.E. eh in der Regel fragwürdig und im Michel-Briefe noch ein bisschen fragwürdiger sind - da ist wohl der Stollberger Briefekatalog immer noch das Eichmass), werde ich mir das Werk nicht zulegen.

Bestes Beispiel sind unterschiedliche Versendungsarten bzw. postalische Behandlung (Einschreiben/Wertbrief/Paketbrief/Zensur/Retourbelege)- da hilft Dir nur die Erfahrung. Und da bin ich bei entsprechenden Belegen gerne bereit, mehrfachen Katalogwert zu bezahlen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Max78 Am: 18.06.2016 19:57:46 Gelesen: 25668# 14 @  
Tag zusammen,

heute zum ersten Mal ein Beleg von mir zu diesem Thema, da solche Belege in meiner Sammlung eher Seltenheitswert haben. Ins Auge gefallen ist mir ein Paketbegleitbrief aus dem Jahre 1870 von Göttingen nach Braunschweig. Zu der schönen Dreiereinheit läßt sich auf der Rückseite noch ein Briefträgerstempel "Nr.1" aus Braunschweig finden:



ein schönes Wochenende allen zusammen,

mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 18.06.2016 20:24:47 Gelesen: 25663# 15 @  
@ Max78 [#14]

Hallo Max,

falls es dich interessiert:

Entfernung Göttingen -> Braunschweig ca. 12 Meilen, damit Progressionsstufe 3.

Laut Angabe wurde ein kleines Paket versendet - eine Gewichtsangabe ist hier nicht erfolgt und recht ungewöhnlich - der Mindestfahrposttarif betrug jedenfalls 3 Groschen.

Zur Paketausgabe wurde vorderseitig der Ausgeliefert - Stempel abgeschlagen.

Mit freundlichem Sammelgrüssen

Ulf
 
Max78 Am: 18.06.2016 20:50:29 Gelesen: 25660# 16 @  
Hallo Ulf,

ja klar interessiert mich das. Dankeschön für Deine Infos. Die im Michel-Spezi aufgeführten Gebührentabellen sind leider recht ungenau und mir fehlt hierzu einfach eine gute Lektüre.

Ich habe mich noch gefragt, warum die 131 aufgeschrieben wurde und der "Zettel" mit der Nummer 125 dann durchgestrichen wurde. Eventuell kann das noch auf etwas hindeuten,

besten Dank Max
 
Magdeburger Am: 18.06.2016 21:08:08 Gelesen: 25654# 17 @  
@ Max78 [#16]

Hallo Max,

jede Sendung wurde sowohl beim Ausgang als auch beim Eingang erfaßt. Die 131 wurde höchstwahrscheinlich beim Eingang notiert. Es sieht zumindest nicht von gleicher Farbe aus, wie die "3" unter den Marken.

Prinzipiell hätte das Paketgewicht notiert werden müssen - warum auch immer unterblieb es. Auch ein Nachwiegen incl. deren Notierung wäre richtig gewesen. Dies wurde ebenfalls nicht gemacht.

Jedenfalls ein ungewöhnlicher Beleg!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 19.06.2016 00:39:34 Gelesen: 25627# 18 @  
Danke noch einmal. Ich werde mal noch schauen, was sich hinter den Marken noch für ein Vermerk versteckt, dann mal bei Tageslicht. Mir ist jetzt noch aufgefallen, dass die Uhrzeit beim "tiefsten" Stempel "...-4" ist und nicht wie bei den anderen "1-12". Könnte es eventuell sein, dass der Dreierstreifen dort unten eigentlich gar nicht hingehört und der Beleg, wie auch immer, getürkt ist?

mit Grüssen Max
 
hajo22 Am: 19.06.2016 16:23:12 Gelesen: 25551# 19 @  
Zwar gibt es auf Philaseiten einen Thread NDP Paketbegleitbriefe, aber dieser wird seit 2009 nicht mehr "bedient". Ein Signal dafür, zu überlegen, ob man ihn nicht hier integrieren sollte (wenn das denn technisch möglich ist).

Hier ein Paketbegleitbrief für ein "Packetchen" (modern: Päckchen) aus Gera vom 25.10.1869 nach Eisenach, Ankunft mit Ausgabestempel 26.10.69. Frankiert mit senkrechtem Paar der 2 Groschenmarke gezähnt. Das Gewicht betrug - wenn ich es richtig deute - 10 Loth. Dafür waren 4 Groschen fällig (rote 4).



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 19.06.2016 17:08:18 Gelesen: 25542# 20 @  
@ Max78

Hallo Max,

ich bin mir relativ sicher, dass alles echt ist - der Stempel ist nur etwas "versprungen" und es ist 12-1 als Uhrzeit

@ hajo22 [#19]

Hallo Hajo22,

ja es sind 10 Loth!

Entfernung ca. 16 Meilen = P4 (Progressionsstufe) und damit 4 Sgr. Mindestfahrposttarif.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[Beiträge [#14] bis [#20] redaktionell aus dem Thema "Altdeutschland Norddeutscher Postbezirk: Belege" in das passende Thema Paketbegleitbriefe verschoben, in die sie thematisch gehören.]
 
Magdeburger Am: 02.07.2016 19:09:03 Gelesen: 25404# 21 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute hat dieser Beleg zu mir gefunden:



Am Freitag, den 06.10.1871 ging ein 1 Pfund 15 Loth schweres Paket, welches am Bahnhof Magdeburg aufgegeben wurde, nach Dresden. Siegelseitig Ausgabestempel vom Folgetag - Ausgeliefert am Montag den 09.10. 4 Sgr. war der Mindestfahrposttarif für die Progressionsstufe 4 (15-20 Meilen), dargestellt durch 4 Einzelmarken zu 1 Groschen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Max78 Am: 02.07.2016 19:23:40 Gelesen: 25397# 22 @  
Wow, schönes Stück! Und diesmal regelkonform mit Gewichtsangabe. :-)

viel Spaß heute Abend, wer immer auch gewinnt,

mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 20.10.2016 15:59:51 Gelesen: 24695# 23 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal wieder ein netter Beleg:



Höchstwahrscheinlich am 31.05.1869 ging ein Paket von 1 Pfund 19 Loth mit einem Wert von 20 Reichsthaler von Genthin nach Magdeburg. Bei einer Entfernung von 0 bis 5 Meilen = P1 galt 2 Sgr. Mindestfahrposttarif, bei über 5 bis 10 Meilen jedoch schon 3 Sgr.

Die Entfernung Genthin -> Magdeburg liegt nach Taxquadraten bei 5 Meilen, echt jedoch etwas darüber. Bei P1 galten also 2 Sgr. Mindestfahrposttarif + 1/2 Sgr. Werttaxe = 2 1/2 Sgr. wie auch Franco notiert und mit den Marken dargestellt. (einmal gezähnt + einmal durchstochen).

Über der "2" wurde eine blaue 3 notiert, diese gestrichen. Möglicherweise wurde in Magdeburg davon ausgegangen, dass die Entfernung eben über 5 Meilen liegt und damit ein Silbergroschen fehlt.

Vielleicht gibt es noch eine andere plausible Erklärung?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Baldersbrynd Am: 24.10.2016 08:40:51 Gelesen: 24595# 24 @  
Hallo NDP Freunde,

hier ein Paketbegleitbrief aus Erfurt nach Bitterfeld. 24.3.1869.

Porto 5½ Gr. für Paket auf 8 Pfund, Entfernung 16 Meilen (117km).

Portoberechnung 8 Pf. je Pfund zwischen 15 und 20 Meilen = 64 Pf. = 5 1/3 Gr. erhöht bis 5½ Gr. Erhoben bei dem Empfänger.

Abgangstempel Erfurt Packkammer 24.3.69 7-8N. Ankunftstempel Bitterfeld 25.3.69 auf der Adressseite und Ausgabestempel auf der Siegelseite.

Viele Grüße
Jørgen


 
Cantus Am: 20.12.2016 11:36:58 Gelesen: 24090# 25 @  
Heute ein Paketbegleitbrief aus Zöblitz in Sachsen, aufgegeben am 14.1.1868, am 14.Tag der Gültigkeit der verwendeten Freimarke zu 2 Groschen (Mi. 5). Die Sendung erreichte ihr Ziel in Chemnitz am 15.1.1868.



Viele Grüße
Ingo
 
Totalo-Flauti Am: 03.12.2018 20:36:21 Gelesen: 18165# 26 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine portopflichtige Dienstsache von Leipzig nach Stöntzsch bei Pegau vom 30.6.1870. Bei einem Gewicht des Pakets von 9 Pfund und einer Entfernung von unter 5 Meilen kommt die Mindestgebühr von 2 Groschen in Anwendung. Diese auf der Vorderseite in blau notierten 2 Groschen hatte der Empfänger zu zahlen.

Regelmäßig, wie auf den oberen Belegen auch schon dokumentiert, ist Siegelseitig der Ausgabestempel für die Begleitadresse abgeschlagen und Vorderseitig dann mit dem Rechteckstempel "Ausgeliefert" die Ausgabe des Pakets durch die jeweilige Packkammer des Zielpostamtes quittiert worden. Weiterhin ist hier siegelseitig noch ein Einkreisstempel "2" abgeschlagen worden. Ursprünglich handelte es sich um einen Zweikreisstempel. Dieser stammt höchstwahrscheinlich von der Leipziger Packkammer. Die Ursache der Verwendung dieses Stempels ist leider bisher noch nicht geklärt. Es gibt einen gleichen Stempel mit einer "1". Beide Stempel habe ich bisher nur auf reinen Paketbegeltbriefen gesehen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Magdeburger Am: 24.12.2018 12:39:03 Gelesen: 17925# 27 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige jetzt nochmal den Beleg mit, welcher vor 150 Jahren lief. Dazu im Vorfeld ein Beleg aus Dresden aus dem Jahre 1869, welcher ein Paket von 5 Pfund 2 Loth begleitete:



Frankiert mit 5 Groschen, was sowohl dem Mindestfahrposttarif und auch der Gewichtstaxe entspricht.

Berechnung: 2 Pfennige * 6 Pfund * 5 Progressionsstufe = 60 Pfennige = 5 Groschen.

Vorderseitig sehen wir auch, dass das Paket bei der 1. Nachmittagstour zugestellt wurde.

Nun der andere Beleg:



Dieser wurde in Königsberg in Preussen aufgegeben und begleitet ein Paket von 3 Pfund 15 Loth. Das Franco von 8 Groschen setzt sich aus 2 Pfennige * 4 Pfund * 12 Progressionsstufe = 96 Pfennige = 8 Groschen. Die Besonderheit ist hier, dass das Bestellgeld von 1 Groschen für die direkte Paketzustellung siegelseitig notiert worden ist. Es wurde nicht der übliche Stempel verwendet.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 07.03.2021 09:20:19 Gelesen: 12775# 28 @  
Liebe Sammelfreunde

ein netter Beleg vom 09.12.1869 aus Werder



an "Dem Portepeefährich im 4ten Feld-Artillerie Regiment P.Lange (in) Magdeburg Johannisfahrtstr. 2 2 Treppen" mit dem "eine Kiste in grauer Leinwand gez.: H.P.L. Magdeburg." von 18 Pfund 10 Loth gesendet wurde.

Die Entfernung beträgt etwas über 12 Meilen, was der Progressionsstufe 3 entspricht.

Berechnung ist 2 Pfennige * 19 Pfund * 3 Progressionsstufe = 114 Pfennige = 9 1/2 Sgr.

Verwendet wurde ein Ganzsachenumschlag von 1 Sgr. welche mit weiteren 8 1/2 Groschen auffrankiert wurde.

Der Paketzettel ist auch noch preussischer Natur und über ihn wurde der Stempel der "MAGDEBURG. PACKET-BESTELLUNG" Nachmittigs vom Folgetag abgeschlagen, was bedeutet, dass das Paket auch zugestellt wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 13.05.2021 12:03:15 Gelesen: 11892# 29 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal ein Beleg vom 31.07.1872, also eigentlich schon zu der Zeit des Deutsches Reichs, für einen Korb von 1 Pfund 160 Gramm aufgegeben in Althaldensleben und an den Domschüler Heinrich Winter in Magdeburg.



Frankiert wurde er mit dem Mindestfahrposttarif von 2 Groschen. Das Paket kam in der Nacht noch an und wurde am Folgetag direkt zugestellt.

Der Paketzettel ist auch noch aus preussischer Zeit.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.05.2021 13:09:05 Gelesen: 11888# 30 @  
@ Magdeburger [#29]

Lieber Magdeburger,

seit wann hat man denn schon mit Pfund und Gramm gerechnet?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 13.05.2021 13:51:32 Gelesen: 11882# 31 @  
@ bayern klassisch [#30]

Lieber Bayern Klassisch,

soweit ich mich erinnere wurde erst zum 01.07.1875 in Kilogramm/Gramm berechnet. Ich lese jedoch 160 Gramm, was sehr früh wäre, was mich auch etwas verwundert. Erklären kann ich es auch nicht so richtig.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.05.2021 14:05:09 Gelesen: 11878# 32 @  
@ Magdeburger [#31]

Lieber Magdeburger,

vielleicht 1 Pfund 16 Loth, ein bisserl blöd geschrieben? Hat ja auch beim Pfund korrigieren müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 13.05.2021 18:11:19 Gelesen: 11852# 33 @  
@ bayern klassisch [#32]

Lieber Bayern Klassisch

hier ein weiterer Beleg aus gleicher Korrespondenz vom 20.02.1872:



Zu erkennen ist, dass die Gewichtsangabe hier 3 Pfund 400 Gramm lautet, was gegen eine "unglückliche" Schreibweise spricht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 13.05.2021 21:26:13 Gelesen: 11838# 34 @  
@ Magdeburger [#33]

Ja, Pfund und Gramm waren gar nicht kompatibel. Ein Wunder, dass da keiner eingeschritten ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 25.05.2021 19:47:31 Gelesen: 11685# 35 @  
Heute mal ausnahmsweise kein Preussen-Brief, sondern ein Beleg aus der Zeit des Norddeutschen Postbezirkes.

Paketbegleitbrief aus Crefeld (Hufeisenstempel) vom 21.11.1870 nach Bochum, Ankunft 22.11. mit Stempel "Bochum Packkammer".

Frankiert mit 10 Groschen + 1/2 Groschen. Gewicht des Paketes 30 Pfund (so lese ich).



hajo22
 
Magdeburger Am: 13.06.2021 16:24:09 Gelesen: 11426# 36 @  
@ hajo22 [#35]

Hallo Hajo22,

das Paket wog 30 Pfund 10 Loth.

Die Entfernung liegt zwischen 5 bis 10 Meilen, also in der Progressionsstufe 2. Die Berechnung ist wie folgt:

2 Pfennige * 31 Pfund * 2 = 124 Pfennige = 10 1/3 Sgr. was auf 10 1/2 Sgr. aufzurunden war.

Hallo Zusammen,

hier ein Beleg vom 13.12.1869 aus Neustadt-Magdeburg für eine Kiste von 8 Pfund 25 Loth an "Herrn Gustav Lohe cand. Philol. (in) Halle a/Saale Jägerplatz 19".



Die Entfernung betrug ca. 12 Meilen, was der Progressionsstufe 3 entspricht. Das Franco von 4 1/2 Sgr. wird wie folgt berechnet:

2 Pfennige * 9 Pfund * 3 = 54 Pfennige = 4 1/2 Sgr.

Laut Siegelseite kam alles am Folgetag an und auch ist 1 Sgr. Bestellgeld notiert worden. Auch die Paketausgabe war an diesem Tage.

Mit freundlichem Sammmlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 27.06.2021 12:40:30 Gelesen: 11130# 37 @  
Liebe Sammelfreunde,



wahrscheinlich ist eine Kiste von 7 Pfund 10 Loth am 17.12.1871 in Querfurt aufgegeben worden und an "Herrn Dr. jur. Cuno Wohlgeboren (in) Magdeburg" adressiert. Laut Taxquadratberechnung beträgt die Entfernung 10 Meilen und so wurde auch richtig mit 3 Groschen, dem Mindestfahrposttarif, frankiert.



Leider ist die Siegelseite nicht mehr komplett, jedoch ist zu erkennen, das er am Folgetag eintraf. Oben ist noch lesbar:

"Adressat ist ??? in Wittenberg wohnhaft Briefträger", ausserdem ist noch unten "Ohne Wohnungsangabe nicht zuermitteln, möglicherweise von 2 weiteren Briefträgern bestätigt. Auch ist dort noch der 19/12/71 zu erkennen.

Vorderseitig wurde nun Nachsenden 19/12 Wittenberg und neu 3 Groschen Nachporto für die Weitersendung notiert, wo er am 20.12. ankam. Die Paketausgabe erfolgte am Folgetag, vorderseitig mit dem entsprechenden Packkammerstempel bestätig.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 27.06.2021 17:03:44 Gelesen: 11121# 38 @  
@ Magdeburger [#37]

Lieber Magdeburger,

Adressat ist jetzt in Wittenberg wohnhaft steht da. Feines Stück !

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 27.06.2021 19:20:24 Gelesen: 11116# 39 @  
@ bayern klassisch [#38]

Lieber Bayern Klassisch,

wo du es jetzt schreibst, kann ich es auch lesen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 04.05.2023 16:18:16 Gelesen: 3991# 40 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Beleg für ein 1 Pfund 11 Loth schweres Paket in grauen Papier, gesendet am 29.01.1868 aus Alsleben an "Herrn Wilhelm Starke Gr. Werder 4 (in) Magdeburg" wo es am Folgetag ankam. Am Nachmittag wurde das Paket zugestellt, wie der Stempel: MAGDEBURG. PACKET-BESTELLUNG" vorderseitig es zeigt. Der Paketzettel ist noch preussisch.



Die Taxierung von 3 Sgr. entspricht dem Mindestfahrposttarif, wobei die Darstellung mit einem schönen Paar der 1/2 + Einzelmarke zu 2 Groschen erfolgte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 04.06.2023 16:24:53 Gelesen: 3545# 41 @  
Liebe Sammelfreunde

hier ein Beleg welcher sich nicht eindeutig datieren läßt.



Am Bahnhof in Magdeburg wurde ein Paket von 8 5/10 Loth Gewicht aufgegeben und an "Herrn Wilhelm Kreiss (in) Stolberg/Harz gesendet.

Frankiert wurde er mit 3 Sgr. dem Mindestfahrposttarif. Die Vortaxierung ist etwas ungewöhnlich. Auch wurde auf dem Paketzettel noch eine weitere KArtierungsnummer notiert. Die Paketausgabe erfolgte vor Ort.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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