Thema: (?) (273) (278) Altdeutschland: Paketbegleitbriefe
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Magdeburger Am: 12.04.2015 19:57:49 Gelesen: 183514# 114 @  
Liebe Sammelfreunde,

dann werde ich mal den Beleg auflösen.

Die oberen beiden Zeilen sind die Declaration:

Beigehend 1 Kiste (Signierung) Nachnahme Neun Thaler acht Silbergroschen
.
Darunter die Anschrift:

S(eine)r hochehrwürdigen dem Prediger Herrn Hirschberg Sudenburg bei Magdeburg.

Unter dem Nachnamen "Hirschberg" ist Magdeburg - wieder gestrichen und nochmals vor Sudenburg falsch Magteburg notiert wurden. Warum auch immer dieser Spagat gemacht wurde, kann spekuliert werden. Möglicherweise wollte man vermeiden, dass die Sendung nach Hirschberg geht, oder auch das ggf. Sude rburg in Betracht gezogen wurde.

Sudenburg war jedoch ein kleine Stadt vor den Toren Magdeburgs.

Die Entfernung zwischen Sudenburg -> Berlin beträgt etwa 17 Meilen, was der 4. Entfernungsstufe entspricht.

Die Nachnahme von 9 Thaler 8 Sgr. entsprechen 278 Sgr. was auch als Auslage notiert wurde. Die Kiste wog 15 Pfund 15 Loth.

Die Taxierung:

Für die Nachnahme war 1 Sgr. je angefangenen 1/2 Thaler ProCura zu entrichten, also 19 Sgr. Für das Paket waren 1,5 Pfennige * 16 Pfund (auf volle Pfund aufrunden) * 4. Entfernungsstufe = 96 Pfennige = 8 Sgr. zu zahlen.
Damit ergibt sich eine Gesamtrechnung von: 278 Sgr. Nachnahme + 19 Sgr. ProCura + 8 Sgr. Fahrposttaxe = 305 Sgr. zu zahlen.

2 Sgr. Botenlohn für den Postboten waren ebenfalls noch zu entrichen. wie noch notiert wurde.

Das Paket selbst mußte im Sudenburg Postamt abgeholt werden und wurde dort mit dem normalen Ortsstempel bestätigt.

Siegelseitig befindet sich nur ein Rahmenstempel mit der "1" aus der Berliner Packkammer und der Ausgabestempel von Sudenburg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 15.04.2015 15:46:37 Gelesen: 183403# 115 @  
Liebe Sammelfreunde,

nachfolgende Briefhülle paßt hier hervorragend:



Sie mag nicht schön sein, aber etwas vergleichbares muß man erstmal finden:

Adressiert ist sie "An den könglichen preussischen Kammerherrn und Ritter des Joh. Ordens " Herrn Grafen von Hagen hochgeboren in Möckern bei Burg". Aufgegeben wurde sie in Langensalza.

Mit gesendet wurde ein Paket mit 38 Reichthaler 25 Sgr. 5 Pfennige. Links oben ist das Gewicht des Briefes mit 5 Loth angegeben, darunter 1 Pfund 29 Loth (gewogen von Beinherr) des Paketes. 1 Pfund 28 1/2 Loth darunter stammt aus Halle vom Beamten Kaiser und dies wurde in Magdeburg durch den Hilfsboten Sonntag bestätigt. Dass ein Paket zweimal auf einen Weg nachgewogen wird und dies auch noch notiert wird, einfach super!

Für das Paket wurde das Geldporto herangezogen. Die Entfernung beträgt knappt 20 Meilen. Es waren 2 Sgr. von 5 zu 5 Meilen jetzt zu erheben, also 2 Sgr * 4 (15 - 20 Meilen) = 8 Sgr.
Ein Begleitbrief war nur bis 3/4 Loth frei. War er schwerer, wurde das Mehrgewicht berechnet. Bei 5 Loth - 3/4 Loth sind also noch 4 1/4 Loth heran zu ziehen. Dafür war die 5fache Brieftaxe nun zu erheben, was immerhin 20 Sgr. sind. Somit sind die "28" geklärt. Die relativ kleine Notierung links unten spricht für einen Francobetrag - muß es jedoch nicht.

Über der "28" ist notiert: "2 Sgr. Postschein zahlt (d.) Empfänger" - zumindestens ist eine große "2" doppelt unterstrichen notiert worden, was auch ein Postschein kostete.

Die 2 Sgr. für den Postschein wurde bei der Aufgabe, laut meinen Infos, immer von Absender bezahlt.

Der Beleg dürfte aus den Anfang der 1840er Jahre sein - müsste ich auch noch schauen, ob er sich weiter eingrenzen läßt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 15.04.2015 16:11:18 Gelesen: 183399# 116 @  
@ Magdeburger [#115]

Liebe Sammelfreunde,

manchmal sollte man doch nochmal nachlesen.

In den Anmerkungen des §54 der Preussischen Porto-Taxe, gültig ab 01.01.1825, ist unter "G" zu lesen, dass das Scheingeld auch vom inländischen Empfänger erhoben werden kann, aber der Absender dafür haftet, falls der Empfänger dies nicht bezahlt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
roteratte48 Am: 29.11.2015 08:22:39 Gelesen: 178345# 117 @  
Liebe Freunde,

wie immer nach Durchwühlen großer Sammellose tauchen Fragen zu unbekannten Stempeln auf - bei mir sind es diesmal zwei Paketbegleitbriefe, zu denen ich mir von den Spezialisten Informationen erhoffe.

Ein Paketbegleitbrief der Bayerischen Lazarettverwaltung in München nach Bayreuth trägt einen kleinen Stempel, der m.E. eigentlich ein Fahrpoststempel sein sollte - oder? Und wenn ja - aus welchem Ort stammt er? Jeder Vorschlag herzlichst willkommen!



Die zweite Frage betrifft einen typischen preußischen Nierenstempel, wie er ab etwa 1825 in etlichen Orten eingesetzt wurde. Kennt jemand von euch einen solchen Stempel von KREFELD? Mir fehlt es dazu an Literatur - im Feuser ist der Stempel nicht aufgeführt. Bild folgt, sobald ich den Beleg im Chaos auf meinem Schreibtisch wieder gefunden habe.

Gruß ins Forum - und einen schönen 1. Advent!

Rolf
 
Magdeburger Am: 29.11.2015 09:39:56 Gelesen: 178329# 118 @  
@ roteratte48 [#117]

Guten Morgen Rolf,

leider kenne ich mit Bayern überhaupt nicht aus!

Allerdings stellt der Brief viele Fragen, bspw. wie sich die Taxen zusammensetzen.

Das Kistchen mit Bandagen und einem Wert von 96 Gulden dürfte nicht allzu schwer sein - jedenfalls ist keine Gewichtsnotiertung vorhanden.

Siegelseitig ist 1 Gulden 56 Kreuzer Fracht samt Auslage bis N(ürn)b(er)g ??? gegen Lieferschein, was der obigen vorderseitigen Angabe entspricht. Die zusätzlichen Frachtkosten von 40 Kreuzer könnten somit ab Nürnberg (Voraussetzung -ich interpretiere es richtig) bis Bayreuth sein.

Die Angabe der Auslage von 56x erschliesst sich mir nicht - auch Frachtkosten? Auch wie sich die 1 Gulden 56 Kreuzer zusammensetzen ist mir unverständlich.

Man könnte meinen, dass es ein Frachtbrief ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
roteratte48 Am: 30.11.2015 11:41:56 Gelesen: 178256# 119 @  
@ Magdeburger [#118]

Dank Dir für Zeitaufwand und Mühe, Ulf!

An alle aber nochmal die Frage nach dem gezeigten Stempel - kennt jemand den? Und auch noch offen die Frage nach dem Nierenstempel CREFELD - irgendwo in der Literatur erwähnt? Wie gesagt - bei Feuser Fehlanzeige!

Oops - gerade mit Peter Feuser telefoniert - in der Neuauflage seines Kataloges ist der Stempel Crefeld als Nr. 615-6a nachgetragen!

Gruss ins Forum - Rolf
 
bayern klassisch Am: 30.11.2015 12:09:48 Gelesen: 178249# 120 @  
@ roteratte48 [#117]

Lieber Rolf,

dein Brief zeigt einen Güter - Bestätterey - Stempel, also keinen Poststempel, weswegen du ihn in Postunterlagen nicht finden wirst.

Ich halte den Brief für selten und habe seit Jahren keinen mehr mit einem solchen Stempel gesehen. Früher waren sie häufiger, doch hat wohl jemand (oder jemande) die wenigen, die im Handel frei verfügbar waren, vom Markt genommen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
roteratte48 Am: 30.11.2015 13:27:26 Gelesen: 178235# 121 @  
@ bayern klassisch [#120]

Lieber Ralph,

habe einmal mehr Dank für Deine Hilfe - von wem könnten Bayern-relevante Fragen eher beantwortet werden, wenn nicht von Dir!

Leider haben private Probleme bei mir den Kontakt zwischen uns deutlich eingeschränkt - ich hoffe zuversichtlich, daß wir uns künftig wieder öfter, hier oder an anderer Stelle, sehen resp. lesen werden!

Liebe Grüße - Rolf
 
Magdeburger Am: 23.02.2016 16:52:58 Gelesen: 175262# 122 @  
Liebe Sammelfreunde,

nachfolgender Begleitbrief erfreute mich sehr:



Ein 2 Pfund 15 Loth wurde in Buckau, vor den Toren Magdeburg gelegen, nach Berlin aufgeben. Es wurde mit 4 Sgr. dem Mindestfahrposttarif bar frankiert. Eine ständige Omnibusverbindung zwischen Magdeburg und Buckau existierte schon recht lange und darüber wurden auch die Postgüter ausgetauscht.

Interessant ist hier auch die Siegelseite, welche eine "5" trägt.

Im letzten Rundbrief der Bundesarbeitsgemeinschaft Preussen (144) wurde auf die siegelseitigen Zahlennotierungen eingegangen, welche sich nicht als Bestellgeld beschreiben lassen. Der Autor konnte plausibel nachweisen, dass es sich um die Nummer des Paketbestellers handelt.

Vielleicht können unsere Berlin-Sammler dazu noch was sagen oder zeigen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 12.03.2016 19:03:57 Gelesen: 174224# 123 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute habe ich es geschafft meine neuen Zugänge alle einzuscannen.

Ich stelle mal zwei Belege vor:



Paket von 1 Pfund 30 Loth ging etwa 1833 von Magdeburg nach Wester-Egeln. Der Brief selbst wog 1 1/4 Loth. Die Entfernung beträgt etwa 3,5 Meilen. Um auf die unten notierten 7 1/2 Sgr. zu kommen, können nur Acten/Schriften/gedruckte Sachen versendet worden sein. Das Porto laut Schriftentaxe betrug mindestens die 4fache Brieftaxe, was hier mit insgesamt 6 Sgr. zu Buche schlägt. Da der Brief nur bis excl. 7/8 Loth frei war, mußte das Mehrgewicht bezahlt werden, also hier nochmal das einfache Briefporto von 1 1/2 Sgr. dazu, was in Summe 7 1/2 Sgr. ausmacht.



Das Paket von 1 Pfund 11 Loth wurde hier als portofreie herrschaftliche Polizei Sache versendet, etwa 1840. Der vorderseitige Stempel C4 sagt aus, dass das Paket mit dem Halberstädter Curs befördert wurde.

Beiden Belegen gemeinsam ist, dass die Zielorte von Egeln aus bestellt wurden. Beim oberen Beleg ist siegelseitig 9 Sgr. 6 Pfennige, beim unteren 2 Sgr. notiert worden. Rechnet man beim oberen Beleg das Porto von 7 1/2 Sgr. ab, erhält man auch 2 Sgr., was in beiden Fällen höchstwahrscheinlich das Landbestellgeld nur für die Zustellung des Briefes (ohne Paket) darstellt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 01.05.2016 18:14:46 Gelesen: 172287# 124 @  
Liebe Sammelfreunde,

damit dieses Thema nicht zu kurz kommt:



Am 12.Juni 1829 wurde ein 17 Loth schweres Actenpaket von Magdeburg in das 3,4 Meilen entfernte Calbe/Saale versendet. Die 4fache Brieftaxe von 6 Sgr. wurde hier bar bei der Aufgabe entrichtet.

Ein Packmeisterstempel von Magdeburg sucht man hier vergebens - was in dieser Zeit äußerst selten vorkommt. Normalerweise wurden alle Paketbegleitungen in Magdeburg damit versehen, mit Ausnahme von Wertpaketbegleitungen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 09.07.2016 18:34:48 Gelesen: 169722# 125 @  
Liebe Sammelfreunde,

vielleicht will sich ja mal jemand versuchen:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.07.2016 18:32:54 Gelesen: 169112# 126 @  
Liebe Sammelfreunde,

da sich niemand traut, löse ich mal selbst.

Paket mit 12 Reichsthaler Courant wog 27 7/8 Loth - der Brief selbst nur 1/2 Loth, gelaufen von Morsleben nach Magdeburg, ca. 5 Meilen voneinander getrennt.

Bei Sendungen mit Geld wurde das sogenannte Geldporto veranschlagt, wo galt, dass bei über 1 bis 20 Reichsthaler mindestens die doppelte Brieftaxe galt, was hier zutraf. Einfach war diese 2 Sgr. -> doppelt 4 Sgr., was vom Absender bezahlt wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Fips002 Am: 31.07.2016 22:13:11 Gelesen: 168999# 127 @  
Unter meinen Altbriefen fand ich die beiden Paketbegleitbriefe mit Fahrpost von Meissen nach Dresden/Neustadt.



Paketbegleitbrief mit 4 Pfund und 20 Lot Gewicht. Doppelkreisstempel Meissen, 23.IV.1864 und Kastenstempel Ausgeliefert/24 IV *N23.

Rückseite Doppelkreisstempel Fahrp.- Ausgabe 24 IV.



Paketbegleitbrief für ein Paket von 1 Pfund 5 Lot. Doppelkreisstempel Meissen 23.V.1865, Kastenstempel Ausgeliefert 24 ...,

Rückseite Doppelkreisstempel Fahrp.-Ausgabe 24 V.

Gruß Dieter
 
hajo22 Am: 01.08.2016 08:12:00 Gelesen: 168949# 128 @  
Der Titel dieses Threads sollte doch wesentlich so ergänzt werden:

Altdeutschland: Paketbegleitbriefe ohne Marken.

Immer nur Stempel und irgendwelche - teils merkwürdig in Postmanier geschriebene - Zahlen, sind nicht wirklich prickelnd anzusehen.

Aber wie oben geschrieben: Der Thread bedarf einer Ergänzung.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 02.08.2016 12:26:03 Gelesen: 168874# 129 @  
@ hajo22 [#128]

Hallo Hajo22,

Immer nur Stempel und irgendwelche - teils merkwürdig in Postmanier geschriebene - Zahlen, sind nicht wirklich prickelnd anzusehen

... das liegt immer im Auge des Betrachters. Gerade wie die Zahlen sich ergeben, ist hoch interessant. Auch gibt es eine Menge Stempel, welche fast ausschließlich nur auf solchen Belegen zu finden sind.

Weiterhin sollte bedacht werden, dass i.d.R. meist Barfrankierungen nur zulässig waren und somit Markenbelege wie in Preussen möglich, somit seltener sind.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 02.08.2016 12:42:54 Gelesen: 168870# 130 @  
@ Magdeburger [#129]

Alles richtig. Aber ich sehe halt gerne Marken.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 02.08.2016 12:58:30 Gelesen: 168867# 131 @  
@ hajo22 [#130]

Hallo Hajo22,

da zeige ich diesen Beleg noch hier:



Etwa 1861 kam aus dem entfernten 46 Meilen entfernten Wesel ein Paket von 2 Pfund 8 Loth an. Dazu war der Mindestfahr-Posttarif von 6 Sgr. ausreichend, dargestellt mit 3 Sgr.-Ganzsache + wertgleiche Zusatzfrankatur.

Bis 24.11.1862 kostete die direkte Zustellung des Paketes 1 ½ Sgr., wie siegelseitig notiert. Der Breite Weg 201 ist nur 4 Häuser vom Postamt entfernt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 02.08.2016 13:20:00 Gelesen: 168854# 132 @  
@ Magdeburger [#131]

Ein Paket im Wachstuch. Das waren noch Zeiten. Für jeden Briefmarkensammler ärgerlich anzusehen, wie die schöne Königsmarke so verschnitten wurde. Durfte der Postler denn den König "anschneiden"? Fast eine Majestätsbeleidigung.

VG, hajo,
der für das Zeigen des Briefes dankt
 
Magdeburger Am: 02.08.2016 15:27:53 Gelesen: 168838# 133 @  
@ hajo22 [#132]

Hallo Hajo22,

den Beleg brauchte ich wegen der siegelseitigen Notierung. Etwas ärgerlich ist die angeschnittene Marke schon, zumal links oben die Klischeeverschiebung erkennbar ist. Weiterhin ist der Paketzettel siegelseitig, ab 01.01.1861 sollte er eigentlich vorderseitig zu finden sein.

Hier mal noch ein weiterer Beleg, wahrscheinlich aus dem Jahre 1862:



4 Sgr. Mindestfahr-Posttarif dargestellt mit 2 Sgr.-Ganzsache Kopfausgabe + einen Paar der Wappenmarken zu je 1 Sgr. Leider ist hier der Paketausgabestempel undeutlich und läßt sich nicht eindeutig zuordnen. Im Gegensatz zu vorherigen Beleg, wurde hier das Paket abgeholt und nicht zugestellt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 06.08.2016 17:26:01 Gelesen: 168726# 134 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal wieder ein Beleg ohne Marken, aber trotzdem interessant:



Am 05.07.1842 ging ein 7 1/2 Pfund schweres Paket von Suhl nach Wiesbaden. Gelaufen ist es über Eisenach - Frankfurt. Der Empfänger bezahlte insgesamt 1 Gulden 29 Kreuzer Porto - wie es sich zusammensetzt, kann ich nicht sagen...

Wichtig ist noch die Siegelseite, wo sich folgender Text befindet:

Das hierzu gehörige Päckchen kam äußerlich beschädigt in Frankfurt an, so daß daßselbe etwaiger innere Beschädigung vorbeugend mit einem Umschlagbogen versehen worden ist.

Frankfurt an dem 9.Juli 1842 Fahrpostexpedition Tantzer

So etwas in Verbindung mit Magdeburg suche ich noch.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 06.08.2016 18:43:24 Gelesen: 168713# 135 @  
Dann will ich zum Ausgleich einen frankierten Paketbegleitbrief zeigen, den ich hofffentlich nicht schon bei NDP eingestellt hatte.

3 Groschen (1+2 Gr NDP-Marken) auf Begleitfaltbrief aus Liegnitz vom 21.10.1871 nach Waldstein bei Rückers (Schlesien, heute Polen), Ankunftsstempel vorderseitig (ich lese 22.10.71). Befördert wurde eine "Kiste" mit einem Gewicht von 13 Loth. Das kann ja nur ein Kistlein gewesen sein.

Was mir gefällt: Doppelkreisstempel und Kastenstempel Liegnitz auf einem Brief.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 27.08.2016 16:13:59 Gelesen: 168184# 136 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute mal etwas nach Halle/Saale



Dieser Beleg lief am 16.11.1849 von Zeitz für ein 8 Pfund schweres Paket, wofür der Absender richtig 3 Sgr. bezahlt hat. Vorderseitig Paketausgabe mit dem Rahmenstempel 1 bestätigt.



Dieser Beleg kam aus Wolmirstädt für ein 16 Loth schweres Paket als portofreie Polizeisache. Siegelseitig diesmal zwei Ausgabestempel - Grund schwierig - Vorderseitig diesmal der Rahmenstempel 2 zur Paketausgabe.

Sicher bin ich mir auch, das die Sendung direkt mit Magdeburg ausgetauscht wurde und schnell zum dortigen Bahnhof transportiert wurde.



Dieser Beleg lief am 21.12.1847 von Zeitz für ein 1 Pfund 7 Loth schweres Paket, wofür der Absender richtig 4 Sgr. bezahlt hat. Der Unterschied in der Taxierung zum ersten Beleg ist, dass hier noch die Taxe ab 01.01.1825 galt und beim ersten die Taxe ab 01.07.1849. Vorderseitig wieder die Paketausgabe mit dem Rahmenstempel 2 bestätigt. Siegelseitig handschriftlich "Annahme" - scheinbar in Zeitz bei der Paketannahme notiert.



Dieser Beleg lief am 03.07.1849 von Tangermünde für ein 3 Pfund 4 1/2 Loth schweres Paket, welches als Armen-Sache declariert wurde. Allerdings wurden 5 Sgr. Porto erhoben - wie es auch ab 01.07. gültig war.

Insbesondere ist noch zu erwähnen, dass hier eine frühe Verwendung des Paketzettels zu sehen ist (Einführung am 01.05.1849) - Vorderseitig diesmal der Rahmenstempel 3 bei der Paketausgabe.

Die Nummer 4 habe ich leider nicht - vielleicht kann sie einer zeigen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
sammler-ralph Am: 19.09.2016 20:27:50 Gelesen: 167309# 137 @  
Paketbegleitbrief aus Holstein - Fragen

Hallo,

seit einigen Wochen widme ich mich einem neuen Sammelgebiet, trotz Literatur habe ich zu dem abgebildeten Beleg noch ein paar Fragen.

Vorderseite:



Rückseite:



Was glaube ich zu wissen / weiß ich:

Es handelt sich um einen Paketbegleitbrief von Oldesloe nach Rendsburg, Aufgabestempel OLDESLOE 14/1, rückseitiger Ankunftstempel RENDSBURG 15 1 1861. Der Brief dürfte mit der Fahrpost von Oldesloe über Segeberg nach Neumünster und von dort per Bahn nach Rendsburg befördert worden sein.

Nun meine Fragen:

1. Ich brauche Hilfe beim Lesen der Vorderseite: Hierbei 1 xxx Säckel (?) H&C mit Rth 200,--
6 1/2 P (ist dies eine Gewichtsangabe?)
unten: frei(?) 2g oder 29?

2. Wie wurde der Brief taxiert? Ich habe gelesen, dass sich Porto für Paketbegleitbriefe aus einer Grundgebühr, einer Entfernungsgebühr und einer Wertgebühr zusammmensetzte.

Vielen Dank.
Ralph
 
Magdeburger Am: 20.09.2016 15:50:19 Gelesen: 167255# 138 @  
@ sammler-ralph [#137]

Hallo Ralph,

ja es ist Wertpaketbegleitbrief.

1. Hierbey 1 vers(iegeltes) Päckel
6 1/2 Pfund
Frey 29

Wie sich die Taxe berechnet, da muß ich leider passen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 

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