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Thema: (?) (68) Briefe bestimmen: Frankreich
Das Thema hat 68 Beiträge:
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Gernesammler Am: 14.02.2017 19:11:24 Gelesen: 34560# 19 @  
Hallo Volkmar,

danke für die Auflösung des Adressaten, jetzt fehlt mir nur noch eine Auflösung des Portos und des Leitweges dazu. Vielleicht kann hier noch jemand helfen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.02.2017 19:48:35 Gelesen: 34549# 20 @  
@ Gernesammler [#17]

Lieber Rainer,

der Brief war ausweislich des Absenderstempels portofrei in Frankreich bzw. auch durch Belgien. Daher hat Aachen den Stempel zurecht abgeschlagen.

Eine Leitung über Frankfurt am Main kommt nicht in Frage - es wurde die "Nordroute" gewählt.

Weil der Brief hinsichtlich des franz. Absenders, wie auch des Empfängers keine Portofreiheit anzusprechen hatte, musste der Empfänger in Preußen 3 Silbergroschen bezahlen, weil er von Aachen ab der preussischen Grenze als einfacher Portobrief angesehen wurde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.02.2017 19:54:39 Gelesen: 34547# 21 @  
@ bayern klassisch [#20]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Auflösung zum Brief jetzt kann ich diesen im Ordner ablegen.

beste Grüße Rainer
 
zockerpeppi Am: 15.02.2017 21:35:24 Gelesen: 34506# 22 @  
Ergänzend noch der genau Wortlaut des Stempels auf der Vorderseite:



liebe Grüße
Lulu
 
bayern klassisch Am: 15.02.2017 21:37:20 Gelesen: 34505# 23 @  
@ zockerpeppi [#22]

Danke liebe Lulu.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.02.2017 20:08:45 Gelesen: 34439# 24 @  
@ zockerpeppi [#22]

Hallo Lulu,

danke für den Scann des Französischen Stempels, gibt es für diesen auch eine Verwendungszeit, dies würde mich interessieren.

Gruß Rainer
 
zockerpeppi Am: 21.02.2017 09:26:44 Gelesen: 34411# 25 @  
@ Gernesammler [#24]

Das sagt dieses Schlaue Buch nicht. Aber wir können eine Vermutung aufstellen:

Diese Stempel Type wurde 1857 eingeführt. Das späteste Datum im Angebot bei Delcampe das ich heute Morgen entdeckt habe stammt aus dem Jahre 1878.

Laut einem anderen Buch aus meinem Fundus, wurde um 1884 die Stempel Type das erste Mal etwas geändert, dann nochmals 1888, 1890 usw. Briefe bei Delcampe nach 1884 sind auf jeden Fall nicht mit der 1857 Type gestempelt.

Also halten wir fest --> theoretisch 1857 - 1884.

Lulu
 
Gernesammler Am: 21.02.2017 20:05:59 Gelesen: 34371# 26 @  
@ zockerpeppi [#25]

Hallo Lulu,

herzlichen Dank für die Info, das hilft doch schon mal weiter.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.03.2017 18:17:22 Gelesen: 34293# 27 @  
Liebe Freunde,

wenns auch mal ein bisserl komplexer sein darf?



Brief aus Nizza nach Montreux in der Schweiz mit 40 Centimes für die 1. Gewichtsstufe richtig frankiert.

In Montreux war der Empfänger aber nicht, hatte jedoch auf der Post eine Nachricht hinterlassen, dass man ihm seine Briefe "poste restante Basel" nachschicken sollte. Daher kam für die Weiterleitung innerhalb der Schweiz kein Porto dazu.

Als der Brief in Basel poste restante ankam, war er aber schon nach Bad Schwalbach abgereist. Wäre der Brief NICHT poste restante gewesen, hätte die Schweiz nichts für ihn bekommen, weil er immer noch auf dem Postweg war, ohne ausgeliefert worden zu sein. Aber WEIL er poste restante war, galt er als ausgeliefert, so dass die Schweiz für ihn 3 Kreuzer bekam bis zur Grenze bei Efringen (Baden).

Bad Schwalbach lag im Bezirk von Thurn und Taxis, die einen eigenen Postvertrag mit der Schweiz hatten (15.10.1852). Dieser garantierte ihnen den geschlossenen Transit durch Baden mit der badischen Bahnpost bis Darmstadt, Mainz oder Frankfurt am Main. Daher belastete jetzt Basel die Post in Mainz mit 3 Kreuzern.

Das Briefepaket durchlief Baden und wurde in Mainz geöffnet. Dort erkannte man die Forderung von Basel an und addierte 9 Kreuzer als Aufgabepost im Postverein (über 20 Meilen von dem Grenztaxpunkt der Schweiz), so dass man 12 Kreuzer Porto notierte. Mit 1 Kreuzer Bestellgeld in Bad Schwalbach musste der Empfänger 13 Kreuzer total zahlen.

Der Brief ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie eine einmalige Gestellung "poste restante" die Schweiz erfreute - sie hatte keine Arbeit mit dem Brief, hatte ja von Frankreich schon "ihr Franko" aus den 40 Centimes bekommen und durfte so 3 Kreuzer kassieren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.03.2017 08:33:17 Gelesen: 34260# 28 @  
Liebe Freunde,



heute zeige ich einen simplen Portobrief aus Vienne (nein, nicht Wien auf französisch, obwohl man da manchmal ins Schleudern kommen könnte) nach Montbelliard, der poste restante gestellt war. Man schrieb den 5.6.1843 und der Empfänger war ein Vorfahre des Herrn Peugeot, dessen Namen Automobilbesessenen heute noch bekannt ist (und anderen auch).

Der Portobrief kostete Herrn Peugeot 6 Decimes und wird ihn sicher dort erreicht haben, weil es keine Anzeichen einer Retoure gibt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stefan Am: 28.03.2017 11:14:47 Gelesen: 34053# 29 @  
Der nachfolgende Beleg lässt sich - je nach nationaler bzw. politischer Einstellung und zeitlicher Perspektive - aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Dem Einen mag es um die französische Besetzung des seinerzeitigen zum Deutschen Reich gehörenden Dauerzankapfels Elsaß gehen, der Andere versteht darunter die Befreiung des Elsaß durch französische Truppen von der deutschen Herrschaft (1870/71 - 1914). Dieses Thema ist nicht neu, ungewöhnlich allerdings der Zeitpunkt der Umsetzung, da bereits einige Jahre früher (August 1914) als m.E. allgemein angenommen (November 1918). Vor einigen Monaten wurden in [1] Belege vorgestellt, welche auf eine bereits ab August 1914 erfolgten Wechsel der Staatszugehörigkeit verschiedener Orte im Elsass hinweisen; nach [2] handelt es sich hierbei um 93 Kommunen im Elsaß (Zeitraum 06.08.-16.08.1914). Die postalische Versorgung dieser Kommunen durch die französische Post [2] wurde am 06.10.1914 aufgenommen und es kamen Stempel der französischen Feldpost (Inschrift "TRESOR ET POSTES" mit den Nummern 42 bzw. 212) zum Einsatz.

Am 11.02.1915 wurden in fünf Orten zivile Postämter eröffnet: Dannemarie (dt. Dammerkirch), Masevaux bzw. abweichende Schreibweise Massevaux (dt. Masmünster), Moosch, Thann und Wesserling. Das Postamt in Montreux-Vieux (dt. Alt-Münsterol) kam einige Zeit später hinzu (nach [1]: 01.12.1915; nach [2] 01.12.1916). Nachfolgend eine Sendung des zivilen Postamtes in Dannemarie:



Auslandssendung per Einschreiben vom Dienstag, den 18.01.1916 aus Dannemarie (Alsace) an das Rote Kreuz in Genf (Schweiz), frankiert mit fünf Exemplaren à 10 Centimes (Mi-Nr. 117)

Die Sendung wurde zensiert, siehe entsprechende Vermerke (Stempel in grün und Aufkleber) vorder- und rückseitig. Der Brief selbst weist einen Durchgangsstempel von Genf vom Samstag, den 22.01.1916 auf.



Die seinerzeit für die sechs Postämter neu angeschafften französischen Stempel weisen neben dem Ortsnamen zusätzlich die Angabe "ALSACE" auf und sind in Kombination mit dem Datum auch als solche zu diesem Beitrag passend erkenntlich.

Aufgrund des Inkrafttretens des Waffenstillstandes von Compiègne am 11.11.1918 sollte bzw. wurde das Gebiet von Elsaß-Lothringen binnen 15 Tagen [3] nach Kriegsende seitens der deutschen Verwaltung geräumt und an Frankreich übergeben.

Das hier vorgestellte Exemplar fand sich vor kurzem in einem Belegeposten bei einem Sammlerkollegen. Darin befanden sich zwei weitere Exemplare aus Dannemarie (Stempeldatum erstes Quartal 1916) adressiert an das Rote Kreuz in Genf und dem Sammlerkollegen stellt sich bedingt durch [1] nun interessehalber die Frage, wie derartige Belege (in seinem Fall Einzelfrankatur der Mi-Nr. 119 bzw. MeF (2) der Mi.-Nr. 119 - Dauerserie "Sameuse" zu 25 Centimes) finanziell ansatzweise zu bewerten sind. Hat Jemand eine Idee?

Die zwei Belege selbst sind nun mit entsprechendem (post-)geschichtlichen Hinweis versehen in die Sammlung des Sammlerkollegen gewandert.

Gruß
Pete

[1] http://bdph.de/forum/showthread.php?16513-Franz-Post%E4mter-im-(noch)-deutschen-Ober-Elsass-1915-18-(Sundgau) und http://www.manfredkaiser.de/elsass_1915.html
[2] http://spal-philatelie.blogspot.de/2011/11/la-poste-francaise-en-haute-alsace.html
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsland_Elsa%C3%9F-Lothringen
 
10Parale Am: 08.08.2017 14:32:02 Gelesen: 32597# 30 @  
@ bayern klassisch [#28]

Die Firma Peugeot bzw. deren Vorfahren begannen ja - meines Wissens nach - mit Kaffeemühlen. Diese findet man noch im guten Zustand vereinzelt auf Antiquitätenmessen, im schlechteren Zustand hab ich sie schon auf Flohmärkten gesehen, die es im Elsass zahlreich gibt.

Dein Brief lief 1843 und kostete 6 decimes, was man auf der Vorderseite sehr gut lesen kann.

Habe nun einen ähnlichen Brief an die Firma Peugeot ausgegraben, der von Guebwiller nach Montbéliard lief und ebenfalls poste restante gestellt wurde. Er lief 2 Jahre später am 1. Juli 1845. Ob er auch 6 décimes gekostet hat, da bin ich mir nicht schlüssig. Der schwarze Groß-Schnörkel könnte das bedeuten.

Rechts unten der Preis des Verkäufers. Lass das mal so stehen, vielleicht ist das in ca. 200 Jahren mal von Bedeutung, wenn wir voraussichtlich ein Welt-Währung haben oder das Gold wieder seinen ursprünglichen Platz in der Weltordnung gefunden hat.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 08.08.2017 15:23:30 Gelesen: 32588# 31 @  
@ 10Parale [#30]

Hallo 10Parale,

ja, der ist auch nicht schlecht - und auch poste restante gestellt, prima. Ich habe ja ein Faible für diese Postsonderdienste, auch wenn sie, wie hier in Frankreich, kostenlos waren.

Peugeot - Briefe gibt es viele; nur von Bayern kenne ich kaum einen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 08.08.2017 15:38:28 Gelesen: 32580# 32 @  
@ 10Parale [#30]

Er lief 2 Jahre später am 1. Juli 1845. Ob er auch 6 décimes gekostet hat, da bin ich mir nicht schlüssig. Der schwarze Groß-Schnörkel könnte das bedeuten.

Der Brief kostete 3 Dècimes. Die französische Schreibweise der Taxziffern ist gewöhnungsbedürftig.

Beste Grüsse!

Lars
 
zockerpeppi Am: 08.08.2017 17:14:36 Gelesen: 32556# 33 @  
@ 10Parale [#30]

Ergänzend zu Lars Antwort:

Tarif von 1828 [1] für eine Distanz von 41 bis 80 km Luftlinie 3 décimes für den einfachen Brief < 7.5 g

Guebviller - Montbéliard sind Luflinie 53.90 Km [2]

viel Spass

Lulu

[1] http://atrinquier.pagesperso-orange.fr/tarifs/bureau/t1828.html
[2] https://www.luftlinie.org/Guebviller/Montb%C3%A9liard,Doubs,Bourgogne-Franche-Comt%C3%A9,FRA
 
Gernesammler Am: 06.10.2017 19:22:10 Gelesen: 31865# 34 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 21.12.1784 aus Landau in der Oberpfalz spediert nach Beaune im französischen Departement Bas-Rhin. Der Empfänger welcher auch die 14 Sous für das Porto bezahlen musste war ein Herr Labaume Wein und Champagnerhändler. Ich weiß, dass Landau erst ab 1816 zu Bayern gehörte, vorher zur Französischen Post im Departement Bas-Rhin in Burgund.

Gestempelt mit Einzeiler von Landau (Feuser 1888-3 verwendet ab 1740).

Gruß Rainer


 
filunski Am: 06.10.2017 23:50:56 Gelesen: 31839# 35 @  
@ Gernesammler [#34]

Brief vom 21.12.1784 aus Landau in der Oberpfalz

Hallo Rainer,

wirklich ein sehr schönes Stück!

Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich dazu etwas "klugscheiße". Es ist nicht Landau in der Oberpfalz, sondern Landau in der Pfalz. Auch ab 1816 gehörte Landau, zwar zu Bayern, aber nie zur Oberpfalz sondern damals zur bayerischen Pfalz. Die Oberpfalz (Gegend zwischen Weiden, Regensburg und Neumarkt/OPf.) ist einer der sieben bayerischen Regierungsbezirke. Ich weiß das ganze "Drumrum" um diese bayerischen Regierungsbezirke ist für "Nicht-Bayern" nicht immer so ganz verständlich. ;-)

Herzliche Grüße aus der Oberpfalz,
Peter ;-)
 
Silesia-Archiv Am: 22.07.2018 20:48:39 Gelesen: 27682# 36 @  
Liebe Sammlerfreunde,

Mithilfe ist mal wieder gefragt. Ein älterer Sammlerkollege der nicht über Internet verfügt möchte gerne wissen was dieser fest aufgeklebte rote Zettel auf dem beigefügten Beleg bedeutet? Der grüne Zettel deckt nur den Absender ab.



Kann jemand Auskunft geben? - und vielleicht auch sagen was so ein Beleg an Wert hat ?

In seinem Namen vielen Dank !

Beste Sammlergrüße Michael
 
zockerpeppi Am: 02.08.2018 21:40:38 Gelesen: 27378# 37 @  
Der Brief wurden in Betton aufgegeben adressiert an die Société philatélique in Rennes erreichbar unter der Telefonnummer ......

Schon in Betton kam der rote Klebezettel 'POSTELEC' auf den Beleg, man beachte den Stempel am unteren Rand. Laut Zettel müsste die gegebene Nummer 99 79 50 15 angerufen werden und die Art der Übergabe festgehalten werden. In Rennes wurde der Beleg am 8.10 abgestempelt. Ein Anruf (1er appel) wurde getätig und dies um 7h40 morgens und unten parafiert. Bei 'mode de distribution' wurde 'préposé' ausgefüllt, non réponse (keine Antwort) wurde nicht gestrichen.

ich zitiere, bis zu POSTELEC nach unten scrollen: http://www.philaconflans.fr/pieces-a-la-une.html

Le service POSTELEC a été mis en service le 16.12.85 en Bretagne. Celui-ci permettait d'aviser le destinataire de la réception d'un objet à son bureau de Poste. La taxe fixe pour ce service était de 5.00 F en sus du tarif LETTRE en vigueur. Le destinataire pouvait ensuite choisir le mode de distribution (retrait au bureau, distribution par porteur spécial avec rajout de la taxe, distribution normale ou mise en instance)

Postelec war also ein spezial Service der Post für den 5 Franken Gebühr berechnet wurden. Der Postelecservice wurde am 16.12.85 in der Bretagne ins Leben gerufen. Über diesen Service konnte der Empfänger über den Posteingang informiert werden und bestimmen wie die Übergabe ablaufen sollte: Entgegennahme am Schalter, Auslieferung durch Boten welche eine Zusatztaxe erforderte, normale Zustellung durch den Briefträger.

Der Beleg von deinem Kollegen war korrekt frankiert: 2fr20 für den normalen Brief + 5 Franken für den Postelec Service. Da Préposé auf dem Zettelchen ausgefüllt war, nahm der Empfänger die Zustellung persönlich beim Postvorsteher entgegen

Was so ein Beleg wert ist (?): Ich würde mein Glück bei Delcampe versuchen unter Briefmarken Frankreich Schlagwort Postelec, hier habe ich drei Belege gefunden 19 Euro das günstigste Angebot.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Silesia-Archiv Am: 02.08.2018 22:40:07 Gelesen: 27361# 38 @  
@ zockerpeppi [#37]

Lulu, besten Dank für die Aufklärung bei dieser Hitze! Danke und weiterhin gute Sammlererfolge!

Beste Sammlergrüße Michael
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 12:47:19 Gelesen: 27051# 39 @  
Liebe Freunde,

wieder ein kleines Schmuckstück für meine internationale Poste - restante - Sammlung, das mir allerdings Rätsel aufgibt und wo ich mir hier Hilfe erhoffe.





Verfasst in Montigny (le Chartif) am 27.5.1843 wurde der Brief mit dem Landboten = O.R. = Origine Rural = Aus dem Landbezirk zur örtlich zuständigen Post nach Illiers (Illiers-Combray) ca. 6 km gebracht und dort als Portobrief mit 4 Decimes belastet. Empfänger war Monsieur Droutrot in Mortagne (Mortagne-au-Perche im Departement Orne), ca. 60 km westlich gelegen.

Der Brief zeigt einen 1D = 1 Decime - Stempel für Briefe des Landbereichs.

Meine Frage nun: Kam der 1D - Stempel in Illiers auf den Brief und bedeutete, dass der Portobrief 4D + 1D = 5D seinen Empfänger kostete, oder kam er wo anders auf den Brief, bzw. lautete die Rechnung anders?

Da er poste restane gestellt werden sollte, würde der Decime bei der Abgabe keinen Sinn machen.

Letzter Satz des Briefes: "Le facteur me pressant, je vour quitte". = Der Briefträger ist in Eile, ich mache jetzt Schluß". Hat man auch nicht alle Tage, dass der Briefträger vor einem steht und wartet, bis man seinen Brief zuende geschrieben hat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Koban Am: 25.08.2018 14:12:46 Gelesen: 27040# 40 @  
@ bayern klassisch [#39]

Die rote Farbe des Décime Rural weist (ab 1834) auf die ländliche Herkunft des Briefes hin. Bei einem ländlichen Bestimmungsort wäre schwarz die Stempelfarbe. Letzteres wäre in Kombination mit Poste restante tatsächlich nicht möglich:

http://marcophilie.org/mqp-decime-rural.html

Ich folgere nun, dass der Décime Rural vom Landpost-Briefträger verwendet wurde, welcher 1 Decime direkt vom Absender des Briefes einzog. Vom Empfänger waren 4 Decimes zu entrichten.

Gruß,
Koban
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 14:19:19 Gelesen: 27035# 41 @  
@ Koban [#40]

Hallo Koban,

also zahlte der Absender bei der Abgabe seines Briefes an den Landbriefträger 1 Decime, der dieses Geld behalten durfte, oder musste er es bei seiner Postexpedition dem Chef dort abliefern?

Den OR - Stempel führte der Landbriefträger bei sich? Er ist ja in einer andere Farbe abgeschlagen, als der 1D - Stempel.

Danke für deine Hilfe!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Koban Am: 25.08.2018 15:14:47 Gelesen: 27027# 42 @  
@ bayern klassisch [#41]

Ob der Landbriefträger solche Beträge einfach direkt behalten durfte weiss ich nicht, kann es mir aber nicht vorstellen.

Der Briefträger musste beide Stempelfarben mitführen, da er ja auch Brief zustellte auf denen er den Décime Rural dann in schwarz anbringen musste. Ja, den Origine rurale führte der Landbriefträger mit. Er zeigt den ländlichen Ursprung der Sendung an. Üblicher Weise ist dieser in schwarz abgeschlagen.

Gruß,
Koban
 
bayern klassisch Am: 25.08.2018 15:30:40 Gelesen: 27021# 43 @  
@ Koban [#42]

Hallo Koban,

waren diese OR - Stempel am Körper des Landboten, oder lagen sie (wie in Bayern) in den Briefkästen bzw. bei den Gemeinden?

Bei den 1D - Stempeln in schwarz meine ich mich zu erinnern, dass diese zu zahlen waren, während die in rot schon bezahlt worden waren.

Wäre das so richtig, dann brauchte er keine 1D - Stempel mit sich zu führen und auch keine 2 Stempelkissen, weil beide Male sein Expeditor die Abstempelungen vorgenommen haben sollte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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