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Thema: Cape of good Hope: Echt gelaufene Belege
Gernesammler Am: 24.03.2017 19:53:19 Gelesen: 15079# 1 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte aus Sea Point vom Kap der Guten Hoffnung (Cape of Good Hope) Südafrika vom 14.11.1900 an Herrn Charles Wucherer Chocolade und Conservenfabrik in Würzburg.

Im Text geht es darum, das sein Schwager Adolf noch keine Proben oder Muster erhalten hat und hofft das er die Ware noch vor Weihnachten erhält.

Die Ganzsachen Postkarte hat einen Aufdruck einer Marke mit One Penny Aufdruck.

Die Post musste eine Entfernung von 13.600 Kilometer zurücklegen.

Gruß Rainer



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Bayern Auslandspost"]
 
jueshire Am: 25.03.2017 11:41:24 Gelesen: 15041# 2 @  
Hallo,

daran beteilige ich mich doch gerne.



Diese Antwortkarte diente einem Philatelisten, um jenem Willi Schröder die gewiss enttäuschende Mitteilung zu machen, dass er zwar ein 4 Pence Kapdreieck liefern könne, aber keine 6 Pence besitze.

Die Beförderung der Karte ist durchaus bemerkenswert: Von Queenstown in der östlichen Kapprovinz sind es fast 1000 km bis nach Kapstadt, und von dort ging es nach Berlin. Am 11. März 1907 um 5 Uhr nachmittags abgestempelt, erreichte die Karte Berlin am 1. April 1907. Da warte ich heute auch schon mal länger auf meine Post.

Den ganzen Service gab's für 1 Penny, weil die Kapprovinz am 1. Januar 1895 der UPU beigetreten war, und die einheitlichen Tarife anzuwenden hatte.

Die beiden Philatelisten nutzten hier eine Ganzsache mit dem Konterfei der sechs Jahre zuvor verstorbenen Queen Victoria, vermutlich nicht ohne Absicht, denn verkauft wurde die natürlich nicht mehr. Postkarten waren am Kap im Jahre 1878 eingeführt worden, und das neue Werk von Brian Trotter (Southern African Mails, Routes, Rates and Regulations 1806-1916) berichtet, dass der Bevölkerung erst erklärt werden musste, welchem praktischen Zweck diese neue Kommunikationsform diente. Unsere beiden Philatelisten werden's auch ohne dem verstanden haben. Internationale Postkartentarife gab es erst seit 1890.

Interessant ist der Stempel von Queenstown, 26 mm mit einem kleinen schmucken Postkouvert-Symbol unten, und in drei Zeilen den Zeitcode / Monat und Tag/ Jahr. Zu finden in Ralph Putzel, The Postmarks of South Africa als Nr.18 von Queenstown. Datumsstempel waren in der Kapprovinz seit 1881 in Gebrauch.
 
Michael Mallien Am: 06.09.2017 20:45:45 Gelesen: 14671# 3 @  
Ich kann heute eine weitere Ganzsache zeigen, die mir allerdings Rätsel aufgibt. Es liegt hauptsächlich an der für mich schwer lesbaren Schrift. Der Text ist in Englisch verfasst.

Die Adresse auf der Karte ist schon das erste Problem. Ich lese
Mr. Thomson
... Road
Orange R.. Colony




Die Ganzsache zu 1/2 Penny trägt insgesamt 3 Stempel, welche den Weg von George nach Bloomfontein nachvollziehbar machen
GEORGE / CAPE COLONY vom 13. Juni 1900
PORT ELIZABETH / vom 14. Juni 1900
BLOOMFONTEIN / O.. vom 16. Juni 1900



Dem Text auf der Rückseite konnte ich, mit dem, was ich meine entziffern zu können, noch keinen Sinn entlocken:



Ich "lese" folgende Fragmente:
Kindly wish to Edgar
saying where the
Capeland ...
... .. are
I expect he will
want a he morning
on ... and
shall ... ...
until obeyed
7.0


Kann vielleicht jemand von euch mehr und vor allem den Sinn erschließen?

Viele Grüße
Michael
 
hajo22 Am: 06.09.2017 22:10:53 Gelesen: 14655# 4 @  


Zu dem Beleg kann ich wenig sagen. Er dürfte aus dem Burenkrieg (England gegen Burenrepubliken) stammen. Der Brief wurde unter Kriegsrecht geöffnet und zensiert. Poststempel Cape Town 22.5.1902 (wenn ich das richtig lese).

hajo22
 
bignell Am: 06.09.2017 23:53:18 Gelesen: 14639# 5 @  
@ Michael Mallien [#3]

Hallo Michael,

ich lese:
Mr Thomson
Jagerstuilem Road
Orange River Colony

Kindly wi?? to Edgar
saying where the
Cape lait (laid?). Harness
cushions ?? are.
I expect he will
?ant in the morning
on (S?)afari and
shall not return
until obeyed
F.O.
George C.C.
14.6.00

Hier ein Briefumschlag von 1909 von Uitenhage [1] nach Wien frankiert mit 0.5 + 2 x 1 d:



Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Uitenhage
 
StefanM Am: 07.09.2017 07:45:54 Gelesen: 14625# 6 @  
@ Michael Mallien [#3]
@ bignell [#5]

Mysteriöser Text?! Da kann ich mir auch keinen Reim drauf machen.

Stefan
 
bayern klassisch Am: 07.09.2017 07:59:28 Gelesen: 14621# 7 @  
@ Michael Mallien [#3]

Hallo Michael,

mehr kann ich leider auch nicht dazu beitragen - ich halte es für ein paar hektische Zeilen, bei denen der Zusammenhang schon erkennbar war, damals vielleicht mehr als heute.

Mr Thomson
Jagerstuilem Road
Orange River Colony

Kindly wrote to Edgar
saying where the
Cape lait (laid?). Harness
cushions & are.
I expect he will
want in the morning
on (S)afari and
shall not return
until obeyed
F.O. (First of October?)
George C.C.
14.6.00

Liebe Grüsse,
Ralph
 
StefanM Am: 07.09.2017 08:23:03 Gelesen: 14617# 8 @  
@ Michael Mallien [#3]

Ein kleine Ergänzung zu dem BLOOMFONTEIN-Stempel habe ich; unten steht O.V.S. für Oranje Vrij Staat

Gruß
Stefan
 
hajo22 Am: 07.09.2017 09:17:34 Gelesen: 14602# 9 @  
@ bayern klassisch [#7]

Ist der Text denn von philatelistischer und/oder postgeschichtlicher Relevanz? Ich halte das für Zeitverschwendung.

hajo22
 
AfriKiwi Am: 07.09.2017 09:19:21 Gelesen: 14602# 10 @  
Es ist interessant, was alles rauskommt, wenn man nicht die Sprachkenntnis hat ohne, dass es nur ein reiner militaristischer Brief ist - deswegen auch die Zensur. Mein Deutsch ist auch so nach 62 Jahren.

Adresse ist Jagersfontein Road - Stempel BLOEMFONTEIN O.V.S

Text:

Kindly write to Edgar
saying where the
Cape Cont. (contigent) Harmes
& Cushins (9th -?) are.

I expect he would
want to be moving
on again - ours
shall not return
until obliged
F.O. (First Officer)

George (CC- Cape Colony) - Port Elizabeth Stempel.

Grüße von Neuseeland
Erich
 
hajo22 Am: 07.09.2017 09:21:30 Gelesen: 14600# 11 @  
@ AfriKiwi [#10]

Gottseidank, dann ist ja alles klar? Wo ist da denn Zensur?

hajo22
 
AfriKiwi Am: 07.09.2017 09:58:54 Gelesen: 14586# 12 @  
Ja - das war Beitrag [#4] - mea culpa

F.O. ist wahrscheinlich "Forwarding Officer" (Militär) was auch ein First Officer sein kann.
 
bignell Am: 07.09.2017 18:12:27 Gelesen: 14547# 13 @  
@ AfriKiwi [#10]

Hallo Erich,

mother tongue rulez. ;) Ich wär nie auf die Idee gekommen, dass der Text militärischen Inhalt haben könnte, aber das macht wirklich Sinn.

Lg, harald
 
Michael Mallien Am: 07.09.2017 18:32:12 Gelesen: 14542# 14 @  
@ AfriKiwi [#10]

Wow, ich bin beeindruckt und freue mich über die Auflösung. Danke euch allen und ganz besonders Erich.

Ich kann noch etwas nachlegen und zwar ein Streifband zu ebenfalls 1/2 Penny. Das Datum auf dem Stempel von Bloomfontein kann ich leider nicht identifizieren. Ziel war laut Anschrift Göttingen.



Es erstaunt mich, dass ein Streifband ins ferne Ausland gereist sein soll, aber vielleicht war das zu der Zeit ja üblich?!

Viele Grüße
Michael
 
hajo22 Am: 07.09.2017 20:15:20 Gelesen: 14524# 15 @  


Brief der Kapkolonie August 1900 an die Nationalbank der Südafrikanischen Republik mit englischer Zensur und Zensurstreifen O.H.M.S. (= on his Majesty service).

hajo22
 
hajo22 Am: 07.09.2017 22:03:46 Gelesen: 14512# 16 @  


Ganzsache 1/2 Penny + Zusatzfrankatur 1/2 Penny aus Worcester vom 27.10.1903 nach München, Ankunft 15.11.03.

Im Text geht es um Briefmarken.

hajo22
 
AfriKiwi Am: 08.09.2017 10:20:39 Gelesen: 14482# 17 @  
@ Michael Mallien [#14]

Danke für die Blumen.

Der Stempel ist von BLOEMFONTEIN (Blumen-Fontäne) auf diesem Planet gibt es kein BLOOMFONTEIN.

Erich
 
Michael Mallien Am: 03.09.2018 22:14:51 Gelesen: 12412# 18 @  
Brief vom 1.11.1905 aus Wellington nach Chicago, USA, frei gemacht mit der MiNr. 45 zu 2 1/2 Pence.



Über drei Wochen war der Beleg unterwegs: Rückseitiger Stempel aus Chicago vom 26.11.1905.



In der zum Stempel gehörenden "Welle" sind eine "2" und ein "R" enthalten, deren Bedeutung mir unbekannt sind.

Viele Grüße
Michael
 
Mondorff Am: 03.09.2018 23:48:46 Gelesen: 12398# 19 @  


Ganzsachen-Postkarte mit Zusatzfrankatur vom 15. Juli 1909 ab CAPETOWN nach Luxemburg-Pfaffenthal

Ankunftstempel LUXEMBOURG-VILLE vom 2. August 1909

Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 05.09.2018 16:56:53 Gelesen: 12333# 20 @  
19. November 1892 Ganzsache zu one penny + Zusatzfrankatur 1/2 penny aus Cape Town nach Deutschland.



hajo22
 
Franz88 Am: 30.05.2020 15:34:04 Gelesen: 10020# 21 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Inlandsbrief von Piquetberg am 26.1.1865 nach Cap Town.

Der Brief wurde mit einer 4 Pence-Marke frankiert.

Roter Aufgabestempel PIQUETBERG JA 1865 und Ankunftsstempel CAPE - TOWN CAPE - COLONY JAN 27 1865

Liebe Grüße
Franz


 
umdhlebe Am: 30.05.2020 17:00:30 Gelesen: 10010# 22 @  
@ Franz88 [#21]

Das ist ein fantastischer Stempel von Piquetberg Road, der ältelste von Putzel gelistete ist von 1880.

umdhlebe
 
Franz88 Am: 30.05.2020 17:02:43 Gelesen: 10009# 23 @  
@ umdhlebe [#22]

Vielen Dank.

Wer oder was ist Putzel?

Liebe Grüße
Franz
 
umdhlebe Am: 30.05.2020 17:07:28 Gelesen: 10007# 24 @  
@ Franz88 [#23]

"The Postmarks of South Africa and Former States & Colonies", ursprünglich herausgegeben von Ralph F. Putzel (RDPSA).

umdhlebe
 
Franz88 Am: 30.05.2020 17:18:31 Gelesen: 9997# 25 @  
@ umdhlebe [#24]

Vielen herzlichen Dank.

Liebe Grüße
Franz
 
Martin de Matin Am: 30.05.2020 17:39:30 Gelesen: 9993# 26 @  
@ Franz88 [#21]
@ umdhlebe [#22]

Einmalig scheint der Stempel aus dieser frühen Zeit nicht zu sein, denn auf die Schnelle habe ich in der Dale-Lichtenstein-Sammlung ein Briefstück (Los471) der 6 Pence gefunden, bei dem die Marke aber mit diesem Stempel entwertet wurde. Das Datum ist der 2 Mai 1867.

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 04.07.2023 19:18:13 Gelesen: 2619# 27 @  
Einen ähnlichen Brief wie ihn Franz88 uns in [#21] zeigt, kann ich heute auch präsentieren.

Frankiert mit einer 4 d lief der Brief am 17. Mai 1856 von Cape Town nach Chichester (Sussex in England). Rückseitig eine Anzahl guter Stempel:

- Cape Town in rot 17. Mai 1856
- Cape Town Cape of Good Hope 19. Mai 1856
- vermutlich Stempel mit Krone vom 4. April 1856 in rot
- Chichester Ankunftsstempel vermutlich 6. April 1856 in schwarz

Liebe Grüße

10Parale


 
Martin de Matin Am: 04.07.2023 19:30:44 Gelesen: 2615# 28 @  
Der Brief wird wohl nicht in der Zeit zurückgereist (im Mai abgeschickt und im April angekommen) sein nachdem er abgeschickt wurde. Er ist wohl eher im August (AU) angekommen.

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 04.07.2023 19:58:53 Gelesen: 2601# 29 @  
@ Martin de Matin [#28]

Ja klar, da bin ich im Monat verkommen.

Aber wenn das alles ist was zu diesem schönen Beleg zu sagen ist, dann wundert es mich nicht, dass viele Hobbysammler sich ins Kämmerlein verkriechen und allein ihrem Hobby frönen.

Dennoch danke.

Stephan
 
Martin de Matin Am: 04.07.2023 21:44:04 Gelesen: 2586# 30 @  
@ 10Parale [#27]
@ 10Parale [#29]

Vermutlich weisst du mehr zu dem Brief und hast es nicht geschrieben.

Es ist nicht so einer gewöhnlicher Brief wie aus Beitrag [#21], der innnerhalb von Kap der guten Hoffnung gelaufen ist. Bis zur Ausgabe der 6 p und der 1 Sh waren die 1 p und 4 p nur für Briefe innerhalb von Kap der guten Hoffnung vorgesehen.

Die Gebühren für Brief ins Ausland wurden vom Empfänger eingezogen und nicht mit Marken abgegolten. Dies kann man im 1.Band des "Handbuch der Briefmarkenkunde" mit seinem ausführlichen Teil von Kap der guten Hoffnung nachlesen. Der Brief ist eindeutig noch vor Ausgabe der höheren Werte fürs Ausland aufgegeben worden.

Gruss
Martin
 
bayern klassisch Am: 04.07.2023 21:49:42 Gelesen: 2582# 31 @  
@ 10Parale [#27]

Hallo 10Parale,

dein Brief war eine Teilfrankatur von 2 Pence fürs Inland. Am 17.5. kam er in Kapstadt an und 2 Tage später legte das Schiff mit ihm Richtung England ab. Über Londons General Post Office bis zum Empfänger kostete er 8 Pence für den Empfänger.

Schönes Stück - gerne mehr davon !

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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