Thema: Deutsches Reich: Flaggenstempel
Das Thema hat 187 Beiträge:
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doktorstamp
Am: 01.04.2010 18:33:48
Gelesen: 154218
# 1
@
Hat jemand eine Auflistung dieser Stempel, die auf dem laufenden ist?
Zwar ist eine Listung der Stempel in dem Buch Germania von Jaschke-Lantelme, aber hier werden sie relativ flüchtig gehandelt.
Da diese Stempel von Sammler gesondert ausgesucht und gesammelt werden, schlage ich vor hier ein Thema für sie auf zu machen.
mfG
Nigel
Jürgen Witkowski
Am: 01.04.2010 18:50:40
Gelesen: 154211
# 2
@
@ doktorstamp
[#104]
Die Stempel mit der Reichspostdienstflagge stammen von drei verschiedenen Stempelmaschinen:
- Bickerdike
- Columbia
- Beling & Lübke.
Eine Übersicht gibt es auf der Webseite der Poststempelgilde:
http://www.poststempelgilde.de/reichspostdienstflagge.html
Entsprechende Literatur wurde ebenfalls von der Poststempelgilde veröffentlicht:
Band 144, Dr. Walter Kohlhaas/Inge Riese, Bickerdike-Briefstempelmaschinen
178 Seiten, ca. 200 Abbildungen
Band 156 Dr. Walter Kohlhaas/Inge Riese, Die Columbia-Briefstempelmaschinen,
132 Seiten, 82 Abbildungen
Ferner hat Jerry H. Miller von der Germany Philatelic Society ein Buch über die frühen deutschen Maschinenstempel herausgebracht, in dem diese Stempeltypen besprochen werden:
Jerry H. Miller, Von Hinrichsen bis Krag: Die frühen deutschen Maschinen- und Versuchsstempel (1866 bis 1906)
Falls Fragen zu diesen Stempeln bestehen, werde ich mit Vergnügen Auskunft dazu geben.
Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
doktorstamp
Am: 01.04.2010 19:29:09
Gelesen: 154198
# 3
@
@ Concordia CA
[#105]
Lieber Jürgen,
nicht jeder hat die Literatur, und auch wenn ich fast 5 Regalmeter Literatur besitze, habe ich was diese Stempel betrifft so gut wie nichts.
Deswegen sind solche Seiten wie diese für Sammler eine Hilfe, und jeder, ob Fortgeschrittener oder der wahrhaftige Rotarsch kann hiervon profitieren.
Ein Problem was die Literatur betrifft, ist die Zahl der vorhanden Bücher, oft werden sie nach dem Druck vergriffen. Nicht jeder hat die Mittel sofort zuzugreifen.
Daher meinen Vorschlag hier an dieser Stelle eine Info-Quelle aufzubauen wovon nicht nur ich profitiere, aber alle anderen auch.
mfG
Nigel
Jürgen Witkowski
Am: 01.04.2010 19:43:34
Gelesen: 154197
# 4
@
@ doktorstamp
[#106]
Die Literatur habe ich für den Fall aufgeführt, dass jemand tiefer in das Thema einsteigen will. Ansonsten steht mein Angebot, alle Fragen zu den Flaggenstempeln, so gut ich es kann, zu beantworten.
Um zu zeigen, um welche Stempel es geht, will ich ein Beispiel bringen. Der Stempel BRAUNSCHWEIG *1o ist der einzige Bickerdike-Stempel, der in Braunschweig verwendet wurde. Er ist vom 06.07.1903 - 10.02.1905 nachgewiesen.
Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
doktorstamp
Am: 03.04.2010 14:41:30
Gelesen: 154147
# 5
@
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Auf Briefen in das Ausland sind sie mit Sicherheit nicht so häufig zu treffen.
Die Zuschreibung zu den Maschinen überlasse ich Jürgen.
mfG
Nigel
Jürgen Witkowski
Am: 03.04.2010 16:04:50
Gelesen: 154135
# 6
@
@ doktorstamp
[#5]
Da hast Du ja gleich zu Beginn ein schönes Sortiment aufgefahren. Wie Du richtig bemerkst, sind die Stempel auf Postkarten sehr viel häufiger anzutreffen, als auf Briefen, wie zum Beispiel Deiner Auslandsdrucksache von Bremen nach London.
Bild 1:
LEIPZIG *13a
, bekannte Verwendungsdaten vom 25.09.1902 - 22.12.1908
Bild 2:
MANNHEIM *1*
, bekannte Verwendungsdaten vom 29.07.1903 - 29.10.1907
Bild 3:
DÜSSELDORF *6u
, bekannte Verwendungsdaten vom 11.06.1903 - 30.12.1906
Bild 4:
BREMEN *1*
, bekannte Verwendungsdaten vom 26.02.1903 - 11.05.1906
Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
Latzi
Am: 03.04.2010 16:11:21
Gelesen: 154132
# 7
@
Wenn auch für Jürgen nicht neu - Strassburg gehört nach meiner bescheidenen Meinung unbedingt dazu.
Außerdem wollte ich nicht nur immer mitlesen, sondern hier auch mal posten !
Gruß Lars
Postgeschichte
Am: 03.04.2010 16:26:30
Gelesen: 154126
# 8
@
@ Concordia CA
[#6]
Ergänzen möchte ich noch, daß es sich hierbei um Bickerdike-Stempel handelt.
Den von Nigel gezeigten Stempel von Bremen gibt es auch noch in einer anderen Variante. Hier ist der Abstand zwischen Stempelkopf und Fahnenstange geringer und im Jahr 1907 noch nachgewiesen.
Gruß
Manfred
Jürgen Witkowski
Am: 04.04.2010 10:19:45
Gelesen: 154092
# 9
@
@ Latzi
[#7]
Herzlich willkommen auf Philaseiten.de. Ich freue mich, hier von Dir zu lesen.
Der Strassburger Bickerdicke-Stempel gehört selbstverständlich dazu, zeigt er doch die Reichspost-Dienstflagge. Er ist nachgewiesen vom 11.08.1903 - 12.12.1912. Das ist eine relativ lange Laufzeit für diesen Stempel.
Mein Exemplar vom 31.12.1904 befindet sich auf einer Karte, die vom Absender als Drucksache deklariert wurde. Sie hätte sie zu gleichem Porto von 2 Pf. auch als Postkarte im Ortsverkehr versenden können.
@ Postgeschichte
[#8]
Danke für den Hinweis, dass es sich um Bickerdike-Stempel handelt. Ich habe vor lauter Hinweisen auf Verwendungszeiträume glatt vergessen, auf den Maschinentyp einzugehen.
Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
winni
Am: 04.04.2010 11:12:37
Gelesen: 154087
# 10
@
Hallo liebe Sammlerfreunde,
ich habe da zu Ostern auch ein paar schöne Stücke. :-))
Bild 1
Bild 2
Bild 3a
Bild 3b
Bild 3c
Bild 4
Schöne Ostern an alle Leser
Viele Grüße
Winni
Jürgen Witkowski
Am: 04.04.2010 16:35:10
Gelesen: 154059
# 11
@
@ winni
[#10]
Alle von Dir gezeigten Belege wurden mit Bickerdike Stempelmaschinen bearbeitet. Der Stempel aus Bremen wurde in den vorherigen Beiträgen schon erwähnt. Dein Beleg (Bild 1) gehört zur frühen Variante, wie er auch von Nigel gezeigt wurde.
Beim Stempel von Chemnitz *1* gibt es analog zu Bremen 2 Typen. Neben der Verwendungszeit unterscheiden sie sich auch im Erscheinungsbild der Stempelfahne. Der Typ 2 ist dabei in seinem Erscheinungsbild deutlich filigraner als Typ 1. Dein Exemplar (Bild 2) ist dem Typ 1 zuzuordnen. Zum direkten Vergleich habe ich die beiden Typen aus meiner Sammlung untereinander gestellt.
Nachgewiesene Verwendungszeit Chemnitz *1*:
Typ 1: 06.07.1903 - 08.03.1906
Typ 2: 14.01.1907 - 31.12.1912
Der Stempel Leipzig *13A (Bild 3a - 3c) zeigt neben der eigentümlichen Form des Stempelkopfes, einem Kreisstempel mit großem Obersegment, noch eine weitere Besonderheit. Was unten im Stempelkopf wie die Angabe des Postamtes aussieht, ist in Wahrheit die Jahreszahl (19)01 oder (19)02. Die Stempel stammen alle von derselben Maschine, die in der Briefaufgabe eingesetzt war. Parallel dazu gab es eine Maschine in der Briefankunft mit der Kennung Leipzig *13B. Der Stempel hatte keine Stempelfahne und wird daher oftmals nicht als Bickerdike-Maschinenstempel erkannt.
Nachgewiesene Verwendungszeiten:
Leipzig *13A: 29.08.1901 - 28.09.1902
Leipzig *13B: 06.09.1901 - 12.09.1902
Nun zu Deinem letzten Stempel Leipzig *13a (Bild 4). Zu diesem Stempel gibt es wiederum das Gegenstück ohne Stempelfahne aus der Briefankunft mit der Kennung Leipzig *13b und einem Stempel mit Stempelfahne und der Kennung Leipzig *13c, der zu den Raritäten unter den Bickerdike-Stempeln gehört, da er nur an 2 Tagen nachgewiesen ist. Vom in der Briefankunft verwendeten Stempel Leipzig *13b zeige ich ein Exemplar, dass das derzeit bekannte späteste Verwendungsdatum 10.12.08 aufweist.
Nachgewiesene Verwendungszeiten:
Leipzig *13a: 25.09.1902 - 22.12.1908
Leipzig *13b: 24.10.1902 - 10.12.1908
Leipzig *13c: 31.12.1903 + 31.12.1904
Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
winni
Am: 07.11.2010 12:37:31
Gelesen: 153348
# 12
@
Habe hier einen Beleg mit Stempel Baden Baden vom 20.12.12. Lt. Handbuch der Stempel ist dieser Stempel aber erst ab 23.12.12 eingesetzt.
Stempelfälschung oder Frühverwendung ?
Viele Grüße
winni
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