Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Deutsches Reich Besetzung 2. Weltkrieg Ostland: Belege
Das Thema hat 109 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 4 5 oder alle Beiträge zeigen
 
KaraBenNemsi Am: 09.08.2018 21:55:27 Gelesen: 47718# 10 @  
Hallo hajo22,

leider nein. Ich erforsche den weißrussischen Teil des Ostlands und habe in den letzten 15 Jahren nicht eine derartige Karte aus diesem Teil des Ostlands gesehen.

Viele Grüße

Carsten
 
hajo22 Am: 10.08.2018 13:34:30 Gelesen: 47676# 11 @  
@ KaraBenNemsi [#10]

Ich erforsche den weißrussischen Teil des Ostlands und habe in den letzten 15 Jahren nicht eine derartige Karte aus diesem Teil des Ostlands gesehen.

Schade.

Ich sammle Ostland nicht rein nach Generalbezirken, sondern unter postalischen Gesichtspunkten.

Da Dich Weißruthenien vorrangig interessiert, hier nochmals ein Beleg vom Sitz des Generalkommissars in Minsk (aus dem Sammlungsgebiet Feldpost).

Feldpostbrief (stummer Stempel) vom 4.4.1943 nach Wien. Absender ist ein SS-Mann in Minsk. Der Brief trägt das Dienstsiegel "Der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Weißruthenien (Referat-Nr.) 17" und einen Werbe-Aufkleber "Kultur und Wehrmacht / Veranstaltungen in Warschau".



Auf der Couvertrückseite keine Vermerke.

hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 10.08.2018 18:43:07 Gelesen: 47647# 12 @  
Hallo hajo22,

ich sammle Ostland nicht nach Generalbezirken, ich sammle "Ostland" nämlich gar nicht. Ich sammle die deutsche Besetzung Weißrusslands im 2. Weltkriegs. Dabei orientiere ich mich nicht an irgendwelchen Grenzziehungen der Nazis (z.B. "Ostland", "Generalbezirk Weißruthenien" - das sind alles Erfindungen der Nazis!), sondern, an den heutigen Grenzen Weißrusslands.

Dazu zwei (vielleicht nicht uninteressante) Beispiele:

1. gebührenpflichtiger Postverkehr "durch deutsche Feldpost", eingeliefert am 24.3.1944 in Brest-Litowsk, frankiert mit 8 Rpf. zum Ortstarif. Absender war die Deutsche Reichsbahn, Hauptbahnhof Brest-Litowsk (Gummistempel auf der Rückseite). Vorschriftsmäßig gekennzeichnet als Postverkehr durch deutsche Feldpost ist der Brief nicht.

Die Stadt Brest gehört heute zu Weißrussland. Nun die Preisfrage (freilich ohne Preis ;-): Das Thema in dem wir hier gerade schreiben lautet "Besetzung 2. Weltkrieg Ostland". Was hat der Beleg aus Brest-Litowsk mit dem Thema Ostland zu tun?



2. Einschreiben (provisorischer R-Zettel) des Dienstpostamtes Brest-Litowsk vom 1.4.1944 an einen Herrn Studienrat in Mannheim-Käfertal (rückseitig Eingangsstempel Mannheim-Käfertal / a vom -5.4.44- 7.), Einzeiler "Durch Deutsche Dienstpost Ukraine", mit Nachporto 42 Rpf. belegt, (nachträglich?) handschriftlich als Postsache gekennzeichnet. Der Umschlag dürfte wohl Stempelbelege oder ähnliches für einen Sammler enthalten haben. Soweit so gut. Die Frage hierzu: Warum hat dieser Beleg nichts mit dem Reichskommissariat Ukraine und - anders als der davor gezeigte - auch strenggenommen nichts mit dem Reichskommissariat Ostland zu tun?



Viele Grüße

Carsten
 
hajo22 Am: 10.08.2018 20:08:49 Gelesen: 47632# 13 @  
@ KaraBenNemsi [#12]

Vermutlich waren die Grenzen zwischen den einzelnen Kommissariaten des Ostlands sowie der Ukraine nicht abschließend festgelegt worden.

hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 10.08.2018 21:50:49 Gelesen: 47623# 14 @  
@ hajo22 [#13]

Brief 1:

Im Februar 1944 wurden die verbliebenen Restgebiete des "Reichskommissariats Ukraine" dem "Reichskommissariat Ostland", genauer dem "Generalbezirk Weißruthenien" zugeschlagen. Diese Restgebiete waren die Städte Brest, Kobryn und Pinsk mit ihrem Umland.

Somit gehört der erste Brief vom 24.3.1944 in die "Ostlandperiode" von Brest-Litowsk. Ein "Reichskommissariat Ukraine" gab es da gar nicht mehr.

Brief 2:

Am 1. April 1944 wurde mit dem "Erlass des Führers über die Ausgliederung des Generalbezirks Weißruthenien aus dem Reichskommissariat Ostland" [1] durch Hitler verfügt, dass "Weißruthenien" von da an unmittelbar dem Reichsminister für die besetzten Ostgebiete unterstehen sollte, also formell auf der gleichen Ebene rangierte wie das dann nur noch aus Litauen, Lettland und Estland bestehende "Ostland". Das bedeutet, dass der zweite Beleg vom 1.4.1944 strenggenommen nicht mehr zum "Ostland" und nicht mehr zum "RK Ukraine" gehörte, sondern nur und ausschließlich zum "Generalbezirk Weißruthenien".

Was ich damit sagen will ist, dass Weißrussland neben all den Kriegsgräueln, die die Menschen erdulden mussten, willkürlichen Veränderungen der administrativen Zuordnung innerhalb des Besatzungsapparates unterworfen war. Versucht man aber Weißrussland insgesamt im Blick zu behalten, dann muss man sich - speziell bei diesem von mir gewählten Sammelgebiet, nur darüber schreibe ich - zwangsläufig aus der einseitigen Fokussierung auf tradierte Sammelgebiete, die allesamt auf territorialen Nazischöpfungen basieren, lösen. So handhabe ich das jedenfalls. Und um Diskussionen vorzubeugen: Jeder mag das selbst entscheiden.

Viele Grüße

Carsten

[1]: genannter Führererlass zitiert nach Martin Moll, Führer-Erlasse 1939-1945, Nikol-Verlag, Hamburg 2011, S. 408 f.
 
hajo22 Am: 10.08.2018 22:22:19 Gelesen: 47608# 15 @  
@ KaraBenNemsi [#14]

Die Grenzen dieses "Ostgebietes" wurden mehrfach im Zeitraum 1941/43 geändert.

Im Laufe des Jahres 1944 wurde das "Reichskommissariat" nach und nach durch die Rote Armee zurückerobert. Brest kam dadurch zu Weißrußland, weil sich für das Rest-Kommissariat "Ukraine" eine eigene Verwaltung nicht mehr lohnte.

Möglicherweise eröffnest Du einen eigenen Thread für "Weißrußland"?

hajo22
 
hajo22 Am: 11.08.2018 10:09:31 Gelesen: 47565# 16 @  
Dienstbrief aus Minsk vom 12.3.1944 nach Tarnow. Zunächst nach (3) Tarnow/Mecklenburg adressiert, dann Fehler erkannt und berichtigt mit (7a) Tarnow/Generalgouvernement.

Frankiert mit 2x6 Pf. Dienstmarken aus dem Reich (DR Nr. 169).



Die Verwendung von Dienstmarken ist nicht so häufig zu sehen wie man annehmen könnte. Auf der Couvertrückseite keine Vermerke.

hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 11.08.2018 19:55:50 Gelesen: 47536# 17 @  
@ hajo22 [#16]

Hallo hajo22,

sind die Kreise für die Postleitzahlen gedruckt? Der für die 5 c steht schief und ist wohl gestempelt?

Grüße
Carsten
 
hajo22 Am: 11.08.2018 21:46:08 Gelesen: 47524# 18 @  
@ KaraBenNemsi [#17]

Der für die 5 c steht schief und ist wohl gestempelt?

So sehe ich das auch. Ich höre jetzt auf mit Minsk und Weißruthenien und zeige den Beleg, den ich eigentlich erst morgen präsentieren wollte, noch heute.

Einschreiben auf Vordruck-Couvert "Der Reichskommissar für das Ostland" aus Riga (Lettland) vom 4.7.1944 nach Mährisch-Ostrau, Ankunft 6.7.44.

Frankiert mit Reichsdienstmarken zu 30 Pf. und 2x12 Pf. (Fernbrief über 20gr.).



hajo22

Bitte mitmachen beim Thread.
 
KaraBenNemsi Am: 12.08.2018 01:06:43 Gelesen: 47502# 19 @  
Paketkarte (litauisch/deutsch) vom 23.1.1943 für ein 13,3 kg schweres Inlandspaket (portogerecht mit 2,15 RM freigemacht) aus Kedahnen (Kėdainiai) nach Janischken (Joniškis) im besetzten Litauen mit Notpaketkarte und Doppel der Notpaketkarte.






 
hajo22 Am: 13.08.2018 19:49:06 Gelesen: 47447# 20 @  
Paketkarte (Druckvermerk: C 20 DPOstl - 867 - 300.000 6.42 lett) aus Riga 4 vom 4.2.1943 frankiert mit 2x50 Pf. und 15 Pf. Ostlandmarken Hitler. Ankunftsstempel Janischken (Kreis Schaulen) 7.2.1943.





Paketkartenvordruck in deutscher und lettischer Sprache.

hajo22
 
hajo22 Am: 14.08.2018 14:37:35 Gelesen: 47415# 21 @  
Nicht so einfach zu finden sind Belege in das Ostland.

Portorichtiger 42 Pf. Einschreibbrief aus Hildesheim mit Sondermarken 2x20+10 Pf. Wehrmacht II und 2x1 Pf. Hitler vom 24.5.1944 nach Minsk, Ankunft 30.5.44.

Ob der Herr Baurat wohl Briefmarkensammler war?



hajo22
 
KaraBenNemsi Am: 14.08.2018 21:57:32 Gelesen: 47381# 22 @  
@ hajo22 [#21]

Hallo hajo22,

ja, war er der Herr Baurat, allerdings mit einem Schwerpunkt auf Stempeln, vgl. Wolfgang Maassen, Wer ist wer in der Philatelie?, Ausgabe 1999.

Dass eingehende Post viel, viel seltener ist, beobachte ich auch. Allerdings ist wohl auch das Sammlerinteresse daran viel geringer.

Viele Grüße

Carsten
 
hajo22 Am: 15.08.2018 14:55:54 Gelesen: 47337# 23 @  
Komplette Zeitungsschleife aus Riga (Lettland) der "Marine-Frontzeitung im Ostland" in der Originalfaltung adressiert an eine Privatperson in Torgau nachgeschickt nach Stollberg.

Sendung mit Feldpost, keine Frankatur erforderlich.

Dienststempel: "Mar.-Frontzeitung im Ostland * Marine-Propag.-Abt. Nord".





hajo22
 
hajo22 Am: 16.08.2018 18:59:21 Gelesen: 47295# 24 @  
Paketkarte (litauischer Vordruck) aus Vilnius vom 17.4.1942 nach Joniskis. Frankiert mit 15 und 30 Pf. Hindenburg + 5 Pf. Reichsmarke Hitler.

Der Benachrichtigungsschein vom 20.4.42 (in russischer und litauischer Sprache) ist auf der Rückseite der Paketkarte seitlich angeklebt, so daß ich die Rückseite der Paketkarte nicht zeigen kann, weil ich den Benachrichtigungsschein nicht knicken möchte.

Auf jeden Fall wurde das Paket am 24.4. abgeholt und mit Unterschrift bestätigt (auf dem hier nicht sichtbaren Teil der Paketkarte).



Interessant finde ich, daß hier 1942 noch keine Ostlandmarken Verwendung fanden, sondern Reichsmarken (Hindenburg und Hitler) verklebt wurden.

hajo22
 
hajo22 Am: 17.08.2018 12:09:32 Gelesen: 47256# 25 @  
Luftpostbrief aus Tallinn (Reval) vom 2.11.1943 nach Gleiwitz. Frankiert mit 4x1 Pf. + 5 Pf. + 8 Pf. = 17 Pf. Ostlandmarken Hitler. Die Frankatur setzt sich zusammen aus 12 Pf. für den Fernbrief bis 20 gr + 5 Pf. Luftpostzuschlag bis 20gr.

Weiß jemand was eine "Köievabrik" sein soll? Ist wohl eine Fabrik, aber was wird da hergestellt?

Soll wohl eine "Seilfabrik" sein, soweit ich recherchieren konnte. Kann auch falsch sein.

17 Pf.-Frankaturen sind bei Ostlandbriefen keine Seltenheiten, sondern (fast) Normalitäten, denn die Briefe ins Reich wurden überwiegend mit Luftpost verschickt.



hajo22

Bitte mitmachen, es gibt so viel Interessantes beim Sammelgebiet "Ostland".
 
hajo22 Am: 18.08.2018 16:20:46 Gelesen: 47217# 26 @  
Postsache vom "Telegraphen Bauamt Ostland / B.Bez. Minsk" an den Generalpostkommissar Ostland in Riga. Durch Deutsche Dienstpost Ostland, stummer Stempel vom 10.3.1942. Rückseite Ankunftsstempel Riga 16.3.1942.



hajo22
 
hajo22 Am: 19.08.2018 10:09:57 Gelesen: 47181# 27 @  
Einschreibbrief über 20gr. aus Gudziuny/Kedahnen (Litauen) vom 6.12.1943 nach Halle an der Saale, Ankunft 8.12.43.

Frankiert mit Ostlandmarken zu 2x25 Pf. + 6 Pf., damit um 2 Pf. überfrankiert. Wahrscheinlich hatte der Absender, der den Brief schon frankiert beim Postamt abgab, keine 4 Pf.-Marke zur Hand gehabt.



hajo22
 
hajo22 Am: 20.08.2018 19:48:38 Gelesen: 47152# 28 @  
Feldpostbrief (portofrei) per Luftpost vom 9.6.1942 (stummer Stempel von Riga) nach Hamburg.

Die Luftpostgebühr wurde mit Ostlandmarke zu 5 Pf. (Brief bis 20 gr) entrichtet.



Die Feldpostnummer 05782 (Küstenüberwachung) steht auf der Couvertrückseite.

hajo22
 
hajo22 Am: 21.08.2018 11:28:20 Gelesen: 47133# 29 @  
Brief aus Tallinn (Reval) vom 12.11.1943 nach Leuna. Portorichtig frankiert mit 2x6 Pf. Ostlandmarken für einen Fernbrief bis 20 gr. Roter Kastenstempel "Durch Deutsche Dienstpost Ostland".

Absender ist die Baltische Öl GmbH in Reval.



hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 21.08.2018 19:08:25 Gelesen: 47113# 30 @  
Hallo zusammen,

obwohl nicht mein Sammelgebiet findet man doch das ein oder andere in seiner Sammlung zum Thema Ostland. Diesen Brief habe ich mir allerdings bewusst gekauft unter dem Aspekt "Incoming Mail" ins Generalgouvernement. Einfacher Brief mit Luftpost von einem Postinspektor beim Generalkommissar Ostland an einen Postamtmann bei der Deutschen Post Osten in Krakau, Zentralpostkasse. Der Brief wurde unter dem Hinweis Durch Deutsche Dienstpost Osten versandt, also nicht durch die Dienstpost Ostland.


 
KaraBenNemsi Am: 21.08.2018 21:10:39 Gelesen: 47092# 31 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#30]

Hallo Jürgen,

Post vom Ostland ins GG ist nicht übermäßig häufig - soweit ich das beobachten konnte. Was den Hinweis "Durch Deutsche Dienstpost Osten" angeht: Nun ja, der Brief wird schon durch die Deutsche Dienstpost Ostland gelaufen sein. Es könnte sich auch einfach um eine Falschbezeichnung handeln wie bei dem nachstehenden Beleg, der aus Minsk (Ostland) nach Göppingen gelaufen ist und eben auch "Dienstpost Osten" aufweist, wo "Ostland" stehen müsste.

Bei der Gelegenheit: Hat jemand eine Idee was die "Arbeitsgemeinschaft Hannover" war, bei deren Außenstelle in Minsk der Absender arbeitete?


 
Jürgen Zalaszewski Am: 22.08.2018 19:55:06 Gelesen: 47030# 32 @  
@ KaraBenNemsi [#31]

Hallo Carsten,

ja, könnte natürlich sein, eine Falschbezeichnung. Wer hat auch damals immer gewusst, wie die korrekten Bezeichnungen lauten mussten.

Zur "Arbeitsgemeinschaft Hannover, Außenstelle Minsk" habe ich keine Informationen, ich befürchte aber, das war etwas, was nicht gut war. Nur so ein Bauchgefühl.

Zurück zur Philatelie. Dann zeige ich heute einen Brief im Europatarif aus Warschau (GG) nach Riga, vorschriftsmäßig am Schalter aufgeliefert - davon zeugen die zwei Stempelabdrucke - und durch die deutsche Zensur gelaufen.



Beste Grüße

Jürgen
 
hajo22 Am: 22.08.2018 21:44:33 Gelesen: 47009# 33 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#32]

Kleine Ergänzung: Die Zensurstelle Königsberg führte den Buchstaben "a".

hajo22
 
hajo22 Am: 23.08.2018 19:14:51 Gelesen: 46973# 34 @  
Portofreier Einschreib-Feldpostbrief aus Wesenberg/Ostland (Rakvere/Estland) mit stummen Stempel vom 28.3.1943 nach Dresden, Ankunft Rückseite 31.3.43. Absender ist die Dienststelle FP-Nr. 45465.



hajo22
 

Das Thema hat 109 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 4 5 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.