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Thema: Die provisorischen Einschreibemarken der SCADTA 1922-1923
Das Thema hat 55 Beiträge:
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22028 Am: 16.12.2019 09:53:17 Gelesen: 14526# 1 @  
Ein weiteres kleines Sammelgebiet von mir sind u.a. die provisorischen Einschreibemarken der SCADTA 1922-1923. Die meisten nicht alle bekannten, Marken davon sind im Michel Katalog unter SCADTA als Mi-Nr. 21-26 sowie Mi-Nr. 40 F gelistet.

Es muss klar gesagt werden, dass die Angeben in ALLEN Katalogen und Handbüchern unvollständig, insbesondere hinsichtlich der Verwendungsorte und Zeiten sind, auch gibt es einige Marken die seit zig-Jahren bekannt sind aber noch immer nicht den Weg in die Standardkataloge gefunden haben. Und, "Asche auf mein Haupt", auch meine Internetseite dazu dümpelt mangels Zeit seit Jahren vor sich hin. Nun aber, da ich aber das Stück hinter dem ich seit Jahren her war ersteigern konnte, wollte ich mich diesem Thema mal annehmen.

Beginnen hier mit einer kurzen Einführung:

Als die SCADTA 1921 ihre Postdienst aufnahm gab es noch keinen Einschreibedienst ergo auch keine Einschreibemarken. Es ist bis heute nicht bekannt wann die SCADTA formell damit begann Einschreibebriefe zu akzeptieren, es muss nach meiner Auffassung dazu Unterlagen in den Archiven der Post n Bogota/Kolumbien geben, bisher habe aber weder ich noch Sammlerfreunde in Kolumbien dazu was gefunden.

Beginnen wir daher erst mal mit der frühesten bekannten R-Marke der SCADTA, mein eigenes Weihnachtsgeschenk (falls sie denn noch rechtzeitig vor dem Fest eintrifft).

Am 5 Mai 1922 wurden wegen eines Mangels an 30 Centavos-Marken im SCADTA Büro in Bogota einige wenige Briefmarkenbogen mit einem Handstempel, der Überlieferung nach aus einem Spielzeug-Druckset, mit neuem Wert zu 30 cent(avos) überdruckt, dabei seltsamerweise auch ein Exemplar mit einem "R" der späteren Type 1. Man spricht von ca. 200 Marken die überdruckt wurden, davon sind nur 2 Handvoll bekannt.



Dies ist wahrscheinlich der erste Versuch, eine SCADTA-Marke für Einschreibebriefe einzuführen, ein Dienst welcher erst einige Monate später mittels Marken welche mit einem Gummi-Handstempel "R" wie der auf dieser Marke verwendeten Type auf Marken der späteren Ausgaben eingeführt wurde. Er wird als Versuchsüberdruck angesehen da die SCADTA den Service für Einschreiben erst später im Jahr 1922 eingeführt hatte.

Die nur mit 30 cent überdruckte Marke hat die Mi-Nr. 28. Es gibt nun, wie wir später sehen werden, einige Ungereimtheiten mit der Nummerierung der Marken in den Katalogen, die ist aber dem Umstand geschuldet dass die späteren Provisorien mit dem "R" Aufdruck die Hausnummern der Urmarken bekamen aber keine eigene (Haupt)Nummer.

http://fuchs-online.com/scadta/index.htm
 
Martin de Matin Am: 16.12.2019 10:48:22 Gelesen: 14516# 2 @  
@ 22028 [#1]

Für ein einmaliges Stück, war die Marke im New York, im Verhältnis zur Seltenheit, günstig zu haben. Der Schätzpreis war 1500 - 2000 Dollar und der Zuschlag war "etwas" höher. Die SCATA-Marken hatte schon lange mein Interesse geweckt, aber es kamen andere Sammelgebiete dem richtigen Beginn dazwischen.

Gruss
Martin
 
22028 Am: 16.12.2019 11:54:10 Gelesen: 14499# 3 @  
@ Martin de Matin [#2]

Ich sehe du verfolgst den Markt und die Auktionen, günstig, na ja, mein Max-Gebot mittels einen Kommissionär lag geringfügig darunter, aber der Kommissionär hatte ein Gefühl für die Sache. ;-)

SCADTA ist ein interessantes Gebiet, hatte dies viele Jahre mal recht intensiv gesammelt, die Sammlung fiel dann aber vor 25 Jahren einem Hausbau "zum Opfer", nur die provisorischen Einschreibemarken blieben.

Um SCADTA komplett und ich meine inklusive Briefe zu sammeln ist das Gebiet eigentlich zu groß und umfangreich, die meisten mir bekannten Sammler sammeln nur einige Teile daraus, insbesondere die Länderaufdrucke (auch Konsularmarken genannt) werden gerne in Ländersammlungen mit aufgenommen. Das führt aber vom Thema hier weg, hier geht es wie im Titel genannt, nur um de Provisorischen Einschreibemarken von 1922-1923.
 
22028 Am: 17.12.2019 09:56:56 Gelesen: 14455# 4 @  
Nachdem ich im ersten Posting den Probeüberdurck für die Einschreibemarken zeigte, geht es weiter mit der frühesten bekannten Verwendung. Der "Zitat eines Auktionshauses" einer der führenden Spezialisten von SCADTA meinte die Einschreibemarken wurden im Juli 1922 ausgegeben habe ich in meiner Sammlung einige Briefe vom Mai und Juni 1922, aber es kann/darf ja nicht sein dass ein kleiner Sammler aus Deutschland mehr weiss als ein großer Kolumbianischer Sammler.



Brief vom 22 Mai 1922 von Bogota nach Berlin mit einer 20 Ctvs. Einschreibmarke Type I, violett, dazu SCADTA 20 Ctvs. Marke sowie diverse Kolumbianische Staatspostmarken. Die Marken der Kolumbianischen Staatspost wurden wie vorgeschrieben erst in Barranquilla bei Übergabe von der SCADTA an die Kolumbianische Staatspost, zur Weiterleitung nach Deutschland, gestempelt. Der Brief trägt den runden violetten Stempel Nr. 204 welcher vermutlich von der Devisenkontrollstelle in Hamburg stammt.

Portozusammenstellung:

Gesamtporto des Briefes: 95 Centavos
Transportrichtung: Flussabwärts

Portoaufteilung:

50 Ctvs. SCADTA Luftpostporto (2. Gewichtsstufe, 15 - 30 Gramm)
20 Ctvs. SCADTA Einschreibporto
15 Ctvs. Staatsporto (2. Gewichtsstufe, 20 – 40 Gramm)
10 Ctvs. Kolumbianische Staatspost, Einschreibporto.

Der Brief war also zwischen 20 und 30 Gramm schwer.

Mit meinem nächsten Posting werde ich dann mal die verschiedenen Typen der "R" Handstempel vorstellen.
 
22028 Am: 18.12.2019 11:47:27 Gelesen: 14418# 5 @  
Bevor dieser Threat mangels Interesse im Nirvana verschwindet, hier mal ein Bid zeigen wie die unterschiedlichen R-Aufdrucke aussehen. In Kürze werde ich dann auch die Marken zeigen welche mit diesen Handstempeln überstempelt wurden.

De Bilder stammen aus dem Handbuch "Los Primeros Cincuenta Anos de Correo Aereo en Colombia by Eugenio Gebauer & Jairo Londono T., published in 1975. by Avianca


 

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