Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (54) DDR: Postkontrolle der DDR Zollverwaltung
Das Thema hat 66 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
HouseofHeinrich Am: 13.03.2012 12:40:19 Gelesen: 76271# 1 @  
Briefmarken Umschlag DDR

Hallo Briefmarken Freunde,

habe hier auch noch was aus der ehemaligen DDR.

Leider kann ich nur dazu sagen daß mein Vater im Ausland Briefmarkenfreunde hatte und dann haben die immer getauscht mit Briefen.

Warum dieser Brief nicht aus der DDR raus ging kann ich nicht sagen, vielleicht zu wenig Briefmarken darauf oder die Staatssicherheit hatte ja da auch immer noch was zu sagen.

Wenn jemand mehr weiß dazu, würde ich mich freuen dazu was zu hören. Könnte so was auch was wert sein ? Wenn nicht habe ich immer noch eine schöne Erinnerung an unsere alte DDR.

Im Voraus Dank an alle lieben Sammlerfreunde.

mfg Heinrich


 
Stefan Am: 13.03.2012 18:53:52 Gelesen: 76228# 2 @  
@ HouseofHeinrich [#1]

Befindet sich auf der Briefumschlagrückseite ein grünweißer Aufkleber (in der Form eines Einschreibezettels) des Philatelistenverbandes der DDR, welcher die Sendung als Tauschsendung ausweist?

Gruß
Pete
 
HouseofHeinrich Am: 13.03.2012 20:37:16 Gelesen: 76204# 3 @  
Hallo Pete,

nur was auf der Vorderseite zu sehen ist, mehr ist da nicht drauf.

mfg

Heinrich
 
heide1 Am: 13.03.2012 20:46:50 Gelesen: 76203# 4 @  
@ HouseofHeinrich [#1]

Moin,

wegen zuwenig Marken ging er bestimmt nicht zurück - sondern vermutlich wegen zu viel Marken im Umschlag. Das war nicht erlaubt, außer über den Philatelistenverband und nur bestimmte Mengen. Es gab scharfe Bestimmungen dazu. Hier werden sich die Spezialisten bestimmt noch äußern.

Gruß Jürgen, der ähnliche Umschläge hat.
 
Sachsendreier53 Am: 14.03.2012 17:38:10 Gelesen: 76126# 5 @  
Hallo Heinrich,

ein sehr schöner Umschlag für Sammler von DDR Zollbelegen, unbedingt aufheben ! Der Wert kann heute bei 10,00 € liegen. Für die Postgeschichte DDR - unbezahlbar ! Wenige von den Briefen sind noch erhalten. Der Dreieckstempel (Zollverwaltung-Frankfurt/Oder 13) wurde nach der Konfiszierung der zu vielen Sondermarken, die wahrscheinlich nicht ordnungsgemäß registriert waren, auf der geschwärzten Adresse aufgebracht. Der Rundstempel Nr.71 beglaubigte das Postvergehen, bin mir aber nicht ganz sicher.

Claus
 
Totalo-Flauti Am: 14.03.2012 18:38:59 Gelesen: 76115# 6 @  
Hallo Heinrich,

diese Art von Stempel gibt es seit ca. 1952. Durch die Staatssicherheit der DDR wurde eine Kontrolle der Post aufgebaut. Unter dem Namen der Post wurden "Kontrollpostämter" (KPA) eingerichtet. Seit 1954 wurden durch die Staatssicherheit die Kontrollen intensiviert. Um den größeren Umfang der Kontrollen entsprechen zu können, wurden die Ämter ausgebaut und in "Postkontrollämter" (PKA) umgewandelt.

Ab 1962 wurde dann eine weitere Namensumwandlung in "Zollverwaltung der DDR" vollzogen. Man kann davon ausgehen, das solche "Postämter" wohl für jede größere Stadt eingerichtet waren, insbesondere für die Bezirksstädte mit ihren Postbezirksverwaltungen. Der Nummernstempel sollte für den jeweiligen Beamten, der die Kontrolle durchgeführt hatte, stehen.

Es gibt übrigens eine Veröffentlichung über die Postkontrollämter von Herrn Hermann-Josef Müller (2007, 2.Auflage, Zollkontrolle der STASI - Handbuch und Katalog).

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti
 
Sachsendreier53 Am: 15.03.2012 11:12:24 Gelesen: 76057# 7 @  
Dieser Geschenkebrief aus Halle mit dem Aufgabedatum 14.07.87, wurde durch das Postzollamt Halle 54 kontrolliert, am 16.9.87 versiegelt und an die Dienststelle des Ausgabepostamtes zurückgesandt. Beigedrückt der Beamtennummernstempel 513. Die Postsendung entsprach nicht den Ausfuhrbedingungen der DDR (Nr.11).

Der Inhalt der Sendung wurde durch einen Mitarbeiter wie folgt auf der Vorderseite des Umschlages mit roten Kugelschreiber dokumentiert; 1 x 10,00 Mark sichergestellt 22.9.87 - 1 Kinderkochbuch sichergestellt 23.9.87 - "Kinderkochbuch an Mitarbeiter verkauft" 2.12.87.

So kamen "Postspione" billig an Weihnachtsgeschenke.

Claus


 
Siegbert Am: 15.03.2012 20:23:42 Gelesen: 76019# 8 @  
Die von den Kontrollämtern zurück geschickten Sendungen enthielten meist Briefmarken oder Sachen die nicht erlaubt waren. Zum Beisoiel eine Seite aus einer Zeitung mit einer Sterbeanzeige aber all das gehört nicht zum Thema.
 
Sachsendreier53 Am: 31.08.2012 10:50:44 Gelesen: 75183# 9 @  


Diese vorliegenden Briefe (Abb. Vorder- und Rückseite) wurden auf Grund des §8 von der Postbeförderung ausgeschlossen, da sich in den Briefen in- bzw. ausländische Zahlungsmittel befanden, was nach Absatz 1b der Postanordnung verboten war.

Der linke Briefumschlag ist ein unzustellbar, unterfrankierter (üblich 20 Pf) und amtlich geöffneter Brief, abgestempelt vom Bahnpostamt Halle am 30.12.1985. Am 8.1.86 ging der Brief zurück an das Bahnpostamt, da der Adressat im Stadtgebiet Halle nicht ermittelt werden konnte. Die Rückseite: Am 24.01.86 wurde der Brief durch das Hauptpostamt Halle (Nachforschungsstelle) amtlich geöffnet, um nach dem Absender zu forschen. Dabei wurden 10.- M Bargeld sichergestellt.

Der rechte abgebildete Umschlag, gestempelt am 19.1.1988, blieb gleich beim Bahnpostamt Halle, weil bei der Durchleuchtung des Briefes Geld gesichtet wurde. Die Postsendung verstieß gegen die gesetzlichen Bestimmungen, somit wurde der Brief amtlich geöffnet. Am 26.1.88 wurde der Absender benachrichtet. Wo die 24.- Mark am Ende geblieben sind ?

Ob die handschriftlichen Nummern auf den Vorderseiten der beiden Briefe postalisch zu deuten sind, ist noch nicht bekannt. Es könnte die Anzahl der geöffneten Briefe sein, oder die Nummer des Zurückweisungsverzeichnisses.

Claus
 
Pilatus Am: 31.08.2012 20:46:25 Gelesen: 75141# 10 @  
@ Totalo-Flauti [#6]

Hallo, werter Meister, wo Du Deine Weisheiten her hast, entzieht sich meinem Verständnis. Ich habe bis 1964 13 Tauschpartner im Ausland gehabt. Bundesrepublik, Dänemark, Österreich, Polen, 2x Sovietunion, 3x Indonesien, Australien, Schweden, CSSR, und Israel. Mit allen galt als ausgemacht, daß jeder nur einen Satz der Neuerscheinung schickte. In den ganzen Jahren ist alles glatt gelaufen.

Alle Postsendungen sind sowohl in der einen, wie auch in der anderen Richtung einwandfrei gelaufen. Ich habe auch nie die Spur einer Kontrolle an den Sendungen feststellen können. Die Regelung zum Tausch über den Philatelistenverband wurde erst 1963/64 eingeführt. Da ich zu der Zeit beruflich sehr stark eingespannt war, mußte ich den Tauschverkehr einstellen.

Beste Grüße Pilatus
 
Lothar Schrapp (RIP) Am: 31.08.2012 22:50:03 Gelesen: 75121# 11 @  
Hallo zusammen,

für diejenigen, die die Art der Kennzeichnung von beanstandungsfreien Tauschsendungen nicht kennen, zeige ich hier einen Beleg, der auf der Rückseite einen grün-weißen Aufkleber mit dem Text Tauschsendung ZKPH X 82191 a enthält und links und rechts mit einem kleinen Stempel (Nr. 040) versehen ist.



Der Brief stammt aus 1412 Sachsenhausen und wurde in 1406 Hohen Neuendorf als Einschreiben aufgegeben.



Wer besonderes Interesse an Belegen dieser Art hat, dem könnte ich wahrscheinlich helfen und 10 bis 15 DIN-A-4-Umschläge (aus Karton-Material) vermitteln.

Mit freundlichen Sammlergrüssen
Lothar Schrapp
 
Pilatus Am: 31.08.2012 23:17:18 Gelesen: 75114# 12 @  
@ Lothar Schrapp [#11]

Ja, aber eben erst ab ca 1964.

Gruß Pilatus
 
Lothar Schrapp (RIP) Am: 31.08.2012 23:27:51 Gelesen: 75112# 13 @  
@ Pilatus [#12]

Hallo Lothar,

ich werde per Mail Kontakt mit Dir aufnehmen und versuchen, zu sondieren.

Gruß aus dem Münsterland
Lothar Schrapp
 
philamotiv Am: 09.10.2012 11:49:27 Gelesen: 74735# 14 @  
Hallo,

ich kenne solche Briefe zur Genüge aus der DDR-Zeit. Da keine Tauschkontrollmarke auf der Rückseite war, ging der Brief wegen des Inhaltes an den Absender zurück. Der Zoll, besser die Kontrollstelle der Staatssicherheit, bezog sich dabei auf die geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Es reichte die Beilage einer einzigen Briefmarke oder nur eines Zeitungsausschnittes um den Brief auf diese Weise zurückzusenden. Manchmal wurde der Inhalt "einbehalten", manchmal zurückgeschickt.

Als selten würde ich so etwas nicht bezeichnen. Bei einer intensiven Sammlertätigkeit wurden solche Rückläufer zur Routine. Übrigens wurde beim "Zoll" fein säuberlich alles dokumentiert, so wurde der Inhalt, insbesondere beiliegende Schreiben, kopiert und archiviert. Ich konnte Mitte der 80er-Jahre auf Grund eines Einspruches direkt bei dieser Behörde meine Akten sehen und war erstaut, wie akribisch alles festgehalten wurde.
 
drmoeller_neuss Am: 09.10.2012 12:28:27 Gelesen: 74717# 15 @  
@ Sachsendreier53 [#9]

Zu den beiden Briefen möchte ich doch meine Anmerkungen machen: Während Briefe aus und nach der DDR entweder von der Stasi selbst oder beauftragten Stellen flächendeckend "gefilzt" wurden, trifft das auf Inlandsbriefe innerhalb der DDR nicht zu. Dafür wären auch gar nicht die Kapazitäten vorhanden gewesen. Natürlich gab es genügend DDR-Bürger, die unter der "Aufsicht" der Stasi standen, und für deren Post man sich auch interessierte. Wer politisch unbehelligt war, konnte problemlos Geld im Brief schicken und empfangen. Auch wir Westler haben das so gemacht. Geld aus der BRD in die DDR im Brief schicken, war riskant. Also hat man das den Verwandten zugedachte Bargeld in die DDR mitgenommen und von dort aus geschickt. Die DDR-Post war zuverlässig und Sendungen sind so gut wie nie gestohlen worden.

Auch die beiden Briefe zeugen von der Ehrlichkeit der DDR-Post:

Der Brief an Martin Stude, abgeschickt am 30.12.1985 konnte nicht zugestellt werden. Der Absender wollte wohl ein "Neujährchen" schicken und der Empfänger war unter der angegebenen Anschrift nicht erreichbar (verstorben, verzogen, wer weiss?). Normalerweise gehen solche Briefe an den Absender zurück. Ein solcher war aber nicht angegeben, also musste der Brief amtlich geöffnet werden, was aber auch keine neuen Erkenntnisse brachte. An dieser Stelle wäre eine solche Sendung bei den meisten Postverwaltungen auf dieser Erde "verschwunden". Der oder die DDR-Postangestellte hat stattdessen fein säuberlich den enthaltenen Geldbetrag vermerkt, und sich das sogar noch bezeugen lassen. Wie auch im Bereich der Deutschen Bundespost werden auf diese Art und Weise entnommene Geldbeträge der Postverwaltung zugeführt, wenn sich der Absender und Eigentümer nach Fristablauf nicht mehr klären lässt.

Im übrigen ist der Brief als Ortsbrief innerhalb Halle mit 10 Pfg. ausreichend frankiert. Statt der Ortsbezeichnung hat der Absender "Hier" geschrieben, was in den Zeiten vor der Postautomatisierung und Briefzentren noch funktionierte, wenn auch damals nicht mehr der Vorschrift entsprechend.

Der zweite Brief gibt schon mehr Rätsel auf. Die Anschrift "Hennig, 85-17, Nr. 9, 8020 Dresden" ist schon ungewöhnlich. Vielleicht handelt es sich um ein Studentenwohnheim? Auf jeden Fall konnte die Postzustellung in Dresden damit nichts anfangen und hat das Teil wieder Richtung Heimat zurück befördert. Auch hier fehlt der Absender, also hat man das Absendepostamt mit den weiteren Recherchen betraut. Die Dresdner waren etwas schreibfaul und der Pfeil auf den Poststempel sollte ausdrücken: "zurück an BPA Halle 4005". Dort ist der Brief einen Tag später auch tatsächlich gelandet, wie der Eingangsstempel auf der Rückseite zeigt. In der DDR war E+1 die Regel, manchmal sogar E+0 bei Ortsbriefe, wenn man die in einen Briefkasten mit Frühleerung eingeworfen hatte.

Die Hallenser standen wieder vor dem Problem, den Absender zu ermitteln. Immerhin war der auf dem Briefbogen angegeben und wurde vom Postler in Rot vermerkt. Auch hier wurde nicht einfach das Geld unterschlagen, sondern fein säuberlich vermerkt. Bei dieser Gelegenheit hat aber die Post noch darauf hingewiesen, dass die Sendung gegen die gesetzlichen Bestimmungen der DDR verstösst. Im übrigen hat die Stasi nicht so auffällig gearbeitet und keine Spuren in Form von Aufklebern oder gar Unterschriften auf dem Poststück hinterlassen. Hier wurde diskret mit Wasserdampf gearbeitet. Falls das doch nicht so unauffällig geklappt hat, hatte man bei der Stasi auch Briefmarken und Poststempel vorrätig, um das "Missgeschick" zu vertuschen.

Summa, summarum, schöne Belege, auch wenn ich sie anders interpretiere.

Nebenbei zum Thema Geld im Briefumschlag: Nach der Privatisierung der Post werden solche Dinge nicht mehr durch Gesetze, sondern durch AGBs geregelt. Auch die Deutsche Post AG verbietet den Versand von Geld in Briefsendungen. Wer es trotzdem macht, bekommt beim Verlust eines Einschreibens keine Ersatzleistung. Am besten, man erinnert sich in solchen Fällen einfach nicht mehr daran, dass man Geld beigelegt hatte. Dann gibt es wenigstens 25 Euro plus das verklebte Porto.
 
Pilatus Am: 14.10.2012 23:38:58 Gelesen: 74574# 16 @  
@ drmoeller_neuss [#15]

Hallo zur späten Abendstunde, Geld im Brief zu versenden ist auch heute verboten. Meine Tochter ist bei der Post.

Gruß Pilatus
 

Das Thema hat 66 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.