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Thema: Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
merkuria Am: 06.09.2016 15:14:32 Gelesen: 426870# 1 @  
Mit dieser neuen Rubrik möchte ich all jenen Briefmarken hier einen Platz geben, die zwar schon gedruckt und zur Ausgabe vorgesehen waren, aber infolge irgendwelcher Gründe nie verausgabt wurden.

Ich beginne mit einer Ausgabe der französischen Antarktisgebiete TAAF:



Diese Marke mit einer Wertstufe von 87 F wurde bereits 1968 hergestellt, aber nie ausgegeben. Grund dafür waren die technischen Schwierigkeiten beim Erstflug der Concorde, der erst 1969 stattfinden konnte und nicht wie vorgesehen schon 1968. Nach dem erfolgreich verlaufenen Erstflug der Concorde am 2. März 1969 erfolgte die bild- und farbgleiche Ausgabe zu 85 F am 2. April 1969 (Mi Nr. 51)

Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2015 in NY unter Los Nr. 259 für 3‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 06.09.2016 17:49:04 Gelesen: 426836# 2 @  
@ merkuria [#319]

Interessantes Thema. :-)

Eine nicht verausgabte Briefmarke mit einem Aufdruck aus Uganda wurde vor einigen Monaten in [1] vorgestellt:

Als Urmarke wurde die Mi-Nr. 388 (Stanley Gibbons Nr. 438) vom 19.12.1983 verwendet. Die hier gezeigten Stücke tragen einen schwarzen Aufdruck zum "19th UPU CONGRESS HAMBURG" (unten mittig) sowie dem Symbol des Kongresses (rechts oben unterhalb der Nominale zu 700 Shilling). Die Marke ist nicht im Michel-Ostafrika (2014) gelistet. Der Stanley Gibbons East Africa with Egypt & Sudan (2014) erwähnt das Stück in einer Notiz nach der Nr. 439 ohne dabei eine Katalognummer zu vergeben oder zu bewerten.

Weiß jemand etwas über den Grund der Nichtverausgabung dieser Briefmarke?



Der Kongress des Weltpostvereins (UPU) in Hamburg fand vom 18.06.-27.07.1984 statt.


Gruß
Pete

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=127219#M1
 
merkuria Am: 08.09.2016 09:08:20 Gelesen: 426770# 3 @  
Diese Briefmarke aus Monaco sollte 1971 zum 500. Geburtstag von Albrecht Dürer erscheinen. Nach Drucklegung bemerkte man, dass der Vornamen des Künstlers mit ALBERT anstelle von ALBRECHT falsch geschrieben war. Die Auflage wurde bis auf einige Stücke vernichtet und am 18. Januar 1972 erschien mit Verspätung zum Dürerjahr die neue, berichtigte Ausgabe (Mi Nr. 1033)



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2015 in NY unter Los Nr. 849 für 600 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 10.09.2016 09:02:31 Gelesen: 426718# 4 @  
Mache mal weiter mit Österreich. Beide Marken und die genaue Beschreibung.

ANK-Wert 2015: 8a 105,00 und 8b 75,00 Euro.

Schöne Grüße aus Österreich, Meinhard



 
merkuria Am: 10.09.2016 10:14:03 Gelesen: 426704# 5 @  
Zu den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul war von der Post Lesothos eine Ausgabe mit der Abbildung von 4 verschiedenen Sportarten geplant (Mi Nr. 727-730). Bei der Drucklegung des 16 S. Wertes bemerkte man einen Fehler in der Darstellung der Nationalflagge. Diese 16 S. Wertstufe mit der Darstellung eines Fechters wurde bis auf einige Stücke vernichtet und mit dem Motiv des Springreiters der 3.50 M. Wertstufe ersetzt.



Dieser Fehler entstand, da sich Lesotho während der Entwurfszeit der Briefmarke 1987 eine neue Nationalflagge gab, welche auf der 12 S. Wertstufe berücksichtigt wurde.



Endgültige Ausgabe mit dem ersetzten 16 S. Wert.



Ein Paar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2015 in NY unter Los Nr. 534 angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 10.09.2016 12:25:53 Gelesen: 426685# 6 @  
Zu den Höhepunkten einer Österreich-Sammlung gehören diese 2 Werte: ANK 13 und 14. Zeige ORIGINALE.

Achtung: Es gibt auch NACHDRUCKE.

MfG, Meinhard




 
merkuria Am: 12.09.2016 09:09:40 Gelesen: 426634# 7 @  
Im Frühjahr 1944 plante die Post des Generalgouvernements die Ausgabe von 4 neuen Freimarken, die nach seinem Entwerfer benannte Pruchinger Ausgabe (Mi Nr. I-IV). Währendem die 6, 24 und 40 Groschen Wertstufen in Schalterbogen zur Verteilung bereit lagen, ist man sich beim 12 Groschen Wert (Panjewagen) dessen nicht sicher, weshalb er im Michel Katalog als Probedruck aufgeführt wird.

Die Herstellung dieser Ausgabe erfolgte in der Staatsdruckerei Wien. Da die Rote Armee ab dem Frühjahr ins Generalgouvernement einmarschierte, kamen diese Briefmarken nicht mehr zur Ausgabe.



Die Mi Nr. I-III dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2015 in NY unter Los Nr. 1262 für 700 US$ + Aufgeld verkauft.



Die weitaus seltener angebotene Mi Nr. IV dieser Unverausgabten wurde mit Attest an der gleichen Cherrystone Auktion 2015 in NY unter Los Nr. 1264 für 7‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Ein weiteres Exemplar der Mi Nr. IV wird aktuell auf der Handelsplattform Delcampe als Bogenrandstück mit Foto-Attest des BPP-Prüfers Michael Schweizer zu 9‘450 € angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 13.09.2016 22:51:23 Gelesen: 426591# 8 @  
@ merkuria [#319]

Ein tolles Thema, Jacques! Dazu gibt es einige schöne Sachen zum Zeigen!

Das wohl Bekannteste in Deutschland ist wohl der "Gscheidle-Irrtum", die Olympia-Marke 1980, die aus politischen Gründen zurückgezogen wurde (Olympische Spiele in Moskau).



Diese Marke wurde vernichtet, aber Minister Gscheidle (bzw. dessen Familie) hatte einen Bogen privat verwendet; rund zwei Dutzend Stück sind in den letzten 25 Jahren bekannt geworden.

Das oben stehende Stück wurde bei Rapp in Wil versteigert 2013 (Los 991). Der Zuschlag war immerhin CHF 44'000 + 22 % = CHF 53'680, was für einen geflickten Brief sicherlich sehr viel ist (Adresse wurde bearbeitet).

Es ist ein Brief an denselben Empfänger bekannt, mit GANZER Adresse! Dieser Brief wurde 2004 beim gleichen Auktionator verkauft und erzielte damals CHF 52'000 plus Zuschlag (Los 1560).

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 14.09.2016 08:32:04 Gelesen: 426561# 9 @  
Anlässlich des 70. Geburtstages des Dalai Lama im Juli 2005 plante Österreich die Ausgabe einer Sondermarke (Mi Nr. IX). Die geplante Briefmarke führte zu einem handfesten Politikum: China verwahrte sich entschieden gegen eine solche Ausgabe und machte zu diesem Zweck seine wirtschaftliche Bedeutung geltend.

Schlussendlich stand eine solche Ausgabe in keinem Verhältnis zu den Konsequenzen die Österreich gedroht hätten, weshalb die bereits vorbereitete Auflage zurückgezogen und das existierende Material vernichtet wurde. Nur einige wenige Vorabdrucke entgingen dem Reißwolf und gelangten in private Hände.



2008 versteigerte das Düsseldorfer Auktionshaus Felzmann das erste aufgetauchte Exemplar dieser Unverausgabten für 4‘500 € + Aufgeld. Laut Felzmann gibt es weltweit nur 30 Exemplare dieser Marke, davon würden 20 in der Fachwelt als unverkäuflich gelten. Andere Fachkreise sprechen hingegen von ca. 200 Exemplaren. Dass das Ergebnis für das erste aufgetauchte Stück ein absoluter Höchstpreis war, zeigen die Ergebnisse der nächsten Jahre:
An der Peter Rapp Auktion 2010 wurden für einen 10er Bogen mit Attest Soecknick 10‘500 CHF (damals 7‘900 €) + Aufgeld bewilligt, was einem Stückpreis von 790 € entspricht.

Zur Zeit wird ein Exemplar bei ebay.com für 1‘340 US$ und bei ebay.at gleich zwei Exemplare mit Attest Dr. Glavanovitz für zusammen 2‘600 € angeboten (1‘300 € pro Stück)

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Benjamin Voigt Am: 14.09.2016 20:26:13 Gelesen: 426517# 10 @  
@ merkuria [#7]

Um mal deutsche Auktionsergebnisse für die Serie vorzustellen:

Nr. I - III postfrisch wird meist zwischen 500 - 650 Euro zzgl. Aufgeld zugeschlagen.

Es gibt die Ausgabe auch mit anhängendem Leerfeld in Markengröße, da wurde vom Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer in Bonn in den letzten 24 Monaten ein Satz für über 1.000 Euro zzgl. Nebenkosten verkauft.

Für den Panjewagen den das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer im September 2015 versteigert hat, reiche ich in den nächsten Tagen den Zuschlag nach - dann sind die Preise auch mal vom deutschen Markt und nicht nur von US Auktionen, an denen sicherlich viele Sammler aus Deutschland bezüglich dem eventuellen Mehraufwand (Zoll) nicht teilnehmen.

Gruß

Benjamin
 
merkuria Am: 14.09.2016 23:59:06 Gelesen: 426496# 11 @  
@ Benjamin Voigt [#10]

Hallo Benjamin,

Danke für das Melden der deutschen Zuschläge. Bin mal gespannt was der Panjewagen in Deutschland bringt!

Grüsse
Jacques
 
merkuria Am: 16.09.2016 08:56:59 Gelesen: 426448# 12 @  
2001 plante die Deutsche Post eine Wohlfahrtsmarke mit dem Abbild der Schauspielerin Audrey Hepburn (Mi Nr. XIX). Das Bundesfinanzministerium musste aber auf die Ausgabe der bereits fertiggestellten Marken verzichten, da Hepburns Söhne und Erben ihre Zustimmung verweigerten. Sie hielten eine Briefmarke, die ihre Mutter mit einer Zigarettenspitze zeigt und damit zu gesundheitsschädlichem Verhalten anrege, nicht für wünschenswert. Das erste 2004 entdeckte gestempelte Exemplar wurde 2006 vom Auktionshaus Felzmann für 53.000 € versteigert. Über den Verbleib der vermuteten nicht vernichteten Exemplare sowie den bisher aufgetauchten Exemplaren kann man sich hier informieren [1].



Das erste entdeckte Exemplar, gestempelt am 14.10.2003 und ein postfrisches Randstück.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wohlfahrtsmarke_Audrey_Hepburn
 
Stefan Am: 16.09.2016 10:57:48 Gelesen: 426436# 13 @  
@ merkuria [#12]

2001 plante die Deutsche Post eine Wohlfahrtsmarke mit dem Abbild der Schauspielerin Audrey Hepburn (Mi Nr. XIX) . Das Bundesfinanzministerium musste aber auf die Ausgabe der bereits fertiggestellten Marken verzichten, da Hepburns Söhne und Erben ihre Zustimmung verweigerten.

Als Ergänzung zu deinem Beitrag und als kleiner Blickfang: Mir liegt eine Audrey Hepburn auf Beleg vor, gelaufen im November 2001 als Fälschung zum Schaden der Post. :-)

Die "Briefmarke" wurde scheinbar seinerzeit aus einem Artikel/Neuheitenankündigung einer philatelistischen Fachzeitschrift ausgeschnitten und weist deshalb keine Zähnung auf:



Die Fälschung wurde vor einigen Jahren in [1] vorgestellt.

Gruß
Pete

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=58087#M15
 
Heinz 7 Am: 16.09.2016 21:38:14 Gelesen: 426398# 14 @  
@ merkuria [#319]

1859 wurde das Fürstentum Moldau mit dem Fürstentum Walachei zu einem gemeinsamen Staat Moldau-Walachei vereinigt, dieser nahm am 24.1.1862 den Namen Rumänien an. Im Juni 1862 folgte dann die erste Briefmarkenausgabe für das vereinigte Fürstentum Rumänien: Die Ausgabe "Vereinigtes Wappen", drei Werte in den Landesfarben gelb-rot-blau.

Ende 1864 sollte dann ein Bildnis von Fürst Cuza, ebenfalls in 3 Werten und in denselben Farben, erscheinen. Die Briefmarke wurde gedruckt, dann aber doch nicht ausgegeben und wenige Wochen später durch eine andere Ausgabe ersetzt, ebenfalls ein Bildnis von Fürst Cuza, diesmal im Oval. Es handelte sich um Kompetenz-Streitigkeiten zwischen einem Ministerium und dem damaligen Postdirektor, die unabhängig voneinander Briefmarken-Drucke in Auftrag gegeben hatten! Wenigstens wurden die nicht ausgegeben Briefmarken dem Hersteller vergütet!



Die nun gezeigten Werte kamen doch in einem gewissen Umfang in den Verkauf und sind ungestempelt auch in grösseren Einheiten immer wieder zu finden. Gestempelt darf es diese Marken aber nicht geben.

Dies ist also ein sehr frühes Beispiel einer "nicht ausgegebenen Briefmarke weltweit"!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.09.2016 22:58:46 Gelesen: 426388# 15 @  
@ merkuria [#9]

Diese Marke gilt als "Entwurf", eine endgültige Version wurde gemäss "Michel" nicht hergestellt.

Wenn es nur ca. 30 Stück geben soll, dünken mich die von Dir angegebenen Preise sehr tief. Bei 200 Exemplaren sieht die Rechnung etwas anders aus. Im Katalog steht (stand) die Marke mit Euro 6'000 (Michel 2010).

Heinz
 
merkuria Am: 16.09.2016 23:55:45 Gelesen: 426384# 16 @  
@ Heinz 7 [#15]

Die Aussage der Existenz von nur 30 Stück stammt von Auktionator Felzmann. Woher er diese Information hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Diese Aussage wurde 2008 vor der Auktion des ersten aufgetauchten Exemplares gemacht und sollte wohl die Attraktivität des Loses, sprich den Preis heben.

Ich persönlich zweifle die Anzahl 30 sehr an, denn damit wären alleine mit den von mir in [#9] vorgestellten Exemplaren bereits 14 Stück im Handel! Hier glaube ich vielmehr der Aussage des renommierten Schweizer Auktionators Peter Rapp, der 2010 die Anzahl existiernden Exemplare auf 200 Stück einschätzte.

Ein österreichischer Händler bietet übrigens die Dalai Lama Marke aktuell mit Attest für 990 Euro an ! [1]

Gruss
Jacques

[1] http://briefmarken-stari.at/index.php?page=product&info=2495
 
merkuria Am: 18.09.2016 09:07:01 Gelesen: 426340# 17 @  
Am 19. Juni 1941 verausgabte Italienisch-Ostafrika eine Sonderausgabe zur Deutsch-italienischen Waffenbrüderschaft (Mi Nr. 55-63).



Normalausgabe

Was viele Sammler nicht wissen: von diesem Satz waren 4 Wertstufen (10, 50, 75 Centesimi und 1.25 Lire) mit Anordnung der Wertziffer in einem Kästchen innerhalb des Bildes wie bei der 1 Lira Flugpostmarke gedruckt, gelangten aber nie an den Postschalter. Das Wertzeichenkästchen wirkte störend im Bild, weshalb man diese 4 Werte in der Zeichnung den übrigen Wertstufen 5, 20 und 25 Centesimi anpasste. Die „Kästchenmarken“ wurden bis auf 100 Exemplare je Wertstufe vernichtet.

Einzig die Flugpostmarke liess man in ihrer alten Form zum Schalterverkauf zu, verausgabte aber am 20. Mai eine den übrigen Werten angepasste Zeichnung ohne Kästchen.



Diese unverausgabten „Kästchenmarken“ gehören zu den gesuchtesten Marken der italienischen Kolonialphilatelie und werden sehr selten angeboten. Alle vier zusammen wurden an der Cherrystone Auktion vom März 2014 in New York unter der Los Nr. 1058 für 5‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 19.09.2016 20:26:21 Gelesen: 426304# 18 @  
@ merkuria [#319]

Eine unscheinbare Marke ist eine grosse Rarität:



1901 bildete die Post von Great Britain das Bild des neuen Königs ab, King Edward VII. - Der Wert zu 2.5 Pence erschien in blau; postfrisch ist die Marke (Mi 107 A) für Euro 10 zu haben (Michel 2010).

ABER:

Die oben gezeigte Marke wurde zu Ausgabe vorbereitet, kam dann aber nicht zur Ausgabe. Ich zitiere (aus dem Auktionskatalog):

"This stamp was printed and sent to the Stamp(ing) Department who did not consider the color satisfactory and orered the destruction of the stock. Only very few specimens survived."

Gemäss Stanley Gibbons Sepecialized hat diese Fast-Marke die Nummer M 15, ist aber nicht bewertet. Im Michel Raritäten-Katalog 2010 ist sie erfasst als Nr. VII. "violett auf dunkelkobalt" mit einem Katalogwert von immerhin Euro 30'000.

Die Marke wird neu angeboten bei Zanaria, Milano, in ihrer 7. Auktion vom 1.10.2016, Los 3030, zum Start-(?) oder Schätzpreis von stolzen Euro 40'000. Die Marke soll früher in den Sammlungen Allen und Corinthian gewesen sein.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
2huhu Am: 21.09.2016 12:29:49 Gelesen: 426266# 19 @  
Hallo,



diese 3 Sondermarken zum Thema "Kampf gegen die Malaria" wurden 1963 für die Post von Bhutan vorbereitet. Das Markenmotiv wurde aber abgelehnt, da der Buddhismus eine friedliebende Religion ist die nicht mit der Vernichtung von Leben (auch wenn es nur krankmachende Mücken sind) vereinbar ist.

Grüßle
Holger Reichert
 
merkuria Am: 22.09.2016 09:22:23 Gelesen: 426215# 20 @  
1984 boykottierte die Tschechoslowakei auf Druck der Sowjetunion die Olympischen Sommerspiele von Los Angeles. Eine mehrere Werte umfassende Sonderausgabe zu diesen Spielen war jedoch bereits gedruckt und zur Ausgabe bereit. Man beschloss, diese Marken nicht herauszugeben und die gesamte fertiggestellte Auflage wurde vernichtet. Dabei entgingen jedoch auf unerklärliche Weise 16 Exemplare der 1 Kcs Wertstufe der Vernichtung.



An der Cherrystone Auktion vom Juli 2007 tauchte dann aber unter Los Nr. 639 eine solche Unverausgabte sogar auf Brief auf! Dieser, bis heute einmalig bekannte Briefbeleg (Aufgabe am 6.12.1984 in Humenne nach Bratislava) erzielte einen für diese Rarität eher bescheidenen Verkaufspreis von 2‘500 US$ + Aufgeld.



An der gleichen Auktion wechselte auch ein ungebrauchtes Exemplar unter Los Nr. 638 für 2‘400 US$ + Aufgeld den Besitzer.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
2huhu Am: 22.09.2016 13:38:55 Gelesen: 426188# 21 @  
Hallo,



1920 wurde für das östliche Sandschhak von Cilicien 7 Marken vorbereitet. Dafür wurden Marken von Frankreich mit einem entsprechenden Aufdruck versehen. Aufgrund aktueller Ereignisse wurden sie dann aber nicht verausgabt.

Grüßle
Holger Reichert
 
Mondorff Am: 23.09.2016 12:43:46 Gelesen: 426150# 22 @  
Hallo,

Adolph von Nassau-Weilburg wird am 24. Juli 1917 auf Schloß Bieberich in Wiesbaden geboren und wird nach dem Tode von Wilhelm III, König Niederlande und Großherzog von Luxemburg, im Jahre 1890 Großherzog von Luxemburg,. Dies beendet die Personalunion zwischen dem Königreich der Niederlande und dem Großherzogtum Luxemburg; in den Niederlanden besteigt Königin Wilhelmina den Thron, aber der Nassauer Familienpakt ist formell: Nur ein männlicher Thronfolger kann im Großherzogtum den Thron erben.

Um den Einzug des Großherzogs Adolphe im Juli 1891 in seine neue Hauptstadt auch postalisch zu feiern, gab die Luxemburger Post einen Satz Briefmarken mit dem Brustbild des neuen Herrschers bei der Firma Enschedé aus Haarlem in Auftrag. Wegen Zeitmangels konnte die Druckerei nicht die ganze Serie zum gewünschten Datum liefern. Lediglich die 10 Cent. und 25 Cent.-Marken lagen am Tag des Einzugs an den Postschaltern auf - in Bogen zu 25 Stück in Zähnung 11½.

Eine weitere Marke zu 20 Centimes war vorgesehen. Sie fehlte. Der damalige Postdirektor Neumann hielt die gelieferte Marke zurück, wegen ihrer misslungenen Farbe: Sie war kastanienbraun statt gelb-orange, wie auch im Memorial, dem Luxemburger Amtsblatt, angekündigt.

Ein Verkauf am Schalter kam nach dem Ermessen des Postdirektors nicht in Frage. Dutzende Jahre ruhten die 100 gelieferten Kleinbogen, 2.500 Marken also, im Schrank des Direktors.



Ein altbewährter Freund des Direktors, Herr Nic. Wagner, Bürgermeister der Gemeinde Berdorf und Briefmarken-Großhändler, erbot sich das ganze Paket der Fehlfarbe 20 Centimes braun zum Nominalwert zu übernehmen.

Natürlich hatte Herr Wagner nicht aus Menschenfreundlichkeit gehandelt. Über "Senf's Briefmarken-Journal" wurden einzelne Marken für 5 Mark angeboten. Sofort nach dem Kauf der Marken versandte er eine Anzahl eingeschriebener Briefe an Geschäftspartner. Anfangs alle vom Postamt Wecker. In der notwendigen Mischfrankatur mit anderen Adolphe-Marken war jeweils die 20 Centimes braun mit ihrem Nominalwert inbegriffen.



Einzelfrankaturen der 20 C. braun, es war der Portosatz nach Belgien, sind nicht bekannt. Komplette Bogen kenne ich drei.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
Benjamin Voigt Am: 23.09.2016 14:28:33 Gelesen: 426127# 23 @  
@ merkuria [#7]

Auf der 145. Dr. Fischer Auktion erzielte eine Marke "Panjewagen" 6.400 zzgl. Aufgeld, was einen Endpreis ohne Mehrwertsteuer von 7.680.- Euro macht.

Beste Grüße

Benjamin
 
merkuria Am: 23.09.2016 15:02:26 Gelesen: 426122# 24 @  
@ Benjamin Voigt [#23]

Hallo Benjamin,

danke für das Nachreichen des deutschen Ergebnisses. Also für den Käufer ist der US-Preis (7'000 US$ + 20% Aufgeld = 8'400 US$ = 7'485 €) nur minimst interessanter, und dies auch nur, wenn man den Aufwand und die Risiken eines US-Einkaufs in Kauf nimmt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Benjamin Voigt Am: 23.09.2016 20:50:48 Gelesen: 426089# 25 @  
@ merkuria [#24]

Richtig, das Risiko des Überseeversandes sollte man in keinem Fall unterschätzen, aber am Ende spielen beide Zuschläge in selbiger Liga und beweisen das man sowohl in Deutschland als auch in USA für diese seltene Marke den gleichen Marktpreis erzielen kann.

Übrigens während der 48. Auktion (2001) wurde bei Dr. Fischer in Bonn ein Stück für umgerechnet 4.500.- Euro (also deutlich günstiger als heutzutage) versteigert.

Gruß

Benjamin
 
merkuria Am: 24.09.2016 09:38:06 Gelesen: 426061# 26 @  
Die heute vorgestellte Unverausgabte ist ein ganz spezieller Fall! Ursprünglich als Gebührenmarke für den Zoll gedacht, wurde sie nie für den vorgesehenen Verwendungszweck gebraucht, aber auch nie in dieser Form als Briefmarke verausgabt oder verwendet. Hier die Geschichte dieser Unverausgabten:

Der Generalinspektor des Kaiserlich Chinesischen Seezollamtes, Sir Robert Hart bestellte 1896 beim Zollkommissar James Campbell in London 650‘000 Gebührenmarken zu 3 Cents für den internen Gebrauch bei der Zolldirektion. Die Gebührenmarken wurden von der Firma Waterlow & Sons in London hergestellt und am 18. September 1896 nach China verschifft.

Im Januar 1897 wurde die Kaiserliche Chinesische Post ins Leben gerufen und gleichzeitig eine Änderung der Währung von Candarin in Cent und Dollar vollzogen. Da noch keine Briefmarken in der neuen Währung vorhanden waren, behalf man sich durch Aufdruck der neuen Wertstufen auf Marken in Candarin-Währung (Mi Nr. 16-28). Diese Bestände waren rasch aufgebraucht und so wurde beschlossen, den ganzen Bestand der gelieferten Zoll-Gebührenmarken für diesen Zweck zu verwenden.



Mi Nr. 29-34

Die sogenannten „Red Revenue“ wurden mit den notwendigen Aufdrucken in neuer Währung versehen (Mi Nr. 29-34) und als Briefmarken verwendet. Einzig 761 Exemplare ohne Aufdruck wurden bei der Postdirektion eingelagert. Was mit Diesen geschah, entzieht sich der Fachwelt.



Ein Einzelstück einer 3 Cent „Red Revenue“ ohne einen Aufdruck wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2013 in New York unter der Los Nr. 176 angeboten und für 130‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
2huhu Am: 24.09.2016 10:41:00 Gelesen: 426051# 27 @  
Hallo,

warum in die Ferne schweifen, wenn es auch unverausgabte Marken aus Deutschland gibt ...



Im Dezember 1919 / Januar 1920 verausgabte die Bayerische Post eine Ausgabe mit 3 Marken sowohl gezähnt als auch geschnitten. Dafür wurde eine Marke mit dem Nennwert zu 1 Mark in 3 verschiedenen Farben gedruckt und mit dem Aufdruck "Freistaat/Bayern" und einem neuen Wertaufdruck zu 1,25 M, 1,50 M und 2,50 M versehen. Ohne Aufdruck wurden diese Marken nicht verausgabt, aber geschnitten kommen sie im Briefmarkenhandel vor.

Grüßle
Holger Reichert
 
merkuria Am: 26.09.2016 08:44:33 Gelesen: 425975# 28 @  
Am 3. April 1956 verausgabte Monaco eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 538-559). Diese wurde aus wohl überschüssigen Beständen der 4 F bis 100 F Portomarken Mi Nr. 46-57 hergestellt. Mittels eines Aufdruckes wurde der ursprüngliche Verwendungszweck Timbre Taxe durchbalkt und ein neuer Nennwert aufgedruckt. Hier ist uns eine unverausgabte Wertstufe 30 F auf 1 F bekannt. Diese Marke kam nie an den Postschalter, wird aber von Zeit zu Zeit mit Echtheitsattest im Handel angeboten.



Ein solches Exemplar wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2014 in New York unter der Los Nr. 1160 angeboten und für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.09.2016 09:04:01 Gelesen: 425880# 29 @  
Am 10. Februar 1968 verausgabte Nordkorea eine Sonderausgabe mit Helden des Bürgerkriegs (Mi Nr. 848a+b – 849a+b). Der Michel-Katalog weist für beide Marken je zwei Farben mit gleichen Bewertungen aus. Dies ist nicht vollständig, denn eine offizielle Ausgabe ist nur von 848a in hellblauviolett und die 849a in lebhaftviolett erfolgt.



Verausgabte Farben

Die 848b dunkelgrün und die 849b dunkelroslila kamen in diesen Farben nie an den Postschalter und sollten als Unverausgabte katalogisiert werden. Der amerikanische Scott Katalog bewertet diese beiden Marken (Scott Nr. 827 + 829) mit je 500 US$.



Unverausgabte Farben

Gehandelt werden diese beiden unverausgabten Farbvarianten an verschiedensten Auktionen jeweils zusammen um 200 US$.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
2huhu Am: 28.09.2016 14:36:48 Gelesen: 425849# 30 @  
Hallo,



Am 16.08.1976 verausgabte das Königreich Bhutan 2 Sondermarken (1,25 NU und 2,50 NU) aus Anlass der 5. Gipfelkonferenz der blockfreien Staaten. Zwei weitere Werte zu 10 CH und 25 CH wurden wegen eines Fehlers in der Weltkarte nicht verausgabt.

Grüßle
Holger Reichert
 
merkuria Am: 30.09.2016 08:51:01 Gelesen: 425789# 31 @  
Am 22. Mai 1938 wurde in der Schweiz eine Pro Aero-Sonderflugmarke verausgabt (Mi Nr. 325). Die Marke erhielt einen Aufdruck 1938 / PRO AERO, der Werteindruck 50 Rappen wurde durchbalkt und mit einem Aufdruck auf neu 75 Rappen geändert. Die Besonderheit dieser Ausgabe besteht darin, dass sie nur an diesem Tag gültig war und ungestempelt nicht an das Publikum abgegeben werden durfte. In der Literatur finden wir Hinweise, dass trotzdem ca. 50 ungebrauchte Exemplare ihren Weg zu den Sammlern fanden.



Ich zeige diese Marke hier, weil sie in diesem (ungestempelten) Zustand als nicht ausgegeben gelten muss.

Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2011 in New York unter der Los Nr. 1338 angeboten und für 8‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.10.2016 08:36:58 Gelesen: 425532# 32 @  
Am 5. August 1969 plante Nordkorea die Herausgabe einer Sondermarke anlässlich der Jugend-Schachmeisterschaften der sozialistischen Länder (Mi Nr. 920). Aus unerklärlichen Gründen verzichtete man auf eine Ausgabe. Was mit den bereits hergestellten Marken geschah, entzieht sich der Kenntnis der Experten.



Der amerikanische Scott Katalog bewertet diese Ausgabe in einer Fussnote ohne Kat. Nr. mit 1‘000 US$.

Ein Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juni 2014 in New York unter der Los Nr. 1108 angeboten und für 800 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.10.2016 09:23:03 Gelesen: 425448# 33 @  
1952 plante Französisch Marokko den Bau einer Denkmal-Anlage für General Leclerc in Temara. Ein Teil der Kosten für dieses Projekt sollte mit den Einnahmen aus einer Zuschlagsausgabe abgedeckt werden (Mi Nr. 353-356). Das Vorhaben für diesen Bau wurde jedoch verworfen und die dafür vorgesehenen und bereits gedruckten Zuschlagsmarken vernichtet. Eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten gerieten aber trotzdem in Sammlerhände.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Januar 2013 in New York unter der Los Nr. 313 angeboten und für 450 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
JPC Am: 12.10.2016 18:07:13 Gelesen: 425334# 34 @  
@ merkuria [#20]

Geht es dabei nur im diese eine Marke? In einem älteren Album bei mir, bin ich auf folgende Marke gestoßen:



Hier fehlt allerdings der Zudruck zu den Olympischen Spielen.
 
merkuria Am: 12.10.2016 19:31:39 Gelesen: 425317# 35 @  
@ JPC [#34]

Du hast richtig erkannt, dass die von Dir gefundene Marke vom selben Graphiker, sprich Satz herkommt wie die Marke welche zur Olympiade überdruckt, aber nie ausgegeben wurde.

Es handelt sich dabei um den Satz Mi Nr. 2782-2785, ausgegeben am 9. September 1984 zum Thema Sport, die Olympische Idee.



Der 1 Kcs Wert dieser Ausgabe war mit dem Überdruck als Olympiamarke vorgesehen [#20], wurde aber nie ausgegeben. Ob alle 4 Marken der Serie Mi Nr. 2782-2785 mit Überdruck geplant aber nicht ausgegeben wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruss
Jacques
 
rudi63 Am: 12.10.2016 19:34:48 Gelesen: 425316# 36 @  
@ JPC (Nr. 34) (Nr.20)

Das ist die MiNr. 2784 - ohne Wert.

Nur die Marken ohne Inschrift und ohne Umrandung um die Olympischen Ringe wurden zurückgezogen.

Bisher ist nur der 1 Kc (selten) und 2 Kc (sehr selten) mit Inschrift bekannt. Alle mir bekannten Marken sind ohne Gummi und mehr oder weniger stark beschädigt. Mutmaßlich wurden die Stücke im Altpapier nach der Vernichtung "gefunden" (geklaut?).

Vor Jahren habe ich ein ungebrauchtes Exemplar ohne Gummi der 1 Kc mit Attest wesentlich günstiger erstanden.

Gruß
Rudi
 
merkuria Am: 12.10.2016 19:40:41 Gelesen: 425313# 37 @  
@ rudi63 [#36]

Hallo Rudi,

Nur die Marken ohne Inschrift und ohne Umrandung um die Olympischen Ringe wurden zurückgezogen.

sollte es nicht heissen: Nur die Marken ohne Inschrift und MIT Umrandung um die Olympischen Ringe wurden zurückgezogen.

Gruss
Jacques
 
JPC Am: 12.10.2016 20:53:28 Gelesen: 425294# 38 @  
Danke für eure Antworten. Die anderen drei konnte ich inzwischen auch bei mir finden. So sind sie nun wenigstens beisammen.
 
Schwämmchen² Am: 13.10.2016 00:06:00 Gelesen: 425274# 39 @  
Der letzte Satz der Ost China Postverwaltung hat es dann auch nicht mehr zur Ausgabe geschafft.

Anbei ein Wert aus dem Satz von sechs Marken (die rote 10.000$ wurde später noch für Überdrucke in der Volksrepublik China verwendet).


 
merkuria Am: 13.10.2016 09:07:55 Gelesen: 425243# 40 @  
Die heute präsentierte Marke zeigt uns, dass Philatelie für eine Überraschung immer gut sein kann! Bis zum Jahre 2014 war die Existenz dieser Unverausgabten der Öffentlichkeit unbekannt! Schauen wir uns diesen Hergang doch etwas näher an:

Wie uns bekannt ist, war König Eduard VIII [1] der englische Thronfolger mit der kürzesten Regierungszeit. Gekrönt am 20. Januar 1936 amtete er gerade mal gut 10 Monate bis zu seiner Abdankung vom 10. Dezember 1936. Grossbritannien verausgabte am 1. September 1936 eine erste Freimarkenausgabe mit dem Abbild von Eduard VIII (Mi Nr. 193-196). Weitere Ausgaben in den Commonwealth-Staaten sollten folgen.

Australien plante 1936 die Ausgabe von Freimarken mit dem Abbild des neuen Herrschers. Zu diesem Zweck wurde der Gouverneur von Victoria, Lord Huntingfield am 29. September 1936 in die Note and Stamp Printing Branch of the Commonwealth of Australia zum Andruck der ersten Marken eingeladen. Zu diesem Anlass überreichte man ihm einen Bogen der neuen 2p Marke zur Erinnerung. Huntingfield unterzeichnete dabei diesen Bogen mit dem Übergabedatum.

Nach der überraschenden Abdankung Eduard's VIII forderte die Britische Postdirektion am 16. Dezember 1936 Australien auf, sämtliche gedruckten Marken dieser Ausgabe inklusive Entwurfszeichnungen, Probedrucken und die Druckplatten zu vernichten. Dies geschah auch sehr zuverlässig und die australische Postdirektion forderte auch von Gouverneur Huntingfield den ihm abgegebenen Bogen zurück. Huntingfield retournierte den Bogen, trennte aber einen 6er Block mit seiner Unterschrift heraus und behielt diesen. Diesen Block verschenkte er an seinen Freund und Briefmarkensammler Sir William Vestey.



Am 16. Oktober 2014 versteigerte das Auktionshaus Spink in London die Sammlung von Sam Vestey, einem Ur-Enkel von Sir William Vestey. Dabei kam der bisher für die Öffentlichkeit inexistente 6er Block an die Öffentlichkeit und wurde durch einen unbekannten australischen Bieter für 240‘000 £ erworben.



Am 17. Juli 2015 wurde ein Einzelstück aus diesem 6er Block an der Phoenix Auktion in Melbourne für 145‘000 US$ + 19% Aufgeld verkauft. Der Verkäufer und Besitzer des 6er Blocks liess im Auktionskatalog verlauten, dass er den 6er Block getrennt habe und den noch verbleibenden Viererblock an eine gemeinnützige Institution verschenken und das verbleibende Einzelstück in seiner Sammlung behalten werde.

Wir dürfen gespannt sein, wann der noch existierende Viererblock in der Öffentlichkeit auftauchen wird!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_VIII.
 
merkuria Am: 13.10.2016 13:51:32 Gelesen: 425205# 41 @  
Damit wir eine bessere Übersicht über die bereits gezeigten Unverausgabten haben, hier eine aktuelle Aufstellung, alphabethisch geordnet nach Ländern.



Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
2huhu Am: 13.10.2016 14:05:17 Gelesen: 425201# 42 @  
@ merkuria [#41]

Hallo,

zu deiner Tabelle, Beitrag [#21] habe ich folgende Anmerkungen:

Die unverausgabten Marken sind mit den Nummern 90-96 (als Hauptnummern!) im Michel katalogisiert. Das Gebiet heisst Cilicien und nicht Cilcien.

Die von mir im Beitrag [#27] vorgestellten Marken aus Bayern fehlen in der Liste. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

Grüßle
Holger Reichert
 
merkuria Am: 13.10.2016 14:50:06 Gelesen: 425191# 43 @  
@ 2huhu [#42]

Hallo Holger,

Danke für das aufmerksame Lesen! Eines hast Du aber übersehen: Dein Beitrag [#27] ist aufgelistet!

Was die Cilicien (Druckfehler ist bereinigt) anbelangt, so nahm ich an, dass diese nicht im Michel aufgeführt sind, da Du auch keine entsprechende Nummern angegeben hast. Ich werde die Nummern bei der nächsten Revision aufnehmen.

Grüsse
Jacques
 
rudi63 Am: 13.10.2016 20:18:14 Gelesen: 425146# 44 @  
@ merkuria [#37]

Servus Jaques,

natürlich hast Du recht; zurückgezogen wurden die Marken mit Inschrift und mit Unrandung um die Olypischen Ringe.

Tut mir leid, mein Fehler.

Grüße
Rudi
 
Stefan Am: 14.10.2016 09:27:10 Gelesen: 425070# 45 @  
Jacques (merkuria) möge bitte entscheiden, ob die nachfolgend vorgestellten Stücke zur Liste im Beitrag [#41] gehören. Es könnte sich hier um einen Zwitter handeln.

Im Jahr 1994 plante die Postverwaltung in Tansania die Ausgabe eines Satzes Briefmarken zur Fußballweltmeisterschaft (FIFA) 1994 in den USA. Diesem Thema war im Jahr 1994 bereits eine Ausgabe vorausgegangen (Mi-Nr. 1759/1765 + Block 249) bzw. eine weitere Ausgabe gefolgt (Mi-Nr. 1806/1813 + Block 256/257). Es sollten ursprünglich weitere Briefmarken erscheinen und als Ausgabetag war der 1. September 1994 geplant. Bisher sind (mir) vier verschiedene Wertstufen bekannt, welche ab ca. 1997 (aufgrund der großen Masse an verschiedenen gültigen Marken aus der Zeit vermutlich unerkannt) in Verkehr gelangten und im Land selbst postalisch gebraucht wurden.



Inlandssendung vom 06.07.1997 aus Karagwe nach Dar-es-Salaam, Porto zu 140 Shilling, dabei die nicht verausgabte Briefmarke zu 40 Sh.



Inlandssendung vom 28.08.(?) 1998 nach Dar-es-Salaam, Porto zu 150 Shilling, dabei die nicht verausgabte Briefmarke zu 120 Sh.



die nicht verausgabte Briefmarke zu 170 Sh.



Auslandssendung (Ansichtskarte) vom 19.02.1998 nach Pune (Indien), Porto zu 350 Shilling, dabei die nicht verausgabte Briefmarke zu 250 Sh.

Diese vier Briefmarken wurden in der russischen Staatsdruckerei hergestellt. In den Jahren 1991-1996 erschienen ca. drei Dutzend Sätze, welche in der Sowjetunion bzw. Russland für die Postverwaltung in Tansania produziert wurden und auch durchaus bedarfsmäßig verwendet vorkommen. Diese Sätze umfassen meist sieben Briefmarken und einen Block, im Einzelfall auch lediglich vier Briefmarken und einen Block. Daher ist nicht auszuschließen, dass der ursprünglich für den 01.09.1994 geplante Satz Briefmarken zum Thema Fußball vier Briefmarken umfassen sollte. Allerdings würde dann noch der Block fehlen bzw. ist mir bisher nicht bekannt.

Die erwähnten rund drei Dutzend Sätze inkl. Blocks aus den Jahren 1991-1996 kommen bis auf wenige Ausnahmen vor allem gefälligkeitsentwertet mittels gedrucktem Stempel in Briefmarkenalben vor, welche in Moskau ebenfalls produziert worden sein dürften. Mir lagen die hier vorgestellten Fußballbriefmarken bisher noch nicht mit gedruckter Gefälligkeitsentwertung vor bzw. sind mir nicht bekannt.

Der Michel-Redaktion sind diese vier Briefmarken bekannt, allerdings erfolgte (bisher) keine Katalogisierung durch die Vergabe einer Katalognummer. Als Notiz wurde im aktuellen Ostafrikakatalog (Ausgabe 2014, S. 540) zwischen den Mi-Nrn. 1805 und 1806 vermerkt, dass Stücke zu eben diesen vier Nominalen aus einer für den 01.09.1994 vorgesehenen Ausgabe zum Thema "Fußball-Weltmeisterschaft USA" stammen und aus dem Postverkehr bekannt sind.

Drei der vier Briefmarken (gestempelt, abgelöst) wurden erstmals vor fünf Jahren hier im Forum in [1] vorgestellt. Mit etwas Geduld lassen sich Exemplare aus diesem Satz gestempelt und abgelöst in Briefmarkenalben (unerkannt in Groschenware) finden. Gut möglich, dass in den Jahren 1997/1998 bedingt durch Portoerhöhungen diese Briefmarken aus dem Archiv geholt und zwecks Aufbrauch als Ergänzungswerte an die Postschalter verteilt wurden. Belege sind wesentlich seltener zu sehen. Die hier vorgestellten Belege wurden auf der Briefmarkenmesse in Essen in Motivbelegekisten für kleines Geld bzw. bei ebay gefunden (vermutlich ebenfalls jeweils unerkannt angeboten).

Gruß
Pete

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=38487#M11
 
Schwämmchen² Am: 14.10.2016 12:28:32 Gelesen: 425041# 46 @  
Eine weitere nicht verausgabte Marke aus Ost China aus dem Jahre 1946.

Durch Änderungen vom Porto wurde die Marke nicht verausgabt, später aber wieder für Überdrucke verwendet.

Anbei ein 5er Streifen vom unteren Bogenrand, größte bekannte Einheit der Marke.


 
2huhu Am: 14.10.2016 14:41:17 Gelesen: 425021# 47 @  
@ merkuria [#43]

Hallo,

ich habe die Marken aus Bayern gefunden. Ich hatte nur unter dem Buchstaben "B" gesucht. Diese Marken sind katalogisiert mit den Nummern 175 B I und 176 B I.

Grüßle
Holger Reichert
 
merkuria Am: 14.10.2016 14:57:19 Gelesen: 425017# 48 @  
@ Pete [#45]

Hallo Pete,

danke für das Zeigen dieser Marken. Ich denke, so wie die Sachlage dargestellt wird, sind diese 4 Fussballmarken nach heutigem Wissensstand ebenfalls den Unverausgabten zuzuordnen. Ich werde sie auf jeden Fall in die Auflistung aufnehmen!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.10.2016 09:00:36 Gelesen: 424975# 49 @  
Für den 6. Oktober 1980 war von den dänischen Färöer Inseln die Ausgabe von zwei Europamarken im Zweifarbendruck geplant (Mi Nr. 53-54). Bei Beginn der Druckarbeiten war man mit der zweifarbigen Ausführung jedoch nicht zufrieden und beschloss, die bereits gedruckten, zweifarbigen Marken zu verbrennen. Einige Exemplare entgingen der Vernichtung und gelangten in den Handel. Die meisten aufgetauchten Stücke weisen jedoch Beschädigungen auf.



Links die unverausgabte Mi Nr. II, rechts die endgültige Ausgabe Mi Nr. 54

Die 200 Oere Wertstufe (Mi Nr. II) dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Mai 2013 in New York unter der Los Nr. 295 angeboten und für 325 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.10.2016 08:36:41 Gelesen: 424914# 50 @  
Diese Unverausgabte wurde schon einmal unter dem Thema „Motiv Kriegsschiffe des industriellen Zeitalters“ unter Beitrag # 23 vorgestellt. In Anbetracht ihrer Seltenheit sollte sie aber auch hier ihren Platz bekommen!



Zum 1949 geplanten königlichen Besuch von Neuseeland bereitete die neuseeländische Post eine entsprechende Sondermarke vor. Infolge des Gesundheitszustandes von König Georg VII. musste dieser Besuch abgesagt werden und die Post entschloss sich zur Vernichtung aller bereits hergestellten Briefmarken. 4 Exemplare überlebten die Verbrennung und zählen damit zu den gesuchtesten modernen Briefmarken Neuseeland’s.

Der letzte Verkauf einer dieser vier Marken erzielte 2009 einen Erlös von 31‘500 US$.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Schwämmchen² Am: 17.10.2016 11:45:37 Gelesen: 424890# 51 @  
Eine weitere unverausgabte Marke ist vom Mai 1950, ursprünglich geplant von der lokalen Lüda (heute Dalian) Postverwaltung.

Die Auflösung der lokalen Postverwaltung kam aber dem praktischen Einsatz zuvor.


 
Heinz 7 Am: 17.10.2016 23:36:02 Gelesen: 424840# 52 @  
@ merkuria [#41]

Danke für die Übersicht.

1980 fanden die Olympischen Sommerspiele in Moskau statt. Viele Staaten boykottierten die Spiele wegen dem Afghanistan-Krieg. Liechtenstein zählte auch zu diesen Ländern. Liechtenstein hatte aber bereits Briefmarken zu dem Anlass hergestellt, drei Werte, die dann auf Regierungsbeschluss vernichtet wurden.

Allerdings sind angeblich 66 Sätze bereits an die Presse ausgegeben worden, auf den Rückruf wurde nur knapp 1/3 zurückgegeben. Gemäss "Zumstein" Katalog wurden später dazu noch ca. 300 Exemplare (Sätze?) gestohlen.

Die Marke ist also sehr selten und wurde in den letzten Jahren auch kaum je angeboten.



Leider kann ich zur Zeit nur den Wert zu 70 Rappen zeigen (es gab noch Ausgaben zu 40 Rappen und zu Franken 1.10), und leider nur in schwarz-weiss. Wie viel diese raren Briefmarken bei den Verkäufen erzielt haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn ich mich nicht irre, wurden sie an einer internationalen Ausstellung von einem deutschen Händler für total Euro 15'000 angeboten (ganzer Satz). Leider habe ich aber dies nicht verifizieren können.

Liebe Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 18.10.2016 00:19:36 Gelesen: 424835# 53 @  
@ Heinz 7 [#52]

Habe in meinem Bildarchiv noch eine Abbildung dieser Unverausgabten gefunden, wenn auch nicht in guter Bildqualität! Aber man kann sich doch etwa vorstellen, wie die Marken ausgesehen haben.



Gruss
Jacques
 
Heinz 7 Am: 18.10.2016 13:52:54 Gelesen: 424787# 54 @  
@ merkuria [#53]

Lieber Kollege,

einen Scan aus dem Briefmarkenkatalog wollte ich insbesondere Dir nicht zumuten; Du stellst in der Regel sehr gute Fotos ins Netz. Aber bis auf Weiteres ist es sicher besser, wir haben diese nicht-so-gute Abbildung als gar keine Abbildung.

Ich versuche einmal, herauszufinden, welche Marktpreise diese Marken erzielten. Ich kann mich allerdings nicht an Verkäufe in jüngerer Zeit erinnern.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Schwämmchen² Am: 18.10.2016 14:37:37 Gelesen: 424773# 55 @  
In der eigenen Sammlung wird man ja schon meist fündig, da braucht man gar nicht weiter suchen.

Anbei eine Marke aus Ost China von 1945. Der Auflösung der lokalen Postverwaltung in Wanjiang kam hier wieder dem praktischen Einsatz zuvor und die Marke wurde nicht mehr verausgabt.


 
merkuria Am: 18.10.2016 15:47:52 Gelesen: 424760# 56 @  
@ Heinz 7 [#54]

Das einzige mir bekannte Angebot dieser Marken habe ich beim Auktionshaus Feldman gesehen [1]:

Am 15. November 2012 wurde da unter Los 9118 ein kompletter Satz vom Bogenrand inklusive Rückzugschreiben der Postverwaltung von Liechtenstein für 12'000 Euro angeboten, blieb jedoch unverkauft! Damit haben wir auch etwas bessere Bilder!



Grüsse
Jacques

[1] http://www.davidfeldman.com/auctions/browse-lots/aucP/87-express-auction/item/211244/
 
Heinz 7 Am: 18.10.2016 17:06:54 Gelesen: 424749# 57 @  
@ merkuria [#56]

Bravo! Gut recherchiert!

In den frühen Achtzigerjahren kamen die Marken meines Wissens in Norddeutschland zur Versteigerung. Aber wann/wer/wo genau, das weiss ich nicht mehr.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 18.10.2016 17:18:43 Gelesen: 424744# 58 @  
@ Heinz 7 [#57]

Ich muss eben noch etwas nachreichen:



An der 14. Schlegel Auktion vom 4. April 2014 wurde unter Los 2880 sogar ein Ersttagsbrief angeboten!

Trotz dem zurückhaltenden Ausruf von 5'000 Euro blieb das Stück unverkauft!

Gruss
Jacques
 
Heinz 7 Am: 18.10.2016 18:19:40 Gelesen: 424730# 59 @  
@ merkuria [#58]

Das ist ja ein "dickes Stück"! Ich meinte, diese Marke kam nur postfrisch zur (Fast-) Herausgabe! Dass dann sogar Ersttag-Couverts hergestellt wurden, obwohl die Marken nie herausgegeben wurden, scheint mir sehr suspekt. Sind die FDC wirklich von der Post von Liechtenstein?

Da wären jetzt die "Faltblätter" der Liechtensteinischen Post (zu den Neuausgaben) interessant; die haben sich vor 36 Jahren sicherlich zu dem Fall geäussert! Wirklich interessant.

Heinz
 
Meinhard Am: 18.10.2016 19:11:40 Gelesen: 424717# 60 @  
@ Heinz 7 [#59]

So war es zumindest im Jahre 2010 noch - siehe Bild.

LG, Meinhard


 
merkuria Am: 18.10.2016 20:06:35 Gelesen: 424701# 61 @  
@ Heinz 7 [#59]

Ich denke, das ist die gängige Praxis. Die Produktion der amtlichen FDC's läuft wohl Hand in Hand zusammen mit der Markenproduktion. Die Umschläge werden maschinell mit Marken beklebt und auch maschinell "gestempelt". Das dies nicht an die grosse "Sammlerglocke" gehängt wird, war wohl mit ein Grund, dass die FL-Post immer nur von Marken, nie aber von den FDC sprach. Ich nehme auch an, dass diese Umschläge bei der grossen Verbrennungsaktion ohne Erwähnung auch gleich miteingeäschert werden sollten.

Gruss
Jacques
 
merkuria Am: 19.10.2016 09:47:01 Gelesen: 424665# 62 @  
Innerhalb der Freimarkenausgabe von Jamaica mit dem Bildnis König Georg’s VI. erschien am 15. August 1949 der 1 £ Höchstwert mit dem Motiv der Zigarrenmacher (Mi Nr. 135).



Nach der Krönung von Elisabeth II. sollte 1956 eine neue Freimarkenausgabe mit den gleichen Motiven und Farben, jedoch mit dem Portrait von Elisabeth II. im Medaillon erscheinen.

Aus nicht bekannten Gründen wurde das 1 £ Motiv der Zigarrenmacher für diese Elisabeth II - Ausgabe abgelehnt, obwohl die Marken bereits gedruckt waren. Als Ersatz für dieses Motiv wurde dann das Wappen der Insel gewählt und am 15. August 1956 ausgegeben (Mi Nr. 176).



Die vorhandenen 1 £ Elisabeth II - Zigarrenmacher wurden vernichtet. Gemäss Britischer Nationalbibliothek, bei der sich ein Exemplar befindet, sollen jedoch noch weitere 6 Stück dieser Marke existieren. Nähere Angaben zum Verbleib werden jedoch nicht gemacht, auch sind meines Wissens noch keine Exemplare im Handel aufgetaucht. Obwohl diese unverausgabte Marke weder im Michel noch im Scott erwähnt oder katalogisiert wird, hat sie nach meiner Meinung ihren Platz in dieser Rubrik verdient!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 19.10.2016 19:10:24 Gelesen: 424632# 63 @  
Liechtenstein Mi. Nr. IIa mit Attest.

Im Michel von 2010 wird diese mit 850,00 Euro bewertet, im 2013 bereits mit 1.000,00 Euro und jetzt wäre der Wert von "2016" interessant. Wer kann diesen hier einstellen?

Schöne Grüße, Meinhard


 
Heinz 7 Am: 19.10.2016 21:09:48 Gelesen: 424616# 64 @  
@ merkuria [#56]

Ich bin fündig geworden!

Die bisherigen Informationen (Hamburg!) haben mich auf die richtige Fährte geführt: Im Auktionskatalog von Wolfgang Jakubek (2/1984 (15.-17.10.1984)) fand ich Los 1329:

"1980, OLYMPIADE MOSKAU, die vorbereitete Serie von 3 Werten, welche durch den liechtensteinischen Boykott der Spiele nicht verausgabt wurde. Die gesamte Auflage der Olympia-Marken wurde bis auf wenige Belegstücke amtlicherseits vernichtet. Der hier angebotene Satz besteht aus 3 Oberrandstücken und befindet sich in idealer postfrischer Qualität. Erstmals auf einer Auktion. Eine moderne Nobel-Rarität für die ganz grosse Liechtenstein- und Olympiade-Sammler."

Der Ausruf des Loses war DM 25'000.



Es scheint eindeutig zu sein: Dieser Satz ist derselbe, der 28 Jahre später bei Feldman zum Verkauf angeboten wurde.

Liebe Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 19.10.2016 21:41:47 Gelesen: 424611# 65 @  
@ Heinz 7 [#64]

Ich denke, Du hast hier einen weiteren Satz ausgegraben! Ich bin fast überzeugt, dass es sich beim Jakubek-Satz nicht um den Gleichen wie bei Feldmann handelt. Schau Dir mal die Trennungsspuren in den Bogenrandteilen an, die sind zum Teil doch von einem gewissen Unterschied.

liebe Grüsse
Jacques
 
Heinz 7 Am: 19.10.2016 21:50:13 Gelesen: 424610# 66 @  
@ Meinhard [#63]

Lieber Meinhard,

ich habe nur einen Katalog von 2006 (Michel Schweiz/Liechtenstein Spezial), und da ist derselbe Preis vermerkt, wie von Dir vermerkt 2010 (Euro 850).

Seltsam ist, dass in BEIDEN Schweizer Katalogen (Zumstein 2013 und Schweizer Briefmarken-Händler-Verband 2017) diese Briefmarke nicht erwähnt wird! Im Liechtenstein-Handbuch (Ring der Liechtensteinsammler e.V.) wird wohl etwas zu finden sein, aber ich habe dieses Werk nicht zur Hand.

Im Michel-Katalog finden wir übrigens eine bildgleiche Marke (Kapelle in Steg) mit anderer Farbe: statt

Mi II a = schwärzlichgrünlichblau/braunschwarz
Mi II b = dunkelrot/schwarz

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Meinhard Am: 20.10.2016 08:30:30 Gelesen: 424582# 67 @  
@ Meinhard [#63]
@ Heinz 7 [#66]

Die 2. unverausgabte Marke ist die Mi. Nr. IIb bei dieser Freimarken Ausgabe "Landschaften und Gebäude" von 1921.

Auch diese kann ich von meiner Sammlung zeigen.

Es verhält sich bei dieser Marke mit dem Preis ähnlich wie bei der IIa. Im Michel von 2010 wird diese mit 600,00 Euro bewertet, im 2013 bereits mit 700,00 Euro.



@ Heinz 7 [#66]

Die von dir angesprochene "ähnliche" Marke ist die Mi. Nr. 60A, Lz 121/2 (A=mit kleinen Zähnungslöcher) und zeigt aber das "Rheintal bei Vaduz" und nicht die die Kapelle von Steg. Diese wurde 1921 bei der Freimarken-Ausgabe (Mi.Nr. 51 bis 60) ausgegeben. Bild nachstehend.

Freundliche Grüße, Meinhard


 
Heinz 7 Am: 20.10.2016 08:49:49 Gelesen: 424575# 68 @  
@ Meinhard [#67]

Lieber Meinhard,

toll, dass Du die unverausgabte Marke Michel II b in Deiner Sammlung hast und hier zeigen kannst (3 Franken Marke)!

In meinem Beitrag [#66] habe ich von DIESER Marke gesprochen (Kapelle in Steg). Die unten gezeigte Marke zu einem Franken Nennwert habe ich nicht gemeint.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 21.10.2016 09:24:33 Gelesen: 424495# 69 @  
1920 wurden weitere Überdruckmarken für das Abstimmungsgebiet Allenstein (Ostpreussen) bereitgestellt (Mi Nr. Allenstein II-VI). Diese Marken entstanden aus Ausgaben des Deutschen Reiches (ex Mi Nr. 140-145) mittels Aufdruck analog den Ausgaben Allenstein Mi Nr. 1-14. Nach Abzug der Entente-Kommission am 12. August 1920 wurden diese vorbereiteten Wertzeichen nicht mehr benötigt und somit auch nicht mehr ausgegeben.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten II-VI wurde an der Cherrystone Auktion vom Oktober 2012 in New York unter der Los Nr. 269 für 280 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 21.10.2016 09:43:31 Gelesen: 424491# 70 @  
@ merkuria [#65]

Hallo Jacques,

ja, ich gebe Dir recht. Es ist offenbar ein anderer Satz!

Der "Jakubek" Satz zeigt folgende Unterschiede auf gegenüber dem Feldman Satz:

40 Rp. - Marke: 5. Zahn rechte Seite: minim stumpf
70 Rp. - Marke: 12. Zahn untere Seite: etwas unregelmässig
110 Rp. - Marke: 2. Zahn untere Seite: kürzer als 3. Zahn

Dazu kommen noch die minim unterschiedlichen Riss-Ränder der Bogenränder.

Es ist aber doch sehr erstaunlich, dass beide Sätze die genau gleiche Bogen-Position innehatten, das steht zweifelsfrei fest (anhand Bogenrand-Inschrift eindeutig zu lokalisieren).

Heinz
 
Meinhard Am: 21.10.2016 09:47:10 Gelesen: 424490# 71 @  
@ merkuria [#69]

Da fehlt nur noch die Michel Nr. I mit ovalem Bdr.Aufdruck auf Mi.Nr. 145 (Germania).

Auflage Nr. I (ca. 10.000 Stück), Auflage Nr. II bis VI je ca. 500 Stück.

Ein komplett postfrischer Satz von I bis VI wertet im Michel Spezial 2013 mit 1.160,00 und in * = 580,00.

Nachstehend der komplette unverausgabte Satz in ** und alle geprüft.

Schöne Grüße, Meinhard






 
merkuria Am: 23.10.2016 09:44:09 Gelesen: 424410# 72 @  
1979 plante das Sultanat Brunei eine Sonderausgabe zum Thema „Neueröffnung von Häfen“. Aus mir nicht bekannten Gründen entschloss man sich jedoch nach Fertigstellung der Wertzeichen, diesen Satz nicht auszugeben. Die gesamte Auflage soll vernichtet worden sein. Im Michel wird sie unter Mi Nr. XVI-XIX katalogisiert.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten tauchte an der Cherrystone Auktion vom Oktober 2012 in New York unter der Los Nr. 792 auf und wurde für 8‘000 US$ + Aufgeld verkauft. Im Losbeschrieb wird von insgesamt 3 bekannten Sätzen gesprochen!

Zur Zeit wird beim online-Händler Zeboose aus Somerset /GB ein Satz für 4‘500 britische £ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.10.2016 15:13:22 Gelesen: 424346# 73 @  
1944 beauftragte die deutsche Besatzungsbehörde von Kotor (Jugoslawien) die Staatsdruckerei in Wien mit der Herstellung einer neuen Freimarkenausgabe (Mi Nr. Mi Nr. I - VI). Auf Grund der kriegerischen Ereignisse in Wien, konnte diese Ausgabe jedoch nicht fertiggestellt werden und blieb somit unverausgabt. Eine unbestimmte Anzahl dieser Unverausgabten kamen auf illegalen Wegen in den Handel.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom April 2010 in New York unter der Los Nr. 794 angeboten und wurde für 4‘000 US$ + Aufgeld verkauft. Im Losbeschrieb wird auf die Seltenheit von kompletten Sätzen hingewiesen!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.10.2016 09:25:18 Gelesen: 424269# 74 @  
1920/1921 verausgabte Jamaica eine Freimarkenausgabe mit Darstellungen aus der Geschichte der Insel (Mi Nr. 77-86). Auf der 6 Pence Wertstufe war die Darstellung der Abschaffung der Sklaverei aus dem Jahre 1838 vorgesehen. Dieses Motiv war dem Gouverneur Jamaicas nicht genehm, da er ein Aufflammen der Diskussionen um die Sklaverei befürchtete. Er liess die gesamte bereits hergestellte Auflage der 6 Pence Wertstufe vernichten.

Zum Zeitpunkt dieses Entscheides waren aber bereits Belegs-Exemplare mit dem Aufdruck „Specimen“ an die UPU-Staaten versandt worden, weshalb diese auch häufiger im Handel auftauchen.

Von den Marken ohne Specimen-Aufdruck entgingen nur zwei Viererblocks der Vernichtung. Einer dieser beiden Blocks ging an die königliche Briefmarkensammlung von King Georg V, der andere Block fand seinen Weg in private Hände und wurde zwischenzeitlich getrennt. Somit stehen dem Handel nur gerade 4 Exemplare OHNE den Specimen-Aufdruck zur Verfügung!



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten OHNE Specimen-Aufdruck wurde an der 129. Spink Shreves Galleries Auktion vom 3. Dezember 2010 in Dallas unter der Los Nr. 1384 angeboten und für 23‘000 US$ + Aufgeld verkauft.



Von der Nichtverausgabten MIT Specimen-Aufdruck wurden an der gleichen Auktion unter Los Nr. 1381-1383 gleich 3 Exemplare angeboten und für je 750 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.11.2016 15:17:23 Gelesen: 424185# 75 @  
Für Mai 1975 plante die Postverwaltung der Republik Khmer (Kambodscha) eine Sonderausgabe mit Musikinstrumenten des Landes. Am 17. April 1975 wurde die Hauptstadt Phnom Penh von den Roten Khmer [1] eingenommen und das „Demokratische Kampuchea“ ausgerufen. Die Roten Khmer übten bis zu ihrer Vertreibung Ende 1978 eine wohlbekannte Schreckensherrschaft aus, unter der sie sowohl das Geld abschafften als auch jeglichen Postdienst einstellten. Die zur Herausgabe bereits fertiggestellte Auflage dieser Sonderausgabe wurde vernichtet, wenige Exemplare überlebten die Vernichtung.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2012 in New York unter der Los Nr. 180 angeboten und für 400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Khmer
 
bignell Am: 01.11.2016 20:42:58 Gelesen: 424154# 76 @  
Bei Felzmann [1] ist derzeit unter Los 4102 die wohl seltenste Marke Österreichs zu bewundern, Ausruf 100 000 €:



Anzufügen wäre noch dass in den Platten alle Wertziffern 12 ausgefräst und 9 eingelötet wurden, somit gibt es bei der Erstauflage der ANK/Michel Nummer 5 verschiedene Stellungen bei der Wertziffer.

Lg, harald

Losbeschreibung:

12 Kr. blau mit vollständig abgeschlagenem "Franco" Versuchsstempel, herrlich farbfrisch sowie ringsum breit- bis überrandig mit unerheblichem Randspalt außerhalb des Markenbildes in naturbelassener Top-Erhaltung! Handschriftlich signiert Rudolf Friedl sowie ausführliches, brandneues Fotoattest Ferchenbauer "... besonders attraktives PRACHTSTÜCK! dieser großen Alt-Österreich-Rarität!", abgebildet in den Ferchenbauer-Spezialkatalogen 1974, 1976 und 1981, nachdem das Stück die größten und bedeutendsten Sammlungen ihrer Zeit zierte, Provenienzen u.a. Thuroczy, Budapest, bis 1928 sowie Baron Alfons de Rothschild, Wien, bis 1947.

Größte Rarität der gesamten Österreich-Philatelie, deren wenige weiteren Exemplare sich unerreichbar in Stiftungs- und Museums-Sammlungen befinden!

Historischer Abriss: Mit Inkrafttreten des Deutsch-Österreichischen Postvereines am 1.7.1850 kam es u.a. auch zu einer Herabsetzung des 12-Kreuzer-Tarifes für die 3. Entfernungszone auf nunmehr 9 Kreuzer, die bereits vorbereiteten (gedruckten) Marken zu 12 Kr. wurden ausnahmenslos vernichtet, lediglich einige ganz wenige Stücke "überlebten" in Akten entweder unentwertet, oder mittels Federstrich bzw. - wie im vorliegenden Fall - mittels Versuchs-Abstempelung entwertet. Es handelt sich somit um die seltenste Marke von Alt-Österreich. (Aus dem Fotoattest Ferchenbauer)

[1] https://auktionen.felzmann.de/Auktion/Onlinekatalog?intAuktionsId=383
 
merkuria Am: 04.11.2016 08:56:54 Gelesen: 424077# 77 @  
1944 beabsichtigte die Post von Mandschukuo [1] die Herausgabe von zwei Zuschlagsmarken zugunsten des „Patriot Aviation Fund“ um zusätzliche Mittel für die Luftstreitkräfte von Japan und Mandschukuo einzunehmen. Die Marken wurden im März bestellt und sollten im August verausgabt werden. Portoerhöhungen sowie eine verspätete Lieferung führten dazu, dass die Wertstufen 3 und 6 Fen inzwischen überholt waren. Von 500.000 bestellten Sätzen wurden 125.000 hergestellt, jedoch nie ausgegeben. Heute auftauchende Exemplare stammen aus Lagerbeständen, die im August 1945 oder später geplündert wurden.



Die Paare sind zweisprachig, japanisch und chinesisch. Auf der Marke zu 3 Fen +47 Fen steht: Das Streben der Jugend ist so hoch und erhaben wie die Flugzeuge am Himmel. Gezeigt wird die Ausbildung von Piloten mit Hilfe eines Modells vor einem echten Flugzeug.



Auf der zu 6 Fen + 44 Fen steht: Spenden zur Aktivierung von Flugzeugen, um den Feind zu besiegen. Gezeigt werden Bomber, die über einer Frau mit winkenden Kindern fliegen.

Diese Unverausgabten werden äusserst selten angeboten. Die letzten von mir gesichteten Angebote waren 2010 in ebay mit Preisen um 15‘000 US$ für die beiden Paare.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mandschukuo
 
skribent Am: 05.11.2016 09:11:51 Gelesen: 424030# 78 @  
@ Schwämmchen² [#46]

Hallo und guten Morgen,

Du musst mir einen kleinen Dienst erweisen, wenn's geht!

Kannst Du mir Näheres über die nicht verausgabte Marke von Ost-China sagen. Zum Beispiel, wo ich die Marken mit Überdruck im Katalog etc. finden kann. China insgesamt ist für uns Motiv-Philatelisten eine wahre Fundgrube, aber die meisten Händler schütteln auf Nachfrage nur den Kopf.

MfG >Franz<
 
merkuria Am: 07.11.2016 09:38:32 Gelesen: 423960# 79 @  
1949 plante die Dah Tung Druckerei in Schanghai eine Freimarkenausgabe in der neuen Silber $-Währung (Mi Nr. 1052-1055).



Nebst den vorgesehenen Wertstufen von 1,2,5 und 10 S$ wurde auch eine Marke ohne Angabe der Wertstufe in unbekannter Auflagenhöhe hergestellt. Diese sollte später mittels Aufdruck eine gültige Wertstufe nach Bedarf erhalten. Eine solche Ausgabe ist nie erfolgt und die bereits hergestellten Marken wurden vernichtet.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 20. Kellerher & Rogers Auktion vom 11. Juni 2016 in Hongkong unter der Los Nr. 264 für 299‘000 HK$ (34‘750 €) verkauft. Gemäss Auktionsbeschrieb sollen nur 7 Exemplare dieser Unverausgabten in Privathänden sein, wobei dieses Exemplar das Einzige ohne Mängel sein soll. Der erzielte Erlös erachte ich für diese chinesische Rarität als eher gering.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 08.11.2016 09:09:40 Gelesen: 423904# 80 @  
@ merkuria [#79]

Ich stimme ganz mit dir überein, das ist ein seltsam tiefes Ergebnis für eine solche Rarität. Ein vermögender Briefmarkenhändler dürfte hier wohl eine grosse Chance sehen. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Marke bald wieder auf dem Markt erscheint. Was "bringt" diese Marke wohl, wenn sie von einem der bekanntesten Auktionshäuser versteigert würde, und vielleicht in Singapur? Dass Kelleher die Auktion in Hongkong durchführte, zeigt, dass er, logisch, den Markt in China bedienen wollte, umso erstaunlicher ist das tiefe Resultat.

Wenn ein Sammler diese Marke kaufen konnte, dürfte er sich über den Preis gefreut haben. Wie hoch ist dazu eigentlich der Katalogwert? Im meinem "Rarities of the World" Michel 2010 ist sie nicht drin.

Ich bin gespannt, ob wir bald Neues über diese Marke hören.

Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 10.11.2016 09:35:08 Gelesen: 423820# 81 @  
1924 fand in Grossbritannien die Britische Empire-Ausstellung in Wembley/London statt. Zu diesem Anlass planten die Crown Agents ihre erste Omnibus-Ausgabe für die damals 32 britischen Kolonialgebiete. Dafür vorgesehen war eine einheitliche Zeichnung welche jeweils einen Aufdruck des Gebietes seiner Bestimmung bekommen sollte. Untenstehend dazu zwei Entwurfs-Beispiele für Tanganyika und Gibraltar.



Die Firma Bradbury Wilkinson druckte diese Grundmarken in Bogen zu 50 Stück in unbekannter Menge. Die Wertstufe für diese Ausgabe war mit 10 Shilling (½ Pfund) je Land vorgesehen.

Während der Produktion dieser Briefmarken wurde entschieden, diese nicht zu verausgaben. Hauptgrund dafür war der unzumutbare Preis für eine komplette Ausgabe von 16 Brit. £ (32 Gebiete zu ½ £) mit welchem ein Flop dieser Ausgabe befürchtet wurde.

Am 23. April 1924 verausgabte die britische Post dann eine Sonderausgabe mit zwei Wertstufen 1p und 1 ½ p zur Empire-Ausstellung (Mi Nr. 166-167) ohne Beteiligung der Kolonien.



Somit war eine erste Omnibus-Ausgabe der Crown Agents gescheitert und wurde 1935 zum Silbernen Krönungsjubiläum von König Georg V erstmals verwirklicht. An dieser Ausgabe beteiligten sich dann über 60 Kolonialgebiete! [1] Auf einer exzellenten Homepage zu dieser Ausgabe können auch die Posttaxen von 1935 für sämtliche beteiligte Kolonien angesehen werden! [1]



Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://silverjubileestamps.com/
 
funnystamp Am: 10.11.2016 19:05:58 Gelesen: 423792# 82 @  
Die neueste Ausgabe der Deutschen Bundespost weist auch ein Motiv auf, das zurückgezogen worden ist.

So heißt es im Begleitschreiben der Sofortlieferung zur Ausgabe November 2016:

"Im Zug der Gestaltung des Postwertzeichens ´Weihnachtskugel` haben sich leider Fehler in den internationalen Weihnachtsgrüßen eingeschlichen. Diese sind uns jedoch rechtzeitig aufgefallen, bevor die Postwertzeichen in den Verkauf gehen konnten."

Ersetzt wurde die Ausgabe durch eine Marke gleichen Motivs. Beide unterscheiden sich durch jeweils zwei Groß- bzw. Kleinbuchstaben bei den internationalen Weihnachtsgrüßen.

Diese Marke mit den beiden Großbuchstaben bei Jul und Kerstfest



wurde durch folgende Ausgabe ersetzt (hier nun kerstfeest auch mit Doppel-e):



Grüße Hermann
 
merkuria Am: 13.11.2016 09:31:36 Gelesen: 423689# 83 @  
1944 plante die Italienische Postverwaltung eine Freimarkenausgabe für die von Italien besetzten Gebiete in Kroatien. Dafür waren Marken aus Italien der Freimarkenausgabe 1929 (ex Mi Nr. 299-317), Luftpostmarken, Expressmarken sowie Portomarken vorgesehen. Diese erhielten einen Aufdruck ND / HRVATSKA / U sowie die Wertangabe in Kuna. Infolge des Kriegsverlaufes auf dem Balkan war diese Ausgabe nicht mehr notwendig und die Produktion wurde eingestellt. Gemäss Literatur sollen 231 komplette Sätze mit 17 Werten bereits gedruckt worden sein. Der Michel-Katalog hat diese Unverausgabten nicht erfasst, im italienischen Sassone Katalog wurden sie mit der Nr. 6-22 aufgenommen.



Eine kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2013 in New York unter der Los Nr. 1180 mit Attest Diena für 900 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.11.2016 09:39:13 Gelesen: 423688# 84 @  
@ funnystamp [#82]

Hallo Hermann,

danke für diesen interessanten Beitrag. Habe bis jetzt noch nirgends in der Presse von dieser Panne gelesen. Nun dürfen wir sicher gespannt sein, bis die erste Marke im Markt auftaucht!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.11.2016 08:33:16 Gelesen: 423581# 85 @  
Nach der 1943 einsetzenden Besetzung des adriatischen Küstenlandes durch die deutschen Truppen wurden ab 1944 durch die Zivilverwaltung von Laibach (Ljubljana) eigene Briefmarken hergestellt (Michel Nr. Laibach 1-60).
Für Juni 1945 war eine Sonderausgabe mit verdienten Slowenen vorgesehen. Diese kam jedoch infolge der Besetzung durch die jugoslawische Armee nicht mehr zur Ausgabe (Mi Nr. Laibach I – VI).



Eine kompletter, ungezähnter Satz dieser Unverausgabten als Vorlagedrucke auf Karton gedruckt, wurden an der Cherrystone Auktion vom Januar 2013 in New York unter der Los Nr. 453 für 700 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
WUArtist Am: 16.11.2016 14:24:59 Gelesen: 423544# 86 @  
@ merkuria [#319] bis @ merkuria [#85]

Hallo zusammen,

zu dieser Thematik wurden schon viele Marken aller Herren Länder vorgestellt.

Kann aber jemand eine solche als „nicht ausgegeben“ geprüfte Marke (Vorder- und Rückseite) zeigen? Entsprechend einer älteren Prüfordnung sollte der Prüfername unten mittig angebracht werden.

Beste Grüße
WUArtist


 
Meinhard Am: 17.11.2016 09:25:12 Gelesen: 423496# 87 @  
@ WUArtist [#86]

Kann aber jemand eine solche als „nicht ausgegeben“ geprüfte Marke (Vorder- und Rückseite) zeigen? Entsprechend einer älteren Prüfordnung sollte der Prüfername unten mittig angebracht werden.

Ja, wenn signiert - dazu muß man aber die Marke in der eigenen Sammlung haben und nicht nur die Bilder von Auktionen?

MfG
Meinhard
 
WUArtist Am: 17.11.2016 13:34:14 Gelesen: 423478# 88 @  
@ Meinhard [#87]

Nein, man muß die Marke nicht in seiner Sammlung haben. Eine Auktions-Abbildung wäre auch schon ein guter Ersatz und besser als gar nichts.

MfG
WUArtist
 
merkuria Am: 17.11.2016 20:39:45 Gelesen: 423449# 89 @  
@ WUArtist [#86]
@ Meinhard [#87]

Hier ein Beispiel anhand der unverausgabten DDR-Olympiademarken von 1984.

Der Verbandsprüfer Hanns Zierer prüfte diese Marken 1990 und signierte diese mit seiner unten mittig angebrachten Signatur. Das Prüfzeichen ist allerdings nicht waagerecht angebracht sondern senkrecht.





Ich werde diese Unverausgabten im nächsten Beitrag dieser Rubrik näher vorstellen!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
WUArtist Am: 17.11.2016 22:00:21 Gelesen: 423436# 90 @  
@ merkuria [#89]

Hallo Jacques,

herzlichen Dank, dass Du meine Bitte erfüllt hast. Morgen werde ich nochmals darauf zurückkommen.

Noch einen schönen Abend wünscht
Joachim
 
WUArtist Am: 18.11.2016 08:25:24 Gelesen: 423409# 91 @  
@ merkuria [#89]

Hallo Jacques,

im März vorigen Jahres hatte ich unter “Prüfstempel: Was bedeutet die Stellung des Prüfzeichens ?” einen Beitrag bezüglich des mittig angebrachten Prüfzeichens veröffentlicht. Allerdings bis heute ohne jede Reaktion.

Unser Forumsmitglied, Herr Dr. Tichatzky, half mir auf die Linie „einer nicht ausgegebenen Marke“. Er erinnerte sich an folgenden Umstand:

"Seinerzeit waren zuerst die Wz. 2-Ulbricht-Marken zu 10, 50 und 70 Pf. aufgetaucht. Einige Zeit später gab es auch den Wert zu 15 Pf., auch mit Bogenentwertung, jedoch nur im HO-Briefmarkenhandel in der Berliner Karl-Marx-Allee. Da diese Marken nicht am Schalter erhältlich waren, hat Herr Rehfeld sie als "nicht ausgegeben" betrachtet und sie deshalb entsprechend der Prüferordnung signiert."

Mein Aufruf vom 16. d. M. diente dazu, mir durch ein weiteres Prüfbeispiel Gewissheit zu verschaffen. Das ist nun Dank Jacques aus der Schweiz gelungen. Viele weitere Fragen bleiben in diesem Zusammenhang offen, aber sie gehören in einen anderen Thread.

Joachim, der WUArtist


 
merkuria Am: 19.11.2016 16:06:34 Gelesen: 423369# 92 @  
1984 boykottierte die DDR auf Druck der Sowjetunion die Olympischen Sommerspiele von Los Angeles. Von den Marken, die die Post der DDR zu diesem Anlass 1984 herausgeben sollte, waren jedoch drei Motive (Mi Nr. I – III) bereits fertig hergestellt. Der Boykott verhinderte die Ausgabe.

Gemäss Presseberichten von 1988 sind diese Unverausgabten so an die Öffentlichkeit gekommen: Der „Zufall“ wollte es, dass ein westdeutscher Besucher der Leipziger Messe vier Jahre später am Postschalter gerade diese drei Marken zusammen mit denen kaufte, die zu den Sommerspielen 1988 in Seoul von der DDR bild- und farbgleich herausgegeben wurden. Die Unverausgabten unterschieden sich nur durch die Jahreszahl und der römischen Zahl Olympias von den 88er-Seoul-Marken. Der Postbeamte bemerkte diesen Unterschied offenbar nicht. Der Schreibende mag nicht so recht an diesen „Zufall“ glauben denn in der DDR wurde bei solchen Aktionen sicher nichts dem Zufall überlassen!



Reguläre Ausgabe zur XIV. Olympiade von 1988

Mittlerweile besteht auch endgültige Rechtssicherheit für diese Marken. 1991 meldete die Deutsche Bundespost als Rechtsnachfolgerin der DDR-Post Eigentumsansprüche an und versuchte, die Marken zu beschlagnahmen. Ein Sammler der daraufhin gegen die Post klagte, bekam in zwei Instanzen recht. Die Post verzichtete dann auf eine Revision vor dem Bundesgerichtshof.



Experten schätzen, dass nur 50 Sätze der Mi Nr. I – III existieren. Im Frühjahr 2001 konnte das Auktionshaus Hadersbeck einen vollständigen Vorlagenkarton mit den unverausgabten DDR-Olympiamarken samt Block anbieten. Ein Sammler ließ sich die Rarität damals 20.000 Mark kosten.

Dass diese Unverausgabten aber kein grosses Potential haben, zeigt uns ein neueres Auktionsergebnis aus den USA: An der 672. Kelleher Auktion in Danbury/CT wurde am 4. August 2015 unter Los 3590 ein 25 Pf Wert (Mi Nr. III) dieser Unverausgabten für 1‘100 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.11.2016 09:20:39 Gelesen: 423188# 93 @  
Am 1. Juli 1985 war in Neuseeland die Ausgabe von zwei Freimarken mit dem Portrait von Queen Elisabeth II vorgesehen (Mi Nr. 937-938). Während den Druckarbeiten zur 25 Cent Wertstufe (Mi Nr. 937) stellte man fest, dass ein Orden am blauen Ordensband der Königin vergessen wurde. Die bereits gedruckte Teilauflage wurde vernichtet und beide Wertstufen entsprechend nachbearbeitet.



links endgültige Ausgabe mit Orden, rechts die Unverausgabte

Scheinbar sind wohl nicht wenige dieser Unverausgabten unberechtigterweise in den Handel gekommen und werden zur Zeit zu Preisen von ca. 200 NZ$ angeboten (ca. 130 €).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.12.2016 09:30:33 Gelesen: 423090# 94 @  
Am 7. Juni 2006 plante die Post von Neuseeland die Herausgabe einer Sonderausgabe zum Thema Maori Kultur. Wenige Tage vor Ausgabe entschloss sich die Postverwaltung aufgrund von Protesten dern Maori-Aktivisten, diese Marken nicht auszugeben. Die Proteste richteten sich gegen die diskriminierende Darstellung der abgebildeten Maori-Ureinwohner.

Die gesamte Ausgabe wurde bis auf 460 Exemplare vernichtet. Diese 460 Exemplare wurden bereits an 8 schriftlich bestellende Kunden ausgeliefert. Dabei handelt es sich um folgende Einheiten:

100 Ex 45c Wertstufe selbstklebend auf 1 Rolle
110 Ex 45c Wertstufe selbstklebend in 11 Markenheftchen à 10 Ex
250 Ex als 50 komplette Sätze à 5 gummiert



Ein kompletter Satz gummiert, von dem max. 50 Stück existieren können, wird zur Zeit im neuseeländischen Handel für ca. 8‘500 NZ$ (ca. 5‘525 €) angeboten.
Ein Paar der 45c aus der 100er Rolle selbstklebend ist für ca. 4‘000 NZ$ (ca. 2‘600 €) und sechs komplette Sätze in Eckrandeinheiten gummiert sind zu 50‘000 NZ$ (ca. 32‘500 €) zu haben!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 01.12.2016 13:28:36 Gelesen: 423072# 95 @  
1952 gab Monaco zu den Olympischen Spielen eine Briefmarke heraus mit dem Motiv Fussball.

Acht Jahre später wurde diese Marke überdruckt und mit einem Neutext "COLOMBES 15-5-60" versehen. Dies war ein ungewöhnliches Vorgehen, das nur bei zeitlichen Notfällen zur Anwendung kam; normalerweise wurden Briefmarken-Ausgaben lange vorgeplant und neu entworfen/produziert.

Ob ein zeitlicher Notfall für diese Ausgabe vorlag, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber offenbar missfiel die Briefmarke an wichtiger Stelle, denn die Marke wurde niemals tatsächlich herausgegeben.



Die Marke hat die Nummer 522B (Yvert) und ist angeblich mit Euro 18'000 pro Stück bewertet. Sie wird zur Zeit angeboten bei David Feldman, Genf.

Anbei der Text zum Los 50451:

"1960 Coupe de France de Football, 5F vert et bleu-vert avec surcharge Colombes en BLOC DE 4 bdf, non émis, neuf, TB, extrêmement rare en bloc, Yv. 18'000 pour 4 isolés"

Heinz
 
Stefan Am: 01.12.2016 19:33:12 Gelesen: 423041# 96 @  
@ Heinz 7 [#95]

Ob ein zeitlicher Notfall für diese Ausgabe vorlag, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber offenbar missfiel die Briefmarke an wichtiger Stelle, denn die Marke wurde niemals tatsächlich herausgegeben.

Im Michelkatalog Südwesteuropa (Ausgabe 2010, Seite 589) wird das gezeigte Stück als Nr. II mit einem Katalogwert von 1.500 Euro pro Stück geführt. Der Katalog verweist auf den Gewinn der französischen Fußballmeisterschaft durch den AS Monaco. Dies kann den recht kurzfristigen Aufdruck auf bereits gedruckte Urmarken erklären. Zur Aufdruckausgabe selbst schreibt der Michel:

"MiNr. II war zur Ausgabe vorbereitet, wurde wegen der meist mangelhaften Ausführung des Aufdrucks jedoch nicht ausgegeben."


Die Marke hat die Nummer 522B (Yvert) und ist angeblich mit Euro 18'000 pro Stück bewertet. Sie wird zur Zeit angeboten bei David Feldman, Genf.

Anbei der Text zum Los 50451:

"1960 Coupe de France de Football, 5F vert et bleu-vert avec surcharge Colombes en BLOC DE 4 bdf, non émis, neuf, TB, extrêmement rare en bloc, Yv. 18'000 pour 4 isolés"


Ich fasse die in französischer Sprache gehaltene Beschreibung des Loses bei Feldman so auf, dass der Yvert-Katalog als Katalogwert gesamt 18.000 Euro für vier lose Exemplare angibt, ergo 4.500 Euro pro Stück.

Gruß
Pete
 
Heinz 7 Am: 02.12.2016 12:23:07 Gelesen: 422978# 97 @  
@ Pete [#96]

Danke für die Präzisierungen!

Heinz
 
merkuria Am: 03.12.2016 10:03:14 Gelesen: 422918# 98 @  
1941 besetzten britische Truppen die Gebiete von Italienisch-Ostafrika. Das Militärkommando der dabei mitwirkenden südafrikanischen Truppen erstellten für dieses Gebiet eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Italienisch-Ostafrika, Britische Besetzung X-XX). Dazu verwendete man italienische Stempelmarken und versah diese mit einem senkrechten Aufdruck BRITISH OCCOPATION.

Die britische Militäradministration verfügte jedoch vor der Ausgabe, diese Marken nicht an den Schalter zu bringen. Die gesamte Auflage wurde bis auf ca. 50 Sätze vernichtet. Diese wurden an hochgestellte Personen verschenkt.



Ein kompletter Satz mit den 11 Werten (10 Centesimi bis 50 Lire) wurde an der der Cherrystone Auktion vom Juni 2012 in NY unter der Los Nr. 837 für 28‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.12.2016 10:05:49 Gelesen: 422773# 99 @  
Zur Hochzeit des japanischen Kronprinzen Hirohito plante die kaiserliche Post Japans eine Sonderausgabe für den November 1923 (Mi Nr. I - IV). Im September 1923 suchte jedoch ein schweres Erdbeben die Insel heim. Die ganze, bereits fertiggestellte Ausgabe wurde dabei samt den Druckplatten vernichtet.

Eine unbekannte Anzahl Sätze, die bereits vor dem Erdbeben an die jap. Mandatsinseln (Marschall-, Karolinen- und Marianeninseln) verschickt worden waren, wurden zurückgerufen und am Tage vor der verschobenen Hochzeit, am 25. Januar 1924 an hochgestellte Persönlichkeiten verschenkt.



Eine Zusammenstellung der Mi Nr. I, II und IV wurde an der Heinrich Köhler Auktion vom 16. Mai 2015 in London unter der Los Nr. 358 für 5‘200 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 06.12.2016 19:29:40 Gelesen: 422732# 100 @  
Infolge des Zusammenbruchs der Monarchie gelangte diese Serie nicht mehr zur Ausgabe.

Ausgabe 1918, Kopfbild Kaiser Karls I. Österreich - Bosnien-Herzegowina.

Im ANK ist diese unter (1) bis (13) katalogisiert und wertet bescheidene 370,00 (ANK 2015) in **.

Nachstehend der Satz aus meiner Sammlung incl. Attest.

Schöne Grüße, Meinhard


 
Heinz 7 Am: 06.12.2016 22:00:40 Gelesen: 422712# 101 @  
1968 war die Ausgabe zum 1. Todestag von Adenauer geplant. Die abgebildete Briefmarke wurde jedoch durch eine bildgleiche Marke in anderer Farbe ersetzt, die "lebhaftrote" Variante wurde zurückgezogen.

Michel Nr. XI gibt es aber mit Gummistempel "Muster" am Unterrand; dies sind postamtlich verschickte Musterexemplare.



Das gezeigte Exemplar wurde bei Felzmann angeboten bei der 156. Auktion 30.6.-2.7.2016, Los 6143, Ausruf Euro 1.500

Freundliche Grüsse
Heinz

[Redaktionell ergänzt: Beschreibung: 30 Pfg "Roter Adenauer", postamtlich verschicktes Musterexemplar mit vollem Oberrand in postfrischer Luxuserhaltung ohne jegliche Signatur, Fotoattest H.-D. Schlegel BPP "... einwandfrei" - Zuschlag 2.500 Euro + Kosten]
 
merkuria Am: 09.12.2016 08:46:04 Gelesen: 422529# 102 @  
Am 2. Februar 1912 verausgabte die Republik China ihre ersten Portomarken (Mi Nr. Porto 18-23). Diese entstanden aus den blauen Portomarken der Kaiserlichen Post von 1904 (ex Mi Nr. Porto 7-14) welche mit einem einzeiligen Aufdruck vorläufige Neutralität in chinesisch versehen wurden.

Für die Wertstufen 1 und 2 Cent waren die farbgeänderten Portomarken der Kaiserlichen Post von 1911 (Mi Nr. Porto 15-16) vorgesehen und auch mit dem gleichen Aufdruck vorbereitet. Aus nicht klärbaren Umständen wurde aber auf die Ausgabe dieser zwei braunen Wertstufen verzichtet und die bereits hergestellten Marken vernichtet. Eine geringe, nicht quantifizierbare Menge entgingen der Vernichtung.



Eine Zusammenstellung mit den beiden unverausgabten Portomarken Mi Nr. I und II wurde an der Heinrich Köhler Auktion vom 16. Mai 2015 in London unter der Los Nr. 305 für 22‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 09.12.2016 13:41:52 Gelesen: 422501# 103 @  
@ Heinz 7 [#101]

Ich habe bereits drei Briefmarken gezeigt, die in der BRD schliesslich nicht verausgabt wurden

Nr. XI = Beitrag 101
Nr. XIII = Beitrag 13
Nr. XIX = Beitrag 12

Heute zeige ich Euch Michel Nr. XII von 1969



Es war eine Weihnachtsausgabe geplant, dazu gab es einen Wert zu 10 Pfennig: Zinnfigur (ca. 1850). Dieser Entwurf wurde mit einem Gummistempel "Muster" versehen und an die Presse versandt. Die Marke kam aber nicht zur Ausgabe, sondern Michel Nr. 610.

Merkmal der XII sind die Pausbäckchen des Christuskindes.

Dieses Exemplar wurde bei Felzmann angeboten bei der 156. Auktion 30.6.-2.7.2016, Los 6144, Ausruf nur Euro 700.

Schöne Grüsse aus der Schweiz
Heinz
 
merkuria Am: 09.12.2016 14:16:27 Gelesen: 422490# 104 @  
Hier noch ergänzend eine Unverausgabte, die ich schon im Thread "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" im Frühjahr vorgestellt habe und natürlich hier nicht fehlen sollte:

Eine echte Rarität der modernen Deutschen Philatelie stellt die Ausgabe „Brot für die Welt“ (MiNr. X) dar.



Die Ausgabe dieser Marke war für November 1961 vorgesehen, doch das Motiv des ausgehungerten Kindes mit dem Essnapf rief dann doch gewisse Bedenken hervor und die Marke wurde im letzten Moment vor der Ausgabe zurückgezogen. Eine unbekannte Anzahl dieser Briefmarke wurde mit der Bezeichnung „Muster“ versehen und der Presse mit einer Vorinformation zur Ausgabe verschickt.

Auf der 56. Deider-Auktion vom 24. April 2016 wurde eine solche Unverausgabte MIT Stempel „ Muster“ zusammen mit dem Presse-Ankündigungsblatt für 3.600 € angeboten. Zuschlag nicht bekannt.



Bis 2007 waren keine dieser Briefmarken OHNE den Stempel „Muster“ im Handel. Richard Stücklen, damaliger Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, erhielt 1961 als Einziger vorab einen 50er Bogen zur Ansicht. Somit handelt es sich hier um die einzigen Marken ohne Muster-Aufdruck, bei denen die Herkunft geklärt ist. Der Stücklen-Bogen zählt zu den Welt-Raritäten der Philatelie und befindet sich in einem tadellosen Zustand. Auf der 1. Briefmarken-Auktion des Berliner Traditionshauses Schlegel wurde am 19.November 2007 der legendäre Stücklen-Bogen bei einem Ausrufspreis von 200‘000 € für 290‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.12.2016 14:49:09 Gelesen: 422483# 105 @  
@ Heinz 7 [#103]

Der Zuschlag betrug 1'100 € + Aufgeld.

Gruss
Jacques
 
merkuria Am: 11.12.2016 14:55:41 Gelesen: 422343# 106 @  
@ merkuria [#98]

Hier noch eine Abbildung des kompletten Satzes nachgereicht:



Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 11.12.2016 16:11:05 Gelesen: 422324# 107 @  
Japan hat 1923 eine Ausgabe vorbereitet zur Hochzeit von Kronprinz Hirohito. Der Satz bestand aus vier Werten (1.5 Sen, 3 Sen, 8 Sen, 20 Sen). Die Ausgabe kam aber nicht zur Ausgabe!

Ich zitiere die Michel-Notierung:

"Diese Ausgabe (...) wurde durch ein Erdbeben im September 1923 samt den Druckplatten vernichtet und kam nicht an die Schalter. Die Sätze, die bereits vor dem Erdbeben an die Mandatsinseln (Marshall-, Karolinen- und Marianan-Inseln) geschickt worden waren, wurden vor der Ausgabe zurückgerufen und am Tage vor der Hochzeit an hochgestellte Personen als Geschenke verteilt."

Michel Nr. I - IV. Hier kann ich Euch Nr. IV (20 Sen) zeigen, Katalogwert (Michel 2010) Euro 2800.



Die seltenste Marke im Satz ist die 8 Sen-Marke, mit einem Katalogwert von Euro 16'000.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 11.12.2016 16:39:44 Gelesen: 422320# 108 @  
@ Heinz 7 [#107]

Schau Dir mal Beitrag [#99] an!

Gruss
Jacques
 
Heinz 7 Am: 11.12.2016 21:56:47 Gelesen: 422294# 109 @  
@ merkuria [#108]

Oh, sorry! Das habe ich nun nicht mitbekommen. Richard darf meinen Beitrag 107 löschen.

Grüsse!

Heinz
 
merkuria Am: 12.12.2016 09:43:41 Gelesen: 422254# 110 @  
Die Malaysische Union (Malayan Union) existierte administrativ vom 1. April 1946 bis zum 31. Januar 1948. In diesem Zeitraum wurden keine Briefmarken unter dieser Bezeichnung ausgegeben. Die britische Verwaltung plante wohl eine Teilnahme der Malayischen Union an der Omnibusserie einer einheitlichen Friedensausgabe der britisch verwalteten Gebiete. Diese Marke war zur Ausgabe am 15. Oktober 1946 fertig produziert.

Da die Malayische Union von der Mehrheit ihrer Bürger abgelehnt wurde, verzichtete man jedoch auf diese Ausgabe. Die gesamte Auflage wurde an die offizielle Verbrennungsanstalt in Kuala Lumpur zur Vernichtung übergeben. Einem Angestellten soll es gelungen sein, eine unbekannte Menge dieser Marken der Verbrennung zu entziehen und liess die Marken anschliessend in den Handel einfliessen.



Eine Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Grosvenor Auktion vom 9. November 2016 in London unter der Los Nr. 4464 für 140 £ + Aufgeld verkauft.

Mit dem heute 110. Beitrag konnten wir bis anhin 61 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze belegen. Um die Übersicht zu erleichtern, habe ich die Aufstellung nach Ländern wieder einmal aktualisiert:



Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 12.12.2016 23:00:09 Gelesen: 422207# 111 @  
@ merkuria [#110]

Danke, Jacques, für das Nachtragen der Übersichtsliste.

Guernsey gab 1979 zum Anlass von "10 Jahre unabhängige Postverwaltung" einen Satz Briefmarken heraus zu 6,8,13 und 15 Pence; alle zeigten Post-Dienst-Motive.

Anbei zeige ich Euch die Michel Nr. 198, die 15 Pence Marke



Ich habe leider kein sehr gutes Bild von dieser Marke.

Anbei (nachträglich) ein besseres:



Ursprünglich waren folgende Werte geplant: 6,8,11 und 13 Pence. Aber 6 Wochen vor Herausgabe des Satzes erhöhte die Britische Post einige Gebühren:

airmail, Zone B, von 11 auf 13 Pence
airmail, Zone C, von 13 auf 15 Pence.

Die geplante 11 Pence Marke wurde also nicht mehr benötigt, dafür musste ein 15 Pence Wert angeschafft werden. Courvoisier, der Drucker (aus der Schweiz), wurde angewiesen, die 11 Pence Marke zu zerstören, das Design der 11 Pence Marke sollte für den (neuen) 15 p Wert verwendet werden. So geschah es denn auch.

ABER: Ein Exemplar der 11 Pence Marke entging der Vernichtung und wurde von einem Kind entdeckt. Gemäss "Linn's Philatelic Gems" (1989) von Donna O'Keefe hat man bis 1989 nur dieses eine Exemplar gefunden.

Im Michel ist sie nicht notiert (aber bei Stanley Gibbons: "not issued for postal use."). 1978 wurde die Marke verkauft für annähernd US$ 30'000.



Ob später, nach 1989, noch mehr von dieser Briefmarken gefunden wurden, weiss ich nicht.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 15.12.2016 12:00:36 Gelesen: 422081# 112 @  
Für den 8. Mai 1974 plante die österreichische Post die Herausgabe einer Sondermarke zum XI. Europäischen Gemeindetag in Wien (Mi Nr. VIII). Obwohl teilweise schon an die Postämter verschickt, wurde die Ausgabe trotzdem zurückgezogen, da der Gemeindetag abgesagt war. Die bereits verteilten Marken wurden von den Postämtern zurückverlangt und vernichtet. Eine unbekannte Anzahl gelangte trotzdem in den Handel.



Ein Eckrandviererblock dieser Unverausgabten wurde an der 357. Köhler Auktion vom 25. März 2014 unter der Los Nr. 42 für 880 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 15.12.2016 17:25:04 Gelesen: 422039# 113 @  
@ merkuria [#112]

1975 wurde dann eine ähnliche Marke ausgegeben. Mi.Nr. 1484.

linke Marke Mi.Nr. VIII - rechte Mi. Nr. 1484.

Gruß, Meinhard


 
merkuria Am: 18.12.2016 11:12:39 Gelesen: 421923# 114 @  
Am 18. November 1987 plante die Post von Südafrika die Ausgabe einer vier Werte umfassenden Sonderausgabe zu Ehren der südafrikanischen Bibelgesellschaft (16, 30, 40 und 50 Cents).

Nachdem die Marken bereits an die Postämtern verschickt waren, gingen Beschwerden von orthodoxen Juden gegen den 40 Cents Wert ein. Grund dafür war, dass auf dieser Marke das Wort „Gott“ in hebräisch auf einem nicht-Gottesdienst-Gegenstand verwendet werde.

Die Postverwaltung akzeptierte diesen Einwand und zog die 40 Cent Wertstufe sofort vom Verkauf zurück und liess diese vernichten. Eine geringe, nicht bekannte Anzahl dieser Marken war jedoch bereits verkauft und ist auch zu Frankaturzwecken verwendet worden. Die eigentliche Ausgabe umfasste somit nur die 3 Werte 16, 30 und 50 Cents (Mi Nr. 716-718).



Ein kompletter Satz inklusive dieser Unverausgabten 40 Cents wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 2964 für 475 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.12.2016 09:57:07 Gelesen: 421791# 115 @  
Firma Schülke & Mayr ist ein 1889 gegründetes Chemieunternehmen welches noch heute existiert [1]. Schülke & Mayr war geschäftlich bereits 1890 am Victoriasee in der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika tätig. Es führte vor Ort für das Jahr 1892 die private Afrikanische-Seen-Post zwecks Boten-Transporten von Daressalam zum Victoriasee.

Ende 1892 stellte die Firma eine eigene Briefmarkenserie für diesen Postdienst her. Diese sind jedoch nie in Verkehr gekommen, da der Vertrag mit dem Kaiserlichen Gouverneur bereits abgelaufen und auch nicht erneuert wurde. 1939 wurden Neudrucke dieser Unverausgabten für eine Festschrift der Firma Schülke & Mayr hergestellt. Die meisten Nachdrucke wurden in die Festschrift geklebt, weshalb postfrische Exemplare selten sind.



Ein kompletter postfrischer Viererblocksatz dieser unverausgabten Nachdrucke wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 2640 für 450 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BClke_%26_Mayr
 
merkuria Am: 24.12.2016 09:55:37 Gelesen: 421701# 116 @  
1918 verausgabte die Post von Österreich 3 Flugpostmarken für die Flugpostlinie Wien-Krakau-Lemberg. (Mi Nr. 225-227).

Vor Ausgabe dieser Aufdruckmarken stellte die Post 8 verschiedene mögliche Aufdruckvarianten zur Begutachtung durch die Postverantwortlichen her. Diese Aufdrucke wurden in dieser Form nie offiziell ausgegeben. Gemäss Literatur sollen nur 6 komplette Zusammenstellungen in dieser Form existieren.



Eine komplette Zusammenstellung dieser unverausgabten Aufdrucke wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 2282 für 11‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.12.2016 10:12:08 Gelesen: 421607# 117 @  
1921 beabsichtigte die Postverwaltung von Italienisch-Somaliland die Ausgabe von Freimarken. Dazu wollte sie die noch zahlreich vorhandenen Briefmarken der früher in Somalia tätigen Post der Benadir-Gesellschaft verwenden[1] und diese mit einem Aufdruck SOMALIA ITALIANA versehen.

Kurz nach Andruck bemerkte man, dass diese Marken so nicht ausgegeben werden konnten, da die Nennwerte in der alten Rupie/Anna/Besa-Währung lauteten. Da in der Kolonie zu der Zeit aber die italienische Lira galt, müsste eine Neuausgabe mit entsprechenden Lira-Aufdrucken hergestellt werden.



Eine kompletter Satz dieser unverausgabten Aufdrucke wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 3110 für 12‘500 US$ + Aufgeld verkauft. Gemäss Losbeschrieb wurden nur 50 Sätze mit diesem Aufdruck hergestellt, wovon die meisten vernichtet worden sind.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Benadir-Gesellschaft#Postdienst
 
merkuria Am: 30.12.2016 09:03:41 Gelesen: 421470# 118 @  
1944 beabsichtigte die Post von Polen die Ausgabe einer Briefmarke für die Einschreibe-Gebühr. Dazu sollten die Dienstmarke Mi Nr. 19 mit der Inschrift ZWYCZAJNA (= gewöhnliche Post) durch einen Aufdruck Zł 3 Zł (3 Zloty) verwendet werden. Es wurden nur 150 Exemplare mit diesem Aufdruck hergestellt, jedoch nie ausgegeben.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juni 2012 in NY unter der Los Nr. 1238 für 300 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 31.12.2016 16:26:40 Gelesen: 421396# 119 @  
Im Jahr 1982 plante die Postverwaltung von Uganda die Ausgabe eines Blockes zum Jahrestag der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien. Diese jährte sich zum zwanzigsten Mal. Die Nominale der Briefmarke sollte 150 Shilling betragen. Aus mir nicht bekannten Gründen erfolgte keine Verausgabung des Blocks. Im Ostafrikakatalog von Michel (Ausgabe 2014) findet sich kein Hinweis zu diesem Stück. Der "East Africa"-Katalog von Stanley Gibbons (Ausgabe 2014) setzte eine kurze Notiz im Katalog nach der Nr. 376 und vermerkte u.a., dass vorliegende Exemplare dieses Blocks aus der Konkursmasse der Druckerei Format International Security Printers Ltd. stammen. Eine recht interessante Übersicht über diese Konkursmasse findet sich unter [1]. Demnach kam die Konkursmasse über verschiedene Offerten und Auktionen in den Jahren 1990-1995 erstmals auf den Markt; die Druckerei selbst ging 1988 (oder 1989?) in Konkurs.



Gruß
Pete

[1] http://golowesstamps.com/reference/formatprinters/FormatInternationalSecurityPrinters.htm
 
merkuria Am: 02.01.2017 09:00:53 Gelesen: 421287# 120 @  
Die amerikanische Firma Aerial World Tours in Minneapolis plante in Zusammenarbeit mit der Post von Neufundland, einen ersten Post- und Passagier-Atlantikflug nach Europa. Sie schloss dazu mit der Neufundland Post einen entsprechenden Vertrag ab. Um an das dazu notwendige Kapital zu kommen, wurden 400‘000 Luftpostmarken zu 1 $ hergestellt und verkauft. Diese hätten dann beim Erstflug bei der Neufundland Post als Luftpostmarken eingelöst werden können.

Die Reisegesellschaft beschaffte ein Sikorsky Wasserflugzeug, brachte aber nicht genug Geld zur Durchführung des geplanten Fluges zusammen. Am 10. September 1932 kündigte Neufundland den Vertrag und erhielt von der Gesellschaft die noch nicht verkauften 375‘000 Marken zur Vernichtung zurück.

Die bereits verkauften 25‘000 Marken verloren damit ihren Status als vorverkaufte Briefmarken und auch die verbliebenen 375‘000 Exemplare kamen nie an den Postschalter.



Die nicht vernichteten (vermutlich etwa 25‘000 Exemplare) blieben bei den Käufern und tauchten sodann im Handel auf. Ein Viererblock dieser Unverausgabten wird zur Zeit mit etwa 120 US$ gehandelt. Nicht zu verwechseln mit Mi Nr. 160!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.01.2017 09:35:54 Gelesen: 421083# 121 @  
1860 wechselte die britische Kolonie Neubraunschweig (New Brunswick) von der £-Währung zur $/Cent-Währung. Zu diesem Zwecke liess der Generalpostmeister Connell je 500‘000 Exemplare Freimarken mit den Wertstufen 1,2,5,10,12 ½ und 17 Cents bei der American Bank Note Co. in New York anfertigen.

Die für den 15. Mai 1860 geplanten Ausgaben wurden dem Generalgouverneur vorgelegt. Dieser verweigerte jedoch die Genehmigung zur Ausgabe der 5 Cents Wertstufe (Mi Nr. I). Der Grund für die Ablehnung lag darin, dass sich der Generalpostmeister in seiner Eitelkeit selbst auf dieser 5 c Marke abbilden liess! Der Generalgouverneur verfügte die Vernichtung dieser Wertstufe, und den Ersatz der Abbildung mit einem Portait von Königin Viktoria.

Die Cornnell-Marken wurden amtlich verbrannt, mit Ausnahme eines 100er Bogens den Cornnell für sich zurückbehielt sowie einer Einzelmarke die der für die Vernichtung verantwortliche Beamte als Beleg für die Akten behielt. Wie viele dieser Marken heute noch existieren, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, Fachleute schätzen die Zahl auf 50-60 Stücke.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1075. Robert A. Siegel Auktion vom Juni 2014 in NY unter der Los Nr. 1293 für 6‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.01.2017 09:26:26 Gelesen: 420963# 122 @  
Am 25. Juni 1903 gedachte Serbien mit einer Sonderausgabe der Ermordung des Königs Alexander I. vom 11. Juni 1903. [1] Dazu verwendete man eine bereits fertiggestellte Freimarkenausgabe, die infolge des Attentates aber nicht ausgegeben wurde und versah diese mit dem Aufdruck des serbischen Wappens zur Unkenntlichmachung des alten Königs (Mi Nr. 62-71).





reguläre Ausgabe mit Aufdruck

Marken ohne diesen Aufdruck wurden offiziell nie ausgegeben. Von den Mi Nr. 62-69 tauchten im Handel später jedoch vermehrt Exemplare ohne Aufdruck auf, welche wohl aus unfertigen Beständen stammen. Diese acht Marken ohne Überdruck werden zur Zeit für ca. 200 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.welt.de/kultur/history/article1526243/Das-schaurige-Ende-eines-Koenigspaares.html
 
merkuria Am: 11.01.2017 08:01:24 Gelesen: 420829# 123 @  
1915 plante die Post von Haiti eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. V – XIV). Da im Vorfeld der Ausgabe grössere Mengen der fertiggestellten Marken gestohlen wurden, entschloss sich die Postverwaltung, diese Ausgabe gar nicht erst an den Schalter zu bringen.



Dass von diesen Unverausgabten sehr grosse Mengen auf dem Markt sein müssen, zeigt der niedrige Preis mit welchem diese angeboten werden. Ein kompletter Satz mit Specimen-Aufdruck und Ungültigkeits-Lochung wird in Grossbritannien um 40£ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.01.2017 15:17:19 Gelesen: 420736# 124 @  
Am 3. November 1994 verausgabte Kanada eine Sonderausgabe mit drei Wertstufen zu Weihnachten (Mi Nr. 1453-1455).



Bei Bestellung dieser Ausgabe wurde die Druckerei jedoch infolge einer bevorstehenden Portoerhöhung mit der Herstellung von zwei weiteren Wertstufen zu 52 und 90 Cents beauftragt. Bei Auslieferung der gesamten Serie lag aber eine Ablehnung dieser Portoerhöhung vor. Folglich waren die Wertstufen 52 und 90 Cents nicht verwendbar und blieben unverausgabt. Sie wurden der Verbrennung zugeführt, wobei eine unbekannte Anzahl in private Hände gelangte.



Die 52 Cents Ausgabe wird zur Zeit mit etwa 100 US$, die 90 Cents zu etwa 400 US$ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
inflamicha Am: 14.01.2017 18:51:57 Gelesen: 420713# 125 @  
An Aufdruck-Ausgaben ist die deutsche Inflationszeit weiß Gott nicht arm. Aufdrucke wurden gern genutzt, um die in großen Mengen übriggebliebenen Restbestände an Marken kleiner Wertstufen noch verwenden zu können. Die folgenden 2 Aufdruckmarken aus meiner Sammlung wurden dann doch nicht ausgegeben:



Die Marken sind unter Mi-Nr. VII und VIII katalogisiert und postfrisch mit je 90 Euro Katalogwert für jedermann erschwinglich.

Gruß Michael
 
merkuria Am: 17.01.2017 09:06:26 Gelesen: 420639# 126 @  
Die Post der Konföderierten Staaten von Amerika (Südstaaten) plante 1862 die Ausgabe einer 1 Cent Freimarke (Mi Nr. I). Es war beabsichtigt, die geltende Briefgebühr von 2 Cents auf 1 Cent zu senken. Zu diesem Zwecke beauftragte man die Firma Thomas De La Rue & Co. Ltd in London mit der Herstellung von 400‘000 Exemplaren dieses Nennwertes mit dem Abbild des früheren Senators und Vizepräsidenten John Caldwell Calhoun [1]. Bei Auslieferung der Marken wurde festgestellt, dass eine derartige Senkung der Postgebühren infolge der hohen Kriegskosten nicht machbar ist. Somit wurde dieser Nennwert nie verausgabt. Die gesamte Auflage wurde erst bei Bürgerkriegsende 1865 entdeckt. Wie diese Unverausgabten in welcher Menge in den Handel gelangten, entzieht sich meiner Kenntnis.



Diese Unverausgabte wird zur Zeit mit etwa 100 US gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/John_C._Calhoun
 
merkuria Am: 20.01.2017 09:37:43 Gelesen: 420522# 127 @  
Am 15. Oktober 1915 verausgabte Serbien zwei Freimarken mit König Peter I. und seinem Stab im Felde (Mi Nr. 130-131) 5 weitere Werte (15,20,25,30 und 50 Piaster) waren zur Ausgabe vorgesehen und auch hergestellt (Mi Nr. I-V). Infolge des Rückzuges der serbischen Armee kamen diese nicht mehr an den Postschalter, wurden aber zeitweise als Notgeld verwendet.



Dass grosse Mengen von diesen Marken in Umlauf sind, zeigt der entsprechend niedrige Preis. Ein kompletter Satz inklusive der 2 offiziell verausgabten Werte wird um 25 US$ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.01.2017 09:24:51 Gelesen: 420378# 128 @  
Nach langen Verhandlungen anerkannten die Großmächte 1913 auf der Botschafterkonferenz von London den albanischen Staat. Da man befürchtete dass sich Albanien nicht selbst regieren könne, bestimmte man Wilhelm zu Wied [1] zum Fürsten des Landes. Dieser reiste am 7. März 1914 in Albanien ein und versuchte vergeblich, das Land zu einigen und zu regieren. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Lage noch auswegloser und so verliess Fürst von Wied am 3. September 1914 Albanien wieder. Diese geschichtlichen Hintergründe wurden im Thread „Albanien: Beiträge zur Geschichte des Landes“ Beitrag # 3 schon einmal ausführlich beschrieben.



Für den 4. September war die Herausgabe einer Freimarkenausgabe mit dem Bildnis des Fürsten von Wied vorgesehen (Mi Nr. IIa-IIg). Vor dem Hintergrund der oben geschilderten Vorgänge kamen diese Briefmarken jedoch nie an den Postschalter. Wie und in welcher Stückzahl diese Marken (ohne Aufdruck) in den Handel gelangten, entzieht sich meiner Kenntnis. Ein ungebrauchter Satz dieser unverausgabten Mi Nr. IIa-IIg wird um 25-40 € gehandelt.



Am 16. Februar 1920 verwendete man diese Unverausgabten für eine Freimarkenausgabe mittels Aufdruck des albanischen Doppeladlers (Mi Nr. 67-75)

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_zu_Wied_(1876%E2%80%931945)
 
Brigitte Am: 25.01.2017 19:13:59 Gelesen: 420296# 129 @  
Heute haben wir von der Österreichischen Post folgende Information erhalten:

Die Sondermarke „Freimarken 1860“ wird neu produziert, der Ausgabetag wird verschoben - die Daten und die Bilder sind ungültig. Nähere Informationen erhalten Sie mit der nächsten Aussendung.

Ursprüngliche Informationen:

Sondermarkenblock „Freimarken 1860“
Serie „Klassikausgabe“



Nennwert: EUR 2,88
Ausgabetag: 15.3.2017
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Entwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit 2 Marken
 
merkuria Am: 26.01.2017 09:24:40 Gelesen: 420253# 130 @  
1911 plante die Kaiserliche Post Chinas die Ausgabe von 6 neuen Portomarken mit den Wertstufen ½ ,1,2,4,5 und 20 Cents. Diese wurden in gleicher Zeichnung wie die blauen Ausgaben 1904 (Mi Nr. Porto 7-14), jedoch in brauner Farbe bei der Firma Waterlow in London bestellt.

Die Wertstufen 1 und 2 Cents wurden zuerst geliefert und am 22. Februar 1911 auch verausgabt (Mi Nr. Porto 15-16).

Die übrigen Wertstufen wurden zu einer Zeit geliefert, als die Kaiserliche Post schon nicht mehr existierte. Deshalb wurden diese Marken nicht mehr ausgegeben. 1912 versah man diese Bestände mit einem chinesischen Aufdruck China Republik und verausgabte sie unter den Mi Nr. 29,34,38 und 40. Ohne Aufdrucke kamen diese Wertstufen nie an den Postschalter.



An der 72. Spink Shreves Auktion vom September 2005 in Addison/USA wurden drei dieser Unverausgabten ohne Aufdruck angeboten:

Los 1691 (½ Cent) wurde für 2‘400 US$ + Aufgeld verkauft.
Los 1692 (5 Cent) wurde für 300 US$ + Aufgeld verkauft.
Los 1693 (20 Cent) wurde für 2‘400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
dietbeck Am: 26.01.2017 19:52:57 Gelesen: 420219# 131 @  
@ Brigitte [#129]

Wäre schön, wenn Sie die noch folgenden Infos zu dieser Ausgabe auch veröffentlichen könnten. Wann sollte der Block denn ursprünglich verausgabt werden ?

dietbeck
 
Brigitte Am: 26.01.2017 20:10:47 Gelesen: 420215# 132 @  
@ dietbeck [#131]

Hallo dietbeck,

der Block sollte am 15.3.2017 verausgabt werden (alle ursprünglichen Informationen stehen unter der Abbildung des Blocks).

Liebe Grüsse,

Brigitte
 
dietbeck Am: 26.01.2017 20:30:24 Gelesen: 420210# 133 @  
@ Brigitte [#132]

Ich meinte den ursprünglich geplanten Ausgabetag. Es steht ja dabei "Ausgabetag wurde verschoben".

Es wäre auch interessant zu wissen, warum genau die Daten und Bilder ungültig sind.

dietbeck
 
Brigitte Am: 27.01.2017 05:39:59 Gelesen: 420184# 134 @  
@ dietbeck [#133]

Hallo dietbeck,

leider hat sich die Österreichische Post nicht dazu geäussert, warum der Block verschoben wird. Wir wissen ebenfalls nicht, wann der Block neu erscheinen und wie er aussehen wird.

Hier nochmal die ursprünglichen Informationen [#129]:

Sondermarkenblock „Freimarken 1860“
Serie „Klassikausgabe“



Nennwert: EUR 2,88
Ausgabetag: 15.3.2017
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Entwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit 2 Marken

Liebe Grüsse,

Brigitte
 
merkuria Am: 29.01.2017 09:28:59 Gelesen: 420124# 135 @  
Heute möchte ich einen der seltensten Unverausgabten der Volksrepublik China vorstellen.

1964 plante die Post der Volksrepublik China eine Sonderausgabe mit Gesichtsmasken der Pekingoper. Der Satz sollte 8 Werte umfassen und wurde entsprechend produziert. Kurz vor Ausgabe der Marken entschied die chinesische Post aus unerklärlichen Gründen, diese Marken nicht zu verausgaben. Die gesamte, bereits fertiggestellte Auflage wurde vernichtet. Trotzdem fand eine nicht zu beziffernde Anzahl solcher Marken den Weg in den Handel.




Die Marken waren nach dem 1964 geltenden Nummernsystem wie folgt nummeriert:

Nennwert 4 Fen I = Nr. 352
Nennwert 4 Fen II = Nr. 353
Nennwert 8 Fen I = Nr. 354
Nennwert 8 Fen II = Nr. 355
Nennwert 10 Fen I = Nr. 356 kein Bild & Angebot bekannt
Nennwert 10 Fen II = Nr. 357
Nennwert 20 Fen I = Nr. 358
Nennwert 20 Fen II = Nr. 359
 

Diese Unverausgabten werden äusserst selten angeboten. Hier einige Auktionsergebnisse:



Die Nr. 352, 353, 354 und 357 wurden zusammen an der Interasia Auktion vom Juli 2009 in Hongkong unter Los 870 für 1.6 Mio HK$ (damals ca. 150‘000 €) + Aufgeld verkauft.



Die Nr. 355 wurde an der 53. Interasia Auktion vom Juni 2016 in Hongkong unter Los Nr. 1457 für 747‘500 HK$ (damals ca. 85‘000 €) + Aufgeld verkauft.



Die Nr. 358 wurde an der 53. Interasia Auktion vom Juni 2016 in Hongkong unter Los Nr. 1458 für 1‘380‘000 HK$ (damals ca. 157‘000 €) + Aufgeld verkauft.



Die Nr. 359 vom Bogenrand wurde an 31. Interasia Auktion vom Dezember 2012 in Hongkong unter Los Nr. 2359 für 950‘000 HK$ (damals ca. 93‘000 €) + Aufgeld verkauft.

Beim Versuch, einen kompletten Satz dieser Unverausgabten zusammenzustellen, mussten 485‘000 € aufgewendet werden und dabei ist eine Wertstufe (Nr. 356, 10 Fen) immer noch ausstehend!

Das Bizarre an dieser Geschichte ist aber: Die Volksrepublik China verausgabte 16 Jahre später, am 25. Januar 1980 eine Sonderausgabe Gesichtsmasken der Pekingoper (Mi Nr. 1582-1589). Das Erstaunliche dabei ist, dass man bei 3 Wertstufen die Klischees der Unverausgabten von 1964 verwendete!



Hier die Unterschiede bei diesen drei Werten:





Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heinz 7 Am: 30.01.2017 13:54:08 Gelesen: 420079# 136 @  
@ merkuria [#135]

Das ist toll! Ich habe diese Marken noch nie gesehen. Und die Geschichte dahinter ist wirklich seltsam!

Zu den Preisen für China-Raritäten stellen wir immer wieder fest:

grosse Nachfrage, kleines Angebot

dazu: Offenbar viele "potente" Sammler - ergibt sehr hohe Preise!

Heinz
 
merkuria Am: 01.02.2017 09:32:46 Gelesen: 420016# 137 @  
1926 verausgabte französisch Algerien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 34-57). Im Rahmen dieser Serie wurde auch eine Wertstufe zu 90 Centimes hergestellt. Da zur Zeit der vorgesehenen Ausgabe aber keine Verwendungsmöglichkeit für eine 90 C Wertstufe bestand, wurde diese nicht an die Postschalter gebracht.

1939 fand diese Marke doch noch Verwendung bei der Herstellung einer Freimarkenaushilfsausgabe zu 1 Franc. Dazu wurden diese 90 Centimes Werte mit einem entsprechenden Aufdruck versehen (Mi Nr. 163). Eine Ausgabe dieser Marke ohne Aufdruck ist nie erfolgt.



An der 1114. Robert Siegel Auktion vom Dezember 2015 in New York wurde unter Los Nr. 530 ein Bogenrandstück mit Reklamezudruck dieser Unverausgabten für 450 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 01.02.2017 18:59:05 Gelesen: 419976# 138 @  
@ merkuria [#137]

Im Rahmen dieser Serie wurde auch eine Wertstufe zu 90 Centimes hergestellt. Da zur Zeit der vorgesehenen Ausgabe aber keine Verwendungsmöglichkeit für eine 90 C Wertstufe bestand, wurde diese nicht an die Postschalter gebracht.

So ganz erschließt mir nicht der Zusammenhang zwischen dem Briefmarkenmotiv (lt. Michel Nord- und Ostafrikakatolog "Altstadtstraße") und dem Text auf dem Oberrand. Hast du eine Idee? Handelt es sich ggf. um Werbung (ähnlich einigen Bogenrändern aus der Inflation des Deutschen Reiches)?

"contre la chute des cheveux" = "gegen den Haarausfall"

Gruß
Pete
 
merkuria Am: 01.02.2017 23:24:58 Gelesen: 419945# 139 @  
@ Pete [#138]

Hallo Pete,

das Motiv der Marke ist wie im Michel beschrieben eine Altstadtstrasse. Der Text auf dem Oberrand ist ein Werbezudruck, wie ich es auch im Beitrag beschreibe (Reklamezudruck = Werbezudruck).

Gruss
Jacques
 
merkuria Am: 04.02.2017 09:20:19 Gelesen: 419747# 140 @  
Am 8. Dezember 1964 verausgabten die Falklandinseln eine Sonderausgabe anlässlich des 50. Jahrestages der Seeschlacht bei den Falklands (Mi Nr. 145-148). Gezeigt werden teilnehmende britische Kriegsschiffe.

Beim Druck des Rahmens der 6 Pence Wertstufe (Mi Nr. 146) gelangte irrtümlich ein Bogen mit dem Abbild der HMS Glasgow in den Druckvorgang. Diese Abbildung war aber eigentlich für die 2 ½ Pence Wertstufe vorgesehen. Der Irrtum wurde nicht bemerkt, sodass dieser 6 Pence Bogen mit dem falschen Abbild in den Verkauf gelangte. Bis heute sind uns 25 Exemplare dieses Fehldruckes bekannt geworden, welche so nie verausgabt werden sollten.



Links die Unverausgabte, rechts die korrekte Ausgabe mit der HMS Kent.

An der 1114. Robert Siegel Auktion vom Dezember 2015 in New York wurde unter Los Nr. 973 ein Exemplar dieser Unverausgabten für 20‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Christoph 1 Am: 04.02.2017 12:15:59 Gelesen: 419700# 141 @  
@ funnystamp [#82]
@ merkuria [#84]

Nun dürfen wir sicher gespannt sein, bis die erste Marke im Markt auftaucht!

Voila, hier ist sie!



Aktuell bei ebay. Steht bei 42,50 € + Versand, läuft noch 6 Tage.

http://www.ebay.de/itm/222398278075

Gruß,
Christoph
 
dietbeck Am: 04.02.2017 13:30:27 Gelesen: 419689# 142 @  
@ csjc13187 [#141]

Das ist ja wieder spannend. Da hat man das rechtzeitig bemerkt, hat die Marke neu gestaltet, die alte sicher "vernichtet" und wieder findet das eine oder andere Exemplar seinen Weg in den Markt. Mal sehen welche finanziellen Höhen das erreichen wird. Wenn das nicht wieder in eine "Hepburn" ausartet.

Die Meldung im Link unten kann dann nicht richtig sein. Da steht was von Druck verschoben. Wenn das so sein sollte, dann darf es das Angebot auf ebay eigentlich gar nicht geben. Offensichtlich scheint die fehlerhafte Marke eben doch gedruckt worden zu sein:

http://www.deutsche-briefmarken-zeitung.de/2016/10/19/weihnachtsmarke-ausgabe-verschoben/
 
merkuria Am: 05.02.2017 00:28:13 Gelesen: 419643# 143 @  
@ dietbeck [#142]

Also wenn ich mir das sonstige Angebot des Anbieters anschaue, kommen bei mir gewisse Zweifel bezüglich dieser Weihnachtsmarke auf! Der Anbieter bietet hauptsächlich vergoldete Krügerrands per 10 Stück zwischen 35 und 40 Euro an. Ich wage mal zu befürchten, dass die angebotene Weihnachtsmarke auch mehr Schein als Sein ist.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.02.2017 09:45:41 Gelesen: 419513# 144 @  
Zum 1959 stattfindenden VIII. Mendelejew-Kongress plante die Post der Sowjetunion die Ausgabe von zwei Sonderausgaben (Mi Nr. XIX und AXIX). Dazu verwendete man die Butlerow-Ausgabe von 1951 (Mi Nr. 1582) sowie die Mendelejew-Ausgabe von 1957 (Mi Nr. 1915) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck. Aus nicht bekannten Gründen wurden diese vorbereiteten Marken jedoch nicht ausgegeben. Trotzdem sind wenige Stücke im Handel anzutreffen.



An der 69. Raritan Stamps Inc. Auktion vom Juni 2016 in New York wurden die beiden Exemplare unter Los Nr. 1009 zusammen für 2‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 07.02.2017 21:35:34 Gelesen: 419415# 145 @  
@ merkuria [#144]

Aus nicht bekannten Gründen wurden diese vorbereiteten Marken jedoch nicht ausgegeben. Trotzdem sind wenige Stücke im Handel anzutreffen.

Der Osteuropa-Katalog von Michel (Band 7, Ausgabe 2011/12, Seite 616) kann in diesem Fall helfen und schreibt zur Mi-Nr. XIX, dass der Aufdruck auf diesen beiden Ausgaben auf Initiative eines Unternehmens zu spekulativen Zwecken erfolgte. Es sollte der 8. Mendelejew-Kongress bedacht werden, welcher später von November 1958 auf März 1959 verschoben wurde. Kurioserweise datiert der Michel-Katalog die Ausgabe der Mi-Nr. XIX auf den 31.12.1958 (also nach dem ursprünglich geplanten Kongresstermin). Diese Briefmarken sollten zahlungskräftigen Sammlern aus dem Ausland angeboten werden. Aufgrund von offizellen Protesten wurden diese Stücke zurückgezogen und größtenteils vernichtet. Ein Teil gelangte (wie gehabt) dennoch auf den Sammlermarkt.
Der Michel-Katalog bewertet diese beiden Ausgaben mit 800,00 Micheleuro (Nr. XIX) bzw. 2000,00 Micheleuro (Nr. AXIX).

Gruß
Pete
 
merkuria Am: 10.02.2017 13:33:00 Gelesen: 419260# 146 @  
Am 10. März 1967 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 50. Gründungsjahres der Zeitung „Iswestja“ (Mi Nr. 3331).

Zur gleichen Zeit wurde eine unbekannte Anzahl dieser Ausgabe mit dem Aufdruck eines Lenin-Portaits (vermutlich ein Orden) sowie einem zweizeiligen Text in russisch und Datum 13.III.1967 hergestellt. Diese Aufdruckmarken sind aus mir nicht bekannten Gründen nie verausgabt worden. Trotzdem fanden eine unbekannte Anzahl Exemplare den Weg in den Handel.



Normalmarke

An der 146. Spink Shreves Auktion vom Januar 2014 in New York wurde diese Unverausgabte unter Los Nr. 804 für 1‘100 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.02.2017 08:44:58 Gelesen: 419181# 147 @  
1943 verausgabte Französisch Algerien eine 1.50 Francs Freimarkenausgabe mit dem Portrait von Marschall Pétain (Mi Nr. 194). Zu dieser Ausgabe waren weitere Wertstufen von 5, 10 und 20 Francs geplant und bereits auch hergestellt. Infolge der Absetzung des Vichy-Regimes in Frankreich durch die Alliierten kam es aber nicht mehr zur Verausgabung dieser Wertstufen mit dem Portrait Pétains.



An der 1114. Robert A. Siegel Auktion vom Dezember 2015 in New York wurden diese drei Unverausgabten unter den Los Nr. 532, 533 und 534 für 475, 225 und 275 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.02.2017 09:08:45 Gelesen: 419010# 148 @  
Für den 15. Juni 1956 plante die Volksrepublik China eine Sonderausgabe mit Bauwerken der Stadt Peking (Mi Nr. 314-318). Bei der Darstellung des Tor des Himmlischen Friedens (Tien An Men Mi Nr. 318) wählte man eine Darstellung, die rechts vom Tor den Sonnenaufgang zeigen sollte. Nachdem die gesamte Ausgabe druckfertig bei den Poststellen zum Verkauf vorlag, bemerkte man einen astronomischen Fehler: Der im Westen des Tores dargestellte Sonnenaufgang war so gar nicht möglich. Diese Wertstufe (Mi Nr. V) wurde sofort zur Vernichtung nach Peking zurückbeordert. Eine nicht bekannte Anzahl war aber bereits verkauft und entging somit der Vernichtung.



Ein Bogenrandstück dieser Unverausgabten erzielte bei der 50. Interasia Auktion vom Juli 2015 in Hongkong unter Los 1149 den Zuschlag bei 1.955 Mio HK$ was zu der Zeit ca. 230‘000 € entsprach!



Ein gestempeltes Exemplar erzielte bei der Zurich Asia Auktion vom Februar 2011 in Hongkong unter Los Nr. 752 einen Zuschlag von 620‘000 HK$ was zu der Zeit ca. 59‘000 € entsprach!



Am 20. Februar 1957 erschien dann die korrigierte Marke (Mi Nr. 318) ohne Darstellung des Sonnenaufgangs.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.02.2017 09:18:08 Gelesen: 418907# 149 @  
Am 4. Dezember 1987 plante St. Vincent eine Sonderausgabe zum Thema 100 Jahre Automobil. Beim Druck der 5 $ Wertstufe bemerkte die Londoner Druckerei The Format International Security Printers Ltd nach Andruck von 60 Bogen zu je 25 Marken (1500 Ex), dass die Wertbezeichnung unglücklich im Bild platziert war. Das gleiche Problem stellte sich auch beim vorgesehenen 8$ Blocks, welcher die gleiche Zeichnung beinhaltete. Nach Rücksprache mit dem Kunden wurde beschlossen, ein neues, seitenverkehrtes Klischee herzustellen. Die ursprünglichen Klischees und die bereits gedruckten Bogen und Blocks verschwanden im Archiv der Druckerei.

Kasamir Bilewski, ein kanadischer Grosshändler kaufte 1992 das Archiv dieser Druckerei und entdeckte dabei diese Klischees und die angedruckten 60 Bogen. Mittlerweile wurde dieses Archiv weiterverkauft und befindet sich heute im Besitz des Händlers Golowe’s Stamps, der es nun auch ausschliesslich über Ebay und Delcampe vermarktet.

Es existiert eine sehr umfangreiche Homepage in englischer Sprache, welche einen grossen Teil des Archivinhaltes zeigt. [1]



Unverausgabte Marke und Block



Korrigierte, endgültige Ausgabe

Die unverausgabte Einzelmarke aus St. Vincent wird zu ca. 25 US$, der unverausgabte Block zu ca. 50 US$ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://golowesstamps.com/reference/
 
merkuria Am: 22.02.2017 19:47:07 Gelesen: 418739# 150 @  
Am 7. November 1952 feierte man den 35. Jahrestag der Russischen Oktoberrevolution von 1917. Zu diesem Anlass plante die Volksrepublik China eine Sonderausgabe für den 14. Februar 1953. 4 Marken mit entsprechenden Motiven und der Inschrift „35. Jahrestag der Oktoberrevolution der Sowjetunion“ wurden produziert und an die Postämter des Landes zum Verkauf verteilt.

Einige Tage vor dem offiziellen Verkaufstag bemerkte man einen Irrtum in der Inschrift: es dürfte nicht „ Oktoberrevolution der Sowjetunion“ heissen, denn die Sowjetunion wurde erst 1922 gegründet und nicht im Revolutionsjahr 1917.

Der Verkauf dieser Ausgabe wurde untersagt und die Marken zur Vernichtung nach Peking zurückbeordert. Gemäss Angaben der chinesischen Post wurden ca. 40‘000 Exemplare in etwa 100 Postämtern bereits verkauft. Die Provinz Hunan weist die meisten Verkäufe auf, da es dort versäumt wurde, die kleineren Postämter über den Verkaufsstopp zu informieren.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten erzielte bei der 50. Interasia Auktion vom Juli 2015 in Hongkong unter Los 1142 einen Zuschlag von 235‘000 Mio HK$ was zu der Zeit ca. 27‘500 € entsprach!



Am 5. Oktober 1953 verausgabte man die endgültige Sonderausgabe in geänderten Farben und dem korrigierten Text „35. Jahrestag der Grossen Oktoberrevolution“.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.02.2017 09:21:34 Gelesen: 418459# 151 @  
Am 18. September 1968 plante die Volksrepublik China eine Sonderausgabe „Aufruf des Vorsitzenden Mao an die japanischen Arbeiter“. Japan protestierte offiziell gegen diese Ausgabe, da es eine Aufstachelung der japanischen Arbeiterschaft mit revolutionären Ideen befürchtete.

Die Ausgabe war bereits produziert und zum Verkauf an die Postanstalten verteilt als sich die Postverwaltung Chinas auf Druck Japans entschied, die Marke nicht zu verausgaben und diese zur Vernichtung zurückzurufen. Eine unbekannte Anzahl dieser Marken war aber bereits verkauft und gelangte so in den Handel. Diese Unverausgabte ist im Michel-Katalog nicht aufgeführt, im Hongkonger Yang Katalog aber als Nr. W84 gelistet.



Die bis anhin grösste bekannte Einheit dieser Unverausgabten in Form eines Eckrand-Viererblocks erzielte an der 18. Interasia Auktion vom 26. Februar 2011 in Hongkong unter Los Nr. 1708 einen Zuschlag von 7.8 Mio HK$ was zu der Zeit 727‘000 € + 15% Aufgeld entsprach!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.02.2017 08:09:00 Gelesen: 418366# 152 @  
1942 plante das Königreich Ägypten eine Sonderausgabe zum 1000. Gründungsjahr der Al-Azhar Universität. Aus unbekannten Gründen wurden diese 4 Marken mit den vorgesehenen Wertstufen zu 6, 10, 15 und 20 Millièmes jedoch nicht verausgabt. Gemäss Literatur sollen nur 102 Sätze gedruckt worden sein, welche erst bei der Auflösung der Sammlung von König Faruk entdeckt wurden.



An der 627. Kelleher Auktion vom Dezember 2011 in Danbury/USA wurde unter der Los Nr. 244 ein kompletter Satz dieser Unverausgabten (ohne rote Jahreszahl und mit der 4 Millièmes Wertstufe) für 2‘100 US$ + Aufgeld verkauft.



15 Jahre später, am 27. April 1957 verausgabte die Republik Ägypten dann doch drei Wertstufen dieser Unverausgabten, jedoch mit rotem arabischem Aufdruck der Jahreszahl 1376 (=1957) (Mi Nr. 504-506).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.03.2017 08:21:48 Gelesen: 418221# 153 @  
Eine weitere sehr seltene Unverausgabte aus der Volksrepublik China ist die im Yang Katalog unter der Nr. W82 (Michel Nr. VI) aufgeführte Marke „Sieg der Grossen Proletarischen Kulturrevolution“.

Die Marke war 1968 zum Verkauf an die Postanstalten verteilt, jedoch war noch kein Erstverkaufstag festgelegt. Wenige Tage nach der Verteilung entschloss sich die Postverwaltung, diese Ausgabe aus uns unbekannten Gründen nicht auszugeben und forderte die bereits ausgelieferten Marken zurück nach Peking, wo sie der Vernichtung zugeführt wurden. Ein Postamt in der Provinz Hebei verkaufte aber bereits vor diesem Beschluss eine unbekannte Anzahl Exemplare.



Ein Eckrand-Exemplar dieser Unverausgabten erzielte an der 18. Interasia Auktion vom 26.Februar 2011 in Hongkong unter Los Nr. 1707 einen Zuschlag von 2.2 Mio HK$ was zu der Zeit ca. 205‘000 Euro + 15% Aufgeld entsprach.



Ein einzelnes Exemplar erzielte an der 50. Interasia Auktion vom 19.Juli 2015 in Hongkong unter Los Nr. 1348 einen Zuschlag von 750‘000 HK$ was zu der Zeit ca. 90‘000 Euro + 15% Aufgeld entsprach.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.03.2017 09:06:20 Gelesen: 418119# 154 @  
Am 25. November 1968 verausgabte die Volksrepublik China eine Sonderausgabe mit dem Titel „Das ganze Land ist rot“ (Michel Nr. A1027). Wenige Stunden nach Beginn des Schalterverkaufs wurde auf der Briefmarke ein Fehler entdeckt: Auf der Landkarte wurde unterlassen, die Insel Taiwan (Formosa) welche stets als zu China gehörend propagiert wurde, entsprechend wie das Mutterland rot zu bezeichnen!

Dies bewog die Postverwaltung, diese Ausgabe sofort vom Verkauf zurückzuziehen und zu vernichten. Eine unbekannte Anzahl dieser Marken war aber bereits verkauft und konnte so nicht mehr der Vernichtung zugeführt werden.

Diese Unverausgabte wird immer wieder in verschiedenen Erhaltungen und Einheiten angeboten:



Ein ungebrauchtes Einzelstück erzielte an der 53. Interasia Auktion vom 27.Juni 2016 in Hongkong unter Los Nr. 1522 einen Zuschlag von 850‘000 HK$ was zu der Zeit ca. 99‘000 Euro + 15% Aufgeld entsprach.



Ein ungebrauchtes Einzelstück vom Bogenrand erzielte an der 39. Interasia Auktion vom 12. Januar 2012 in Hongkong unter Los Nr. 2427 einen Zuschlag von 1.0 Mio HK$ was zu der Zeit ca. 101‘000 Euro + 15% Aufgeld entsprach.



Ein ungebrauchter Viererblock erzielte an der 50. Interasia Auktion vom 19. Juli 2015 in Hongkong unter Los Nr. 1345 einen Zuschlag von 3.0 Mio HK$ was zu der Zeit ca. 357‘500 Euro + 15% Aufgeld entsprach.



Ein gestempeltes, leicht repariertes Einzelstück erzielte an der 50. Interasia Auktion vom 19. Juli 2015 in Hongkong unter Los Nr. 1346 einen Zuschlag von 420‘000 HK$ was zu der Zeit ca. 50‘000 Euro + 15% Aufgeld entsprach.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.03.2017 09:00:21 Gelesen: 418040# 155 @  
Mit der am 25. November 1968 verausgabten und Stunden später zurückgezogenen Sonderausgabe mit dem Titel „Das ganze Land ist rot“ [#154] plante die Volksrepublik China eine dazugehörende, zweite Marke in grösserem Format. Hier entdeckte man den gleichen Fehler auf der Landkarte bereits während des Herstellungsprozesses. Dieser wurde sofort gestoppt und die bereits gedruckten Exemplare der Vernichtung zugeführt. Gemäss Literatur sind dabei weniger als 10 Exemplare der Vernichtung entgangen und aus ungeklärten Umständen in den Handel gelangt.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser sehr selten angebotenen Marke erzielte an der 39. Interasia Auktion vom 12. Januar 2014 in Hongkong unter Los Nr. 2426 einen Zuschlag von 4.40 Mio HK$ was zu der Zeit ca. 445‘000 Euro + 15% Aufgeld entsprach.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 09.03.2017 10:42:33 Gelesen: 418028# 156 @  
1986 fanden in Edinburgh/Schottland die 13. Commonwealth Games statt. Aus Protest gegen die vermeintlich zu lasche Politik der britischen Regierung gegen die Apartheid in Südafrika boykottierten etliche - vor allem afrikanische Länder die Spiele - darunter auch Kenia.

Wegen des kurzfristigen Boykotts wurde die geplante 5-wertige Markenserie, die bereits an die Postämter verteilt war, zurückgezogen. Nur bei einem kleinen Postamt in Nairobi wurden die Marken einige Stunden verkauft, wobei nur die niedrigen Wertstufen gekauft und verbraucht wurden. Davon sind einige wenige Exemplare des 1/- Wertes bedarfsmäßig gebraucht gefunden worden. Das einzige Exemplar, welches ich mal von einem Briefmarkenhändler in Nairobi angeboten bekam, ist nachfolgendes Stück:


Quelle: Haria's Stamp Shop Ltd. Nairobi/Kenia. Angebotspreis: US$ 15.000,-

Das war dann auch schon die ganze Geschichte - für 30 Jahre. Dann tauchte 2016 wie aus dem Nichts ein kompletter postfrischer Satz aus dem Nachlass eines hohen Postbeamten der kenianischen Post auf. Der Käufer fragte vor einem geplanten Verkaufsangebot bei mir an, ob ich weitere Informationen zu den Marken habe. Dadurch hatte ich die Möglichkeit den Satz direkt aus Kenia zu erwerben. Ob es noch weitere Sätze in anderen Händen gibt ist nicht bekannt, aber auf dem philatelistischen Markt waren die dann auch noch nie.



Grüße
Harald
 
merkuria Am: 12.03.2017 09:02:21 Gelesen: 417938# 157 @  
Am 27. Februar 1920 verausgabte die Compania Colombiana de Navegacion Aérea (Kolumbien) eine Flugpostausgabe für die Flugstrecke Barranquilla-Cartagena (Mi Nr. 1-9). Dazu verwendete man die von der Firma Curtiss Aeroplane Co. (Erbauerin der legendären Curtiss Jenny) zu privaten Werbezwecken hergestellten, ungezähnten Etiketten und versah diese mit dem vierzeiligen Aufdruck COMPANIA COLOMBIANA / DE / NAVEGACION AEREA / Porte aéreo: $0.10. Ohne diesen Aufdruck wurden die Etiketten nicht an das Publikum abgegeben und zählen somit ohne Aufdruck als Unverausgabte! Gesamthaft wurden von Curtis 20 verschiedene Motive produziert, jedoch nur 9 Motive wurden für die Herstellung dieser Luftpostmarken verwendet (in den Abbildungen rot umrandet).





So sah die verausgabte Luftpostmarke mit Aufdruck aus.

Eine ungebrauchte Zusammenstellung aller 20 verschiedenen Motive von der Bogenecke wurden zusammen an der 1025. Siegel Auktion vom Juni 2012 unter der Los Nr. 341 für 6‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.03.2017 08:55:50 Gelesen: 417854# 158 @  
Im November 1920 beabsichtigte die Republik Armenien die Ausgabe einer Freimarkenausgabe (Mi Nr. I a – k). Die Marken wurden bei der Staatsdruckerei in Paris bestellt und von dieser auch komplett ausgeliefert. Die Marken blieben jedoch unverausgabt, da sich Armenien in eine Sozialistische Sowjetrepublik umgestaltete und die vorhandenen Wertstufen infolge rasender Inflation nicht mehr gebraucht werden konnten.

Von den 25, 40, 50, 70 und 100 Rubel Wertstufen (Mi Nr. I f – k) sind uns auch kopfstehende Mittelstücke bekannt.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser Kopfsteher inklusive zweier ungezähnter Druckproben wurde zusammen an der Cherrystone Auktion vom Oktober 2011 unter der Los Nr. 42 für 575 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Hornblower Am: 17.03.2017 10:41:13 Gelesen: 417757# 159 @  
Hallo Jacques,

ein schönes Thema mit viel Potenzial. Es ist wirklich erstaunlich, was alles zur Ausgabe geplant war, um dann nie zu erscheinen.

Darf ich das Thema ein wenig ergänzen? Wie der eine oder andere weiß, sammle ich "100 Jahre Briefmarken". 1940 hatten in den USA zahlreiche Hersteller der damals sehr beliebten FDC fest mit der Herausgabe einer Jubiläumsmarke zum Geburtstag der Penny Black gerechnet. Der damalige Postminister James A. Farley (1888-1976, Minister von 1933-1940) entschied jedoch in Anbetracht der damals noch herrschenden Neutralität der USA,auf die Ausgabe einer solchen Marke zu verzichten, was bei den amerikanischen Sammlern damals auf großes Unverständnis stieß. Im Gegenzug veranstalteten über 80 Vereine und Organisationen in den ganzen USA Ausstellungen, zu denen es auch Belege gibt. Sie alle zusammen zu tragen, ist eine hübsche, aber nahezu unlösbare Aufgabe.

Die verschiedenen FDC-Hersteller blieben nun aber auf ihren bereits produzierten Umschlägen sitzen und versuchten, die "Umschläge ohne Marke", wie ich sie nenne, so gut wie möglich loszuwerden. Einige Beispiele kann ich hier einstellen, wenn es erlaubt ist. Hier einmal ein Umschlag vorweg, der seinen Weg nach Großbritannien gefunden hat:



Beste Grüße
Michael
 
merkuria Am: 18.03.2017 20:33:12 Gelesen: 417655# 160 @  
Nordkorea verausgabte 1962 (Mi Nr. 394-400) und 1963 (Mi Nr. 485-489) zwei Sonderausgaben mit Widerstandskämpfern gegen die japanische Herrschaft. Für den 30. September 1966 war eine weitere Serie mit drei Werten zur Ausgabe vorbereitet. Diese wurden aus nicht bekannten Gründen jedoch nie verausgabt, gelangten aber in unbekannter Anzahl trotzdem in den Handel. Der Michel-Katalog listet diese Unverausgabten ncht, macht aber nach der Ausgabe Mi Nr. 485-489 einen entsprechenden Vermerk.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten erzielte an der 43. Interasia Auktion vom Januar 2014 in Hongkong unter der Los Nr. 4599 für 3‘800 HK$, was zu der Zeit ca. 360 Euro + Aufgeld entsprach.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.03.2017 20:50:15 Gelesen: 417650# 161 @  
@ Hornblower [#159]

Hallo Michael,

Danke für Deinen Beitrag und das Zeigen dieses Beleges. Dein Beispiel ist natürlich ein Grenzfall. Das voreilige Herstellen dieser privaten FDC-Umschläge ist ja unternehmerisches Risiko dieser Produzenten und war keine geplante amtliche Ausgabe. Anders wäre es natürlich, wenn die US-Post bereits eine Briefmarke hergestellt und diese dann zurückgezogen hätte. Aber wie gesagt, diese umgenutzten Umschläge sind ein Grenzfall.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.03.2017 08:38:38 Gelesen: 417483# 162 @  
Am 6. September 1951 plante Jordanien eine Sonderausgabe anlässlich der Krönung von König Talal [1]. Talal sollte seinem ermordeten Vater Abdallah II. auf den Thron folgen. Talal litt jedoch an schwerer Schizophrenie, weshalb sein baldiger Rücktritt schon bei der Krönung voraussehbar war. Dies geschah dann auch am 11. August 1952 zugunsten seines Sohnes Hussein I. Aus diesen Gründen verzichtete man auf diese bereits fertiggestellte Sonderausgabe, die aus 5 Werten bestehen sollte. Die Marken wurden verbrannt, eine unbekannte Anzahl verschiedener Wertstufen entging jedoch der Vernichtung und gelangte in den Handel.



Zwei Wertstufen dieser Unverausgabten wurden zusammen an der 1042. Siegel Auktion vom April 2013 in New York unter der Los Nr. 3493 für 1‘200 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Talal_(Jordanien)
 
Hornblower Am: 22.03.2017 09:33:51 Gelesen: 417420# 163 @  
@ merkuria [#161]

Hallo Jacques,

das kann ich nachvollziehen. Wäre also höchstens passend für einen neuen Eintrag, der sich aber in sehr überschaubaren Grenzen halten dürfte. Von daher spare ich mir lieber die Zeit.

Beste Grüße
Michael
 
merkuria Am: 24.03.2017 08:40:44 Gelesen: 417291# 164 @  
1940 plante die italienische Besatzungsbehörde in Albanien eine Freimarkenausgabe. Dazu sollten Freimarken aus dem Mutterland verwendet und mit einem zweizeiligen Aufdruck im Kästchen REGNO D’ALBANIA / MBRETNIA SQIPTARE sowie der Wertangabe in alb. Quintar-Währung versehen werden. Nach Herstellung von 200 Sätzen entschloss man sich aus uns unbekannten Gründen, diese Marken nicht zu verausgaben. Eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten gelangte aber in den Handel.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juni 2014 unter der Los Nr. 1055 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.03.2017 09:20:44 Gelesen: 417069# 165 @  
Syrien verausgabte vom 2. April 1958 bis zum Oktober 1961 seine Briefmarken innerhalb des Staatsverbandes der Arabischen Republiken Ägypten und Syrien (Vereinigte Arabische Republik). Für den Oktober 1961 war eine weitere Sonderausgabe zum Thema "Technische Hilfe" innerhalb der UAR (United Arab Republic) vorgesehen und auch bereits produziert. Am 28. September 1961 löste sich Syrien aus dem Verband der UAR und verausgabt seine Marken seither wieder selbstständig. Aus diesem Grunde gelangte diese zwei Werte umfassende Sonderausgabe nicht mehr an die Postschalter und wurde vernichtet. Eine unbekannte Stückzahl entging der Vernichtung und gelangte in den Handel.



Ein ungebrauchter Viererblock-Satz dieser Unverausgabten wurde an der 637. Daniel F. Kelleher Auktion vom Juni 2013 in Danbury/USA unter der Los Nr. 418 für 200 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.03.2017 08:53:16 Gelesen: 416891# 166 @  


Die wohl aktuellste Unverausgabte liefert uns das afrikanische Liberia. Anlässlich des zu erwartenden Wahlsieges von Hillary Clinton als 45. Präsidentin der USA produzierte das Land (respektive wohl deren Agenten) bereits eine Blockausgabe. Nach dem überraschenden Sieg von Donald Trump konnte diese Ausgabe natürlich nicht erfolgen und soll weitgehend vernichtet worden sein. Trotzdem tauchen jetzt einzelne Stücke im Handel auf, wo sie zu ca. 175 US$ angeboten werden.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.04.2017 10:26:45 Gelesen: 416658# 167 @  
Die deutschen Besatzungsbehörden von Laibach (Ljublijana/Slowenien) plante für 1945 eine Freimarkenserie mit Bildnissen von berühmten Slowenen (Mi Nr. Laibach I-VI). Die 6 Werte umfassende Serie wurde zusammenhängend in 7 verschiedenen Farben je Wertstufe gedruckt. Aus kriegsbedingten Gründen kam es aber nicht mehr zur Ausgabe dieser Marken.



eBay 401282283229

Ein kompletter Satz mit allen 6 Wertstufen in 7 Farben im senkrechten Streifen wurde kürzlich bei Ebay mit Attest für 3‘000 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft [1].

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.ebay.com/itm/German-Occupation-LAIBACH-1945-UNISSUED-strips-Superb-NH-GENUINE-CERT-/401282283229?hash=item5d6e49b6dd:g:qn8AAOSwunJWFQpm
 
merkuria Am: 05.04.2017 10:06:04 Gelesen: 416394# 168 @  
Die chinesische Post bestellte 1945 bei der Firma Da La Rue in London eine neue Freimarkenausgaben mit den Wertstufen 1, 2, 4, 5, 20, 30 und 50 CNC$ (China National Currency $). Während die Wertstufen 1, 2, 20, 30 und 50 CNC$ ausgegeben wurden (Mi Nr. 673-677) blieben die 4 und 5 CNC$ Werte unverausgabt, da bedingt durch die Inflation keine Verwendung für diese Wertstufen vorlag. Ohne Aufdruck kamen diese Marken nie an den Postschalter und wurden erst im September 1946 mittels Aufdruck eines neuen Wertes von 200 CNC$ auf 4 CNC$ (Mi Nr. 728) und 250 CNC$ auf 5 CNC$ (Mi Nr. 731) verwendet.

Mi Nr.731

Ein postfrisches Exemplar dieser unverausgabten 5 CNC$ wird derzeit bei Ebay für 770 US$ angeboten [1].

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

http://www.ebay.com/itm/1944-SYS-3rd-London-print-5-unissued-mint-Chan-PUN2-VERY-RARE-/371766522198?hash=item568f02f156:g:1NkAAOSwstxVTwR9
 
blizzi Am: 05.04.2017 14:34:23 Gelesen: 416368# 169 @  
Auch das Deutsche Reich hatte neben den bereits vorgestellten beiden Inflamarken am 10.6.1912 3 Flugpostmarken vorgestellt, die aber lt. Michel nicht verausgabt wurden. Die Marken werden nur als I, II, III ohne Angabe einer Michel-Nr. aufgeführt. Wer weiss Näheres? Meine II weisst eine Abart auf: weisser Punkt rechts neben Querstrich von f.

gruss blizzi


 
merkuria Am: 05.04.2017 23:03:13 Gelesen: 416301# 170 @  
@ blizzi [#169]

In meinem Michel Deutschland-Katalog von 2006 steht bei den Nr. I - VI nichts von unverausgabten Briefmarken. Was da aber steht, ist die Bemerkung dass es sich bei den Nr. I-VI nur um halbamtliche Marken handelt. Vielleicht steht in einem neueren Michel-Katalog etwas anderes?

Zu diesen Vignetten-Ausgaben des Flugveranstalters hier eine interessante Seite mit ihrer Geschichte und Verwendung. [1]

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.flugpost-rhein-main.de/philatelie.htm
 
merkuria Am: 08.04.2017 09:23:29 Gelesen: 415831# 171 @  
Im September 1945 produzierte die japanische Besatzungsmacht in der Inneren Mongolei eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. I-XVI). Wir sprechen hier von den Changchun-Drucken. Die Marken waren in ähnlicher Zeichnung wie die chinesischen Freimarken gehalten, jedoch mit Inschriften in mongolischer Schrift. Der Druck (Steindruck) und die Zähnung sind durch die kriegsbedingte Herstellung sehr schlecht. Aufgrund der Kapitulation Japans kamen diese Marken nicht mehr zur Ausgabe.

Die von den einrückenden kommunistischen Truppen erbeuteten Marken wurden mit verschiedenen Aufdrucken versehen und als Wertzeichen für die kommunistische Postverwaltung der befreiten Gebiete in Nordchina genutzt. Ohne Aufdrucke kamen diese Marken nie an den Schalter, müssen aber in grossen Mengen in den Handel gelangt sein.



Ein kompletter Satz mit den ungezähnten Varianten dieser Unverausgabten (Mi Nr. I-XVI A+B) wird mit ca. 250 US$ gehandelt.



Beispiel für eine durch Aufdruck genutzte Marke, ausgegeben durch die kommunistische Postverwaltung von Nordchina (Mi Nr. 11)

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.04.2017 09:44:04 Gelesen: 415683# 172 @  
Für Mai 1989 plante die Post der Volksrepublik Polen eine Gedenkausgabe für General Grzegorz Korczynski (Mi Nr. VI). Angesichts des Endes der kommunistischen Aera in Polen verzichtete man auf diese Ausgabe mit der stark umstrittenen Person von Korczynski. [1] Korczynski war in den 50er Jahren Stellvertreter des Chefs der polnischen Geheimpolizei, Stanisław Radkiewicz und war so mitverantwortlich für zahlreiche Greueltaten des stalinistischen Terrors in Polen.



Aus unerklärlichen Gründen gelangte eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel. Ein Viererblock dieser Unverausgabten wird zur Zeit mit ca. 120 € gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.munzinger.de/search/portrait/Grzegorz+Korczynski/0/10246.html
 
merkuria Am: 14.04.2017 08:45:04 Gelesen: 415219# 173 @  
1943 plante San Marino eine Flugpostausgabe anlässlich des 20. Jahrestages der Machtübernahme der Faschisten in Italien. Vorgesehen waren 8 Werte mit Wertstufen von 25 Centesimi bis 20 Lire. Angesichts der sich zu Ungunsten Italiens wendenden Kriegslage verzichtete man auf diese Ausgabe und 9000 der 10‘000 bereits gedruckten Sätze wurden vernichtet. Was mit den verbleibenden 1000 Sätzen geschah und wie diese in den Handel kamen, ist nicht bekannt. Die Marken sind im Michel-Katalog nicht erfasst, jedoch im ital. Sassone-Katalog mit den Kat. Nr. PA26-PA33 gelistet.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 928. Siegel Auktion vom Dezember 2006 in New York unter der Los Nr. 2321 für 3‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
2huhu Am: 14.04.2017 12:10:46 Gelesen: 415180# 174 @  
@ merkuria [#173]

Hallo Jacques,

deine Beschreibung stimmt nach meinem Michel Südeuropa 2005/06 so nicht ganz.

Am 27.08.1943 wurde in San Marino eine 21 Werte umfassende Briefmarkenausgabe zum "Sturz des Faschismus" verausgabt. Dafür wurden nicht verausgabte Marken aus Anlasse des "20. Jahrestags des Faschismus" mit dem Aufdruck "28 LUGLIO 1943/1642 d. F. R." überdruckt.

Freimarken: MiNr. 271 - 283, 5 Centesimi bis 20 Lire, Auflage zwischen 36 000 und 983 800 Marken;
Flugpostmarken: MiNr. 284 - 291, 25 Centesimi bis 20 Lire, Auflage zwischen 39 200 und 478 960 Marken.

Am selben Tag erschien noch eine weitere 21 Werte umfassende Briefmarkenausgabe. Für diese wurden die selben unverausgabten Markenausgabe mit dem Aufdruck "GOVERNO PROVISORIO" versehen.

Freimarken: MiNr. 292 - 302, 5 Centesimi bis 20 Lire, Auflage zwischen 36 000 und 963 680 Marken;
Flugpostmarken: MiNr. 303 - 308, 25 Centesimi bis 20 Lire, Auflage zwischen 31 000 und 481 040 Marken.

Nach der MiNr. 291 gibt es folgende Fussnote:

Der Restbestand von 10.000 Sätze MiNr. 271-283 und 1000 Sätze 284-291 ohne Aufdruck wurde nicht am Schalter, sondern 1948 durch die Postverwaltung zu Sammlerzwecken verkauft.

271 I - 283 I ohne Aufdruck: 60 €
284 I - 291 I ohne Aufdruck: 3500 €"

Dein zitiertes Auktionsangebot bezieht sich auf die Flugpostmarken 284 - 291 I.

Grüßle
Holger Reichert
 
merkuria Am: 25.04.2017 09:25:02 Gelesen: 414543# 175 @  
Für den 18. Juni 1975 planten die Vereinigten Arabischen Emirate eine Sonderausgabe anlässlich der 2. Langstrecken- Schwimm-Meisterschaften (Mi Nr. I-III). Als die beauftragte Druckerei Harrison & Sons Ltd. in London bis zum 15. August 1975 die Marken immer noch nicht ausgeliefert hatte, entschieden sich die VAE, diese nicht mehr zu verausgaben. Was mit den bereits hergestellten Marken geschah und wie diese in den Handel gelangten, ist nicht bekannt.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2011 in New York unter der Los Nr. 8220 für 260 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.04.2017 08:37:53 Gelesen: 414408# 176 @  
Am 2. September 1940 verausgabten die Cook Inseln eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 60). Dazu verwendete man eine nicht verausgabte 1 ½ Pence Freimarke und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes von 3 Pence. Ohne diesen Aufdruck sind diese 1 ½ Pence Werte nie an den Schalter gelangt. Gemäss Literatur soll nur ein Bogen zu 100 Stück dieser Unverausgabten existieren. Wie und in welcher Anzahl diese unüberdruckten Marken in den Handel gelangten, ist unbekannt.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde kürzlich für 250 US$ in ebay angeboten, blieb jedoch unverkauft. [1]

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.ebay.com/itm/Niue-Cook-Islands-1940-1-d-UNISSUED-no-opt-RARE-ONLY-1-SHEET-RECORDED-/361919777516?_trksid=p2047675.l2557&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&nma=true&si=LvELJ%252BooFXGXGShrUJGYIq6tqMw%253D&orig_cvip=true&rt=nc
 
merkuria Am: 01.05.2017 09:06:50 Gelesen: 414202# 177 @  
Am 15. Januar und 16. März 1938 verausgabte Spanien eine Freimarkenausgabe mit dem Bildnis von König Ferdinand dem Katholischen (Mi Nr. 791-794). Diese Serie umfasste die Werte 15,20,25 und 30 Centimos. Zwei weitere Wertstufen von 50 Centimos und 1 Peseta wurden ebenfalls hergestellt, jedoch nicht ausgegeben. Diese waren als Flugpostmarken gedacht und wurden am 17. Mai 1938 mit dem zweizeiligen Aufdruck CORREO / AEREO ausgegeben (Mi Nr. 795-796). Ohne diesen Aufdruck sind diese Marken nie an den Schalter gekommen. Eine unbekannte Anzahl gelangte trotzdem in den Handel.



Ein ungebrauchter Satz dieser beiden Unverausgabten wird zur Zeit mit ca. 150 US$ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.05.2017 08:48:34 Gelesen: 414006# 178 @  
Italien besetzte vom 31. August bis zum 27. September 1923 als politische Repressalie die griechische Insel Korfu. Am 12. September wurde ein Postamt eröffnet welches italienische Marken mit dem Aufdruck Corfu verwendete (Griechenland-Ionische Inseln Mi Nr. 4-11). Am 24. September verausgabte man 3 Werte mit dem Aufdruck CORFU sowie der Wertangabe in Lepta (Griechenland-Ionische Inseln Mi Nr. 12-14). Drei weitere Wertstufen waren noch zur Ausgabe vorgesehen, trafen aber erst am 26. September aus Italien ein, also am Tag der Schliessung des Postamtes. Somit gelangten diese drei Werte (Griechenland-Ionische Inseln Mi Nr. I-III) nicht mehr zum Schalterverkauf. Italien räumte die Insel am 27. September 1923 nach 28-tägiger Besetzung. Was mit den Unverausgabten weiter geschah und wie diese in den Handel gelangten ist ungeklärt.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wird zur Zeit mit ca. 30 US$ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.05.2017 09:30:31 Gelesen: 413531# 179 @  
1961 verkaufte die Chambon Ltd. of London der Australischen Banknotendruckerei in Melbourne eine neue Photogravur-Druckmaschine. Die Druckerei, welche nebst den Postwertzeichen für Australien auch diejenigen von Papua herstellte, wollte ihre Fabrikationsmöglichkeiten auf die neue Drucktechnik in Photogravur erweitern. Dazu wurden etliche Briefmarken zu Versuchszwecken hergestellt, dabei auch eine von Papua geplante Sonderausgabe zu 5 Shilling mit dem Titel „Patrol Party“.

Diese Marke wurde in 60er Bogen gedruckt und dem beratenden Ausschuss für Briefmarkenausgaben der Post Papuas präsentiert. Der Ausschuss lehnte eine Ausgabe dieser Briefmarke jedoch ab, da die Patrouille bewaffnet dargestellt wurde, was in Anbetracht der zeitnahen Unruhen mit der Landbevölkerung nicht erwünscht war. Damit sollten die bereits in unbekannter Stückzahl gedruckten Versuchsmarken der Vernichtung zugeführt werden.



Gemäss Literatur sollen noch 100 Exemplare dieser Unverausgabten existieren und teilweise ihren Weg in den Handel gefunden haben. Die Stücke werden zur Zeit einzeln mit 650 A$ (ca. 460 €) und im Viererblock zu 2400 A$ (ca. 1700 €) gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
rsdererste Am: 09.05.2017 11:23:09 Gelesen: 413434# 180 @  
Da hätte ich auch noch ein Schmankerl,

gruss ralf

Die Einzelmarke wertet laut Michel Spezialkatalog 2016 mit 50,- pro Stück.




 
merkuria Am: 10.05.2017 08:45:21 Gelesen: 413337# 181 @  
Die ersten Post- und Dienstmarken für die Britische Kolonie Kuwait sollten 1923 erscheinen. Dazu verwendete man Ausgaben von 1911/1923 aus Britisch Indien und versah diese zunächst mit einem einzeiligen Aufdruck KOWEIT (Mi Nr. I-XIV)sowie für die Dienstmarken mit einem zweizeiligen Aufdruck KOWEIT / SERVICE (Mi Nr. Dienst I-XIII). Es wurden je Aufdruck erst einmal nur 2 Bogen à 12 Marken je Wertstufe, also total 24 Serien mit diesen Aufdrucken in Calcutta hergestellt. Die zuständigen Bewilligungsstellen waren mit der Bezeichnung KOWEIT jedoch nicht einverstanden und verlangten einen Aufdruck mit der Landesbezeichnung KUWAIT. Die 24 Serien mit KOWEIT, respektive KOWEIT / SERVICE sollten nicht zum Schalterverkauf gelangen.

Gemäss Literatur sollen von den 24 KOWEIT-Aufdruck-Serien nur deren 17 im Handel verfügbar sein. Eine Viererblock-Serie ging an die Königliche Sammlung in London, zwei Serien erhielt der Indische Vizekönig und eine Serie ging an den Postdirektor von Kuwait. Die verbleibenden 17 Serien wurden an einen britischen Händler verkauft, der diese in den Handel einfliessen liess. Die unverausgabten KOWEIT-Serien zählen zu den grossen Raritäten des British Commonwealth und werden äusserst selten angeboten.



Die Abbildung rechts zeigt den endgültig verausgabten Aufdruck.

An der 1086. Siegel Auktion vom November 2014 in New York wurde unter der Los Nr. 2200 eine komplette Serie beider unverausgabten Aufdrucke (27 Werte) zu 32‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.05.2017 08:45:34 Gelesen: 413112# 182 @  
1973 sollte in Tahiti ein Ärztekongress von französischen Ärzten stattfinden. Die Post von Französisch Polynesien entschied sich, dazu eine Sonderbriefmarke auszugeben. Eine 50 Francs Marke wurde produziert und der Ausgabetag war für den Eröffnungstag des Kongresses festgelegt.

Da sich die französische Ärzteschaft an den neuen Abtreibungsgesetzen Frankreichs stark zerstritt, wurde der Kongress abgesagt. Aus diesem Grunde wurde die vorbereitete Briefmarke nicht ausgegeben und die produzierten Bestände sollten vernichtet werden. 1976 wurde durch einen Artikel in der Zeitschrift „Pacifica“ der britischen Studiengruppe für die Pazifischen Inseln bekannt, dass die Französische Postdirektion einem Händler 50 Exemplare dieser Unverausgabten zum vorgesehenen Postpreis verkauft hatte!



An der Cherrystone Auktion vom Juni 2008 in New York wurde unter der Los Nr. 4424 diese Unverausgabte zu 2‘600 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.05.2017 08:42:02 Gelesen: 412702# 183 @  
Die Post des Osmanischen Kaiserreiches plante 1918 eine Sonderausgabe zur Besetzung der Sinai-Halbinsel und Ägyptens (Mi Nr. IX-XIV). Infolge Niederlage der türkischen Streitkräfte gegen die Briten kam diese bereits durch die Staatsdruckerei Wien produzierte Ausgabe jedoch so nie an den Postschalter. Die Marken wurden dann 1919 mit entsprechenden Aufdrucken für andere Ausgabenanlässe genutzt, so z.B. am 21. Januar 1919 anlässlich des Waffenstillstandes (Mi Nr. 649-651) oder zum 1. Jahrestag der Thronbesteigung von Sultan Mehmed VI. (Mi Nr. 653-656). Auf jeden Fall kamen Marken ohne Aufdruck nie zur offiziellen Ausgabe, sind aber vereinzelt gleichwohl in den Handel gelangt.



Ein kompletter, gezähnter Satz dieser Unverausgabten wird zur Zeit in ebay für 3‘000 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.05.2017 09:12:09 Gelesen: 412448# 184 @  
Im Juni 1923 verausgabte Griechenland eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 239-248). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1913 und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck Revolution / 1922 / neue Wertangabe. Zur Ausgabe war auch eine Wertstufe 10 Drachmen auf 10 Drachmen (Mi Nr. II) vorgesehen, welche durch Aufdruck auf die Freimarke Mi Nr. 188 hergestellt wurde. Aus unbekannten Gründen wurde diese jedoch nie ausgegeben und die bereits überdruckten Bogen sollen vernichtet worden sein. Trotzdem kam eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel.



An der 637. Daniel F. Kelleher Auction vom Juni 2013 in Danbury/USA wurde unter Los 267 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 200 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.05.2017 07:32:52 Gelesen: 412191# 185 @  
Am 1. April 1927 verausgabte Griechenland eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 304-317) mit Wertstufen von 5 Lepta bis 25 Drachmen. Bei der Herstellung der Ausgabe wurde auch eine 1 Lepta-Wertstufe in Zeichnung der 10 Lepta (Mi Nr. 305) produziert. Bei der Ausgabe dieser Serie verzichtete man jedoch auf den Schalterverkauf dieser 1 Lepta, da die Wertstufe nicht mehr benötigt wurde. Die Auflage soll vernichtet worden sein, trotzdem sind aber Exemplare in unbekannter Zahl in den Handel gelangt (Mi Nr. IV).



Diese Stücke werden um ca. 150 US$ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.05.2017 09:06:15 Gelesen: 411982# 186 @  
Am 4. Januar 1922 verausgabte die Türkei eine Sonderausgabe anlässlich der Übernahme der türkischen Verwaltung von Adana (Mi Nr. 779-786). Dazu wurden 8 Wertstufen in Zeichnung der Mi Nr. 769 (Moschee in Edirne) in verschiedenen Farben hergestellt und mit einem zweizeiligen Aufdruck Adana / 5. Januar 1338 versehen. Ohne diesen Aufdruck kamen die Marken mit Ausnahme der Mi Nr. 769 nie an den Postschalter, sind aber in unbekannter Zahl gleichwohl in den Handel gelangt (Mi Nr. XV-XXII).




An der Cherrystone Auction vom Juni 2010 in New York/USA wurde unter Los 1179 ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten für 700 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.05.2017 09:55:40 Gelesen: 411887# 187 @  
@ Heinz 7 [#8]

Wieder einmal wird ein ideal gestempeltes Einzelstück der "Gscheidle"-Marke angeboten [1]:



Auf das Ergebnis darf man gespannt sein!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.delcampe.net/en_GB/collectables/stamps/germany-7-federal-republic-used-stamps-4/bundesrepublik-deutschland-1980-nicht-zur-ausgabe-gelangt-sonder-ausgabe-olympische-sommerspiele-moskau-60-30-pf-450561078.html
 
Heinz 7 Am: 12.06.2017 23:17:08 Gelesen: 410865# 188 @  
@ merkuria [#12]

Schon früh haben wir diese Marke besprochen; Deutschland hat ja einige davon ("Nicht ausgegebene"). Die Marke 2001 trägt die Nummer XIX. Nun kommt das vielleicht "schönste" Exemplar zu Versteigerung, bei Christoph Gärtner. Ein Eckrandstück "unten rechts", das einzige bekannte.



Mit dem Namen der Schauspielerin auf dem Rand ist das Stück natürlich sehr attraktiv. Wir dürfen gespannt sein, ob das Stück verkauft wird. Im Jahr 2005 wurde das nun geforderte Ergebnis bereits einmal erreicht (Zuschlag Euro 135'000).

Schöne Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 20.06.2017 11:01:54 Gelesen: 410407# 189 @  
1939 plante die Post Spaniens eine Freimarkenausgabe. Dazu sollten drei Werte der Don Quijote-Ausgabe von 1905 (Mi Nr. 221,222 und 223) mit neuen Wertstufen überdruckt werden. Nach Fertigstellung der Marken beschloss man aus mir nicht bekannten Gründen jedoch, diese nicht zu verausgaben und zu vernichten. Eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten gelangte aus nicht erklärbaren Gründen trotzdem in den Handel (MI Nr. VIII – X).



An der 339. Köhler Auktion von 2009 in Wiesbaden wurde unter Los 2614 ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten für 640 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.06.2017 09:05:00 Gelesen: 410199# 190 @  
Am 27. Juni 1978 plante Polen zwei Blockausgaben anlässlich der Teilnahme des ersten polnischen Kosmonauten am Interkosmosprogramm. Für diesen Flug vorgesehen war der Kosmonaut Zenon Jankowski. Kurz vor Start erkrankte Jankowski und konnte somit nicht an der Mission teilnehmen. Die Marken- und Blockausgaben waren jedoch schon mit dem Abbild des erkrankten Jankowski in Produktion und konnten so nicht ausgegeben werden (Mi Nr. IV und V/Block I und II).

Gemäss Literatur wurden von den bereits mit Jankowski gedruckten 31‘000 Sätzen 500 Sätze an das Postmuseum übergeben. Die restlichen 30‘500 Sätze sowie die beiden Blocks wurden vernichtet. Von den beiden Blocks sollen jedoch je 50 Stück erhalten geblieben sein.



An der 693. Kelleher Auktion vom September 2016 in Danbury/USA wurde unter Los 862 ein ungebrauchter Block-Satz mit dem unverausgabten Jankowski für 2‘200 US$ + Aufgeld verkauft.

Die Produktion wurde kurzfristig auf den Ersatzkosmonauten Miroslaw Hermaszewski umgestellt, welche dann fristgerecht verausgabt wurden (Mi Nr. 2563-2564 und Block 70/Block 71).



Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.06.2017 08:30:36 Gelesen: 409956# 191 @  
Ende 1977 informierte die kanadische Post ihre Kunden mit einer illustrierten Neuheitenmeldung zu einer bevorstehenden Freimarkenausgabe vom 7. Dezember 1977. Dabei waren 3 Wertstufen zu 50, 60 und 75 Cents vorgesehen.



Aus uns nicht bekannten Gründen wurde diese Ausgabe aber erst am 6. Juli 1978 (Mi Nr. 695-697) herausgegeben. Da zu dieser Zeit für eine 60 Cents Wertstufe keine Verwendung mehr vorlag, verausgabte man die Zeichnung der 60 Cents kurzerhand als 80 Cents Wertstufe. Die Kunden wurden vor dem neuen Ausgabetermin darüber informiert und hatten auch neue Bestellungen für die gesamte Ausgabe zu tätigen.

endgültige 80 C Ausgabe

Die unverausgabte 60 Cents ist uns nur aus der Neuheitenmeldung 1977 bekannt. Eine Originalmarke ist noch nie aufgetaucht, was vermuten lässt, dass diese Nominalen-Änderung vor der Drucklegung erfolgt sein muss.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 26.06.2017 21:21:25 Gelesen: 409884# 192 @  
@ merkuria [#187]

Auch aus Deutschland kommt eine andere nie verausgabte Marke: Der "gelbe Dom". Diese Briefmarke hat es sogar zu einem eigenen Eintrag auf Wikipedia gebracht:

26.6.2017: "Der gelbe Dom ist eine nie ausgegebene Briefmarke der Deutschen Post. Ab dem 1. September 1948 wurde in der amerikanischen und britischen Zone des unter alliierter Besetzung stehenden Deutschlands eine neue Briefmarkenserie eingeführt, die Bautenserie. Ein geplantes Motiv war der Kölner Dom in einer Wertstufe zu fünf Pfennig in der Farbe gelb. Die Marke war als Zuschlag für eine Luftpostbeförderung gedacht.

Die tatsächlich ausgegebene Briefmarke hatte eine blaue Farbe (Michelkatalog Nummer 75: Alliierte Besetzung (Amerikanische und Britische Zone), 1948), die gelben Drucke wurden bis auf wenige Exemplare vernichtet. Bisher sind drei Auktionen von Einzelmarken bekannt.

Der einzige vollständige Briefmarkenbogen wurde erstmals vom 20. bis 22. September 2007 auf der Kölner Messe Philatelia und MünzExpo gezeigt. Das Exemplar stammt aus dem Bonner Archiv für Philatelie der Museumsstiftung Post und Telekommunikation. Der Versicherungswert dieses Bogens beträgt eine Million Euro."



Wo die drei Einzelstücke verkauft wurden, weiss ich nicht.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 29.06.2017 08:36:16 Gelesen: 409692# 193 @  
Am 20. Oktober 1958 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 25. Gründungsjahres von drei sowjetischen Industriezentren (Mi Nr. 2157-2159). Eigentlich hätte in dieser Ausgabe ein viertes Industriezentrum gewürdigt werden sollen: Woroschilovgrad. Da die Stadt Woroschilovgrad (Ukraine) jedoch am 5. März 1958 wieder in ihren ursprünglichen Namen Lugansk umbenannt wurde, verzichtete man auf die Ausgabe dieser bereits hergestellten Briefmarke (Mi Nr. XX). Die Auflage wurde vernichtet, trotzdem fand eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten ihren Weg in den Handel.



An der Cherrystone Auction vom Juni 2012 in New York/USA wurde unter Los 1447 wurde ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 800 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 29.06.2017 13:31:11 Gelesen: 409661# 194 @  
@ Meinhard [#100]

Österreich hatte auch weitere Briefmarken vorbereitet, die dann aber nicht zur offiziellen Ausgabe kamen.

Österreich-ungarische Feldpost:





Diese Marken wurden bei Gärtner an der eben erst abgeschlossenen Auktion verkauft für Euro 1'350 & Zuschlag. Der Ausruf lag bei Euro 1'500; offenbar war nur zu einem Untergebot die Nachfrage da.

Auktionstext:

"1918, nicht ausgegebene Freimarken Kaiser Karl I. mit Aufdruck 'BANI' kompletter Satz 1 H. bis 90 H. (13 Werte), postfrisch und sign. bzw. Prüfungsattest Matl VÖB (1976), sehr seltener Satz! Im Michel keine Bewertung für den kompl. Satz (ANK. I/XIII, € 4.300,--)"

Grüsse aus der Schweiz
Heinz
 
merkuria Am: 02.07.2017 09:20:42 Gelesen: 409457# 195 @  
Vom 29. – 30. Oktober 2008 fand in New York eine Cherrystone Auktion statt, an der die bedeutende Sowjetunion-Sammlung von S. Shtern aufgelöst wurde. Diese Auktion ermöglicht uns den Einblick in etliche unverausgabte Marken der Sowjetunion, die an anderer Stelle kaum angeboten werden oder deren Existenz uns bisher kaum bekannt war. Ich möchte diesen Thread dazu nutzen, einige dieser Raritäten vorzustellen.

Am 27. Juni 1959 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 250. Jahrestages der Schlacht von Poltawa [1]. Diese Schlacht endete mit einer herben Niederlage der Schweden gegen die Russen. In Voraussicht seines für August geplanten Staatsbesuches in Schweden, verfügte Nikita Chruschtschow aus politischen Gründen die Nichtausgabe und Vernichtung dieser bereits produzierten Ausgabe. Gemäss Literatur sollen 40 Exemplare der Vernichtung entgangen sein.



An der Cherrystone Auction vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 553 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 22‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Poltawa
 
merkuria Am: 05.07.2017 08:39:23 Gelesen: 409264# 196 @  
1964 plante die Sowjetunion die Ausgabe einer Sondermarke anlässlich einer vorgesehenen „Weltfriedens-Kreuzfahrt“ in drei skandinavische Länder. Diese Kreuzfahrt sollte die geplanten Staatsbesuche von Nikita Chruschtschow in diese Länder begleiten. Infolge der Absetzung von Chruschtschow wurden diese Staatsbesuche abgesagt und die Kreuzfahrt fand nicht statt. Die bereits fertiggestellte Ausgabe wurde vernichtet, jedoch soll eine Handvoll davon der Vernichtung entgangen sein.



An der Cherrystone Auction vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 576 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 25‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.07.2017 09:00:06 Gelesen: 409011# 197 @  
1959 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 40. Jahrestages des Sowjetischen Staatszirkus. Aus nicht eindeutig belegten Gründen verzichtete man kurzfristig auf eine Verausgabung dieser bereits produzierten Ausgabe und vernichtete diese. Eine Erklärung für den Rückzug der Ausgabe besteht darin, dass man mit der Inschrift „Sowjetischer Zirkus“ (Советскomy циркy) nicht glücklich war. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke sind ausschliesslich von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst worden.



An der Cherrystone Auction vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 548 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 12‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.07.2017 09:06:27 Gelesen: 408764# 198 @  
1965 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 20. Jahrestages der Wiedervereinigung der Karpatenukraine mit der Ukraine. Aus politischen Gründen verzichtete man jedoch auf eine Verausgabung dieser noch nicht fertiggestellten Ausgabe. Wahrscheinlich wollte man jegliche Diskussionen um das 1946 von der Tschechoslowakei annektierte Gebiet vermeiden.

Gemäss Literatur wird angenommen, dass nur wenige Stücke für Präsentationskarten verwendett wurden. Da diese Marke praktisch nie im Handel erscheint, wird oft behauptet, dass es sogar nur ein Stück davon in privaten Händen geben soll.



An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 580 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 26‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 11.07.2017 12:34:39 Gelesen: 408739# 199 @  
@ merkuria [#195], [#196], [#197] und [#198]

Lieber Jacques,

das sind tolle Geschichten und Marken, die ich alle noch nie gesehen habe.

Der Cherrystone-Auktionskatalog ist eine wahre Goldgrube für unsere Kenntnisse über diese (den Meisten von uns) unbekannte Marken. Hast Du den Katalog?

Heinz
 
merkuria Am: 14.07.2017 09:08:31 Gelesen: 408525# 200 @  
1958/1959 verausgabte die Sowjetunion 3 verschiedene Freimarken mit den Trägerschaften des Landes (Arbeiter Mi Nr. 2138, Bauern Mi Nr. 2198, Intellektuelle Mi Nr. 2230).



Geplant war eine vierte Freimarke zu dieser Serie mit dem Motiv eines Soldaten. Aus nicht bekannten Gründen blieb diese Marke unverausgabt, gelangte aber in nicht bekannter Anzahl trotzdem in den Handel.



An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 549 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 2‘700 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.07.2017 09:40:10 Gelesen: 408257# 201 @  
Am 1. September 1965 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe zur 20 Jahr-Feier von 3 internationalen Organisationen (Mi Nr. 3111-3113). Dabei wurde auch die Internationale Frauenföderation geehrt (Mi Nr. 3113).

Bei der Herstellung der Frauenföderations-Marke wurde irrtümlich die Bezeichnung „Welt“ (BCEMИPHOй) wie bei den anderen Werten der Ausgabe verwendet. Nachdem die Marke bereits produziert war, bemerkte man den Irrtum: an der Stelle sollte es „Internationale“ heissen (Международной). Die erste Drucklegung wurde vernichtet. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst.



rechts: Endgültige Ausgabe

An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 583 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 6‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.07.2017 09:17:39 Gelesen: 408059# 202 @  
Am 30. November 1969 verausgabte die Sowjetunion eine 4 Kopeken Freimarkenausgabe für Automaten (Mi Nr. 3697). Diese Marken wurden im Rastertiefdruck ausschliesslich in Rollen zu 1000 Stück produziert. Die Auflage wurde mit 4 Mio angegeben, eine offizielle Ausgabe in Bogenform ist nie erfolgt.

Gemäss Literatur aus 2008 sollen jedoch zwei ungebrauchte Viererblocks dieser Marke existieren, deren Herkunft und Sinn nicht erklärt werden konnte. 2012 tauchte beim Auktionshaus Feldman auch plötzlich ein gebrauchter Viererblock mit Stempel Moskau vom 1.1.1970 auf! Diese Umstände lassen es offen, weshalb und in welcher Menge diese Marke auch in Bogen- oder Kleinbogen hergestellt wurde.



An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 606 ein ungebrauchter Viererblock für 7‘500 US$ + Aufgeld verkauft.



An der David Feldman vom 19. September 2012 wurde ein gestempelter Block dieser Unverausgabten unter Los 10615 für gerade mal 380 € + Aufgeld verkauft!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.07.2017 09:52:44 Gelesen: 407866# 203 @  
Am 20. April 1972 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 100. Geburtstages des Tenors L.W. Sobinow (Mi Nr. 3999).

Vor der endgültigen Ausgabe wurde bereits eine Ausgabe mit dem Text „verdienter Künstler der UdSSR“ (НародниЫй aptиct CCCP) produziert. Diese Inschrift gefiel den Verantwortlichen nicht, weshalb eine korrigierte Ausgabe mit der Inschrift „verdienter Künstler der Republik“ (НародниЫй aptиct РеспуЬлики) hergestellt werden musste. Die erste Drucklegung wurde vernichtet. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst.



links die Unverausgabte, rechts die endgültige Ausgabe

An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 608 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 4‘750 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.07.2017 08:36:37 Gelesen: 407699# 204 @  
1961 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 91. Geburtstages von Lenin. Die zur Ausgabe vorgesehene Marke wurde in gleicher Zeichnung bereits am 17. April 1959 mit einer Wertbezeichnung von 40 Kopeken ausgegeben (Mi Nr. 2221). Aus unerklärlichen Gründen gelangte eine bereits fertiggestellte 20 Kopeken Marke 1961 nicht zur Ausgabe und wurde vernichtet. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst.



Links die Unverausgabte, rechts die Ausgabe 1959

An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 654 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 4‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.07.2017 09:01:33 Gelesen: 407469# 205 @  
Wir konnten bis heute mit 204 Beiträgen über 130 unverausgabten Ausgaben dokumentieren, Zeit also, wieder einmal eine Übersicht zu erstellen!





Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.08.2017 09:18:37 Gelesen: 407172# 206 @  
1947 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 45. Jahrestages der Arbeiterstreiks in Batum von 1902. An diesen Streiks war Stalin als Anführer mitbeteiligt. Aus nicht eindeutig belegten Gründen wurde diese Ausgabe von Stalin persönlich verboten und er ordnete eine Vernichtung der bereits produzierten Marken an. Bereits 1939 verbot Stalin schon ein Theaterstück [1], welches sich ebenfalls mit den Streiks von Batum in Verbindung mit seiner Person handelte. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst.



An der 200. David Feldman Auktion vom Juni 2017 wurde unter Los 20366 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 14‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Batum_(Bulgakow)
 
merkuria Am: 04.08.2017 08:39:01 Gelesen: 406901# 207 @  
1962 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 2. Internationalen Tschaikowskij-Wettbewerbs für Pianisten und Geiger. Die zur Ausgabe vorgesehene und bereits fertiggestellte Marke gelangte aus unerklärlichen Gründen (vielleicht Fehler bei den abgebildeten Noten?) nicht zur Ausgabe und wurde vernichtet. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst. Am 19. April 1962 erfolgte eine Ausgabe mit leicht verändertem Bild (Mi Nr. 2588)



Links die Unverausgabte, rechts die erfolgte Ausgabe von 1962

An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 571 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 475 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.08.2017 08:33:52 Gelesen: 406629# 208 @  
Am 1. September 1947 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe zum Tag der Luftwaffe (Mi Nr. 1119-1120). Im Vorfeld der Ausgaben-Planung sah man vor, diese beiden Marken mit einem roten Aufdruck АВИА = Luft (post) als Luftpostmarken zu kennzeichnen. Aus nicht bekannten Gründen verzichtete man jedoch auf diesen Aufdruck, trotzdem gelangten wenige Stücke aus der Produktion in den Handel. Nicht zu verwechseln mit den Aufdrucken von 1948 auf diesen Marken (Mi Nr. 1239-1240)!



An der 200. David Feldman Auktion vom Juni 2017 wurde unter Los 20364 ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten für 13‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.08.2017 09:00:24 Gelesen: 406276# 209 @  
Am 1. Januar 1986 beschloss Israel eine Währungsreform des Schekels. Der neue Schekel löste im Verhältnis 1:1000 den bisherigen Schekel ab. Dazu verausgabte man am 1. Januar 1986 auch zwei neue Freimarken mit dem Nennwert 1 NIS und 3 NIS (Mi Nr. 1024 und 1025).

Da bereits vor dieser Währungsreform eine neue Freimarkenausgabe mit dem Thema Archäologie in Israel vorgesehen war, wurden 1985 bereits zwei Wertstufen in alter Schekel-Währung hergestellt (1000 und 1500). Die zwischenzeitliche Währungsreform verhinderte jedoch die Ausgabe dieser beiden Marken welche vernichtet wurden. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl in den Handel.



Die Zeichnung dieser beiden Unverausgabten wurde in neuer Währung in leicht veränderten Farben trotzdem verwendet: 1 NIS am 1.1.1986 (Mi Nr. 1024) und 60 Agrot am 22.12.1988 (Mi Nr. 1112).



An der 626. Daniel F. Kelleher Auktion vom Oktober 2011 wurde unter Los 1661 ein ungebrauchter Viererblock der 1500 Sh Wertstufe dieser Unverausgabten für 700 $ + Aufgeld verkauft.

An der gleichen Auktion wurde unter Los 1662 ein ungebrauchter 5er Streifen der 1000 Sh Wertstufe dieser Unverausgabten für 1‘600 $ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.08.2017 09:19:42 Gelesen: 405390# 210 @  
1972 plante Jugoslawien eine Sonderausgabe anlässlich des 80. Geburtstages von Josip Broz Tito (Mi Nr. I-III). Die gestalteten Marken missfielen jedoch Tito und man verzichtete auf diese Ausgabe. Am 25. Mai 1972 verausgabte man dann eine „Geburtstagsmarke“ mit Block (Mi Nr. 1466-1468) in gleicher Zeichnung wie die früher erschienenen Freimarken.



Meines Wissens sind bisher keine dieser Unverausgabten im Handel erschienen. Die einzigen Abbildungen verdanken wir einer bereits von der Post versandten illustrierten Neuheiten-Ankündigung.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.08.2017 08:58:09 Gelesen: 405194# 211 @  
Obwohl es sich bei den heute vorgestellten Unverausgabten nicht um eigentliche Briefmarken handelt, möchte ich sie in Anbetracht ihrer Bedeutung und Seltenheit trotzdem in dieser Rubrik zeigen.

Für das Frühjahr 1914 plante ein Komitee eine deutsch-englisch-holländische Luftschiffexpedition zur Erforschung des Inneren Neu-Guineas [1]. Es war vorgesehen, die Kosten der Expedition, welche auf etwa 3 Millionen Mark geschätzt wurden, unter Beteiligung der Staaten Deutschland, England und Holland mit je 1 Million Mark durch Spenden aufzubringen. Diese Mittel sollten durch den Verkauf von Spendenmarken beigebracht werden.

Von diesen Vignettenmarken, die als Spendenmarken konzipiert und gegebenenfalls als Verschlußmarken bei einer möglichen Postbeförderung über Deutsch-Neuguinea benutzt werden konnten, wurden insgesamt fünf Wertstufen (2 Pfennig in ultramarin (häufig) und 2 Pfennig in grün (selten) sowie 1, 20 und 1000 Mark) in vier verschiedenen Zeichnungen durch die Reichsdruckerei Berlin hergestellt.

Aus verschiedenen Gründen - unter anderem auch infolge Ausbruches des Ersten Weltkriegs – verunmöglichten die Durchführung der Expedition. Damit wurde auf den Verkauf der Spendenmarken verzichtet.





An der 32. Hardersbeck-Auktion vom April 2005 wurde unter Los 5539 eine Zusammenstellung dieser Vignettenmarken mit allen Motiven jedoch ohne die 2 Pfennig ultramarin für 5‘700 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.traditionsverband.de/download/pdf/luftschiff_expedition.pdf
 
Stefan Am: 16.08.2017 09:13:20 Gelesen: 405186# 212 @  
@ merkuria [#210]

Meines Wissens sind bisher keine dieser Unverausgabten im Handel erschienen. Die einzigen Abbildungen verdanken wir einer bereits von der Post versandten illustrierten Neuheiten-Ankündigung.

Der Sachverhalt klingt etwas makaber. Die Briefmarken sind tatsächlich im Michel-Europakatalog Band 3 (Ausgabe 2007/08, Seite 587) aufgeführt. Da diese im Katalog vorhanden sind (und als Mi-Nr. I-III bzw. Block I gelistet werden), sollte man davon ausgehen können, dass irgendwann der Redaktion des Schwaneberger Verlages derartige Stücke im Original vorgelegen haben. Ansonsten müsste die Redaktion beispielsweise für Deutschland neben der "Audrey Hepburn"-Briefmarke (Mi-Nr. XIX) ebenfalls auch die für 2001 geplante Ausgabe zum Motiv Ingrid Bergmann / Humphrey Bogart [1] im Katalog mit einer eigenen Katalognummer erfassen *g*

Gruß
Pete

[1] https://www.morgenpost.de/printarchiv/panorama/article103766665/Post-Raub-beim-Finanzminister.html
 
merkuria Am: 16.08.2017 10:04:17 Gelesen: 405173# 213 @  
@ Pete [#212]

Wie der Zufall so spielt:

Ich wurde gestern von einem Sammlerkollegen darauf hingewiesen, dass die von mir vorgestellten Unverausgabten zur Zeit auf Ersttagsbriefen in Ebay für 2‘200 US$ angeboten werden! [1]



Dies ist das erste Angebot für diese Unverausgabten das mir je zu Gesicht gekommen ist. Der Anbieter ist ein Händler in Zagreb/Kroatien mit besten Ebay-Reputationen, jedoch sind die Briefe ohne Attest.

Sind diese Briefe echt, muss 1972 wohl schon die ganze Ausgabe inklusive FDC produziert worden sein, bevor man sie auf Weisung von Tito nicht verausgabte. Somit ist es auch möglich, dass schon Vorlagestücke an die Katalog-Redaktionen verschickt worden sind.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.ebay.com/itm/YUGOSLAVIA-1972-TITO-not-issued-sheet-and-set-on-FDC-covers-RR-/391828351362?hash=item5b3aca2982:g:~aUAAOSwstJZVRwq
 
Stefan Am: 16.08.2017 12:38:41 Gelesen: 405152# 214 @  
@ merkuria [#213]

Ich wurde gestern von einem Sammlerkollegen darauf hingewiesen, dass die von mir vorgestellten Unverausgabten zur Zeit auf Ersttagsbriefen in Ebay für 2‘200 US$ angeboten werden!

Danke für den Hinweis! Dann könnte die Michel-Redaktion - bei entsprechender Originalvorlage - die Katalogisierung dahingehend erweitern, dass die unverausgabten Stücke auch in der gestempelten Version existieren. Bislang ist "lediglich" die postfrische Erhaltung registriert. :-)

Gruß
Pete
 
merkuria Am: 19.08.2017 08:52:14 Gelesen: 404930# 215 @  
Am 28. Juli 1919 verausgabte das Interalliierte Besetzungsgebiet Fiume (heute Rijeka/Kroatien) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 62-69). Bei der Herstellung dieser Ausgabe produzierte man gleich fünf weitere Wertstufen, welche jedoch nie ausgegeben wurden (Mi Nr. IIa – IIe). Es handelt sich dabei um die nicht benötigten Wertstufen 25 Centesimi sowie 1,2,3 und 5 Corone).



Eine Zusammenstellung der vier unverausgabten Kronen-Werte wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2013 in New York unter der Los Nr. 434 für 300 US$ + Aufgeld verkauft.



Die unverausgabte Wertstufe zu 25 Centesimi wird im Handel um die 100 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.08.2017 09:00:17 Gelesen: 404808# 216 @  
1934 verausgabte Italienisch-Somaliland eine Sonderausgabe anlässlich der 2. Internationalen Kolonialausstellung in Neapel (Mi Nr. 197-208). Sämtliche Flugpostmarken dieser Ausgabe sollten zusätzlich als Dienstmarken mit einem dreizeiligen Aufdruck 11 NOV. 1934-XIII / SERVIZIO AEREO / SPECIALE ausgegeben wurden. Mit diesem Aufdruck wurde jedoch nur die 25 Centesimi Wertstufe (Mi Nr. Dienst 2)verausgabt. Die übrigen 5 vorbereiteten Wertstufen wurden nicht ausgegeben und sollten vernichtet werden. Trotzdem fand eine unbekannte Anzahl ihren Weg in den Handel.



Eine Zusammenstellung dieser fünf unverausgabten Dienstmarken wurde an der 633. Kelleher Auktion vom Dezember 2012 in Danbury/USA unter der Los Nr. 1597 für 600 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.08.2017 08:55:51 Gelesen: 404690# 217 @  


1892 plante Costa Rica eine Sonderausgabe anlässlich des 400. Jahrestages der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus (Mi Nr. II). Aus mir nicht bekannten Gründen wurde diese Marke jedoch nie offiziell verausgabt.

Angesichts des geringen Handelswertes von einigen Euro gelangten aber offensichtlich trotzdem grössere Mengen in den Handel.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.08.2017 08:09:36 Gelesen: 404578# 218 @  
Am 14. Juli 1917 verausgabte Bulgarien eine erste Tranche von 6 Werten einer Sonderausgabe anlässlich der Besetzung von Makedonien (Mi Nr. 112-116 und 118). Eine zweite Tranche von 4 Werten (Mi Nr. 117 und 119-121) wurden im Laufe der Jahre 1917-1919 verausgabt. Obwohl weitere 5 Wertstufen (Mi Nr. 151-155) bereits 1915 gedruckt waren, erreichten diese kriegsbedingt Bulgarien erst 1921 und wurden am 11. Juni 1921 ausgegeben!



Zwei weitere Wertstufen 50 Stotinki und 1 Lew wurden jedoch noch später ausgeliefert und sollten 1931/1932 ausgegeben werden. Aus nicht bekannten Gründen verzichtete man auf eine Herausgabe und diese beiden Werte blieben somit unverausgabt (Mi Nr. IV-V).

Bei Handelspreisen von ca. 2 € für beide Marken muss angenommen werden, dass riesige Mengen dieser Unverausgabten trotzdem in den Handel gelangten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
skribent Am: 28.08.2017 16:42:50 Gelesen: 404557# 219 @  
Hallo Zusammen,

vom 1. Februar 1938 stammen 3 Postpaketmarken (obere Reihe - MiNr. 11-13) auf denen ein Flügelrad auf einer Schiene abgebildet ist.
Lt. Michel sind dieses Marken nicht ausgegeben worden. MiNr. 12 und 13 wurden gemäß Anordnung vom 2.9.1939 an zeitweise für Militärsendungen verwendet.

In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage: Wenn nicht verausgabt mit Aufdruck des neuen Wertes, wo sind dann die Urmarken zu finden?

Die am 1. Oktober 1939 für Militärsendungen verausgabte Postpaketmarke (mittlere Reihe - MiNr. 14) hat einen neuen Wertaufdruck und ein "M", höchstwahrscheinlich für Militär. Hier schreibt Michel: Gleiche "Urmarke" wie MiNr. 13, wobei das nicht ganz stimmt, denn farblich differieren die beiden Marken schon etwas.

Und die für den 1. September 1946 hergestellten drei Postpaketmarken (untere Reihe - MiNr.18-20), mit gleichem Klischee, geänderter Farbe und neuem Wertaufdruck wurden dann trotz allem ebenfalls nicht ausgegeben.



In der Sammlung habe ich die Marken, wegen der Abbildung aus dem Eisenbahnbereich und der geplanten Verwendung bei der Eisenbahn, aber das Durcheinander verstehe ich trotzdem nicht.

MfG >Franz<
 
22028 Am: 28.08.2017 22:58:19 Gelesen: 404533# 220 @  
Die Kolumbianische Privatpost "Expreso Ribon" hatte über die Jahre insgesamt 5 verschiedene Markenausgaben ausgegeben. Die s.g. 6. Ausgabe (10 Marken im Satz) wurde bei der Reichsdruckerei in Berlin gedruckt, aber nicht mehr verwendet. Im Handel sind trotzdem Marken zu finden. Während einzelne Marken oder komplette Sätze zu ja 10 Marken ab und zu angeboten werden so sind diese im kompletten Bogensatz sehr rar, meines Wissens nach sind nur 2 komplette Bogensätze bekannt. Ich zeige hier mal den Bogen des Höchstwertes zu 10 Pesos, in den 1930er Jahren eine recht ordentliche Summe..



Des weiteren sind die 10 Centavos, 50 Centavos und 20 Centavos Einschreibemarke auch in ungezähnt bekannt, aktuell aber nur die auf meiner Internetseite gezeigten Stücke in meiner Sammlung. Die alten Bilder aus früher Internetzeit sollte ich wirklich mal austauschen.

http://fuchs-online.com/colombia/companies/26.htm#Ribon%20imperforated
 
merkuria Am: 31.08.2017 08:38:20 Gelesen: 404348# 221 @  
Vom 16. bis 25. August 1994 fand die internationale Briefmarkenausstellung PHILAKOREA in Seoul statt. Zu diesem Anlass plante die Post von Malaysia eine Sonderausgabe. Vorgesehen war, auf einer bereits existierenden Briefmarkenausgabe des Landes einen Aufdruck mit dem Ausstellungs-Emblem anzubringen. Dazu verwendete man eine unbekannte Anzahl der bereits gedruckten Marken der Sonderausgabe „Eröffnung der Nord-Süd-Autobahn“ (Mi Nr. 532-534) und versah diese mit dem entsprechenden Aufdruck.



Regulär verausgabte Marken vom 8. September 1994





unverausgabte Aufdruck-Marken

Da die reguläre Sonderausgabe „Eröffnung der Nord-Süd-Autobahn“ aber erst für den 8. September 1994 zur Ausgabe geplant war, verzichtete man auf eine Ausgabe der bereits produzierten Ausstellungsmarken. Wie so oft, fand auch hier eine unbekannte - in Anbetracht des Handelspreises von ca. 200 US$/Satz - wohl grössere Anzahl ihren Weg in den Handel.

Anstelle der Unverausgabten verwendete man kurzerhand eine vorher erschienene andere Sonderausgabe (Mi Nr. 518-521) und versah diese mit dem geplanten Ausstellungs-Aufdruck.



Hier die Ersatzausgabe auf Ausstellungsbeleg.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.09.2017 08:18:22 Gelesen: 404081# 222 @  
1941 verausgabte das mailaiische Sultanat Selangor eine Freimarkenausgabe mit den Wertstufen 1 und 2 $ (Mi Nr. 49-50). Eine 5 $ Wertstufe wurde im gleichen Auftrag hergestellt, kam aber infolge des japanischen Einmarsches nicht mehr an die Postschalter. Die japanischen Besatzungstruppen verwendeten später diese Bestände und verausgabten diese am 3. April 1942 mit einem Aufdruck des Siegels des Malaiischen Militärbüros (Mi Nr. Jap. Bes. Selangor 19). Die 5 $ Marke ohne Aufdruck blieb somit unverausgabt.



Eine Zusammenstellung aller drei Werte (1,2 $ und unverausgabte 5$) wird im Handel um 200 US$ angeboten.



Verwendung der Unverausgabten mit japanischem Aufdruck.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.09.2017 09:16:14 Gelesen: 403822# 223 @  
Am 16. Juni 1941 verausgabte das unter italienischer Schutzherrschaft stehende Gebiet von Montenegro seine ersten eigenen Freimarken (Mi Nr. 1-14). Dazu verwendete man eine Freimarkenausgabe von Jugoslawien (Mi Nr. 393-407) und versah diese mit einem Aufdruck Montenegro / 17-IV-41-XIX . Bei der Ausgabe dieser Serie entschloss man sich, die Wertstufe 0.50 Dinar mit Aufdruck auf Mi Nr. 394 nicht an den Schalter zu bringen, da für diese Wertstufe kein Bedarf bestand. Somit blieb dieser Wert unverausgabt (Mi Nr. A 1).



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2013 in New York unter der Los Nr. 1202 für 575 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.09.2017 08:43:17 Gelesen: 403574# 224 @  
1919 produzierte Rumänien eine Freimarkenausgabe für das besetzte Gebiet Pocutia in der Ukraine. Dazu verwendete man österreichisch Marken (Mi Nr. 199-203) und versah diese mit einem vierzeiligen Aufdruck C.M.T (Comandamentul Militar Territorial) / Roman / POCUTIA / Wertbezeichnung. Diese Marken gelangten jedoch nie zur Ausgabe, da Rumänien dieses Gebiet der Westukraine an die polnische Armee abtrat.

Gemäss Literatur sind bis heute nur zwei Sätze dieser Unverausgabten bekannt geworden, wovon sich einer in der ex König Carol von Rumänien-Sammlung befand.



Ein ungebrauchter Satz dieser fünf Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Mai 2006 in New York unter der Los Nr. 2016 für 16‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.09.2017 09:08:10 Gelesen: 403318# 225 @  
Der Iran verausgabte am 30. April 1952 eine Sonderausgabe zu Ehren des altpersischen Dichters Saadi (Mi Nr. 864-866). Bevor es zu dieser Ausgabe kam, wurde ein Satz in ähnlicher Zeichnung und in ähnlichen Farben produziert, kam aus nicht erklärbaren Gründen jedoch nie an die Postschalter. Es muss angenommen werden, dass die Gestaltung dieser Marken den Verantwortlichen nicht zusagte und deshalb vernichtet wurde. Eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten gelangte jedoch trotzdem in den Handel.





Endgültige Ausgabe vom 30. April 1952

Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Feldman Auktion vom Dezember 2011 unter der Los Nr. 20408 für 1‘500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 12.09.2017 13:40:22 Gelesen: 403284# 226 @  
@ merkuria [#205]

Lieber Jacques,

ich lese diese Rubrik mit grossem Interesse. Leider kann ich im Moment selbst wenig dazu beitragen.

Wir sehen aus Deinen Beiträgen meist, wie die letzten Verkaufserlöse für diese unverausgabten Marken waren. Wenn ich das aber richtig überblicke, sind die meisten der in Beitrag 205 erwähnten 130 "Unverausgabten" (Einzelmarken und auch: Sätze) aber in den Weltkatalogen nicht bewertet (Katalogwert = "-.-").

Ich würde es ungemein schätzen, wenn Du Deine super-Liste [#205] irgendwann einmal noch ausbauen könntest mit "Katalogwert". Falls z.B. Michel damit nicht "dienen" kann, könnten wir vielleicht den Scott-Katalog zu Rate ziehen? Dort gibt es immerhin zu gewissen Marken / Sätzen Bewertungen.

Es gibt riesige Unterschiede! Einzelne Unverausgabte sind sehr teuer, andere sind unerklärlich (?) tief bewertet.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
merkuria Am: 15.09.2017 09:30:59 Gelesen: 403083# 227 @  
Am 14. Dezember 1968 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe zum Thema Eisenbahn-Transportwesen (Mi Nr. 3572-3573).



Ursprünglich war zu dieser Ausgabe eine dritte Wertstufe zu 6 Kopeken vorgesehen. Aus nicht bekannten Gründen verzichtete man auf die Ausgabe dieses Wertes und die bereits produzierten Marken sollten vernichtet werden. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke sind wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst worden. Im Michel Katalog ist diese Unverausgabte nicht verzeichnet.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2010 unter der Los Nr. 1402 für 25‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.09.2017 08:24:47 Gelesen: 402897# 228 @  
1942 plante die Italienische Besatzungsmacht der jugoslawischen Gebiete Fiumerland und Kupa eine dritte Ausgabe für das Nationale Hilfswerk für Mütter und Kinder (1. Ausgabe Mi Nr. 15-17, 2. Ausgabe Mi Nr. 19-20). Dazu verwendete man die ersten Freimarken von Fiumerland und Kupa (Mi 1-8) und versah diese mit einem weiteren, bogenförmigen Aufdruck Pro Marternita e Infanzia. Da ab dem 26. Mai 1942 nur noch italienische Marken Gültigkeit hatten, kam es nicht mehr zu dieser Ausgabe. Gemäss Literatur wurden nur 100 Sätze hergestellt, jedoch nicht mehr verausgabt.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2013 unter der Los Nr. 1186 für 3‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.09.2017 08:13:51 Gelesen: 402687# 229 @  
Am 22. November 1978 verausgabte Grossbritannien eine Sonderausgabe zu Weihnachten (Mi Nr. 777-780). Der Satz zu 4 Werten berücksichtigt die Wertstufen 7, 9, 11 und 13 Pences.



Scheinbar muss bei dieser Ausgabe eine 5 Pences Wertstufe als Bestandteil des Satzes vorgesehen worden sein. Dieser Umstand war mir bisher nicht bekannt, bis ich zum ersten Mal ein entsprechendes Stück bei der Feldman-Auktion vom Juni 2017 zu Gesicht bekam. Das Motiv dieser Unverausgabten passt auch zu den 1978 ausgegebenen Marken (Weihnachtssingen) und wurde auch vom selben Künstler Faith Jaques gestaltet.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 30. Juni 2017 unter der Los Nr. 50184 mit einem Schätzpreis von 10‘000 – 15‘000 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.09.2017 09:47:33 Gelesen: 402404# 230 @  
Am 12. September 1920 verausgabte das Interalliierte Besetzungsgebiet Fiume (heute Rijeka/Kroatien) eine Eilmarkenausgabe (Mi Nr. 112-113).



endgültig verausgabte Farben

Bevor es zu der Ausgabe in diesen Farben kam, waren die beiden Wertstufen bereits in anderen Farben gedruckt. Aus mir nicht bekannten Gründen wünschten die Verantwortlichen daraufhin aber eine Farbänderung und die bereits produzierten Marken blieben unverausgabt.



unverausgabte Farben

Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juni 2017 unter der Los Nr. 408 für 550 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.09.2017 08:27:45 Gelesen: 402131# 231 @  
Am 13. November 1936 traf sich eine libanesisch-französische Delegation zur Unterzeichnung eines Unabhängigkeitsvertrags für den Libanon. Zu diesem Anlass wurde vom Libanon bereits eine Sonderausgabe mit vier Werten vorbereitet.

Infolge der Unsicherheit in diesem Gebiet, weigerte sich das französische Parlament jedoch, diesen Vertrag anzunehmen. Aus diesem Grund blieb die vorbereitete Sonderausgabe unverausgabt und der Libanon erhielt erst 1942 seine volle Unabhängigkeit.





Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 135. Spink Shreves Auktion vom Mai 2011 unter Los Nr. 674 für 750 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 27.09.2017 13:06:50 Gelesen: 402099# 232 @  
@ merkuria [#228], [#230] und [#231]

Lieber Jacques,

danke für das Zeigen dieser vermutlich der Mehrheit der Leser unbekannten Marken.

Haben diese Marken/Sätze Katalognummern bei Michel? Weisst Du etwas über die Katalogisierung bei anderen Weltkatalogen, z.B. bei Scott?

Heinz
 
merkuria Am: 27.09.2017 13:47:10 Gelesen: 402090# 233 @  
@ Heinz 7 [#232]

Normalerweise gebe ich immer die Michel- oder Scott-Nr. bei unverausgabten Marken an – sofern welche existieren. Auf Angaben von Spezialkatalogen verzichte ich, da ich diese nicht verifizieren kann.

Zu [#228]: Die II. Ausgabe für Mütter und Kinder wird im Michel gelistet (Italien/Fiumerland-Kupa Mi Nr. 19-21) Die weitere, geplante III. Ausgabe wird hingegen nicht katalogisiert. Diese werden aber im italienischen Spezialkatalog Sassone unter der Nr. 42-49 gelistet.

Zu [#230]: Weder Michel noch Scott Katalogisieren diese Unverausgabten. Hingegen werden sie im italienischen Spezialkatalog Sassone unter der Nr. E1A-2A gelistet. Michel listet nur die ausgegebenen Farben mit Mi Nr. 112-113.

Zu [#231] : Weder Michel noch Scott katalogisieren diese Unverausgabten.

Freundliche Grüsse
Jacques
 
merkuria Am: 30.09.2017 08:57:05 Gelesen: 401753# 234 @  
Auch Österreich hat nun seine „Hepburn“! Im Juni 2012 war die Ausgabe einer 62 €Cent Freimarke mit dem Motiv AUSSEER TRACHT vorgesehen. Aus nicht bekannten Gründen wurde die Marke vor der Herausgabe zurückgezogen und sollte vernichtet werden. Aus (wie meist) ungeklärten Gründen gelangte ein 10er Kleinbogen dieser Unverausgabten trotzdem in den Handel. Ein Exemplar aus der rechten oberen Bogenecke des Kleinbogens, der unter notarieller Beobachtung getrennt wurde, fand den Weg in die 37. Christoph Gärtner Auktion.



Das erste Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 12934 bei einem Schätzpreis von 20‘000 € für 18‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.10.2017 13:31:04 Gelesen: 401498# 235 @  
Eine geplante Afro-Asiatische Konferenz sollte 1965 in Algier (Algerien) stattfinden. Die militärischen Konflikte zwischen China, Indien und Pakistan sowie ein Putsch des algerischen Militärs machten eine Durchführung der Konferenz jedoch nicht möglich. Algerien hatte bereits eine Sonderausgabe mit zwei Werten zu diesem Anlass produziert welche infolge Absage der Konferenz jedoch unverausgabt blieb. Diese Unverausgabte wird im Michel nicht gelistet.



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der 135. Spink Shreves Auktion vom Mai 2011 unter Los Nr. 200 für 325 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.10.2017 14:57:44 Gelesen: 401266# 236 @  
1924/1925 verausgabte Italien Freimarken mit Reklamefeldern unter dem Markenbild (Mi Nr. R1-R13). Insgesamt wurden 19 verschiedene Marken mit 12 verschiedenen Reklamefeldern verausgabt, zwei Ausgaben waren vorbereitet, gelangten aber nicht an den Postschalter. Infolge Einsprachen der UPU wurden diese Ausgaben am 27.8.1925 für frankaturungültig erklärt.

Nicht an den Schalter gelangte eine 20 Centesimi Marke mit der Reklame für Plattenspieler und eine 60 Centesimi Eilmarke mit einer Reklame für Baci (Küsschen) Schokolade.



Die Wertstufe zu 20 Centesimi dieser Unverausgabten wird um 80 €, die unverausgabte Expressmarke zu 60 Centesimi um 30 € gehandelt. Diese Preise zeigen, dass wohl grössere Mengen dieser Unverausgabten nach Aufhebung der Frankaturgültigkeit aller Reklamemarken ihren Weg in den Handel fanden.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.10.2017 09:10:13 Gelesen: 401030# 237 @  
1850 verausgabte Österreich seine erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-5). Es kamen die Wertstufen 1, 2, 3, 6 und 9 Kronen an den Schalter. Eine weitere Wertstufe zu 12 Kronen (Mi Nr. I) wurde ebenfalls produziert, jedoch nie ausgegeben und auch komplett vernichtet. Nur wenige Stücke mit Versuchsabstempelung „Franco“ blieben erhalten. Gemäss Literatur sind bis heute 6 Exemplare dieser gestempelten Erhaltung bekannt geworden, ungebraucht existiert diese Unverausgabte nicht!



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Gärtner Raritäten Auktion vom 30. Mai 2016 während der World Stamp Show in New York unter Los Nr. 499 mit einem Schätzpreis von 90‘000 € angeboten (Michel-Bewertung 150‘000 € ), blieb jedoch unverkauft.

Diese bereits in Beitrag [#76] vorgestellte Unverausgabte wurde dann an der 157. Felzmann Auktion vom November 2016 unter Los Nr. 4102 für 95'000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.10.2017 14:42:53 Gelesen: 400788# 238 @  
1918 verausgabte Österreich seine ersten Flugpostmarken (Mi Nr. 225-227) mit den Wertstufen 1.50, 2.50 und 4 Kronen. Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben und versah diese mit einem Aufdruck FLUGPOST sowie des gültigen Wertes. Eine weitere Wertstufe zu 7 Kronen auf 10 Kronen war zur Ausgabe vorbereitet, kam jedoch nie an den Postschalter (Mi Nr. II).



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 701. Daniel F. Kelleher Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 2203 für 500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.10.2017 09:13:21 Gelesen: 400369# 239 @  
1945 verausgabte Österreich eine Freimarkenausgabe mit den Wertstufen 5, 6, 8, 12, 30 und 42 Pf (Mi Nr. 668-673). Dazu verwendete man Ausgaben des Deutschen Reiches (ex Mi Nr. 660-794) und versah diese mit einem Gitteraufdruck.

Zu dieser Ausgabe waren weiter Wertstufen von 1, 2, 3 und 5 Reichsmark mit gleichem Aufdruck vorgesehen. Diese wurden jedoch nie verausgabt, trotzdem gelangten grosse Mengen dieser Unverausgabten in den Handel. (Mi Nr. VaB – VdB).




Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten mit der billigen Zähnung K14 wurde beim Badischen Auktionshaus an der 112. Auktion im Juni 2016 unter Los Nr. 19 für 40 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.10.2017 09:13:53 Gelesen: 400072# 240 @  
Im November 1900 verausgabte das Deutsche Reich eine Freimarkenausgabe für seine Kolonie Kamerun (Mi Nr. 7-19). Dabei sollte auch eine 2 Pf Wertstufe zur Ausgabe gelangen (Mi Nr. II P). Da man für diese Wertstufe jedoch keine Verwendung hatte, blieb sie demzufolge unverausgabt.



Ein Probedruck dieser Unverausgabten wurde an der 135. Spink Shreves Auktion vom Mai 2011 unter Los Nr. 235 für 2‘400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.10.2017 00:29:51 Gelesen: 399889# 241 @  
Am 23. April 1998 verausgabte Grossbritannien eine Sonderausgabe mit berühmten Komikern (Mi Nr. 1749-1753). Der Satz zu 5 Werten berücksichtigt die Wertstufen 20, 26, 37, 43 und 63 Pences.



Scheinbar muss bei dieser Ausgabe anstelle der 37 Pences eine 30 Pences Wertstufe vorgesehen worden sein. Dieser Umstand war mir bisher nicht bekannt, bis ich ein entsprechendes Stück bei der Grosvenor-Auktion vom November 2014 zu Gesicht bekam. Das Motiv dieser Unverausgabten ist in gleicher Zeichnung wie die 37 Pences Wertstufe (Mi Nr. 1751) gehalten. Gemäss Literatur sollen bisher 30 Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden sein. Einen ähnlich gelegenen Fall bot uns Grossbritannien schon einmal 1978 [#229]



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Grosvenor Auktion vom November 2014 unter Los Nr. 1544 für 1150 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.10.2017 08:52:13 Gelesen: 399421# 242 @  
1945 planten die Behörden der Stadt Mantova (Mantua) eine Lokalausgabe zu 1.90 Lire. Dazu verwendete man die 10 Centesimi Wertstufe der „Serie Imperiale“ (Mi Nr. 670) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck F.S.I. / Mantova / 1,90. Aus mir nicht bekannten Gründen kam es jedoch nicht zur vorgesehenen Ausgabe und die bereits hergestellten Marken sollten vernichtet werden. Gemäss Literatur waren nur 100 Exemplare bereits hergestellt, wovon eine unbekannte Anzahl der Vernichtung entging. Michel notiert diese Marke nicht, der italienische Spezialkatalog Sassone listet sie jedoch unter der Nr. 12.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2017 unter Los Nr. 1103 für 700 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.10.2017 11:22:23 Gelesen: 399138# 243 @  
1936 plante die Post von Äthiopien eine Zuschlagsausgabe zugunsten des Roten Kreuzes. Infolge des Einmarsches der italienischen Truppen in Äthiopien konnten diese in der Schweiz gedruckten Marken (Courvoisier SA) jedoch nicht mehr verausgabt werden (Mi Nr. I-V). Bis 1942 waren fortan nur noch die Ausgaben der italienischen Besatzungsmacht gültig.

Nach der Befreiung des Landes verausgabte Äthiopien am 8. Mai 1945 eine Sonderausgabe zum Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg (Mi Nr. 217-221). Dazu verwendete man diese unverausgabten Marken von 1936 und versah diese mit dem Aufdruck V (für Victory). Dies bedeutet, dass diese Marken ohne den Aufdruck nie verausgabt, aber auch nie vernichtet wurden.



Angesichts des Handelspreises von wenigen € für den unverausgabten Satz ohne Aufdruck, müssen riesige Mengen in den Handel gelangt sein.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.10.2017 08:38:21 Gelesen: 398830# 244 @  
Hisamuddin Alam Shah war zweiter Wahlkönig von Malaya und trat seine Regentschaft als Yang Di-Pertuan Agong am 14. April 1960 an. Am 1. September 1960, dem Tag seiner offiziellen Krönung, verstarb er jedoch unerwartet in Kuala Lumpur. Eine für seine Krönung bereits in Grossbritannien produzierte Briefmarke des Malaiischen Teilstaates Selangor konnte somit nicht ausgegeben und musste vernichtet werden.

Diese Unverausgabte wird weder im Michel noch im Scott Katalog gelistet. Die vorliegende Abbildung stammt von einer britischen Arbeitsgemeinschaft die sich auf einen grossen Malaysia-Sammler beruft, welcher diese Unverausgabte zu Gesicht bekam.



Scheinbar ging die Vernichtung dieser Unverausgabten seriös vonstatten, denn ich habe bis heute kein Angebot für diese Marke im Handel gefunden!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.11.2017 09:01:35 Gelesen: 398535# 245 @  
Für den 27. November 1959 plante der Malaiische Teilstaat Negri Sembilan eine Sonderausgabe anlässlich des 25. Krönungsjubiläums des Sultans Abdul Rahman vom 3. August 1958. Diese Unverausgabte teilt ein ähnliches Schicksal wie die in Beitrag [#244] vorgestellte Briefmarke. Da der Sultan aber vor dem geplanten Ausgabetermin verstarb, verzichtete man auf diese Ausgabe und vernichtete die bereits hergestellten Marken. Diese Unverausgabte wird weder im Michel noch im Scott Katalog gelistet. Die vorliegende Abbildung stammt von einer britischen Arbeitsgemeinschaft die sich auf einen grossen Malaysia-Sammler beruft, welcher diese Unverausgabte zu Gesicht bekam.



Scheinbar ging die Vernichtung dieser Unverausgabten seriös vonstatten, denn ich habe bis heute kein Angebot für diese Marke im Handel gefunden!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.11.2017 08:53:55 Gelesen: 398262# 246 @  
Im Juni 1941 plante die italienische Provinzialverwaltung des besetzten Gebietes Lubiana (Laibach) eine Freimarken- und Portomarkenausgabe. Dazu verwendete man frühere Ausgaben von Jugoslawien (ex Mi Nr. 300-407 sowie Porto 64-68) und versah diese mit einem 5 zeiligen Aufdruck Alto Commissario / per la / Provincia / di / LUBIANA. Diese Marken blieben jedoch unverausgabt da durch königliches Dekret das Gebiet von Lubiana an Italien angegliedert wurde und fortan italienische Marken zur Verwendung kamen. Die unverausgabten Freimarken werden von Michel mit Ia-Ii und IIa-IIp katalogisiert. Die unverausgabten Portomarken werden im Michel jedoch nicht gelistet, sind aber im italienischen Sassone Katalog unter S16-S20 aufgeführt.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser unverausgabten Portomarken wurde an der 928. Robert A. Siegel Auktion vom Dezember 2006 unter der Los Nr. 2250 für 3‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.11.2017 11:10:16 Gelesen: 398150# 247 @  
@ merkuria [#245]

Nach Durchsicht der Ergebnisse der 38. Christoph Gärtner Auktion vom Oktober 2017 muss ich meine Aussage "Scheinbar ging die Vernichtung dieser Unverausgabten seriös vonstatten, denn ich habe bis heute kein Angebot für diese Marke im Handel gefunden!" wohl revidieren!

An der 38. Gärtner Auktion wurden gleich mehrere Einheiten (Paare, Vierer- und Sechser-Blocks) dieser Unverausgabten angeboten.



Ein Eckrand-Viererblock wurde unter Los Nr. 9572 für 950 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.11.2017 08:51:44 Gelesen: 397950# 248 @  
1930 plante das Deutsche Reich eine Neuauflage der 1-Mark-Wertstufe der Bauwerke-Freimarken von 1924 (Mi Nr. 364) und sollte die neue Währung „Reichsmark“ zeigen. Nach einigen Probedrucken wurde die Produktion jedoch eingestellt und die Marke blieb unverausgabt (Mi Nr. IX). Eine unbekannte Anzahl dieser Probedrucke gelangte in den Handel.



Die Firma Richard Borek GmbH & Co. KG bietet derzeit ein Exemplar dieser Unverausgabten für 19‘900 € zum Kauf an.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.11.2017 09:21:10 Gelesen: 397650# 249 @  
Vor der Anerkennung der Republik Indonesien im Jahre 1950 erfolgte eine niederländische Blockade des Landes. Die 1947 bei der Staatsdruckerei Wien bestellten eigenen Marken (Republik Mi Nr. 1-210 und Porto 1-26) konnten erst 1949 ausgeliefert werden und kamen damit nur noch kurz bis zum Erscheinen der ersten selbst hergestellten Briefmarken (Mi Nr. 65-67) bis zum 17. August 1950 an die Postschalter.

Eine ebenfalls in Wien bestellte Dienstmarkenausgabe wurde erst Mitte 1950 ausgeliefert und gelangte somit nicht mehr zur Ausgabe. Im Michel Katalog sind diese Unverausgabten nicht gelistet.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 74. Raritan Stamps Ltd Auktion in Dayton/USA vom Juni 2017 unter Los Nr. 490 für 250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.11.2017 09:30:44 Gelesen: 397381# 250 @  
1925 plante Bolivien die Ausgabe einer 19 Werte umfassenden Freimarkenausgabe mit Motiven aus dem Sonnentor am Titicacasee. Die Marken waren produziert und die Verausgabung war durch eine Verfügung vom 26. Februar 1925 bereits angeordnet. Dennoch entschied man sich aus innerpolitischen Gründen, diese Marken nicht zu verausgaben.



Der zurzeit für diesen unverausgabten Satz ohne Wertaufdruck geforderte Preis von ca. 150 US$ lässt auf eine grössere Anzahl vorkommender Sätze schliessen.



Nach über 35 Jahren (!!), am 17. Dezember 1960 verausgabte Bolivien diese Marken doch noch mit Aufdruck einer neuen Wertbezeichnung (Mi Nr. 637-654). Vermutlich ist in dieser Zeit eine unbekannte Anzahl der Marken ohne Wertaufdruck in den Handel gelangt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.11.2017 09:23:12 Gelesen: 397039# 251 @  
Der Sudan erhielt von den Briten am 12. Februar 1953 seine Innere Selbstverwaltung. Dazu wurde eine Sonderausgabe (Mi Nr. I-III) vorgesehen, die 1953 an den Postschalter kommen sollte. Aus mir nicht bekannten Gründen entschloss man sich jedoch, diese nicht zu verausgaben. Die Sudan-Agentur in London verkaufte diese Briefmarken irrtümlich trotzdem, weshalb grosse Mengen davon in den Handel gelangten.



Der komplette Satz mit den drei Unverausgabten wird heute für wenige € angeboten.



Am 9. Januar 1954 wurde eine bild- und farbgleiche Sonderausgabe zum gleichen Anlass, aber mit auf 1954 geänderter Jahrgangsinschrift verausgabt (Mi Nr. 148-150).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.11.2017 08:38:03 Gelesen: 396575# 252 @  
Am 13. September 2005 plante Österreich die Herausgabe einer Sonderausgabe zu Ehren der Formel-1-Legende Niki Lauda (Mi Nr. 2544). Scheinbar hat man es mit der Genehmigung des Bildes durch Lauda nicht so genau genommen. Nachdem die Auflage bereits gedruckt war, erhielt Lauda eine Vorlagenmarke die er auch prompt beanstandete und die Herausgabe der Briefmarke in dieser Form untersagte.



Links die Unverausgabte, Rechts die endgültige Ausgabe

Wenn ich mir die beiden Marken ansehe, so kann ich hier keine wesentlichen Unterschiede ausmachen; einzig die Farbe des Anzuges sowie die Grösse des Portaits wurden leicht verändert. Ich denke, hier war eher die gekränkte Eitelkeit Laudas für die gewünschten Änderungen ausschlaggebend!

Auf jeden Fall sollten die beanstandeten Marken vernichtet worden sein. In welchem Ausmass dies geschah, entzieht sich meiner Kenntnis. In Anbetracht der eher bescheidenen Verkaufspreise gelangte aber wohl eine beträchtliche Anzahl dieser Unverausgabten (Mi Nr. IX) in den Handel.

An der 365. Köhler Auktion vom September 2017 wurde ein ungebrauchtes Exemplar mit Attest unter Los Nr. 120 für 550 € + Zuschlag verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.11.2017 00:47:27 Gelesen: 396112# 253 @  
2007 plante Österreich eine Sonderausgabe mit Blumen. Vorgesehen war ein Kleinbogen mit zehn verschiedenen Blumenmarken. Das Besondere dabei war: Die Marken sollten mit unter einer Folie angebrachten Blumensamen verausgabt werden. Eine entsprechende Saat-Anleitung war auf dem Bogenrand angebracht.

Da man jedoch feststellte, dass diese Samen nach Anbringen unter der Folie nicht mehr keimfähig waren, wurde auf eine Ausgabe verzichtet! (Mi Nr. X-XIX).

Die bereits in unbekannter Anzahl hergestellten Kleinbogen sollten vernichtet werden. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Stückzahl dieser Unverausgabten in den Handel.



Im Fachhandel werden Einzelstücke aus dem Kleinbogen für ca. 900 € angeboten.



Ein kompletter Kleinbogen kann für ca. 8‘000 € erworben werden.

Ein brisantes Detail zum Schluss: Die Niederlande verausgabte am 1. Mai 2007 einen praktisch bildgleichen Kleinbogen, ebenfalls mit Samen (Mi Nr. 2498-2507). Dort hat es scheinbar mit der Saat geklappt und die Kleinbogen kamen regulär an den Postschalter!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.11.2017 09:36:47 Gelesen: 395720# 254 @  
Malta plante für den 27. Februar 2002 eine Sonderausgabe mit Motiven von fünf prominenten Filmen die zum Teil in Malta gedreht wurden. Die Marken wurden vom bekannten maltesischen Briefmarkengestalter Richard J. Caruana entworfen und umfassten die Wertstufen 6, 12, 22, 27 und 50 Cents. Die Marken wurden durch die Bundesdruckerei in Berlin hergestellt.

Folgende Filme und Darsteller sollten auf den einzelnen Wertstufen geehrt werden:

6 Cents: „Malta Story“ von 1953 mit Alec Guinness und Jack Hawkins
12 Cents: „Shout at the Devil“ von 1975 mit Lee Marvin und Roger Moore
22 Cents: „Popeye“ von 1980 mit Robin Williams
27 Cents: „The Count of Monte Cristo“ von 1985 mit Gerard Depardieu
50 Cents: „Gladiator“ von 1999 mit Russell Crowe

Am Morgen des angekündigten Ausgabetages vom 27. Februar 2002, als sich bereits Schlangen von kaufwilligen Sammlern vor den Postämtern bildeten, wurde bekanntgegeben, dass die Ausgabe der Briefmarken infolge technischer Probleme nicht stattfinden werde. Eine Ausgabe ist bis zum heutigen Tag nie erfolgt! Die Post von Malta hat auch bis heute nie eine Erklärung zu diesem Vorgehen abgegeben. Die von in- und ausländischen Kunden vorausbestellten Marken wurden auch nie ausgeliefert.



Diese Unverausgabten zählen zu den bestgehüteten Geheimnissen der maltesischen Post. Bis heute ist noch nie ein Exemplar im Handel aufgetaucht, ja kaum eine Abbildung ist verfügbar. Die einzig mir bekannte Abbildung stammt aus der maltesischen Zeitung It-Torca, die sich 2005 mit einem Artikel zu diesen Unverausgabten befasste. Man verzeihe mir die schlechten Abbildungen - ich fand leider keine Anderen. Vielleicht kennt jemand eine diesbezügliche Quelle!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 28.11.2017 14:07:33 Gelesen: 395487# 255 @  
@ merkuria [#205]

Auch Südaustralien hat Unverausgabte! Bei Corinphila in Zürich konnte man eine der ganz frühen Raritäten kaufen - sie wurde aber sehr teuer!



Diese vorbereitete, aber nicht herausgegebene Briefmarke wurde vermutlich bis auf 24 Stück zerstört, nach dem Entschluss, die Marke zurückzuziehen. Offenbar ist die Marke bei Stanley Gibbons katalogisiert mit einem stolzen Katalogwert von GB£ 26'000.

Die Unverausgabte wurde von einem Ausruf von CHF 7'500 auf CHF 46'000 hochgesteigert (+ 20 % Aufgeld).

Siehe Auktion 221, Los 6224

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 29.11.2017 09:33:44 Gelesen: 395372# 256 @  
Am 23. März 1942 verausgabte Äthiopien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 204-206). Diese umfasste die Wertstufen 4,10 und 20 Centimes. Mit dieser Ausgabe war aber auch eine Wertstufe zu 5 Centimes vorgesehen. Diese Marke wurde produziert, jedoch aus mir nicht bekannten Gründen nie ausgegeben. Michel listet diese Marke nicht.



An der 160. Felzmann Auktion vom 7. November 2017 wurde ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 3964 für 400 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.12.2017 09:20:50 Gelesen: 394895# 257 @  
Am 1897 verausgabte der Malaiische Teilstaat Sarawak eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 26-29). Diese umfasste die Wertstufen 16,32 und 50 Cents sowie 1 Malaya$. Mit dieser Ausgabe waren aber auch Wertstufen zu 2, 5 und 10 Malaya$ vorgesehen. Diese drei Marken wurde produziert, jedoch aus mir nicht bekannten Gründen nie ausgegeben. Michel listet diese Unverausgabten nicht, im britischen Stanley Gibbons Katalog werden sie jedoch unter G 21a - 21c aufgeführt.



An der Cavendish Auktion vom September 2017 in London wurde eine Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten unter Los Nr. 2050 für 1‘600 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.12.2017 08:51:47 Gelesen: 394718# 258 @  
1921/1938 verausgabte der Malaiische Teilstaat Trengganu eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 23-44).



1941 sollte diese Ausgabe um weitere 4 Marken in gleicher Zeichnung, jedoch in geänderter Farbgebung und mit einer neuen Wertstufe 15 C ergänzt werden. Diese vier Marken wurde produziert, jedoch infolge der japanischen Besetzung des Landes nicht mehr ausgegeben. Michel listet diese Unverausgabten nicht, im britischen Stanley Gibbons Katalog werden sie jedoch aufgeführt und bewertet.





Eine Zusammenstellung dieser vier Unverausgabten wurde an der 1152. Siegel Auktion im April 2017 unter der Los Nr. 730 für 550 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.12.2017 09:26:30 Gelesen: 394558# 259 @  
1915 plante der Iran eine Sonderausgabe mit 19 Werten anlässlich der Krönung des neuen Schah Ahmed. Dargestellt werden sollten frühere Herrscher des Irans sowie historische Bauten. Aus mir nicht bekannten Gründen wurden diese Marken jedoch nie verausgabt. Inwieweit diese Unverausgabten vernichtet wurden und in welcher Anzahl ganze Sätze in den Handel gerieten, ist ebenfalls nicht bekannt. Diese Unverausgabten werden weder im Michel noch im Scott gelistet.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 365. Heinrich Köhler Auktion vom September 2017 unter der Los Nr. 1285 für 1‘400 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin52 Am: 08.12.2017 10:48:14 Gelesen: 394548# 260 @  
Hallo aus der Schweiz,

ich weiss leider nicht, ob diese unverausgabten schon hier vorgestellt wurden - but here they are - the one and only BEATLES:

Guernsey plante 2013 eine Ausgabe zum 50-jährigen Jubiläums des Konzerts der "Fab Four" auf der Kanal-Insel. Aus unbekannten - jedoch naheliegenden - Gründen wurden diese nicht verausgabt. Leider habe ich nur einen mässigen Scan der damaligen offiziellen Ankündigung:


 
merkuria Am: 08.12.2017 22:31:20 Gelesen: 394509# 261 @  
@ Martin52 [#260]

Wie Du in diesem Thema ersehen kannst, beschäftige ich mich eingehend mit allen Unverausgabten der Welt. Von dem von Dir vorgestellten unverausgabten Beatles-Satz habe ich noch nie etwas vernommen. Ein äusserst interessanter Beitrag. Ich werde mal versuchen, weitere Details zu diesen unverausgabten Marken zu finden. Was ich bisher gefunden habe, ist der Mai-Newsletter 2013 der Guernsey-Post [1] wo diese Ausgabe ohne Bilder angekündigt wird. Der von Dir vorgestellte Ankündigungs-Flyer ist mir neu. Auch habe ich noch nie farbige Abbildungen oder gar ein Angebot im Handel/Auktionen für diese Marken gesehen. Entweder wurden diese gar nicht erst produziert oder deren Vernichtung ging wirklich ohne Panne vonstatten.

Scheint mir ein ähnlicher Fall zu sein, wie die Unverausgabten zur Filmgeschichte aus Malta 2002, siehe dazu Beitrag [#254].

Schöne Grüsse
Jacques

[1] https://issuu.com/guernseystamps/docs/phil-news-may_2013
 
merkuria Am: 11.12.2017 09:11:55 Gelesen: 394335# 262 @  
1863 verausgabte St. Lucia eine Freimarkenausgabe mit den Wertstufen 1, 4 und 6 Pence. Diese Marken enthielten keine graphische Wertbezeichnung, sondern wurden nur nach Farbgebung unterschieden.

Da man eine Verknappung des Bestandes an 6 Pence Marken smaragdgrün befürchtete, bereitete man 4 Pence Marken schieferblau als Ersatz vor, indem man diese mit einem zweizeiligen Aufdruck Six / pence versah. Eine Verknappung ist jedoch nie eingetreten, weshalb diese Marken mit dem Behelfsaufdruck auch nie ausgegeben wurden (Mi Nr. II)



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1152. Siegel Auktion vom April 2017 unter der Los Nr. 880 für 650 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.12.2017 08:48:34 Gelesen: 394190# 263 @  
Zur Währungsreform vom 21. Juni 1948 verausgabte die alliierte Besatzungsbehörde eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Bizone 52-68). Dazu verwendete man Freimarken der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (ex Mi Nr. 912-936) und versah diese mit einem Posthörnchen- Bandaufdruck (Mi Nr. 52 I - 68 I) sowie einem Netzaufdruck ck (Mi Nr. 52 II - 68II).

Nebst diesen verausgabten Wertstufen wurden weitere neun Wertstufen (1,3,4,5,8,20,42,60 und 80 Pf) ebenfalls mit Band- und Netzaufdrucken zur Ausgabe vorbereitet. Diese wurden von der Hauptpostverwaltung jedoch nicht anerkannt und sollten eigentlich unverausgabt bleiben. (Mi Nr. Bizone I/I – IX/I und I/II – IX/II). Trotzdem gelangten diese Wertstufen vereinzelt zur Ausgabe und wurden unbeanstandet als Frankaturen verwendet.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser 18 Unverausgabten mit Attest wurde an der 701. Daniel F. Kelleher Auktion vom Juni 2017 in Danbury/USA unter der Los Nr. 2520 für 170 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.12.2017 09:02:42 Gelesen: 394065# 264 @  
1887/1892 verausgabte Belgisch-Kongo Freimarken mit dem Bildnis von Leopold II. Es wurden die Wertstufen 5,10,25,50 Centimes sowie 5 und 10 Francs ausgegeben. Zwei weitere Wertstufen zu 25 und 50 Francs wurden hergestellt, jedoch nie ausgegeben (Mi Nr. II-III). Diese Unverausgabten kamen nie an den Postschalter, sind aber wohl in grösseren Mengen trotzdem in den Handel gelangt.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wird bei ebay für um die 30 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.12.2017 09:18:33 Gelesen: 393904# 265 @  
1919 verausgabte die Tschechoslowakei unzählige Freimarken aus ehemaligen Restbeständen von österreichischen und ungarischen Markenausgaben (Mi Nr. 40-158). Diese wurden alle mit dem Aufdruck POSTA / CESKOSLOVENSKA / 1919 versehen. Verschiedene weitere solcher Überdruckmarken wurden produziert, jedoch nie ausgegeben:



Österreich Mi Nr. 138, Karl VI. 1 Heller grau

Diese Unverausgabte wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2008 unter Los Nr. 624 für 200 US$ + Aufgeld verkauft.



Ungarn Postsparmarke, 10 Filler (Heller) violett

Diese Unverausgabte wurde an der gleichen Auktion unter Los Nr. 625 für 180 US$ + Aufgeld verkauft.



Ungarn Mi Nr. Porto 8A, Portomarke, 20 Filler (Heller) mit Wasserzeichen

Diese Unverausgabte wurde an der gleichen Auktion unter Los Nr. 627 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.12.2017 08:43:56 Gelesen: 393761# 266 @  
1910 plante der Iran/Persien eine Dienstmarkenausgabe zu 2 und 4 Kran, jeweils mit Gold- und Silberrand. Aus mir nicht bekannten Gründen wurden diese Dienstmarken jedoch nie verausgabt. Der Michel wie auch der Scott Katalog listen diese Unverausgabten nicht.




Eine Zusammenstellung dieser vier Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion im Juni 2016 unter der Los Nr. 989 für 550 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.12.2017 09:11:39 Gelesen: 393511# 267 @  
1895 plante Ägypten eine Sonderausgabe zur Gründung der Winterfestspiele von Kairo. Aus nicht bekannten Gründen wurde dieser bereits produzierte Satz nicht verausgabt. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel. Im Michel und im Scott Katalog werden diese Unverausgabten nicht gelistet.



Ein kompletter Satz dieser drei Unverausgabten wurde an der 62. Grosvenor Auktion im Juni 2011 in London unter der Los Nr. 181 für 290 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 28.12.2017 00:05:27 Gelesen: 393425# 268 @  
@ merkuria [#237]

Ich habe dazu eine schöne Ergänzung.



Offenbar sind heute 7 Stück der 12 Kreuzer-Marke bekannt:

4 mit Versuchs-Stempel "Franco"
2 mit Federzug-Entwertung
1 mit entfernter handschriftlicher "9"

Dieses Wissen und die zwei Abbildungen entnehme ich der neuen Dokumentation des Auktionshauses Gärtner: "Sammlung Peter Zgonc: Die Briefmarken von Österreich & Lombardei Venetien 1850-1867" von Prof. Dr. Ulrich Ferchenbauer.

Heinz
 
merkuria Am: 29.12.2017 08:18:41 Gelesen: 393365# 269 @  
Für den 29. März 1981 plante die Republik China (Taiwan) eine Sonderausgabe anlässlich des 12. Kongresses der Nationalistischen Kuomintang-Partei [1]. Aus mir nicht bekannten Gründen verzichtete man auf eine Ausgabe und die bereits produzierten Marken wurden vernichtet. Trotzdem sind bis heute fünf Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden, eine davon befindet sich im Postmuseum von Taipeh.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 67. Interasia Auktion im Dezember 2017 in Hongkong unter der Los Nr. 3693 für 368‘000 HK$ (ca. 39‘800 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kuomintang
 
merkuria Am: 12.01.2018 10:16:00 Gelesen: 390286# 270 @  
Im Januar 1922 bereitete die italienische Post in Istanbul (Levante) eine Flugpost-Aushilfsausgabe vor. Diese wäre für die Aufgabe von Luftpost auf den Flug Bukarest-Istanbul-Paris der Gesellschaft CIDNA [1] bestimmt gewesen. Dazu verwendete man die 25 Centesimi Eilmarke Italiens (Mi Nr. 85) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck SERVIZIO POSTALE AEREO / PIASTRE 15 sowie einem Flugzeug.

Auf Druck der Lausanner Friedenskonferenz, die eine Schliessung aller ausländischen Postanstalten in der Türkei verlangte, kam es nicht mehr zu dieser Ausgabe. Die bereits produzierten Marken wurden durch Verbrennung vernichtet. Gemäss Literatur sollen zehn Exemplare der Vernichtung entgangen sein und tauchen von Zeit zu Zeit im Handel auf. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der italienische Sassone Katalog führt diese jedoch auf.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 218. Corinphila Auktion vom November 2017 unter Los 4653 für 65‘000 CHF angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/CIDNA
 
merkuria Am: 15.01.2018 09:56:42 Gelesen: 389409# 271 @  
1913/1914 begann Australien mit der Ablösung seiner ersten Freimarken im Buchdruck des Motivs Landkarte mit Känguruh (Mi Nr. 4-18). Dazu verausgabte man zwei Wertstufen zu 1 Penny und 6 Pence im Stichtiefdruck (Mi Nr. 19-20). Zwei weitere Wertstufen zu 2 Pence und 1 Shilling waren im Stichtiefdruck bereits angedruckt, als sich die Postbehörden aus Kostengründen dazu entschlossen, die Nachfolgeausgaben nicht im teuren Stichtiefdruck, sondern im günstigeren Buchdruck herzustellen.

Die unbekannte Anzahl der bereits gedruckten 2 P und 1 Sh Marken wurden vernichtet. Nur je zwei Exemplare je Wertstufe überlebten. Je ein Exemplar kam ins australische Postmuseum, die anderen beiden Exemplare gelangten in die Hände des Sammlers Arthur Grey. Somit sind dies die einzig sich in Privathand befindlichen Exemplare, welche 2015 mit der Auflösung der Sammlung Grey in den Handel kamen.

Der Michel und der Scott Katalog listen diese Unverausgabten nicht.



Die 2 Pence Wertstufe dieser Unverausgabten wurde an der Mossgreen Auktion vom Oktober 2015 in Melbourne/Australien unter Los 18 für 68‘000 A$ (damals ca. 43‘800 €) inkl. Aufgeld verkauft. Die 2 Shilling Wertstufe erzielte auf der gleichen Auktion unter Los 19 einen Zuschlag inkl. Aufgeld von 113‘500 A$ (damals ca. 73‘000 €).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 17.01.2018 21:38:03 Gelesen: 388706# 272 @  
Die unten gezeigte Postkarte ist eine grosse Seltenheit



1913 gab es zum Flugtag in Aarau eine offizielle Postkarte. Es wurde ein Postflug Aarau - Olten und Aarau - Lenzburg durchgeführt. Pilot Oskar Bider flog. Insgesamt wurden meines Wissens 4'500 Postkarten gedruckt, wovon 4'400 befördert wurden. Zur 5 Rappen-Frankatur musste eine Vignette zu 50 Rappen ergänzt werden (Auflage 10'000). Eine "normale" solche Postkarte mit Vignette, geflogen, kostet rund CHF 1'000.

DIESER Beleg aber ist eine sehr seltene Ausnahme. Die Vignette zeigt die Inschrift "STADT AARAU", normal war aber "START AARAU"! Gemäss Zumstein Spezialkatalog ist dies ein "Essai der Flugmarke", von dem nur zwei auf Karte bekannt sind!

Dieser seltene Beleg ist das Spitzenstück einer Flugpost-Spezialsammlung, die im Februar 2018 in Basel verkauft wird (Fernauktion mit "live bidding"). Der Ausruf dieser Rarität liegt bei CHF 18'000.

Heinz
 
merkuria Am: 18.01.2018 10:00:38 Gelesen: 388480# 273 @  


Die Malediven verausgabten am 11. November 1981 eine Sonderausgabe mit dem Internationalen Flughafen von Male [1] (Mi Nr. 945-949).

Diese Ausgabe war jedoch bereits für 1980 vorgesehen und in ähnlichen Abbildungen bereits produziert. Der Flughafen benannte sich damals Hulule Airport. Da man wusste, dass dieser im folgenden Jahr in Male Airport umbenannt werden sollte, verzichtete man 1980 auf eine Ausgabe mit der alten Benennung. Die Ausgabe 1980 wurde vernichtet, trotzdem gelangte eine unbekannte - aber angesichts der tiefen Preise - wohl grosse Anzahl in den Handel.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 204. David Feldman Auktion vom Dezember 2017 in Genf für 120 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mal%C3%A9_International_Airport
 
merkuria Am: 21.01.2018 09:13:21 Gelesen: 387878# 274 @  
Am 3. Juli 2015 verausgabte Kanada eine Sonderausgabe mit kanadischen Unesco Weltnaturerbe-Landschaften (Mi Nr. 3272-3276). Die fünf Wertstufen sollten auch zusammenhängend als Blockausgabe (Mi Block 216) sowie als selbstklebendes Markenheftchen (Mi Nr. 3277-3281) ausgegeben werden.

Am geplanten Ausgabetag bemerkte man, dass eine 1.20 C$ Wertstufe mit dem Motiv des Nationalen Dinosaurier Park ein falsches Bild zeigte welches nicht in diesem Park aufgenommen wurde. Die betroffene Marke (Mi Nr. 3272) sowie die Blockausgabe und die selbstklebenden Markenheftchen wurden eingezogen und vernichtet.

Bereits an Vorausbesteller ausgelieferte Marken, Blocks und FDC waren jedoch nicht mehr verfügbar und gelangten so zu den Sammlern und in den Handel.



Ein FDC dieser Unverausgabten wurde an der 25. Sparks Auktion vom September 2017 in Ottawa unter Los 178 für 180 C$ +Aufgeld verkauft. Die unverausgabte Blockausgabe und das Markenheftchen mit den Selbstklebenden werden bei ebay für zusammen 160 C$ angeboten.



Am 21. August erfolgte eine neue Ausgabe dieser Marke und der Blockausgabe mit berichtigter Darstellung (Mi Nr. 3289 und Block 218).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.01.2018 09:15:30 Gelesen: 386831# 275 @  
Italien bereitete für 1921 die Ausgabe einer Eilmarke für den Auslandverkehr zu 1.20 Lire vor. Die Marken waren fertig produziert als man sich entschied, diese nicht auszugeben. Grund für diesen Entscheid war eine Erhöhung der Eilgebühren per 1. Januar 1922. Im Mai 1924 verwendete man diese 1.20 Lire Marken infolge einer weiteren Erhöhung der Eilgebühren und versah diese mit einem 1.60 Lire Aufdruck (Mi Nr. 205). Ohne diesen Aufdruck kamen die 1.20 Lire Marken nicht an den Postschalter.



Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel wo sie heute mit ca. 100 € gehandelt werden. Michel katalogisiert diese Unverausgabten mit der Nr. 205 F.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
drmoeller_neuss Am: 24.01.2018 10:35:43 Gelesen: 386791# 276 @  
Klasse, was da Merkuria so alles ausgräbt. Und im Falle der kanadischen Marken lernen wir, dass ein Neuheitenabonnement durchaus seine Vorteile hat und nicht nur eine Geldverbrennungsmaschine darstellt, da Frankatur nach ein paar Jahren nur zum halben Postpreis gehandelt wird.

Ich denke (und hoffe), dass die gezeigten Marken noch ihren Weg in die neue Datenbank der Philaseiten findet:

http://www.nicht-im-katalog.de
 
merkuria Am: 24.01.2018 22:25:12 Gelesen: 386493# 277 @  
@ drmoeller_neuss [#276]

Leider werden diese kanadischen Marken ihren Weg nicht in die Datenbank finden. Grund: Michel katalogisiert diese Marke und den 1. Block, da ihm wohl aus dem Vorverkauf stammende Stücke (Mi Nr. 3272 und Block 216) vorgelegen haben.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.01.2018 09:00:17 Gelesen: 385332# 278 @  
1968 sollte in Teheran ein Internationaler Tennis-Kongress stattfinden. Zu diesem Anlass plante der Iran eine Sonderausgabe, welche bereits Monate vor dem Kongresstermin produziert wurde. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde der Kongress jedoch in letzter Minute abgesagt, weshalb die Marken nicht verausgabt, sondern vernichtet wurden. Gemäss Literatur sollen 50 Sätze dieser Unverausgabten der Vernichtung entgangen und in den Handel gelangt sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2017 in NY unter Los Nr. 870 angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 28.01.2018 16:17:26 Gelesen: 384705# 279 @  
Privatpost Schülke & Mayr - Deutsch Ostafrika

Am 22. Dezember 1891 wurde zwischen dem Gouvernement von Deutsch Ostafrika und der Firma Schülke & Mayr ein Vertrag abgeschlossen, wonach diese zunächst auf Dauer von 1 Jahr mit Trägern eine monatliche Postverbindung von Dar-es-Salaam über Kilossa – Mpapua – Tabora nach den Militärstationen Muansa und Bukoba am Victoriasee herzustellen hatten. Dafür wurden durch die Druckerei Gieseke & Devrient, Leipzig fünf Wertzeichen hergestellt. Sie kamen jedoch nicht mehr zur Verwendung, da wegen der Unsicherheit der Verbindung und häufiger Verluste der Vertrag durch das Gouvernement nicht verlängert wurde.

Anlässlich eines Jubiläums der Firma Schülke & Mayr im Jahr 1939 erschien eine Festschrift, der je ein Satz Nachdrucke dieser Marken beigefügt war. Diese Nachdrucke wurden ebenfalls durch die Druckerei Gieseke & Devrient, Leipzig von den Originalplatten hergestellt.

Hier die Originalmarken:



Hier mein Albumblatt, auf dem auch die Nachdrucke zu sehen sind:


 
merkuria Am: 30.01.2018 08:57:06 Gelesen: 383964# 280 @  
1923 plante die kaiserlich persische Post eine Sonderausgabe anlässlich des 800. Geburtstages des persischen Mathematikers und Poeten Khayyam Hakim Omar. Dazu druckte man Marken in Zeichnung der Freimarken 1909 (Mi Nr. 288-303) in geänderten Farben und versah diese mit einem Aufdruck 1123 / 1923 / OMAR KHAYAM. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken unverausgabt und wurden vernichtet. Eine unbekannte Anzahl gelangte jedoch trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2017 in NY unter Los Nr. 867 mit Attest für 3‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin52 Am: 30.01.2018 15:02:59 Gelesen: 383798# 281 @  
@ merkuria [#261]

Dies war auch das "offizielle" Bulletin der Guernsey-Post. Ich habe es seinerzeit eingescannt, aber nicht aufbewahrt. Es ist anzunehmen, dass die Guernsey-Post diese im Archiv hat - ob sie Zugang gewährt, ist eine andere Frage. Offensichtlich wurden die Marken gedruckt und die FDC produziert, aber vermutlich "restlos" vernichtet, wie das ja bekanntlich mit all solchen Ausgaben der Fall ist, hahahaha.

Dazu noch eine kleine Geschichte vom Hörensagen:

Im Jahre 1980 gab es auch von Liechtenstein fertig gedruckte Olympia-Marken, welche dann aber infolge Russland-Boykott nicht zur Ausgabe kamen. Die vorher ausgesandten Presse-Muster wurden nicht alle retourniert (Journalisten sind eben schusselig, hahaha) zudem wurde eine kleine Anzahl Serien unterschlagen (= geklaut). Die FL-Post, bzw. FL-Regierung tat aber ALLES, um ein eventuelles Angebot solcher Stücke zu verhindern. Das reichte von Straf-Anzeigen bis zu "Deals unter dem Tisch".

Ein solcher Deal soll dem Vernehmen nach mit einer sehr bekannten Berner Firma gelaufen sein: Diese gab an, im "Kunden-Auftrag" solche Serien verkaufen zu wollen, bot diese aber zuerst der FL-Post an. Der Tauschhandel bestand darin, dass die FL-Post im Gegenzug eine unbestimmte Anzahl der damals "guten" Europa 1960 Kleinbogen (Michel-Nr. 398) aus den Beständen des Postmuseums in Vaduz anbot. Die Berner Firma willigte ein, da ein legaler Handel mit den Olympia-Marken ohnehin nicht möglich gewesen wäre. Und wie das immer ist im Leben: Das "Gute" wird belohnt - wer hat, dem wird gegeben.

Die FL-Post wusste nicht mehr, dass Ihr Lager der damals sofort ausverkauften Europa-Bogen eine NUR FÜR DAS POSTMUSEUM von der Firma Harrison & Sons NACHGEDRUCKTE Zweit-Auflage war. Die gewitzten Berner Händler haben das natürlich schnell gemerkt, weil das Drucker-Zeichen nicht genau in derselben Position war, wie bei der Erst-Auflage. Diese oh-so-seltene Variante erhielt flugs die Michel-Nummer 398 II und die hehre Firma konnte im Nachgang doch noch einen gerechten Lohn für ihre Mühe realisieren. Ja, Ja, so kann es gehen - so werden Philatelie-Märchen endlich wahr - fürwahr.
 


merkuria Am: 02.02.2018 11:49:34 Gelesen: 382644# 282 @  
Am 1. April 1920 verausgabte Spanien Flugpostmarken für den Flugverkehr Barcelona-Alicante-Malaga (Mi Nr. 250-254). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1909 (ex Mi 232-240) und versah diese mit dem Aufdruck CORREO AEREO . Nebst den erschienenen Wertstufen 5, 10, 25, 50 Céntimos und 1 Peseta war auch eine Wertstufe zu 30 Céntimos vorgesehen. Diese blieb jedoch unverausgabt (Mi Nr. II). Alle Marken (auch die Unverausgabte) weisen rückseitig eine Kontroll Nr. auf.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 14053 für 190 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.02.2018 09:47:35 Gelesen: 381494# 283 @  
Anfang 1920 begann die Sowjetunion mit der militärischen Vereinnahmung der selbständigen Republik Aserbaidschan [1]. Zu den Vorbereitungen dieser Übernahme gehörte auch die Herstellung von Briefmarken für das neue sowjetische Gebiet. Zu diesem Zweck wurde eine Freimarkenausgabe mit 11 Wertstufen produziert. Die Wertzeichen tragen die russische Inschrift ПерсидскАЯ ПОУТА = Persische Post. Aus mir nicht bekannten Gründen verzichtete man auf eine Ausgabe dieser vorbereiteten Marken und verwendete bis 1921 weiterhin die Freimarken der Republik (Mi Nr. 1-10). Am 22. Oktober 1921 erschienen dann die ersten Ausgaben mit Inschrift ACCP (Aserbaidschanische Sowjetrepublik Mi Nr. 11-12).



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der 672. Daniel F. Kelleher Auktion vom August 2015 in NY unter Los Nr. 3690 für 400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Red_Army_invasion_of_Azerbaijan
 
merkuria Am: 08.02.2018 08:39:19 Gelesen: 380449# 284 @  
Die Republik China verausgabte 1946 Freimarken für die Nordost-provinzen (Mi Nr. Nordostprovinzen 1-5). Dazu verwendete man verschiedene Ausgaben der Republik und versah diese mit einem Aufdruck in chinesisch, bedeutend „Nur für den Gebrauch in Nordost“. Dabei wurde auch eine Ausgabe 10$ auf 100 $ der Republikausgabe Mi Nr. 600 produziert, jedoch nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im chinesischen Chan Katalog ist sie unter der Nr. NORTH-EAST NEU1 katalogisiert.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 67. Interasia Auktion Hongkong vom Dezember 2017 unter Los Nr. 3603 für 1955 HK$ (ca. 200 €) + Zuschlag verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.02.2018 09:21:32 Gelesen: 380119# 285 @  
Italien verausgabte am 30. Januar/2. April 1941 eine Sonderausgabe zur Italienisch-deutschen Waffenbrüderschaft (Mi Nr. 623-628). Zusätzlich zu den in Zeichnung Hitler/Mussolini im Stahlhelm erschienen Wertstufen 50, 75 Centesimi und 1.25 Lire waren auch Wertstufen zu 10, 20 und 25 Centesimi in dieser Zeichnung vorbereitet, wurden aber nie ausgegeben. Michel erwähnt diese Unverausgabten in einer Fussnote, katalogisiert sie aber nicht. Der italienische Sassone Katalog listet diese unter 457A-C.



Eine Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 7. Februar 2018 in NY unter Los Nr. 967 für 160 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.02.2018 08:59:08 Gelesen: 379848# 286 @  
Von einem deutschen Sammlerfreund habe ich die Meldung und auch Unterlagen für diese Unverausgabte erhalten:

Die Vereinten Nationen (UNO) Genf verausgabten am 21. September 2004 eine Sonderausgabe anlässlich des Weltfriedenstages unter dem Motto „Mein Traum vom Frieden“ (Mi Nr. 503-504). Gezeigt werden Kinderzeichnungen zu diesem Thema.

Der vorgesehene, bereits gedruckte Wert zu 1.20 SFr. mit der Zeichnung eines 13-jährigen Taiwanesen wurde kurzfristig zurückgezogen, weil China alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte, die Marke nicht erscheinen zu lassen. Klein und kaum lesbar stand auf der Marke die Herkunft des Kindes: Taiwan. Da Taiwan offiziell nicht mehr UNO-Mitglied ist, konnte China so seinen Willen bei der UNO durchsetzen.

Eine nicht bekannte Anzahl Marken waren jedoch bereits an Journalisten verteilt. Die Postverwaltung der UNO versuchte in einer Rückholaktion durch ein Mahnschreiben an alle Besitzer im August 2004, die ausstehenden Exemplare zurückzubekommen. Man drohte den Besitzern bei Nichtrückgabe mit zukünftiger Einstellung der Vorab-Belieferung mit Originalmarken. Eine nicht bekannte Anzahl Exemplare wurden dennoch nicht zurückgegeben und blieben damit in Privatbesitz. Diese Unverausgabte wird im Michel Katalog als Mi Nr. 504 I gelistet.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2016 in NY unter Los Nr. 1278 für 1‘100 US$ + Aufgeld verkauft.



Als stillen Protest verausgabte Taiwan die Marke in gleicher Gestaltung, jedoch in größerem Format am 21. September 2004 (Mi Nr. 2971).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
olli0816 Am: 14.02.2018 10:26:39 Gelesen: 379819# 287 @  
Anbei ein Viererblock, den ich bei der Rauhut-Auktion gesehen habe:

Es handelt sich um die I zu 2 Mark. Die Marke ist im Michel gelistet mit ungebraucht 50 EURO und postfrisch 100 EURO. Der Viererblock wurde zu 100 EURO angeboten, blieb aber unverkauft. Bis Freitag ist der Block noch zu haben. Nein, ich arbeite nicht für das Auktionshaus :). Die Marke wurde 1890 gedruckt, vermutlich als Farbänderung und nicht herausgegeben.



Viele Grüße
Oliver
 
Heinz 7 Am: 15.02.2018 12:07:45 Gelesen: 379609# 288 @  
@ Heinz 7 [#272]

Heute erfahre ich, wie teuer der Flugpost-Beleg wurde, den ich vor rund einem Monat vorgestellt habe.



Die Vignette zeigt die Inschrift "STADT AARAU", normal war aber "START AARAU"! Gemäss Zumstein Spezialkatalog ist dies ein "Essai der Flugmarke", von dem nur zwei auf Karte bekannt sind!

Die normale Marke war in der Flugpostsammlung viermal vertreten, auf verschiedenen Flugpostkarten. Die Erlöse dafür waren:

Los 5010: CHF 600 + 20 %
Los 5012: CHF 1'600 + 20 %
Los 5013: CHF 2'100 + 20 %
Los 5014: CHF 1'250 + 20 %

Das sind schon schöne Preise!

Der Flugpost-Beleg mit der unverausgabten Marke "STADT" schlug aber alle Rekorde. Der Startpreis (Los 5011) lag bereits bei CHF 18'000; im Bietergefecht stieg der Erlös aber auf CHF 32'000 + 20 % = CHF 38'400.

Ich kenne keinen anderen Schweizer Flugbeleg, der jemals teurer war. Ich freue mich sehr über dieses Resultat, weil ich den Sammler seit langem kenne und ihm diesen Erfolg von Herzen gönne.

Heinz
 
merkuria Am: 17.02.2018 09:24:12 Gelesen: 379372# 289 @  
Nach der Kapitulation Italiens und der damit verbundenen Wiedereingliederung der Stadt Split in Kroatien, wurden die in Split reichlich vorhandenen italienischen Marken in die Hauptstadt Zagreb gebracht, wo sie entsprechend überdruckt wurden. Diese überdruckten Wertzeichen sollten 1943 als Lokalmarken für Split ausgegeben werden, was aus nicht bekannten Gründen jedoch nicht erfolgt ist. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im italienischen Sassone Katalog werden sie unter Nr. PS I-XVII aufgeführt.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 12046 für 950 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.02.2018 08:06:08 Gelesen: 378940# 290 @  
1957 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe für den Maler Vladimir Makovsky. Auf der 40 Kopeken Marke sollte sein Gemälde „Nachtwache“ gezeigt werden. Die vorgesehene und bereits fertiggestellte Marke gelangte aus unerklärlichen Gründen nicht zur Ausgabe und wurde vernichtet. Wie eine unbekannte Anzahl Exemplare in den Handel gelangten, ist nicht geklärt. Ein 6er Block dieser Unverausgabten befindet sich im Popow Postmuseum in St. Petersburg.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser äusserst seltenen Unverausgabten wurde an der 76. Raritan Stamps Inc. Auktion vom 3. Februar 2018 in Dayton/USA unter Los Nr. 532 für 14‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.02.2018 08:16:27 Gelesen: 378493# 291 @  
1922/1930 verausgabte Spanien eine Freimarkenausgabe mit dem Bildnis Alfons XIII. (Mi Nr. 281-293). Nebst den erschienenen Wertstufen 2, 5, 10, 15, 20, 25 karmin, 30, 40 und 50 Céntimos war auch eine Wertstufe zu 25 Céntimos in blau vorgesehen. Diese blieb jedoch unverausgabt (Mi Nr. III). Alle Marken ausser der 2 Céntimos (auch die Unverausgabte) weisen rückseitig eine Kontroll Nr. auf.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2009 in NY unter Los Nr. 1599 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.02.2018 08:31:57 Gelesen: 378114# 292 @  
Für den 29. Januar 1945 plante das befreite Krakau eine Lokalausgabe. Dazu verwendete man Marken des Generalgouvernement (Mi Nr. 72, 75-78, 80-82 und 110-112) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck POCZTA / POLSKA / 50 gr. sowie Durchbalkung der Bezeichnung Generalgouvernement. Aus nicht bekannten Gründen erfolgte jedoch keine Ausgabe dieser Lokalmarken. Der Michel Katalog erwähnt diese als Unverausgabte unter den Ausgaben 1944-1945 / Krakow (Krakau), vergibt aber keine Nummern.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 75. Raritian Stamps Inc. Auktion vom November 2017 in Dayton/USA unter Los Nr. 708 für 750 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.03.2018 07:37:05 Gelesen: 377868# 293 @  
Am 8. Februar 2001 verausgabte Deutschland eine Zuschlagsausgabe für die Sporthilfe (Mi Nr. 2165-2186). Monate zuvor wurde ein Zehnerbogen jeder Wertstufe den Mitgliedern des Deutschen Briefmarken Komitees zur Begutachtung vorgelegt und von diesem auch genehmigt. Die Farbe der waagerechten Schriftleiste war bei diesen Vorlagen in lebhafttürkisblau gehalten.

Der Entwerfer Fritz-Dieter Rothacker hat offenbar später seine Meinung zu dieser Farbgebung geändert und ordnete die Farbgebung der Schriftleiste für die endgültige Drucklegung in hellviolettblau an.

Somit existieren gemäss Literatur nur gerade 10 Vorlage-Sätze mit der Schriftleiste in lebhafttürkisblau. Michel listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. XV – XVIII).




An der 17. Schlegel Auktion vom Oktober 2015 in Berlin wurde unter Los Nr. 4832 der erste Satz dieser Unverausgabten aus der unteren linken Bogenecke zum Angebot gebracht und für 73‘000 € + Aufgeld verkauft.



Seither ist ein zweiter Satz vom linken Bogenrand an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter der Los Nr. 19081 für 45‘000 € + Aufgeld verkauft worden. Zum Vergleich rechts die endgültig verausgabte Farbe.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Bernstein Am: 03.03.2018 19:58:19 Gelesen: 377729# 294 @  
Hallo liebe Briefmarkenfreunde,

ich bräuchte eure Hilfe. Wer kann mir weiterhelfen, habe vor gut einem Jahr erst angefangen Briefmarken zu sammeln und deshalb noch wenig Kenntnisse aus dem Bereich solcher Marken.

Diese Steckkarte mit den Ukrainischen Marken hatte ich auf einem Flohmarkt gekauft, wie fast alle Briefmarken in meiner kleinen Sammlung. Jetzt die Frage an Euch, sind diese Marken wirklich nicht zur Ausgabe gelangt? Und wann wurden die Marken gedruckt, freue mich über jede Antwort.

LG Bernstein


 
merkuria Am: 03.03.2018 23:00:28 Gelesen: 377706# 295 @  
@ Bernstein [#294]

Diese Marken wurden tatsächlich nie verausgabt. Gedruckt wurden sie 1920 vom Österreichischen Militärisch Geographischen Institut in Wien im Auftrag der ukrainischen Exilregierung. Diese plante die Einführung dieser Marken nach einer Machtergreifung in der Ukraine. Dazu kam es jedoch nie und die Marken gelangten nie in den regulären Postgebrauch. Somit kann man hier eher von einer Privatausgabe sprechen.

Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter der Mi Nr. I - XIV und bewertet den ganzen Satz ungebraucht mit 1.70 €.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.03.2018 08:37:33 Gelesen: 377683# 296 @  
1925 plante Italien die Herausgabe neuer Freimarken. Dazu produzierte man eine unbekannte Anzahl Sätze mit den sechs Wertstufen 15, 20, 25, 2x 60 und 70 Centesimi. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese Serie jedoch unverausgabt und wurde vernichtet. Gemäss Literatur sind bis heute folgende Stückzahlen als „erhalten geblieben“ bekannt geworden:

15 Centesimi = 6 Exemplare,
20 Centesimi = 5 Exemplare,
25 Centesimi = 4 Exemplare,
60 Centesimi Wölfin = 5 Exemplare,
60 Centesimi König = 9 Exemplare
75 Centesimi = 9 Exemplare.

Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im ital. Sassone sind sie verzeichnet.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 210./ 212. Corinphila Auktion vom November 2016 unter Los Nr. 746 für 9‘500 € + Aufgeld verkauft. Alle Marken sind vom oberen Bogenrand und tragen die Signatur von A. Bolaffi.

Mit diesem Beitrag haben wir seit Beginn dieses Threads im September 2016 über 205 unverausgabte Einzelausgaben oder Sätze dokumentiert! Seit der letzten Übersicht mit 130 Ausgaben vom 29.07.2017 in Beitrag [#205] http://www.philaseiten.de/beitrag/158439 kamen 75 Neue dazu. Also höchste Zeit, eine neue Übersicht zu erstellen:







Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Bernstein Am: 04.03.2018 12:42:28 Gelesen: 377642# 297 @  
@ merkuria [#295]

Danke Jacques für Deine hilfreiche Antwort zu diesen Marken. Das sind so viele interessante Infos. Wo und wann sie und für welchen Zweck die Marken gedruckt wurden, und auch dass die Marken eher als Privatausgabe einzuordnen sind.

Mit den Listen der unverausgabten Marken werde ich in meiner kleinen Sammlung versuchen eventuell noch eine unverausgabte Marke zu finden.

Jacques ich bitte Dich um Verständnis, wenn meine Antworten und Fragen nicht immer so exakt sind, da ich erst seit drei Monaten gelernt habe mit dem Computer umzugehen.

LG Bernstein
 
merkuria Am: 07.03.2018 08:40:07 Gelesen: 377492# 298 @  
Am 14. Juni / 21. Dezember 1920 verausgabte die Freie Stadt Danzig ihre erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-15). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reiches (ex Mi Nr. 85-153) und versah diese mit einem Aufdruck Danzig. Nebst diesen verausgabten Marken wurden drei weitere Ausgaben des Deutschen Reichs (Mi Nr. 90 II, 140 und 141) mit diesem Aufdruck versehen, jedoch nie ausgegeben. Michel listet diese Unverausgabten unter Nr. A I, A II und A III.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juli 2017 in NY unter Los Nr. 5150 für 240 US$ + Aufgeld verkauft.

Eine aktuelle alphabethische Auflistung der bisher vorgestellten Unverausgabten findet man unter [#296].

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.03.2018 10:12:42 Gelesen: 377291# 299 @  
1902/1904 verausgabten die deutschen Auslandspostämter in der Türkei eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 12-23). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reiches (Mi Nr. 55-66) und versah diese mit einem Aufdruck der Wertbezeichnung in türkischer Währung. Nebst den verausgabten Marken wurden fünf weitere Wertstufen vorbereitet, jedoch nie ausgegeben. Michel listet diese Unverausgabten unter Nr. I–V.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser fünf Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juli 2017 in NY unter Los Nr. 5264 für 850 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.03.2018 08:26:40 Gelesen: 377110# 300 @  
Im Januar 1924 verausgabte die Panama-Kanalzone eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 45-46). Dazu verwendete man Marken der Republik Panama (Mi Nr. 119-127) und versah diese mit einem Aufdruck CANAL / ZONE. Nebst den verausgabten 1 und 2 Centesimos Marken waren weitere Wertstufen zu 5, 10, 12, 15, 24 und 50 Centesimos sowie 1 Balboa mit dem Aufdruck zur Ausgabe vorbereitet. Infolge einem Währungswechsel von Bolivar auf den US$ / Cents kamen diese jedoch nicht mehr an die Schalter. Gemäss Literatur wurden nur 600 Sätze hergestellt, welche hauptsächlich an die UPU abgegeben wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten mit Nr. I – VII)



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 70. Raritan Stamps Auktion vom September 2016 in NY unter Los Nr. 40 für 1‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 13.03.2018 19:19:36 Gelesen: 377071# 301 @  
Österreich - Ausgabe für Bosnien und Herzegowina

Ausgabe: 1879, Druck Steindruck, Lz 12 3/4, Farbe: lilagrau.

Michel scheibt: Ausgegeben und zurückgezogen - Ferchenbauer schreibt: nicht ausgegeben wegen Verwechslungsgefahr! (hier stellt sich die Frage: Wer hat Recht?)

Im Michel-Spezial-Österreich sind die Einzelmarken unter den Nr. 1I bI 1(Kr) lilagrau mit Blaustrich und 1I bII ohne Blaustrich katalogisiert.

Michel schreibt dazu: Die Marke wurde kurz nach der Ausgabe zurückgezogen und durch Blaustrich entwertet. Paare mit und ohne Blaustrichentwertung kennt Michel nicht, ebenso gibt es keine Bewertung für Marken ohne Blaustrich mit der Zähnung 123/4.

Im Ferchenbauer, Ausgabe: 2008, Seite 215 ist dieses Paar abgebildet. (Foto nachstehend) Vor kurzem kam dieses Paar in den Handel aus einer BH-Großgoldsammlung. Zeige auch das Attest, welches auf die seltene Zähnung "nicht" eingeht. Auch die Gummiseite dieses Paares.

Beste Grüße aus Österreich
Meinhard




 
merkuria Am: 16.03.2018 08:48:38 Gelesen: 376828# 302 @  
Am 14. Juli 1958 verausgabte das Königreich Irak eine Freimarkenausgabe mit dem Bildnis des Königs Faisal II (Mi Nr. 201-208). Weitere 9 Wertstufen zu 15, 20, 25, 30, 40, 50, 75, 100 und 200 Fils waren zur Ausgabe vorgesehen. Zwischenzeitlich wurde der König gestürzt und die Republik Irak ausgerufen.



Ab Mitte Dezember 1958 wurden alle noch existierenden Marken mit dem Bildnis des Königs mit einem zweizeiligen arabischen Aufdruck Republik / Irak versehen. Somit kamen auch die 9 bereits produzierten, aber noch nicht herausgegebenen Wertstufen ohne den Aufdruck nicht an die Schalter.



Ein kompletter ungebrauchter Satz der 8 verausgabten und der 9 unverausgabten Wertstufen wurde im Paar an der Cherrystone Auktion vom September 2017 in NY unter Los Nr. 895 für 450 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.03.2018 09:11:18 Gelesen: 376649# 303 @  
1942/1944 verausgabte Griechenland eine Freimarkenausgabe mit Landschaften (Mi Nr. 464-481). Innerhalb der Wertstufen von 2 – 5‘000‘000 Drachmen war auch eine 200‘000 Drachmen Wertstufe zur Ausgabe vorbereitet. Diese gelangte aus nicht bekannten Gründen jedoch nie an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



An der 220. Corinphila Auktion vom November 2017 wurde ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 4466 für 300 CHF angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.03.2018 08:31:36 Gelesen: 376462# 304 @  
Am 5. November 1921 verausgabte die Sowjetunion eine ungezähnte Sonderausgabe zum 4. Jahrestag der Oktoberrevolution (Mi Nr. 162-164). Nebst den Wertstufen zu 100, 250 und 1000 Rubel war auch eine 200 Rubel Wertstufe zur Ausgabe vorbereitet. Diese gelangte aus nicht bekannten Gründen jedoch nie an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte mit Mi Nr. IV.



An der 696. Daniel F. Kelleher Auction vom Februar 2017 in NY wurde ein Originalbogen mit 25 Exemplaren dieser Unverausgabten unter Los Nr. 471 für 1‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.03.2018 09:07:51 Gelesen: 376287# 305 @  
Der Malaiische Staatenbund benötigte 1918 für die vorgesehenen Farbänderungen bei den Freimarken Mi Nr. 44-49 eine Wertstufe zu 4 Cents in scharlachrot. Dazu verwendete man die noch zahlreich vorhandenen 3 Cents Marke der Ausgabe 1917 (Mi Nr. 41b) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck 4 / CENTS. sowie einer Durchbalkung des alten Wertes.

Nachdem 5 Millionen Stück dieser Wertstufe so produziert waren, ging die gesamte Auflage beim Seetransport durch ein Schiffsunglück verloren und gelangte somit nie an die Postschalter. Gemäss Literatur soll nur eine Handvoll Exemplare erhalten geblieben sein. Der Michel Katalog listet dies Unverausgabte nicht. Im Februar 1919 verausgabte die Post dann eine reguläre 4 Cents Wertstufe in der vorgesehenen Farbe scharlachrot (Mi Nr. 47).



An der 39. Christoph Gärtner Auktion vom Februar 2018 wurde ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 8802 für 3‘800 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.03.2018 09:44:46 Gelesen: 375954# 306 @  
1943/1945 verausgabte die Japanische Besatzungsmacht Freimarken für das besetzte Zentralchina (Mi Nr. 12-16). Dazu verwendete man Ausgaben von China im Muster Dr. Sun Yat sen mit berichtigtem Hoheitszeichen „ein dicker Kreis im Inneren der Sonne“ (ex Mi Nr. 238-242) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes.



links Urmarke mit falschem Hoheitszeichen (Mi Nr. 232), rechts korrigierte Urmarke (Mi Nr. 241)

Bei der 1000 $ auf 20 Cents Wertstufe verwendete man aber auch eine unbekannte Anzahl der 20 Cents Marke mit falschem Hoheitszeichen „zwei Kreislinien im Inneren der Sonne“ (Mi Nr. 232). Aus nicht bekannten Gründen verzichtet man jedoch auf eine Ausgabe dieser Marken. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



An der Interasia Auktion vom Juni 2016 in Hongkong wurde ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 3357 für 7475 HK$ (ca. 750 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 31.03.2018 08:24:50 Gelesen: 375825# 307 @  
1964 verausgabte der Libanon eine Freimarkenausgabe mit Blumen (Mi Nr. 847-862). Nebst den verausgabten Wertstufen wurde auch eine 25 Piaster Wertstufe mit Tulpen hergestellt, jedoch nie verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 39. Christoph Gärtner Auktion vom 19. Februar 2018 unter Los Nr. 7295 für 150 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.04.2018 08:52:48 Gelesen: 375583# 308 @  
Am 9. November 1998 verausgabten die USA eine Freimarkenausgabe ohne Nominale mit der Bezeichnung H First-class Rate (Mi Nr. 3059/3060).

Zur gleichen Zeit wurde eine Marke in gleicher Zeichnung, jedoch in anderer Farbe und der Bezeichnung H Postcard Rate aufgelegt. Aus mir nicht bekannten Gründen kam diese Marke jedoch nie an die Postschalter und die bereits produzierten Exemplare sollten vernichtet werden. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 681. Daniel F. Kelleher Auktion vom März 2016 in New York unter Los Nr. 2043 für 1‘900 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.04.2018 00:07:13 Gelesen: 375290# 309 @  
Im Mai 1923 verausgabte die Sowjetunion eine gezähnte und geschnittene Freimarkenausgabe mit der Jahreszahl 1923 (Mi Nr. 215-219). Zu den verausgabten Wertstufen 3, 4, 5, 10 und 20 Rubel waren auch die Wertstufen 1 und 2 Rubel vorgesehen. Diese beiden Wertstufen blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese mit Mi Nr. XIII – XIV.



Ein kompletter Satz in geschnittener Ausführung einschliesslich der beiden Unverausgabten wurde an der 70. Raritan Stamp Inc. Auktion vom September 2016 in Dayton/USA unter Los Nr. 651 für 300 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.04.2018 00:00:23 Gelesen: 374959# 310 @  
Kurz vor Kriegsende verausgabte die japanische Verwaltung von Taiwan im Oktober 1945 eine geschnittene Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-3). Nebst den verausgabten Wertstufen 3, 5 und 10 Sen waren vier weitere Wertstufen zu 30, 40, 50 Sen und 1 Yen zur Ausgabe vorbereitet. Infolge des Kriegsendes blieben diese vier Werte unverausgabt. Der Michel Katalog weist in einer Fussnote auf diese Unverausgabten hin, listet sie aber nicht.

Sämtliche noch vorhandenen Wertstufen wurden im November 1945 durch die chinesische Post von Taiwan mit einem chinesischen Aufdruck Provinz Taiwan / Republik China versehen und als erste Freimarken von Taiwan ausgegeben (Mi Nr. 1-7).



Eine komplette Zusammenstellung der drei verausgabten sowie der vier unverausgabten Werte wurde an der Interasia Auktion vom Juni 2016 in Hongkong unter Los Nr. 3388 für 28‘750 HK$ (zu der Zeit ca. 3‘300 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Schwämmchen² Am: 09.04.2018 01:24:41 Gelesen: 374951# 311 @  
Der Michel listet so einiges nicht, wie diese unverausgabte Marke aus Ost China von Dezember 1945 (im chinesischen Katalog die Nummer Yang EC45a).

Die Marke wurde später ausschließlich mit neuem Wertüberdruck verwendet (diese Marken listet der Michel aber auch nicht).


 
Schwämmchen² Am: 10.04.2018 13:34:47 Gelesen: 374762# 312 @  
Bei Nordost China gab es eine unverausgabte Marke in grün / rot (anstatt rotbraun / rot) von der Serie (Michel Nordost China Nr. 39-48B).

In chinesischen Katalogen wird die unverausgabte Marke bspw. mit der Nummer Yang NE56 geführt. Beim Michel fehlt jeder Hinweis.

Reguläre Ausgabe:



Unverausgabte Marken:


 
merkuria Am: 12.04.2018 09:16:02 Gelesen: 374524# 313 @  
2004 plante Angola seine Beteiligung an einer SAPOA (Southern Africa Postal Operators Association) - Gemeinschaftsausgabe mit den Staaten Botswana, Malawi, Namibia, Südafrika, Swaziland, Zimbabwe und Zambia. Geplant war eine Ausgabe mit 8 Vogelmotiven in gleicher Zeichnung für den 11. Oktober 2004.

Nachdem Angola gegenüber der Druckerei in Südafrika in Zahlungsnöte geriet, wurden die bereits gedruckten Marken und Kleinbogen für Angola nicht ausgeliefert und der Vernichtung zugeführt. Eine nicht bekannte Anzahl gelangte von Südafrika aus trotzdem in den Handel.



Unverausgabter Kleinbogen von Angola



Ausgabe des SAPOA Mitgliedstaates Zimbabwe vom 11. Oktober 2004 (Mi Nr. 792-799)

Währendem die verausgabten Kleinbogen der übrigen SAPOA-Staaten zu ca. 10 € gehandelt werden, wird für einen unverausgabten Angola-Kleinbogen ca. 400 € gefordert!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 13.04.2018 14:03:46 Gelesen: 374350# 314 @  
Guten Tag,

die Audrey Hepburn Marke hat es ja schon zur grossen Berühmtheit und hohen Zuschlägen gebracht.

Nun kommen weitere nicht ausgegebene Marken(-varianten) auf den Markt, aus der gleichen Serie!



gemäss Losbeschreibung:

"Beschreibung
2001, 100 Pf Marilyn Monroe aus der rechten unteren Ecke mit Namenszug als bisher unbekannte Farbprobe, welche für die finale Ausgabe nicht verwendet wurde. Die Marke erschien in der Serie "Internationale Schauspieler" in der auch die legendäre Audrey Hepburn Marke vorgesehen war. Die Marke ist bisher völlig unbekannt und stammt aus dem einzig bekannten Keinbogen, aktuelles Fotoattest Schlegel BPP

Estimation 3.000.- - 3.500.- Euro"

Michel 2219 P

Der Verschreiber "Keinbogen" (statt vermutlich "Kleinbogen") stammt übrigens nicht von mir, sondern wurde aus dem Katalog kopiert. Nomen est omen.

Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.04.2018 14:10:19 Gelesen: 374348# 315 @  
@ Heinz 7 [#314]

Und der nächste folgt sogleich:



Beschreibung:

"Michel
2218 P
Beschreibung
2001, 100 Pf Charlie Chaplin aus der rechten unteren Ecke mit Namenszug als bisher unbekannte Farbprobe, welche für die finale Ausgabe nicht verwendet wurde. Die Marke erschien in der Serie "Internationale Schauspieler" in der auch die legendäre Audrey Hepburn Marke vorgesehen war. Die Marke ist bisher völlig unbekannt und stammt aus dem einzig bekannten Keinbogen, aktuelles Fotoattest Schlegel BPP

Estimation 3.000.- - 3.500.- Euro"

Auch hier: "Keinbogen", aber doch wenigstens ein "Kleinbogen"...

Die ist Los 15 in der kommenden Schlegel-Auktion.

Heinz
 
merkuria Am: 15.04.2018 09:04:37 Gelesen: 374166# 316 @  
Diese wohl teuerste Briefmarke Grossbritanniens wurde bereits in der Rubrik „Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt“ http://www.philaseiten.de/beitrag/174611 vorgestellt, sollte aber auch hier ihren Platz bekommen, da es sich um eine Unverausgabte handelt. Ich spreche hier von der One Penny rot gezähnt mit vier farbigen Eckbuchstaben (Mi Nr. 16) mit der 1863 datierten Druckplatte Nr. 77.

Marken von der Platte 77 wurden nie am Postschalter verkauft, da die schlechte Qualität der Platte nicht den Anforderungen für einen guten Druck entsprachen. Die Druckplatte 77 wurde vernichtet, ebenso die bereits in unbekannter Anzahl gedruckten Marken. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl dieser Marken in den Gebrauch. Gemäss Literatur sind uns bis heute 6 gestempelte Exemplare bekannt geworden, ein Exemplar davon befindet sich im britischen Postmuseum.



Auf der rechten Abbildung zeige ich die Position der Plattennummer 77 auf der Marke .

Den höchsten je erzielten Preis für eine einzelne englische Briefmarke löste Stanley Gibbons 2012 mit einem Exemplar dieser unverausgabten Plate 77- Marke. Diese wechselte damals für 550‘000 GB£ (zu der Zeit ca. 680‘000 €) den Besitzer und ging nach Australien!

Stanley Gibbons verkaufte 2016 ein weiteres Exemplar dieser Unverausgabten an einen nicht benannten britischen Sammler für 495‘000 GB£ (zu der Zeit ca. 640‘000 €). Dies ist der zweithöchste Preis der je für eine einzelne englische Briefmarke bezahlt wurde!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.04.2018 07:34:23 Gelesen: 373805# 317 @  
1965 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 48. Jahrestages der Oktoberrevolution. Aus nicht eindeutig belegten Gründen verzichtete man kurzfristig auf eine Verausgabung dieser bereits produzierten Briefmarke und vernichtete diese. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke sind wahrscheinlich von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst worden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Anstelle dieser Marke wurde zu diesem Anlass schlussendlich eine Blockausgabe (Mi Nr. 3132 / Block 41) verausgabt.



An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in NY wurde ein Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 584 für 2‘400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.04.2018 09:11:49 Gelesen: 373426# 318 @  
1971 plante Nordkorea eine Sonderausgabe von drei Werten mit Schmetterlingen. Die Ausgabe wurde angekündigt, jedoch aus nicht bekannten Gründen nie verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im Scott Katalog wird mit einer Fussnote auf diese hingewiesen.





Ein ungebrauchter Viererblocksatz dieser Unverausgabten wurde an der 43. Interasia Auktion vom Januar 2014 in Hongkong unter Los Nr. 4602 für 20‘000 HK$ (zu der Zeit ca. 2000 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
diva Am: 21.04.2018 17:25:59 Gelesen: 373313# 319 @  
Unverausgabte Marken

Guten Abend,

ich hätte da eine Frage an die Forumler, habe eine Wohlfahrtsmarke Charlie Chaplin Briefmarke, kann mir bitte jemand erklären, ob diese Marke die nicht verausgabte Marke ist oder die normale 2218? Habe leider keine vergleichbare Marke mehr.

Über eine Nachricht möchte ich mich im voraus schon ganz herzlich bei Euch bedanken.



Liebe Grüße
Diva
 
merkuria Am: 21.04.2018 18:30:40 Gelesen: 373294# 320 @  
@ diva [#319]

Guten Abend Renate,

in unserem Forumthema "Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit" findest Du unter eine Abbildung des unverausgabten Farbprobedrucke Mi Nr. 2218P. Vielleicht hilft Dir der kleine Unterschied in den Farben weiter – andere Unterschiede gibt es nicht.

Liebe Grüsse
Jacques
 
diva Am: 21.04.2018 20:09:58 Gelesen: 373272# 321 @  
Guten Abend Jacques,

vielen, vielen Dank für diese Info. Werde mich gleich schlau machen. Wünsche noch ein schönes Wochenende und weiterhin viel Freude und Erfolg bei der Suche nach diesen Schätzchen.

Liebe Grüße aus dem hohen Norden
Renate

[Beiträge [#319] bis [#321] in das verlinkte Hauptthema verschoben]
 
merkuria Am: 24.04.2018 00:29:52 Gelesen: 372946# 322 @  
Am 15. Juli 2003 verausgabte Grossbritannien eine Sonderausgabe mit Schottischen Landschaften (Mi Nr. 2140-2145). Der Satz zu 6 Werten berücksichtigt die Wertstufen 2nd, 1st, E, 42, 47 und 68 Pence.

Scheinbar muss bei dieser Ausgabe anstelle der 42 Pence eine 37 Pence Wertstufe vorgesehen worden sein. Dieser Umstand war mir bisher nicht bekannt, bis ein entsprechendes Stück bei der Universal Philatelic Auktion vom April 2018 auftauchte. Das Motiv dieser Unverausgabten ist in gleicher Zeichnung wie das der verausgabten 42 Pence Wertstufe (Mi Nr. 2143) gehalten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 69. Universal Philatelic Auctions vom 10. April 2018 in Northleach/Cheltenham GB unter Los Nr. 8825 für 305 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.04.2018 16:08:17 Gelesen: 372501# 323 @  
Am 1. Februar 1949 verausgabte Griechenland eine Sonderausgabe zu Ehren von verschleppten griechischen Kinder (Mi Nr. 560-562). Der Höchstwert von 1‘800 Drachmen (Mi Nr. 562) wurde erst in zwei Grüntönen gedruckt, dann aber aus mir nicht bekannten Gründen durch einen Druck in zwei Rottönen ersetzt. Die grünen Marken wurden nicht ausgegeben und sollten vernichtet werden. Eine nicht bekannte Stückzahl gelangte jedoch trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 220. Corinphila Auktion vom November 2017 unter Los Nr. 4478 für 700 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.04.2018 08:36:45 Gelesen: 372246# 324 @  
Am 12. Oktober 1945 sollte die Internationale Brücke zwischen Argentinien und Brasilien eröffnet werden. Dazu wurde auch eine Sonderausgabe vorgesehen und zu diesem Datum produziert. Aus verschiedenen Gründen konnte der Eröffnungstermin nicht eingehalten werden und auf den 21. Mai 1947 verschoben. Somit konnte die vorbereitete Sondermarke in der Form nicht ausgegeben werden und sollte vernichtet werden. Eine unbekannte, anhand der erzielten Preise wohl grosse Anzahl dieser Unverausgabten gelangte aber trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



An der 212. Guillermo Jalil Auktion vom Februar 2017 in Buenos Aires, wurde ein solches Exemplar unter Los Nr. 515 für gerade mal 15 US$ verkauft!



Am 21. Mai 1947 erfolgte dann eine bildgleiche Ausgabe mit dem berichtigten Eröffnungsdatum (Mi Nr. 539).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.05.2018 08:40:53 Gelesen: 371963# 325 @  
1959 plante die französische Post die Ausgabe einer Sondermarke anlässlich des 100. Geburtstages des Sozialistenführers Jean Jaurès. Dafür wurde eine 50 Fr Marke in roter Farbe produziert, die dann aber – aus welchen Gründen auch immer - nicht verausgabt wurde. Die gesamte Auflage wurde mit einem amtlichen Entwertungsstempel versehen und anschliessend vernichtet. Gemäss Literatur überlebten 12 Exemplare die Vernichtungsaktion, auch soll ein einziges Exemplar ohne den Entwertungsstempel existieren! Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Maury Katalog wird sie unter Nr. 1217A gelistet. Am 12. September 1959 erfolgte dann eine endgültige Ausgabe in veränderter Zeichnung und schwarzlila Farbe (Mi Nr. 1261).



Ein Exemplar dieser Unverausgabten mit Entwertungsaufdruck wurde an der 36. Christoph Gärtner Auktion vom Februar 2017 unter Los Nr. 12735 für 4‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.05.2018 19:59:23 Gelesen: 371900# 326 @  
Im Beitrag http://www.philaseiten.de/beitrag/162724 habe ich im September 2017 über die unverausgabte österreichische AUSSEER TRACHT berichtet. Zu diesem Zeitpunkt war mir kein weiteres oder vorher angebotenes Exemplar dieser Unverausgabten im Handel bekannt. Die Studie einer Ergebnisliste aus 2015 hat mich zwischenzeitlich eines Besseren belehrt!



An der David Feldman Auktion vom Dezember 2015 in Genf wurde unter Los Nr. 20398 ein kompletter 10er Kleinbogen dieser Unverausgabten für 4‘600 € + Aufgeld verkauft (460 € pro Stück!).

Ob es sich beim von Christoph Gärtner in 2017 angebotenen Einzelstück um ein Exemplar aus diesem Kleinbogen handelt, lässt sich aus meinem Blickwinkel nicht feststellen. Tatsache ist aber, dass sich der Marktwert dieser Unverausgabten in zwei Jahren von 460 € auf 18‘000 € steigern konnte!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.05.2018 09:35:40 Gelesen: 371620# 327 @  
Im September 1899 plante Thailand eine neue Freimarkenausgabe mit dem Portrait von König Chulalongkorn. Mit der Herstellung wurde die deutsche Druckerei Giesecke & Devrient in Leipzig beauftragt. Nach Auslieferung der Marken verbot der König jedoch deren Ausgabe, da ihm sein Portrait missfiel. Die gesamte Auflage wurde vernichtet. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl dieser Marken in private Hände und kommt auch mit Gefälligkeitsstempel vom Dezember 1899 vor. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. II-VI.



Ein kompletter einheitlich mit "KORAT 23.12.99", gefälligkeitsgestempelter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 364. Heinrich Koehler Auktion vom März 2017 unter Los Nr. 956 für 620 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.05.2018 09:21:04 Gelesen: 371315# 328 @  
1920 verausgabte die französische Mandats-Verwaltung für das Memelgebiet (Litauen) eine Freimarkenausgabe. Dazu verwendete man Ausgaben des Deutschen Reiches (ex Mi Nr. 85 II - 115 sowie ex 141-149) und versah diese mit dem Aufdruck Memelgebiet (Michel Nr. Memel 1-17). 1920 verausgabte die französische Mandats-Verwaltung für das Memelgebiet (heute Litauen) eine Freimarkenausgabe.

Für die 80 Pf Wertstufe war eigentlich nur die einfarbige Urmarke Mi Nr. 149 (violettultramarin) zum Anbringen des Aufdrucks vorgesehen. Irrtümlich wurde aber auch eine nicht bekannte Anzahl der zweifarbigen 80 Pf Mi Nr. 93 (rötlichkarmin/schwarz auf rosarot) mit dem Aufdruck versehen. Diese Marken blieben jedoch unverausgabt. In meinem Michel Deutschland Katalog 2003 wird diese Unverausgabte nicht gelistet.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 36. Christoph Gärtner Auktion vom Februar 2017 unter Los Nr. 19068 für 4‘100 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.05.2018 09:09:18 Gelesen: 371017# 329 @  
Am 28. Oktober 1937 verausgabte Venezuela eine Sonderausgabe anlässlich der Verstaatlichung der Hafenanlagen von La Guaira (Mi Nr. 211).

Im Vorfeld dieser Ausgabe wurde eine Marke mit der korrekten Inschrift NACIONALIZACION (Verstaatlichung) produziert. Aus wohl politischen Gründen wollte man diese Marke mit der provokativen Inschrift aber so nicht verausgaben und erstellte eine nahezu bildgleiche Ausgabe mit der Inschrift ADQUISICION (Erwerb). Die ursprünglichen Marken blieben unverausgabt und sollten vernichtet werden.

Eine unbekannte, anhand der erzielten Preise wohl grössere Anzahl dieser Unverausgabten gelangte aber trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der 212. Guillermo Jalil Auktion vom Februar 2017 in Buenos Aires unter Los Nr. 1328 für 80 US$ + Aufgeld verkauft. Die rechte Abbildung zeigt ein gebrauchtes Exemplar der verausgabten Version.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.05.2018 08:26:50 Gelesen: 370493# 330 @  
1984 plante Äthiopien eine Sonderausgabe zu den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984. Nach dem Boykott der Moskauer Spiele 1980 beschlossen viele mit der Sowjetunion befreundete Staaten ebenfalls einen Boykott der Spiele in Los Angeles. Auch Äthiopien schloss sich diesen Ländern an und brachte die bereits hergestellten Marken für Los Angeles nicht zur Ausgabe. Die gesamte Auflage wurde vernichtet, eine nicht bekannte Anzahl Sätze gelangte aber trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 7488 für 512 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.05.2018 08:31:20 Gelesen: 370008# 331 @  
Zur Bewältigung des Markenmangels während der Inflation verausgabte Griechenland 1946/1947 Aushilfsausgaben mit den benötigten Wertstufen. Diese wurden mittels Aufdruck auf verschiedenen Freimarken früherer Ausgaben produziert (Mi Nr. 512-529). Dabei wurde auch eine 150 Drachmen Wertstufe mittels Aufdruck auf der 20 Drachmen Marke (Mi Nr. 397) hergestellt. Da für diese 150 Drachmen Wertstufe jedoch kein postalischer Bedarf bestand, blieb diese unverausgabt und sollte vernichtet werden. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf deren Existenz, listet sie aber nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 220. Corinphila Auktion vom November 2017 in Zürich unter Los Nr. 4469 für 160 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.05.2018 10:21:00 Gelesen: 369651# 332 @  
1941 plante das mailaiische Sultanat Selangor eine Farbänderung der 8 Cent Wertstufe aus der Freimarkenausgabe (Mi Nr. 31-48). Die 8 Cent Wertstufe grau (Mi Nr. 38) wurde dazu in rot hergestellt, kam aber infolge des japanischen Einmarsches nicht mehr an die Postschalter und blieb somit unverausgabt.

Die japanischen Besatzungstruppen verwendeten später die bestehenden Bestände und verausgabten diese am 3. April 1942 mit einem Aufdruck des Siegels des Malaiischen Militärbüros (Mi Nr. Japanische Besetzung Selangor 1-19). Dabei wurde die Farbänderung der 8 Cent Wertstufe aber nicht verwendet. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 696. Daniel F. Kelleher Auktion vom Februar 2017 in Danbury/USA unter Los Nr. 237 für 600 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.05.2018 10:11:59 Gelesen: 368237# 333 @  
Die Deutsch-Kolumbianische Luftverkehrsgesellschaft SCADTA (Sociedad Colombo Alemana de Transportes Aereos) verausgabte 1928/1929 eine Aushilfsausgabe für Ecuador (SCADTA für Ecuador Mi Nr. 1-5). Dazu verwendete man die SCADTA Ausgaben für Kolumbien (Mi Nr. 30-35) und versah diese mit einem Aufdruck ECUADOR / PROVISIONAL sowie der entsprechenden neuen Wertstufe. Beim 75 Centavos Wertaufdruck (Mi Nr. 2) wurden irrtümlich Aufdrucke mit der Bezeichnung Cts. zwischen den Ziffern hergestellt. Dies war so nicht vorgesehen, weshalb diese Marken nicht verausgabt wurden. Gemäss Literatur sind uns trotzdem 24 Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 2F.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 210/212. Corinphila Auktion vom November 2016 in Zürich unter Los Nr. 1480 für 4‘200 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.05.2018 09:09:12 Gelesen: 366942# 334 @  
1939 plante die Republik Spanien die Herausgabe einer Flugpostausgabe mit den Wertstufen 2 und 5 Pesetas. Gewählt wurde die Farbe dunkelviolettblau für die 2 Pta und schwarzgrau für die 5 Pta Wertstufe. Nach dem Sieg der Nationalisten innerhalb des spanischen Bürgerkriegs kamen diese Marken jedoch nicht mehr zur Ausgabe und sollten vernichtet werden. Eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten sowie auch Farbprobedrucke gelangten trotzdem in den Handel.

Der Michel Katalog listet nur die beiden Unverausgabten (Mi Nr. XII-XIII), die Farbprobedrucke werden jedoch nur in einer Fussnote erwähnt. Der spanische Edifil Katalog listet die Unverausgabten als auch die Farbprobedrucke unter Nr. NE39-45).



Eine Zusammenstellung mit diesen zwei Unverausgabten sowie drei Farbprobedrucken wurde an der 364. Heinrich Koehler Auktion vom März 2017 unter Los Nr. 736 für 8‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.06.2018 08:44:00 Gelesen: 358091# 335 @  
Die Verwaltung der East India Company verausgabte zwischen 1855 – 1864 die ersten gezähnten Freimarken für Indien (Mi Nr. 8-14). Dazu gehörte auch eine 2 Annas Wertstufe, welche in mattrosa (Mi Nr. 12a) und in gelbbraun (Mi Nr. 12b) an die Postschalter gelangten.

Von dieser 2 Annas Wertstufe wurden auch Drucke in grüner Farbe vorbereitet, welche jedoch nie ausgegeben wurden. Trotzdem gelangten ungebrauchte Exemplare in den Handel, aber auch gestempelte Exemplare sind bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten mit Mi Nr. II. Im Stanley Gibbon Katalog werden diese mit der Nr. 50 katalogisiert.



Ein gebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Christoph Gärtner Auktion vom Oktober 2015 unter Los Nr. 857 für 2‘000 € + Aufgeld verkauft.

Ein ungebrauchtes Exemplar wird zurzeit im Festpreisangebot von Stanley Gibbons für 3‘500 GB£ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.06.2018 08:18:56 Gelesen: 357600# 336 @  
Für den 10. Juni 1981 plante die portugiesische Kolonie Macao eine Sonderausgabe anlässlich des 400. Todestag des Dichters Camoes (Mi Nr. 476-478). Entgegen der sonstigen Gepflogenheit der alleinigen Landesbezeichnung Macau wurden diese Marken mit dem Zusatz Macau / Portugal produziert. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde die gesamte Produktion dieser Marken mit der Bezeichnung nicht ausgegeben und durch Marken der herkömmlichen Landesbezeichnung ersetzt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 56-59. Interasia Auktion vom April 2017 in Hongkong unter Los Nr. 3529 für 2‘300 HK$ (ca. 220 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.06.2018 07:33:20 Gelesen: 357172# 337 @  
Bei der Produktion der Sonderausgabe vom 13. Juni 1949 (Mi Nr. 852-856) zum Internationalen Kongress für Fernmeldewesen in Paris unterlief der französischen Post ein Fehler. Auf der 25 Francs Wertstufe (Mi Nr. 854) entdeckte man nach dem Druck einen Fehler in der Angabe des Geburtsjahres von Emile Baudot. Anstelle des korrekten Geburtsjahres 1845 wurde irrtümlich das Jahr 1848 angegeben. Die gesamte Auflage dieser Wertstufe wurde vernichtet, trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel.

Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Yvert/Maury Katalog wird sie katalogisiert. Eine korrigierte Marke wurde zeitgerecht zur Ausgabe produziert.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 210/212. Corinphila Auktion vom November 2016 in Zürich unter Los Nr. 51 für 1‘000 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.06.2018 08:58:11 Gelesen: 356242# 338 @  
1918/1923 verausgabte das britische Protektorat Sarawak (Malaya) eine Freimarkenausgabe mit dem Bildnis des Radscha Sir Charles Brooke (Mi Nr. 47-67).

Bei der 1 Cent Wertstufe wurde erst ein einfarbiger Druck im Farbton blauschiefer produziert (Mi Nr. II). Dieser Druck missfiel jedoch der Verwaltung und man beschloss, diesen neu in zweifarbigem Druck blau/karmin herzustellen (Mi Nr. 47). Die einfarbigen 1 Cent Marken blieben unverausgabt und sollten vernichtet werden. Scheinbar müssen aber grössere Mengen dieser Marken in den Handel gelangt sein, was am bescheidenen Preis dieser Unverausgabten zu vermuten ist.



Ein ungebrauchter Sechserblock dieser Unverausgabten wird bei ebay zu ca. 90 US$ angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.06.2018 08:55:17 Gelesen: 355937# 339 @  
Am 24. September 1936 verausgabte die Republik Panama eine Sonder-Aushilfsausgabe anlässlich des 100. Geburtstag von Dr. Pablo Arosemena (Mi Nr. 183-184). Dazu verwendete man die 24 und 50 Centesimos Freimarken von 1924 (Mi Nr. 125 und 126) und versah diese mit einem entsprechenden Aufdruck.

Bei der Herstellung der Aufdrucke auf den 50 Centesimos Marken (Mi Nr. 126) wurden irrtümlich zwei 100er Bogen der gleichfarbenen ½ Centesimos Wertstufe (Mi Nr. 118) verwendet. Bei der Kontrolle der vorgesehenen Ausgabe bemerkte man diesen Irrtum und sortierte diese aus. Somit blieben diese 200 Exemplare unverausgabt (Mi Nr. II). Was mit diesen fehlerhaften Marken danach geschah und wie sie in den Handel gelangten, ist nicht nachvollziehbar.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 364. Heinrich Koehler Auktion vom März 2017 unter Los Nr. 946 für 150 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.06.2018 08:03:47 Gelesen: 355170# 340 @  
1871 plante Frankreich die Herausgabe einer Freimarkenausgabe. Dazu verwendete man die 10 Centimes Freimarke Kaiser Napoleon III. von 1867 (Mi Nr. 27) und versah diese mit einem blauen Aufdruck der Ziffer 10. Aus welchen Gründen dieser Aufdruck hergestellt wurde, ist nicht abschliessend geklärt. Obwohl 1871 bereits die Republik Frankreich gegründet und der Kaiser entmachtet war, lässt vermuten, dass man auf diesem Wege die verbleibenden 10 Centimes Wertstufen mit dem Bildnis Napoleons aufbrauchen wollte. Auf jeden Fall wurde die Marke offiziell nicht ausgegeben, trotzdem sind uns aber echt gestempelte Stücke bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter der Mi Nr. IV.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 205-209. Corinphila Auktion vom Juni 2016 in Zürich unter Los Nr. 5076 für 750 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.06.2018 08:50:12 Gelesen: 355033# 341 @  
Am 7. Oktober 1963 verausgabte Indien eine Sonderausgabe für den Tierschutz (Mi Nr. 358-362). Seit dem 1. Januar 1963 wird die Landesbezeichnung auf Briefmarken anstelle von INDIA POSTAGE nun zweisprachig mit भारत INDIA gezeigt. Von der 1 Rupie Wertstufe (Mi Nr. 362) sind uns jedoch Drucke mit der alten Landesbezeichnung bekannt geworden. Marken mit dieser Inschrift sind jedoch nie verausgabt worden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



links die Unverausgabte, rechts die regulär Verausgabte

Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Christoph Gärtner Auktion vom Oktober 2015 unter Los Nr. 950 für 210 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.06.2018 08:41:12 Gelesen: 353457# 342 @  
2010 beabsichtigte Argentinien, den am 27. Oktober 2010 verstorbenen Präsidenten Dr. Nestor Carlos Kirchner mit einer Sondermarke und einer Blockausgabe zu ehren. Wenige Tage vor dem Schalterverkauf wurde die Ausgabe der Witwe von Dr. Kirchner vorgelegt. Diese war mit dem verwendeten Bild ihres Gatten nicht einverstanden und verlangte eine Neugestaltung der Ausgabe. Die bereits gedruckten Marken und Blocks sollten vernichtet werden.

2014 tauchten die ersten Exemplare der nicht genehmigten Blocks auf dem Briefmarkenmarkt in Buenos Aires [1] auf. Wie und in welcher Stückzahl diese in den Handel gelangen konnten, ist nicht bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Guillermo Jalil Auktion vom Dezember 2015 in Buenos Aires unter Los Nr. 37 für 100 US$ + Aufgeld verkauft.



Diese Ausgabe mit der endgültigen Marke und dem Block erfolgte dann erst am 5. November 2011 (Mi Nr. 3437 und Block 128).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.philaseiten.de/thema/11615
 
merkuria Am: 27.06.2018 09:15:38 Gelesen: 352668# 343 @  
Für den 24. März 1939 plante Frankreich die Herausgabe einer Zuschlagsmarke zugunsten des Roten Kreuzes (Mi Nr. 440). Die Marke war in dunkelblau (Rahmen) und ultramarin (Medaillon) sowie einem Zudruck des Roten Kreuzes geplant. Bei der Drucklegung missfiel diese Farbwahl und man beschloss die Marke in anderen Farben zu produzieren (Abbildung rechts). Die bereits hergestellten Marken sollten vernichtet werden. Gemäss Literatur entgingen mindestens 50 Exemplare der Vernichtung und gelangten in den Handel.

Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Yvert Katalog werden sie unter Nr. 422A geführt.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Christoph Gärtner Raritäten Auktion vom Mai 2016 in NY unter Los Nr. 666 für 9‘000 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Ein gleiches Exemplar konnte an der Cherrystone Auktion vom April 2009 in NY unter Los Nr. 373 noch für 10‘000 US$ + Aufgeld verkauft werden!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.06.2018 07:53:41 Gelesen: 351540# 344 @  
Im Juni 1867 verausgabte die Türkei eine Freimarkenausgabe mit den Wertstufen 2 und 5 Ghrusch (Mi Nr. 11-12). In dieser Ausgabe waren vier weitere Wertstufen zu 10 und 20 Piaster sowie 1 und 25 Ghrusch geplant, welche aber aus unbekannten Gründen nicht verausgabt wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – IV.



An der Christoph Gärtner Raritäten Auktion vom Mai 2016 in NY wurde der Höchstwert dieser Unverausgabten (Mi Nr. IV) unter Los. Nr. 628 für 1‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.07.2018 07:27:59 Gelesen: 351408# 345 @  
1876 verausgabte Frankreich eine neue Freimarkenausgabe mit den Symbolen für Frieden und Handel (Mi Nr. 56-67). Die 20 Centimes Wertstufe wurde in der gleichen Farbe ultramarin wie die Wertstufe 25 Centimes hergestellt. Nach Vorliegen einer unbekannten Auflage der 20 Centimes in ultramarin (Mi Nr. V), entschloss sich die Post, diese so nicht auszugeben. Man befürchtete Verwechslungen mit der gleichfarbigen 25 Centimes und liess die bereits gedruckten 20er Marken vernichten. Eine nicht bekannte Anzahl gelangte trotzdem in den Handel. Die endgültig ausgegebene 20 Centimes Wertstufe wurde schlussendlich in rotbraun produziert (Mi Nr. 62 I).



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 205-209. Corinphila Auktion vom Juni 2016 unter Los 5123 für 38’000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.07.2018 08:36:48 Gelesen: 350354# 346 @  
1902 erwarb Belgien in Reaktion auf den Boxeraufstand in China eine dauerhafte Kolonialgarnison in Tientsin. 1904 wurde dort eine dauerhafte Garnison der Belgischen Streitkräfte aufgestellt. 1908 plante Belgien die Eröffnung eines Postamtes analog den bestehenden Auslandspostämtern der übrigen Besetzungsmächte.

Für dieses Vorhaben wurden entsprechende Briefmarken vorbereitet. Dazu verwendete man belgische Briefmarken der Ausgabe 1893/1897 (ex Mi Nr. 50-70) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck CHINE / Wertstufe. Nach diplomatischen Interventionen verzichtete Belgien jedoch auf die Ausgabe eigener Marken und die bereits produzierten Bestände wurden vernichtet. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke tragen meist den Aufdruck Specimen, Marken ohne diesen Aufdruck sind sehr selten anzutreffen. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht. Der chinesische Chan Katalog listet diese unter Nr. FBE1 – FBE21.



An der Christoph Gärtner Raritäten Auktion vom Oktober 2015 wurde ein Exemplar der 1 C auf 2 C (FBE7) ohne Specimen-Aufdruck unter Los. Nr. 362A für 1‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 05.07.2018 14:12:27 Gelesen: 350298# 347 @  
Am 1. April 1995 verausgabte Uganda eine neue Dauerserie mit 11 Werte "Fische aus dem Victoriasee" (SG Nr. 457/67). In der Vorbereitung dieser Ausgabe wurde ein 10 Werte mit Fisch-Motiven gedruckt, aber nie herausgegeben. Die Nennwerte waren bis auf zwei Ausnahmen identisch - statt 200/- wurde die Wertstufe zu 205/- herausgegeben und zusätzlich noch ein Wert zu 2500/-.

Die nicht ausgegeben Marken sind seit einigen Jahren auf dem philatelistischen Markt bekannt, wenn auch nicht häufig.



Vor einigen Jahren konnte ich einen Bedarfsbrief erwerben, der acht Exemplare der unverausgabten Marke zu 10/- trägt. Bis heute die einzigen gebrauchten Exemplare die von diesen Marken je aufgetaucht sind.



Es wurden somit Exemplare der unverausgabten Serie nach Uganda geliefert und zumindest Exemplare der Wertstufe zu 10/- versehentlich postalisch verwendet.

Die abgebildeten Stücke sind aus meiner Sammlung.

Grüße
Harald
 
Hermes65 Am: 05.07.2018 23:57:26 Gelesen: 350199# 348 @  
Die Republik Guinea verausgabte folgende Marken mit dem Aufdruck:

"LE MONDE UNI CONTRE LE PALUDISME, WHO-Zeichen und Anophelesmücke" (Mi.-Nr. IV-VIII). Voraus gegangen waren bereits Sätze mit den gleichen Urmarken mit roten und orangen ähnlichen Aufdrucken. Leicht ist der Satz zu erkennen, weil eine Marke "untypisch" mit schwarzem Aufdruck versehen wurde. Glücklicherweise ist der Satz erschwinglich und somit locker in die Sammlung integrierbar.


 
merkuria Am: 08.07.2018 00:33:15 Gelesen: 349773# 349 @  
Peru verausgabte am 2. April 1951 eine Sonderausgabe zum 75. Gründungstag des Weltpostvereins UPU (Mi Nr. 483-491). Dazu verwendete man die nicht zur Ausgabe gelangten Sondermarken zum 6. amerikanisch-spanischen Postkongress und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck UPU 1874-1949. Marken ohne diesen Aufdruck kamen nie an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, erwähnt sie aber als die Urmarken für die UPU-Ausgabe.



An der Guillermo Jalil – Philatino Auktion vom August 2016 in Buenos Aires wurde ein kompletter Satz dieser Unverausgabten unter Los. Nr. 1307 für 200 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.07.2018 07:39:20 Gelesen: 348724# 350 @  
1901 plante die französische Post eine Ausgabe von Postpaketmarken. 6 Wertstufen in einheitlicher Zeichnung wurden produziert, jedoch nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Postpaketmarken Nr. I-VI.



An der 1822. Guillermo Jalil – Philatino Auktion vom Juni 2018 in Buenos Aires wurde ein kompletter Satz dieser Unverausgabten unter Los. Nr. 1273 für 40 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.07.2018 00:05:05 Gelesen: 347846# 351 @  
1907 verausgabte der australische Landesteil Victoria eine Portomarkenausgabe in gleicher Zeichnung wie die Ausgaben 1890/1895, jedoch auf Papier mit Wasserzeichen 6 (Mi Nr. 21-24 Krone über A). Nebst den Wertstufen ½, 1, 2 und 4 Pence wurde auch eine 5 Pence Wertstufe produziert, jedoch nie ausgegeben. Gemäss Literatur wurde eine kleine Anzahl dieser Unverausgabten an höhere Regierungsmitglieder in Präsentationssätzen abgegeben, neun Exemplare sind auch gestempelt bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 223. Corinphila Auktion vom Mai 2018 in Zürich unter Los Nr. 3500 für 2'800 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.07.2018 00:18:15 Gelesen: 346754# 352 @  
1897 verausgabte der Oranjefreistaat (Südafrika) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 21-22). Mit dieser Ausgabe sollte eine dritte Wertstufe zu 6 Pence erscheinen. Diese Marke kam nicht mehr zur Ausgabe da die Hauptstadt Bloemfontein während des 2. Burenkrieges bereits durch britische Truppen besetzt wurde. Eine Ausgabe der 6 Pence erfolgte erst im März 1900 durch die britischen Besatzer, welche sie aber mit einem Aufdruck V.R.I (Viktoria.Regina.Imperatrix) versahen. Marken ohne diesen Aufdruck kamen nie an den Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte mit der Mi Nr. I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 343. Status International Auktion vom Juli 2018 in Sidney unter Los Nr. 5370 für 150 AU$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.07.2018 00:00:44 Gelesen: 345779# 353 @  
1908/1909 verausgabte Argentinien eine Freimarkenausgabe mit dem Brustbild von San Martin (Mi Nr. 121-136). Die Wertstufe 1 Centavo (Mi Nr. 122) wurde irrtümlich in blau anstatt in der vorgesehenen gelbbraunen Farbe gedruckt. Nach Entdeckung dieses Irrtums wurde entschieden, diese 1 Centavo blau nicht zu verausgaben und die gesamte Produktion zu vernichten. Gemäss Literatur blieb nur ein 100er Bogen erhalten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte mit der Nr. V.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1824. Guillermo Jalil Auktion vom Juli 2018 in Buenos Aires unter Los Nr. 164, für 850 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.07.2018 08:40:18 Gelesen: 344929# 354 @  
Im Mai 1949 verausgabte die Republik China anlässlich der Währungsumstellung von CNC$ auf Silber$ eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1031-1040). Dazu verwendete man CNC$ (China National Currency $)- Steuermarken des Landes und versah diese mit einem Aufdruck der gültigen Wertstufe in Silber-$. Irrtümlich wurden Steuermarken zu 1‘000 CNC$ rot für den Aufdruckwert 10 Cents verwendet. Da diese roten Steuermarken jedoch nur für den Aufdruckwert 20 Cents vorgesehen waren, blieben die 10 Cents Aufdrucke auf der roten Marke unverausgabt (Mi Nr. X).



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juli 2018 in NY unter Los Nr. 185 für 325 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.07.2018 00:00:44 Gelesen: 343821# 355 @  
Am 14. August 1942 verausgabte Italien Marken mit zusätzlichen Kriegspropagandafeldern (Mi Nr. P1-P7). Dazu verwendete man Freimarken des Landes (Mi Nr. 304-305, 307, 328, 330-331) und druckte diese zusammen mit einem Propagandafeld (zwischen Marke und Propagandafeld ungezähnt). Von diesen Marken blieben die Propagandafelder P5, P6 und P7 unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 328/P5, 330/P6 und 331/P7.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom April 2018 in NY unter Los Nr. 1457 für 450 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.07.2018 00:02:01 Gelesen: 343224# 356 @  
1857 plante der Freistaat Buenos Aires seine ersten Freimarken. Die 4 Wertstufen zu 4, 6, 8 und 10 Reales zeigen einen Gaucho in der Pampa. Aus nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-IV.

Am 29. April 1858 verausgabte man dann die ersten Freimarken mit dem geänderten Motiv eines Dampfschiffes (Mi Nr. 1-4). Am 9. November 1889 wurde der Freistaat in die Argentinische Republik eingegliedert.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 1824. Guillermo Jalil Auktion vom Juli 2018 in Buenos Aires unter Los Nr. 1, für 250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.08.2018 00:09:50 Gelesen: 342203# 357 @  
Am 6. September 1931 verausgabte Argentinien eine Sonderausgabe zum 1. Jahrestag der Revolution von 1930 (Mi Nr. 372-378). Dazu verwendete man Marken früherer Ausgaben (Mi Nr. 287,290,295-298 und 361) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck 6 / Septiembre / 1930-1931.

Für diese Ausgabe war noch eine weitere Wertstufe zu 1 Centavo vorgesehen, wozu die Mi Nr. 285 mit dem gleichen Aufdruck versehen, in nicht bekannter Stückzahl produziert wurde. Diese Wertstufe blieb jedoch unverausgabt, da vermutlich kein postalischer Bedarf mehr für eine 1 Centavos Marke bestand. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1824. Guillermo Jalil Auktion vom Juli 2018 in Buenos Aires unter Los Nr. 178 für 100 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.08.2018 00:06:17 Gelesen: 341416# 358 @  
Am 7. Mai 2012 verausgabte Russland eine Sonderausgabe zur 3. Amtseinführung von Vladimir Putin als Präsident der Russischen Föderation (Mi Nr. 1817). Die Marke wurde auch in Kleinbogen gedruckt (Mi Nr. 1817KB) und eine entsprechende Blockausgabe war ebenfalls zur Ausgabe vorbereitet.

Gemäss Literatur wurden ca. 200 Präsentationsmappen für diese geplante Blockausgabe abgegeben. Diese Mappen enthielten eine mit rotem Sonderstempel entwertete Blockausgabe, ungestempelte Blöcke sind nur in fünf Exemplaren bekannt geworden. Aus nicht bekannten Gründen blieb diese Blockausgabe jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten in Präsentationsmappe wurde an der 65. Raritan Stamp Auktion vom Juni 2015 in Dayton/USA unter Los Nr. 1075 für 3‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.08.2018 00:00:12 Gelesen: 340874# 359 @  
1966 plante das arabische Emirat Katar (Qatar) eine Sonderausgabe zu Ehren der sowjetischen Kosmonauten Gagarin und Tereshkova. Vorgesehen waren zwei Marken die zusammenhängend in Bogen zu 20 Marken (10 zusammenhängende Paare) gedruckt wurden sowie eine Blockausgabe. Auf Druck der amerikanischen Regierung blieben diese Marken und Blocks jedoch unverausgabt und wurden vernichtet. Eine nicht bekannte Anzahl sollen in den Archiven erhalten geblieben sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein kompletter Bogen und der Block dieser Unverausgabten wurden an der David Feldman Auktion vom Mai 2014 in Genf unter Los Nr. 42576 für 2‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.08.2018 00:01:00 Gelesen: 340157# 360 @  
Am 22. Februar 2008 verausgabte Russland eine Sonderausgabe zum 450-jährigen Bestehen der Stadt Astrakhan (Mi Nr. 1453). Der ausgegebene Nennwert ist 9 Rubel.

Scheinbar muss für diese Ausgabe ursprünglich anstelle der ausgegebenen 9 Rubel eine Wertstufe zu 8 Rubel vorgesehen worden sein. Dieser Umstand war mir bisher nicht bekannt, bis ich ein entsprechendes Stück bei der 60. Raritan Stamp Auktion vom Februar 2014 zu Gesicht bekam. Das Motiv dieser im Michel Katalog nicht gelisteten Unverausgabten ist in gleicher Zeichnung gehalten wie die verausgabte 9 Rubel Wertstufe (Mi Nr. 1453).



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 60. Raritan Stamp Auktion vom Februar 2014 in Dayton/USA unter Los Nr. 817 für 1‘400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.08.2018 09:02:34 Gelesen: 339640# 361 @  
Im Dezember 1960 plante die Sowjetunion die zweite Tranche (Mi Nr. 2419,2420,2424,2425) der Sonderausgabe mit Blumen (Mi Nr. 2418-2425). Offensichtlich sollten diese 4 weiteren Werte in einem kleineren Bildformat verausgabt werden. Jedenfalls sind uns von der Wertstufe 60 Kopeken (Mi Nr. 2424) ca. 25 Exemplare in kleinerem Format bekannt geworden. Diese kleineren Formate wurden jedoch nie offiziell verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juni 2014 in NY unter Los Nr. 1296 für 3‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.08.2018 08:45:37 Gelesen: 339047# 362 @  
Am 9. Juni 1950 verausgabte die Volksrepublik China die zweite Freimarkenausgabe mit dem Motiv Tor des Himmlischen Friedens in Peking (Abbildung rechts Mi Nr. 21-23). Offensichtlich war nebst den ausgegebenen Wertstufen zu 1‘000, 3‘000 und 10‘000 RMBY noch eine vierte Wertstufe zu 4‘000 RMBY geplant. Diese Wertstufe entsprach keinem postalischen Bedürfnis, weshalb sie unverausgabt blieb. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde zusammen mit den drei verausgabten Wertstufen an der 69. Interasia Auktion vom Juni 2018 in Hongkong unter Los Nr. 1095 für 55‘200 HK$ (ca. 5‘000 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.08.2018 00:13:42 Gelesen: 338635# 363 @  
1944/1945 verausgabte das befreite Frankreich eine Freimarkenausgabe im Stichtiefdruck mit dem Portrait der Marianne mit Jakobinermütze (Mi Nr. 709-728). Sechs Wertstufen in ähnlicher Zeichnung im Rastertiefdruck wurden 1942 bereits durch die Exilregierung von General de Gaulle bei der britischen Druckerei Harrison in London für die Zeit nach der Befreiung Frankreichs bestellt, fanden jedoch nie Verwendung. Ab 1947 gelangten diese Unverausgabten zu Sammlerzwecken in den Handel. Der Michel Katalog listet diese mit Mi Nr. VIa – VIf.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser sechs Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 10888 für 240 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.08.2018 00:04:41 Gelesen: 338293# 364 @  
Für November 1918 plante die Österreichisch-ungarische Feldpost eine Ausgabe von 14 Werten mit dem Portrait von Kaiser Karl. Infolge des Kriegsendes und der Kapitulation Österreichs blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unter der österreichischen Feldpost mit Mi Nr. I-XIV.



Eine ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 13074 für 320 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.08.2018 22:31:39 Gelesen: 337747# 365 @  
1897 verausgabte Deutsch-Südwestafrika eine Freimarkenausgabe mit den Wertstufen 3, 5, 10 und 20 Pf (Mi Nr. 1-4). Zwei weitere Wertstufen zu 25 und 50 Pf waren vorbereitet, wurden jedoch amtlich nicht ausgegeben. Diese beiden unverausgabten Wertstufen kommen aber aus später für Sammlerzwecke in Berlin verkauften Beständen in wenigen Exemplaren auch echt verwendet vor (Mi Nr. I-II).



Ein mit Stempel "(SWAK)OPMUND“ am 9.8.1901 verwendetes Exemplar der Mi Nr. II wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 18575 für 16‘500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.08.2018 00:00:25 Gelesen: 336694# 366 @  
Am 17. Januar 1994 verausgabte Schweden eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1804-1807). Dabei wurden die beiden Wertstufen zu je 3.20 Kronen (Mi Nr. 1804-1805) auch in einem Markenheftchen zu je 5 Exemplaren für den Verkauf konfektioniert (Mi Nr. MH 188).

Im Jahr 2015 tauchte nun plötzlich ein Exemplar des Markenheftchens auf, welches die bildgleichen Marken aber mit einem Nennwert von je 3.60 Kronen beinhaltete! Die schwedische Post gab auf Anfrage bekannt, dass diese Markenheftchen bereits für eine 1994 geplante Portoerhöhung hergestellt wurden. Diese Erhöhung wurde jedoch 1994 nicht vorgenommen, stattdessen erfolgte die Erhöhung des Briefportos erst 1995 auf schließlich 3.70 Kronen. Somit war kein postalischer Bedarf für eine 3.60 Kronen Wertstufe gegeben und die bereits hergestellten Heftchen blieben unverausgabt und wurden vernichtet. Bis heute ist kein weiteres Markenheftchen und auch keine Einzelmarke zu 3.60 Kronen aufgetaucht. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.

Abbildungen: Obere Reihe das unverausgabte Heftchen zu 3.60 Kronen, untere Reihe das reguläre Heftchen zu 3.20 Kronen



Das einzig existierende Heftchen dieser Unverausgabten wurde erstmals an der 38. Christoph Gärtner Auktion vom Oktober 2017 unter Los 19322 für 35‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft. An der 40. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2018 unter Los Nr. 16034 für 20‘000 € angeboten, fand sich ebenfalls kein Käufer!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.08.2018 23:15:41 Gelesen: 335564# 367 @  
Am 31. Oktober 1956 verausgabte Australien eine Sonderausgabe zu den Olympischen Sommerspielen in Melbourne (Mi Nr. 266-269). Wenig bekannt ist, dass die australische Post anstelle der verausgabten Wertstufe zu 4 Pence eine Wertstufe zu 3 ½ Pence in gleicher Farbe und Bild für die Bestückung von Markenheftchen mit einer Auflage von 27 Mio Stück produzierte. Infolge einer vorgesehenen Erhöhung der Posttaxen für 1957, verzichtete man jedoch auf die Ausgabe der 3 ½ Pence Markenheftchen und vernichtete die gesamte Auflage. Wenige Stücke blieben im Archiv der australischen Post erhalten.

Im Jahre 1987 entdeckte man diese verbliebenen Exemplare im Postarchiv. Zwischen 1987 und 1988 veranstaltete die Post einen öffentlichen Verkauf mit Material aus ihrem Archiv. Damit gerieten 40 Exemplare dieser Unverausgabten erstmals in den Handel. Gemäss Literatur umfassten diese Verkäufe einen Zwölferblock (12), zwei komplette Heftchen mit je zwei Heftchenseiten à je 6 Ex (24) sowie vier Einzelstücke (4). Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



An der 136. Prestige Auktion vom Mai 2008 in Melbourne/Australien wurde der einzig existierende Zwölferblock unter Los Nr. 86 für 109‘250 A$ (damals ca.67‘000 €) + Aufgeld verkauft.



An der Mossgreen Auction vom Oktober 2017 in Armadale/Australien wurde eine Heftchenseite mit 6 Exemplaren inklusive des Heftchendeckels für 26‘400 A$ (ca. 17‘500 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.09.2018 00:07:03 Gelesen: 334357# 368 @  
1923 plante die französische Mandats-Verwaltung des Memelgebietes die Ausgabe einer Freimarke zu 500 Mark. Dazu verwendete man eine 5 Francs Marke von Frankreich (Mi Nr. 100) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck Memel / 500 Mark sowie einer Durchbalkung der Landesbezeichnung und der alten Wertstufe. Die 150 fertiggestellten Exemplare blieben infolge Aufgabe des Mandats jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unter Mi Nr. I.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 38. Christoph Gärtner Auktion vom Oktober 2017 unter Los Nr. 24035 für 1‘300 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.09.2018 08:38:21 Gelesen: 333503# 369 @  
1912/1916 verausgabte die Österreichische Postverwaltung die ersten Freimarken für Liechtenstein (Mi Nr. 1-3). Für 1917 war ein Ergänzungswert zu 15 Heller in Zeichnung der Ausgabe 1912 vorgesehen. Da im gleichen Jahr eine neue Freimarkenausgabe in leicht veränderter Zeichnung vorgesehen war, verzichtete man auf die Ausgabe dieses Ergänzungswertes in alter Zeichnung und integrierte die 15 Heller Wertstufe in die Ausgabe Mi Nr. 4-9. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I A+B.



Ein ungebrauchtes, gezähntes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 140. Reinhard Fischer Auktion vom November 2014 unter Los Nr. 2023 für 550 € + Aufgeld verkauft. Ein ungezähntes Exemplar erzielte auf der gleichen Auktion unter Los Nr. 2024 über 700 € + Aufgeld.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 06.09.2018 10:59:46 Gelesen: 333447# 370 @  
Am 17. März 1986 verausgabte die Postverwaltung von Tansania zwei Marken und einen Block zur Schach-Weltmeisterschaft in London und Leningrad. Die zwei Marken zu 20/- und 100/- wurden in Bogen zu 8 Marken hergestellt und zusätzlich je ein Exemplar der beiden Wertstufen in einem Block zusammengefasst.



Reguläre Ausgabe vom 17.3.1986

Von dem Block tauchten Exemplare in einer nicht verausgabten Version auf. Diese unterscheidet sich vom verausgabten Block in einigen Punkten signifikant. Die drei wichtigesten Unterschiede sind:

1.) Landesname und Wertangabe beim 100/- Wert befinden sich am oberen Markenrand.
2.) Inschrift "World Chess Championship" auf beiden Wertstufen viel kleiner.
3.) Zusätzlich kleines Logo der tansanianischen Post in der linken oberen bzw. rechten unteren Markenecke.



Unverausgabter Block

Warum diese erste Version so nicht herausgegeben wurde ist nicht bekannt.

Grüße
Harald
 
Quincy Am: 07.09.2018 22:10:13 Gelesen: 332956# 371 @  
Nach der Gründung der Republik Irland im Februar 1922 mussten auch Briefmarken für den neuen Staat her. In den Gründerjahren wurden dazu Marken britischer Dauerserien genutzt und mit Überdrucken versehen. Ein Überdruck in rot kam jedoch nicht zur Ausgabe, sondern wurde durch einen Überdruck in schwarz (IRL Mi Nr. 1) ersetzt.

Der Überdruck ist in gälischer Sprache und heißt auf deutsch: "Provisorische Regierung von Irland 1922"



Viele Grüße von Quincy, dem Irland-Sammler
 
merkuria Am: 09.09.2018 00:24:21 Gelesen: 332793# 372 @  
1899 plante die Deutsche Post in Marokko ihre erste Freimarkenausgabe. Dazu sollten die Reichspost-Ausgaben (Mi Nr. 45-50) mit einem diagonalen Aufdruck Marocco. Es erfolgte kein Aufdruck einer Wertbezeichnung, da die Anwendung der deutschen Währung angedacht war. Da sich die Umrechnung von deutscher Währung in marokkanische Währung im Postbetrieb als zu kompliziert erwies, entschloss man sich, diese bereits produzierten Marken so nicht auszugeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-VI. Am 20. Dezember 1899 erschien dann die erste Ausgabe unter Angabe der marokkanischen Währung (Mi Nr. 1-6).



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 40. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2018 unter Los Nr. 18463 für 675 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.09.2018 08:27:22 Gelesen: 332312# 373 @  
1936 plante Frankreich eine Postpaketmarkenausgabe. Dazu sollten Postpaketmarken früherer Ausgaben verwendet werden, welche mit einem Aufdruck B versehen wurden. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben die vorgesehenen sieben Werte jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unter Mi Nr. VII-XIII.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser Unverausgabten ohne die Mi Nr. IX (1 FR grün) wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 10969 für 140 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.09.2018 08:41:29 Gelesen: 331792# 374 @  
1945 plante Jugoslawien eine Sonderausgabe für Istrien und das Slowenische Küstenland anlässlich der erwarteten Eingliederung der Stadt Triest. Da eine gesamthafte Eingliederung jedoch nicht stattfand (Aufteilung in Triest Zone A und Zone B), blieben diese 5000 bereits produzierten Sätze unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unter Mi Nr. IV-V.



Eine ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten im Viererblock wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 13929 für 130 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.09.2018 08:30:22 Gelesen: 331376# 375 @  
Im April 1903 begannen die Deutschen Auslandspostämter in Marokko mit der Ablösung der Freimarkenausgabe vom Oktober 1901. Die Marken wurden mit einer etwas geänderten Schriftart überdruckt (Mi Nr. 8II und 16II-19IV). Die übrigen Wertstufen waren ebenfalls mit dem neuen Aufdruck vorbereitet, wurden aber postalisch nie ausgegeben. Diese gelangten in kleiner Auflage innerhalb einer amtlichen Markenversteigerung in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten mit Mi Nr. 7II und 9-15II.



Eine postfrisches Exemplar der unverausgabten 25 C auf 20 Pf (Mi Nr. 10II) wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 16752 für 80 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.09.2018 08:55:48 Gelesen: 331160# 376 @  
1943 plante Frankreich die Ausgabe von 15 Dienstmarken für die behördliche Kurierpost. Die Marken hatten die Inschrift ETAT FRANCAIS – COURRIER OFFICIEL. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unter Mi Nr. Dienst I-XV.



Eine ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 10950 für 900 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.09.2018 00:17:49 Gelesen: 329635# 377 @  
Am 28. September 1921 verausgabte Italien eine Sonderausgabe anlässlich des 600. Todestags von Dante (Mi Nr. 141-143). Die Wertstufe zu 15 Centesimi (Mi Nr. 141) wurde anstelle der ausgegebenen Farbe braunlila zuerst in grau hergestellt. Aus mir nicht bekannten Gründen gelangte diese graue Version jedoch nie zur Ausgabe. Der Michel Katalog weist auf diese Unverausgabte hin, listet sie jedoch nicht. Der italienische Sassone Katalog listet diese unter Nr. 116A. Das gestempelte Exemplar zeigt die verausgabte Farbe Braunlila.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1834. Guillermo Jalil – Philatino Auktion vom September 2018 in Buenos Aires unter Los Nr. 951 für 90 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.09.2018 00:04:33 Gelesen: 328589# 378 @  
1932/1934 verausgabte Neuguinea eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 92-106). Innerhalb dieser Ausgabe wurde auch eine Wertstufe zu ½ Penny produziert. Diese ½ Penny Marke wurde nur für die am 30. Juni 1932 verausgabte Flugpostaushilfsausgabe (Mi Nr. 107-122) verwendet, welche mittels eines Aufdruckes AIR MAIL auf den Freimarken Mi Nr. 92-106 sowie der ½ Penny Wertstufe hergestellt wurden. Die Wertstufe zu ½ Penny wurde ohne den Aufdruck nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte mit Mi Nr. I.



Eine ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 344. Status International Auktion vom August 2018 in Sidney/Australien unter Los Nr. 3082 zum Schätzpreis 200 AU$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.09.2018 08:58:53 Gelesen: 328189# 379 @  
1950/1951 plante Österreich eine Zuschlagsausgabe zum Thema Volksbildung. Gezeigt werden sollten die Themen Volksschule, Gewerbeschule, Volkshochschule und Kunstakademie. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine Zusammenstellung dieser vier Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2018 unter Los Nr. 205 für 900 US$ angeboten, blieb jedoch verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.10.2018 23:07:41 Gelesen: 327637# 380 @  
Am 1. Oktober 1923 verausgabte die Freie Stadt Danzig eine Portomarkenausgabe (Mi Nr. Porto 26-29). Dazu verwendete man Portomarken früherer Ausgaben (Mi Porto Nr. 22,23,25) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes sowie einer Durchbalkung der alten Wertangabe.

Bei der Herstellung dieser Ausgaben wurde auch eine Wertstufe zu 1000 Mark produziert, welche zur Ausgabezeit aber keinen postalischen Bedarf mehr darstellte und somit unverausgabt blieb. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. Porto I/I.



Eine ungebrauchter Eckrandviererblock dieser Unverausgabten wurde an der 75. Raritian Stamps Inc. Auktion vom November 2017 in Dayton/USA unter Los Nr. 662 für 345 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.10.2018 20:54:17 Gelesen: 327372# 381 @  
Am 24. April 1982 sollte auf der Inselrepublik Kap Verde eine vom Künstler Friedensreich Hundertwasser entworfene Marke mit dem Titel „Vapor“ erscheinen. Eine 10 Escudos Marke wurde vom österreichischen Briemarkengraveur Wolfgang Seidel gestaltet und von der österreichischen Staatsdruckerei bereits 1979 gedruckt. Um die Ausgabe dieser Briefmarke ranken sich verschiedene Geschichten und Theorien [1], der Michel Katalog listet sie jedoch als unverausgabt unter Mi Nr. III.

Am 30. Oktober 1985 erfolgte dann eine Ausgabe dieser Unverausgabten mit neuem Wertaufdruck zu 30 Escudos (Mi Nr. 496) sowie drei Blockausgaben (Mi Nr. Block 7,8 und 9) die uns die Marken in verschiedenen Farbvarianten sowie mit Nennwerten zu je 50 Escudos zeigen.



Ein ungebrauchter 50er Bogen dieser Unverausgabten wurde an der 367. Heinrich Köhler Auktion vom September 2018 unter Los Nr. 703 für 5‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.impuls-dialog.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1031&Itemid=186
 
merkuria Am: 08.10.2018 09:49:13 Gelesen: 326864# 382 @  
Von den über 6'500 Themen die in diesem Forum seit Mai 2007 eröffnet wurden, war es nur 132 Themen vergönnt, bis heute mehr als 100`000 Besuche zu verbuchen. Dabei hält das Thema "Deutsches Reich Inflationsbelege" mit Abstand den Spitzenplatz von über 2.48 Mio Besuchen!

Hier eine kleine Statistik der +100`000 Besucher-Themen:



Das am 6. September 2016 eröffnete Thema " Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit" erreichte heute den 100`000. Besucher innerhalb von nur 25 Monaten!

Allen Beitragsverfassern und Lesern herzlichen Dank für das gezeigte Interesse an diesem Thema!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.10.2018 11:57:53 Gelesen: 326506# 383 @  
Am 2. September 1908 verausgabte die italienische Post in der Levante eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 16IV und 17IV). Dazu verwendete man Freimarken aus Italien (Mi Nr. 83 + 84) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes. Für die 4 Piaster Wertstufe waren die Marken zu 1 Lira und für die 20 Piaster Wertstufe die Marken zu 5 Lire für den Aufdruck vorgesehen.

Bei der Herstellung der 20 Piaster Aufdrucke wurden jedoch irrtümlich eine nicht bekannte Anzahl 1 Lira Marken verwendet. Zur Vermeidung von Verwechslungen blieben diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Ital. Post in der Levante Mi Nr. I.



Eine ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 11956 für 400 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.10.2018 09:28:05 Gelesen: 326337# 384 @  
Am 4. Mai 1998 verausgabte Jugoslawien eine Europa-Sonderausgabe (Mi Nr. 2855-2856). Die ausgegebene 9.00 Dinar Wertstufe wurde zum Zeitpunkt der Markenproduktion als 2.50 Dinar Wertstufe vorgesehen. Da zum Ausgabezeitpunkt jedoch kein postalischer Bedarf mehr für eine 2.50 Dinar Wertstufe bestand, überdruckte man die bereits produzierten Marken mit der neu vorgesehenen Nominale von 9.00 Dinar. Die 2.50 Dinar Marken wurden ohne den Aufdruck nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Drei ungebrauchte Exemplare dieser Unverausgabten mit einem Zierfeld aus Kleinbogen wurde an der 367. Heinrich Köhler Auktion vom September 2018 unter Los Nr. 814 für 300 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.10.2018 07:27:48 Gelesen: 325939# 385 @  
Am 18. November 1884 verausgabte die Post des sich unter chinesischer Oberherrschaft befindenden Königreichs Chosen (Korea) ihre ersten Freimarken zu 5 und 10 Mun (Mi Nr. 1-2). Vom 4. bis 7. Dezember 1884 fand in Korea der Versuch eines Staatsstreichs statt, dessen Drahtzieher Hong Yong-sik, der Gründer des modernen koreanischen Postdienstes war. Der Staatsstreich misslang und in diesem Zusammenhang wurde das Postamt in Seoul niedergebrannt. Der Postdienst wurde danach bis 1895 ausgesetzt.

In der kurzen Verwendungszeit von etwa 20 Tagen wurden die ersten beiden Marken Koreas sehr selten verwendet. Gemäss Literatur sind uns bis heute gerade einmal zwanzig Exemplare mit nachgewiesen echtem Stempel bekannt!

Zu den ersten zwei Ausgaben hätten drei weitere Wertstufen verausgabt werden sollen (25, 50 und 100 Mun). Diese drei Werte wurden in Japan hergestellt und erreichten Korea erst am 5. April 1885, also nach dem Staatsstreich. Infolge Aussetzung des Postdienstes blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Am 2. Februar 1886 wurden diese drei Unverausgabten an eine deutsche Firma verkauft, welche sie in den Handel einfliessen liess. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-III.



Komplette Sätze dieser Unverausgabten werden zurzeit zu ca. 20 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.10.2018 09:13:36 Gelesen: 325333# 386 @  
1973 plante Nordkorea eine Sonderausgabe zum im gleichen Jahr produzierten Film „Das Blumenmädchen“ (The Flower Girl) [1]. Diese Marke wurde aus mir nicht bekannten Gründen jedoch nie verausgabt. Es ist nicht erklärlich, weshalb auf diese Briefmarke verzichtet wurde, denn 1978 war dieser Film sogar Motiv der neuen nordkoreanischen 1 Won Banknote!



Der Film basiert auf einer Oper, welche von Staatsgründer Kim Il Sung persönlich geschrieben worden sein soll. Es ist der bekannteste Film aus Nordkorea welcher weltweit in 40 Ländern gezeigt wurde. Die Hauptdarstellerin Hong Yong-hee sollte auf dieser geplanten Briefmarke dargestellt werden. Eine englisch untertitelte Version dieses Streifens ist auch bei youtube verfügbar [2].



Eine ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Mai 2007 in NY unter Los Nr. 2097 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/The_Flower_Girl
[2] https://www.youtube.com/watch?v=Ey2fvPtBsiA&t=4s
 
merkuria Am: 21.10.2018 09:02:44 Gelesen: 324936# 387 @  
Am 9. Juni 1971 verausgabte die Volksrepublik Yemen (Südyemen) eine Sonderausgabe anlässlich des 2. Jahrestages der Revolution von 1969 (Mi Nr. 103-105). Ursprünglich wäre zu dieser Ausgabe eine vierte Wertstufe zu 20 Fils vorgesehen gewesen. Am Ausgabetag entdeckte man auf der 20 Fils Wertstufe jedoch einen Fehler in der Darstellung der Nationalflagge und beschloss, diese Marke nicht zu verausgaben. Die 20 Fils Marken wurden eingezogen und sollten restlos vernichtet werden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der Scott Katalog weist in einer Fussnote auf deren Existenz hin.

Die Abbildung rechts zeigt die korrekte Darstellung der Nationalflagge.



Eine ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 71. Universal Philatelic Auctions vom 9.10.2018 in Northleach / GB unter Los 20508 für 95 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.10.2018 08:53:46 Gelesen: 324246# 388 @  
Die einzig mir bekannte Abbildung stammt aus der maltesischen Zeitung It-Torca, die sich 2005 mit einem Artikel zu diesen Unverausgabten befasste

Ergänzend zu meinem Beitrag [#254] kann ich heute mit etwas besserem Bildmaterial zu diesen Unverausgabten aufwarten. Ich vermute, dass diese aus einem Ankündigungsschreiben der maltesischen Post stammen, denn bei allen Abbildungen fehlt die Angabe der Wertstufe.

Zur Ausgabe vorgesehen waren:



6 Cents: „Malta Story“ von 1953 mit Alec Guinness und Jack Hawkins



12 Cents: „Shout at the Devil“ von 1975 mit Lee Marvin und Roger Moore



22 Cents: „Popeye“ von 1980 mit Robin Williams



27 Cents: „The Count of Monte Cristo“ von 1985 mit Gerard Depardieu



50 Cents: „Gladiator“ von 1999 mit Russell Crowe

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.10.2018 08:50:39 Gelesen: 323589# 389 @  
Zwischen November 1943 und September 1945 verausgabte die japanische Besatzungsbehörde von Zentralchina unzählige Freimarken (Japanische Besetzung Zentralchina Mi Nr. 12-93). Dazu verwendete man Marken frühere Ausgaben der Republik China und versah diese mit einem Aufdruck der neuen Wertbezeichnung.

Bei den Aufdrucken auf den Marken Sun Yat sen 1941 (Mi Nr. 394-409) waren 1000$-Aufdrucke auf den Wertstufen 1, 25 und 30 Cents sowie 2 und 10$ geplant. Eine unbekannte Anzahl Aufdrucke erfolgte jedoch auch auf der 17 Cents Wertstufe. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der chinesische Chan Katalog listet sie unter Chan JCU 5.



Eine ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 56. Interasia Auctions vom April 2017 in Hongkong unter Los Nr. 3485 für 6‘900 HK$ (ca. 650 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 27.10.2018 10:37:59 Gelesen: 323570# 390 @  
@ merkuria [#382]

Lieber Jacques,

der Dank und die Anerkennung gehen an Dich!



Du hast dieses schöne Gebiet in letzter Zeit fast alleine "neu gefüttert". Es ist aber auch schwierig jetzt noch neue Briefmarken zu finden; wir haben in diesem Thema sehr vieles schon "abgedeckt". Unglaublich, wie viele Unverausgabte Briefmarken es gibt!

@ merkuria [#296]

Seit Deiner Übersicht ist es eine Weile her. Dürfen wir auf eine neue Übersicht hoffen, wenn Du Dich Beitrag 400 näherst? Das wäre super!

Die Statistik mit den 132 Themen, die schon mehr als 100'000 Klicks erhalten haben, ist sehr aufschlussreich. 1 Milliarde hat aber noch keiner geschafft (drei Nullen zuviel).



Vielen Dank auch dafür!

Heinz
 
merkuria Am: 30.10.2018 08:34:53 Gelesen: 323279# 391 @  
Im April 1876 und Mai 1877 verausgabte die Türkei eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 27-29). Nebst den verausgabten Wertstufen 10 und 20 Piaster sowie 1 Ghrusch waren auch eine 5 Ghrusch und 25 Ghrusch Wertstufe vorgesehen. Diese beiden Werte blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unter Mi Nr. V und VI.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung beider Unverausgabten im gezähnten Viererblock wurde an der David Feldman Auktion vom 11. Oktober 2018 in Zürich unter Los Nr. 80386 für 15‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft. Gemäss Literatur ist dies der einzig bekannte Satz dieser Unverausgabten im Viererblock.



Ein ungezähnter Viererblock der unverausgabten 5 Ghrusch wurde an derselben Auktion unter Los Nr. 80388 für 8‘000 € angeboten, blieb aber ebenfalls unverkauft. Gemäss Literatur sind von dieser Unverausgabten nur 2 ungezähnte Viererblocks bekannt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Richard Am: 01.11.2018 09:47:51 Gelesen: 323090# 392 @  
@ merkuria [#389]
@ Heinz 7 [#390]

Hallo Jacques und Heinz,

zurück aus Sindelfingen möchte ich das Lob von Heinz noch ergänzen, dass die Datenbank http://www.n-i-k.de für nicht im Michel enthaltene Ausgaben von Sammlern, aber auch von Arbeitsgemeinschaften und Auktionsfirmen mit Interesse verfolgt wird.

Mit dem Auktionatorenverband BDB ist eine mündliche Vereinbarung getroffen wurden, dass beliebig viele Abbildungen und Texte für dieses Thema, aber auch für andere Themen und alle unsere Datenbanken aus den Auktionskatalogen (Print oder Online) auf allen unseren Seiten verwendet werden dürfen. Der Name des Auktionshauses ist dabei zu nennen aber dies ist ja bisher bereits so von uns gehandhabt worden.

Der Präsident des BDB, Harald Rauhut, will einen entsprechenden Rundbrief über die Vereinbarung an alle Mitgliedsfirmen senden in welchem davon ausgegangen wird, dass der Vereinbarung zugestimmt wird, falls nicht einzelne Auktionsfirmen dem widersprechen.

Nicht nur für die BDB Mitglieder, sondern auch für die deutschsprachigen Auktionsfirmen, die nicht im BDB organisiert sind, kann ab sofort von einer Zustimmung ausgegangen werden, da die Abbildungen und Texte bei uns nicht aus kommerziellen Gründen, sondern zum Zweck der Dokumentation, Forschung und Lehre veröffentlicht wurden.

Schöne Grüsse, Richard
 
merkuria Am: 02.11.2018 08:52:22 Gelesen: 322928# 393 @  
Am 21. April 2015 verausgabte Kroation eine Sonderausgabe zu Ehren von berühmten Kroaten (Mi Nr. 1175 Sorkočević, Mi Nr. 1176 Strossmayer und Mi Nr. 1177 Supek). Eigentlich wären alle drei Ausgaben mit Bildnissen der Geehrten vorgesehen gewesen. Kurz vor dem offiziellen Ausgabetag bemerkte man jedoch einen fatalen Irrtum: Bei der Abbildung des Komponisten Luka Sorkočević wurde irrtümlich ein Bildnis des amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson verwendet!

Die gesamte Auflage wurde vernichtet und blieb somit unverausgabt. Rechtzeitig zur Ausgabe wurde eine Ersatzmarke mit dem italienischen Namenszug des Geehrten sowie Musiknoten aus seinen Werken hergestellt (Abbildung rechts).

Gemäss Literatur wurden 22 Exemplare dieser Unverausgabten jedoch in Zagreb bereits vor dem offiziellen Ausgabetag abgegeben und gelangten so in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 48. Barac-Pervan Auktion vom Dezember 2017 in Zagreb unter Los Nr 547 für 1700 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.11.2018 07:33:21 Gelesen: 321592# 394 @  
Zurückkommend auf die Beiträge [#254] und [#388] kann nun meines Wissens ein erstes Angebot für diese Unverausgabten im Handel ausgemacht werden! Damit stehen natürlich auch Abbildungen dieser sagenumwobenen Unverausgabten zur Verfügung!





Der komplette Satz dieser Unverausgabten wird an der David Feldman Auktion vom 4. Dezember 2018 in Zürich unter Los Nr. 30792 für 5‘000 GB£ angeboten. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

https://www.davidfeldman.com/de/dfsa-auktionen/2018-december-auction/british-empire/30792/malta-2002-movies-unissued-set-of-five-in-mint-nh/?soff_session_category=8222&soff_session_keywords=unissued&soff_session_page=1&soff_auction_browse=1
 
merkuria Am: 08.11.2018 09:29:36 Gelesen: 321057# 395 @  
Am 28. Oktober 1937 verausgabte Venezuela eine Sonderausgabe anlässlich der Verstaatlichung der Hafenanlagen von La Guaira (Mi Nr. 211-213).

Im Vorfeld dieser Ausgabe wurden diese Marken mit der korrekten Inschrift NACIONALIZACION (Verstaatlichung) produziert. Aus wohl politischen Gründen wollte man diese Marken mit der provokativen Inschrift aber so nicht verausgaben und erstellte eine nahezu bildgleiche Ausgabe mit der Inschrift ADQUISICION (Erwerb). Die ursprünglichen Marken mit der Inschrift NACIONALIZACION blieben unverausgabt und sollten vernichtet werden.

Eine unbekannte, anhand der erzielten Preise wohl grössere Anzahl dieser Unverausgabten gelangte aber trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I-III. Die Mi Nr. I wurde bereits unter Beitrag [#329] vorgestellt.



An der 226. Guillermo Jalil – Philatino Auktion vom 7. Juni 2017 in Buenos Aires wurde eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten im Paar unter Los Nr. 1175 für 150 US$ + Aufgeld verkauft. Die rechte Abbildung zeigt die endgültig verausgabten Marken.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.11.2018 08:59:15 Gelesen: 320773# 396 @  
1931/1932 verausgabte die Republik Spanien ihre erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 571-581). Dazu verwendete man Ausgaben des Königreichs (ex Mi 294-295 und 562-570) und versah diese mit einem durchlaufenden zweizeiligen senkrechten Aufdruck Republica / Espanola. Für diese Ausgabe waren auch die Wertstufen 40 Centimos Mi 569 II, 4 Pesetas und 10 Pesetas mit dem Aufdruck vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. V und VI, (Edifil NE25-27).



An der 364. Köhler Auktion vom 21. März 2017 wurde eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten unter Los Nr. 732 für 640 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.11.2018 09:24:39 Gelesen: 320125# 397 @  
1941 besetzten britische Truppen die Gebiete von Italienisch-Ostafrika. Das Militärkommando der dabei mitwirkenden südafrikanischen Truppen erstellten für dieses Gebiet eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Italienisch-Ostafrika, Britische Besetzung I - IX). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1938 (ex Mi 2-18) und versah diese mit einem senkrechten Aufdruck BRITISH OCCOPATION sowie neuen Wertangaben.

Die britische Militäradministration verfügte jedoch vor der Ausgabe, diese Marken nicht an den Schalter zu bringen. Die gesamte Auflage wurde bis auf ca. 50 Sätze vernichtet. Diese wurden an hochgestellte Personen verschenkt.





An der 364. Köhler Auktion vom 21. März 2017 wurde ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten unter Los Nr. 791 für 660 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.11.2018 09:09:34 Gelesen: 319702# 398 @  
1863 beabsichtigte die Post Frankreichs die Herausgabe einer weiteren Portomarke zu 60 Centimes in Zeichnung und Farbe der Portomarken Mi Nr. Porto 1-3. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde diese Wertstufe in schwarz jedoch nicht verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Michel Nr. Porto I. Eine Ausgabe einer 60 Centimes Portomarke erfolgte erst 1871 in Farbe gelbbraun.



An der 1091. Siegel Auktion vom 22. Januar 2015 in NY wurde ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 47 für 2‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Mit diesem Beitrag haben wir seit Beginn dieses Threads im September 2016 über 300 unverausgabte Einzelausgaben oder Sätze dokumentiert! Seit der letzten Übersicht mit 205 Ausgaben vom 04.03.2018 in Beitrag [#296] kamen 95 Neue dazu. Also höchste Zeit, eine aktualisierte Übersicht zu erstellen:









Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin de Matin Am: 18.11.2018 19:39:00 Gelesen: 319544# 399 @  
@ merkuria [#127]

Zu den nicht verausgabten Marken von Serbien aus dem Jahr 1915 Mi-Nummer I - V gibt es noch einen nicht verausgabten Fehldruck der 15 Para Marke in der Farbe der 25 Para.

Das Klischee der 15 Para befindet sich im Bogen der 25 Para-Marke. Die Mi-Nummer ist I.F



Ein vergleichbarer Viererblock, allerdings mit dem Fehldruck links unten, wurde am 16/17 Oktober 2018 bei Cherrystone mit 475 Dollar zugeschlagen.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 20.11.2018 00:13:31 Gelesen: 319363# 400 @  
@ merkuria [#398]

Ich gratuliere herzlich zu dieser tollen Fleiss-Arbeit!

1862 gab das Fürstentum Rumänien seine ersten Briefmarken heraus. Zuvor hatte nur das Fürstentum Moldau eigene Marken (2 Ausgaben, beide 1858), hingegen das Fürstentum Muntenien (Walachei) hatte keine Marken. 1859 schlossen sich die beiden Fürstentümer zusammen und nahmen anfangs 1862 den Namen "Rumänien" an. Kurz darauf wurden die ersten Briefmarken von Rumänien ausgegeben:

3 Werte:
3 Parale gelb; für Drucksachen und Zeitungen
6 Parale rot; für Briefe im Ortsbereich
30 Parale blau; für Briefe im Inlandverkehr

Die Briefmarken wurden zuerst im Hand-Einzeldruck hergestellt; das war sehr aufwändig. Man suchte nach einer besseren Lösung, doch dauerte es über zwei Jahre, bis die Marken rationeller, im Plattendruck / maschinell hergestellt werden konnte. Im Michel haben diese Marken also eine separate Nummer

8 I, 9 I, 10 I = Einzeldruck
8 II, 9 II, 10 II = Plattendruck.

Die Lieferung erfolgte aber so spät, dass die gedruckte 6 Parale-Marke Plattendruck (9 II) nicht mehr verkauft wurde.

Erst später, 1881, gelangten die (nun ungültigen) Marken in den Verkauf (Versteigerung der Marken durch das Finanzministeriums).

Die Michel 9 II ist also eine nicht ausgegebene Briefmarke von Rumänien. Anbei ein Viererblock.



Sie ist im Michel aufgeführt mit der Nummer 9 II. Bewertet ist natürlich nur die Variante "ungebraucht". Gestempelt oder auf Brief ist die Marke 9 II immer verfälscht! Es gibt viele davon.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 20.11.2018 09:11:40 Gelesen: 319337# 401 @  
Am 15. September 1951 verausgabte Kolumbien eine Flugpost-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 606-613). Dazu verwendete man die Flugpostmarken in Zeichnung 1941 (Mi Nr. 424-436) in geänderten Farben und versah diese mit einem Aufdruck eines verzierten L. Diese Marken kamen ohne den L-Aufdruck nicht an den Postschalter. Von der 5 Pesos Wertstufe (Mi Nr. 613) sind uns Marken ohne den L-Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



An der 37. Christoph Gärtner Auktion vom 16. Juni 2017 wurde ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten unter Los Nr. 8809 für 200 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.11.2018 08:46:01 Gelesen: 319044# 402 @  
1941 plante das mailaiische Sultanat Negri Sembilan eine Farbänderung der 8 Cent Wertstufe aus der Freimarkenausgabe (Mi Nr. 20-38). Die 8 Cent Wertstufe grau (Mi Nr. 28) wurde dazu in scharlachrot hergestellt, kam aber infolge des japanischen Einmarsches nicht mehr an die Postschalter und blieb somit unverausgabt.

Die japanischen Besatzungstruppen verwendeten später die bestehenden Bestände und verausgabten diese am 3. April 1942 mit einem Aufdruck des Malaiischen Militärbüros (Japanische Besetzung Negri Sembalan Mi Nr. 9). Die 8 Cents Marke scharlachrot blieb somit ohne Aufdruck unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand, listet aber die unverausgabte Marke ohne Aufdruck nicht.



Die rechte Abbildung zeigt die von Japan verausgabte Marke mit Aufdruck.

Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der 42. Argyll Etkin Auktion vom September 2018 in London unter Los Nr. 1694 für 3‘100 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin de Matin Am: 25.11.2018 20:20:16 Gelesen: 318831# 403 @  
1865 wurden in Indien Freimarken aus dem Bereich Michelnummer 17-26 mit den Aufdruck "Service" versehen, und als Dienstmarken ausgegeben (Michelnummer D16-20). Es wurden die Werte 1/2, 1, 2, 4 und 8 Anna ausgegeben; ein Wert zu 6 Anna und 8 Pies war geplant wurde aber nicht ausgegeben. Michel bezeichnet diese Marke als Dienstmarke I und bewertete diese 2003 mit 350 Euro.



Gruss
Martin
 
merkuria Am: 26.11.2018 09:50:14 Gelesen: 318708# 404 @  
1925 plante die thailändische Post eine Sonderausgabe zur vorgesehenen Eröffnung des Nationalmuseums. Dazu verwendete man die Flugpostmarken (Mi Nr. 183-190) und versah diese mit einem 3- zeiligen Aufdruck 2468 (=1925) / National / Museum. Diese Marken blieben jedoch unverausgabt, da die Eröffnung des Museums infolge des Todes von König Vajiravudh (Rama VI) abgesagt wurde. Die Briefmarken wurden auch später nie an das Publikum verkauft und nur 1928 in verschiedenen Postämtern von Bangkok zu internen Abrechnungszwecken verwendet. Der Michel Katalog schildert diese Tatsache in einer Fussnote, listet diese Unverausgabten aber nicht.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 26./27. Kelleher & Rogers Auktion vom Oktober 2018 in Hongkong unter Los Nr. 1794 für 2‘800 HK$ (ca. 315 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.11.2018 09:12:13 Gelesen: 318244# 405 @  
1979 plante Nicaragua eine Sonderausgabe mit 8 Werten anlässlich des 100. Geburtstags von Albert Einstein. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt.

Am 7. April 1980 fanden diese unverausgabten Marken Verwendung bei der Herstellung einer kombinierten Sonderausgabe zum Jahr des Kindes sowie zur Teilnahme Nicaraguas an den Olympischen Spielen (Mi Nr. 2091-2098). Dazu wurden die Unverausgabten mit einem entsprechenden Aufdruck versehen und ausgegeben, Marken ohne Aufdruck kamen nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog weist auf diesen Umstand hin, listet jedoch die Unverausgabten ohne Aufdruck nicht.




Ein kompletter Satz (8 Werte) dieser Unverausgabten ohne Aufdruck wird zurzeit für ca. 150 US$ angeboten. Die Abbildung unten rechts zeigt eine mit Aufdruck versehene, später verausgabte Marke.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.12.2018 08:58:03 Gelesen: 317934# 406 @  
Am 1. Mai 1985 verausgabte Papua Neuguinea eine Sonderausgabe mit Zeremoniellen Bauwerken (Mi Nr. 492-495). Im Vorfeld dieser Ausgabe wurden diese vier Werte in einem kleineren Format sowie ohne Währungsbezeichnung T (für Toea) produziert. Auch war für die dann ausgegebene Wertstufe 15 T ein 10 T Wert vorgesehen. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde die kleinformatige Auflage dieser Marken jedoch nie verausgabt und gesamthaft vernichtet.

Gemäss Literatur sind bei der ausführenden Druckerei 3 Hunderterbogen je Wertstufe in deren Archiven aufgetaucht und gelangten so in den Handel. Damit sind maximal 300 komplette Sätze dieser Unverausgabten verfügbar. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wird im australischen Handel zu ca. 500 A$ (ca. 320 €) angeboten. Die rechte Abbildung zeigt die endgültig verausgabten Marken.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin de Matin Am: 03.12.2018 18:40:39 Gelesen: 317787# 407 @  
Im Jahr 1900 verausgabte Indien ihre ersten Briefmarken für die britisch-indische Feldpost in China. Es wurden alle zu dieser Zeit gebräuchlichen Marken von 3 Pies bis 1 Rupie mit dem Motiv "Königin Viktoria" mit dem Aufdruck C.E.F. überdruckt. Einzig der Wert zu 1 Anna-6 Pies wurde nicht verausgabt. Im Michelkatalog wird diese unter Nr. I geführt.



Gruss
Martin
 
merkuria Am: 05.12.2018 11:41:19 Gelesen: 317748# 408 @  
Am 27. Mai 1950 verausgabte die Volksrepublik China eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 30). Dazu verwendete man eine nicht ausgegebene Marke der kommunistischen Postverwaltung von Ostchina und versah diese mit dem Aufdruck des neuen Wertes. Ohne diesen Aufdruck gelangte diese Marke nicht an den Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Die rechte Abbildung zeigt die verausgabte Marke mit Aufdruck.

Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 69. Interasia Auktion vom Juni 2018 in Hongkong unter Los Nr. 1083 für 9‘775 HK$ (ca. 950 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
shortlois Am: 05.12.2018 17:26:17 Gelesen: 317716# 409 @  
@ Heinz 7 [#111]

Die 11p Guernsey Marke ist auch gestempelt bekannt (möglicherweise ist es das abgebildete Stück, und der Stempel ist wegen der schlechten Bildqualität nicht zu erkennen).

Ich war damals zufällig auf Guernsey, als es auftauchte. Es stammte von einem vorgefertigten FDC, den das Guernsey Philatelic Bureeau an die lokale Tageszeitung geschickt hatte, um die Ausgabe anzukündigen. Der entsprechende Umschlag wurde auch dort veröffentlicht und der Brief wanderte in die Schreibtischglade des Redakteurs. Als der in Pension ging, wurde der Inhalt der Lade, alles ähnliche FDCs mehrerer Jahre, an einen lokalen Antiquitätenhändler verkauft. In der Folge kam der Umschlag dann in private Hände und die Marken wurden im Wasserbad abgelöst. Nur durch Zufall entdeckte der neue Besitzer beim Einsortieren des Stückes in sein Steckalbum, dass der Wert nicht mit seinen bereits vorhandenen Marken übereinstimmte. Das ganze war seinerzeit ein großes Thema auf Guernsey. Damals waren die lokalen Briefmarkenausgaben dort noch ein beliebtes Hobby. Davon ist heute nicht viel geblieben.
 
merkuria Am: 08.12.2018 09:34:28 Gelesen: 317590# 410 @  
2003 beabsichtigte der Iran die Herausgabe einer Sonderausgabe zu Ehren des Gewichthebers Hossein Rezadeh [1] . Dieser hält bis heute den offiziellen Weltrekord im Stoßen und wird auf der vorgesehenen Briefmarke als der stärkste Mann der Welt bezeichnet. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde jedoch auf eine Ausgabe verzichtet und die Marke blieb somit unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der David Felman Auktion vom Dezember 2018 in Zürich unter Los Nr. 20516 zu einem Schätzpreis von 150-200 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hossein_Rezazadeh
 
merkuria Am: 11.12.2018 08:45:30 Gelesen: 316943# 411 @  
Im Mai 1945 verausgabte die sowjetische Zone in Österreich eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 660-663). Dazu verwendete man Marken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 784-827) und versah diese mit einem diagonalen Aufdruck Österreich. Dabei waren auch die Wertstufen 30 und 42 Pfennige mit Aufdruck einer Rosette zur Ausgabe vorgesehen. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. E IV und G IV.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser zwei Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 4. Dezember 2018 in NY unter Los Nr. 4178 für 5‘000 US$ angeboten und für 21‘000 US$ + Aufgeld verkauft!

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Jacques
 
merkuria Am: 14.12.2018 10:30:03 Gelesen: 316672# 412 @  
Die 1918 ausgerufene Volksrepublik der Westukraine verausgabte bis 1919 ihre eigenen Briefmarken. Dazu verwendete man Marken von Österreich und versah diese mit entsprechenden Aufdrucken. Für den Juli 1919 wurden eigene Marken in Wien bestellt, welche diese Aufdruckausgaben ablösen sollten. Das Gebiet der Westukraine wurde im Juli 1919 jedoch durch Polen besetzt, weshalb diese Marken nicht mehr an die Postschalter gelangten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. X – XXI.



Ein ungebrauchter, geschnittener Satz im Viererblock (ohne die 12 Schahiw Wertstufe) dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2018 in NY unter Los Nr. 5390 für 700 US$ + Aufgeld verkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 17.12.2018 09:29:43 Gelesen: 316482# 413 @  
Am 25. Juni 1960 verausgabte Macao eine Sonderausgabe zum 500. Todestag Heinrichs des Seefahrers (Mi Nr. 416). Die verausgabte Marke weist einen Nennwert von 2 Pataca aus.

Von diesem Motiv ist uns eine 5 Pataca Wertstufe in gleicher Zeichnung bekannt geworden, welche jedoch nie verausgabt wurde. Ob diese Unverausgabte zusammen mit der ausgegebenen Marke oder später produziert wurde, ist nicht bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der chinesische Yang Katalog listet diese unter Yang C409 var.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 74. Interasia Auktion vom 12. Dezember 2018 in Hongkong unter Los Nr. 3475 für 5000 HK$ (ca. 560 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 20.12.2018 09:15:02 Gelesen: 316316# 414 @  
Nach der Kapitulation der Japaner wurde die Post der ehemaligen japanischen Besatzungsmacht in den Malaiischen Staaten durch die Britische Militärverwaltung übernommen.

Im Oktober 1945 verausgabte die Britische Militärverwaltung eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 1-15). Dazu verwendete man die Ausgaben der Straits Settlements von 1936/37 und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck BMA / MALAYA. Für die 8 Cents Wertstufe (Mi Nr. 6) wurden die bereits vorhandenen Marken mit Farbänderung in scharlach verwendet. Marken in der ursprünglichen Farbe grau wurden auch mit dem Aufdruck versehen, jedoch nie ausgegeben. Der Michel Katalog liste diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 347. Status International Auktion vom 6. Dezember 2018 in Sydney/Australien unter Los Nr. 3033 für 450A$ (ca. 285 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 23.12.2018 09:55:22 Gelesen: 316094# 415 @  
1897 verausgabte Deutsch-Südwestafrika eine Freimarkenausgabe mit den Wertstufen 3, 5, 10 und 20 Pf (Mi Nr. 1-4). Zwei weitere Wertstufen zu 25 und 50 Pf waren vorbereitet, wurden jedoch amtlich nicht ausgegeben. Diese beiden unverausgabten Wertstufen kommen später auch aus für Sammlerzwecke in Berlin verkauften Beständen in wenigen Exemplaren als echt verwendet vor (Mi Nr. I-II). Die 50 Pf Wertstufe wurde in diesem Thread bereits unter [#365] vorgestellt.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 25 Pf wurde an der 347. Status International Auktion vom 6. Dezember 2018 in Sydney/Australien unter Los Nr. 2458 für 120 A$ (ca. 75 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 26.12.2018 17:02:40 Gelesen: 315864# 416 @  
Im Januar/Juni 1944 verausgabte Kroatien eine Zwangszuschlagsausgabe zugunsten der Kriegshilfe (Mi Nr. 3-7). Die Ausgabe umfasste die Wertstufen 1, 2, 5, 10 und 25 Kuna.

Zwei weitere Wertstufen zu 30 und 60 Kuna waren vorbereitet, wurden jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog erwähnt diese Unverausgabten in einer Fussnote, listet sie jedoch nicht.



Ein ungebrauchtes Paar der unverausgabten 60 Kuna wurde an der 347. Status International Auktion vom 6. Dezember 2018 in Sydney/Australien unter Los Nr. 2483 für 150A$ (ca. 95 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 29.12.2018 08:52:27 Gelesen: 315604# 417 @  
Am 16. Oktober 1969 verausgabte Macao eine Sonderausgabe zum 400. Jahrestag der Gründung der Santa Casa da Misericordia de Macau (Mi Nr. 448). Die verausgabte Marke weist einen Nennwert von 50 Avos aus.

Von diesem Motiv ist uns eine 10 Avos Wertstufe in ähnlicher Zeichnung bekannt geworden, welche jedoch nie verausgabt wurde. Ob diese Unverausgabte zusammen mit der ausgegebenen Marke oder später produziert wurde, ist nicht bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der chinesische Yang Katalog listet diese unter Yang U5.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 74. Interasia Auktion vom 12. Dezember 2018 in Hongkong unter Los Nr. 3484 für 16‘100HK$ (ca. 1‘820 €) + Aufgeld verkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 01.01.2019 10:22:16 Gelesen: 315297# 418 @  
1919 verausgabte die russische Nordwest-Armee unter General Judenitsch eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-14). Dazu verwendete man russische Marken verschiedener Ausgaben (ex Mi Nr. 65-130) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck Nordwest-Armee.

Zu dieser Ausgabe waren 8 weitere Werte mit Aufdrucken zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I, IIa, IIb, IIc, IId, A IId, IIe und IIf.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung der Mi I, IIa, IIb, 2IIc und IIe dieser Unverausgabten wurde an der 80. Raritan Auktion vom 15. Dezember 2018 in Dayton/USA unter Los Nr. 1059 für 240 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 04.01.2019 09:04:53 Gelesen: 314795# 419 @  
1920 verausgabte die Regierungskommission für das Saargebiet seine erste eigene Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-17). Dazu verwendete man Marken des deutschen Reiches (ex Mi Nr. 84-104) und versah diese mit einem Aufdruck Sarre sowie der Durchbalkung der alten Landesbezeichnung. Ausgegeben wurden Wertstufen von 2 Pf – 1 Mark.

Für diese Ausgabe war auch eine Wertstufe zu 3 Mark mit Aufdruck vorbereitet, wurde jedoch nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Nr. A 17.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 367. Heinrich Köhler Auktion vom 29. September 2018 unter Los Nr. 6399 für 5`000 € angeboten und für 16‘000 € + Aufgeld verkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 07.01.2019 00:07:46 Gelesen: 314496# 420 @  
Diese Unverausgabte wurde in Beitrag [#192] bereits ausführlich vorgestellt. Da diese Marke jedoch äusserst selten angeboten wird, möchte ich den aktuellsten Verkauf vom September 2018 hier nicht unerwähnt lassen:

Losbeschreibung:

Nicht ausgegeben: 5 Pfg. gelb, Type I mit Wasserzeichen 1 W und gez. L 11 (Feld 80), postfrisch mit leichter Fingerspur, tadellos, einer der großen Bauten-Seltenheiten, unsigniert mit Fotoattest Novak BPP (1991) (Mi. 11.000,-)



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 367. Heinrich Köhler Auktion vom 29. September 2018 unter Los Nr. 2341 für 4`000 € angeboten, erbrachte aber einen Verkaufspreis von 22‘000 € + Aufgeld!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.01.2019 10:18:18 Gelesen: 314105# 421 @  
Am 20. März 1912 verausgabte die Republik China eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 86-93). Dazu verwendete man Marken der kaiserlichen Post (ex Mi Nr. 60-78) und versah diese mit einem Aufdruck. Zur Ausgabe gelangten die Wertstufen 1, 3, 7, 16 und 50 Cents sowie 1, 2 und 5 $.

Zu dieser Ausgabe waren jedoch noch weitere 7 Wertstufen zu ½ , 2, 4, 5, 10, 20 und 30 Cents vorbereitet, welche jedoch unverausgabt blieben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, der chinesische Chan Katalog führt diese unter Chan RPN1-RPN7.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser 7 Unverausgabten wurde an der 75. Interasia Auktion vom 10. Dezember 2018 in Hongkong unter Los Nr. 481 für 69‘000 HK$ (ca. 7‘900 €) + Aufgeld verkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 13.01.2019 10:16:17 Gelesen: 313695# 422 @  
Zur Hochzeit des japanischen Kronprinzen Hirohito plante die kaiserliche Post Japans eine Sonderausgabe für den November 1923. Im September 1923 suchte jedoch ein schweres Erdbeben Japan heim und die ganze bereits fertiggestellte Ausgabe wurde dabei samt den Druckplatten vernichtet. Eine Ausgabe konnte somit nicht erfolgen. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – IV.

Eine unbekannte Anzahl Sätze, die bereits vor dem Erdbeben an die japanischen Mandatsinseln (Marschall-, Karolinen- und Marianeninseln) verschickt worden waren, wurden zurückgerufen und am Tage vor der verschobenen Hochzeit, am 25. Januar 1924 an hochgestellte Persönlichkeiten verschenkt.




Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 38. Christoph Gärtner Auktion vom Oktober 2017 unter Los Nr. 8451 für 12‘500 € + Aufgeld verkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 16.01.2019 09:19:46 Gelesen: 313336# 423 @  
1955 plante Macao eine Sonderausgabe anlässlich des 400. Jahrestags der Inbesitznahme Macaos durch Portugal. Aus mir nicht bekannten Gründen verzichtete man auf diese Ausgabe und die bereits produzierte Auflage sollte vernichtet werden. Trotzdem gelangten wenige Sätze in den Handel, wo sie sehr selten angeboten werden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im chinesischen Yang Katalog werden sie unter Yang Nr. U5 aufgeführt.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 75. Interasia Auktion vom 12. Dezember 2018 in Hongkong unter Los Nr. 3473 für 195‘500 HK$ (ca. 22‘000 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.01.2019 09:16:20 Gelesen: 312974# 424 @  
Im Mai 1923 verausgabte die Sowjetunion eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 215-219). Der 20 Rubel Höchstwert wurde dabei in der Farbe braunlila ausgegeben. Diese Wertstufe wurde auch in den Farben blaugrau und violettschwarz hergestellt, jedoch nie verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten als Probedrucke (Mi Nr. 219A P b+c).



Zwei ungebrauchte Exemplare dieser Unverausgabten in den beiden Farbtönen blaugrau und violettschwarz wurden an der Cherrystone Auktion vom 9. Januar 2019 in NY unter Los Nr. 1307 für zusammen 210 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Mondorff Am: 19.01.2019 12:10:54 Gelesen: 312938# 425 @  
Zu einer geplanten Ausstellung im luxemburgischen Bad Mondorf (Mondorf-les-Bains) war die Ausgabe einer Marke zu 2 Fr. in graublauer Farbe vorgesehen - nach einer Zeichnung des Kunstmalers Hans Zaug aus Gerzensee in der Schweiz:

Die Allegorie "Eine weibliche Gestalt lässt sich Wasser über die ausgestreckten Arme laufen", ein Sinnbild für das Mondorfer Heilwasser.



Infolge der gespannten internationalen Lage fand die vorgesehene Briefmarkenausstellung in Mondorf vom 3. bis 17. September 1939 jedoch nicht statt.

Was aber nun tun mit den 100.000 Marken die schon von der Druckerei Courvoisier geliefert waren?

Die Marken (Mi.-Nr. 342) wurden (mit Aufdruck der Luxemburger Druckerei Linden) und Zuschlag von 50 C. ab 1.3.1940 zu Wohltätigkeitszwecken verkauft.



Ohne Aufdruck mit dem Antituberkulose-Kreuz und dem Zuschlag von 50 C. wird die graublaue Marke (gezähnt oder ungezähnt) wohl nur in den (inzwischen verkauften) Archiven der Druckerei Corvoisier, im Archiv der UPU oder im Postarchiv zu finden sein.

Die Marke ohne Aufdruck wurde nie ausgegeben.



Viererblock der Marke ohne Aufdruck aus dem Bestand Courvoisier.

Schönen Gruß
DiDi
 
merkuria Am: 22.01.2019 00:13:44 Gelesen: 312502# 426 @  
Am 4. August 1883 verausgabte Thailand seine ersten Freimarken mit den Wertstufen 1 Solot, 1 Att, 1 Sio, 1 Sik und 1 Salung (= ¼ Baht) (Mi Nr. 1-5). Eine weitere Wertstufe zu 1 Fuang (= 1/8 Baht) wurde auch produziert, jedoch nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte mit Mi Nr. I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 27. Kelleher & Rogers Auktion vom 27. Oktober 2018 in Hongkong unter Los Nr. 1762 für 9‘000 HK$ (ca. 1‘000 €) + Aufgeld verkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 25.01.2019 09:21:03 Gelesen: 311944# 427 @  
Für den 17. Februar 1962 plante Mauretanien eine Sonderausgabe für die Weltflüchtlingshilfe. Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1960 (Mi Nr. 173-175) und versah diese mit dem Aufdruck des entsprechenden UNO-Emblems und dem Text AIDE AUX REFUGIES. Diese Marken blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. III-V.

Für den 7. April 1962 plante Mauretanien eine weitere Sonderausgabe für die Bekämpfung der Malaria. Dazu verwendete man Flugpostmarken der Ausgabe 1961 (Mi Nr. 178-179) und versah diese mit dem Aufdruck des entsprechenden WHO-Emblems und dem Text LE MONDE UNI CONTRE LE PALUDISME. Diese Marken blieben ebenfalls unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. VII-VIII.

Diese Unverausgabten müssen in grossen Mengen in den Handel gelangt sein, wie die Angebote an der 10. Auction Galleries Auktion vom 1. Dezember 2018 in Hamburg zeigen:



Ein Lot mit 500 Sätzen der Mi Nr. III-V (Mi Kat. Wert 15‘000 €) wurde unter Los 6711 für 750 € angeboten, blieb aber unverkauft.



Ein Lot mit 125 Sätzen der Mi Nr. VII-VIII (Mi Kat. Wert 4‘500 €) wurde unter Los Nr. 6714 für 400 € angeboten und blieb ebenfalls unverkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 28.01.2019 12:26:27 Gelesen: 311532# 428 @  
Die britische Kolonie Basutoland (heute Lesotho) verausgabte am 14. Februar 1961 eine Freimarkenausgabe infolge der Währungsumstellung auf den südafrikanischen Rand (Mi Nr. 61-71). Dazu verwendete man die Freimarken von 1954 (Mi Nr. 46-56) und versah diese mit einem Aufdruck der neuen Wertbezeichnung in Cents und Rand.

Mit Ausnahme des 1 Cent Aufdruckes waren alle anderen Aufdrucke ohne einen Punkt hinter dem c vorgesehen. Gemäss Literatur wurde nur ein einziger Bogen (50 Ex. ?) der 2 Cents irrtümlich mit einem Punkt hinter dem c überdruckt. Der Irrtum wurde sofort bemerkt und dieser Aufdruck mit Punkt blieb unverausgabt. Wie dieser Bogen in den Handel gelangt ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich persönlich vermute, dass mehr als nur ein Bogen falsch überbedruckt wurde, anders kann ich mir den relativ tiefen Verkaufspreis nicht erklären. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der Stanley Gibbons führt diese unter Nr. SG 60var.



Die Firma Filat AG in Zürich bietet in ihrer Festpreisliste vom Oktober 2018 diese Unverausgabte postfrisch sowie in gestempelter Erhaltung an: Ein postfrisches Exemplar wird zu 350 CHF (Los Nr. 6032), ein gestempeltes Exemplar zu 325 CHF (Los Nr. 6033) angeboten.

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Jacques
 
merkuria Am: 30.01.2019 00:05:07 Gelesen: 311253# 429 @  
1902/1904 verausgabten die deutschen Auslandspostämter in der Türkei eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 12-23). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reiches (Mi Nr. 55-66) und versah diese mit einem Aufdruck der Wertbezeichnung in türkischer Währung in Type I (A oben spitz) und Type II (A oben mit Dach). Nebst den verausgabten Marken wurden sechs weitere Wertstufen mit Aufdruck Type II vorbereitet, jedoch nie ausgegeben. Michel listet diese Unverausgabten unter Nr. I–VI. Die Unverausgabten I–V wurden bereits in Beitrag [#299] vorgestellt. Der Vollständigkeit halber, hier noch die ausstehende VI der 15 Piaster auf 3 Mark.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 101. Gert Müller Auktion vom 23. November 2018 unter Los Nr. 4605 für 10`000 € angeboten, blieb jedoch auch im Nachverkauf unverkauft!

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Jacques
 
merkuria Am: 08.02.2019 09:20:36 Gelesen: 309345# 430 @  
Am 1. März 1920 verausgabte die Regierungskommission des Saargebietes eine Freimarkenausgabe für den ehemals bayrischen Teil (Pfalz) des Saargebietes (Mi Nr. 18-31). Dazu verwendete man Marken von Bayern (ex Mi Nr. 94-115) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck SARRE sowie Durchbalkung der Landesbezeichnung Bayern.

Nebst den verausgabten Wertstufen waren auch die Wertstufen zu 2, 3 und 7 ½ Pfennig sowie 20 Mark zur Ausgabe vorgesehen. Gemäss Literatur kamen diese vier Wertstufen nie an den Postschalter. Lediglich die Hauptkasse des Hauptpostamtes Saarbrücken 3 gab wenige Stücke der Pfennigwerte (Mi Nr. A31 – C31) an bevorzugte Privatpersonen ab.

Bei der 20 Mark (Mi Nr. D31) ist die Situation gemäss Literatur nochmals etwas anders: Ein bei der Saarbrücker Postverwaltung vorhandenes 16er-Bogenteil der 20 Mark Bayern wurde in wohlgemeinter Dienstausübung und in Erwartung weiterer Lieferungen an 20 Mark-Briefmarken amtlich überdruckt. Zwischenzeitlich erging jedoch eine klare Dienstanweisung, nur Briefmarken bis zum Nennwert von 10 Mark zu überdrucken. Die nun vorhandenen 16 überdruckten Werte der 20 Mark wurden in Saarbrücken postintern verbraucht und verrechnet. Einige Stücke wurden an hochgestellte Persönlichkeiten abgegeben oder an die Postämter in Homburg und St. Ingbert gesandt. Auf jeden Fall beträgt die Gesamtzahl dieser Unverausgabten nur 16 Exemplare, davon sind 2 gestempelte bekannt! Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten als Teilauflage unter Mi Nr. A31 – D31.



Eine Zusammenstellung der drei unverausgabten Pfennigwerte wird zur Zeit als Festpreisangebot vom Fachhändler Christian E. Geigle unter Los Nr. 0003439028 für 1`350 € angeboten.



An der 42. Gärtner Auktion vom 17. Oktober 2018 wurde ein postfrisches Eckrandstück der 20 Mark Rarität unter Los Nr. 15820 für 160‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.



An der 31. Gärtner Auktion vom Juni 2015 wurde ein gestempeltes Exemplar der 20 Mark Rarität auf Briefstück unter Los Nr. 14626 für 500‘000 € angeboten und blieb ebenfalls unverkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 11.02.2019 09:16:29 Gelesen: 309006# 431 @  
Auf Initiative von Oberst Göhring wurden bei der Heeresgruppe E ohne die Genehmigung des Armeefeldpostmeisters im Mai 1944 Päckchen-Marken zur Ausgabe vorbereitet. Dazu verwendete man italienische Militärpostmarken (Mi Nr. 4,5,7 und 15) und versah diese mit einem fünfzeiligen Überdruck Soldaten- / Päckchen / Hakenkreuz / Front- / Heimat. Diese Marken sollten die Klebezettel „Zollfreie Monatssendung“ ablösen.

Nachdem das OKW (Oberkommando der Wehrmacht) die Unzulässigkeit dieser geplanten Marken im Heeresverordnungsblatt verfügt hatte, blieben diese Marken unverausgabt. Trotzdem gelangten einige wenige Exemplare in den Handel, auch sind Belege mit abgestempelten Marken bekannt geworden. Der Michel listet diese Unverausgabten unter Feldpost Saloniki Nr. I – VI.





An der 382. Götz Auktion vom 30. Januar 2019 wurde eine Zusammenstellung von drei dieser Unverausgabten im Viererblock unter Los Nr. 4196 für 4‘500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.02.2019 09:04:55 Gelesen: 308670# 432 @  
Am 30. Dezember 1992 verausgabte Indien eine Sonderausgabe mit dem Motiv des Shahin- Wanderfalken (Mi Nr. 1376). Im Vorfeld dieser Ausgabe wurde diese Marke mit einer fehlerhaften Bezeichnung des Vogels gedruckt. Nach Feststellung dieses Fehlers wurde die unbekannte Anzahl bereits gedruckter Marken sofort vernichtet und in einer korrigierten Version neu produziert. Gemäss Literatur ist bis heute nur ein einziges Exemplar der unverausgabten Marke im Handel aufgetaucht. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Das rechte Bild zeigt die korrigierte verausgabte Marke.



An der 13. Drei Löwen Auktion vom 20. November 2018 in Freiburg wurde eine Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 6240 für 7‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.02.2019 00:24:46 Gelesen: 308258# 433 @  
Am 30. November 1940 verausgabte die Schweiz die Pro Juventute Wohltätigkeitsausgabe (Mi Nr. 373-376). Auf der 5 Rappen Wertstufe ist der Dichter Gottfried Keller abgebildet (Mi Nr. 373). Bei der Drucklegung bemerkte man, dass das Geburtsjahr des Dichters mit 1818 falsch angegeben war. Nach Feststellung dieses Fehlers wurde die unbekannte Anzahl bereits gedruckter Marken sofort vernichtet und in einer korrigierten Version mit korrektem Geburtsjahr 1819 neu produziert.

Gemäss Literatur sollen 3 Bogen zu je 50 Ex, also total 150 Exemplare der Vernichtung entgangen und in unbekannter Anzahl in den Handel gelangt sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 373 I, der Schweizer Briefmarkenkatalog SBK listet sie unter Nr. J93.Ab.



An der 101. Gert Müller Auktion vom 23. November 2018 in Ettlingen wurde eine Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 4286 für 1‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.02.2019 08:45:26 Gelesen: 307792# 434 @  
1941 wurde von den deutschen Besatzungsbehörden eine Freimarkenausgabe für die Stadt Luga (Gebiet St. Petersburg) vorbereitet. Dazu verwendete man Marken der Sowjetunion und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes. Am 18. Oktober 1941 erging ein Verbot zur Verausgabung dieser bereits hergestellten Marken. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter den Besatzungsausgaben für Russland unter Mi Nr. Luga I-V.



An der 72. HBA Auktion vom 1. November 2018 in Hamburg wurde ein kompletter Satz dieser Unverausgabten unter Los Nr. 2374 für 300 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.02.2019 09:46:37 Gelesen: 307346# 435 @  
Am 12. Dezember 1963 verausgabte Monaco eine Sonderausgabe zum Gewinn der französichen Fussballmeisterschaft durch den AS Monaco (Mi Nr. 747). Dazu wurde die 4 Centimes Marke innerhalb der Serie zum 100. Jahrestag des britischen Fussballverbandes mit einem 3 zeiligen Aufdruck Championnat / 1962-1963 / Coupe de France versehen. Diese 4 Centimes Wertstufe kam ohne diesen Aufdruck nicht an den Schalter. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl dieser Marke ohne Aufdruck in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. III.



An der 11. Auction Galleries Auktion vom 1. Februar 2019 in Hamburg wurde ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 1542 für 350 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.02.2019 09:07:57 Gelesen: 306902# 436 @  
1947 verausgabte Peru eine Sonderausgabe zum 1. Nationalen Fremdenverkehrskongress in Lima (Mi Nr. 451-455). Dazu verwendete man unverausgabte Marken von 1944 und versah diese mit einem vierzeiligen Aufdruck Habilitada / I. Congreso / Nac. De Turismo / Lima 1947. Diese Marken wurden ohne diesen Aufdruck nicht ausgegeben. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl mit Marken ohne Aufdruck in den Handel. Der Michel Katalog weist auf die unverausgabten Marken hin, listet sie aber nicht.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 1848. Guillermo Jalil-Philatino Auktion vom 27. Dezember 2018 in Buenos Aires unter Los Nr. 1014 für 303 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.03.2019 09:35:28 Gelesen: 306531# 437 @  
Mit Erscheinen der ersten Briefmarke Grossbritanniens, der Penny black, plante die Postbehörde gleichzeitig die Verausgabung von speziellen Dienstmarken. Dazu wurden 3233 Bogen à 220 Ex hergestellt, welche anstelle der beiden Verzierungen in den oberen Eckkästchen generell die Bezeichnung V (links) und R (rechts) erhielten. Nachdem diese Idee von Dienstmarken aber nicht realisiert wurde, entschloss man sich 1843 zur Vernichtung der gesamten Auflage.

Gemäss Literatur blieb eine kleine unbekannte Anzahl dieser Marken von der Vernichtung verschont. Diese wurden für postinterne Dokumentationszwecke verwendet. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. Dienst I.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 20. Februar 2019 in New York unter Los Nr. 3589 für 28‘000 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft. Ein ungebrauchtes Einzelstück dieser Unverausgabten wurde an der gleichen Auktion unter Los Nr. 3588 für 7‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.03.2019 09:21:14 Gelesen: 306083# 438 @  
Am 30. November 1952 verausgabte Israel eine Portomarkenausgabe (Mi Nr. Porto 12-20). Nebst den verausgabten Wertstufen zu 5, 10, 20, 30, 40, 50, 60, 100 und 250 Pruta (1 Pruta = 1/1000 israelisches £) war 1959 auch eine Wertstufe zu 1000 Pruta (= 1 Isr. £ vorgesehen). Infolge der auf den 1.Januar 1960 vorgesehenen Währungsumstellung blieb diese Wertstufe jedoch unverausgabt. Gemäss Literatur wurde die gesamte Auflage bis auf einen Bogen zu 40 Exemplaren vernichtet.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 46. Tel Aviv Stamps LTD Auktion vom 22. Januar 2019 unter Los Nr. 352 für 1‘400 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Baber Am: 05.03.2019 17:19:46 Gelesen: 305946# 439 @  
Süd-Sudan: Marke für den Präsidenten Salva Kiir Mayardit. Angeblich wurde ihm diese Marke bei seinem Besuch in China überreicht, aber nie offiziell ausgegeben.



Gruß
Bernd
 
merkuria Am: 05.03.2019 18:13:22 Gelesen: 305929# 440 @  
@ Baber [#439]

Die Marke ist sehr umstritten und wurde in einem eigenen Thread betreffend Marken des Süd-Sudan hier auch schon besprochen:

https://www.philaseiten.de/beitrag/186405

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.03.2019 00:32:00 Gelesen: 305744# 441 @  
1916 plante die Post von San Marino die Ausgabe einer Zuschlagsausgabe für das Rote Kreuz (Pro Croce Rossa). Der Satz sollte zwei Werte umfassen, nämlich 10+5 und 20+5 Centesimi. Aus mir nicht bekannten Gründen wurden diese Marken jedoch nie verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im italienischen Catalogo Enciclopedico Italiano Francobolli CEI werden sie unter Nr. 50 A + B aufgeführt.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten im Viererblock wurde an der 11. Auction Galleries Auktion vom 2. Februar 2019 in Hamburg unter Los Nr. 1733 für 400 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.03.2019 00:20:46 Gelesen: 304704# 442 @  
Zwischen 1924 und 1950 verausgabte Brunei die Freimarken-Ergänzungswerte 6 und 12 Cents in neuer Zeichnung mit dem Pfahlbaudorf Kampong Ayer (Mi Nr. 55-57). 1941 war die Ausgabe einer weiteren 8 Cents Wertstufe in gleicher Zeichnung vorgesehen.

Infolge der japanischen Besetzung kam es aber nicht mehr dazu. Die japanischen Besatzer versahen die vorhandenen Marken mit einem Aufdruck und verwendeten sie als Ausgabe der japanischen Besatzungsmacht (siehe Abbildung rechts, Mi Nr. Japanische Besetzung Brunei 10). Marken ohne diesen Aufdruck wurden nie verausgabt. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand, listet die Unverausgabten ohne Aufdruck aber nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 67. Phoenix Auktion vom 1. Februar 2019 in Melbourne unter Los Nr. Los Nr. 1554 für 40 A$ (ca. 26 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.03.2019 08:29:43 Gelesen: 304455# 443 @  
1944/1945 verausgabte die republikanische Post Chinas eine Paketmarkenausgabe (Mi Nr. Paket 1-5). Zu den verausgabten Wertstufen von 500, 1000, 3000, 5000 und 10‘000 CNC$ war noch eine 20‘000 CNC$ Wertstufe vorgesehen. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. Paket I.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 18. Februar 2019 unter Los Nr. 6183 für 800 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.03.2019 09:19:54 Gelesen: 304269# 444 @  
1964 plante Nordkorea die Ausgabe einer Freimarke zu 5 Chon. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde diese jedoch nie verausgabt. Trotzdem soll gemäss Literatur eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten in der an China grenzenden Provinz Hamgyong-bukto verkauft und auch verwendet worden sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein am 1. August 1968 gestempeltes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 19. Februar 2019 unter Los Nr. 8803 für 1‘600 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.03.2019 08:59:28 Gelesen: 304040# 445 @  
Im Mai 1949 verausgabte die Republik China eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1052-1055). Nebst den verausgabten Wertstufen zu 1, 2, 5 und 10 $ wurden auch kleinere Wertstufen zu 10, 16 und 50 Cents produziert. Infolge der rasenden Inflation wurden diese aber nicht benötigt und blieben deshalb unverausgabt.

Diese Bestände wurden später durch die Volksrepublik China zur Herstellung von Freimarken mittels Aufdruck des neuen Wertes verwendet (Mi Nr. VR 49-51). Der Michel Katalog verweist auf diesen Umstand, listet die ohne Aufdruck unverausgabten Marken jedoch nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 10 Cents wurde an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 18. Februar 2019 unter Los Nr. 6175 für 70 € + Aufgeld verkauft. Die rechte Abbildung zeigt die später aus diesen Beständen hergestellte Marke Mi Nr. 51 der Volksrepublik.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 16 Cents wurde an der gleichen Auktion unter Los Nr. 6176 für 60 € angeboten, blieb jedoch unverkauft. Die rechte Abbildung zeigt die später aus diesen Beständen hergestellte Marke Mi Nr. 49 der Volksrepublik.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.03.2019 08:45:14 Gelesen: 303846# 446 @  
1903/1904 verausgabte das malaiische Sultanat Johore eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 38-44). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1896 (ex Mi Nr. 26-37) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes. Nebst den verausgabten Werten wurde auch eine Wertstufe 50 Cents auf 4 $ hergestellt. Diese blieb jedoch aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 19. Februar 2019 unter Los Nr. 9139 für 2‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.04.2019 11:07:15 Gelesen: 303717# 447 @  
In Erwartung einer Erhöhung der Postgebühren bereitete die britische Post 1860 eine Freimarkenausgabe zu 1 ½ Pence in lilarosa auf bläulichem Papier vor. Die Gebührenerhöhung fand nicht statt, aber 10‘000 Bogen dieser vorgesehenen Marke waren bereits gedruckt und wurden vernichtet. Gemäss Literatur ist nicht bekannt, wie und wie viele dieser Marken der Vernichtung entgingen. Der hier vorgestellte Sechserblock ist die grösste bekannte Einheit dieser Unverausgabten in Privathand. Auch sind uns drei oder vier postalisch verwendete Exemplare dieser Unverausgabten bekannt. Der Michel Katalog listet diese mit Mi Nr. III.

1870 erfolgte die Ausgabe dieser Marke ab den bestehenden Druckplatten, jedoch in geänderter Farbe karminrot (siehe Abbildung rechts, Mi Nr. 37).



Ein ungebrauchter Sechserblock dieser Unverausgabten wurde an der Robert A. Siegel Auktion vom 19. März 2019 in New York unter Los Nr. 3023 für 24‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.04.2019 00:12:40 Gelesen: 303405# 448 @  
1949 verausgabte die Republik China eine Freimarkenausgabe. In Ermangelung von Briefmarken in geeigneten Wertstufen verwendete man Steuermarken und versah diese mit einem dreizeiligen, neuen Wertaufdruck (Mi Nr. 981-1009). Nebst den ausgegebenen Wertstufen bis 2000 CNC$ war auch eine Wertstufe 5‘000 CNC$ auf 100 CNC$ bereitgestellt, welche aber nie ausgegeben wurde. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. VIII.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 18. Februar 2019 unter Los Nr. 6167 für 190 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.04.2019 08:59:56 Gelesen: 302968# 449 @  
Am 18. November 1989 verausgabte Mexiko eine Sonderausgabe mit einer Maske der Zapoteca Kultur (Abbildung rechts, Mi Nr. 2149). Im Vorfeld dieser Ausgabe wurde bereits eine Marke in ähnlicher Gestaltung, aber in vorherrschend blauer Farbe produziert. Diese missfiel jedoch den Postbehörden und blieb deshalb unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Abbildung links zeigt die Unverausgabte, rechts die verausgabte Marke.

Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 5034. Michael Rogers Online-Auktion (gehört zum US-Auktionshaus Kellerher) vom 3. Februar 2019 unter Los Nr. 6757 für 200 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.04.2019 09:01:21 Gelesen: 302569# 450 @  
Am 15. Januar / 1. Juni 1937 verausgabte Spanien eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 694-695). Dazu verwendete man Marken früherer Ausgaben (Mi Nr. 671 und 678) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes 45 Centimos.

Zu dieser Ausgabe waren zwei weitere Aufdruckausgaben zu 45 Centimos auf Mi Nr. 617 und 632 hergestellt, jedoch nicht verausgabt worden. Der Michel Katalog listet diese mit Mi Nr. VII a und VII b.



Ein Konvolut mit 210 Exemplaren der unverausgabten Mi Nr. VII a in verschiedenen Einheiten wurde an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 19. Februar 2019 unter Los Nr. 14697 für 800 € (unter 4 € pro Stück!) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.04.2019 09:20:28 Gelesen: 302088# 451 @  
1947/1948 verausgabte Taiwan eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 40-55). Nebst den ausgegebenen Werten wurden zwei weitere Wertstufen zu 0.30 und 7.50 Taiwan $ hergestellt und zur Ausgabe vorbereitet. Infolge Änderung der Posttarife blieben diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand, listet diese Unverausgabten aber nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 28. Kelleher & Rogers Auktion vom 15. März 2019 in Hongkong unter Los Nr. 538 für 5‘000 HK$ (ca. 560 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.04.2019 08:33:11 Gelesen: 301686# 452 @  
Diese Unverausgabte wurde bereits in Beitrag [#430] eingehend vorgestellt. Aus aktuellem Anlass möchte ich jedoch nochmals auf diese Rarität zurückkommen:

Wie schon berichtet, existieren von dieser Unverausgabten nur zwei gestempelte Exemplare auf Briefstück. Eines davon wurde an der 31. Gärtner Auktion vom Juni 2015 für 500‘000 € angeboten, blieb aber unverkauft.




Das zweite bekannte gestempelte Exemplar wurde nun an einer Schlegel Sonderauktion vom 8. Februar 2019 in Berlin unter Los Nr. 21 für 250‘000 € angeboten, blieb jedoch ebenfalls unverkauft. Auch im bis zum 28. Februar 2019 dauernden Nachverkauf fand sich kein Käufer.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
10Parale Am: 17.04.2019 15:34:12 Gelesen: 301514# 453 @  
@ merkuria [#427]

Des weiteren wurde in MAURETANIEN dieser Briefmarkensatz nicht ausgegeben: 1962, 17. Febr. Olympische Sommerspiele, Rom (1960) und Tokio (1964). MiNr. 170-171 hier mit großem Aufdruck Typ II JEUX OLYMPIQUES ... olympische Ringe ... ROME 1960 - TOKYO 1964 und neuem Wert zu 75 F.

Ein Michel-Katalog von 1999 bewertet den Satz mit 14 DM, heute schlägt er schon mit 28 Euro zu Buche, was eine Wertsteigerung von 400 Prozent bedeutet, wenn man dem Glauben schenken darf.

Liebe Grüße

10Parale


 
merkuria Am: 17.04.2019 17:16:27 Gelesen: 301492# 454 @  
@ 10Parale [#453]

Diese Unverausgabten müssen in grossen Mengen in den Handel gelangt sein, wie die Angebote an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 18. Februar 2019 zeigen:

Ein Lot mit 150 Sätzen der Mi Nr. I-II (Mi Kat. Wert 4‘200 €) wurde unter Los Nr. 30961 für 300 € angeboten, blieb jedoch unverkauft. Dies entspricht einem Satzpreis von 2 € oder ca. 7 % der Michel „Bewertung“! Was nützt hier eine Wertsteigerung im Katalog, wenn niemand bereit ist, selbst für 7 % zuzugreifen?

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.04.2019 08:31:42 Gelesen: 301247# 455 @  
Infolge ungleicher Währungen in einigen Regionen Chinas verausgabte die Republik China zwischen 1926-1948 eigene Marken für diese Gebiete. Dazu gehörte auch die Provinz Yunnan, die zwischen 1926-1933 ihre eigenen Provinzausgaben hatte. Dazu verwendete man Freimarken der Republik China (ex Mi Nr. 187-245) und versah diese mit einem Aufdruck des entsprechenden Provinznamens in chinesisch.

Zu diesem Zweck wurde 1933 auch der 6 Cents Ergänzungswert der Djunkenausgabe in braun (Mi Nr. 276) mit einem Aufdruck vorbereitet, jedoch nicht mehr ausgegeben. Der Michel Katalog verweist auf diesen Umstand, listet diese Unverausgabte aber nicht. Der chinesische Chan Katalog listet sie unter Nr. YPN1.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 28. Kelleher & Rogers Auktion in Hongkong vom 15. März 2019 unter Los Nr. 511 für 30‘000 HK$ (ca. 3‘350 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.04.2019 08:57:02 Gelesen: 300904# 456 @  
Am 5. Juni 1996 verausgabte Neuseeland eine Blockausgabe zum Thema Kindersicherheit (Mi Block 56). Im Vorfeld der Ausgabe wurde der Block in einer abweichenden Zeichnung produziert: Auf der 40 Cents Marke wurde ein Teddybär mit dem Kleinkind gezeigt. Aus mir nicht bekannten Gründen missfiel diese Darstellung und der Teddybär wurde komplett entfernt (Abbildung rechts) und die bereits hergestellten Blocks wurden vernichtet. Eine nicht bekannte Anzahl gelangte jedoch trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Nr. Block 56 I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 19. Februar 2019 unter Los Nr. 12470 für 2‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.04.2019 08:51:40 Gelesen: 300552# 457 @  
Zwischen 1946 und 1948 verausgabte die Republik China laufend Freimarken mit den durch die Inflation stetig ansteigenden Wertstufen. Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben und versah diese mit einem neuen Wertaufdruck (Mi Nr. 715-746). Nebst den ausgegebenen Wertstufen von 20 CNC$ bis 2‘000 CNC$ wurde auch eine Wertstufe 1‘000 CNC$ auf 20 Cents (auf Mi Nr. 232) bereitgestellt, welche jedoch nie ausgegeben wurde. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 18. Februar 2019 unter Los Nr. 6152 für 220 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.04.2019 00:25:21 Gelesen: 300077# 458 @  
Im Juni 1945 verausgabten die einzelnen Volksrepubliken von Jugoslawien eigene Freimarkenausgaben, so auch Slowenien (Mi Nr. 1-46). Dazu verwendete man verschiedene frühere Ausgaben deutscher und ungarischer Herkunft und versah diese mit einem Aufdruck SLOWENIJA / 9*5 / 1945 / JUGOSLAVIJA .

Dabei wurde auch der Aufdruck auf einer 4 Pf Hindenburg-Marke (Mi Nr. 514) in einer Auflage von 2‘500 Exemplaren hergestellt, jedoch nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 640. Kelleher Auktion vom 12. Dezember 2013 in New York unter Los Nr. 1388 für 80 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.05.2019 09:10:55 Gelesen: 299606# 459 @  
1885 verausgabte Ceylon eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 87 und 94). Dazu verwendete man eine unverausgabte Wertstufe 2 Rupie 50 Cents und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck des neuen Wertes One Rupee / Twelve / Cents (Mi Nr. 87 Abbildung unten links) respektive mit einzeiligem Aufdruck 1 R. 12 C (Mi Nr. 94 Abbildung unten rechts). Die dazu verwendete Marke blieb ohne einen Wertaufdruck unverausgabt. Der Michel Katalog listet die unverausgabte Marke ohne Aufdrucke nicht.





Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten ohne einen Wertaufdruck wurde an der 43. Christoph Gärtner Auktion vom 18. Februar 2019 unter Los Nr. 7296 für 315 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.05.2019 07:23:49 Gelesen: 299252# 460 @  
Für den 10. September 1967 plante die Post von Nordkorea die Herausgabe eine Sonderausgabe zum 10-jährigen Jubiläum des 1. Sowjetischen Weltraum-Satelliten. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese Marke jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese nicht, im Scott Katalog wird diese Unverausgabte in einer Fussnote nach Scott Nr. 804 erwähnt.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 81. Raritan Auktion vom 22. März 2019 unter Los Nr. 826 für 250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.05.2019 00:05:42 Gelesen: 298966# 461 @  
Am 24. Juni 1991 verausgabten die Salomonen Inseln eine Sonderausgabe anlässlich einer Kampagne für eine gesündere Ernährung (Mi Nr. 750-753).




Für diese Ausgabe waren eigentlich 5 Wertstufen vorgesehen (5, 65, 75, 80 und 90 Cents) welche durch die Druckerei Walsall Security Printers in Grossbritannien bereits hergestellt waren. Bei Auslieferung der Marken beschloss die Postverwaltung, die 65 Cents Wertstufe nicht zu verausgaben. Grund dafür waren Proteste des heimischen Süsswarenhandels!

Irrtümlich wurde eine unbekannte Anzahl Bogen der 65 Cents trotzdem an ein Postamt in Lata (553 Einwohner) versandt und dort für Geschäftspost verwendet. Bisher sind nur wenige in Lata gestempelte Exemplare in Kiloware aufgetaucht. Der Stanley Gibbons und Scott Katalog listen diese Unverausgabte, der Michel Katalog erwähnt sie nicht.



Der australische Händler Glen Stephens bietet ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten für 100 A$ an, ein Abschnitt mit 4 verwendeten Exemplaren wird zu 500 A$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.05.2019 09:28:30 Gelesen: 298465# 462 @  
1944 verausgabte Französisch-Indien eine Wohltätigkeitsausgabe für das Rote Kreuz (Mi Nr. 271). Diese Ausgabe wurde als Gemeinschaftsausgabe für alle französischen Besitzungen mit der Wertbezeichnung 5 + 20 Französische Franken konzipiert. Da in Französisch-Indien aber die Indische Rupie galt, musste diese Marke auch in dieser Währung ausgegeben werden.

Eine irrtümlich bereits in französischer Währung für das Gebiet von Französisch-Indien produzierte Marke blieb deshalb unverausgabt und wurde durch eine bildgleiche Ausgabe mit der Wertbezeichnung 3 Anna + 1 Rupie 4 Annas ersetzt.



Abbildung links zeigt die Unverausgabte, rechts die verausgabte Marke.

Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1114. Robert A. Siegel Auktion vom 9. Dezember 2015 in New York unter Los Nr. 612 für 200 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.05.2019 07:51:00 Gelesen: 298116# 463 @  
Für den 23. Januar 2014 plante Irland eine Sonderausgabe anlässlich des 100. Gründungsjahres der Irischen Bürgerwehr welche die Demonstranten für eine Unabhängigkeit des Landes von der britischen Kolonialmacht schützen sollte. Die Marke sollte das gleiche Erscheinungsbild wie die Ausgaben vom 22. August 2013 (Mi Nr. 2059-2061) haben.

Nach Versand der Ankündigungsschreiben traten aus verschiedenen Kreisen Zweifel über die authentische Abbildung des abgebildeten Mitgründers Jack White auf. Man entschloss sich deshalb, die Marke so nicht herauszugeben und vernichtete die bereits produzierte Auflage. Eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten gelangte aber trotzdem in private Hände. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der 168. Spink Auktion vom 30. Januar 2016 in New York unter Los Nr. 991 für 700 US$ + Aufgeld verkauft.



Am 17. April 2014 erschien dann eine neu gestaltete Auflage dieser Marke, bei welcher wohl das gleiche Bild der Truppe verwendet wurde, das Portrait von Jack White hingegen weggelassen wurde (Mi Nr. 2086).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.05.2019 08:54:22 Gelesen: 297735# 464 @  
Eine für 1996 geplante Freimarkenausgabe der Republik Kongo (Brazzaville) ging auf dem Weg von der Druckerei in Frankreich zur Post in Brazzaville teilweise verloren. Die Post entschloss sich dann, die gesamte geplante Ausgabe nicht zu verausgaben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – VIII. 1998 tauchten diese Marken trotzdem an den Postschaltern des Kongo auf, jedoch alle mit einem Aufdruck LÉGAL (Mi Nr. 1558-1566).




Dass Teile dieser als „verloren“ gemeldeten Unverausgabten zwischenzeitlich wieder „gefunden“ wurden, zeigt die Tatsache, dass diese heute gleich bogenweise im Handel angeboten werden! Ein kompletter Einzelsatz dieser Unverausgabten (ohne den LÉGAL-Aufdruck) wird im Handel zu ca. 50 € angeboten. Es lagen aber auch schon ebay-Angebote für ganze 100er Bogen um die 200 US$ aus den Niederlanden vor!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.05.2019 09:09:02 Gelesen: 297372# 465 @  
1935 beantragte die Pan-American Columbus Society bei der kubanischen Postverwaltung die Herausgabe einer Sonderausgabe zu Ehren von Christoph Kolumbus. Diesem Begehren wurde entsprochen und ein Satz mit 9 Werten wurde in Belgien zum Druck beauftragt. Nach Eintreffen der bestellten Marken im Oktober entschloss man sich aus nicht bekannten Gründen, diese nicht zu verausgaben. Was mit den produzierten Marken dann geschah, ist nicht bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Im Handel werden heute komplette Sätze zwischen 10 und 30 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.05.2019 09:41:01 Gelesen: 296960# 466 @  
Vom 10. Bis 12. September 2001 besuchte der marokkanische König das Nachbarland Mauretanien. Zu diesem Anlass plante die mauretanische Post eine Sonderausgabe mit den Bildnissen der Staatsoberhäupter beider Länder. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese Marke jedoch unverausgabt, obwohl der Staatsbesuch planmässig erfolgte. Ob die Nichtverausgabung mit den zahlreichen Putschversuchen gegen Präsident Maaouiya in den Jahren 1999 und 2003 zusammenhängt, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. IX.



Diese Unverausgabten werden im Handel um 60 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.05.2019 08:46:13 Gelesen: 296583# 467 @  
Im April 1935 verausgabte die italienische Postverwaltung für die Ägäiischen Inseln (mit der Hauptinsel Rhodos = Rodi) eine Sonderausgabe anlässlich des Heiligen Jahres 1934 (Mi Nr. 166-172). Nebst den ausgegebenen Wertstufen 5, 10, 20, 25, 30, 50 Centesimi und 1.25 Lira war auch eine Wertstufe zu 5 Lira vorgesehen. Diese blieb aus mir nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. IV.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 56. Universal Auktion vom 13. Januar 2015 in Northleach/GB unter Los Nr. 12786 für 120 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.05.2019 08:38:22 Gelesen: 296180# 468 @  
Im August 1941 verausgabte Norwegen eine Freimarkenausgabe auf Papier mit und ohne Wasserzeichen (Mi Nr. 237 X/Y – 256 X/Y). Dabei wurden die Wertstufen 20 und 25 Oere auf Wasserzeichenpapier während der Kurszeit nicht amtlich ausgegeben. Die Gründe für dieses Vorgehen sind mir nicht bekannt. Der Michel Katalog listet diese beiden Unverausgabten unter Mi Nr. 246 X und 247 X.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 202.-204. Corinphila Auktion vom 18. November 2015 in Zürich unter Los Nr. 3351 für 600 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 31.05.2019 08:42:35 Gelesen: 295798# 469 @  
Im September 1917 verausgabte die Türkei eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 627). Dazu verwendete man eine nicht ausgegebene 2 Para Marke und versah diese mit einem Aufdruck des neuen 5 Para Wertes. Ohne diesen Aufdruck kam diese Marke nicht an den Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 627 I.



Eine postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 23. Felzmann @-Auktion vom 6. Mai 2019 unter Los Nr. 10845 für 60 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.06.2019 07:51:38 Gelesen: 295421# 470 @  
1882 plante Grossbritannien die Ausgabe einer 1 Shilling Wertstufe in Zeichnung der Mi Nr. 64, jedoch in lila Farbe. Diese Marke sollte mit einem rotem Wertaufdruck versehen werden, analog den Ausgaben Mi Nr. 70-71. Aus mir nicht bekannten Gründen verzichtete man auf eine Ausgabe und die Marke blieb unverausgabt. Eine bereits produzierte Teilauflage wurde vernichtet.

Die noch existierenden Exemplare dieser Unverausgabten stammen alle aus Präsentationsbüchern, welche an höhergestellte Persönlichkeiten (darunter auch Königin Victoria) abgegeben wurden. Gemäss Literatur wurden nur 36 dieser Bücher abgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. V.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1198. Robert A. Siegel Auktion vom 19. März 2019 in New York unter Los Nr. 3077 für 6‘750 $ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.06.2019 09:23:28 Gelesen: 295203# 471 @  
1984 boykottierte die DDR auf Druck der Sowjetunion die Olympischen Sommerspiele von Los Angeles. Die zu diesem Anlass von der DDR Post vorgesehenen Marken (Mi Nr. I – III) als auch der Block (Mi Block I) waren aber bereits hergestellt. Der Boykott verhinderte jedoch deren Ausgabe. Nachdem die drei Marken bereits in dieser Rubrik unter Beitrag [#89] und [#92]) vorgestellt werden konnten, haben wir heute das seltene Angebot des unverausgabten Blocks zu vermelden.



Ein postfrisches Exemplar des unverausgabten Blocks wurde an der 24. Schlegel Auktion vom 13. Mai 2019 in Berlin unter Los Nr. 106 für 17‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.06.2019 09:44:47 Gelesen: 295066# 472 @  
Im Juli 1876 plante Grossbritannien die Herausgabe einer 8 Pence Freimarke innerhalb der Freimarkenausgabe Mi Nr. 40-46. Nachdem 10‘000 Bogen in rotbrauner Farbe gedruckt waren, kamen bei der Post Bedenken auf, das Verwechslungen mit der bereits ausgegebenen 2 ½ Pence Wertstufe in lilarosa eintreten könnten. Man beschloss deshalb, die gesamte bereits gedruckte Menge der rotbraunen 8 Pence zu vernichten. Am 11. September wurde dann eine bildgleiche 8 Pence in dunkelorange ausgegeben (Mi Nr. 45).

Gemäss Literatur kann anhand der Eckbuchstaben bisher bekannter Exemplare davon ausgegangen werden, dass insgesamt nur 60 Exemplare der Vernichtung entgangen sein können. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. IV.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 1198. Robert A. Siegel Auktion vom 19. März 2019 in New York unter Los Nr. 3049 für 13‘000 $ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 09.06.2019 10:49:21 Gelesen: 295059# 473 @  
@ merkuria [#472]

Sir Humphrey Cripps besass eine sehr umfangreiche, hochwertige Sammlung von Grossbritannien und umfasste über 80 Alben. Seine Sammlung wurde aufgeteilt in (geplant) 9 Auktionen bei Spink, London: Juni 2011 - Dezember 2012.

In Katalog 3 habe ich nun das von Dir erwähnte Stück auch gefunden.



Als Los 277 wurde folgende "Stamp" angeboten

"8d. purple-brown, AE, part original gum, a short stamp from the A row. Fresh. S.G. 156a, £8.500*. Schätzpreis £ 3,000-4,000.

Es steht hier nichts davon, dass diese Marke nicht ausgegeben wurde. Aber in einem (älteren) Stanley Gibbons Katalog steht die Bestätigung:

"156a = purple-brown, prepeared fur use but not issued".

Einmal mehr finde ich die Katalogisierung von Stanley Gibbons schwierig. Eine "a"-Nummer kann alles sein: eine Farbvariante (z.B. S.G. 20 und 20a), eine Unverausgabte (z.B. S.G. 156 = Marke vom 11.9.1876, S.G. 156a = Unverausgabte), eine Zwischennummer (z.B. 65a. Die Nummer 66 war schon vergeben), u.s.w. - Da ist das Michel-Nummerierungssystem besser.

Damit unsere Leser auch sehen, wie denn die definitive Marke ausgesehen hat, hier eine Abbildung von Los 283:

"8d. bright orange, (...) S.G. 156"



Heinz
 
merkuria Am: 12.06.2019 15:59:56 Gelesen: 294790# 474 @  
Am 28. Mai 1952 verausgabte Frankreich eine einfarbige Sonderausgabe zum 12. Jahrestag der Schlacht von Narvik (Mi Nr. 940 Abbildung rechts). Die Marke sollte ursprünglich zweifarbig erscheinen und eine Auflage in nicht bekannter Grösse war bereits gedruckt als sich die Post entschloss, diese Marke nur einfarbig auszugeben. Die zweifarbigen Marken wurden verbrannt, jedoch entging eine nicht bekannte Anzahl der Vernichtung. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 170. Ceres Philatelie Auktion vom 30. April 2019 in Paris unter Los Nr. 2695 für 700 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.06.2019 23:14:10 Gelesen: 294680# 475 @  
Im Jahre 1990 wurde die australische Firma Pemara Labels von der australischen Post beauftragt, Versuche zur Herstellung von selbstklebenden Briefmarken für Rollen und Markenheftchen zu entwickeln. Für diese Versuche verwendete man ein unveröffentlichtes Motiv "Radfahren" von 1987 unter Verwendung der damals für diese Marke vorgesehenen Wertstufe von 37 Cents.

Eine Rolle mit 100 Versuchsdrucken zu 37 Cents wurden innerhalb des beauftragten Versuchs produziert und der australischen Post abgegeben. Diese 100 Versuchsdrucke werden im Archiv der australischen Post zu Dokumentationszwecken aufbewahrt.

Am 16. Mai 1990 verausgabte die Post dann eine 41 Cents Ausgabe (Mi Nr. 1214) mit dem bildgleichen Motiv der 37 Cents Versuchsmarke



1995 wurde berichtet, dass ein Paar und eine Einzelmarke der unverausgabten 37 Cents Marke in private Hände gelangt sein sollen. Im Jahr 2004 wurde ein Dreierstreifen dieser Unverausgabten in einer David Feldman Weltraritäten-Auktion mit der Aussage angeboten, dass sich insgesamt 10 Exemplare in privaten Händen befänden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



An der Spink Auction 19013 vom 24. April 2019 in London wurde ein Dreierstreifen dieser Unverausgabten unter Los Nr. 334 für 1‘200 GB£ (ca. 1360 €) + Aufgeld verkauft. Ein Einzelwert erbrachte unter Los Nr. 335 auch 380 GB£ (ca. 430 €) + Aufgeld.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.06.2019 08:08:32 Gelesen: 294369# 476 @  
1911 / 1913 verausgabte Chile eine Freimarkenausgabe mit Portraits berühmter Männer (Mi Nr. 94-115). Für die 14 Centesimos Wertstufe war ursprünglich das Portrait des Politikers Manuel de Salas vorgesehen. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde dieses Portrait nicht akzeptiert und durch das Portrait von Francisco Antonio Pinto ersetzt (Mi Nr. 104). Die bereits produzierten Marken wurden vernichtet, eine nicht bekannte Anzahl entging jedoch der Vernichtung. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. III.



Diese Unverausgabte wird im Handel um 150 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.06.2019 08:50:45 Gelesen: 294174# 477 @  
1987 verausgabte Sambia eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 385-403). Die Wertstufen zu 20 Ngwee (Mi Nr. 387) und 75 Ngwee (Mi Nr. 393) wurden mittels Aufdruck des neuen Wertes auf nicht benötigten Wertstufen von 1 und 2 Ngwee hergestellt. Ohne diese Aufdrucke kamen die 1 und 2 Ngwee nicht an den Schalter und blieben somit unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 387 F und 393 F.



Diese beiden Unverausgabten werden im Handel zusammen um 80 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.06.2019 10:28:45 Gelesen: 293986# 478 @  
1890/1891 verausgabte Argentinien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 76-80) Nebst den verausgabten Wertstufen ½ und 8 Centavos sowie 1, 5 und 20 Pesos waren auch zwei Wertstufen zu 10 und 20 Pesos vorgesehen. Von diesen wurden je 100‘000 Exemplare hergestellt, jedoch nie ausgegeben. Jeweils 99‘900 Exemplare dieser Unverausgabten wurden verbrannt, was mit den verbleibenden 100 Exemplaren geschah, ist nicht bekannt. Der Michel Katalog listet diese beiden Unverausgabten unter Mi Nr. III und IV.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 50 Pesos (Mi Nr. IV) wurde an der 234.-243. Corinphila Auktion vom 11. Juni 2019 in Zürich unter Los Nr. 5038 für 320 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.06.2019 08:33:58 Gelesen: 293867# 479 @  
Das französische Überseegebiet Martinique verausgabte 1945 eine Flugpostausgabe anlässlich der Befreiung Frankreichs (Mi Nr. 205-206). Die Wertzeichen wurden bereits vor Kriegsende für verschiedene französische Gebiete in London gedruckt. Nebst den verausgabten Wertstufen 50 und 100 France waren zwei weitere Wertstufen zu 8.50 und 18 Francs zur Ausgabe vorbereitet, blieben aber unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Die beiden unverausgabten Werte werden im Handel zu Stückpreisen von ca. 100 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.07.2019 08:25:13 Gelesen: 293390# 480 @  
1897 verausgabte der Oranjefreistaat (Südafrika) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 21-22). Für diese Ausgabe lag auch eine 6 Pence Wertstufe blau in der Hauptstadt Bloemfontein zur Ausgabe bereit, als die Stadt von den Briten besetzt wurde. Diese verhinderten die Ausgabe und beschlagnahmten die Markenbestände. Erst im August 1902 wurden diese Marken durch die britischen Besatzer mittels Aufdruck E.R.I. (Eduard Rex Imperator) als Freimarken verwendet. Marken ohne diesen Aufdruck kamen nie an den Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Eine ungebrauchte Einheit von 12 Exemplaren dieser Unverausgabten wurde an der 350. Status International Auktion vom 30. Mai 2019 in Forest Lodge/Australien unter Los Nr. 3038 für 1‘500 AU$ (ca. 930 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.07.2019 08:27:24 Gelesen: 293255# 481 @  
1944 plante Polen die Herausgabe von zwei Dienstmarken für eingeschriebene Briefe. Dazu verwendete man die Dienstmarken der Ausgabe 1935 (Mi Nr. Dienst 19 und 20) und versah diese mit einem Aufdruck Zt 3 Zt. Die kommunistischen Behörden störten sich am gekrönten Adler dieser Marke und verboten diese Ausgabe. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 350. Status International Auktion vom 30. Mai 2019 in Forest Lodge/Australien unter Los Nr. 3103 für 1‘000 AU$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.07.2019 12:32:51 Gelesen: 292834# 482 @  
1914 plante Bolivien die Herausgabe einer Sonderausgabe zum 100-jährigen Bestehen der Eisenbahnstrecke La Paz – Guaquil. Die Marken wurden in Belgien produziert und der Postverwaltung in La Paz ausgeliefert. Aus mir nicht bekannten Gründen verzichtete man dort aber auf diese Ausgabe und die Marken blieben unverausgabt. Wohl grössere Mengen dieser Unverausgabten gelangten später jedoch in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. III a-i.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 44. Christoph Gärtner Auktion vom 24. Juni 2019 unter Los Nr. 11656D für 200 € angeboten, blieb jedoch unverkauft. Im US-amerikanischen Online-Handel wird dieser unverausgabte Satz bereits für 60 US$ angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.07.2019 10:43:45 Gelesen: 292412# 483 @  
Am 22. Februar 1961 verausgabte Ägypten eine Sonderausgabe zum 3-jährigen Bestehen der Vereinigten Arabischen Republik in schwarzvioletter Farbe (Mi Nr. 92). Die ursprünglich vorgesehene Farbgebung dieser Marke war eigentlich braun. Diese missfiel der Postverwaltung jedoch bei Vorliegen der braunen Drucke und man beschloss, die Marken in schwarzviolett auszugeben. Die bereits in braun hergestellten Marken blieben unverausgabt und wurden vernichtet. Gemäss Literatur soll nur ein Bogen zu 50 Exemplaren der Vernichtung entgangen sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 6. Juni 2019 in Genf unter Los Nr. 41165 für 380 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.07.2019 08:42:26 Gelesen: 292136# 484 @  
Am 12. Oktober 1942 verausgabte Frankreich eine einfarbige Zuschlagsausgabe für die Légion Tricolore (Mi Nr. 576 Abbildung rechts). Diese Marke sollte ursprünglich zweifarbig erscheinen und eine Auflage in nicht bekannter Grösse war bereits gedruckt als sich die Post entschloss, diese Marke nur einfarbig auszugeben. Die zweifarbigen Marken wurden vernichtet, jedoch entging eine nicht bekannte Anzahl der Vernichtung. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 28. La Postale Philatélie Auktion vom 5. Juli 2019 in Paris unter Los Nr. 885 für 5‘500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.07.2019 08:12:52 Gelesen: 291843# 485 @  
1918 / 1919 verausgabte die Republik Polen eine Freimarkenausgabe für Südpolen (Mi Nr. 20-28). Dazu verwendete man Marken der österreichisch-ungarischen Feldpost (ex 55-68) und versah diese mit einem Aufdruck POLSKA POCZTA sowie einem Adler im Medaillon.

Nebst den ausgegebenen Wertstufen wurden auch die Feldpostmarken zu 1, 2, 5, 6 und 12 Heller (Mi Nr. 53, 54, 56, 57 und 59) mit demselben Aufdruck zur Ausgabe vorbereitet, blieben aber unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser fünf Unverausgabten wurde an der 350. Status International Auktion vom 30. Mai 2019 in Forest Lodge/Australien unter Los Nr. 3073 für 200 AU$ angeboten, blieben aber unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.07.2019 00:01:43 Gelesen: 291511# 486 @  
1942 verausgabte die italienische Besatzungsbehörde eine Freimarkenausgabe für Montenegro (Mi Nr. 35-43). Dazu verwendete man Marken von Jugoslawien (ex Mi Nr. 393-405) und versah diese mit einem fünfzeiligen Aufdruck Governatorato / del / Montenegro / Valore / LIRE. Nebst den verausgabten 9 Wertstufen aus 1-16 Lire waren zwei weitere Wertstufen zu 0.25 und 2 Lire zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog liste diese Unverausgabten mit Mi Nr. III und IV.



Ein postfrisches Exemplar der unverausgabten 2 Lire (Mi Nr. IV) wurde an der 188. Schulz Auktion in Nürnberg vom 11. Juli 2019 unter Los Nr. 3084 für 500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.08.2019 08:25:00 Gelesen: 290062# 487 @  
Zwischen November 1943 und September 1945 verausgabte die japanische Besatzungsbehörde von Zentralchina unzählige Freimarken (Japanische Besetzung Zentralchina Mi Nr. 12-93). Dazu verwendete man Marken frühere Ausgaben der Republik China und versah diese mit einem Aufdruck der neuen Wertbezeichnung.

Bei den Aufdrucken auf den Portraitausgaben von Dr. Sun Yat-sen (Mi Nr. 60-68) war auch eine Wertstufe 400 $ auf 3 Cents vorgesehen, welche aber unverausgabt blieb. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der chinesische Chan Katalog listet sie unter Chan JCU 2.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1170. Robert A. Siegel Auktion vom 15. November 2017 unter Los Nr. 4592 für 120 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.08.2019 07:24:19 Gelesen: 289600# 488 @  
1878 plante das unter britischem Schutz stehende malaiische Sultanat Selangor seine erste Freimarkenausgabe. Dazu verwendete man eine Ausgabe der Straits Settlements (Mi Nr. 10) und versah diese mit einem Aufdruck Halbmond, Stern und S im Oval. Lange Zeit wurde angenommen, dass diese Marke als erste Ausgabe von Selangor zu betrachten sei. Neuere Forschungen ergaben jedoch die Tatsache, dass diese Marke wohl amtlich produziert, jedoch nie verausgabt wurde.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 7. August 2019 unter Los Nr. 1921 für 450 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.08.2019 17:55:14 Gelesen: 289032# 489 @  
Am 8. Oktober 1991 erklärte Slowenien seine Unabhängigkeit von Jugoslawien. Zu diesem Anlass plante man bereits für den Juni eine erste Sonderausgabe mit Motiven des Landes. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb dieser vorbereitete Satz jedoch unverausgabt und man begnügte sich am 26. Juni 1991 mit einer einzigen Marke zum Anlass (Mi Nr. 1). Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 20. Philadria Auktion vom 20. Oktober 2018 unter Los Nr. 103 für 540 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.08.2019 08:58:47 Gelesen: 288830# 490 @  
Während der deutschen Besetzung von Litauen wurde in verschiedenen Gebieten des Landes der Postdienst wieder aufgenommen, dabei auch in Rokiskis (Rakischki). Dazu verwendete man erbeutete russische Marken (ex Mi Nr. 585-684) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck Laisvas/1941-VI-27/Rokiskis.

Nebst den verausgabten Wertstufen 5, 10, 15, 20, 30, 50 und 60 Kopeken (Mi Nr. 1-7) war auch eine Wertstufe zu 2 Kopeken mit schwarzem und roten Aufdruck in jeweils zwei Aufdrucktypen zur Ausgabe vorgesehen. Angesichts des zu kleinen Vorrats an 2 Kopeken Marken verzichtete man auf eine Ausgabe dieser Wertstufe.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten mit schwarzem Aufdruck in Type II (Mi Nr. I a II) wurde an der 44. Christoph Gärtner Auktion vom 26. Juni 2019 unter Los Nr. 23624 für 400 € + Aufgeld verkauft. Gemäss Literatur sollen von diesem Typ nur 26 Exemplare hergestellt worden sein.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten mit rotem Aufdruck in Type I (Mi Nr. I b I) wurde an der gleichen Auktion unter Los Nr. 23625 für 670 € + Aufgeld verkauft. Gemäss Literatur sollen von diesem Typ nur 96 Exemplare hergestellt worden sein.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.08.2019 10:22:15 Gelesen: 288479# 491 @  
Bei den kriegerischen Handlungen während des 1. Weltkriegs in Afrika kam es in der Deutschen Kolonie Ostafrika zu Engpässen in der Versorgung mit Freimarken. Um diesem Umstand vorzubeugen, beauftragte die Postverwaltung die Missionsdruckerei in Wuga mit der Herstellung von Notbriefmarken. Diese lieferte drei Wertstufen zu 2 ½ und 7 ½ Heller sowie 1 Rupie in Auflagen von 106‘600, 313‘000 und 10‘580 Exemplaren an die Post aus.

Diese Notausgaben blieben jedoch unverausgabt, da ein Blockadebrecherschiff am 16. März 1916 wieder genügend Freimarken anliefern konnte. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. III-V.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten Mi Nr. V wurde an der 727. Kelleher Auktion vom 13. August 2019 in Danbury /USA unter Los Nr. 788 für 350 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.08.2019 09:41:52 Gelesen: 288077# 492 @  
Diese Unverausgabte wurde bereits in Beitrag [#430] und [#452] eingehend vorgestellt. Aus aktuellem Anlass möchte ich jedoch nochmals auf diese Rarität zurückkommen:



Nachdem dieses Exemplar an der 31. Gärtner Auktion vom Juni 2015 für 500‘000 € angeboten wurde und unverkauft blieb, wurde es am 13. August 2019 an der 211. Edgar Mohrmann in Hamburg unter Los Nr. 1437 für 250‘000 € erneut angeboten und blieb wiederum unbeboten. Offenbar fehlt es an zahlungskräftiger Kundschaft innerhalb dieses Sammelgebietes oder diese Rarität wird schlechthin überbewertet!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.08.2019 08:32:09 Gelesen: 287634# 493 @  
Die Republik China plante 1921 eine Sonderausgabe anlässlich der vorgesehenen Eröffnung der Postflugstrecke Peking-Fengtian (heute Shenyang, Hauptstadt der Provinz Liaoning). Die Postflüge konnten jedoch auf Grund der kriegerischen Ereignisse nicht aufgenommen werden, weshalb diese Marken unverausgabt blieben.

Eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten mit chinesischem „Specimen“ Stempel gelangte trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, der chinesische Chan Katalog listet sie unter Chan AP50-AP52.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten mit chinesischem „Specimen“ Stempel wurde an der 51. Interasia Auktion vom 26. Juni 2016 in Hongkong unter Los Nr. 1842 für 3‘680 HK$ (damals ca. 420 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.08.2019 08:13:33 Gelesen: 287248# 494 @  
Am 20. Oktober 1944 verausgabte die Volksrepublik Serbien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Jugoslawien-Serbien 1-10). Dazu verwendete man Marken von Ungarn (ex Mi Nr. 705-759) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck 8.X. 1944 / roter Stern / Jyгославиja. Nebst den verausgabten 10 Wertstufen waren weitere 14 Wertstufen zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-XIV.





Ein ungebrauchter Satz dieser 14 Unverausgabten wurde zusammen mit den verausgabten 10 Wertstufen an der 44. Christoph Gärtner Auktion vom 24. Juni 2019 unter Los Nr. 17707 für 1‘100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.08.2019 10:20:03 Gelesen: 287035# 495 @  
Im Mai/Juni 1925 verausgabte das Königreich Hedschas (Saudiarabien) eine Sonderausgabe zur Krönung von König Ali (Mi Nr. 103-111). Dazu liess man in Kairo/Ägypten 9 verschiedene Marken drucken, welche dann bei Auslieferung einen Aufdruck 5. Oktober 1924 durch die Regierungsdruckerei in Jedda erhielten. Ohne diesen Aufdruck kamen diese Marken nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung von 7 der neun Unverausgabten ohne den Aufdruck wird im Webshop der Balkan Phila in London unter Los Nr. 3015 zum Festpreis von 205 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.09.2019 09:19:12 Gelesen: 286763# 496 @  
1921 bestellte die Sozialistische Sowjet-Republik Armenien bei einer Druckerei in Konstantinopel eine Freimarkenausgabe mit landestypischen Darstellungen in alter Rubelwährung. Bei Auslieferung dieser Marken im April 1923 wurde in Armenien jedoch eine neue Goldwährung eingeführt. Die gelieferten Marken konnten somit nicht ausgegeben werden und mussten erst mit einem Aufdruck in neuer Währung versehen werden (Mi Nr. 142-155). Marken ohne diese Aufdrucke wurden amtlich nicht verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. II a – II s.



Von den Marken ohne Überdruck müssen grosse Restbestände vorhanden gewesen sein, welche später in den Handel gelangt sind. Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wird im Handel unter 10 € angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.09.2019 08:35:42 Gelesen: 286570# 497 @  
Am 1. Oktober 1938 wurde das Sudetenland von der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich abgetreten. Bis zum Eintreffen genügend deutscher Postmarken behalf man sich regional mittels Aufdrucken auf vorhandenen tschechischen Marken. Das Sudetendeutsche Niederland produzierte sogar drei eigene Briefmarken mit den Wertstufen 50 und 60 Heller sowie 1 Krone. Am 19. Oktober erging ein Erlass der OPD Dresden, wonach nur noch Postwertzeichen des Deutschen Reichs verwendet werden durften. Die vorbereitete Ausgabe des Sudetendeutschen Niederlandes blieb somit unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-III.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 170. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 31. August 2019 in Bonn unter Los Nr. 4904 für 290 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.09.2019 08:53:20 Gelesen: 286326# 498 @  
Während des Warschauer Aufstandes bereiteten die Aufständischen im August 1944 ein Freimarkenausgabe für die Zeit nach dem Sieg vor. Dazu verwendeten sie Marken des Generalgouvernements (Mi Nr. 72-79, 81 und 86) und versahen diese mit einem senkrechten dreizeiligen Aufdruck POCZTA POLOWA / 1-VIII-1944 / WARSZAWA. Da die Aufständischen aber am 1. Oktober 1944 kapitulierten, blieben dies Marken unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – X.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 169. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 12. Juli 2019 in Bonn unter Los Nr. 6797 für 800 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.09.2019 00:13:17 Gelesen: 286145# 499 @  
Am 1. Juni 1917 verausgabte die deutsche Militärverwaltung in Rumänien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-3). Dazu verwendete man Marken des Deutschen Reichs (Mi Nr. 87,89 und 101) und versah diese mit einem Aufdruck M.V.i.R. im Rahmen (M.V.i.R. steht für Militär Verwaltung in Rumänien)sowie der Wertbezeichnung in rumänischen Bani. Marken nur mit dem Aufdruck der Wertbezeichnung aber ohne den Aufdruck M.V.i.R. im Rahmen kamen amtlich nicht zur Ausgabe. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 1F – 3 F.



Ein postfrisches Paar dieser Unverausgabten wurde an der 86. Bielefelder Auktion vom 7. September 2019 unter Los Nr. 725 für 100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.



Ein postfrischer Dreierstreifen dieser Unverausgabten wurde an der 86. Bielefelder Auktion vom 7. September 2019 unter Los Nr. 726 für 400 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.



Ein postfrisches Paar dieser Unverausgabten wurde an der 86. Bielefelder Auktion vom 7. September 2019 unter Los Nr. 728 für 100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.09.2019 08:32:19 Gelesen: 285878# 500 @  
Für den 2. Oktober 1950 plante Österreich eine Sonderausgabe anlässlich des 100. Todesstages von Josef Madersperger (Mi Nr. 951). Bei der Drucklegung der Marke entdeckte man einen Fehler bei der Angabe des Geburtsjahres von Madersperger. Statt korrekt 1768 wurde das falsche Jahr 1767 angegeben. Die bereits gedruckte Teilauflage blieb unverausgabt, wurde vernichtet und durch eine korrigierte Marke ersetzt. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl der unverausgabten Marken in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A VII. Die Abbildung rechts zeigt uns die korrigierte, verausgabte Marke.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 14. Auction Galleries Auktion (vormals Schwanke) vom 7. September 2019 in Hamburg unter Los Nr. 411 für 850 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.09.2019 08:30:04 Gelesen: 285573# 501 @  
1948 verausgabte Macau eine Freimarkenausgabe mit einheimischen Ansichten (Mi Nr. 346-357). Bei Drucklegung wurde die 1 Pataca Wertstufe (Mi Nr. 354) in violettblau ausgeführt, was den Verantwortlichen der Post jedoch missfiel. Die in nicht bekannter Höhe bereits gedruckte Auflage wurde daraufhin vernichtet und neu in grüner Farbe gedruckt. Eine nicht bekannte Menge dieser Unverausgabten entging jedoch der Vernichtung und gelangte in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrischer Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der John Bull Auktion vom 8. Juli 2019 in Hongkong unter Los Nr. 6601 für 4000 HK$ (ca. 440 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.09.2019 08:41:45 Gelesen: 285356# 502 @  
1945 verausgabte die Karpaten-Ukraine eine Portomarkenausgabe (Mi Nr. Porto 1-9). Dazu verwendete man Portomarken von Ungarn (ex Mi Nr. Porto 144-154) und versah diese mit einem entsprechenden Aufdruck. Nebst den zehn verausgabten Wertstufen wurde auch eine Wertstufe 60 auf 2 Filler hergestellt, welche jedoch nie verausgabt wurde. Gemäss Literatur sind bis heute nur 2 Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 17. September 2019 in New York unter Los Nr. 261 für 4‘500 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.09.2019 08:22:04 Gelesen: 285244# 503 @  
1943 verausgabten die deutschen Besatzungsbehörden in Albanien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-14). Dazu verwendete man Marken von Albanien (Mi Nr. 299-310 und 320) und versah diese mit einem dreizeiligen Überdruck 14 / Sthator / 1943.

Nebst diesen Ausgaben wurden auch die albanischen Marken Mi Nr. 312, 313, 322-328 und Porto 34-39 mit diesem Aufdruck zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diese Unverausgabten in einer Fussnote.




Eine ungebrauchte Zusammenstellung von 8 Exemplaren dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 17. September 2019 in New York unter Los Nr. 528 für 1‘400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.09.2019 08:10:31 Gelesen: 285110# 504 @  
Am 14. Mai 1942 verausgabten die japanischen Besatzungsbehörden von Perak (Malaya) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 19-29). Dazu verwendete man Freimarken von Perak (ex Mi Nr. 56-74) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck DAI NIPPON / 2602 / MALAYA.

Die dabei vorbereiteten Wertstufen 1 Cent (Mi Nr. 19), 5 Cent (Mi Nr. 22) und 30 Cent (Mi Nr. 26) wurden jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diese Unverausgabten.



Eine ungebrauchte Zusammmenstellung dieser drei Unverausgabten wurde an der 30. Kelleher & Rogers Auktion vom 21. September 2019 in Hongkong unter Los Nr. 719 für 1‘200 HK$ (ca.140 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
phornung Am: 26.09.2019 07:30:36 Gelesen: 285000# 505 @  
Was für ein spannender Thread!

Ganz herzlichen Dank, lieber Jacques, dass Sie sich die Mühe machen und die wunderbaren Stücke hier präsentieren!
 
merkuria Am: 28.09.2019 08:46:34 Gelesen: 284710# 506 @  
Am 28. Mai 1952 verausgabte Frankreich eine einfarbige Sonderausgabe zum 12. Jahrestag der Schlacht von Narvik (Mi Nr. 940 Abbildung rechts). Die Marke sollte ursprünglich mehrfarbig erscheinen und eine Auflage in nicht bekannter Grösse war bereits gedruckt als sich die Post entschloss, diese Marke nur einfarbig auszugeben. Die zweifarbigen Marken wurden verbrannt, jedoch entging eine nicht bekannte Anzahl der Vernichtung. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde zusammen mit der in Beitrag [#474] vorgestellten Unverausgabten an der 371. Heinrich Köhler Auktion vom 24. September 2019 in Wiesbaden unter Los Nr. 100 für 400 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.10.2019 18:25:11 Gelesen: 284231# 507 @  
Am 20. November 1957 verausgabte die Sowjetunion eine Sondermarke zur Allunion-Industrieausstellung mit dem Motiv einer Kraftwerksturbine (Mi Nr. 2025). Mit der verausgabten 40 Kopeken Wertstufe war eine weitere Wertstufe zu 1 Rubel mit dem Motiv eines Traktors zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Die bereits in unbekannter Menge hergestellten Marken wurden vernichtet, wenige Exemplare wurden vermutlich von Präsentationskartons abgelöst und gelangten so in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 83. Raritan Stamps Inc. Auktion vom 14. September 2019 in Cranbury /USA unter Los Nr. 616 für 4‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.10.2019 08:53:07 Gelesen: 283862# 508 @  
Am 27. August 1959 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe unter dem Titel „Stärkung der Verbindung zwischen Schule und Volkswirtschaft“ (Mi Nr. 2263-2264). Mit den verausgabten 40 Kopeken und 1 Rubel Wertstufen war eine dritte Wertstufe zu 60 Kopeken mit dem Motiv von Studenten als Traktoristen zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt.

Der störende Grund für die Ablehnung war der abgebildete Sonnenschirm über den Traktoristen! Die bereits in unbekannter Menge hergestellten Marken wurden vernichtet, wenige Exemplare wurden vermutlich von Präsentationskartons abgelöst und gelangten so in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 83. Raritan Stamps Inc. Auktion vom 14. September 2019 in Cranbury /USA unter Los Nr. 653 für 11‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.10.2019 08:50:32 Gelesen: 283468# 509 @  
1877 verausgabte British Guyana eine Aushilfs-Dienstmarkenausgabe (Mi Nr. Dienst 6-10). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1876 (Mi Nr. 32-36) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck OFFICIAL. Nebst den verausgabten Wertstufen 1, 2, 4, 6 und 8 Cents wurden auch die Wertstufen zu 12, 24 und 48 Cents mit diesem Aufdruck vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. Dienst I-III.



Ein ungebrauchtes Paar der unverausgabten 24 Cents (Mi Nr. II) wurde an der Spink Auktion vom 17. September 2019 in London unter Los Nr. 238 für 1‘000 GB£ (ca. 1‘130 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 09.10.2019 11:13:17 Gelesen: 283196# 510 @  
@ merkuria [#492]

Anhand dieser Marke lässt sich gut zeigen, wie wichtig es ist, ein wenig die Relationen/den Markt zu kennen. Diese Marke ist in den letzten 30 Jahren doch ein paar Mal angeboten und verkauft worden, zu teils sehr unterschiedlichen Ergebnissen!

Zur Erinnerung: die Marke ist sehr selten. Nach meinen Informationen gibt es lediglich 16 überdruckte Exemplare, von welchen 2 aber noch nie gesehen wurden, also maximal 14 bekannt/registriert sind (bzw. waren). Damit bewegt sie sich zu Recht unter den Weltraritäten (vgl. Rubrik: die seltensten und wertvollsten Briefmarken der Welt").

An der Auktion von Walter Kruschel, Berlin, 1992 erzielte die Marke meines Wissens einen sehr hohen Preis. Leider kann ich ihn im Moment aber nicht beziffern, da ich die Ergebnisliste zur Zeit nicht konsultieren kann. Seit einer Weile wird die Marke im Michel auch sehr hoch bewertet, welches Resultat für die Festlegung des Michel-Wertes zu Rate gezogen wurde, darüber kann ich zur Zeit wenig "Gesichertes" aussagen.

Tatsache ist aber, dass Michel den Katalogwert um 2012 / 2013 auf Euro 160'000 ansetzte.

Ich kenne nun die Ergebnisse der letzten 5-6 Jahre nicht zur Genüge; vielleicht wurden seither höhere Preise bezahlt? Jedenfalls scheint mir der Ausrufpreis von Euro 500'000 für diese Marke doch recht "sportlich". Auch Euro 250'000 ist doch erheblich über dem (einstigen?) Katalogpreis von 2012/2013.

Dass DIESER alte Katalogpreis vor 6 Jahren noch einigermassen zuverlässig war, mag folgendes Beispiel zeigen. An der Rapp-Auktion 2013 wurde die Nummer D 31 nämlich angeboten (Sammlung Harald Sommer); das Stück war ungebraucht mit Falz. Bei Rapp wurde es zu einem sehr moderaten Schätzpreis ausgerufen: Los 931: CHF 25'000 bis CHF 30'000.

Der Zuschlag erfolgte bei respektablen CHF 85'000 + 22 % = CHF 103'700. Zwar war damals der Euro noch stärker (zum Schweizer Franken), doch liegt der Preis doch in der Nähe des damaligen Katalogpreises. Das Stück war nicht postfrisch.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 10.10.2019 08:56:53 Gelesen: 283069# 511 @  
Am 6. Dezember 1944 verausgabte die Sowjetunion eine Blockausgabe anlässlich der Befreiung der belagerten Stadt Leningrad (Mi Nr. 939 / Block 4). Im ungezähnten Block sind 4 Marken Mi Nr. 897 (Motiv Leningrad) eingelassen, im Blockrand wird auf das Befreiungsdatum 27. Januar 1944 hingewiesen.

Anscheinend plante man für 1944 oder auch erst für 1945 eine ähnliche Blockausgabe zum sowjetischen Sieg in Stalingrad. Ein aufgetauchtes Exemplar zeigt uns auch eine ähnliche Gestaltung wie der Block für Leningrad. Im ungezähnten Block sind 4 Marken Mi Nr. 898 (Motiv Stalingrad) eingelassen, im Blockrand wird auf das einjährige Jubiläum der deutschen Kapitulation vom 2. Februar 1943 hingewiesen. Ein wohl amtlicher Vermerkstempel ''Mai 1945. Auftrag No.448118/M'' in rot lässt eher auf ein geplantes Ausgabejahr 1945 schliessen. Gemäss Literatur ist dies der einzige, sich in Privathand befindliche Block. Der Michel Katalog listet diesen unverausgabten Block nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieses unverausgabten Blocks wurde an der 83. Raritan Stamps Inc. Auktion vom 14. September 2019 in Cranbury /USA unter Los Nr. 441 für 23‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.10.2019 09:05:35 Gelesen: 282727# 512 @  
Die chinesische Post bestellte 1945 bei der Firma Da La Rue in London eine neue Freimarkenausgaben mit den Wertstufen 1, 2, 4, 5, 20, 30 und 50 CNC$ (China National Currency $). Während die Wertstufen 1, 2, 20, 30 und 50 CNC$ ausgegeben wurden (Mi Nr. 673-677) blieben die 4 und 5 CNC$ Werte unverausgabt, da -bedingt durch die Inflation- keine Verwendung für diese Wertstufen vorlag. Ohne Aufdruck kamen diese Marken nie an den Postschalter und wurden erst im September 1946 mittels Aufdruck eines neuen Wertes von 200 CNC$ auf 4 CNC$ (Mi Nr. 728) und 250 CNC$ auf 5 CNC$ (Mi Nr. 731) aufgebraucht. Der Michel Katalog weist auf diesen Umstand hin, listet diese Unverausgabten aber nicht.



Diese beiden Unverausgabten wurden in ungebrauchten Viererblocks an der 76.-78. Interasia Auktion vom 23. Juni 2019 in Hongkong unter Los Nr. 411 für 29‘900 HK$ (ca. 3‘460 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 14.10.2019 23:41:07 Gelesen: 282474# 513 @  
@ merkuria [#492]
@ Heinz 7 [#510]

Gerade habe ich den Zuschlagpreis erfahren, welcher ganz aktuell in Wiesbaden erzielt wurde (am 27.9.2019) für Los 1822, ebenfalls ein ungebrauchtes Stück mit Falz.

Es war zu Euro 60'000 ausgerufen und wurde zugeschlagen zu Euro 55'000 + 21 %.

Übrigens ist hier auch darauf hingewiesen worden, dass bei Kruschel (genau) diese Marke bereits verkauft wurde: es war am 8.11.1996 = 41. Auktion.

Ich denke, im Katalog Kruschel 42 sind die Resultate zur Auktion abgedruckt. Hat jemand den Katalog zur Hand? Dann kann er nachsehen, welchen Preis Los 293 vor 23 Jahren einspielte. Meines Wissens war der Preis damals sehr hoch.

Irgendwie muss der astronomische Katalogpreis ja einmal zustande gekommen sein. Es scheint aber so, dass der Zenit für diese Rarität überschritten ist.

Heinz
 
merkuria Am: 16.10.2019 09:13:17 Gelesen: 282112# 514 @  
1918 verausgabte die Schweiz Dienstmarken für die Departements-Abteilung Industrielle Kriegswirtschaft (Mi Nr. Dienst 1-8). Dazu verwendete man Freimarken (ex Mi Nr. 102-138) und versah diese mit einem Aufdruck Industrielle Kriegswirtschaft.

Im Vorfeld dieser Ausgabe war der Aufdruck in Form eines Stempels mit Schweizer Kreuz und kreisförmig eingesetztem Text geplant. Diese Gestaltung missfiel dem Benutzer und blieb unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht. Die bereits in unbekannter Höhe gedruckte Auflage wurde vernichtet. An deren Stelle trat dann ein dreizeiliger Aufdruck Industrielle / Kriegs- / wirtschaft (Abbildung rechts)



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 1. Luzernerraute GmbH Auktion vom 6. September 2019 in Luzern unter Los Nr. 1982 für 1‘300 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.10.2019 09:11:14 Gelesen: 281845# 515 @  
1911 plante die Kaiserliche Post Chinas die Ausgabe von 6 neuen Portomarken mit den Wertstufen ½ ,1,2,4,5 und 20 Cents. Diese wurden in gleicher Zeichnung wie die blauen Ausgaben 1904 (Mi Nr. Porto 7-14), jedoch in brauner Farbe bei der Firma Waterlow in London bestellt. Die Wertstufen 1 und 2 Cents wurden zuerst geliefert und am 22. Februar 1911 verausgabt (Mi Nr. Porto 15-16).

Die übrigen Wertstufen wurden zu einer Zeit geliefert, als die Kaiserliche Post schon nicht mehr existierte. Deshalb wurden diese Marken nicht mehr ausgegeben. 1912 versah man die ½, 5 und 20 Cents Wertstufen mit einem chinesischen Aufdruck China Republik und verausgabte sie unter den Mi Nr. 29,34,38 und 40. (siehe Beitrag [#130]). Die 4 Cents Wertstufe in braun blieb jedoch mit und ohne Aufdruck unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der chinesische Chan Katalog listet diese unter Nr. DU2.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 76.-78. Interasia Auktion vom 23. Juni 2019 in Hongkong unter Los Nr. 440 für 46‘000 HK$ (ca. 530 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.10.2019 11:16:45 Gelesen: 281407# 516 @  
1938/1940 verausgabte die französische Kolonie Senegal eine Freimarkenausgabe mit dem Bild einer Afrikanerin (Mi Nr. 171-179). Für die Wertstufe 1 FR wurde 1938 die Farbe karmin und 1940 die Farbe rotbraun verwendet. Trotzdem sind uns aber 1 FR Wertstufen in der Farbe violett bekannt geworden, welche jedoch nie verausgabt wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 44. Christoph Gärtner Auktion vom 25. Juni 2019 unter Los Nr. 12601 für 150 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.10.2019 09:36:49 Gelesen: 281048# 517 @  
1937 verausgabte die französische Kolonie der Wallis- und Futuna-Inseln eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 52). Dazu verwendete man eine 35 Centimes Ausgabe der Kolonie Neukaledonien (Mi Nr. 145) in geänderter Farbe blaugrün und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck ILES WALLIS / ET / FUTUNA. Marken ohne diesen Aufdruck wurden nicht verausgabt, trotzdem sind uns Exemplare ohne Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 52 I.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 44. Christoph Gärtner Auktion vom 25. Juni 2019 unter Los Nr. 13255 für 450 € + Aufgeld angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.10.2019 07:23:57 Gelesen: 280680# 518 @  
1919 und 1920 verausgabte die Republik Bayern eine Dienstmarkenausgabe (Mi Nr. Dienst 30-43). Dazu verwendete man Dienstmarken des Königreichs sowie Ergänzungswerte 35, 50 und 75 Pf. in alter Zeichnung und versah diese mit einem zweiteiligen Aufdruck Volksstaat / Bayern.

Die Ergänzungswerte 35 Pf. (Mi Nr. 38y), 50 Pf. (Mi Nr. 39y) und 75 Pf. (Mi Nr. 41y) wurden ohne den Aufdruck nicht verausgabt. Von den 50 und 75 Pf. Wertstufen sind trotzdem Stücke in wohl grosser Anzahl ohne den Aufdruck in den Handel gelangt. Der Michel Katalog listet diese unter Mi Nr. 39 I und 41 I.



Die beiden Unverausgabten 50 und 75 Pf. ohne Aufdruck werden derzeit im Handel je nach Anbieter zusammen für ca. 10-15 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 31.10.2019 08:33:29 Gelesen: 280354# 519 @  
Am 17. Februar 1981 verausgabten die Philippinen eine Sonderausgabe anlässlich des Besuches von Papst Johannes Paul (Mi Nr. 1398-1402 und Block 15).

Dieser Papst-Besuch war eigentlich schon für 1980 vorgesehen gewesen, musste aber aus Gesundheitsgründen des Papstes verschoben werden. Die bereits mit dem Besuchsjahr 1980 gedruckten Marken und Blocks wurden vernichtet. Eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten gelangte trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 25. Schlegel Auktion vom 30. Oktober 2019 in Berlin unter Los Nr. 4429 für 250 € angeboten. Rechts die endgültige Ausgabe von 1981.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.11.2019 09:39:51 Gelesen: 280046# 520 @  
1923 verausgabte Griechenland während der Revolution zur Abschaffung der Monarchie neue Freimarken (Mi Nr. 239-296). Dazu verwendete man frühere Ausgaben von Griechenland sowie von Kreta und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck ΕΠΑΝΑΣΤΑΣΙΣ (= Revolution) / 1923 / neuer Wert.

Bei den Aufdrucken auf früheren Ausgaben von Kreta (Mi Nr. 270-279) verwendete man nur die Kreta-Marken mit dem breiten Londoner ΕΛΛΑΣ Aufdruck (Mi Nr. Kreta 55-64). Die 50 Lepta Wertstufe der Kreta-Ausgabe mit schmalem ΕΛΛΑΣ-Aufdruck (Mi Nr. Kreta 36) wurde ebenfalls mit dem Revolutions-Aufdruck bereitgestellt, blieb aber unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. IIIc.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 729. Kelleher Auktion vom 31. Oktober 2019 unter Los Nr. 120 für 225 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.11.2019 09:18:56 Gelesen: 279623# 521 @  
1918 plante die österreichische Militärpost eine Freimarkenausgabe für Bosnien-Herzegowina in neuer Zeichnung Kaiser Karl I. und einen 1 Kronen Ergänzungswert in Zeichnung der Ausgabe Mi Nr. 138-141. Aus kriegsbedingten Gründen kam es aber nicht mehr zu dieser Ausgabe und die bereits hergestellten Marken blieben somit unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-XIV.



Ein Zusammenstellung der unverausgabten Mi Nr. I-XIII wird im Handel um 150 - 200 € angeboten.



Ein postfrisches Exemplar des 1 Kronen Wertes dieser Unverausgabten (Mi Nr. XIV) wurde an der 74. HBA Auktion vom 2. November 2019 unter Los Nr. 618 für 680 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.11.2019 08:34:37 Gelesen: 279243# 522 @  
Am 21. Juni 1990 verausgabte die Bundesrepublik Deutschland eine Sonderausgabe zum 40. Jahrestag der Charta der deutschen Heimatvertriebenen (Mi Nr. 1470).

Bei der Drucklegung stellte man fest, dass das Wort DEUTSCHEN in der obersten Textzeile irrtümlich mit einem grossen „D“ dargestellt wird. Nach Feststellung dieses Orthographiefehlers wurden die Druckzylinder ausgetauscht und die bereits fehlerhaft gedruckten Bogen vernichtet. Nach Auskunft der Bundesdruckerei ist ein fehlerhafter Bogen trotzdem versehentlich in den Verkehr gelangt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. XIV. Die Abbildung rechts zeigt die verausgabte Marke mit der korrekten Schreibweise.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 25. Schlegel Auktion vom 30. Oktober 2019 in Berlin unter Los Nr. 10158 für 3‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
mausbach1 (RIP) Am: 11.11.2019 10:39:47 Gelesen: 278979# 523 @  
Persien




Im Laufe des Jahres 1886 wurden Versuchsdrucke vorgelegt, die auf Toman lauteten. Sie waren gedacht für Wertsendungen bzw. Geldüberweisungen. Doch davon wurde Abstand genommen und überdruckte sie in verschiedenen Farben und Wertstufen, um sie im Normalverkehr einsetzten zu können. Nach Vorlage im Postministerium fanden aber auch diese Versuchsdrucke keinen Gefallen, so daß es zu einer Ausgabe nicht gekommen ist. Diese Stücke, äußerst geringe Anzahl, in der Literatur lediglich bekannt bei Bodo Hartmann Handbuch Iran Teil I.
 
merkuria Am: 12.11.2019 08:30:55 Gelesen: 278795# 524 @  
1927/1928 verausgabte Bulgarien eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 206-209). Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben und versah diese mit einem Aufdruck eines Flugzeugs sowie teilweise neuer Wertangabe.



Von der 1, 4 und 10 Lewa Wertstufe wurde eine Auflage von je 100‘000 Exemplaren mit abweichenden Farben der Aufdrucke produziert, jedoch nie ausgegeben. Diese Unverausgabten müssen wohl trotzdem in grossen Mengen in den Handel gelangt sein, was sich in tiefen Preisen reflektiert. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-III.





Die Unterschiede der Aufdruckfarben im einzelnen:

1 auf 6 Lewa: unverausgabt rotbraun anstelle von karmin
4 Lewa: unverausgabt dunkelgrün anstelle von blau
10 Lewa: unverausgabt dunkelblau anstelle von grün

Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wird im Handel um durchschnittlich 10 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Richard Am: 12.11.2019 18:01:39 Gelesen: 278674# 525 @  
@ Heinz 7 [#513]

Hallo Heinz,

Harald Rauhut, Geschäftsführer von Rauhut und Kruschel hat mir eine Mail dazu geschrieben:

Lieber Herr Ebert,

Zuschlag war zum einen laut Ergebnisliste "200.000,- u.V." (natürlich DM), das stimmt auch zum anderen meiner Erinnerung nach, weil ich persönlich auf der Auktion war.

Beste Grüße
Harald Rauhut


---

Schöne Grüsse, Richard
 
Heinz 7 Am: 01.12.2019 11:12:00 Gelesen: 276275# 526 @  
@ merkuria [#496]

Guten Tag Jacques,

wenn ich den Katalog Zumstein konsultiere, sieht das anders aus.

Satz von 17 Werten 1922 = verausgabt = Zumstein Nrn. 106-122

Nach Zumstein nicht zur Ausgabe kamen hingegen folgende Sätze:

0105.I bis 0105.X von 1920: drei Werte (Berg Ararat, Spinnerin und Wappen mit den Nominalen 1 Rubel bis 100 Rubel)

Zumstein Nr. 123-130, Ausgabe 1922 diverse Motive, Aufdruck des neuen Wertes (in Goldkopeken)

Zumstein Nr. 131-140, Ausgabe 1923 diverse Motive, mit schwarzem, violettem oder rotem Aufdruck des neuen Wertes.

Dass die Nicht ausgegebenen Briefmarken bei Zumstein offenbar trotzdem normale Hauptnummern bekamen, ist natürlich nicht hilfreich für das Verständnis.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.12.2019 11:26:20 Gelesen: 276269# 527 @  
@ merkuria [#158]

Jacques hat uns vor einiger Zeit schon Armenien 1920 gezeigt: die erste eigene Ausgabe (= mit eigenen Markenbildern, also nicht Marken von Russland mit Überdruck), die aber schliesslich nicht zur Ausgabe kamen. Er zeigte uns sogar Abarten (Kopfsteher!) dieser Marken.

Anbei noch der 25 Rubel Wert "normal", also nicht kopfstehend.



Diese Marke zeigt der Berg Ararat oder, genauer: Großer und Kleiner Ararat von Osten.

Liebe Grüsse
Heinz
 
Martin de Matin Am: 01.12.2019 12:18:55 Gelesen: 276249# 528 @  
@ Heinz 7 [#527]

Als Ergänzung zeige ich den ganzen Satz der nicht Verausgabten. Die Marken wurden im Stichtiefdruck hergestellt. Nach Michelkatalog soll es auch Fälschungen geben obwohl der Michelwert 2003 nur 5 Euro war.

Im Kohlhandbuch sind die Werte 1 und 15 Rubel ohne Preisangabe versehen, wobei angeblich nur ca. 20 vom 15 Rubelwert in den Handel gelangten die restlichen seien verschollen gegangen. Es sieht sehr nach Spekulation aus.



Heinz bei deinem Stück sehen die in grün gedruckten Teile etwas undeutlich aus. Ist dein Stück wirklich im Stichtiefdruck hergestellt worden?

Gruss
Martin
 
merkuria Am: 09.12.2019 13:29:55 Gelesen: 275307# 529 @  
1950 plante Bulgarien eine Flugpostausgabe zu 10 Lewa. Gezeigt werden sollte ein Flugzeug über einer Gebirgslandschaft. Aus nicht gesicherten Gründen blieb diese Marke jedoch unverausgabt. Ich könnte mir vorstellen, dass die graphische Darstellung der Grund für diesen Entscheid gewesen sein könnte: Das Flugzeug erweckt den Eindruck, als würde es direkt in die Berge hineinfliegen. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. VI.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der 25. Schlegel Auktion vom 30. Oktober 2019 in Berlin unter Los Nr. 4651 für 55 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.12.2019 14:07:16 Gelesen: 275065# 530 @  
Im März 1923 plante die italienische Post für die Levante eine Freimarkenausgabe ähnlich der Ausgabe Mi Nr. 84-91, jedoch ohne den zusätzlichen Aufdruck CONSTANTINOPOLI. Dazu verwendete man Marken von Italien (ex Mi Nr. 90-135) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes in türkischer Währung (Mi Nr. 93-100). Diese Marken blieben unverausgabt, was der Michel Katalog in einer Fussnote bekannt macht.




Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wird im Handel zwischen 100 und 150 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.12.2019 08:47:23 Gelesen: 274864# 531 @  
Im April 1903 begannen die Deutschen Auslandspostämter in Marokko mit der Ablösung der Freimarkenausgabe vom Oktober 1901. Die Marken wurden mit einer etwas geänderten Schriftart überdruckt (Mi Nr. 8 II und 16 II - 19 IV).

Die übrigen Wertstufen waren ebenfalls mit dem neuen Aufdruck vorbereitet, wurden aber postalisch nie ausgegeben. Diese gelangten in kleiner Auflage innerhalb einer amtlichen Markenversteigerung in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 7 II und 9 II - 15 II.




Ein kompletter postfrischer Satz im Viererblock vom oberen Bogenrand wurde an der 194. Rauhut & Kruschel Aktion vom 16. November 2019 in Mühlheim a.d.R. unter Los Nr. 3205 für 4‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.12.2019 09:04:35 Gelesen: 274636# 532 @  
1890/1891 verausgabte Argentinien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 76-80) Nebst den verausgabten Wertstufen ½ und 8 Centavos sowie 1, 5 und 20 Pesos waren auch zwei Wertstufen zu 10 und 50 Pesos vorgesehen. Von diesen wurden je 100‘000 Exemplare hergestellt, jedoch nie ausgegeben. Jeweils 99‘900 Exemplare dieser Unverausgabten wurden verbrannt, was mit den verbleibenden 100 Exemplaren geschah, ist nicht bekannt. Der Michel Katalog listet diese beiden Unverausgabten unter Mi Nr. III und IV. Die unverausgabte 50 Pesos Wertstufe wurde bereits unter [#478] vorgestellt.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 244. – 249. Corinphila Auktion vom 3. Dezember 2019 in Zürich unter Los Nr. 4030 für 900 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.12.2019 09:13:30 Gelesen: 274414# 533 @  
1885 verausgabte Ceylon eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 89). Dazu verwendete man eine unverausgabte Wertstufe 24 Cents in lila Farbe welche in gleicher Zeichnung der 1872 verausgabten Marke Mi Nr. 49 24 Cents grün entsprach. Man versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck des neuen Wertes TEN / CENTS (Mi Nr. 89 Abbildung rechts). Die dazu verwendete 24 Cents lila Marke kam ohne einen Wertaufdruck nicht an den Postschalter. Der Michel Katalog listet die ohne den Aufdruck unverausgabte Marke nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 13. Dezember 2019 in Petit-Lancy / Genf, Schweiz innerhalb eines kleinen Sammelloses Nr. 50859 für 1‘300 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.12.2019 09:41:55 Gelesen: 274049# 534 @  
1923 verausgabte die französische Post in Syrien eine Portomarkenausgabe (Mi Nr. Porto 23-27). Dazu verwendete man Portomarken von Frankreich und versah diese mit einem vierzeiligen Aufdruck Syrie / Grand Liban / Wertangabe / Piastres. Nebst den verausgabten Wertstufen 50 Centimes, 1, 2, 3 und 5 Piaster war auch eine Wertstufe von 2.50 Piaster zur Ausgabe vorbereitet, welche jedoch unverausgabt blieb. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der französische Maury Katalog listet diese unter Nr. 21 A.



Ein ungebrauchtes Paar mit Zwischensteg dieser Unverausgabten wurde an der 28. Cedarstamps Auktion vom 23. November 2019 in Beirut/Libanon unter Los Nr. 185 für 220 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.12.2019 09:43:42 Gelesen: 273687# 535 @  
Am 23. Februar 1884 verausgabte die französische Kolonie Guadeloupe ihre ersten ingezähnten Freimarken (Mi Nr. 1-2). Dazu verwendete man die allgemeinen französischen Kolonialausgaben von 1881 (Mi Nr. 32 und 44) und versah diese mit einem kastenförmigen Aufdruck G.P.E. / Wertstufe. Nebst den verausgabten Wertstufen 20 auf 30 und 25 auf 35 Centimes war auch eine gezähnte Wertstufe von 5 auf 4 Centimes zur Ausgabe vorbereitet, welche jedoch unverausgabt blieb. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 29. La Postale Auktion vom 18. Oktober 2019 in Paris unter Los Nr. 3012 für 706 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.12.2019 10:15:34 Gelesen: 273477# 536 @  
1915/1927 verausgabte Chile eine Freimarkenausgabe mit Bildnissen von Persönlichkeiten (Mi Nr. 118-133). Nebst den verausgabten 4 Centavos Wertstufen mit dem Bildnis von Kolumbus war auch eine 4 Centavos Marke mit dem Abbild des früheren Präsidenten Balmaceda vorgesehen, welche jedoch nicht verausgabt wurde. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. II.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde zusammen mit zwei Farbproben an der 244. – 249. Corinphila Auktion vom 3. Dezember 2019 in Zürich unter Los Nr. 4182 für 750 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.01.2020 08:50:25 Gelesen: 273186# 537 @  
Zwischen 1. Januar 1931 und November 1933 verausgabte Frankreich verschiedene Wertstufen der Freimarkenausgabe Mi Nr. 273-283 mit einem Vorausentwertungs-Aufdruck. Nebst den verausgabten Vorausentwertungs-Wertstufen 40, 45 und 65 Centimes war auch die 30 Centimes (Mi Nr. 273) mit dem Vorausentwertungs-Aufdruck zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 273V.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 19047. Spink Auktion vom 13. November 2019 in London unter Los Nr. 195 für 1‘800 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.01.2020 09:42:52 Gelesen: 272776# 538 @  
In den 1990er Jahren beabsichtigte die Post von Qatar die Herausgabe von 3 Briefmarken zur Verwendung für den Mumtaz Express Mail Service EMS. Die bereits fertiggestellten Marken zeichneten sich durch sehr hohe Wertstufen von 50, 80 und 120 Ryals aus. Der Höchstwert der 1996 verfügbaren Freimarkenausgabe wies vergleichsweise nur einen Nennwert von 30 Ryals aus! Die drei vorgesehenen EMS-Marken hätten zur Zeit ihrer Ausgabe mit 250 Ryals einem Gegenwert von ca. 65 Schweizer Franken entsprochen. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese jedoch unverausgabt.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 45. Christoph Gärtner Auktion vom 16. Oktober 2019 unter Los Nr. 7676 für 1‘250 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Wesi Am: 05.01.2020 23:59:08 Gelesen: 272650# 539 @  
Nun steuere ich dem Thema auch noch eine neue Marke bei, zum 100. Tag der Unabhängigkeit von Frankreich (17.4.1946) plante Syrien 2016 eine Sondermarke herauszugeben, diese wurde schon gedruckt aber aus mir nicht bekannten Gründen nie ausgegeben.

Was mit der gesamten Auflage von 10.000 Stück sprich 100 Schalterbögen geschah ist auch völlig unbekannt, nur einzelne Stücke, die man noch mit Händen und Füßen abzählen kann haben es in Sammlungen geschafft und sie wurde einmal bei eBay für 350 $ angeboten. In Syrien selber bekommt man die Marke kaum und außerhalb dürfte es noch deutlich schwieriger sein. Ich stehe auch in Kontakt mit den Clubs in Damaskus und Aleppo, aber dort weiß man auch nicht viel mehr.



Mit einem Handelswert von ca. 150-200 Euro nicht die teuerste, aber dafür den Umständen wegen sicher keine uninteressante Marke.

MfG
Moritz
 
merkuria Am: 08.01.2020 09:03:00 Gelesen: 272093# 540 @  
1864 plante das Fürstentum Rumänien eine Freimarkenausgabe mit dem Bildnis von Fürst Cuza. Diese drei Marken gelangten jedoch nie zur Ausgabe und wurden erst 1865 in einer veränderten Zeichnung ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-III.

Diese Unverausgabten wurden in diesem Thread bereits unter [#14] vorgestellt, verdienen es aber infolge der Ausbietung von solch interessanten Einheiten, nochmals gezeigt zu werden.




Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten in Zehnereinheiten wurde an der David Feldman Auktion vom 12. Dezember 2019 unter Los Nr. 41204 für 400 € + Aufgeld verkauft.



Ein ungebrauchter Satz in Bogen zu je 100 Exemplaren wurde an der gleichen Auktion unter Los Nr. 41205 für 800 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
22028 Am: 08.01.2020 14:38:54 Gelesen: 272040# 541 @  
@ 22028 [#220]

Zunächst etwas Wiederholung von Beitrag [#220]

Die kolumbianische Privatpost "Expreso Ribon" hatte über die Jahre insgesamt 5 verschiedene Markenausgaben ausgegeben. Die s.g. 6. Ausgabe (10 Marken im Satz) wurde bei der Reichsdruckerei in Berlin gedruckt, aber nicht mehr verwendet. Im Handel sind trotzdem Marken zu finden. Während einzelne Marken oder komplette Sätze zu ja 10 Marken ab und zu angeboten werden so sind diese im kompletten Bogensatz sehr rar, meines Wissens nach sind nur 2 komplette Bogensätze bekannt.

Zu diesen Marken konnte ich bisher 4 Wertstufen entdecken, die 5 Centavos Marke ist heute erst bei mir eingetroffen), die nun alle in meiner Sammlung sind und welche ungezähnt sind, aber auf dem gleichen Papier wie die regulär gezähnte Ausgabe gedruckt ist. Ob es sich um Probedrucke oder Vorlagestücke handelt, kann ich bisher nicht sagen. Ungezähnte Marken der 5 Centavos, 10 Centavos und 50 Centavos Wertstufe sowie der 20 Centavos Einschreibemarke auf dem Papier wie die gezähnten Marken.

Nur die gezeigten Exemplare sind bisher bekannt. 



Jegliche Informationen zum Hintergrund der Marken werden gerne angenommen.
 
merkuria Am: 10.01.2020 12:54:40 Gelesen: 271761# 542 @  
@ Wesi [#539]



Danke für das Zeigen dieser Unverausgabten! Die Marke wird zur Zeit wieder in ebay [1] von einem Anbieter aus Kanada für 350 US$ angeboten. Weitere Informationen zu dieser Unverausgabten habe ich auch nicht.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] eBay 223391449514
 
merkuria Am: 11.01.2020 08:57:11 Gelesen: 271606# 543 @  
1876 beabsichtigte die Post Frankreichs die Herausgabe einer weiteren Portomarke zu 20 Centimes in Zeichnung und Farbe der Portomarken Mi Nr. Porto 1-5. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde diese Wertstufe in dieser Zeichnung jedoch nicht verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Michel Nr. Porto II. Eine Ausgabe einer 20 Centimes Portomarke erfolgte erst 1882 innerhalb der neuen Ziffernzeichnung Mi Nr. 10-23.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 173. Cérés Auktion vom 10. Dezember 2019 in Paris unter Los Nr. 1815 für 4‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.01.2020 08:30:25 Gelesen: 271120# 544 @  
Am 24. Dezember 1925 verausgabte Albanien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 133-143). Die Wertstufe 1 Fr (Mi Nr. 140) war ursprünglich in den Farben grauultramarin/dunkelbraun und die 2 Fr (Mi Nr. 141) in graugrün//rotbraun zur Ausgabe vorgesehen, blieben aber aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand, listet diese Unverausgabten aber nicht. Die Abbildung der beiden Einzelmarken zeigt die verausgabten Marken in den Farben rot/blau und grün/gelb.





Eine ungebrauchte Zusammenstellung mit etwa je 1200 Exemplaren dieser beiden Unverausgabten wurde an der 15. Auction Galleries Auktion (vormals Schwanke) vom 1. Dezember 2019 in Hamburg unter Los Nr. 6793 für 300 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 16.01.2020 14:29:55 Gelesen: 270655# 545 @  
Dieser wunderbare Fünferstreifen der 10 Bani-Marke, 9. Ausgabe, fällt uns gleich doppelt auf

a) erstens ist er in der ungewöhnlichen Farbe grün
b) zweitens sind die Marken nicht gezähnt.



Da kommen wir ins Rätseln und fragen uns, welche Katalognummer diese Einheit wohl hat.

Die Auflösung ist nicht spektakulär; dieser Wert wurde in dieser Form nie ausgegeben. Er wurde bloss versuchsweise hergestellt und wurde darum von den meisten Katalogen nirgends aufgeführt.

Es gibt wenige Spezialisten, die solche ESSAYs von Rumänien sammeln und/oder katalogisieren. Altmeister Edouard Cohen war der wohl bekannteste Sammler solcher Spezialitäten.

Die Grundmarke, die schliesslich gedruckt wurde, ist die Michel Rumänien Nr. 45. Sie war in der Farbe blau, und sie war gezähnt.

Heinz
 
merkuria Am: 17.01.2020 10:58:49 Gelesen: 270440# 546 @  
1945 verausgabte das französische Überseegebiet St. Pierre et Miquelon eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 330-337). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1942 (ex Mi Nr. 299-308) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes. Der Wertaufdruck 4.50 FR sollte dabei ausschliesslich auf die 25 Centimes Marke (Mi Nr. 301) aufgedruckt werden. Irrtümlich wurde eine nicht bekannte Anzahl der 5 Centimes Marke (Mi Nr. 299) ebenfalls mit dem 4.50 FR Aufdruck versehen, welche aber nicht verausgabt wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 173. Cérés Auktion vom 10. Dezember 2019 in Paris unter Los Nr. 4192 für 500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.01.2020 08:35:34 Gelesen: 269777# 547 @  
1912 plante die junge Republik China eine Sonderausgabe zu ihrem 1. Jahrestag. Dazu wurde ein Satz mit 13 Werten zur Ausgabe vorgeschlagen. Dieser sollte einheitlich eine Landkarte von China sowie die Inschrift CHINESE REPUBLIC MEMORIAL STAMP zeigen. Bei der Drucklegung wurden verschiedene Bedenken zu der geplanten Ausgabe angemeldet. Einerseits bemängelte man Fehler bei der Darstellung der Landkarte, andererseits vermisste man eine Abbildung des Vaters der chinesischen Revolution, Dr. Sun Yat-sen. Auch erachtete man den Hinweis zum Ausgabegrund als zu wenig eindeutig.

Aus diesen Gründen blieben diese Marken unverausgabt und die bereits gedruckte Auflage wurde verbrannt. Eine nicht bekannte Anzahl entging der Vernichtung und gelangte später gelegentlich in den Handel. Die meisten im Handel angebotenen Stücke tragen einen zweisprachigen amtlichen Stempel „Cancelled“. Stücke ohne diesen Stempel werden selten angeboten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten mit Cancelled-Stempel wurde an der 43. Interasia Auktion vom 11. Januar 2014 in Hongkong unter Los Nr. 722 für 747‘500 HK$ (damals ca. 70‘000 €) + Aufgeld verkauft.



Ein ungebrauchtes Exemplar der 3 Cents Wertstufe ohne Stempel wurde an der 51. - 55. Interasia Auktion vom 26. Juni 2016 in Hongkong unter Los Nr. 830 für 11‘500 HK$ (damals ca. 1‘500 €) + Aufgeld verkauft.

Am 15. Dezember 1912 verausgabte man dann gleich zwei Sonderausgaben zum vorgesehenen Anlass:



1. Jahrestag der Revolution (Mi Nr. 124-135) mit dem Abbild von Dr. Sun Yat-sen [1] und der Inschrift IN COMMEMORATION OF THE REVOLUTION.



1 Jahr Republik (Mi Nr. 136-147) mit dem Abbild von General Yuan Shikai [2] und der Inschrift IN COMMEMORATION OF THE REPUBLIC.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sun_Yat-sen
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Yuan_Shikai
 
merkuria Am: 23.01.2020 08:17:09 Gelesen: 269129# 548 @  
1941 beabsichtigte die italienische Provinzialverwaltung der slowenischen Gebiete eine Portomarkenausgabe mit analogem Aufdruck wie bei den Freimarkenausgaben Mi Nr. Ia – II p. Dazu verwendete man Portomarken von Jugoslawien und versah diese mit einem fünfzeiligen Aufdruck Alto Commissionario / per la / Provincia / de /LUBIANA. Aufgrund der kriegerischen Ereignisse blieb diese Portomarkenausgabe jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, erwähnt sie aber in einer Fussnote nach Mi Porto Nr. 13. Der italienische Sassone Katalog listet diese unter Nr. N.S.18.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Catawiki Auktion vom 13. Januar 2020 unter Los Nr. 33194067 bei einem Schätzwert von 6‘600 € angeboten, wurde aber trotz zwei vorliegenden Attesten der renommierten ital. Prüfer Raybaudi und Sorani mit nur 250 € beboten! Da der nicht bekannt gegebene Mindestpreis nicht erreicht wurde, blieb das Los unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.01.2020 09:11:58 Gelesen: 268412# 549 @  
Am 1. Januar 1870 verausgabte Spanien eine Freimarkenausgabe in der bis 1872 gültigen Währung 1 Escudo = 1000 Millésimas = 100 Céntimos = 10 Reales = 2.50 Pesetas (Mi Nr. 96-108). Dabei war für die ausgegebene Wertstufe mit der Wertangabe 12 CUARTOS braun (Mi Nr. 107) eine geänderte Wertangabe von 12 Cs. De PTA in karmin vorgesehen, die jedoch unverausgabt blieb. Der Michel Katalog erwähnt und bewertet diese Unverausgabte in einer Fussnote. Der spanische Edifil Katalog listet diese unter Nr. NE 3.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Catawiki Wochenauktion bis zum 16. Januar 2020 unter Los Nr. 33584845 für 750 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.01.2020 10:36:50 Gelesen: 267850# 550 @  
Am 25. Mai 1921 beabsichtigte die polnische Post in der Levante die Ausgabe einer Freimarkenausgabe. Dazu verwendete man Marken von Polen (Mi Nr. 147-150 und 115-117) und versah diese mit einem diagonalen Aufdruck LEVANT in Zierschrift. Da die polnische Konsularpost ab Juni jedoch keine Post mehr abfertigen sollte, blieben diese Marken unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – VII.




Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wird im Webshop der Firma Balkan Phila in London für 20 GB£ (ca. 23 €) angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.02.2020 09:20:36 Gelesen: 267315# 551 @  
Die Stadtpost der damals polnischen Stadt Luboml (heute zur Ukraine gehörend) plante im November 1918 eine Freimarkenausgabe mit Stadtansichten in geschnittener und gezähnter Ausführung. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Lokalausgaben Polen Mi Nr. I-V.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten in 11er Bogenteilen wurde an der 244. – 249. Corinphila Auktion vom 4. Dezember 2019 in Zürich unter Los Nr. 1366 für 190 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.02.2020 09:14:46 Gelesen: 266815# 552 @  
Im Februar 1935 verausgabte Frankreich eine Freimarkenausgabe zu 2 FR in der Farbe blaugrün (Mi Nr. 296 Abbildung rechts). Die Marke sollte ursprünglich in der Farbe schiefer (ardoise) erscheinen und eine Auflage in nicht bekannter Grösse war bereits gedruckt als sich die Post entschloss, diese Marke in blaugrün auszugeben. Die schieferfarbigen Marken wurden verbrannt, jedoch entging eine nicht bekannte Anzahl der Vernichtung. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Yvert & Tellier Katalog wird sie unter YV Nr. 301A gelistet.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 30. La Postale Auktion vom 31. Januar 2020 in Paris unter Los Nr. 1084 für 4‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.02.2020 09:07:51 Gelesen: 266373# 553 @  
1945 verausgabte die Republik China eine Portomarkenausgabe mit den Wertstufen 2,6,8,10,20 und 30 $ (Mi Nr. Porto 78-83). Bei der Produktion wurden weitere Wertstufen in gleicher Zeichnung in unbekannter Menge hergestellt, wurden aber nicht ausgegeben. Diese Bestände kamen 1948 mit Aufdruck von neuen Wertbezeichnungen zur Verwendung, so auch eine Wertstufe 20‘000 auf 500 $ (Mi Nr. Porto 99). Die dazu verwendete 500 $ Urmarke kam ohne Wertaufdruck nicht an den Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 18. September 2007 in New York unter Los Nr. 125 für 6‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.02.2020 08:27:45 Gelesen: 265808# 554 @  
Am 30. Dezember 1950 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 125. Jahrestag des Dekabristen-Aufstandes (Mi Nr. 1539). Mit der verausgabten 1 Rubel Wertstufe (Abbildung rechts) war eine zweite Wertstufe zu 40 Kopeken in gleicher Zeichnung zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Die bereits in unbekannter Menge hergestellten 40 Kopeken Marken wurden vernichtet, wenige Exemplare wurden vermutlich von Präsentationskartons abgelöst und gelangten so in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 29. Oktober 2008 in New York unter Los Nr. 509 für 10‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.02.2020 12:34:34 Gelesen: 265043# 555 @  
Am 7. Januar 1930 verausgabte Italien eine Sonderausgabe anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Umberto und der Prinzessin Maria José von Belgien (Mi Nr. 325-327). Bei der Herstellung der drei Wertstufen wurden diese gleichzeitig auch in anderen Farben gedruckt. Diese waren zur Ausgabe in den italienischen Kolonien Cyrenaica, Eritrea, Somaliland und Tripolitanien vorgesehen, wo sie auch mit einem entsprechenden Landesaufdruck ausgegeben wurden. Diese farblich unterschiedlichen Marken kamen ohne einen Länderaufdruck nicht an die Postschalter.

Von der 20 Centesimi Wertstufe in grün sind uns Exemplare ohne einen Länder- Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 10. Mai 2006 in New York unter Los Nr. 1390 für 29‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.02.2020 09:03:23 Gelesen: 264429# 556 @  
Am 1. Januar 1986 erschien in Libyen eine erste Freimarke zu 60 Dirhams mit dem Portrait von Oberst Gaddafi (Mi Nr. 1628). Dieser Wert wurde bereits nach zwei Stunden vom Verkauf zurückgezogen. Weitere 11 Wertstufen zwischen 50 und 2500 Dirhams waren zur gestaffelten Ausgabe vorbereitet, kamen jedoch nie an die Postschalter. Der Michel Katalog listete früher alle Marken als verausgabt (Mi Nr. 1627-1638) Seit 2001 wird nur noch die 60 Dirhams als Michel Nr. 1626 gelistet, die übrigen Unverausgabten werden nicht mehr aufgeführt.



Der Grund für die Nichtverausgabung lag darin, dass man im Stern auf der Epaulette von Oberst Gaddafi eine Assoziierung mit dem Davidstern (dem Symbol des Erzfeindes Israel) befürchtete.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser 11 Unverausgabten wurde an der 156. Corbitts Auktion vom 28. September 2017 in Newcastle upon Tyne / GB unter Los Nr. 984 für 120 GB£ + Aufgeld verkauft.

aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.02.2020 07:56:59 Gelesen: 263835# 557 @  
1927 verausgabte Italien eine Sonderausgabe anlässlich des 100. Todestag von Alessandro Volta (Mi Nr. 259-262). Bei der Herstellung der drei Wertstufen 20, 50 Centesimi und 1.25 Lira wurden diese gleichzeitig auch in anderen Farben gedruckt. Diese waren zur Ausgabe in den italienischen Kolonien Cyrenaica, Eritrea, Somaliland und Tripolitanien vorgesehen, wo sie auch mit einem entsprechenden Landesaufdruck ausgegeben wurden. Diese farblich unterschiedlichen Marken kamen ohne einen Länderaufdruck nicht an die Postschalter.

Von der 20 Centesimi Wertstufe in violett sind uns Exemplare ohne einen Länder- Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten aber nicht, der italienische Sassone Katalog führt sie unter Nr. 210A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 1. November 2005 in New York unter Los Nr. 2245 für 2‘200 US$ + Aufgeld verkauft.

Von diesen Unverausgabten sind auch wenige Stücke bekannt, die in verschiedenen Kolonien ohne den Aufdruck verwendet wurden. Bekannt geworden sind:

"Cirene/Cirenaica 11.12.1927", "Saganeiti 31 Dec. 1927 (Eritrea)", "Sirt 3.12.1927 Tripolitania" und "Belet-Uen Somalia Italiana 29.12.1927".



Eine Zusammenstellung dieser 4 postalisch verwendeten Unverausgabten wurden an der Cherrystone Auktion vom 11. März 2009 in New York unter Los Nr. 1231 für 25‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.02.2020 08:34:21 Gelesen: 263459# 558 @  
1971 plante Nordkorea die Herausgabe einer Sonderausgabe mit 4 Werten anlässlich den Olympischen Spielen von 1972 in München. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese jedoch unverausgabt. Eine Sonderausgabe zu diesem Anlass erschien erst 1972 (Mi Nr. 1103-1107). Der Michel Katalog listet die Unverausgabten von 1971 nicht. Der amerikanische Scott Katalog listet diese in einer Fussnote und bewertet sie mit 3‘000 US$.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 84. Raritan Stamps Ltd. Auktion vom 7. Februar 2020 in Cranbury/USA unter Los Nr. 378 für 700 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.02.2020 08:41:37 Gelesen: 263085# 559 @  
Zwischen 1947 und 1954 verwendete man in Triest (Zone A) die Ausgaben Italiens (ex Mi Nr. 684-918) und versah diese jeweils mit einem zweizeiligen Aufdruck A.M.C. / F.T.T. (Allied Military Government / Free Territory Trieste). Mit dem Londoner Abkommen vom 5. Oktober 1954 wurde Triest und der überwiegende Teil der Zone A an Italien zugesprochen. Die letzten ausgegebenen italienische Marken mit dem A.M.C. / F.T.T. -Aufdruck erfolgten am 30. Oktober 1954 (Mi Nr. 239-240).

Am 26. Oktober erschien in Italien eine Sonderausgabe zur Ehrung des Schriftstellers Carlo Lorenzini (Pinocchio) Mi Nr. 919. Diese Marke wurde ebenfalls mit dem Aufdruck A.M.C. / F.T.T. in unbekannter Menge für die Ausgabe in Triest vorbereitet, wurde dort jedoch nicht mehr verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der italienische Sassone Katalog listet sie unter Nr. 208A.



Ein postfrischer Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 3. Juni 2009 in New York unter Los Nr. 958 für 62‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.02.2020 09:07:53 Gelesen: 262686# 560 @  
Am 25. Juni 1969 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe zum Sieg der sowjetischen Eishockeymannschaft bei den Welt-und Europameisterschaften (Mi Nr. 3639). Dazu verwendete man die bereits links in schwarz überdruckte Marke von 1963 (Mi Nr. 2732) und versah diese mit einem weiteren senkrechten, roten Aufdruck Стокгольм.1969 (= Stockholm 1969). Die Abbildung rechts zeigt die endgültig verausgabte Marke.

Im Vorfeld dieser Ausgabe wurde eine nicht bekannte Anzahl Marken nur mit einem waagerechten, roten Aufdruck 1969 r. unten rechts zur Ausgabe vorbereitet, blieb aber in dieser Form unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 11. Februar 2009 in New York unter Los Nr. 405 für 550 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.03.2020 08:55:11 Gelesen: 261495# 561 @  
1918 verausgabte die Tschechoslowakei eine Militärpostmarke für seine Armeen in Sibirien (Mi Nr. A1) Dazu verwendete man eine russische 10 Kopeken-Marke (Mi Nr. 70) und versah diese mit einem zweizeiligen, diagonalen Aufdruck чешскя / почта. Gleichzeitig wurde auch eine 3 Kopeken-Marke (Mi Nr. 66) mit dem gleichen Aufdruck hergestellt, welche jedoch unverausgabt blieb. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 18. November 2009 in New York unter Los Nr. 3491 für 1‘400 US$ +Aufgeld verkauft.

Mit diesem Beitrag haben wir seit Beginn dieses Threads im September 2016 über 445 unverausgabte Einzelausgaben oder Sätze dokumentiert! Seit der letzten Übersicht mit 300 Ausgaben vom 17.11.2018 in Beitrag [#398] kamen also 145 Neue dazu. Höchste Zeit, wieder einmal eine aktualisierte Übersicht zu erstellen:











Das Thema erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit, was sich in über 165‘000 Besucherklicks seit September 2016 auszeichnet!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.03.2020 09:25:18 Gelesen: 261305# 562 @  
1918 plante die Österreichisch—ungarische Feldpost örtliche Zustellmarken für die in Italien besetzten Gebiete. Dazu verwendete man Stempelmarken von Italien und überdruckte jeweils 4 Wertstufen mit Ortspostmarke / Wappen / Ortsname / Wertangabe. Jeweils vier dieser Marken wurden mit 18 verschiedenen Ortsnamen von Ampezzo – Udine versehen.

Diese Marken wurden von einer untergeordneten Militärstelle hergestellt, das Armeekommando versagte aber die erforderliche Genehmigung, weshalb eine Ausgabe nicht erfolgte. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-IV. Diese Marken wurden im Forum unter https://www.philaseiten.de/beitrag/194658 auch schon gezeigt.



Eine Zusammenstellung mit allen Ortsaufdrucken dieser 72 Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 13. Juni 2017 in New York unter Los Nr. 143 für 450 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 12.03.2020 22:51:18 Gelesen: 261274# 563 @  
@ merkuria [#561]

Hut ab vor dieser prima Fleissleistung!

Ich glaube, wir sind alle überrascht, wie viel das Thema "hergibt". So viele Beiträge zeigen eine nicht erwartete Vielfalt.

Frappierend sind auch die Preisunterschiede für diese Stücke.

Heinz
 
merkuria Am: 15.03.2020 09:14:24 Gelesen: 261167# 564 @  
Im Dezember 1926 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe zugunsten obdachloser Kinder (Mi Nr. 313-314). Zu diese Ausgabe war eine weitere Marke zu 20 Kopeken mit dem Bildnis von Lenin als Kind mit einem Halstuch geplant. Aus mir nicht bekannten Gründen kam diese Marke jedoch nicht an die Postschalter und wurde vernichtet. Eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten gelangte trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diese Unverausgabte, listet oder bewertet diese aber nicht.



Ein postfrischer Sechserblock dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 13. Januar 2010 in New York unter Los Nr. 3310 für 1‘200 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.03.2020 09:24:27 Gelesen: 260963# 565 @  
1916 verausgabte Österreich Freimarken mit dem Bildnis des Kaisers Franz Joseph (Mi Nr. 190-193). Nebst den Wertstufen 15, 20, 25 und 30 Heller wurden auch Werte zu 24, 36, 42 und 54 hergestellt, jedoch nie ausgegeben.

1917 wurden diese unverausgabten Wertstufen durch Aufdruck PORTO und einer neuen Wertbezeichnung als Portomarken ausgegeben (Mi Nr. Porto 60-63). Ohne diese Aufdrucke gelangten diese Wertstufen nicht zum Verkauf. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten ohne Aufdruck unter Mi Nr. 60 I – 63 I.



Eine Zusammenstellung dieser vier Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 16. September 2008 in New York unter Los Nr. 52 für 375 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.03.2020 09:10:57 Gelesen: 260824# 566 @  
1967 plante Südvietnam eine Sonderausgabe zu Ehren der Buddhistischen Welt-Jugend-Liga. Vorgesehen waren zwei bildgleiche Werte zu 1.50 und 10 Dong. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unverausgabten unter Mi Nr. I und II.




Eine Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 46. Christoph Gärtner Auktion vom 25. Februar 2020 als Zehner-Blockeinheiten unter Los Nr. 7560 für 160 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.03.2020 08:19:17 Gelesen: 260622# 567 @  
Am 4. April 1942 verausgabte Frankreich eine Wohltätigkeitsausgabe in violetter Farbe zugunsten der Luftkriegsopfer (Mi Nr. 551). Bei der Herstellung dieser Marke wurde diese gleichzeitig auch in der Farbe blaugrau gedruckt. Diese war zur Ausgabe in der französischen Kolonie Algerien vorgesehen, wo sie 1945 auch mit einem entsprechenden Landesaufdruck ALGÉRIE / RF ausgegeben wurde (Mi Nr. 243). Ohne diesen Aufdruck gelangte diese Marke in der Farbe blaugrau nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Eckrandstück dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 8. Januar 2008 in New York unter Los Nr. 1665 für 5‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.03.2020 08:42:06 Gelesen: 260403# 568 @  
Am 17. November 1963 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe zum 100. Todestag von Michail Semjonowitsch (Mi Nr. 2829). Im Vorfeld der Ausgabe wurde diese Marke in einem kleineren Format produziert, jedoch so nicht ausgegeben. Grund dafür war wohl, dass die Marke im Format zu den beiden anderen Ausgaben von Kunstschaffenden passen sollte (Mi Nr. 2710 und 2859). Eine nicht bekannte Anzahl dieser unverausgabten Kleinformate gelangte trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 16. September 2008 in New York unter Los Nr. 2365 für 2‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.03.2020 09:23:16 Gelesen: 260181# 569 @  
Im Januar 1901 verausgabte das Deutsche Reich eine Freimarkenausgabe für seine Kolonie der Karolinen Inseln (Mi Nr. 7-19). Dabei sollte auch eine 2 Pf Wertstufe zur Ausgabe gelangen (Mi Nr. IV P). Da man für diese Wertstufe jedoch keine Verwendung hatte, blieb sie demzufolge unverausgabt.



Ein Probedruck dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 12. November 2008 in New York unter Los Nr. 1746 für 1‘600 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Wesi Am: 30.03.2020 11:17:01 Gelesen: 260166# 570 @  
Guten Morgen,

im Juli 2011 erschienen die ersten Briefmarken im frisch unabhängig gewordenen Südsudan, diese wurden von der Beijing Security Press gedruckt und zum 11.7 offiziell von China an den Südsudan übergeben und am 13.7 offiziell verausgabt. Bei der Marke zu 2,5 SSP wurde das Wappen verkehrt herum gedruckt und deshalb offiziell nie verausgabt.

Im Südsudan bekamen die meisten Marken einen roten Stempel "Cancelled" und sind größtenteils nicht in den Umlauf gekommen. Auf ebay und Delcampe wurden und werden größtenteils Marken verkauft, die als Ansichtsexemplare in großem Stil in China zurück behalten wurden.



Grüße,
Moritz
 
merkuria Am: 01.04.2020 09:10:54 Gelesen: 260067# 571 @  
Am 4. März 1929 und 1930 verausgabte Italienisch-Somaliland zwei Zuschlagsausgaben zugunsten der Nationalmiliz (Mi Nr. 123-126 und 144-147). Dazu verwendete man nicht ausgegebene Wertstufen in dieser Zeichnung von Italien und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck SOMALIA ITALIANA.

1931 war eine weitere Ausgabe, jedoch mit zwei bereits in Italien verausgabten Wertstufen 1.25 L + 60 C und 5 L + 2.50 L (Mi Nr. 251 und 252) vorgesehen. Im Gegensatz zu den früheren Ausgaben erhielten diese einen zweizeiligen Aufdruck SOMALIA / ITALIANA. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese beiden Werte jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser zwei Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 7. Januar 2009 in New York unter Los Nr. 1233 für 1‘900 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.04.2020 09:23:09 Gelesen: 259558# 572 @  
Am 1. Oktober 1931 verausgabte der Vatikan eine Portomarkenausgabe (Mi Nr. Porto 1-6). Dazu verwendete man Freimarken (ex Mi Nr. 1-6) und versah diese mit einem Aufdruck SEGNATASSE und teilweise mit einer neuen Wertangabe.

Für diese Portomarkenausgabe wurden auch die Eilmarken Mi Nr. 14 und 15 mit diesem Aufdruck und neuer Wertbezeichnung 60 Centesimi respektive 1.10 Lire hergestellt. Diese beiden Marken blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht. Der italienische Sassone Katalog listet diese unter Nr. P5 und P6A.



Je ein postfrisches Exemplar dieser zwei Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 2. März 2020 in New York unter Los Nr. 1538 und 1539 zu je 1‘400 US$ angeboten, blieben jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.04.2020 08:49:42 Gelesen: 259216# 573 @  
1967 plante Südvietnam eine Sonderausgabe zur vorgesehenen Eroberung Nordvietnams. Vorgesehen waren zwei Werte zu 1.50 und 3 Dong. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. III und IV.



Eine Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 46. Christoph Gärtner Auktion vom 25. Februar 2020 als Zehner-Blockeinheiten unter Los Nr. 7561 für 160 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.04.2020 09:07:07 Gelesen: 258848# 574 @  
Vom 21. – 22. Juni 2002 sollte in Algier die 7. Konferenz der Magreb-Staatschefs stattfinden. Dazu wurde von Algerien eine Sonderausgabe vorbereitet. Da die Konferenz aus mir unbekannten Gründen nicht stattfand, blieb diese Marke natürlich unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert Katalog listet diese unter Nr. 1300.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 174. Cérés Philatélie Auktion vom 25. Februar 2020 in Paris unter Los Nr. 3720 für 350 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.04.2020 08:28:07 Gelesen: 258440# 575 @  
Zum 27. Mai 1971 plante Nordkorea eine Sonderausgabe anlässlich der asiatisch-afrikanischen Tischtennis-Freundschaftsspiele. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese Marke jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der US-amerikanische Scott Katalog listet diese in einer Fussnote und bewertet sie mit 750 US$.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 84. Raritan Stamps Ltd. Auktion vom 7. Februar 2020 in Cranbury/USA unter Los Nr. 377 für 190 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
philaspass Am: 14.04.2020 14:32:28 Gelesen: 258369# 576 @  
@ merkuria [#564]

Hallo Jacques,

gestatte mir eine kleine Korrektur zu Deinem Bericht.

Die von Dir als nicht verausgabte Marke wird im Michel Europa Bd.7 von 2016/2017 und im Michel SU Spezial von 2017 wie folgt gelistet:

A XVIII Y Wz. 7 liegend (1926) mit 30,00 Mi€ für * und 40,00 Mi€ für **
A XVIII X ohne Wz. (1927) mit 30,00 Mi€ für * und 40,00 Mi€ für **
 


Ob das Wz. 7 liegend rechts, liegend links oder in beiden Varianten vorkommt entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe leider nur ein Exemplar ohne Wz. vorliegen.

Zusätzlich noch ein Plattenfehler der unter der Kat.-Nr. A XVIII PF I gelistet wird.

"M" in "ДЕТЯM" mit dem Außenkreis verbunden. Nur Bewertung -,- für **. Leider keine Angabe welcher Typ (X oder Y)

Gruß und beste Wünsche für Gesundheit aus Hagen

Philaspass (Karl - Heinz)
 

merkuria Am: 17.04.2020 08:54:53 Gelesen: 258032# 577 @  
1941 plante die Italienische Besatzungsmacht der jugoslawischen Gebiete Fiumerland und Kupa eine Freimarkenausgabe mit 10 Werten. Dazu sollten italienische Freimarken (ex. Mi Nr. 299-312) verwendet und mit einem vierzeiligen Aufdruck ZONA / OCCUPATA / FIUMANO / KUPA versehen werden. Da ab dem 26. Mai 1942 nur noch italienische Marken Gültigkeit hatten, kam es nicht mehr zu einer Verausgabung dieser Marken. Der Michel Katalog erwähnt und bewertet diese Unverausgabten in einer Fussnote, der italienische Sassone Katalog listet sie unter Nr. 15-24 und bewertet sie mit 26'000 €.




Eine postfrische Zusammenstellung dieser zehn Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 3. März 2020 in New York unter Los Nr. 507 für 4‘500 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.04.2020 08:22:10 Gelesen: 257568# 578 @  
1941/1942 verausgabte Frankreich eine Freimarkenausgabe mit Bildnissen von Marschall Pétain (Mi Nr. 512-531). Dabei wurde die 1.20 FR Wertstufe (Mi Nr. 522) in der Farbe rotbraun verausgabt. Im Vorfeld wurde diese Wertstufe in nicht bekannter Anzahl in der Farbe ultramarin produziert, in dieser Farbe aber nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Maury Katalog listet diese unter Nr. 525A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 358. Status International Auktion vom 26. März 2020 in Sydney unter Los Nr. 2332 für 150 AU$ angeboten, blieb aber unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.04.2020 08:44:20 Gelesen: 257160# 579 @  
1930 plante Italienisch Tripolitanien eine Flugpostausgabe. Dazu verwendete man eine Flugpostmarke von Italien (Mi Nr. 328) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck TRIPOLITANIA. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde diese Marke jedoch nicht verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. III.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 95. Mirko Franke Auktion vom 7. Februar 2020 in Bargteheide unter Los Nr. 1120 für 25 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.04.2020 09:21:51 Gelesen: 256750# 580 @  
Am 15. März 1964 verausgabte Afghanistan eine Sonderausgabe zum Kampf gegen die Malaria (Mi Nr. 896-903). Für die 10 Pul Wertstufe verwendete man eine in den Farben grünblau /karminrot nicht verausgabte Wertstufe zu 4 Pul und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes 10 Pul. Ohne diesen Aufdruck gelangte die grünblau /karminrote 4 Pul Wertstufe nicht an den Postschalter. Der Michel Katalog listet diese ohne den Aufdruck unverausgabte Marke nicht.



Ein postfrischer Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 11. September 2012 in New York unter Los Nr. 117 für 250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.04.2020 08:13:20 Gelesen: 256221# 581 @  
Zur Währungsreform vom 21. Juni 1948 verausgabte die alliierte Besatzungsbehörde eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Bizone 52-68). Dazu verwendete man Freimarken der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (ex Mi Nr. 911-936) und versah diese mit einem Posthörnchen-Bandaufdruck (Mi Nr. 52 I - 68 I) sowie einem Netzaufdruck (Mi Nr. 52 II - 68II).

Nebst diesen verausgabten Wertstufen wurden weitere neun Wertstufen (1, 3, 4, 5, 8, 20, 42, 60 und 80 Pf) ebenfalls mit Band- und Netzaufdrucken zur Ausgabe vorbereitet (siehe Beitrag [#263]).

Weiter wurden auch die 1, 2, 3 und 5 RM der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (Mi Nr. 959-962) mit einem Netzaufdruck zur Ausgabe vorbereitet. Diese wurden von der Hauptpostverwaltung jedoch nicht anerkannt und sollten eigentlich unverausgabt bleiben. (Mi Nr. Bizone AI/II – AIV/II). Trotzdem gelangten diese Wertstufen vereinzelt unbeanstandet zum Gebrauch.



Eine postfrische Zusammenstellung der vier RM Werte wurde an der Cherrystone Auktion vom 6. September 2013 in New York unter Los Nr. 501 für 200 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.05.2020 09:05:19 Gelesen: 255815# 582 @  
Am 2. August 1947 verausgabte Frankreich eine Sonderausgabe zum Pfadfindertreffen von Moisson in der Farbe braun (Mi Nr. 786 Abbildung rechts). Die Marke sollte ursprünglich in der Farbe lila erscheinen und eine Auflage in nicht bekannter Grösse war bereits gedruckt als sich die Post entschloss, diese Marke in braun auszugeben. Die lilafarbigen Marken wurden verbrannt, jedoch entging eine unbekannte Anzahl der Vernichtung. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten (Abbildung links) wurde an der Cherrystone Auktion vom 17. Juli 2018 in New York unter Los Nr. 324 für 475 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.05.2020 09:15:17 Gelesen: 255260# 583 @  
Am 10. Februar 2009 verausgabte der Vatikan eine Gemeinschaftsausgabe mit Gibraltar (Mi Nr. Vatikan 1637, Gibraltar 1317). Von dieser Ausgabe wurde jeweils auch ein Kleinbogen mit vier Marken ausgegeben (Mi Nr. 1637KB). Von diesem Kleinbogen ist uns ein Kleinbogenpaar bekannt geworden, welches einem ungetrennt gebliebenen Druckbogen entstammt. Nach heutigem Kenntnisstand ist nur 1 Bogen ungetrennt erhalten geblieben, auch ist bisher nur ein Kleinbogenpaar aufgetaucht. Zusammenhängende Kleinbogenpaare wurden nicht an das Publikum abgegeben. Der Michel Katalog listet diese unverausgabten Paare nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieses unverausgabten Kleinbogenpaares wurde an der 16. Auction Galleries Auktion (vormals Schwanke) vom 7. März 2020 unter Los Nr. 969 für 500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.05.2020 09:00:02 Gelesen: 254511# 584 @  
Am 30. Dezember 1992 verausgabte Indien eine 2 Rupien Sonderausgabe mit dem Motiv eines Malaien-Fischadlers (Mi Nr. 1375). Im Vorfeld dieser Ausgabe wurde eine unbekannte Anzahl mit einer fehlerhaften Bezeichnung des Vogels sowie der falschen Wertbezeichnung 1 Rupie gedruckt. Nach Feststellung dieser Fehler wurden die bereits gedruckten Marken vernichtet und in einer korrigierten Version neu produziert. Gemäss Literatur wurde ein nicht bekannter Bestand von nicht vernichteten Marken jedoch irrtümlich vereinzelt für Jahreszusammenstellungen verwendet. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Das Bild rechts zeigt die korrigierte verausgabte Marke. Einen ähnlichen Vorfall gab es bereits bei der 6 Rupien-Wertstufe dieser Ausgabe, siehe dazu Beitrag [#432]!



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1170. Robert A. Siegel Auktion vom 15. November 2017 in New York unter Los Nr. 4364 für 2‘500 GB£ + Aufgeld verkauft. Ein Exemplar wird zurzeit auch bei Firma Drei Löwen in Freiburg Brsg. zum Festpreis von 9‘000 € angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.05.2020 08:36:31 Gelesen: 253864# 585 @  
Im Oktober 1916 plante die Stadtpost von Warschau eine Freimarkenausgabe mit Denkmälern der Stadt. Aufgrund einer Verordnung wurde die Stadtpost gezwungen, den Gebrauch der Stadtpostmarken bis zum 20.10.1916 einzustellen. Aus diesem Grund kamen diese Marken nicht mehr zum Verkauf. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. III-VI.

Die bereits vorhandenen Bestände wurden am 17. November 1918 mit einem neuen Wertaufdruck versehen und als erste Freimarken der Republik Polen verwendet (Mi Nr. 2-5).




Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 138. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 12. Juli 2014 in Bonn unter Los Nr. 4586 für 120 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.05.2020 08:00:56 Gelesen: 253265# 586 @  
Nach dem Sturz Mussolinis wurde im Juli 1943 eine neue italienische Regierung unter der Führung von General Badoglio eingesetzt. Diese vollzog den Wechsel Italiens auf die Seite der Alliierten und erklärte im Oktober 1943 dem vormals verbündeten Deutschland den Krieg.

Zu diesem Anlass plante die neue Regierung die Ausgabe einer entsprechenden Sonderausgabe. Dazu verwendete man die 50 Centesimi Freimarke der Ausgabe 1929 (Mi Nr. 307) und versah diese mit einem roten diagonalen Aufdruck der Unterschrift Badoglio’s. König Vittorio Emanuelle missfiel diese Marke und verfügte, die gesamte bereits gedruckte Auflage zu verbrennen. 500 Exemplare (= 5 Bogen) entgingen der Vernichtung und gelangten nach dem Krieg in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der italienische C.E.I. Katalog (Catalogo Enciclopedico Italiano) listet sie unter Nr. 471A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten mit Raybaudi Attest wurde an der Catawiki Auktion vom 7. Juli 2019 für 800 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.05.2020 09:08:47 Gelesen: 252844# 587 @  
Am 7. Januar 1932 verausgabte die italienische Kolonie Cyrenaica eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 92.94). Dazu verwendete man Marken der Kolonie Tripolitanien (ex Mi Nr. 133-136) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck CIRENAICA (Abbildung links). Am 12. Mai 1932 versah man die 50 und 80 Centesimi Wertstufe mit einem weiteren Aufdruck (Mi Nr. 95-96) der die ursprüngliche Länderbezeichnung TRIPOLITANIA durchbalkt (Abbildung rechts).



Die Wertstufe zu 60 Centesimi wurde ebenfalls mit diesem Aufdruck produziert, jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Eine Zusammenstellung der zwei verausgabten (50 und 80 Centesimi) mit der unverausgabten 60 Centesimi werden im Handel unter 10 € angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Bicyclestamps Am: 18.05.2020 14:50:09 Gelesen: 252639# 588 @  
@ merkuria [#558]

Hierzu gibt es 2 Artikel der "KoreaStamp Society". Um die lesen zu können, muss man sich aber bei denen anmelden, was kostenlos ist.

https://koreastampsociety.org/2019/03/02/the-unissued-items-of-the-dprk/
https://koreastampsociety.org/2019/04/03/the-back-stories-of-unissued-stamps-of-the-democratic-peoples-republic-of-korea/

In einem koreanischen Katalog werden diese nicht ausgegebenen Marken katalogisiert.

Für die hier gezeigte Ausgabe gibt es die Vermutung, dass der Grund für den Rückzug die "vergessenen" Olympischen Ringe sind. 2 Monate später gab es eine Ausgabe mit anderen Motiven und mit Ringen.
 
Bicyclestamps Am: 18.05.2020 17:45:22 Gelesen: 252567# 589 @  
@ merkuria [#456]

Hier findet sich der Grund:
https://stampsnz.com/1996_health.html

Demnach wurde die Ausgabe nicht wegen des Teddys zurückgezogen, sondern weil dieser auf einem Erwachsenensitz angeschnallt ist und damit deutlich wird, dass der Kindersitz in Fahrtrichtung angebracht ist. Das aber entspricht nicht den Sicherheitsregeln. Nachdem der Teddy wegretouschiert ist, ist das nicht mehr zu erkennen.

Nachtrag: Die Neuseeländische Post bestätigt das, allerdingshaben sie die falschen Ausgaben wohl doch selbst verkauft.
https://stamps.nzpost.co.nz/new-zealand/1996/childrens-health-road-safety
 
merkuria Am: 20.05.2020 08:53:44 Gelesen: 252034# 590 @  
Am 9. August 1941 verausgabte die Stadtpost der deutschen Feldkommandantur in Pleskau (Pskow/Russland) eine Aushilfsausgabe (Mi Nr. 1). Dazu verwendete man die deutsche 1 Pf Hindenburgmarke (MI Nr. 512) und versah diese mit einem senkrechten, zweizeiligen Aufdruck Pleskau / 20 kop. Zwei weitere, mit gleichem Aufdruck vorbereitete Wertstufen zu 60 Kopeken auf 3 Pf und 60 Kopeken auf 4 Pf blieben aufgrund eines inzwischen eingegangenen Verbotes zur Verwendung von Reichsdeutschen Marken unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt und bewertet diese Unverausgabten in einer Fussnote. An Stelle der Hindenburgmarken wurden später erbeutete Marken der Sowjetunion mit diesem Aufdruck hergestellt (Mi Nr. 2-9).



Ein postfrisches Exemplar der unverausgabten 60 Kopeken auf 3 Pf mit Attest wurde an der 173. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 13. März 2020 in Bonn unter Los Nr. 4438 für 2‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.05.2020 08:30:24 Gelesen: 251630# 591 @  
Für den Mai 1939 plante die Slowakei eine Sonderausgabe zum 20. Todestag von Stefanik, einem der drei Gründerväter der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Eine offizielle Ausgabe dieser Marken ist nie erfolgt, trotzdem müssen Unmengen davon in den Handel gelangt sein, was durch die tiefen Preise bestätigt wird. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-IV.



Der komplette Satz wird im Handel unter 3 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.05.2020 07:53:26 Gelesen: 251252# 592 @  
Am 1. Februar 1938 verausgabte Belgien eine Postpaketmarkenausgabe (Mi Nr. Postpaket 11-13).



Dazu verwendete man bisher nicht ausgegebene Postpaketmarken mit den Wertstufen 3.50, 4.50 und 5.50 FR und versah diese mit einem Aufdruck des neuen gültigen Wertes. Die Marken ohne den neuen Wertaufdruck kamen nicht an den Postschalter. Der Michel Katalog listet diese ohne Aufdruck Unverausgabten unter Mi Nr. Postpaketmarken 11 I – 13 I).



Einzelwerte dieser Unverausgabten ohne Aufdrucke werden im Handel um 150 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.05.2020 08:21:10 Gelesen: 250863# 593 @  
1939 begannen Grossbritannien und Frankreich die Planung für eine Gemeinschaftsausgabe anlässlich des in Verhandlung stehenden britisch-französischen Bundes gegen das Deutsche Reich. Die Ausgaben sollten nach Annahme des Bundes durch die beiden Parlamente am 1. September 1940 erfolgen. Gezeigt werden sollte der britische König Georg VI. und der Präsident der französischen Republik Albert Lebrun.



In Grossbritannien war die Ausgabe bereits druckfertig gediehen und Druckproben waren erstellt.



In Frankreich existierte hingegen erst ein Entwurf des französischen Markenentwerfers Henry Cheffer.

Mit Ausbruch des 2. Weltkriegs gelangte Frankreich unter deutsche Besetzung und am 16. Juni 1940 lehnt der Ministerrat das Projekt der französisch-englischen Union erwartungsgemäss ab. Damit wurde die vorgesehene Ausgabe überflüssig und am 17. Juni 1940 wurden alle Arbeiten dazu eingestellt. Bereits gedruckte Marken oder Entwürfe wanderten in die Archive der beiden Postverwaltungen.

Von diesen nichtverausgabten Marken ist bis heute noch kein einziges Exemplar, weder von Grossbritannien noch von Frankreich im Handel aufgetaucht.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.06.2020 08:11:28 Gelesen: 250470# 594 @  
Frankreich plante für den September 1939 eine Sonderausgabe anlässlich der Eröffnungsfahrt des neuen Truppentransportschiffes „Pasteur“. Die Briefmarke mit einem Nennwert von 70 Centimes wurden Mitte August 1939 mit einer Auflage von 4 Millionen Exemplaren gedruckt. Aufgrund des Ausbruchs des 2. Weltkriegs am 2. September 1939 konnte diese Eröffnungsfahrt jedoch nicht stattfinden und die Marke blieb demzufolge unverausgabt.



Da das Schiff zwischenzeitlich durch die Engländer gekapert wurde, entschied sich Frankreich am 17. Juli 1941, die vorhandenen Marken mit einem Aufdruck eines neuen Wertes 1 F + 1 F als Zuschlagsausgabe zugunsten des Marinehilfswerks auszugeben (Mi Nr. 511). Eine nicht bekannte Anzahl Marken entging dem Aufdruck und gelangte auf inoffiziellen Wegen in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte ohne Aufdruck unter Mi Nr. 511 I.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten ohne Aufdruck wurde an der 1811. Spink Auktion vom 21. November 2018 in London unter Los Nr. 1169 für 20‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.06.2020 08:33:17 Gelesen: 250128# 595 @  
Im Oktober 1922 beabsichtigte die Sowjetrepublik Armenien die Ausgabe einer Freimarkenserie mit landestypischen Darstellungen. Aus wohl währungsbedingten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. IV a – IV k.

Im Mai 1923 wurden diese Marken mittels Aufdruck mit neuen Wertbezeichnungen versehen und bis zum 30. September 1923 als Freimarken verwendet (Mi Nr. 171-180). Marken ohne neuen Wertaufdruck gelangten nicht an den Postschalter. Ab 1. Oktober 1923 verloren alle Marken Armeniens ihre Gültigkeit, danach wurden die Marken der Sowjetunion verwendet.



Von diesen Unverausgabten ohne Wertaufdruck müssen grosse Mengen an nicht überdruckten Beständen vorrätig gewesen und nach Ungültigkeit der armenischen Marken in den Handel gelangt sein. Dies äussert sich an den heutigen Handelspreisen von ca. 5 € für einen kompletten Satz!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.06.2020 08:43:08 Gelesen: 249943# 596 @  
Die mit B.L.P. (steht für Buste Lettere Postali = Postumschläge) überdruckten Marken wurden der Nationalen Vereinigung zur Unterstützung von Kriegsinvaliden von der italienischen Post unter dem Nominalpreis verkauft. Diese wurden dann auf speziellen Umschlägen verwendet, auf welchen bezahlte Firmenwerbung angebracht war. Die Kriegsinvalidenvereinigung war ermächtigt, diese Umschläge mit einer Reduktion von 5 Centesimi zu verkaufen. Die Gewinne aus den Inserateneinnahmen wurden zur Unterstützung der Kriegsinvaliden verwendet.

Zwischen 1921 und 1923 wurden für diese B.L.P. Aufdrucke 14 verschiedene Freimarken aus laufenden Serien verwendet. 1922 wurden auch drei Sonderausgaben (Mi Nr. 141-143, 144-147 und 157-159) mit dem B.L.P.- Aufdruck hergestellt, jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet weder die regulären noch die unverausgabten B.L.P.- Aufdrucke. Der italienisch Sassone Katalog listet diese Unverausgabten unter Sassone Nr. 19-28.

Die 652. Daniel F. Kelleher Auktion vom 21. Mai 2014 in Danbury/USA bot alle drei Sätze dieser unverausgabten B.L.P.-Aufdrucke an:



Los 1441 (Mi Nr. 141-143) wurde zu 1‘200 US$ + Aufgeld verkauft.



Los 1439 (Mi Nr. 144-147) blieb bei Ausruf 800 US$ unverkauft.



Los 1442 (Mi Nr. 157-159) wurde zu 1‘200 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.06.2020 08:53:17 Gelesen: 249774# 597 @  
1946 plante Costa Rica eine Sonderausgabe anlässlich des 5. Panamerikanischen Postkongresses in Rio de Janeiro. Dazu verwendete man die 1,2,5 und 10 Colon Flugpostmarken von 1934 (Mi Nr. 174-177) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck V° CONGRESO POSTAL / PANAMERICANO / RIO DE JANEIRO 1946. Da die Aufdrucke schlecht lesbar waren, entschloss sich die Post, diese Marken nicht zu verausgaben. Die bereits gedruckte Auflage wurde vernichtet. Eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten entging der Vernichtung und gelangte in den Handel.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 186-190. Corinphila Auktion vom 20. Mai 2014 in Zürich unter Los 317 für 150 CHF angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.06.2020 09:16:10 Gelesen: 249620# 598 @  
Am 1. Januar 1967 verausgabte Kamerun eine Sonderausgabe zum 7. Jahrestag der Unabhängigkeit (Mi Nr. 494). Zu dieser Ausgabe war eine zweite Wertstufe von 25 Francs mit dem Abbild von Präsident Ahidjo vorgesehen. Diese Marke sowie bereits hergestellte Ersttagsbriefe wurden aus mir nicht bekannten Gründen vor der Ausgabe zurückgezogen und wurden vernichtet. Der Michel Katalag erwähnt diese Unverausgabte in einer Fussnote, listet und bewertet sie aber nicht. Der französische Yvert Katalog listet diese unter Yv Nr. 433A.



Eine Vernichtungsaktion scheint seriös durchgeführt worden zu sein: in den letzten Jahren konnte weder eine Marke noch ein FDC dieser Unverausgabten im Handel ausgemacht werden!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.06.2020 08:30:19 Gelesen: 249498# 599 @  
1942 plante Italienisch Lybien eine Portomarkenausgabe mit 11 Wertstufen von 5 Centesimi bis 10 Lire. Aus kriegsbedingten Gründen blieben diese Portomarken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I - XI.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der Universal Philatelic Auction vom 4. April 2017 in Northleach / GB unter Los 11869 für 42 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.06.2020 08:51:25 Gelesen: 249319# 600 @  
Im März 1932 verausgabte Italienisch Somaliland eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 171-188). 1936 sollten zwei Flugpostmarken zur Ergänzung dieser Ausgabe ausgegeben werden. Dazu verwendete man die 50 Centesimi (Mi Nr. 179) und 2 Lire (Mi Nr. 183) Wertstufen und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck POSTA / AEREA. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Ergänzungswerte jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unter Mi Nr. I – II).



Diese Unverausgabten müssen zahlreich in den Handel gelangt sein, was durch den Handelspreis von unter 10 € für beide Marken belegt wird.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.06.2020 08:17:06 Gelesen: 249169# 601 @  
Am 25. August 1928 verausgabte Albanien eine Sonderausgabe anlässlich der Tagung der verfassungsgebenden Nationalversammlung (Mi Nr. 171-178). Dazu verwendete man von der Staatsdruckerei Paris gelieferte Freimarken und versah diese mit einem vierzeiligen Aufdruck Kujtim / Mbledhjes / Kushtetuese / 25.8.28. Die dazu verwendeten Marken kamen ohne Aufdruck nicht an die Postschalter und wurden für weitere Ausgaben mit Aufdruck (Mi Nr. 179-198) verwendet.

Offensichtlich mussten von der 10 Qintar Wertstufe grosse Restbestände unüberdruckter Marken übrig geblieben sein, welche später in den Handel gelangten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine Zusammenstellung von 1700 (!!) Exemplaren dieser Unverausgabten wurde an der Christoph Gärtner Auktion vom 26. Mai 2020 unter Los 1522 für 300 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
22028 Am: 24.06.2020 20:56:36 Gelesen: 249048# 602 @  
Ein Bekannter von mir sucht Infos zu dieser Marke von Pakistan aus dem Jahr 1976 die angeblich unverausgabt ist. Es soll die Marke auch auf Brief geben. Hat da jemand Infos?


 
Stefan Am: 24.06.2020 21:56:27 Gelesen: 249039# 603 @  
@ 22028 [#602]

Ein Bekannter von mir sucht Infos zu dieser Marke von Pakistan aus dem Jahr 1976 die angeblich unverausgabt ist. Es soll die Marke auch auf Brief geben. Hat da jemand Infos?

Es handelt sich hierbei um die Mi-Nr. I (katalogisiert nach Mi-Nr. 428) vom (geplant) 11.10.1976 - "Grundsteinlegung der Faisal-Moschee in Islamabad durch König Khalib bin Abdul Aziz von Saudi-Arabien". Der Michel-Katalog Süd- und Südostasien (Ausgabe 2006) schreibt, dass diese Briefmarke zurückgezogen wurde, da der Besuch des Königs nicht stattfand. Einige Exemplare gelangten in den philatelistischen Handel.

Gruß
Pete
 
merkuria Am: 25.06.2020 08:07:01 Gelesen: 249013# 604 @  
1942 plante Italienisch Ostafrika eine Portomarkenausgabe mit 11 Wertstufen von 5 Centesimi bis 10 Lire. Aus kriegsbedingten Gründen blieben diese Portomarken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I - XI.



Diese Unverausgabten müssen nach Kriegsende in grosser Masse in den Handel gelangt sein, was durch einen Handelspreis von unter 5 € für den ganzen Satz belegt wird!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
22028 Am: 25.06.2020 13:01:58 Gelesen: 248992# 605 @  
@ Pete [#603]

Besten Dank.
 
merkuria Am: 28.06.2020 08:33:25 Gelesen: 248820# 606 @  
1893 plante das Königreich Italien eine Sonderausgabe zur Feier der Silberhochzeit von König Umberto I. und Königin Margherita. Die Marke sollte am Jubiläumstag vom 22. April 1893 erscheinen. Gemäss Literatur wurde die Wertzeichendruckerei Turin jedoch zu spät über dieses Vorhaben informiert, weshalb diese den Druckauftrag nicht termingerecht erledigen konnte. Somit blieben diese Marken unverausgabt.

Eine nicht bekannte Anzahl von Vorlagestücken blieb jedoch erhalten und gelangte in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im italienischen Sassone Katalog werden sie unter Sass Nr. 64A (roter Rahmen) und 64 B (grüner Rahmen) gelistet.



Ein postfrischer Satz dieser beiden Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 12. Mai 2020 in New York unter Los 1509 für 4‘500 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft. Bei ebay wird 64A für 450 €, 64B für 6‘000 € angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.07.2020 08:39:06 Gelesen: 248705# 607 @  
1970 plante Bahrain eine Wohltätigkeitsausgabe für Palästina. Vorgesehen waren zwei Werte zu 10 und 100 Fils welche bildgleich die Khamis Moschee in Bahrain zeigen sollten. Aus nicht bekannten Gründen blieben diese Marken aber unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser zwei Unverausgabten wurde an der 373. Köhler Auktion vom 24. Juni 2020 unter Los Nr. 1067 für 300 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.07.2020 08:24:44 Gelesen: 248390# 608 @  
Diese äusserst selten angebotenen Unverausgabten aus Malta wurden bereits in den Beiträgen [#254] , [#388] und [#394] näher vorgestellt.

Aus gegebenem Anlass, möchte ich nochmals auf diese Unverausgabten zurückkommen. Nachdem der erste im Handel vorgekommende Satz 2018 bei Feldman in Genf für 5‘500 GB£ verkauft wurde, kam dieses Jahr ein weiterer Satz - diesmal als Bogeneckrandstücke - wiederum bei Feldman zum Angebot.



Der postfrischer Satz als Eckrandstücke dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 2. Juli 2020 in Genf unter Los 31867 für 10‘000 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.07.2020 00:05:32 Gelesen: 248141# 609 @  
1926 verausgabte die Tschechoslowakei eine Portomarkenausgabe (Mi Nr. Porto 41-46). Dazu verwendete man die Freimarken von 1920 (Mi Nr.183-188) und versah diese mit einem Aufdruck DOPLATIT und mit neuer Wertangabe.

Für die 50 Heller Wertstufe war nur die grüne 500 Heller Marke für den Aufdruck vorgesehen. Irrtümlich wurden auch 50 Heller Aufdrucke in unbekannter Stückzahl auf der dunkelbraunen 400 Heller Marke produziert, diese wurden jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 373. Köhler Auktion vom 23. Juni 2020 in Wiesbaden unter Los Nr. 334 für 2‘600 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.07.2020 08:22:38 Gelesen: 247714# 610 @  
Im Juni 1942 verausgabte die japanische Besatzungsbehörde von Selangor/Malaya eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 20-30). Dazu verwendete man Marken früherer Ausgaben von Selangor und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck DAI NIPPON /2602 / MALAYA.

Gemäss Literatur wurden dabei nicht alle zur Ausgabe vorbereiteten Wertstufen ausgegeben. Die Mi Nr. 20,22,23,26,28,29 und 30 blieben unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser Unverausgabten wurde an der 373. Heinrich Köhler Auktion vom 23. Juni 2020 in Wiesbaden unter Los 1188 für 250 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.07.2020 08:14:19 Gelesen: 247349# 611 @  
1869/1871 verausgabte die britische Kronkolonie Britisch-Columbia eine Freimarkenausgabe in Zähnung 12 ½ und Zähnung 14 (Mi Nr. 8-12). Währendem alle Wertstufen in Zähnung 12 ½ verausgabt wurden, blieben die Wertstufen 10 Cents und 1 Dollar in Zähnung 14 aber unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote und listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 9 C und 12 C.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 10 Cents in Zähnung 14 wurde an der 706. Kelleher Auktion vom 13. Oktober 2017 in Danbury/USA unter Los 1018 für 600 US$ + Aufgeld verkauft.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 1 $ in Zähnung 14 wurde an der gleichen Auktion unter Los 1021 für 510 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.07.2020 08:46:38 Gelesen: 246909# 612 @  
1899/1901 verausgabte die französische Kolonie Neukaledonien eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 53-55). Dazu verwendete man Marken der Ausgabe 1893 (Mi Nr. 46,49,50) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck N C E / 15 im Kreis. Bei der Herstellung dieser Ausgaben wurden nebst der 30 und 70 Centimes sowie der 1 FR irrtümlich auch 4 Centimes Marken mit diesem Aufdruck produziert, welche aber nicht ausgegeben wurde. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert Katalog listet sie unter Yvert Nr. 55c.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 31. La Postale Philatelie Auktion vom 12. Juni 2020 in Paris unter Los 3522 für 350 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.07.2020 09:09:02 Gelesen: 246484# 613 @  
1901 verausgabte die Deutsche Post in China eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 15-27). Dazu verwendete man Marken der Reichspost (Mi Nr. 54-66) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck China (Abbildung links, mit i-Punkt als Punkt).



Die gleiche Ausgabe wurde ebenfalls 1901 mit einem etwas geänderten, dickeren Aufdruck hergestellt (Abbildung rechts, mit kommaförmigem i-Punkt). Diese Aufdruckvariante wurde jedoch nie verausgabt. Der Michel Katalog listet und bewertet diese in einer Fussnote unter Mi Nr.VII a – VII n.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 45. Christoph Gärtner Raritätenauktion Sammlung Zgonc vom 2. Oktober 2019 unter Los 144 für 4‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.07.2020 08:15:01 Gelesen: 246089# 614 @  
Im Mai 1893 verausgabte die französische Kolonie Nossi-Bé (Insel bei Madagaskar) eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 23-25). Dazu verwendete man Marken für die französischen Kolonien (Mi 49-51) und versah diese mit einem diagonalen Aufdruck Nossi Bé. Nebst den ausgegebenen Wertstufen 10, 15 und 20 Centimes wurde auch eine 5 Centimes Marke (Mi Nr. 48) mit diesem Aufdruck vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert Katalog listet sie unter Yvert Nr. 23.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 31. Cérés Philatelie Auktion vom 26. Mai 2020 in Paris unter Los 4159 für 120 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.07.2020 08:28:38 Gelesen: 245701# 615 @  
Am 11. Januar 1995 verausgabte Papua Neuguinea eine Sonderausgabe zum Thema Tourismus (Mi Nr. 733-740). Die acht ausgegebenen Marken haben je zwei Wertstufen zu 21, 50 und 65 Toea sowie 1 Kina.



Da für die Marken bei Drucklegung andere Wertstufen vorgesehen wurden (21, 45, 60 und 90 Toea), mussten 6 der 8 Werte vor Ausgabe mit einem Aufdruck des neuen Wertes versehen werden. Die Marken in ursprünglicher Wertangabe (ausser der 21 Toea) wurden ohne den neuen Wertaufdruck nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet die ohne den Aufdruck unverausgabten Marken nicht.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 359. Status International Auktion vom 4. Juni 2020 in Sidney /Australien unter Los 6737 für 400 A$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.07.2020 11:35:51 Gelesen: 245065# 616 @  
Im Februar und März 1920 verausgabte Bayern seine letzten eigenen 18 Freimarken, die sogenannte Abschiedsausgabe (Mi Nr. 178-195) welche jedoch bereits am 30. Juni 1920 ihre Gültigkeit verloren. In der Abschiedsausgabe waren ursprünglich 3 weitere Wertstufen zu 80 Pf sowie 2 und 4 Mark vorgesehen. Da diese drei Werte bei Ausgabe der Serie noch nicht fertiggestellt waren, wurde auf deren Ausgabe verzichtet.

Nach Einstellung der bayerischen Post wurde die gesamte Restauflage der Abschiedsausgabe inklusive der drei Unverausgabten 1920 durch das Deutsche Reich als Freimarkenausgabe umgearbeitet (Mi Nr. 119-138). Dazu versah man alle noch vorhandenen Marken der Abschiedsausgabe mit einem einzeiligen Aufdruck Deutsches Reich.

Der Michel Katalog listet die ohne Aufdruck unverausgabten 80 Pf sowie 2 und 4 Mark Werte unter Mi Nr. 128 II, 132 III und 135 III.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten wird im Fachhandel von Uwe von Poblocki in Nürnberg unter Los 0948701006 zum Festpreis von 295 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
2huhu Am: 28.07.2020 21:24:10 Gelesen: 244954# 617 @  
@ merkuria [#616]

Hallo,

laut Kohl-Handbuch wurden die 3 Ergänzungswerte "überhaupt erst für die Aufdruck-Ausgabe hergestellt".

Ich vermute mal aufgrund der Portoerhöhung vom 6.5.1920.

Grüßle

Holger Reichert
 
merkuria Am: 29.07.2020 00:36:30 Gelesen: 244905# 618 @  
@ 2huhu [#617]

Das ändert aber nichts an der Tatasache, dass diese Marken ohne Aufdruck nie verausgabt wurden.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 31.07.2020 08:20:49 Gelesen: 244317# 619 @  
Am 2. Januar 1990 verausgabte Bangladesch eine Sonderausgabe zum nationalen Bevölkerungstag (Mi Nr. 322). Ursprünglich waren für diese Ausgabe zwei Marken geplant, eine 6 und eine 10 Taka Wertstufe. Währendem die 6 Taka Marke in Bangladesch produziert wurde, hat man für die Herstellung der 10 Taka Marke die russische Druckerei Kniga in Moskau beauftragt.

Da die Auftragsvergabe noch zu Zeiten der Sowjetunion erfolgte, gab es nach deren Zusammenbruch wohl gewisse Probleme mit der Auftragsabwicklung. Tatsache ist, dass zum vorgesehenen Ausgabetermin nur gerade einmal ein Bogen zu 50 Exemplaren von der russischen Druckerei in Bangladesch eintraf. Da man den Ausgabetermin nicht verschieben wollte, wurde nur die in Bangladesch produzierte 6 Taka Marke ausgegeben, die 10 Taka Wertstufe blieb unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde zusammen mit der verausgabten Marke an der 47. Christoph Gärtner Auktion vom 16. Juni 2020 unter Los 10060 für 180 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.08.2020 08:43:54 Gelesen: 243690# 620 @  
1927 verausgabte Brasilien eine Flugpostausgabe für die Privatfluggesellschaft Syndicato Condor mit gleichlautender Inschrift im oberen Bildteil der Marke (Mi Nr. C1-C7). Im gleichen Jahr wurde eine 1300 Reis Wertstufe in gleicher Zeichnung jedoch ohne die Inschrift Syndicato Condor hergestellt. Diese waren für die Fluggesellschaft VARIG vorgesehen und sollten mit einem roten Aufdruck VARIG entsprechend gekennzeichnet werden (Mi Nr. V1). Ohne diesen Aufdruck kamen diese Marken nicht zum Verkauf. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl ohne den VARIG-Aufdruck in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. C VIII.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 2031. Guillermo Jalil - Philatino Auktion vom 30. Juli 2020 in Buenos Aires unter Los 634 für 25 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.08.2020 09:37:49 Gelesen: 243061# 621 @  
1922 plante Österreich eine Flugpostausgabe. Dazu verwendete man die 2 Kronen Freimarke in Zeichnung Mi Nr. 315 in geänderter Farbe grünlichblau und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck Flugpost. Diese vorgesehene Flugpostmarke blieb jedoch unverausgabt, da im gleichen Jahr eine reguläre Flugpostausgabe erfolgte (Mi Nr. 425-432). Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. III.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der 5015. Kelleher Auktion vom 30. April 2017 in Danbury/USA unter Los 6702 für 72 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Aileenbj79 Am: 06.08.2020 16:02:51 Gelesen: 242981# 622 @  
@ merkuria [#537]

Salut Jacques,

in deinem Beitrag ist von 30-65 centimes die Rede. Ist die 30 centimes die kleinste? Ich habe eine 20 centimes mit diesem Aufdruck. Könntest du mir etwas dazu sagen?

Vielen lieben Dank und Gruß aus dem wunderschönen Saarburg

Hier besagte Marke


 
merkuria Am: 06.08.2020 16:32:54 Gelesen: 242971# 623 @  
@ Aileenbj79 [#622]

Guten Abend,

bei diesen Aufdrucken handelt es sich um Vorausentwertungen. Diese wurden ab 1903 auf unterschiedlichen Dauermarken angebracht wie z. B. auf der Säerin (Mi Nr. 109 V) oder 1923 auf Pasteur (Mi Nr. 154 V, 156 V und 157 V).

Ab 1954 wurden eigene Marken mit diesem Vorausentwertungsaufdruck hergestellt. Deine Marke stammt von 1960 und hat die Mi Nr. 1303.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.08.2020 08:44:52 Gelesen: 242487# 624 @  
Am 26. September 1927 verausgabte Frankreich die erste Zuschlagsausgabe für die Staatsschuldentilgungskasse (Mi Nr. 226-228). Dazu wurden drei Freimarken früherer Ausgaben (Mi Nr. 161,188,197) in veränderten Farben gedruckt und mit einem dreizeiligen Aufdruck Caisse / d’Amortissement / + Zuschlagswert versehen. Die 50 c auf 1.50 FR Wertstufe (Pasteur) erhielt nur einen zweizeiligen Aufdruck C A / + 50 c. Ohne diesen Aufdruck blieben die Marken in den geänderten Farben unverausgabt. Von der 50 c auf 1.50 FR Wertstufe rotorange (Mi Nr. 228) ist bisher gemäss Literatur nur ein einziges Exemplar mit fehlendem Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 175. Cérès Auktion vom 26. Mai 2020 in Paris unter Los 2823 für 10‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.08.2020 09:38:00 Gelesen: 241974# 625 @  
Diese Unverausgabten wurden bereits in den Beiträgen [#210] und [#213] näher vorgestellt. Währendem FDC dieser Unverausgabten hin und wieder am Markt angeboten werden, ist mir das erste Mal ein Angebot mit ungebrauchten Einzelmarken bekannt geworden.



Ein Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 23. Philadria Auktion vom 20. Juni 2020 Ljubljana / Slowenien unter Los 186 für 360 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.08.2020 08:53:09 Gelesen: 241526# 626 @  
Im September 1917 verausgabte die italienische Post in China ihre erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-8). Dazu verwendete man Marken des Mutterlandes (ex Mi Nr. 86-125) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck PECHINO / Wertangabe CENTS.

Bei der Herstellung der 4 Cents auf 10 Centesimi Wertstufe ereignete sich ein Missgeschick. Anstelle der dafür vorgesehenen italienischen 10 Centesimi Marke (Mi Nr. 89) wurde irrtümlich eine nicht bekannte Anzahl der 10 Centesimi Marken der Mi Nr. 77 mit diesem Aufdruck versehen. Diese irrtümlich hergestellten Marken wurden jedoch nicht offiziell ausgegeben. Gemäss Literatur gelangten im Mai 1918 jedoch vereinzelte Stücke aus unerklärlichen Gründen trotzdem in Gebrauch. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte als Mi Nr. 2, jedoch ohne Bewertung und ohne den Hinweis auf den Status einer Unverausgabten. Die Abbildung rechts zeigt die korrekte Marke Mi Nr. 89 mit dem 4 Cents Aufdruck (Mi Nr. 3).



Ein gestempeltes Exemplar dieser Unverausgabten auf Abschnitt mit zusätzlich kopfstehend aufgesetztem Aufdruck wurde an der Cherrystone Auktion vom 3. Juni 2020 in New York unter Los 6702 für 1‘700 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.08.2020 08:59:05 Gelesen: 241099# 627 @  
1918 plante Österreich eine Flugpostausgabe 7 Kronen auf 10 Kronen (Mi Nr. II), welche jedoch nicht verausgabt wurde. Diese Unverausgabte wurde bereits in Beitrag [#238] vorgestellt.

Zur Herstellung dieser Unverausgabten wurde eine 10 Kronen Marke in Zeichnung Mi Nr. 203, jedoch in der Farbe rotbraun gedruckt und dann mit dem entsprechenden Aufdruck versehen. Die Marken in dieser Farbe ohne den Aufdruck blieben ebenfalls unverausgabt. Der Michel Katalog listet die unverausgabte Flugpostmarke als Mi Nr. II, die Marke ohne den Aufdruck wird jedoch nicht gelistet.



Ein postfrischer Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 174. H.D. Rauch – Austrophil Auktion vom 9. Juli 2020 in Wien unter Los 412 für 2‘400 € + Aufgeld verkauft

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.08.2020 08:23:35 Gelesen: 240621# 628 @  
Am 1. Dezember 2005 verausgabte Chile eine Sonderausgabe anlässlich seiner neuen Verfassung (Mi Nr. 2137).



Im Vorfeld dieser Ausgabe wurde eine Marke produziert, deren Gestaltung den Verantwortlich bei der Vorlage missfiel. Eine Verausgabung dieser Marke wurde abgelehnt und die in nicht bekannter Anzahl hergestellte Auflage wurde vernichtet und durch eine geänderte Ausführung ersetzt.

Seit 2018 werden die ersten Exemplare dieser nicht verausgabten Marke zum Kauf angeboten. Wie und in welcher Stückzahl diese in den Handel gelangen konnten, ist bisher nicht bekannt geworden. Die angebotenen Exemplare werden von einem Attest der Royal Philatelic Society London RPSL begleitet, welches durch das RPSL- Mitglied Montecinos erstellt wurde. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wird von der Firma Montecinos Philately in New York über Ebay zu 900 US$ angeboten, ein Viererblock von der Bogenecke zu 3600 US$.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.08.2020 08:29:03 Gelesen: 240023# 629 @  
Am 10. März 1924 verausgabte das mexikanische Gebiet von Yucatan eine Lokalausgabe (Mi Nr. 1-2). Nebst den verausgabten 5 und 10 Centavos Werten war auch eine Wertstufe zu 50 Centavos gezähnt und geschnitten zur Ausgabe vorbereitet. Diese blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. Yucatan I.



Ein ungebrauchtes geschnittenes und ein gezähntes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 741. Kelleher Auktion vom 15. Juli 2020 in Danbury / USA unter Los 466 für zusammen 170 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 24.08.2020 09:05:11 Gelesen: 240016# 630 @  
@ merkuria [#491]

Weiter oben wird ja schon der 1 Rupien Wert der Wuga Notausgabe von Deutsch Ostafrika gezeigt. Hier als Ergänzung ein Albumblatt mit der ganzen Serie in den verschiedenen Typen.

Die Marken wurden vergraben und erst in den 1920er Jahren geborgen. Dabei hat vor allem das Papier sehr gelitten. Die Marken sind alle gebräunt, das Papier sehr brüchig. Vor allem die 1 Rupien Marken wurden größtenteils beschädigt. Ich zeige daher auch ein zweites Exemplar, welches das typische Schadensbild zeigt.



Grüße
Harald
 
merkuria Am: 27.08.2020 07:36:23 Gelesen: 239437# 631 @  
Am 1. Dezember 1890 erschien in Bayern eine Freimarke zu 2 Mark mit dem Staatswappen im Grossformat in orange (Mi Nr. 64). Von dieser Marke wurde ein Exemplar als Farbänderung mittelbräunlichlila vorbereitet, jedoch nicht mehr ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Michel Nr. I.



Ein postfrisches Paar dieser Unverausgabten vom Bogenrand wurde an der 159. Dr. Derichs Auktion vom 11. Juli 2020 in Köln unter Los 1108 für 170 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.08.2020 08:43:27 Gelesen: 238805# 632 @  
Am 1. März 1857 verausgabte das Herzogtum Braunschweig eine Freimarkenausgabe in den Farben schwarz auf graubraun (Mi Nr. 9). Eine amtlich angeordnete Ausgabe in den Farben gelbbraun auf weiss wurde nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte mit Mi Nr. I.



Eine ungebrauchte Einheit von 8 Exemplaren dieser Unverausgabten wurde an der 174. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 28. Mai 2020 in Bonn unter Los 4756 für 80 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.09.2020 08:49:22 Gelesen: 238214# 633 @  
Am 1. Januar 1849 verausgabte Frankreich seine erste Freimarkenausgabe in Zeichnung Cereskopf (Mi Nr. 1-7). Innerhalb der Kursdauer sollte eine Farbänderung der 20 Centimes schwarz (Mi Nr. 3) in die Farbe blau sowie der 1 FR karmin (Mi Nr. 7) in die Farbe zinnober erfolgen. Eine nicht genau bekannte Anzahl dieser beiden Farbänderungen wurde produziert, jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese beiden Unverausgabten unter Mi Nr. I - II. Währendem die Anzahl der produzierten 20 Centimes blau nicht ermittelt werden kann, ist die Anzahl der 1 Franc zinnober gemäss Literatur mit 139 Exemplaren beziffert.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 1 Franc (Mi Nr. I) wurde an der 41. Behr Auktion vom 21. Mai 2020 in Paris unter Los 141 für 22‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 20 Centimes (Mi Nr. II) wurde an der 175. Cérès Auktion vom 26. Mai 2020 in Paris unter Los 138 für 3‘324 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.09.2020 08:42:09 Gelesen: 237890# 634 @  
Am 18. März 1935 verausgabte Australien eine Sonderausgabe zur Landung des ANZAC (Australian-New Zealand- Army Corps) zur Unterstützung der britischen Truppen in der Schlacht von Gallipoli (Türkei). Dabei war vorgesehen, dass die 2 Pence Wertstufe (Mi Nr. 127) in Zähnung 13 ½ : 12 ½ auf dünnem Papier und die 1 Sh Wertstufe (Mi Nr. 128) in Zähnung 11 auf etwas dickerem Papier ausgegeben werden sollten.

Gemäss Literatur soll ein Bogen der 1 Sh Marken auf dünnem Papier gedruckt und mit der Zähnung 13 ½ : 12 ½ versehen worden sein. Dieser Bogen blieb jedoch unverausgabt. 1988 wurde ein Teil dieses Bogens entdeckt und in Einzelstücke aufgeteilt. Der Viererblock soll die grösste bekannte Einheit dieser Unverausgabten sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 242. Abacus Auktion vom 29. August 2020 in Glen Waverley/Australien unter Los 464 für 1‘300 AU$ (ca. 790 €) + Aufgeld verkauft. Ein postfrischer Viererblock wurde an der gleichen Auktion unter Los. Nr. 465 für 4‘600 AU$ (ca. 2‘800 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.09.2020 12:10:23 Gelesen: 237584# 635 @  
Am 4. Januar 1949 verausgabte Burma (Myanmar) eine Sonderausgabe mit 14 Wertstufen anlässlich des 1. Jahrestages seiner Unabhängigkeit (Mi Nr. 103-116). Diese Ausgabe wurden mit einem entsprechenden einzeiligen Aufdruck in burmesischer Schrift auch als Dienstmarken ausgegeben (Mi Nr. Dienst 54-65)



Am 4. Januar 1952 wurden die gleichen Marken anlässlich des 4. Jahrestages der Unabhängigkeit nochmals in veränderten Farben ausgegeben (Mi Nr. 123-136). Zwölf Wertstufen dieser Ausgabe wurden ebenfalls mit einem entsprechenden Aufdruck als Dienstmarkenausgabe vorbereitet.

Da noch genügend Dienstmarken der Ausgabe 1949 vorrätig waren und für 1953 eine Währungsänderung geplant war, wurden diese Dienstmarken aber nicht ausgegeben. 1964 wurden diese unverausgabten Dienstmarken vernichtet, eine nicht bekannte Anzahl entging der Vernichtung und gelangte in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein kompletter postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 629. Kelleher Auktion vom 19. April 2012 in Danbury/USA unter Los 1058 für 150 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.09.2020 09:04:21 Gelesen: 237391# 636 @  
2001 beabsichtigte die Norfolk-Insel die Herausgabe von zwei Blockausgaben anlässlich der 6. Süd-Pazifik Spiele. Die Blocks sollten Abbildungen verschiedener Sportdisziplinen mit bekannten Sportlern zeigen. Da es versäumt wurde, das Einverständnis der abgebildeten Sportler einzuholen, befürchtete man juristische Probleme. Die bereits fertiggestellten Blocks blieben deshalb unverausgabt und wurden vernichtet. Eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten entging jedoch der Vernichtung und gelangte in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein Zusammenstellung dieser beiden unverausgabten Blocks wurde an der 242. Abacus Auktion vom 31. August 2020 in Glen Waverley/Australien unter Los 2031 für 575 AU$ (ca. 350 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Bicyclestamps Am: 13.09.2020 21:21:08 Gelesen: 237202# 637 @  
@ merkuria [#636]

Hallo Jacques,

auf welche Quelle berufen Sie sich wegen der fehlenden Einverständniserklärung der Sportler? Nach dem was ich gelesen habe, hat die ausgebende Stelle keine offizielle Erklärung dazu gegeben. Da ist nur die Rede von fehlerhaften Druckvorlagen und dass die Qualitätsprüfung nicht richtig durchgeführt wurde [1].

Gruß, Thomas

[1] https://www.stampboards.com/viewtopic.php?f=10&t=16107
 
merkuria Am: 13.09.2020 22:23:15 Gelesen: 237193# 638 @  
@ Bicyclestamps [#637]

Hallo Thomas,

meine Quelle für den Grund der Nichtausgabe ist die Losbeschreibung des Anbieters abacus auctions [1] :

" 2001 South Pacific Games pair of Miniature Sheet with designs including Tennis, Golf, Athletics & Cycling, unmounted. Unissued. Legal considerations because of failure to obtain permission from the athletes who were featured caused the issue to be cancelled"

Man bedenke, dass die Aussagen bei stampboards auch nicht amtlich und auch schon über 10 Jahre alt sind!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.philasearch.com/de/i_9466_19431/4705_Norfolk/9466-A242-2031.html?losbereich=2031&row_nr=0&breadcrumbId=1600028301.2933
 
merkuria Am: 14.09.2020 08:40:43 Gelesen: 237153# 639 @  
Zwischen dem 22. Und 31. August 1968 sollte der XIV. Parteitag der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei in Prag stattfinden. Bedingt durch die Niederschlagung der Reformpolitik mittels einem Einmarsch der Sowjetarmee am 21. August 1968 wurde dieser Parteitag annulliert.

Zum XIV. Parteitag plante die Tschechoslowakei 1968 eine Sonderausgabe mit zwei Werten. Infolge Annullation des Parteitages blieben diese jedoch unverausgabt und die gesamte bereits produzierte Auflage wurde vernichtet. Eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten entging jedoch der Vernichtung und gelangte in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.

Der XIV. Parteitag konnte erst zwischen dem 25. und 29. Mai 1971 stattfinden. Zu diesem Anlass wurde alsdann eine Sonderausgabe in neuer Zeichnung hergestellt (Mi Nr. 2008-2009).



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten im 10er Kleinbogen wurde an der 63. Burda Auktion vom 4. September 2020 in Prag unter Los 2114 für 8‘800 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.09.2020 08:46:01 Gelesen: 236621# 640 @  
Am 10. Oktober 1944 verausgabte China eine Zuschlagsausgabe zugunsten der Kriegsflüchtlinge (Mi Nr. 614-619). Dazu verwendete man nicht verausgabte Marken und versah diese mit einem Aufdruck der neuen Wertbezeichnung.



Die Marken in alter Wertbezeichnung wurden ohne den Aufdruck nicht ausgegeben. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diese Unverausgabten.



Ein Zusammenstellung von 5 Werten dieser ohne Aufdruck Unverausgabten wurde an der 250. – 256. Corinphila Auktion vom 11.September 2020 in Zürich unter Los 2015 für 320 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.09.2020 09:09:02 Gelesen: 236416# 641 @  
Im Mai 1945 verausgabte die sowjetische Zone in Österreich eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 660-663). Dazu verwendete man Marken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 784-827) und versah diese mit einem diagonalen Aufdruck Österreich.

Dabei war auch die grossformatige Wertstufe zu 42 Pfennig mit einem diagonalen Aufdruck zur Ausgabe vorgesehen. Da mit diesem Aufdruck das Abbild Hitlers wohl zu wenig unkenntlich gemacht werden konnte, blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. F IV.

Ein grösserer Überdruck in Form einer Rosette (Mi Nr. E IV und G IV) auf den Grossformaten blieb ebenfalls unverausgabt. Diese wurden in Beitrag [#411] bereits vorgestellt.



Ein postfrisches Exemplar der unverausgabten Mi Nr. F IV wurde an der 250.-256. Corinphila Auktion vom 10. September 2020 in Zürich unter Los 851 für 3‘800 CHF (ca. 3‘450 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.09.2020 08:49:52 Gelesen: 236147# 642 @  
Am 4. April 1856 verausgabte Bremen eine Freimarkenausgabe zu 5 Grote für die Brief-Porti nach Hamburg (Mi Nr. 2). Am 25. März 1856 wurden von der Druckerei Hunckel 26‘400 Exemplare geliefert, welche aber eine fehlerhafte Inschrift Franco Marken anstelle Franco Marke aufwiesen. Diese fehlerhaften Marken wurden vom Stadtpostamt nicht angenommen und blieben unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Zwei postfrische Exemplare (Typ I + II) dieser Unverausgabten wurden an der 175. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 24. Juli 2020 in Bonn unter Los 1638 für 90 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.09.2020 09:37:00 Gelesen: 235957# 643 @  
Zum 1. Jahrestag der Befreiung von Paris beabsichtigte Frankreich 1945 eine Blockausgabe herauszugeben. Diese sollte einen Viererblock der Marianne 2.40 Francs der Dulac-Ausgabe (Mi Nr. 720) beinhalten. Die Marken der Dulac-Ausgabe (Mi Nr. 709-728) sowie der Block wurden ab 29. August 1944 in London produziert. Die vierzeilige Blockinschrift LIBERATION / de / PARIS / 25.8.1944. welche den Ausgabeanlass anzeigen sollten, wurde erst später hinzugefügt. Währendem die Dulac-Marken 1945 in Frankreich als Freimarken erschienen, blieb der Block aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt.

Der Michel Katalog listet diesen unverausgabten Block nicht, im französischen Yvert Katalog wird er unter blocs et feuillets N° 4 (non émis = unverausgabt) gelistet.



Ein postfrisches Exemplar dieses selten angebotenen, unverausgabten Blocks wurde im Online-vente flash der Calves Philatelie vom 13. Juli 2020 in Paris mit Attest für 6‘250 € verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.09.2020 09:23:51 Gelesen: 235787# 644 @  
Am 18. September 1992 verausgabte Monaco eine Blockausgabe zur Planung des Briefmarkenmuseums in Monte Carlo (Mi Block Nr. 56). Gezeigt wird je eine Marke Italiens und Frankreichs mit den entsprechenden Stempelentwertungen bei Verwendung in Monaco.



Bei der Drucklegung wurde bei einer nicht bekannten Anzahl Blocks der Druck der beiden Stempel unterlassen. Diese Exemplare wurden ausgeschieden und sollten vernichtet werden. Eine ebenfalls nicht bekannte Anzahl entging jedoch der Vernichtung und gelangte in den Handel. Der Michel Katalog listet diesen ohne Stempeldruck unverausgabten Block unter Mi Nr. Block 56 I.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 25. La Postale Philatelie Auktion vom 17. Oktober 2018 in Paris unter Los 2709 für 300 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 29.09.2020 14:13:14 Gelesen: 235773# 645 @  
@ merkuria [#644]

Ist das tatsächlich ein unverausgabter Block oder nicht eher eine Abart "fehlende Farbe/fehlender Druckgang" des Blocks 56?

Grüße
Harald
 
merkuria Am: 29.09.2020 19:36:16 Gelesen: 235749# 646 @  
@ saeckingen [#645]

Wahrscheinlich ist es beides! "fehlende Farbe/fehlender Druckgang" war hier der Grund, dass der Block in diesem unvollständigen Druck unverausgabt blieb, aber trotzdem im Handel existent ist.

Solche Arten von Unverausgabten gibt es oft. In diese Kategorie fallen z.B. auch Briefmarken, deren Nichtverausgabung auf Fehler im Herstellungsprozess (z. B. falsche Farbwahl [#323] , [#578] ) sowie bei der Weiterverarbeitung (Anbringen einer falschen Zähnung [#634] oder Vergessen des Aufdruckes [#615] ) zurückzuführen ist.

Das Ganze kann nun als philosophische Frage gestellt werden: Ist ein Fehldruck der nie verausgabt wurde, im Handel aber trotzdem vorkommt, wirklich eine unverausgabte Briefmarke? Ich sage hier Ja. Andere sagen hier Nein.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
GrafSpee70 Am: 30.09.2020 16:58:43 Gelesen: 235710# 647 @  
Hallo,

letzte nicht ausgegebene Briefmarke Argentinien.

Néstor Kirchner (1928 - 2010) ehemaliges Präsident Argentinien

Block wurde zur Ausgabe vorgesehen für 26. Februar 2011 aber in letzter Minute nicht am Schalter zu verkauf gegeben.

Grund dafür sagt man das die damalige Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner (Witwe von Néstor Kirchner) den Format und Bild des gestorbene Präsident Néstor Kirchner nicht gefiel.

Dennoch einige Blocks gelangten in Hände der Briefmarken-Händler.

Ein ähnlicher Block erschien am 5. November 2011.

MfG aus Argentinien
Rodolfo


 
merkuria Am: 02.10.2020 08:50:14 Gelesen: 235225# 648 @  
Zwischen 1874 und 1914 verausgabte Montenegro seine eigenen Briefmarken. Nach Beendigung des ersten Weltkriegs wurde der König durch Beschluss der Nationalversammlung im November 1918 gestürzt und Montenegro in das neu entstandene Königreich Jugoslawien eingegliedert. Die Regierung flüchtete nach Frankreich.

Vor dem Zusammenbruch wurden noch 19 Briefmarken zur Ausgabe vorbereitet, welche aber nicht mehr an die Postschalter gelangten. Diese Marken verblieben bei der geflohenen Regierung welche sie aus Frankreich in den Handel einfliessen liess. Der Michel Katalog erwähnt die Existenz dieser Unverausgabten in einer Fussnote.




Eine Zusammenstellung dieser 19 Unverausgabten wird im Handel um 50 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.10.2020 09:04:00 Gelesen: 234611# 649 @  
1941 plante Brunei die Ausgabe von fünf Ergänzungswerten und Farbbänderungen seiner Freimarken Mi Nr. 39-57. Infolge der japanischen Besetzung von Brunei kam es aber nicht mehr zu einer Ausgabe der bereits hergestellten Marken. Die japanischen Besatzer versahen alle vorhandenen Marken von Brunei mit einem Aufdruck und verwendeten sie als Ausgabe der japanischen Besatzungsmacht.



Die fünf geplanten Ergänzungswerte kamen ohne den oben gezeigten Aufdruck der Japaner nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. XI – XV.



Ein Zusammenstellung dieser 5 unverausgabten Werte wurde an der 87. Raritan Auktion vom 25.September 2020 in Cranbury/USA unter Los 392 für 250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.10.2020 09:17:59 Gelesen: 234019# 650 @  
Am 4. Juli 1946 verausgabte die Tschechoslowakei eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 493-500). Dabei war die Farbgebung für die 20 Kronen Wertstufe (Mi Nr. 498) in hellbraun vorgesehen. Bei Drucklegung einer nicht bekannten Anzahl 20 Kronen Werte in hellbraun, missfiel der Postverwaltung jedoch dieser Farbton. Es wurde beschlossen, diese Wertstufe in hellblau zu verausgaben und die hellbraunen 20 Kronen sollten vernichtet werden. Eine nicht bekannte Anzahl entging der Vernichtung und gelangte in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrischer Viererblock mit den seltenen Bogenrandzudrucken dieser Unverausgabten wurde an der 63. Burda Auktion vom 4. September 2020 in Prag unter Los 2124 für 2‘560 € + Aufgeld verkauft. Ein einzelnes Exemplar war auf der gleichen Auktion zu 160 € + Aufgeld zu haben.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.10.2020 09:24:24 Gelesen: 233282# 651 @  
Am 10. September 1965 verausgabte Ecuador eine Sonderausgabe zum 100. Jahrestag seiner Nationalhymne (Mi Nr. 1170-1173). Zusätzlich sollte diese Ausgabe von einem Block begleitet werden.



Bei Vorliegen der ausgabebereiten Marken und Blocks wurde festgestellt, dass der Name des Dichters Juan Leon Mera auf den Marken und auf dem Block fehlerhaft geschrieben waren (Meran statt Mera). Auf der Blockausgabe entdeckte man zusätzlich Schreibfehler im Text der Nationalhymne. Aus diesen Gründen beschloss die Postverwaltung, die Marken ohne den Block auszugeben. Der in einer Auflage von 10‘000 Exemplaren nummeriert vorliegende Block sollte vernichtet werden. Gemäss Literatur entgingen etwa 3-4 Exemplare der Vernichtung und gelangten in den Handel. Der Michel Katalog listet diesen unverausgabten Block nicht.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 744. Kelleher Auktion vom 7. Oktober 2020 in Danbury/USA unter Los 51 für 375 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.10.2020 08:39:50 Gelesen: 232634# 652 @  
Am 30. März 1880 verausgabte Luxembourg eine Freimarkenausgabe in Zeichnung Wappen im Kreis oder im Oval (Mi Nr. 37-44) auf weissem Papier. Von den Wertstufen 5, 10,12 ½ und 25 Centimes waren Drucke auf gelbem Papier in einer Auflage von je 25‘000 Exemplaren zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt.

Der Michel Katalog weist in einer Fussnote auf diesen Umstand hin, listet und bewertet diese Unverausgabten jedoch nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 12 ½ Centimes wurde an der 79. Universal Philatelic Auktion vom 6. Oktober 2020 in Northleach/GB unter Los 12028 für 60 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.10.2020 09:15:21 Gelesen: 232048# 653 @  
Ab dem 12. Dezember 1919 verausgabte die Tschechoslowakei eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 40-158). Dazu wurden noch vorrätige, seit dem 28. Februar 1919 in der Tschechoslowakei nicht mehr gültige Marken von Österreich und Ungarn mit einem dreizeiligen Aufdruck POSTA / CESKOSLOVENSKA / 1919 überdruckt.

Unter diesen Aufbrauchsausgaben (Mi Nr. 104-110) fanden auch Marken der ungarischen Turul-Ausgabe (Ungarn Mi 109-123 und 181) Verwendung. Ein 5 + 2 filler Wert in Turul-Zeichnung aus der ungarischen Kriegshilfeausgabe II (Ungarn Mi Nr. 165) wurde ebenfalls mit dem tschechischen Aufdruck versehen, blieb jedoch unverausgabt.



Die Abbildung wurde uns freundlicherweise vom Auktionshaus Burda in Prag zur Verfügung gestellt.

Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 63. Burda Auktion vom 4. September 2020 in Prag unter Los 2504 für 1‘480 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.10.2020 12:22:05 Gelesen: 231347# 654 @  
Seit März 1917 verausgabte Österreich eigene Feldpostmarken für Montenegro (Mi Nr. 1-2). Für 1918 waren weitere Ausgaben geplant, für welche allgemeine Feldpost- Zeitungs- und Portomarken mit einem einzeiligen Aufdruck Montenegro überdruckt werden sollten. Diese fünf vorgesehenen Marken blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Feldpostmarken für Montenegro Mi Nr. I-V.



Ein postfrischer Viererblock der unverausgabten 3 Heller, Mi Nr. V wurde an der 48. Christoph Gärtner Auktion vom 14. Oktober 2020 unter Los 9606 für 225 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.10.2020 09:33:47 Gelesen: 230723# 655 @  
1883 plante Peru eine Freimarken-Aushilfsausgabe. Dazu sollten zwei bereits überdruckte Marken früherer Ausgaben mit einem weiteren, roten Aufdruck in Form eines alten Doppelkreisstempels mit der Inschrift LIMA CORREOS versehen werden. Wohl aus Gründen der Ästhetik oder der schlechten Lesbarkeit blieben diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. XII und XIII.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 5. Thomas Schantl Auktion vom 1. August 2020 in Konstanz unter Los 1902 für 50 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.10.2020 08:45:10 Gelesen: 230109# 656 @  
Am 11. November 1910 verausgabte die Britische Südafrika-Gesellschaft (Rhodesien) eine Freimarke zu 1 £ mit den Bildnissen von König Georg V. und Königin Marie zu 1 £ in den Farben bläulichschiefer/karminrot (Mi Nr. 118a).



Nachdem die Ausgaben der Britischen Südafrika-Gesellschaft 1923 durch die Ausgaben von Südrhodesien abgelöst wurden, erwarb das britische Briefmarkenhaus Stanley Gibbons 1924 die verbliebenen Restauflagen zur Verwertung. Bei der Durchsicht der 1£ Werte entdeckte man zwei Bogen zu je 50 Exemplaren in den Farben hellviolett/karmin. Gemäss Literatur handelt es sich bei diesen zwei Bogen um Farbfehldrucke, welche so nie an die Postschalter gelangten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 118b.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 250. – 256. Corinphila Auktion vom 9. September 2020 in Zürich unter Los 673 für 6‘500 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.10.2020 08:50:18 Gelesen: 229486# 657 @  
Am 17. Februar 1944 verausgabten die japanisch besetzten Philippinen eine Blockausgabe im Gedenken an drei Nationalhelden, die sich im Unabhängigkeitskampf gegen Spanien verdient machten (Mi Block Nr. 2).



Diese Blockausgabe sollte eigentlich schon 1943 in leicht veränderter Form erscheinen, blieb nach Einsprache der japanischen Besatzungsbehörden jedoch unverausgabt. Grund dafür war der wohl zu patriotische Text „Patriotische Gefühle sind auf den Philippinen im Vormarsch“ (seitlich senkrechter Text im Blockrand). Der Michel Katalog listet diesen unverausgabten Block nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieses unverausgabten Blocks wurde an der 15. Stampedia Auktion vom 3. Oktober 2020 in Tokyo unter Los 812 für 28‘000 JPY (ca. 220 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.11.2020 09:17:41 Gelesen: 229026# 658 @  
Am 1. September 1944 verausgabten die Behörden der befreiten Region Lille eine Freimarken-Lokalausgabe zur Aufrechterhaltung des Postdienstes (Mi Nr. Lille 1). Dazu verwendete man die 1.50 Francs Wertstufe von Petain-Frankreich (Mi Nr. 524) und versah diese mit einem Aufdruck R F sowie einem grossen Lothringerkreuz.



Weitere 18 Wertstufen mit Ausgaben von Petain-Frankreich waren mit dem gleichen Aufdruck zur Verausgabung bereitgestellt, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diese Unverausgabten in einer Fussnote, listet diese jedoch nicht. Der französische Yvert & Tellier Katalog listet diese unter Yvert Lille Nr. 2-19 und bewertet sie ** mit 3‘100 €



Eine postfrische Zusammenstellung aller 18 Unverausgabten wurde an der Cérés Philatélie Auktion vom 13. Oktober 2020 in Paris unter Los 2206 für 735 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.11.2020 07:52:42 Gelesen: 228394# 659 @  
Für Juli 1936 plante Spanien eine Freimarken–Aushilfsausgabe für seine Besitzungen im Golf von Guinea (Mi Nr. 203-205). Dazu verwendete man die 50 Centimos Wertstufe der Ausgabe 1935 (Mi Nr. 202) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes. Die Marken wurden in Madrid fertiggestellt, erreichten aber infolge des spanischen Bürgerkriegs ihren Bestimmungsort nicht mehr und blieben somit unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.



Eine ungebrauchte Einheit von 25 Exemplaren der unverausgabten 5 Pesetas Wertstufe wurde an der 48. Christoph Gärtner Auktion vom 14. Oktober 2020 unter Los 7548 für 130 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.11.2020 08:36:54 Gelesen: 227717# 660 @  
Das französische Protektorat der Komoren-Inseln plante für den 21. Juli 1975 die Herausgabe zweier Sonderausgaben mit einheimischen Tänzen (Mi Nr. 192-193).

Am 6. Juli 1975 erlangten die Komoren jedoch ihre Unabhängigkeit von Frankreich und errichteten eine eigene Republik. Aus diesem Grunde wurden diese beiden bereits zur Ausgabe vorliegenden Marken in dieser Form nicht mehr verausgabt. Sie erlitten das gleiche Schicksal wie unzählige noch vorhandene Marken der franz. Komoren, welche mittels eines Aufdrucks ETAT COMORIEN sowie Durchbalkung der alten Landesbezeichnung aufgebraucht wurden (Mi Nr. 194-247).



Diese beiden ohne den Aufdruck unverausgabten Marken werden im Handel zusammen um 40 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.11.2020 09:06:37 Gelesen: 227112# 661 @  
1880 plante der Iran eine Portomarkenausgabe und liess einen Satz mit 10 Wertstufen in unbekannter Auflagenhöhe bei der französischen Staatsdruckerei herstellen. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung mit 18 Werten (dabei 1 kompletter Satz) dieser Unverausgabten wurde an der 48. Christoph Gärtner Auktion vom 14. Oktober 2020 unter Los 5428 für 120 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
wer.indja Am: 11.11.2020 10:32:55 Gelesen: 226840# 662 @  
@ merkuria [#661]

Ich möchte zu den Nachporto-Marken die Beschreibung aus dem Iran-Handbuch von Bodo Hartmann zitieren, die im Übrigen inhaltlich auch mit den Hinweisen aus dem Katalog "Stamps of Iran" von F.N. Farahbaksh übereinstimmt:

<Nachportomarken sind in Persien niemals amtlich zur Ausgabe gelangt! Im Jahre 188 6 wurde jedoch ohne Wissen der Postverwaltung ein Satz mit 10 Werten an die Gesandtschaft in Paris geliefert und auf den Markt gebracht.

Sie sind gedruckt in Bögen zu 5x5 = 25 Stück, in dunkelblauer Farbe auf weißem Papier, gezähnt 13 1/2. Den 1-Chahi-Wert gibt es auch auf grauem Papier, geschnitten.<

Gerade heute endet bei eBay ein Angebot mit 10 Marken; zurzeit liegt das Gebot bei 11 Euro.

Grüße Werner
 
merkuria Am: 13.11.2020 09:03:46 Gelesen: 226438# 663 @  
Am 26. Mai 1919 verausgabte Georgien seine erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-9). Nebst den verausgabten Wertstufen zu 10, 40, 50, 60 und 70 Kopeken war auch eine Wertstufe zu 20 Kopeken zur Ausgabe vorbereitet. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrischer Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 119. Hellman Auktion vom 16. Oktober 2020 in Naantali/Finnland unter Los 972 für 50 € + Aufgeld verkauft.

Seit Eröffnung dieses Threads im September 2016 können wir nach etwas mehr als 4 Jahren heute bereits auf über 200‘000 Leser-Besuche (Kliks) zurückblicken, was nur etwa 1% aller Beiträge auf den Philaseiten vergönnt ist! Ich möchte an dieser Stelle allen Lesern für das grosse Interesse an diesem Thema recht herzlich danken.

In 662 Beiträgen wurden bis heute 525 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt. Damit wir den Überblick nicht verlieren, habe ich die letzte Übersicht vom 9. März 2020 [#561] (geordnet nach Staaten/Gebieten) wieder einmal aktualisiert:














Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Richard Am: 13.11.2020 15:33:08 Gelesen: 226338# 664 @  
@ merkuria [#663]

In 662 Beiträgen wurden bis heute 525 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt.

Hallo Jacques,

ganz herzlichen Dank für diese Leistung. Zu Beginn Deiner Beitragserie hätte ich nie gedacht, dass Du so viele Beispiele nicht ausgegebener Marken findest und mit Zusatzinformationen versiehst.

Schöne Grüsse, Richard
 
merkuria Am: 16.11.2020 09:18:49 Gelesen: 225723# 665 @  
Am 26. August 1944 verausgabten die Behörden der befreiten Region Decazeville eine Freimarken-Lokalausgabe zur Aufrechterhaltung des Postdienstes (Mi Nr. Decazeville 1-10). Dazu verwendete man verschiedene Marken von Petain-Frankreich und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck R F / CLBH sowie einer Symboldarstellung.



Weitere zwei Wertstufen zu 40 und 80 Centimes mit Ausgaben von Petain-Frankreich waren mit dem gleichen Aufdruck zur Verausgabung bereitgestellt, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht. Der französische Yvert & Tellier Katalog listet diese unter Yvert Decazeville Nr. 11 -12 und bewertet sie ** mit 19‘000 €.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten je im 6er Block wurde an der Cérés Philatélie Auktion vom 13. Oktober 2020 in Paris unter Los 2192 für 3‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.11.2020 08:59:21 Gelesen: 224995# 666 @  
1915 plante der Iran eine Sonderausgabe mit Bildern iranischer Herrscher sowie historischen Bauten. Die Serie sollte insgesamt 19 Werte umfassen. Dieser unverausgabte Satz wurde bereits in Beitrag [#259] vorgestellt.

Gleichzeitig wurden diese Marken auch mit einem Aufdruck SERVICE versehen und waren als Dienstmarkenausgabe vorgesehen. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben aber auch diese Dienstmarken unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht. Der iranische Sadri Katalog listet diese unter Sadri Nr. C91-C129.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung aus beiden Sätzen dieser Unverausgabten (mit und ohne Service-Aufdruck) wurde an der 375. Heinrich Köhler Auktion vom 16. November 2020 in Wiesbaden unter Los 2152 für 1‘450 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.11.2020 09:25:48 Gelesen: 224292# 667 @  
Am 11. April 1856 verausgabte Spanien eine Freimarkenausgabe auf Papier ohne Wasserzeichen (Mi Nr. 39-42). Nebst den verausgabten Wertstufen 2 und 4 Cuartos sowie 1 und 2 Reales war auch eine 12 Cuartos Wertstufe zur Ausgabe vorbereitet. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Catawiki B.V. Auktion vom 1. November 2020 unter Los 41845265 mit einem Schätzpreis von 100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.11.2020 08:25:55 Gelesen: 223468# 668 @  
Im Mai 1945 verausgabte die sowjetische Zone in Österreich eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 660-663). Dazu verwendete man Marken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 784-827) und versah diese mit einem diagonalen Aufdruck Österreich. Dabei wurde auch die Wertstufe zu 1 Pfennig zur Ausgabe vorgesehen. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A III.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 108. Gert Müller Auktion vom 12. November 2020 in Ettlingen unter Los 3675 für 4‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.11.2020 09:26:48 Gelesen: 222820# 669 @  
Am 5. Februar 1917 verausgabte Griechenland eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 227-237). Nebst den verausgabten Wertstufen zu 1, 2, 3, 5, 10 und 25 Drachmen, war auch eine Wertstufe zu 4 Drachmen für die Ausgabe vorbereitet. Diese wurde jedoch nicht ausgegeben, sondern mit einem Aufdruck XAPTOΣHMON für fiskalische Zwecke verwendet. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, erwähnt deren Existenz jedoch in einer Fussnote.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde zusammen mit dem verausgabten Satz an der 119. Hellman Auktion vom 16. Oktober 2020 in Naantali/Finnland unter Los 1123 für 50 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.12.2020 10:01:58 Gelesen: 222094# 670 @  
Von 1929 – 1945 verausgabte Spanien Zwangszuschlagsmarken für Barcelona (Mi Nr. 1-69). Zur Abschaffung dieser Marken wurde 1945 ein letzter Satz zu diesem Anlass ausgegeben (Mi Nr. 67-69). Zusätzlich zu dieser Ausgabe waren zwei Blockausgaben vorgesehen (gezähnt und ungezähnt), welche die drei Marken Mi Nr. 67-69 beinhalten sollten. Diese beiden Blocks blieben jedoch unverausgabt, gelangten später aber in grossen Mengen in den Handel. Der Michel Katalog listet diese beiden unverausgabten Blocks nicht, der spanische Edifil Katalog listet diese unter NE31s und NE32.



Ein Lot von 20 Ex. des ungezähnten Blocks sowie 14 Ex. des gezähnten Blocks mit Aufdruck „Navidad 1945“ wurde an der 48. Christoph Gärtner Auktion vom 15. Oktober 2020 unter Los 19311 für 250 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.12.2020 08:49:15 Gelesen: 221502# 671 @  
1916/1917 verausgabte Frankreich für die während des 1. Weltkriegs besetzte Insel Ruad (syrische Küste) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 4-16). Dazu verwendete man Marken der französischen Post der Levante und versah diese mit einem dreizeiligen waagerechten Aufdruck in türkischer Währung 2 / ILE ROUAD / Millièmes. Die Wertstufe von 2 Millièmes auf 5 Centimes blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Maury Katalog listet diese unter Nr. 37Aa.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 32. La Postale Philatélie Auktion vom 9. November 2020 unter Los 3660 für 700 € angeboten, blieb jedoch verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.12.2020 09:07:19 Gelesen: 221255# 672 @  
Von 1929 – 1945 verausgabte Spanien Zwangszuschlagsmarken für Barcelona (Mi Nr. 1-69). Im Juni 1945 erfolgte eine Ausgabe mit dem Abbild des Casa del Arcediano in Barcelona (Mi Nr. 63-66). Zusätzlich zu dieser Ausgabe waren zwei gezähnte Blockausgaben vorgesehen, welche jeweils vier Marken der Mi Nr. 63 und 64 beinhalten sollten. Diese beiden Blocks blieben jedoch unverausgabt, gelangten später aber in grossen Mengen in den Handel. Der Michel Katalog listet diese beiden unverausgabten Blocks nicht, der spanische Edifil Katalog listet diese unter NE27 und NE28.



Ein Lot mit 8 ungebrauchten Paaren dieser beiden Unverausgabten wurde an der 6. Christoph Gärtner Sonderauktion vom 2. Dezember 2020 unter Los 3693 für 80 € angeboten, blieb jedoch verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.12.2020 09:08:39 Gelesen: 220934# 673 @  
Am 11. Oktober 1917 verausgabte die Türkei eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 625). Dazu verwendete man eine ungezähnte, nicht verausgabte 1 Piaster Marke und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes von 5 Piaster. Marken ohne diesen Aufdruck gelangten nicht an die Postschalter und blieben ohne Aufdruck unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 625 I.



Ein postfrisches Paar dieser Unverausgabten wurde an der 6. Classicphil GmbH Auktion vom 25. Oktober 2020 in Wien unter Los 30255 für 1‘800 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.12.2020 08:59:19 Gelesen: 220626# 674 @  
1875 verausgabte der Iran eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 9-12). Nebst den verausgabten Wertstufen zu 1,2,4 und 8 Chahi war auch eine 1 Kran Wertstufe zur Ausgabe vorbereitet. Diese blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. II.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 170. Ulrich Felzmann Auktion vom 5. Dezember 2020 unter Los 3713 für 400 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.12.2020 09:29:26 Gelesen: 220342# 675 @  
Zwischen 1948 und 1967 verausgabte Ägypten/UAR für seine besetzten Gebiete von Palästina eigene Briefmarken. Wurden bis 1959 die jeweiligen Briefmarken von Ägypten mit einem Aufdruck PALESTINE verwendet, begann man 1960 mit dem Druck von ausgesuchten ägyptischen Marken in anderen Farben und der Landesbezeichnung UAR / Palestine.

Am 22. Februar 1961 erschien in Ägypten / UAR eine Sonderausgabe anlässlich des 3-jährigen Bestehens der Vereinigten Arabischen Republik UAR (Mi Nr. UAR 92) in Farbe schwarzviolett.



Die gleiche Marke sollte in der Farbe grün auch für die besetzten Gebiete von Palästina ausgegeben werden, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 747. Kelleher Auktion vom 18. November 2020 in Danbury / USA unter Los 293 für 150 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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merkuria Am: 19.12.2020 09:42:18 Gelesen: 220035# 676 @  
Am 21. August 1980 plante Bangladesch eine Sonderausgabe zur Unterstützung des Befreiungskampfes des palästinensischen Volkes . Die Marke erhielt einen entsprechenden Hinweis in englischer und arabischer Sprache. Während die englische Inschrift FREEDOM FIGHTERS für Freiheitskämpfer steht, wurde in der arabischen Inschrift statt der korrekten Bezeichnung „mujahadeen“ das Wort „muqatilin” (übersetzt = Killer) verwendet. Aus diesem Grund beschloss die Postverwaltung, diese Marke nicht zu verausgaben. Trotz dieses Beschlusses wurden grosse Mengen der bereits zur Ausgabe vorliegenden Marken an verschiedene Postämter verschickt und dort illegal verkauft. Währendem ungebrauchte Exemplare im Handel zuhauf vorkommen, sind auf Poststücken verwendete Exemplare eher selten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Michel Nr. I.





Ein Einschreibebrief mit 12 Exemplaren dieser Unverausgabten wurde an der 747. Kelleher Auktion vom 18. November 2020 in Danbury / USA unter Los 261 für 100 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 22.12.2020 09:23:21 Gelesen: 219761# 677 @  
Am 21. September 1917 verausgabte die Türkei eine Wohltätigkeitsausgabe zugunsten der Waisen (Mi Nr. 626). Dazu verwendete man eine unverausgabte 20 Piaster Marke und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes von 10 Piaster. Marken ohne diesen Aufdruck gelangten nicht an die Postschalter und blieben ohne Aufdruck unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 6. Classicphil GmbH Auktion vom 25. Oktober 2020 in Wien unter Los 30265 für 240 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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merkuria Am: 25.12.2020 10:15:43 Gelesen: 219432# 678 @  
Die Norfolk-Insel steht seit 1. Juli 1914 unter australischer Verwaltung, erhielt aber seit 1947 ihre eigene Posthoheit. Dazu verausgabte die Norfolk-Insel am 10. Juni 1947 ihre erste eigene Freimarkenausgabe in Zähnung K14 (Mi Nr. 1-14).

Bereits 1940 wurden 5 Wertstufen (1,2,3 und 6 Pence sowie 1 Shilling) in Zähnung 11 und in teilweise anderen Farben als die Ausgaben 1947 zur Verausgabung vorbereitet. Diese blieben aber aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt.

Die gesamte Auflage der 1940 in Zähnung 11 hergestellten Marken wurde verbrannt. Gemäss Literatur entgingen wenige Stücke in unbekannter Anzahl der Vernichtung und gelangten später in den Handel. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diese Unverausgabten, listet und bewertet sie aber nicht.



Eine Zusammenstellung von 5 Werten dieser Unverausgabten in postfrischen Viererblocks wurde an der Robert A. Siegel Auktion vom 14. Dezember 2020 in New York unter Los 110 für 7‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 28.12.2020 09:35:42 Gelesen: 218949# 679 @  
Am 6. Oktober 1947 verausgabte Togo eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 213-216). Die Wertstufen 40 Francs (Mi Nr. 213) und 200 Francs (Mi Nr. 216) waren ursprünglich in anderen Farben vorgesehen als ausgegeben.

Die 40 Francs Wertstufe wurde in der Farbe blau ausgegeben. Von dieser Wertstufe sind uns jedoch auch Exemplare in lilarosa bekannt geworden, welche aber unverausgabt blieben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Maury Katalog listet sie unter Nr. 17a.

Die 200 Francs Wertstufe wurde in Farbe lilarosa ausgegeben. Von dieser Wertstufe sind uns jedoch auch Exemplare in blau bekannt geworden, welche aber unverausgabt blieben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Maury Katalog listet sie unter Nr. 20a.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 176. Cérés Auktion vom 13. Oktober 2020 in Paris unter Los 4623 für 637 € + Aufgeld verkauft.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 176. Cérés Auktion vom 13. Oktober 2020 in Paris unter Los 4624 für 609 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 31.12.2020 09:29:45 Gelesen: 218570# 680 @  
Im Januar 1901 verausgabte das Deutsche Reich eine Freimarkenausgabe für seine Kolonie Samoa (Mi Nr. 7-19). Dabei sollte auch eine 2 Pf Wertstufe zur Ausgabe gelangen (Mi Nr. I P1). Da man für diese Wertstufe jedoch keine Verwendung hatte, blieb sie demzufolge unverausgabt. Eine 2 Pf Wertstufe war auch bei den Ausgaben der Kolonien Kamerun [#240] sowie den Karolinen Inseln [#569] vorgesehen.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 177. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 27. November 2020 in Bonn unter Los 5595 für 1‘700 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 03.01.2021 09:55:45 Gelesen: 218130# 681 @  
1976 plante Nauru eine Sonderausgabe in Blockform zum 25. Jahrestag der ersten Wahlen des Lokalparlaments (Unabhängigkeit von Australien). Dabei sollten die Führer der Unabhängigkeitsbewegung sowie der erste Präsident DeRoburt gezeigt werden. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb dieser Sonderblock jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.

Erst zum 30. Jahrestag der Unabhängigkeit erschien 1981 eine entsprechende Sonderausgabe (Mi Nr. 221-223). Zu dieser Ausgabe wurden die Klischees der Politiker vom geplanten Block aus 1976 übernommen.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 363. Status International Auktion vom 10. Dezember 2020 in Sydney/Australien unter Los 6264 für 500 AU$ (ca. 310 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft

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merkuria Am: 06.01.2021 09:47:32 Gelesen: 217638# 682 @  
Zwischen 1957 und 1970 verausgabte Österreich Freimarken mit Bauwerken in insgesamt 31 verschiedenen Zeichnungen (ex Mi Nr. 1035-1324). In einem mir nicht bekannten Jahr (1960?) war für diese Serie die Ausgabe einer Wertstufe zu 2.40 Schilling mit dem Abbild der Burg Kufstein vorgesehen. Da für diese Wertstufe zum Zeitpunkt der geplanten Ausgabe wohl kein Bedarf mehr bestand, blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der österreichischen ANK Katalog listet sie unter Nr. 14c P.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 63. Viennafil Auktion vom 17. Dezember 2020 in Wien unter Los 2471 für 650 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 09.01.2021 09:50:58 Gelesen: 217054# 683 @  
Am 15. Januar 1966 sollte in Madagaskar die Tagung der Staats- und Regierungschefs der frankophonen Staaten Afrikas zur Gründung der gemeinsamen Organisation OCAM stattfinden. Dazu wurde eine Sondermarke mit dem Hinweis-Datum Janvier (Januar) hergestellt.

Da die Konferenz jedoch erst im Juni abgehalten werden konnte, wurde die dafür vorgesehene Sonderausgabe mit einem zweizeiligen Aufdruck JUIN / 1966 sowie einer Durchbalkung des Januar-Hinweises versehen und am 26. Juni 1966 verausgabt (Mi Nr. 557).



Marken ohne diesen Aufdruck kamen nicht zur Ausgabe. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten ohne den Aufdruck in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. X.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wird derzeit bei Ebay für 100 US$ angeboten.

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merkuria Am: 12.01.2021 10:05:45 Gelesen: 216477# 684 @  
Zur Eröffnung der Eisenbahnlinie von Corumba (Brasilien) nach Santa Cruz (Bolivien) sollte 1954 eine Sondermarke erscheinen, welche mit einem Nennwert von 10 Boliviano hergestellt wurde. Infolge technischer Probleme, konnte die Eröffnung dieser Strecke jedoch erst 1960 erfolgen.

Am 14. Dezember 1960 verausgabte man zur verspäteten Eröffnung eine Sonderausgabe (Mi Nr. 636). Dazu verwendete man die unverausgabte Marke von 1954 und versah diese mit einem Aufdruck des an die Inflation angepassten Nennwertes Bs 1.200.- sowie einer Durchbalkung der alten Wertangabe.



Marken ohne diesen Aufdruck gelangten nicht an den Postschalter. Es müssen jedoch grosse Mengen an unüberdruckten Marken vorrätig gewesen sein, welche später in den Handel gelangten.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wird derzeit bei Ebay unter 5 US$ angeboten.

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merkuria Am: 15.01.2021 08:51:42 Gelesen: 215955# 685 @  
Am 19. Dezember 1920 verausgabte die Tschechoslowakei eine Zuschlagsausgabe zugunsten des Roten Kreuzes (Mi Nr. 196-197). Dazu produzierte man Marken in Zeichnung der früheren Hradschin-Ausgaben Mi Nr. 7 (40 Heller) und Mi Nr. 20 (60 Heller), jedoch in veränderten Farben und versah diese mit einem entsprechenden Aufdruck sowie einer Kastenzähnung.



Diese Marken kamen in diesen Farben ohne den Aufdruck nicht zum Verkauf. Der Michel Katalog weist in einer Fussnote auf diesen Umstand hin. Wir danken dem Auktionshaus Burda in Prag für die Genehmigung zur Nutzung der Abbildungen.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden ohne den Aufdruck Unverausgabten wurde an der 64. Burda Auktion vom 28. November 2020 in Prag unter Los 1140 für 92 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 18.01.2021 09:18:41 Gelesen: 215113# 686 @  
1910 plante der Iran eine Sonderausgabe zum 1. Jahrestag der Krönung von Ahmad Shah Qajar am 16. Juli 1909. Dazu wurde bei der Druckerei Enschede / Niederlande ein Satz mit 16 Werten in Auftrag gegeben, welcher auch in nicht bekannter Auflage ausgeliefert wurde. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb dieser Satz jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im iranischen Persiphila Katalog werden sie unter Nr. C21-C36 gelistet.



Ein ungebrauchter Satz mit 16 Werten dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 15. September 2020 in New York unter Los 763 für 500 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 21.01.2021 08:52:51 Gelesen: 214296# 687 @  
Am 25. März 1991 verausgabte Polen die V. Ausgabe der Bildchronik polnischer Herrscher mit aufgedruckten Wertstufen zu 1000 und 1500 Zloty (Mi Nr. 3315-3316).



Diese V. Ausgabe war wohl bereits 1989 mit Wertstufen zu 40 und 50 Zloty gedruckt worden, blieben mit dieser Nominale jedoch unverausgabt, da für diese angesichts der grassierenden Inflation kein Bedarf mehr bestand. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. VII und VIII.



Diese beiden ohne den Aufdruck nicht verausgabten Marken werden zurzeit in Ebay für zusammen 250 € angeboten.

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merkuria Am: 24.01.2021 08:48:58 Gelesen: 213585# 688 @  
1926 verausgabten das französischen Mandatsgebiet des Alawitenterritoriums (Syrien) eine Flugpostausgabe mit den Wertstufen 2, 3, 5 und 10 Piaster (Mi Nr. 43-46). Dazu verwendete man Freimarken von Syrien und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck in französisch und arabisch ALAOUITES sowie einem Flugzeug.

Für diese Ausgabe war auch eine 0.75 Piaster Wertstufe mit gleichem Aufdruck auf der Syrien Marke Mi Nr. 266 vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert Katalog listet sie unter PA 12a.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 177. Cérés Auktion vom 15. Dezember 2020 in Paris unter Los 3302 für 370 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 27.01.2021 09:09:22 Gelesen: 213051# 689 @  
Am 9. Juli 1953 verausgabte Frankreich eine Sonderausgabe zu Ehren von Marschall Hubert Lyautey in der Farbe lilabraun (Abbildung links, Mi Nr. 970).

Bei der Drucklegung der Marke zeigten sich die Postverantwortlichen mit dem Ergebnis der Ausführung nicht zufrieden. Die Urmarke war in einem helleren lilabraun ausgeführt , wobei die graphische Gestaltung sowie die Gravurqualität nicht in allen Punkten überzeugte. Die bereits gedruckten Exemplare wurden vernichtet und man beauftragte den französischen Graveur Barlangue mit Verbesserungen der Gestaltung.

Die unverausgabte Marke (Abbildung rechts) erkennt man am leicht helleren Farbton sowie am Umstand, dass sie keine Signatur des Graveurs Barlangue über der Signatur des Entwerfers André Spitz aufweist (links über Ziffer 30). Weitere kleinere graphische Unterschiede erkennt man in der Ausführung der Wertbezeichnung 30 F und +7 F sowie in der Darstellung der Orden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert Katalog listet sie unter Yvert Nr. 950 A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 177. Cérés Auktion vom 16. Dezember 2020 in Paris unter Los 2624 für 1478 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 30.01.2021 09:23:46 Gelesen: 212524# 690 @  
Am 7. Mai 1959 verausgabte Äthiopien eine Zuschlagsausgabe zum 100. Gründungsjahr des Roten Kreuzes (Mi Nr. 379-381).



Dazu verwendete man zu diesem Anlass hergestellte, jedoch nicht ausgegebene Marken und versah diese mit einem Aufdruck des vorgesehenen Zuschlagswertes. Marken ohne Aufdruck des Zuschlagswertes kamen nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein kompletter postfrischer Satz dieser Unverausgabten ohne Zuschlagsaufdruck in 8er Blocks wurde an der Cherrystone Auktion vom 15. Dezember 2020 in New York unter Los Nr. 4670 für 1‘400 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 02.02.2021 09:05:21 Gelesen: 211867# 691 @  
Am 14. September 1942 verausgabte Frankreich eine Zuschlagsausgabe zugunsten der Nationalhilfe (Mi Nr. 563). Dazu wurde die 1.50 FR Freimarke in Zeichnung Mi Nr. 524 in geänderter Farbe kornblumenblau hergestellt und mit einem zweizeiligen Aufdruck + 50 / S N versehen.

Zwischenzeitlich sind uns auch Aufdrucke auf der regulären, dunkelrotbraunen Freimarke Mi 524 bekannt geworden. Diese in nicht bekannter Auflage erstellten Aufdruckmarken blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, der französische Yvert Katalog listet sie unter Yvert Nr. 552d.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 119. Straphil Auktion vom 23. Dezember 2020 in Strassbourg unter Los 950 für 700 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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merkuria Am: 05.02.2021 09:28:06 Gelesen: 211026# 692 @  
Am 26. Mai 1936 verausgabte Frankreich eine Sonderausgabe in hellblau zum Gewinn des „Blauen Bandes“ durch das Passagierschiff „Normandie“ (Mi Nr. 316). Nach der Verausgabung ist uns ein Bogen zu 25 Exemplaren in der Farbe blaugrün bekannt geworden. Marken in dieser Farbe wurden jedoch nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert Katalog listet sie unter Yvert Nr. 300 A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 33. La Postale Philatélie Auktion vom 22. Januar 2021 in Paris unter Los 1221 für 13‘000 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 08.02.2021 09:09:36 Gelesen: 210239# 693 @  
Am 6. April 1948 verausgabte China eine Portomarkenausgabe (Mi Nr. Porto 93-100). Dazu verwendete man die Druckvorlagen der Ausgabe 1945 (Mi Nr. Porto 82-83 karminrosa) sowie von nicht verausgabten Wertstufen 50,100,200,300,500 und 1000 CNC$ und druckte diese in geänderter Farbe lila. Danach versah man diese mit einem Aufdruck der neuen, benötigten Wertbezeichnung. Marken ohne den Wertaufdruck kamen nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese ohne den Aufdruck Unverausgabten nicht, der chinesische Chan Katalog listet sie unter Chan Nr. D108a – D115a.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 18. September 2007 in New York unter Los 125 für 6‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 11.02.2021 09:45:31 Gelesen: 209377# 694 @  
Am 5. April 1983 verausgabte Jugoslawien eine Sonderausgabe zum 110-jährigen Bestehen der Eisenbahnlinie nach Rijeka (Mi Nr. 1981-1982). Bei der Mi Nr. 1982 war bei Drucklegung eine 8.80 Dinar Wertstufe vorgesehen. Infolge der grassierenden Inflation fand diese jedoch keine Verwendung mehr und die bereits gedruckten Marken wurden mit einer neuen Wertbezeichnung von 23.70 Dinar überdruckt.



Marken ohne den Aufdruck gelangten nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese ohne den Aufdruck Unverausgabte unter Mi Nr. 1982 F.



Eine ohne den Aufdruck nicht verausgabte Marke wird in Ebay zurzeit für 50 € angeboten.

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merkuria Am: 14.02.2021 08:39:16 Gelesen: 208381# 695 @  
1892 verausgabte Frankreich seine ersten Postpaketmarken (Mi Nr. 1-3). Nach wenigen Monaten sollten diese drei Marken mit präziseren Leistungsangaben und in veränderter Zeichnung ausgegeben werden. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten wurde an der 177. Cérés Auktion vom 16. Dezember 2020 in Paris unter Los 2135 für 2916 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 17.02.2021 09:19:33 Gelesen: 207593# 696 @  
1925 verausgabte Bolivien eine Sonderausgabe zum 100-jährigen Bestehen der Republik (Mi Nr. 140-147). Nebst den verausgabten Wertstufen 5,10,15,25 und 50 Centavos sowie 1,2 und 5 Bolivianos wurden auch Wertstufen zu 1 und 2 Centavos produziert.

Da zur Zeit der Ausgabe wohl kein Bedarf mehr für diese beiden Wertstufen bestand, blieben diese unverausgabt. Diese Unverausgabten müssen wohl trotzdem in grossen Mengen in den Handel gelangt sein, was durch die tiefen Preise bestätigt wird. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. VII und VIII.



Ungebrauchte Exemplare dieser beiden Unverausgabten werden zurzeit in Ebay zwischen 5 und 10 US$ pro Stück angeboten.

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merkuria Am: 20.02.2021 09:24:05 Gelesen: 206782# 697 @  
Am 22. Februar 1986 verausgabte Frankreich eine Zuschlagsausgabe mit bedeutenden Wissenschaftlern (Mi Nr. 2532-2536). Die Marken wurden auch zusammenhängend in einem Markenheftchen ausgegeben.



Ursprünglich sollte diese Ausgabe 6 Werte umfassen. Eine weitere Wertstufe zu 2.20 +0.50 Francs war mit dem Abbild des Physikers Alfred Kastler zur Ausgabe vorbereitet. Die Familie gab jedoch keine Einwilligung für eine Ausgabe, da sie mit der Abbildung Kastlers nicht einverstanden war. Grund der Ablehnung war, dass das gezeigte Portrait zu wenig dem Aussehen des Geehrten entspreche. Damit mussten die bereits hergestellten Bogen mit den Einzelmarken sowie die Bogen für die Heftchenblätter vernichtet werden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Nur wenige Stücke, darunter dieser Hefchenbogen mit „Gut zum Druck“ Vermerk blieben erhalten und befinden sich im Postmuseum in Paris.



Ein Verkaufsangebot für diese Unverausgabte ist mir bisher nicht bekannt geworden. Scheinbar hat hier die restlose Vernichtung dieser Unverausgabten für einmal funktioniert.

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merkuria Am: 23.02.2021 08:51:11 Gelesen: 206082# 698 @  
1859 wurde die 4 Schilling Wertstufe von Lübeck in der Farbe dunkelgrün bis schwärzlichopalgrün (Mi Nr. 5a) ausgegeben. Es wurde auch eine Variante in schwärzlichgelblichgrün (Mi Nr. 5b) gedruckt welche jedoch unverausgabt blieb.



Ein ungebrauchter 100er Bogen dieser Unverausgabten wurde an der 375. Heinrich Köhler Auktion vom 20. November 2020 in Wiesbaden unter Los 4356 für 1‘100 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 26.02.2021 08:13:55 Gelesen: 205445# 699 @  
Am 10. Februar 1946 verausgabte die französische Kolonie Madagaskar eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 387-405). Dabei wurde die 2 FR Wertstufe (Mi Nr. 396) in der Farbe schiefergrau ausgegeben.



Mittlerweile sind uns 2 FR Marken in der Farbe sepia bekannt geworden, welche jedoch nicht ausgegeben wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert Katalog listet sie unter YV 309a.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 144. Cérés Philatelie Auktion vom 25. Februar 2014 in Paris unter Los 3970 für 170 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 01.03.2021 08:22:26 Gelesen: 204832# 700 @  
Nachdem die Freimarken Mi Nr. 1-31 der Landespost während der deutschen Besetzung von Zara innert kurzer Zeit aufgebraucht waren, entschied sich die Militärbehörde, noch vorhandene italienische Marken mit einem einfacheren Überdruck zu versehen. Zu diesem Zweck versah man die 20 Centesimi Marke Italiens (Mi Nr. 303) probeweise in einer Auflage von 200 Exemplaren mit einem Aufdruck ZARA im Linienband. Diese 200 Exemplare wurden aber nicht postalisch verwendet und blieben unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.

Am 6. November 1943 erschienen dann die Wertstufen 50 und 75 Centesimi sowie 1.25 Lire mit diesem, leicht geänderten Aufdruck (Mi Nr. 32-34).



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 6. November 2013 in New York unter Los 666 für 2‘200 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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merkuria Am: 04.03.2021 08:46:18 Gelesen: 204251# 701 @  
Vor Schaffung der Zone A und B wurde Triest und die umliegenden Gebiete von alliierten Truppen besetzt. Zwischen 1945-1947 verausgabten diese Freimarken für das Gebiet Julisch-Venetien. Dazu verwendete man Marken von Italien (ex Mi Nr. 901-704) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck A.M.G. / V.G. (Allied Military Government / Venezia Giulia).

Bei der Herstellung der 10 Lire Wertstufe (Mi Nr. 12) wurde irrtümlich eine nicht bekannte Anzahl Marken der Mi Nr. 314 (mit Liktorenbündel) anstelle der Mi Nr. 681 (ohne Liktorenbündel) mit dem Aufdruck versehen. Diese Marken wurden nicht ausgegeben, trotzdem sind gemäss Literatur ca. 50 Exemplare bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A2.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 11. Januar 2006 in New York unter Los 1841 für 7‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 07.03.2021 08:42:27 Gelesen: 203900# 702 @  
1966 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe zum Tag des Sieges (9. Mai) im Zweiten Weltkrieg. Aus nicht eindeutig belegten Gründen verzichtete man kurzfristig auf eine Verausgabung dieser bereits produzierten Ausgabe und vernichtete diese. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke sind ausschliesslich von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst worden oder werden auf diesen Karten verklebt angeboten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten auf Präsentationskarte aufgeklebt, wurde an der Cherrystone Auktion vom 8. März 2006 in New York unter Los 2103 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 10.03.2021 09:07:41 Gelesen: 203449# 703 @  
1869 plante Ceylon die Ausgabe von sieben Dienstmarken. Dazu verwendete man Freimarken von 1861-1868 (ex Mi Nr.?) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck SERVICE. Alle vorbereiteten sieben Wertstufen mit SERVICE-Aufdruck wurden jedoch nie als Dienstmarken verwendet und blieben unverausgabt.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung von drei Exemplaren dieser Unverausgabten wurde an der Abacus Auktion vom 22. November 2020 in Mount Waverley / Australien unter Los 3074 für 90 AU$ (ca. 56 €) + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 13.03.2021 09:14:40 Gelesen: 203205# 704 @  
Am 24. November 1992 verausgabte der Vatikanstaat eine Sonderausgabe zu den Reisen von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1991 (Mi Nr. 1071-1074).



Diese Ausgabe hätte bereits 1991 erscheinen sollen. Bei der Drucklegung 1991 wurde festgestellt, dass nur der Monat der Reise ohne Angabe des Reisejahres dargestellt wurde. Die fehlerhafte, bereits in nicht bekannter Anzahl gedruckte Auflage wurde vernichtet und blieb unverausgabt. Eine korrigierte Version mit der Jahreszahl 1991 wurde dann am 24. November 1992 ausgegeben. Gemäss Losbeschrieb, handelt es sich beim angebotenen 20er Bogensatz um die bisher einzig bekannt gewordenen Exemplare ohne Angabe der Jahreszahl. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine kompletter Satz dieser Unverausgabten im 20er Bogen wurde an der David Feldman Auktion vom 13. Dezember 2013 in Genf unter Los 20109 für 34‘000 € + Aufgeld verkauft.



Scheinbar wurde dieser Bogen 2017 getrennt und die Marken mit einem Attest ausgestattet. Ein Satz dieser Unverausgabten wird derzeit bei einem italienischen Händler für 10'000 € angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.03.2021 09:01:49 Gelesen: 202872# 705 @  
1901 verausgabte Nicaragua eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 133-135). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1900 (ex Mi Nr. 130-131) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck 1901 / 2 Cent. sowie Unkenntlichmachung der alten Wertbezeichnung.

Zu dieser Ausgabe sind uns auch 2 Centavos Aufdrucke auf der 1 Centavo Wertstufe (Mi Nr. 120) bekannt geworden. Diese wurden wohl in der Druckerei irrtümlich mit der 1 Peso Wertstufe (Mi Nr. 130) verwechselt und blieben demzufolge auch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. II.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 3. Februar 2021 in New York unter Los 757 für 140 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 19.03.2021 11:21:36 Gelesen: 202526# 706 @  
Im Juli 1920 verausgabte die französische Besatzungsbehörde eine Freimarkenausgabe für die durch die Marine besetzte Insel Castellorizo (Mi Nr. 14-26). Dazu verwendete man Marken von Französisch Levante (ex Mi Nr. 8-22) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck O.N.F. / Castellorizo (O.N.F. = Occupation Navale Française).

Nebst den verausgabten Wertstufen wurde auch die Levante-Marke 8 Piaster auf 2 FR (Mi Nr. 21) mit diesem Aufdruck versehen, blieb jedoch unverausgabt da wohl kein Bedarf für eine 8 Piaster Wertstufe bestand. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 213. -217. Corinphila Auktion vom 7. Juni 2017 in Zürich unter Los 975 für 550 CHF + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 22.03.2021 08:27:28 Gelesen: 202192# 707 @  
1931 verausgabte Paraguay eine Zuschlagsausgabe zugunsten der Staatlichen Ackerbauschule in Ypacarai (Mi Nr. 356).



Nebst der ausgegebenen Marke in den Farben blau auf rosa sind uns auch Marken in den Farben rot auf gelb bekannt geworden. Diese blieben jedoch aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt, gelangten aber wohl in grossen Mengen trotzdem in den Handel, was durch die tiefen Preise bestätigt wird. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. VIII.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wird zurzeit bei Delcampe für ca. 35 € angeboten.

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merkuria Am: 25.03.2021 08:57:14 Gelesen: 201919# 708 @  
Im März 1903 verausgabte Nicaragua eine Sonderausgabe zum 10. Jahrestag der Regierung von Präsident Santos Zelaya (Mi Nr. 158-165). Dabei wurden die ersten vier Wertstufen 1,2,5 und 10 Centavos in zwei verschiedenen Farben gedruckt. Die Farbvarianten sollten mit einem Überdruck versehen als Dienstmarken verwendet werden. Offensichtlich bestand aber kein Bedarf für Dienstmarken und somit blieben diese vier Wertstufen unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 158 V, 159 VI, 160 VII und 161 VIII).



Eine postfrische Zusammenstellung dieser vier Unverausgabten wird auf dem US-amerikanischen Markt zwischen 30 und 50 US$ angeboten.

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merkuria Am: 28.03.2021 08:52:42 Gelesen: 201415# 709 @  
Am 1. August 1995 verausgabte Pakistan eine Sonderausgabe anlässlich der 1. Konferenz muslimischer Parlamentarierinnen in Islamabad (Mi Nr. 931-932).



Ursprünglich sollte diese Sonderausgabe drei Marken mit den Portraits der beteiligten Ministerpräsidentinnen aus der Türkei (Ciller), Pakistans (Bhutto) sowie Bangladesch (Zia) umfassen. Da die Premierministerin von Bangladesch, Begum Khaleda Zia nicht an der Konferenz teilnehmen konnte, blieb die dritte Marke mit ihrem Abbild unverausgabt und sollte vernichtet werden. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein kompletter postfrischer Satz inklusive der unverausgabten Marke wird auf dem US-amerikanischen Markt zurzeit für rund 110 US$ angeboten.

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merkuria Am: 31.03.2021 09:17:53 Gelesen: 200741# 710 @  
Im Juni 1945 plante Jugoslawien die ersten eigenen Marken für Istrien und das Slowenische Küstenland. Dazu wurden Marken Italiens (ex Mi Nr. 330-665) mit einem zweizeiligen Aufdruck ISTRA / Wertangabe versehen. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. Ia – Ii, IIa-IIc und IIIa-c.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser Unverausgabten wurde an der 40. SFK Auktion vom 21. Dezember 2013 in Belgrad / Serbien unter Los 1485 für 120 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 03.04.2021 08:52:30 Gelesen: 199943# 711 @  
Am 10. Februar 1946 verausgabte Madagaskar eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 407-409). Dabei wurde die 100 Francs Wertstufe (Mi Nr. 408) zweifarbig in den Farben karmin und braun ausgegeben.



Mittlerweile sind uns 100 FR Marken in einfarbiger Ausführung karmin bekannt geworden, welche jedoch nicht ausgegeben wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert Katalog listet sie unter YV 62a.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 178. Cérés Auktion vom 3. März 2021 in Paris unter Los 4206 für 2‘300 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 06.04.2021 08:30:16 Gelesen: 199371# 712 @  
1943 verausgabten die deutschen Besatzungsbehörden in Albanien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-14). Dazu verwendete man Marken von Albanien (ex Mi Nr. 299-310 und 320) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck 14 / Sthator / 1943.

Nebst diesen Ausgaben wurden auch die albanischen Marken Mi Nr. 312, 313, 322-328 und Porto 34-39 mit diesem Aufdruck zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diese Unverausgabten in einer Fussnote. Ein Teil dieser Unverausgabten wurde bereits in Beitrag [#503] vorgestellt. Heute kann ich ein weiteres Exemplar vorstellen: eine Albanien Mi Nr. 313 mit dem Aufdruck 14 / Sthator / 1943.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 49. Christoph Gärtner Auktion vom 24. Februar 2021 unter Los 13390 für 160 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 09.04.2021 08:47:41 Gelesen: 198747# 713 @  
Am 1. Januar 1894 verausgabte Nicaragua eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 60-69). Nebst den verausgabten Wertstufen 1,2,5,10,20 und 50 Centavos sowie 1,2,5 und 10 Pesos wurde auch eine Wertstufe zu 25 Centavos hergestellt. Diese blieb jedoch unverausgabt, wurde aber gemäss Literatur postintern als Telegraphenmarke mit entsprechendem Aufdruck TELEGRAFOS genutzt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ungebrauchte Exemplare dieser Unverausgabten werden auf dem US-Amerikanischen Markt zwischen 10 - 15 US$ gehandelt.

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merkuria Am: 12.04.2021 09:07:01 Gelesen: 197957# 714 @  
Am 1. Juli 1987 verausgabte Ruanda eine Sonderausgabe zum 25. Jahrestag seiner Unabhängigkeit (Mi Nr. 1366-1369). Ursprünglich war zu den verausgabten 10,40,70 und 100 Francs eine fünfte Wertstufe zu 5 Francs vorgesehen. Diese Marke blieb aus mir nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Trotzdem müssen aufgrund der tiefen Preise grössere Mengen in den Handel gelangt sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wird derzeit in Ebay um 10 € angeboten.

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merkuria Am: 15.04.2021 08:40:27 Gelesen: 197004# 715 @  
Am 12. Oktober 1945 sollte die Internationale Brücke zwischen Argentinien und Brasilien eröffnet werden. Dazu wurde sowohl in Argentinien wie auch in Brasilien eine Sonderausgabe vorgesehen und zu diesem Datum produziert. Aus verschiedenen Gründen konnte der Eröffnungstermin nicht eingehalten werden und wurde auf den 21. Mai 1947 verschoben.

Damit ereilte die brasilianische Marke das gleiche Schicksal wie die argentinische (siehe Beitrag [#324]) : Die vorbereitete Sondermarke konnte nicht ausgegeben werden und sollte eigentlich vernichtet werden. Eine unbekannte, anhand der erzielten Preise wohl grosse Anzahl dieser Unverausgabten wurde aber trotzdem an Sammler abgegeben. Diese Marken waren als Frankatur jedoch nicht zugelassen. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. III.



Ungebrauchte Exemplare dieser Unverausgabten werden auf dem US-Amerikanischen Markt zwischen 1 - 3 US$ gehandelt.

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merkuria Am: 18.04.2021 09:00:40 Gelesen: 195842# 716 @  
1894 verausgabte die Französische Kolonie Benin (später Dahomey) eine Portomarkenausgabe (Mi Nr. Porto 1-4). Dazu verwendete man Portomarken der Französischen Kolonien (ex Mi 5-9) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck BENIN.

Nebst den verausgabten Wertstufen von 5,10,20 und 30 Centimes war auch eine Wertstufe zu 1 Centime zur Ausgabe vorbereitet. Da für diese Wertstufe wohl kein Bedarf bestand, blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 178. Cérés Auktion vom 3. März 2021 in Paris unter Los 3867 für 223 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 21.04.2021 08:47:32 Gelesen: 195206# 717 @  
1914 plante Haiti eine Freimarkenausgabe mit dem Portrait des neuen Präsidenten Oreste Zamor. Die Marken wurden bei der American Bank Note Company in New York bestellt und von dieser auch ausgeliefert. Nach der Auslieferung wurden jedoch grössere Mengen dieser Marken bereits vor Erreichen der Postschalter gestohlen, auch trat der am 8. Februar 1914 gewählte Präsident Zamor bereits am 29. Oktober 1914 zurück. Aus diesen Gründen blieben diese Marken unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. V-XIV.

Diese Unverausgabten wurden in zwei Währungen vorgesehen: 7 Werte in Piaster-Währung für die Verwendung von Sendungen nach dem Ausland




sowie 3 Werte in Gourde-Währung für die Inlandverwendung.



Diese Unverausgabten werden ohne Lochung und SPECIMEN-Aufdruck nur sehr selten angeboten. Gelochte und mit Aufdruck SPECIMEN versehene Exemplare werden hingegen auf dem US-amerikanischen Markt häufig um 30 US$ offeriert.

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merkuria Am: 24.04.2021 09:35:45 Gelesen: 194644# 718 @  
Für 1933/1934 plante Österreichisch eine weitere Winterhilfe-Ausgabe, ähnlich den 1933 verausgabten Mi Nr. 563-566. Dazu sollten die 3, 5 und 10 Heller Wertstufen der Kriegswitwen- und –waisenhilfe Ausgabe von 1915 (Mi Nr. 180-182) mit einem vierzeiligen Aufdruck WINTERHILFE / 1933/1934 / Wertangabe / GROSCHEN versehen werden. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten im Viererblock wurde an der Cherrystone Auktion vom 14. April 2021 in New York unter Los 477 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 27.04.2021 08:22:52 Gelesen: 194125# 719 @  
Im Oktober 1901 und 1902 verausgabte Nicaragua Freimarken-Aushilfsausgaben (Mi Nr. 144-148 und 156-157). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1900 (ex Mi Nr. 121-132) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck der neuen Wertbezeichnung sowie der Jahresangabe 1901, respektive 1902.

Bei beiden Ausgaben wurde eine 1 Centavo auf 2 Centavo Wertstufe mit entsprechender Jahresangabe zur Ausgabe vorbereitet. Diese blieben aus mir nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. III (1901) und IV (1902).



Ungebrauchte Exemplare dieser Unverausgabten werden auf dem US-amerikanischen Markt je für zwischen 2-5 US$ angeboten.

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merkuria Am: 30.04.2021 08:01:34 Gelesen: 193166# 720 @  
Am 11. November 1918 verausgabte Jugoslawien seine ersten eigenen Freimarken für das Gebiet von Bosnien-Herzegowina (Mi Nr. 1-16). Dazu verwendete man Marken der Ausgabe 1910 von österreichisch Bosnien-Herzegowina (ex Mi 46-59) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck DRZAVA S.H.S / 1918 1918 / Bosna i Hercegovina (teilweise auch in kyrillischer Schrift ausgeführt).

Bei der Herstellung der 4 Kronen Wertstufe (Mi Nr. 15) wurde eine nicht bekannte Anzahl Aufdrucke irrtümlich auf die 2 Kronen Marke grün (Mi Nr. 59) anstelle der vorgesehenen 1 Kronen Marke rotbraun (Mi Nr. 58) ausgeführt. Der Irrtum wurde erkannt und die 4 Kronen Marke auf der 2 Kronen grün blieb unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 65. Burda Auktion vom 26. März 2021 in Prag unter Los 100 für 197 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Ein ähnliches Missgeschick ereignete sich auch bei der Herstellung der Ausgabe 1919 für die Kriegsbeschädigten (Mi Nr. 30-32).

Bei der Herstellung der 10 x + 10 x Wertstufe (Mi Nr. 30) wurde eine nicht bekannte Anzahl Aufdrucke irrtümlich auf die 1 Heller Marke schwarz (Mi Nr. 39) anstelle der vorgesehenen 40 Heller Marke orange (Mi Nr. 29) ausgeführt. Der Irrtum wurde erkannt und die 10 x + 10 x Marke auf der 1 Heller schwarz blieb unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 65. Burda Auktion vom 26. März 2021 in Prag unter Los 105 für 295 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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merkuria Am: 03.05.2021 08:18:38 Gelesen: 191913# 721 @  
Am 1. Januar 1913 verausgabte Russland eine Sonderausgabe zum 300-jährigen Bestehen der Romanow-Dynastie (Mi Nr. 82-98). Für die in braun ausgegebene 7 Kopeken Wertstufe war ursprünglich die Farbe blau vorgesehen. Eine nicht bekannte Anzahl wurde in blau gedruckt, jedoch nicht ausgegeben. Als Grund für diese Farbänderung kann angenommen werden, dass die 10 Kopeken Wertstufe (Porto für den Auslandsbrief) gemäss Empfehlung des Weltpostvereins bereits in blau vorgesehen war. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I .



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 72. Raritan Auktion vom 3. März 2017 in Cranbury / USA unter Los 611 für 4‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 06.05.2021 08:51:48 Gelesen: 191013# 722 @  
Für den 30. Januar 1945 plante das Dritte Reich eine Sonderausgabe zu Ehren des NSKK [1] (Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps) und des NSFK [2] (Nationalsozialistisches Fliegerkorps). Infolge des Zusammenbruchs des III. Reichs gelangte diese Ausgabe jedoch nicht mehr zum Schalterverkauf. Es wurden nur wenige Exemplare von der Staatsdruckerei Wien per Handpresse für Vorlagezwecke hergestellt und auf Vorlagekartons montiert. Insgesamt sind uns bis heute nur insgesamt 18 Sätze bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. X und XI.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 49. Christoph Gärtner Auktion vom 24. Februar 2021 unter Los 12666 für 36‘500 € + Aufgeld verkauft.

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[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistisches_Kraftfahrkorps
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistisches_Fliegerkorps
 
merkuria Am: 09.05.2021 08:07:36 Gelesen: 190260# 723 @  
Am 4. März /April 1922 verausgabte Russland eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 176-179). Nebst den verausgabten Wertstufen 5000, 7500,10000 und 22500 Rubel war auch eine Wertstufe zu 50000 Rubel vorgesehen. Infolge der Währungsreform vom 15. April 1922 wurde diese Wertstufe jedoch nicht mehr benötigt und blieb deshalb unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. III.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 20. Februar 2014 in New York unter Los 3199 für 6‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 12.05.2021 08:22:01 Gelesen: 189441# 724 @  
1895 plante Mexiko die Ausgabe von Dienstmarken (Mi Dienst Nr. 1-13). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1895 (ex Mi 177-189) und versah diese mit einem diagonalen, einzeiligen Handstempelaufdruck OFICIAL. Währendem die Wertstufen zu 1, 5 und 10 Pesos (Mi Nr. Dienst 11-13) Verwendung fanden, blieben die Werte Mi Nr. Dienst 1-10 unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser zehn Unverausgabten wurde an der 49. Christoph Gärtner Auktion vom 22. Februar 2021 unter Los 8447 für 270 € + Aufgeld verkauft.

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merkuria Am: 15.05.2021 09:00:50 Gelesen: 188506# 725 @  
Am 17. März 1922 verausgabte die Sowjetunion eine Freimarke zu 7500 Rubel (Mi Nr. 180). Dazu verwendete man die 250 Rubel Freimarke von 1921 (Mi Nr. 158) und versah diese mit einem diagonalen Aufdruck 7500 РУВ. Mit dieser Ausgabe war ein weiterer Wert zu 7500 Rubel geplant, welcher aber einen waagerechten Aufdruck 7500 P. erhalten sollte. Diese zweite Marke blieb aufgrund der Währungsumstellung vom 15. April 1922 jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. IV.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wird im Handel zu 15-20 € angeboten.

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Jacques
 
merkuria Am: 18.05.2021 09:07:49 Gelesen: 187790# 726 @  
Im Februar 1916 verausgabte die Niederlande eine Portfreiheitsmarke für die in den Niederlanden internierten belgischen Kriegsgefangenen (Michel Portofreiheit Nr. 1). Ein weiterer Wert zum gleichen Anlass war vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Leandra Honegger Auktion vom 26. Februar 2021 in Lausen / Schweiz unter Los 196 für 100 CHF + Aufgeld verkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 21.05.2021 09:29:03 Gelesen: 187038# 727 @  
1923 plante die Sowjetunion ihre erste Ausgabe mit der Landesbezeichnung CCCP (Союз Советских Социалистических Республик = Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken). Dabei handelt es sich um geschnittene Flugpostmarken, welche jedoch infolge einer Währungsumstellung vom Oktober 1923 nicht in den Postumlauf gelangten. Die Marken wurden 1924 für eine Flugpostausgabe mit Aufdruck von neuen Wertbezeichnungen verwendet (Mi Nr. 267-270). Marken ohne diese Aufdrucke waren nicht frankaturgültig, noch vorhandene Restbestände wurden später an Sammler verkauft. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. XV-XVIII.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wird im Handel zwischen 15-20 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Fledermaus Am: 21.05.2021 15:51:25 Gelesen: 186945# 728 @  


Für 2017 waren diese Marken mit Fledermäusen für Montserrat vorgesehen. Man kann sie auch im Internet angeboten finden.

Gültig sind sie aber nicht. Eher lässt sich wohl Zahnpasta in die Tube zurückdrücken als der Verkauf einmal gedruckter Marken verhindern.

Ich hatte die bebilderte Ankündigung der Marken Scott Pedersen gezeigt, der viel mit Fledermäuse auf Karibikinseln wie Montserrat geforscht hat. Überrascht musste er feststellen, dass die benutzten Aufnahmen zur Markengestaltung von seinem Team stammen und illegal benutzt wurden. Daraufhin hat Pedersen interveniert und der Gouverneur von Montserrat hat die Ausgabe der Marken untersagt.

2019 habe ich dann doch mal versucht diese Marken auf Briefen echt gelaufen zu erhalten, so in der Annahme, dass bei der Flut der Ausgaben sowieso keiner mehr den Überblick hat was nun echt oder falsch ist. Man war aber aufmerksam und hat mir die Briefe unbearbeitet zurück geschickt.

Grüße
Fritz
 
merkuria Am: 24.05.2021 09:01:44 Gelesen: 186300# 729 @  
Wie uns bekannt ist, war König Eduard VIII. [1] der englische Thronfolger mit der kürzesten Regierungszeit. Am 20. Januar 1936 als Nachfolger für den verstorbenen König Georg V. eingesetzt, amtete er gerade mal gut 10 Monate bis zu seiner Abdankung vom 10. Dezember 1936. Zu seiner Krönungsfeier ist es nicht mehr gekommen. Grossbritannien verausgabte am 1. September 1936 die erste und einzige Freimarkenausgabe mit dem Abbild von Eduard VIII (Mi Nr. 193-196). Weitere Ausgaben in den Commonwealth-Staaten sollten folgen. Über die australische Rarität wurde bereits in Beitrag [#40] berichtet.




Anlässlich der für den 12. Mai 1937 geplanten Krönung von Edward VIII. wurde von Harrison & Sons eine Sonderausgabe zu diesem Anlass vorbereitet. Diese blieb aus oben geschilderten Umständen natürlich unverausgabt. Es ist nicht bekannt, in welchem Umfang diese Marken bereits hergestellt waren, auch sind bis heute keine dieser Unverausgabten im Handel aufgetaucht. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_VIII.
 
Quincy Am: 24.05.2021 09:30:29 Gelesen: 186294# 730 @  
Irland

Nach einem dreijährigen blutigen Bürgerkrieg erlangte Irland am 17. Februar 1922 die Unabhängigkeit von Großbritannien. Aber für die gleichzeitige Ausgabe eigener Briefmarken war die Zeit zu knapp. So behalf man sich erst einmal mit britischen Marken, versehen mit entsprechenden Überdrucken. Gleichzeitig vergab man an an mehrere Druckereien Aufträge, Briefmarken zu entwerfen. Zahlreiche Entwürfe entstanden in den folgenden Monaten, bis die erste irische Marke (MiNr. 43 A) am 6. Dezember 1922 tatsächlich erschien. Von den nicht angenommenen Entwürfen zeige ich hier zwei Marken der Druckerei Dollard Printing House, Dublin (Hibernian-Katalog Nr. E10, E36).

Die obere gälische Inschrift der Marken 'Saorstat na héireann' lautet übersetzt 'Irischer Freistaat'.



Gruß
Hans-Jürgen
 
merkuria Am: 27.05.2021 08:31:26 Gelesen: 184441# 731 @  
1971 verausgabte das Scheichtum Sharjah eine Sonderausgabe anlässlich des 6. Jahrestages der Thronbesteigung von Scheich Khalid III. bin Muhammed Al Qasimi (Mi Nr. A863-Z863). Bemerkenswert ist die Tatsache, dass diese Ausgabe wirklich durch die Postverwaltung von Sharjah selbst beschafft und auch herausgegeben wurde. Dies im Gegensatz zu den hunderten uns bekannten Motiv-Ausgaben früherer Jahre, welche durch zeitweilig mehrere Agenturen und teils ohne Genehmigung des Scheichtums vertrieben wurden!

Die Ausgabe umfasste 18 Werte mit Motiven des technischen Fortschritts sowie 8 Werte und einer Blockausgabe mit der Portraitdarstellung des Scheichs.



Bei den Portraitmarken kam es im Vorfeld der Ausgabe zu Problemen mit der beauftragten österreichischen Druckerei Rosenbaum in Wien. Die acht Portraitmarken sowie der Block zeigten den Scheich in Farbe, was diesem jedoch missfiel. Diese wurden so nicht verausgabt und durch eine überarbeitete Variante mit einem schwarz/weiss gestalteten Portrait ersetzt. Der Michel Katalog erwähnt diese Unverausgabten in einer Fussnote und bewertet diese auch.





Eine ungebrauchte Zusammenstellung der acht unverausgabten Portraits und des Blocks wurde an der Spink Auktion 21016 vom 15. April 2021 in London unter Los 1657 für 120 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.05.2021 09:03:39 Gelesen: 183250# 732 @  
Für den 20. August 1966 plante Nordvietnam eine Sonderausgabe anlässlich des 20. Jahrestages der Gründung der Volksrepublik Korea (Nordkorea). Nach Vorliegen der fertigen Marken bemerkte man die fehlerhafte Landesbezeichnung von Korea in der Bezeichnung des Ausgabeanlasses. Aus diesem Grund blieb diese Marke unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mit Nr. II.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 365. Status International Auktion vom 29. April 2021 in Sydney/Australien unter Los 3418 für 1‘000 A$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 02.06.2021 08:12:28 Gelesen: 182378# 733 @  
Zwischen 1957 und 1961 bildeten sich zwei Widerstandsgruppen gegen die 1950 geschaffenen Vereinigten Staaten von Indonesien. Während in Nord-Sulawesi die US-amerikanisch unterstützte PERMESTA (Piagram Perjuangan Semesta = Charta des universellen Kampfes) aktiv war, bildete sich in Sumatra die P.R.R.I. (Pemerintah Revolusioner Republik Indonesia = Revolutionäre Regierung der Republik Indonesien). Die PERMESTA verausgabte in Ihrem Gebiet auch eigene Briefmarken. 1958 wurde eine Partnerschaft zwischen der PRRI und der PERMESTA gegründet, welche auch Anlass zu einer Sonderausgabe der PERMESTA war.



Die PRRI in Sumatra bereitete ebenfalls eine eigene Briefmarkenausgabe vor, die aber infolge der Niederschlagung des Aufstandes durch die Regierungstruppen Indonesiens 1961 unverausgabt blieb. Diese Ausgabe hätte den Premierminister der PRRI, Sjafruddin Prawiranegara zeigen sollen. Der Michel Katalog listet weder die Ausgaben der PRRI noch der PERMESTA.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 248./249. Corinphila Veilingen Auktion vom 10. April 2021 in Amstelveen/NL unter Los 2727 für 320 € + Aufgeld verkauft.

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Jacques
 
merkuria Am: 05.06.2021 08:29:54 Gelesen: 181645# 734 @  
Am 15. März 1939 verausgabte Frankreich eine Sonderausgabe anlässlich des 100. Geburtstag von Paul Cézanne in der Farbe hellgrünlichblau (Abbildung rechts Mi Nr. 439). Die Marke sollte ursprünglich in der Farbe dunkelblau (bleu foncé) erscheinen und eine Auflage in nicht bekannter Grösse war bereits gedruckt als sich die Post entschloss, diese Marke in hellgrünlichblau auszugeben.

Die dunkelblauen Marken wurden verbrannt, jedoch entging eine nicht bekannte Anzahl der Vernichtung. Der Michel-Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Yvert & Tellier Katalog wird sie unter YV Nr. 421A gelistet.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 179. Cérés Auktion vom 4. Mai 2021 in Paris unter Los 2723 für 5‘540 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.06.2021 08:40:07 Gelesen: 181237# 735 @  
Am 1. März 1945 verausgabte der später an Pakistan übergehende indische Feudalstaat Bahawalpur eine Dienstmarkenausgabe (Mi Nr. Dienst 7-9).



Dazu verwendete man nicht ausgegebene Freimarken früherer Ausgaben und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck Service sowie der neuen Wertbezeichnung in arabischer Schrift. Diese Marken gelangten ohne diesen Aufdruck nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet die Marken ohne den Aufdruck nicht.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten werden in der Angebotsliste von Steve Drewett (Empire Stamp Auctions) in Grossbritannien für 250 GB£ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.06.2021 08:32:03 Gelesen: 180880# 736 @  
Seit März 1917 verausgabte Österreich eigene Feldpostmarken für Montenegro (Mi Nr. 1-2). Für 1918 waren weitere Ausgaben geplant, für welche die allgemeinen Feldpostmarken (ex Mi 22-48) mit einem einzeiligen Aufdruck Montenegro überdruckt werden sollten. Diese bereits hergestellten Marken blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Feldpostmarken für Montenegro Mi Nr. I-XXIII.









Eine ungebrauchte Zusammenstellung mit 13 Exemplaren aus dieser unverausgabten Serie wurde in der 1. Sellschopp Auktion vom 6. Mai 2021 in Hamburg unter Los 1090 für 1‘600 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.06.2021 11:20:02 Gelesen: 179912# 737 @  
1905 plante das Deutsche Reich eine 10 Centimos Freimarkenausgabe für die Auslandspostämter in Marokko. Dazu sollte die 10 Pf Wertstufe der Germania REICHSPOST-Ausgabe (Mi Nr. 56) mit einem zweizeiligen Aufdruck Marocco / 10 Centimos in Frakturschrift versehen werden (analog der Mi Nr. 20). Diese Wertstufe blieb aus nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Die Existenz dieser Unverausgabten wurde erst 1922 durch die Versteigerung eines 100er Bogens durch die Reichspostverwaltung bekannt. Ausser diesem Bogen sind keine weiteren Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Deutsche Post in Marokko Mi Nr. VII.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 110. Gert Müller Auktion vom 27. Mai 2021 in Ettlingen unter Los 3024 für 1‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.06.2021 08:34:09 Gelesen: 179567# 738 @  
1934 beabsichtigte Spanisch Andorra die Ausgabe einer Flugpostausgabe zur Erhebung des Luftpostzuschlages. Diese zwölf Wertstufen wurden in Auflagen zwischen 50‘000 und 300‘000 Exemplaren produziert. Offenbar bestand aber kein postalischer Bedarf für diese Marken sodass diese unverausgabt blieben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – XII. Diese Unverausgabten müssen jedoch später in grösseren Mengen in den Handel gelangt sein, was sich anhand der tiefen Preisen dokumentieren lässt.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten im Viererblock wurde an der 49. Christoph Gärtner Auktion vom 22. Februar 2021 unter Los 9030 für 60 € + Aufgeld verkauft.

Zum gleichen Zeitpunkt wurden jeweils 5000 Exemplare auch als Dienstmarken zum gleichen Zweck vorgesehen. Dazu versah man die zwölf Wertstufen mit einem dreizeiligen Aufdruck FRANQUICIA / DEL / CONCELL. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. XIII – XXIV.




Ein postfrischer Satz dieser unverausgabten Dienstmarken wurde an der 179. Cérés Auktion vom 4. Mai 2021 in Paris unter Los 4705 für 37 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.06.2021 08:29:44 Gelesen: 179134# 739 @  
Am 6. April 1961 verausgabte Italien eine Sonderausgabe anlässlich der Südamerikareise von Präsident Gronchi nach Argentinien, Uruguay und Peru (Mi Nr. 1100-1102). Auf jeder Wertstufe wurde eines der besuchten Länder auf einer Weltkarte farblich hervorgehoben.



Bei der 205 Lire Wertstufe in lebhaftviolett wurde Peru dargestellt. Bei der Drucklegung wurde festgestellt, dass der gezeigte Länderumriss von Peru nicht korrekt dargestellt ist. Die Darstellung wurde korrigiert und die Marke in geänderter Farbe schwarzviolett neu gedruckt (Mi Nr. 1102). Eine geringe Anzahl der falschen lebhaftvioletten Marke gelangte trotzdem irrtümlich in den Verkauf, erhielt jedoch keine Frankaturkraft. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Michel Nr. I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 77. HBA Auktion vom 6. Mai 2021 in Hamburg unter Los 548 für 300 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.06.2021 08:56:35 Gelesen: 178848# 740 @  
1945 verausgabte Frankreich eine Postpaketmarkenausgabe mit den Motiven Elektrolokomotive und Elektrizitätsversorgung, bestehend aus den vier Nennwerten 5, 6.60, 7.20 und 7.80 Francs (Mi Nr. 191-194/ Yvert 230-233).

Im gleichen Jahr war eine Ausgabe dieser vier Marken in gleichen Farben, jedoch ohne Wertangabe vorgesehen. Anstelle der Wertbezeichnung sollte einheitlich der Buchstabe H stehen. Diese Ausgabe blieb aus mir nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, der französische Yvert & Tellier Katalog listet diese unter YV Nr. 244-247.



Ein postfrischer Satz dieser unverausgabten Postpaketmarken wurde an der 179. Cérés Auktion vom 4. Mai 2021 in Paris unter Los 2560 für 1‘866 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.06.2021 10:26:50 Gelesen: 178599# 741 @  
1943 verausgabte Franz. Algerien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 195). Dazu verwendete man die 5 FR Wertstufe (Wappen von Oran) der Ausgabe 1942 (Mi Nr. 193) in Farbänderung rotorange und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes 2 FR. Die 5 FR rotorange kam ohne diesen Aufdruck nicht an die Postschalter. Trotzdem sind uns Marken ohne Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 195 F.



Ein postfrisches Exemplar dieser ohne den Aufdruck Unverausgabten wird im Handel um 150 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.07.2021 08:32:41 Gelesen: 178174# 742 @  
Am 13. Juni 1945 verausgabte die Sowjetische Besatzungszone von Österreich eine Aushilfsausgabe (Mi Nr. 664-667). Dazu verwendete man frühere Ausgaben des Deutschen Reichs (Mi Nr. 817,820,821 und 899) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck ÖSTERREICH / neue Wertangabe in Pf sowie Durchbalkung der alten Landes- und Wertbezeichnung.



Im Vorfeld dieser Ausgabe wurden durch die Wiener Staatsdruckerei verschiedene Aufdrucke auf anderen Ausgaben des Deutschen Reichs hergestellt, darunter auch auf Deutsches Reich Mi Nr. 909 und 910. Da diese Motive von der Besatzungsmacht wohl kaum genehmigt worden wären, dürfte es sich hier um Andruckproben zur Veranschaulichung der geplanten Unkenntlichmachung von Marken des Deutschen Reichs handeln. Diese beiden Motive gelangten nie an die Postschalter und stammen aus dem Archiv der Österreichischen Postverwaltung. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im österreichischen ANK Katalog werden sie unter 664-667 P gelistet.




Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 28. Schlegel Auktion vom 17. Mai 2021 in Berlin unter Los Nr. 76 mit Attest für 12‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.07.2021 08:39:20 Gelesen: 177642# 743 @  
1852 verausgabte Barbados seine erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-3). Diese waren geschnitten und hatten keine Wertangabe. Die Wertstufe war durch die Farbe gegeben (½ Penny = grün, 1 Penny = blau und 4 Pence = braunrosa).

1861/1870 wurden diese Marken erstmals mit verschiedenen Zähnungen (14-16 und 12 ½ ) ausgegeben (Mi Nr. 6-8). Dabei wurde auch eine nicht bekannte Anzahl Marken der 1 Penny blau mit der Zähnung 11-12 ½ versehen, diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unverausgabte Zähnung nicht.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten mit Attest wurde an der 265.-273. Corinphila Auktion vom 8. Juni 2021 in Zürich unter Los 2141 für 2‘275 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.07.2021 08:55:46 Gelesen: 177135# 744 @  
Zwischen 1946 und 1954 verausgabte Frankreich eine Postpaketmarkenausgabe in neuer Zeichnung (Mi Nr. 195-227). Diese Postpaketmarken durften ungebraucht nicht an das Publikum abgegeben werden und zählen somit in ungebrauchter Erhaltung als unverausgabt. Trotzdem sind ungebrauchte Sätze in den Handel gelangt. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand.




Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde durch die Firma Le timbre classique in ihrem Festpreis-Angebot vom 27. Mai 2021 aus Genf / Paris unter Los 695 für 1‘300 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.07.2021 09:19:32 Gelesen: 176398# 745 @  
1941 plante das mailaiische Sultanat Pahang eine Farbänderung der 2 und 6 Cents Wertstufen seiner Freimarkenausgabe (Mi Nr. 19-36). Die 2 Cents Wertstufe grün (Mi Nr. 20) wurde dazu in orange und die 6 Cents rot (Mi Nr. 24) in grau hergestellt. Beide Farbänderungen kamen aber infolge des japanischen Einmarsches nicht mehr an die Postschalter und blieben somit unverausgabt.

Die japanischen Besatzungstruppen verwendeten später die bestehenden Bestände und verausgabten diese 1942 mit einem Aufdruck des Malaiischen Militärbüros DAI NIPPON / 2602 / MALAYA. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.



Diese beiden ohne den Aufdruck nicht verausgabten Marken werden im Handel postfrisch zusammen für etwa 10 US$ angeboten.

Seit Eröffnung dieses Threads im September 2016 können wir heute in etwas weniger als 5 Jahren auf über 250‘000 Leser-Besuche (Kliks) zurückblicken, was nur etwa 1% aller Threads auf den Philaseiten vergönnt ist! Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit wieder einmal bei allen Lesern für das grosse Interesse an diesem Thema bedanken.

In 745 Beiträgen wurden bis heute 605 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt. Damit wir den Überblick nicht verlieren, habe ich die letzte Übersicht vom 13. November 2020 [#663] (geordnet nach Staaten/Gebieten) wieder einmal aktualisiert:















Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.07.2021 08:05:27 Gelesen: 175746# 746 @  
Am 8. Dezember 1924 verausgabte Frankreich eine Sonderausgabe zur Kunstgewerbeausstellung in Paris (Mi Nr. 174-175).



Vor der endgültigen Wahl der Farben violettbraun und lilabraun für die 25 Centimes Wertstufe wurden verschiedene andere Farbkombinationen in nicht bekannten Mengen hergestellt. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Los 333, blau und ultramarin



Los 334, blau und dunkelrot



Los 335, braun und ziegelrot



Los 336, dunkelgrün und dunkelrot

Je ein postfrisches Exemplar dieser vier Unverausgabten wurde an der 2. Le Timbre Classique Auktion vom 27. Mai 2021 in Genf/Schweiz unter den Los Nr. 333 bis 336 zu je 300 € angeboten, blieben jedoch alle unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.07.2021 08:20:35 Gelesen: 175101# 747 @  
1910 plante der Iran eine Dienstmarkenausgabe (Service) zum 1. Jahrestag der Krönung von Ahmad Shah Qajar am 16. Juli 1909. Dazu wurde bei der Druckerei Enschede / Niederlande ein Satz mit 16 Werten in Auftrag gegeben, welcher auch in nicht bekannter Auflage ausgeliefert wurde. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb dieser Satz jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 21. Juni 2021 unter Los 6939 für 500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.07.2021 07:38:36 Gelesen: 174206# 748 @  
Am 7. November 1952 verausgabte Polen eine Sonderausgabe zum Monat der polnisch-sowjetischen Freundschaft (Mi Nr. 782). Dabei wird ein Portrait von Lenin mit seiner Namensbezeichnung in der linken unteren Bildecke über POCZTA gezeigt.



Im Vorfeld dieser Ausgabe wurde eine nicht bekannte Anzahl Marken ohne die Namensbezeichnung Lenins produziert. Dies missfiel den Verantwortlichen und diese Marken blieben unverausgabt und sollten vernichtet werden. Eine nicht benennbare Anzahl entging jedoch der Vernichtung und gelangte in den Handel. Auch sind Stücke mit Gefälligkeitsstempeln bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 782 I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 26. Mai 2021 in New York unter Los 785 für 130 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.07.2021 09:39:49 Gelesen: 173155# 749 @  
Am 20. Dezember 1895 verausgabte Britisch Ostafrika eine Freimarkenausgabe zu 2 ½ Anna (Mi Nr. 57). Dazu verwendete man die 1 Anna 6 Pies Freimarke (Mi Nr. 44) und versah diese mit einem roten Aufdruck 2 ½ . Von dieser Ausgabe wurden auch Aufdrucke in rötlichbrauner Farbe hergestellt, welche aber nicht an den Postschaltern verkauft wurden, sondern für das UPU-Büro in Bern bestimmt waren. Der Michel Katalog listet und bewertet diese Unverausgabten nicht, erwähnt obigen Umstand aber in einer Fussnote.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 82. Universal Philatelic UPA Auktion vom 6. Juli 2021 in Northleach/GB unter Los 2639 für 70 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.07.2021 08:09:41 Gelesen: 172295# 750 @  
1910 plante der Iran zum 1. Jahrestag der Krönung von Ahmad Shah Qajar vom 16. Juli 1909 eine Paketmarkenausgabe (Colis postaux) mit den Wertstufen 10, 20, 30, 50 und 100 Tomans. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im iranischen Persifila Katalog werden diese unter Nr. C75-C79 gelistet.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 19. Juni 2021 in Petit-Lancy, Genf /Schweiz unter Los 63269 für 220 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 27.07.2021 09:09:44 Gelesen: 171955# 751 @  
@ merkuria [#745]

Super Dokumentation, Jacques! Herzlichen Dank für diese riesige Fleiss-Arbeit!

Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es so viele Unverausgabte gab.

Heinz
 
merkuria Am: 28.07.2021 23:16:44 Gelesen: 171600# 752 @  
Am 1. April 1957 verausgabte Indien Dienstmarken für die Mitglieder der Internationalen Kommission in Laos (Mi Nr. Dienst LA6-LA10). Dazu verwendete man Freimarken Indiens (ex Mi Nr. 260-271) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck Internationale Kommission Laos in indischer Schrift.

Bei der Herstellung dieser Dienstmarken war auch eine 1 N.P. (neuer Paisa) Wertstufe (Mi Nr. 259) mit diesem Aufdruck zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 26. Juni 2021 unter Los 58 für 8‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.08.2021 08:37:02 Gelesen: 170988# 753 @  
Am 22. Februar 1955 verausgabte Frankreich die erste Freimarke der Marianne im Typ Muller mit der Wertstufe 15 F karmin (Mi Nr. 1036). Bis 1959 folgten weitere Wertstufen in anderen Farben (Mi Nr. 1062,1063,1143,1208 und 1226).

Zwischenzeitlich war auch eine 15 Francs Wertstufe in zweifarbiger Ausführung ultramarin / hellblau geplant und zur Ausgabe vorbereitet. Diese blieb aus mir nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Yvert & Tellier Katalog findet man diese unter YV Nr. 1010A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 180. Cérés Philatelie Auktion vom 6. Juli 2021 in Paris unter Los 2979 für 2‘731 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.08.2021 09:11:18 Gelesen: 170574# 754 @  
1943 verausgabte Französisch Äquatorialafrika eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 198-210). Diese Ausgabe beinhaltet auch eine Wertstufe zu 50 FR in den Farben schwarz/grüngrau (Mi Nr. 209).



Von dieser 50 FR Wertstufe sind uns auch einfarbige Marken in grüner Farbe bekannt geworden, welche jedoch so nie an die Postschalter gelangten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Maury Katalog wird diese unter Nr. 41 A geführt.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 38. Le Timbre Classique Auktion vom 6. Juli 2021 in Paris unter Los 865 für 80 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
dietbeck Am: 05.08.2021 07:11:29 Gelesen: 170394# 755 @  
@ merkuria [#739]

Korrigierend ist zu sagen, dass die "Gronchi rosa" NICHT unverausgabt sondern zurückgezogen wurde. Die Marke wurde mit den anderen des Satzes am 3.4.1961 verausgabt, und nach Protesten am 4.4.1961 zurückgezogen. Es sind bis dahin bereits, laut Michel, 68.000 Exemplare verkauft worden, andere Quellen sprechen von bis zu 80.000.

Über die Frankaturgültigkeit kann man streiten, da ab 5.4.1961 die korrigierte Marke zur Verfügung stand und die Weisung erging, die zurückgezogene Marke zu überkleben, soweit man entsprechender Sendungen habhaft werden konnte. Das schliesst aber keineswegs aus, dass es Sendungen vom 3.4. und 4.4. geben kann und wird, da war die Marke frankaturgültig.
 
merkuria Am: 07.08.2021 08:59:19 Gelesen: 169801# 756 @  
Am 1. Oktober 1905 verausgabte das Deutsche Reich eine Freimarkenausgabe für die Auslandspostämter in Deutsch Marokko (Mi Nr. 21-33). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 69-82) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck in Frakturschrift Marocco / Wertangabe in marokkanischer Währung.



Gleichzeitig wurde die gleiche Serie in nicht bekannter Menge mit Aufdrucken in Druckschrift hergestellt. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. VIII a – VIII n.




Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 78. Aix Phila Sonderauktion vom 26. Juni 2021 in Aachen unter Los 269 für 4‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 09.08.2021 22:33:34 Gelesen: 169440# 757 @  
@ merkuria [#344]

1867 "prepared for use but not issued"

Ich fand da eine Briefmarke der Türkei



25 pi. pale brown, fine unused with some original gum.

Ich denke, diese Marke hast Du noch nicht beschrieben. Diese Marke lautet offenbar auf Piaster.

Das Los 335 kommt aus der Auktion Robson Lowe, London, vom 20.5.1964. Leider ist die Beschreibung sehr knapp.

Heinz
 
merkuria Am: 10.08.2021 00:55:14 Gelesen: 169425# 758 @  
@ Heinz 7 [#757]

Ich würde meinen, dass dies die gleiche Marke ist, wie in Beitrag [#344] vorgestellt. Jedenfalls stimmt die Farbe hellbraun in der Beschreibung sowie die Aufdrucke in beiden Abbildungen überein.

Vielmehr denke ich, dass Robson Lowe die Währungsangabe damals falsch geschrieben hat (Pi statt Ghr für Grusch).

Jacques
 
merkuria Am: 10.08.2021 08:22:27 Gelesen: 169376# 759 @  
1980 fanden die Olympischen Sommerspiele in Moskau statt. Viele Staaten boykottierten diese Spiele infolge des russischen Einmarsches in Afghanistan. Liechtenstein zählte auch zu diesen Ländern, hatte aber seine Briefmarken zu diesem Anlass bereits hergestellt. Die komplette Auflage wurde sodann auf Regierungsbeschluss vernichtet. Gemäss Literatur entging eine nicht genau bestimmbare Anzahl der Vernichtung, welche aber vom Staat Liechtenstein immer noch als dessen Eigentum per Anzeige eingefordert wird. Aus diesem Grund erscheinen diese Unverausgabten praktisch nie im Handel und wenn, bleiben sie aus Furcht vor einer allfälligen Beschlagnahme unverkauft. Auf diese Unverausgabten wurde bereits in den Beiträgen [#52], [#53], [#54] und [#56] bis [#65] ansatzweise eingegangen.

Diesen Sommer tauchte nun ein kompletter Satz dieser Unverausgabten mit zwei begleitenden Attesten von 2002 auf. Interessant ist der Hinweis in beiden Attesten: „ Diese attestierte Serie ist die einzige, die mit polizeilicher Bestätigung legal erworben werden kann. Alle anderen Serien sind in illegalem Besitz und werden derzeit polizeilich verfolgt.“ Dieser Hinweis hat wohl auch bewirkt, dass dieser Satz zu einem guten Preis verkauft werden konnte! Auch ist es das einzig mir bekannte Verkaufsergebnis überhaupt.




Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 21. Juni 2021 mit Attest unter Los 6096 für 21‘500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 10.08.2021 14:38:26 Gelesen: 169321# 760 @  
Bezüglich Tansania gibt es mit dem neu erschienen Michel Band 4/2 einige Änderungen.



Die unverausgabte Version des Block 54 wurde genauso wie die unverausgabten Einzelmarken neu aufgenommen. Die Marken werden jetzt als Nr. V und VI und der Block als Block III katalogisiert und bewertet.

Die vier 1994 unverausgabten Fußballmarken sind jetzt als Nummern A1805-D1805 als reguläre Marken unter dem geplanten Ausgabedatum 1.9.1994 katalogisiert und bewertet. Allerdings mit dem Hinweis "Mehrere Exemplare aus dem Postverkehr ab 1998 sind bekannt.".

Dazu wurden auch die bisher hier noch nicht gezeigten unverausgabten Versionen mit falscher Markeninschrift zum 85. Geburtstag der Königin Mutter mit den Nr. 1-IV und Block I-II katalogisiert und bewertet. Diese Marken stelle ich dann gleich mal nachfolgend vor.

Grüße
Harald
 
saeckingen Am: 10.08.2021 15:22:52 Gelesen: 169314# 761 @  
Am 30.9.1985 gab Tansania eine vierwertige Serie zum 85. Geburtstag der Königin Mutter Elisabeth heraus. Die Marken erschienen in Kleinbogen zu 8 Marken und auch noch jeweils zwei Werte zusammen als Blocks.

Die Markeninschrift lautet "85th Birthday of H.M. Queen Elisabeth the Queen Mother", wobei das H.M. für den Titel "Her Majesty" (Ihre Majestät) steht.

Zuerst wurde allerdings eine Auflage gedruckt, bei der die Inschrift fälschlicherweise auf "85th Birthday of H.R.H. Queen Elisabeth the Queen Mother" lautet. H.R.H. steht für "Her Royal Highness" (Ihre Königliche Hoheit). Dieser Titel ist niederrangiger als das H.M. das momentan nur noch die Königin trägt, aber auch die Königin Mutter zu Lebzeiten tragen durfte.

Die unverausgabten Marken mit dem falschen Titel H.R.H. statt H.M. kamen aus der Liquidationsmasse der Druckerei 1995 auf den Markt und sind häufiger zu finden - immer postfrisch und oft in kompletten Kleinbögen zu 8 Marken, wesentlich seltener findet man die beiden Blocks.





Michel katalogisiert die unverausgabten Marken und Blocks als Nr. I-IV und Block I-II.

Zu meiner großen Überraschung konnte ich vor zwei Jahren einen Bedarfsbrief mit einem 20/- Wert Michel Nr. I finden. Der Brief lief bereits im August 1992 an die BBC, er wurde am 12.8.1992 beim Zweigpostamt (Branch Office - BO) in der Libya Street in Dar-es-Salaam gestempelt. Es müssen also Marken der ersten unverausgabten Ausgabe an die Postverwaltung nach Tansania geliefert worden sein und diese dann versehentlich unerkannt Jahre später zur Verwendung gelangt sein. Die Marke ist leider beschädigt, aber bei einem (bisherigen) Unikat einer bedarfsmäßigen Verwendung ist das sicherlich nebensächlich.



Grüße
Harald
 
saeckingen Am: 10.08.2021 15:30:44 Gelesen: 169311# 762 @  
@ saeckingen [#156]

Auch die unverausgabte Serie von Kenia zu den 13. Commonwealth Games 1986 wurden im neusten Michel Band 4/2 als "Nicht ausgegeben" unter den Nr. I-V katalogisiert und bewertet.

Grüße
Harald
 
merkuria Am: 10.08.2021 16:35:34 Gelesen: 169302# 763 @  
@ saeckingen [#762]

Besten Dank für die ergänzenden Hinweise und die Neuvorstellung.

Ich werde dies alles in der Übersichtstabelle berücksichtigen, welche schätzungsweise Ende Jahr wieder aktualisiert wird.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.08.2021 08:44:27 Gelesen: 168870# 764 @  
Am 2. Mai 1949 verausgabte Ecuador eine Sonderausgabe zum 400. Geburtstag des Schriftstellers Cervantes (Mi Nr. 708-717). Dabei wurde die Wertstufe 30 Centavos (Mi Nr. 708) in den Farben rot/blau und die 3 Sucre (Mi Nr. 715) in den Farben violett/braunorange ausgegeben.



Nun sind uns Marken dieser beiden Wertstufen auch in abweichenden Farben bekannt geworden: die 30 Centavos in den Farben blau/grün und die 3 Sucre in den Farben dunkelblau/grün. Diese beiden Wertstufen wurden in diesen Farben nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ungebrauchte Exemplare dieser Unverausgabten werden bei Delcampe zu je 450 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 13.08.2021 12:38:27 Gelesen: 168827# 765 @  
@ saeckingen [#761]

Zu meiner großen Überraschung konnte ich vor zwei Jahren einen Bedarfsbrief mit einem 20/- Wert Michel Nr. I finden. Der Brief lief bereits im August 1992 an die BBC, er wurde am 12.8.1992 beim Zweigpostamt (Branch Office - BO) in der Libya Street in Dar-es-Salaam gestempelt. Es müssen also Marken der ersten unverausgabten Ausgabe an die Postverwaltung nach Tansania geliefert worden sein und diese dann versehentlich unerkannt Jahre später zur Verwendung gelangt sein. Die Marke ist leider beschädigt, aber bei einem (bisherigen) Unikat einer bedarfsmäßigen Verwendung ist das sicherlich nebensächlich.

Wie Harald hege ich keine Zweifel, dass zumindest einige wenige Exemplare der (neuen) Mi-Nr. I - IV postalisch nach Tansania gelangten und dort unerkannt verwendet wurden.

Im Laufe der vergangenen Jahre sind mir etliche postfrische Briefmarken (lose sowie als Kleinbogen) in "Alle Welt"-Alben über den Weg gelaufen, sehr sehr selten auch die dazugehörenden Blocks. Zwei Mal tauchten auch gestempelte Briefmarken auf, leider mit schlecht bzw. nicht lesbarer Inschrift.



Tansania Mi-Nr. II gestempelt

Philatelistisch inspirierte Belege mit den "H.R.H."-Ausgaben kommen vor [1].

Gruß
Pete

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=90567#M15 (Beitrag 15, Beleg Nr. 1)
 
merkuria Am: 16.08.2021 08:10:58 Gelesen: 168249# 766 @  
Am 1. Oktober 1905 verausgabte das Deutsche Reich eine Freimarkenausgabe für seine Auslandspostämter in der Türkei (Mi Nr. 24-35). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 70-82) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck in Frakturschrift PARA (oder Piaster) / Wertangabe in türkischer Währung.



Gleichzeitig wurde die gleiche Serie in nicht bekannter Menge mit Aufdrucken in lateinischer Schrift hergestellt. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. VII a - VII m.




Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 78. Aix Phila Sonderauktion vom 26. Juni 2021 in Aachen unter Los 435 für 3‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.08.2021 09:11:41 Gelesen: 167545# 767 @  
Zwischen 1899 und 1908 verausgabte das malaiische Sultanat Sarawak Freimarken mit dem Portrait des Radscha Sir Charles Johnson Brooke (Mi Nr. 34-45). Innerhalb dieser Ausgaben war auch eine 5 Cents Wertstufe zur Ausgabe vorgesehen. Da für diese Wertstufe zu der Zeit jedoch kein postalischer Bedarf bestand, blieb diese unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I. Diese nicht verausgabten 5 Cents Werte müssen trotzdem massenhaft ihren Weg in den Handel gefunden haben, was durch deren geringen Wert bestätigt wird.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wird im US-amerikanischen Handel um 10 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.08.2021 09:18:23 Gelesen: 166792# 768 @  
Während verschiedenen kriegerischen Konflikten verausgabte Spanien zwischen 1874 und 1939 Kriegssteuermarken (impuesto de guerra) welche als Zwangszuschlagsmarken Anwendung fanden. Am 1. Mai 1879 war die Ausgabe einer weiteren Kriegssteuermarkenausgabe (Mi Nr. 15-21) vorbereitet, blieb jedoch infolge Beendigung des Krieges gegen die USA unverausgabt. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand.



Ein kompletter postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der Catawiki Auktion vom 27. Juni 2021 für 160 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.08.2021 08:57:56 Gelesen: 166278# 769 @  
Anfangs August 1920 verausgabte die französische Mandats-Verwaltung des Memelgebiets die erste Freimarkenausgabe für dieses Gebiet (Mi Nr. 1-17). Dazu verwendete man Marken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 85-149) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck Memel= / gebiet in Frakturschrift.

Bei der 60 Pf Wertstufe sind nebst den regulär überdruckten Marken Deutsches Reich Mi Nr. 147 (dunkelgrauoliv) auch Aufdrucke auf der Mi Nr. 92 (violettpurpur) hergestellt geworden. Diese wurden jedoch nicht offiziell ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A I.

Bei der 80 Pf Wertstufe sind nebst den regulär überdruckten Marken Deutsches Reich Mi Nr. 149 (lilaultramarin) auch Aufdrucke auf der zweifarbigen Mi Nr. 93 (dunkelrötlich/schwarz) hergestellt geworden. Diese wurden jedoch auch nicht offiziell ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A II.



Ein postfrisches Exemplar der unverausgabten 60 Pf wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 21. Juni 2021 mit Attest unter Los 1026 für 6‘800 € + Aufgeld verkauft.



Ein postfrisches Exemplar der unverausgabten 80 Pf wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 21. Juni 2021 mit Attest unter Los 1027 für 4‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.08.2021 09:04:41 Gelesen: 165586# 770 @  
Zwischen 1972 und 1998 verausgabte Senegal 46 Freimarken in der Zeichnung einer Afrikanerin (Mi Nr. 501-502, 589, 752, 770-774, 834, 1123-1124, 1264-1266, 1361-1372 und 1426-1434, 1473-1479, 1571-1573).

Innerhalb der Ausgaben 1996 (Mi Nr. 1426-1434) wurde auch eine Wertstufe zu 260 CFA Francs in mittellilabraun zur Ausgabe vorbereitet. Infolge von Portoänderungen fand diese Wertstufe jedoch keine Verwendung und blieb deshalb unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 1433 I.



Trotzdem gelangten vereinzelte Stücke in den Handel und werden zu ca. 700 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 31.08.2021 08:32:11 Gelesen: 164717# 771 @  
Im August 1996 verausgabte Mexiko die ersten beiden Marken (Mi Nr. 2561-2562) einer geplanten Tourismusserie in welcher die für den Tourismus interessanten Bundesstaaten Mexikos vorgestellt werden sollten. 1997 folgte eine weitere Ausgabe für den Bundesstaat Coahuila (Mi Nr. 2675) und im März 2000 folgte die letzte Ausgabe in dieser Art für den Bundesstaat Yucatan (Mi Nr. 2832).



Weitere Marken für die Bundesstaaten Chiapas, Guanajuato, Sonora und Queretaro waren zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.




Ungebrauchte Exemplare dieser vier nicht ausgegebenen Bundesstaaten werden bei Delcampe für 260 € pro Stück angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.09.2021 08:54:05 Gelesen: 164000# 772 @  
Am 17. Dezember 2015 verausgabten die 15 Mitgliedsstaaten der Wirtschaftsvereinigung der Westafrikanischen Staaten ECOWAS eine Gemeinschaftsausgabe zum 40-jährigen Bestehen ihrer 1975 gegründeten Vereinigung.



Man einigte sich, dass jedes Land seine Ausgabe in einer Auflage von nur 5‘000 Exemplaren herstellt. Entsprechend schwierig und auch kostspielig (ca. 800 US$!) ist es, sich in Anbetracht der kleinen Auflagen eine komplette Ausgabe aller 15 Staaten zu beschaffen.

Auch Guinea Bissau beteiligte sich an dieser Gemeinschaftsausgabe mit einer Wertstufe zu 150 FCFA (Mi Nr. ?). Im Vorfeld der Ausgabe plante Guinea Bissau, seine Marke mit einem Nennwert von 750 FCFA auszugeben, was von den beteiligten Staaten der Gemeinschaftsausgabe als zu hoch erachtet wurde. Daraufhin einigte man sich auf eine Wertstufe zu 150 FCFA und die bereits hergestellten 750 FCFA sollten vernichtet werden. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl der 750 FCFA in den Handel.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wird bei Delcampe für 1'790 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.09.2021 08:40:48 Gelesen: 163321# 773 @  
Am 1. Februar 1975 verausgabte Jordanien eine Sonderausgabe mit Trachten (Mi Nr. 952-956).



Nebst den dabei ausgegebenen Wertstufen zu 5,10,15,20 und 25 Fils waren weitere 5 Wertstufen zu 35,40,45,50 und 60 Fils zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl der unverausgabten höheren Wertstufen in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine Zusammenstellung aller 10 Trachten im Paar, inklusive der nicht verausgabten Wertstufen wird im online-Handel für 100 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.09.2021 08:11:39 Gelesen: 162721# 774 @  
1922 verausgabte die Sowjet-Republik Georgien eine gezähnte und geschnittene Sonderausgabe für die Hungerhilfe (Mi Nr. 36-39A + B). Dazu verwendete man nicht ausgegebene Freimarken und versah diese mit einem dreizeiligen, diagonalen Aufdruck Hungerhilfe in georgischer Schrift.

Die dazu verwendeten Marken von 25, 50, 100 und 250 Rubel waren wohl als erste Freimarken der Sowjet-Republik bereitgestellt, fanden dann aber durch das Eintreten der rasenden Inflation keine postalische Verwendung mehr. Marken ohne diesen Aufdruck kamen nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet die Marken ohne Aufdruck nicht.



Eine Zusammenstellung dieser vier ohne den Aufdruck unverausgabten Marken werden bei Delcampe für 75 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.09.2021 08:38:51 Gelesen: 162274# 775 @  
Die Republik Serbische Krajina [1] verausgabte am 1. November 1993 eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 17-20). Dazu verwendete man die Freimarken Mi Nr. 12-15 und versah diese mit einem zusätzlichen blauen Aufdruck eines kyrillischen Д vor der Wertangabe. Für dieser Ausgabe wurde auch die Wertstufe 100‘000 Dinar (Mi Nr. 16) mit diesem Aufdruck versehen, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wird bei Delcampe für 32 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Republik_Serbische_Krajina
 
merkuria Am: 15.09.2021 16:07:56 Gelesen: 161972# 776 @  
Nach Wiedererlangung der Unäbhängigkeit von der Sowjetunion verausgabte die nun selbständige Republik Aserbaidschan am 7. Mai 1992 ihre erste Freimarkenausgabe in eigener Währung (Mi Nr. 70-74).



Dazu verwendete man eine noch von der Sowjetunion vorbereitete, aber nicht mehr ausgegebene Marke in russischer Währung und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck AZÄRBAYCAN / Nennwert in q (Gepik) und Durchbalkung der alten Bezeichnungen. Marken ohne diesen Aufdruck kamen nicht an die Postschalter und blieben somit unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. II.



Ein postfrischer Viererblock dieser ohne den Aufdruck unverausgabten Marke wird bei Delcampe für 18 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.09.2021 17:33:49 Gelesen: 161759# 777 @  
Am 11. Dezember 1933 verausgabte Frankreich eine Freimarkenausgabe mit Bildnissen von Persönlichkeiten (Mi Nr. 287-289).



Von der 30 Centimes (Mi Nr. 287) grünlichblau und der 1.25 Francs (Mi Nr. 289) lilarot Wertstufe sind uns Marken in anderen Farben bekannt geworden, welche jedoch nicht verausgabt wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, der französische Maury Katalog listet diese unter No 291a und 293a.



Je ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wird vom Auktionshaus La Postale Philatelie aus Paris über Delcampe für je 3‘890 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.09.2021 09:23:13 Gelesen: 161602# 778 @  
Am 7. Dezember 1971 tauchten vier Marken zum 500. Geburtstag von Albrecht Dürer aus Barbuda auf (Mi Nr. 103-106). Barbuda hat jedoch am 15. August 1971 die Zusammenarbeit mit seiner Agentur gekündigt, weshalb dieser Satz nicht als postgültige Briefmarken Barbuda`s anerkannt wurde und somit als amtlich unverausgabt zählen muss. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten und verweist auf diesen Umstand in einer Fussnote.

Die 1973/1974 erschienen Marken von Barbuda (Mi Nr. 107-174) wurden alle mittels Aufdruck BARBUDA aus Marken von Antigua hergestellt. Ab Mi Nr. 175 wurden wieder Marken mit integrierter Landesbezeichnung hergestellt.



Scheinbar hat die Agentur diese Marken trotzdem zu ihren Gunsten verwertet und wohl grössere Mengen in den Handel gebracht. Dies zeigt sich auch am geforderten Preis von nur 3 € je Satz!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.09.2021 09:03:16 Gelesen: 161352# 779 @  
1945 verausgabte die Französische Somaliküste eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 268-275). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1943 (ex Mi Nr. 246,248,255 und 256) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes sowie einer Durchbalkung des alten Nennwertes.

Von den 3 Francs Aufdrucken sind uns auch Aufdrucke auf der Mi Nr. 249 ( 30 C), Mi Nr. 251 ( 80 C), Mi Nr. 253 ( 1.50 Fr) und Mi Nr. 254 ( 2 Fr) bekannt geworden. Diese Marken wurden aber nicht verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.




Je ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wird vom Auktionshaus La Postale Philatelie aus Paris über Delcampe zwischen 230 € und 340 € je Stück angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.09.2021 08:08:51 Gelesen: 161107# 780 @  
Am 16. April 1953 verausgabte Indien eine Sonderausgabe zum 100. Jahrestag des Bestehens der Indischen Eisenbahn (Mi Nr. 227).



Nebst der verausgabten Wertstufe zu 2 Annas ist uns eine Wertstufe zu 4 Annas in gleicher Farbe und Zeichnung bekannt geworden, welche jedoch nicht ausgegeben wurde. Auch existieren Farbproben in hellblau zu dieser Unverausgabten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im britischen Stanley Gibbons Katalog werden diese unter Nr. SG 343var gelistet.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 368. Status Internation Auktion vom 26. August 2021 in Forest Lodge/Australien unter Los 2231 für 230A$ (ca. 143 €) + Aufgeld verkauft.



Eine ungebrauchte Farbprobe zu dieser Unverausgabten wurde an der 368. Status Internation Auktion vom 26. August 2021 in Forest Lodge/Australien unter Los 2232 für 250A$ (ca. 155 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 30.09.2021 08:56:46 Gelesen: 160892# 781 @  
Am 14. April 1980 plante Kongo-Zaire eine Sonderausgabe zu den Olympischen Spielen in Moskau. Viele Staaten boykottierten diese Spiele infolge des russischen Einmarsches in Afghanistan. Kongo-Zaire zählte auch zu diesen Ländern, hatte aber seine Briefmarken zu diesem Anlass bereits hergestellt. Diese blieben unverausgabt und sollten vernichtet werden. Aus nicht bekannten Quellen gelangten aber trotzdem grössere Mengen in den Handel. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.




Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wird bei Delcampe für 28 €, mit Block für 45 €, und mit Kleinbogen für 300 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 30.09.2021 11:36:20 Gelesen: 160864# 782 @  
@ merkuria [#509]

Ich habe dank Deiner exzellenten Übersicht in Beitrag [#745] gesehen, dass Du die British Guiana-Marken Michel I-III bereits erwähnt hast.

Du zeigst sogar genau das Stück, (Michel Nr. II), das auch ich entdeckte:



siehe Auktion: Stanley Gibbons, London 4./5.10.2012 (Hans Eduard Arnhold-Sammlung)

Deine Fundstelle: Spink, London 17.9.2019 (Sammlung "Bartica").

Ich kann aber noch ein weitere Fundstelle vermelden:

H.R. Harmer, London, führte am 7.-9.5.1934 ihre zweite Auktion durch der Arthur Hind Sammlungen. "British Possession in the West Indies, Central and South America". Beachtenswert sind sicher die Lose 145+146: die Dienstmarken Stanley Gibbons O11+O12 (= Michel Nrn. I+II) von British Guiana.



Wir sehen dabei, dass der Viererblock der 24 Cent-Marke das oben besprochene Paar enthält! Der Viererblock wurde nach dem Verkauf der Sammlung Hind aufgetrennt! Die unteren zwei Marken bilden heute das Paar, das gemäss "Stanley Gibbons" "probably the only surviving multiple of this rare stamp" ist! (also wahrscheinlich die letzte existierende Einheit dieser seltenen Marke).

Dass bei diesem hervorragenden Verkauf die gezeigten zwei Lose auf den Fototafeln erschienen, zeigt, wie hoch diese Dienstmarken damals eingeschätzt wurden.

Was lernen wir sonst noch daraus?

- Erstens blutet sicherlich manch einem Philatelisten das Herz, wenn er den prächtigen Viererblock sieht, der aufgeteilt wurde
- zweitens wundert sich manch ein Philatelist, wie günstig solch eine Gross-Rarität heute gelegentlich zu kaufen ist. GB£ 1'000 als Erlös 2019 ist nun wirklich nicht viel (im Vergleich zu anderen Briefmarken)
- Unverausgabte Marken sind manchmal sehr selten, aber oft gar nicht teuer. Das zeigen uns eindrücklich die vielen Beiträge in diesem Thema.

Und ein Zusatz:

Die Michel Nr. III scheint eine richtig seltene Marke zu sein: die 48 Cent Marke "nicht ausgegeben" (gemäss Michel Katalog "Übersee, Band I, 1968/69, Seite 1093"). Die Marke ist aber nur bei Michel gelistet! Bei Stanley Gibbons müsste sie ja die O 13 sein, oder bei Yvert+Tellier O 13, aber in beiden Katalogen FEHLT diese Marke! (ich habe nur ältere Kataloge zur Hand). Warum die 48 Cent nur bei Michel erwähnt ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Heinz
 
merkuria Am: 17.10.2021 09:30:39 Gelesen: 157804# 783 @  
Am 1. Oktober 1916 verausgabte die französische Besatzungsbehörde von Arad (Stadt in Ungarn, heute Rumänien) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 12). Dazu verwendete man die 15 Filler Marke von Ungarn (Mi Nr. 195 mit Wertziffer farbig) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck Occupation / française.

Bei der Herstellung wurde versehentlich auch eine nicht bekannte Anzahl der Mi Nr. 187 (15 Filler mit Wertziffer weiss) mit diesem Aufdruck versehen, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Yvert & Tellier Katalog wird diese unter Yv Nr. 9 A gelistet.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wird bei Delcampe für 90 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.10.2021 08:07:26 Gelesen: 157341# 784 @  
Frankreich verausgabt in regelmässigen Abständen Freimarken, welche das Land durch eine allegorische Frauenfigur (Marianne) darstellen sollen. Für 1977 wurde eine Sabinerin aus einem Gemälde von David gewählt (Mi Nr. 2057). Dieses Motiv diente bis Anfang 1982 als Freimarke, bis es dann durch das Motiv der Liberté (Mi Nr.2299) nach einem Gemälde von Delacroix abgelöst wurde.

Zum Wettbewerb für die Ausgabe 1977 beteiligten sich zwischen 1975 und 1977 zahlreiche Künstler, darunter auch Roger Excoffon. Der Entwurf von Excoffon ist der nebst dem Wettbewerbssieger am weitesten verfolgte Mitbewerber. Von seinem Entwurf wurden Druckplatten für den Stichtiefdruck durch den bekannten französischen Stecher Durrens graviert und damit praktisch ausgabefertige Drucke hergestellt, welche aber aus drucktechnischen Gründen schlussendlich nicht zur Ausgabe ausgewählt wurden.

In dieser Phase wurden 1 Franc Wertstufen in den Farben rosa, grün und türkis gedruckt. Diese Drucke sollten nach dem abschlägigen Entscheid für das Marianne-Motiv eigentlich vernichtet oder zumindest in den Archiven der Druckerei verbleiben. Aus mir nicht bekannten Gründen gelangten diese Unverausgabten trotzdem in nicht bekannter Anzahl in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, der französische Yvert & Tellier Katalog listet diese unter Yvert Nr. 1895 A, B und C.



Ein ungebrauchter Zehnerblock der beiden unverausgabten Yvert Nr. 1895 B und C wird vom Auktionshaus La Postale Philatelie aus Paris über Delcampe für je 13‘500 € angeboten.



Einzelstücke der drei Farben werden zwischen 1‘200 € und 1‘600 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.10.2021 08:53:38 Gelesen: 156879# 785 @  
1969 plante Kongo-Brazzaville eine Sonderausgabe zum 8. Jahrestag der Revolution. Gezeigt werden sollte Kommandant Marien Ngouabi, der am 31, Dezember 1968 ernannte Präsident der Republik. Diese Marken blieben jedoch aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.

Gemäss Literatur sind bis heute nur 6 Paare dieser Unverausgabten bekannt geworden und zählen damit zu den gesuchtesten Raritäten des modernen Kongo. Im August 1973 erschien dann eine Sonderausgabe zum 10. Jahrestag der Revolution, wiederum mit einem Bildnis von Ngouabi (Mi Nr. 383-385). Ngouabi wurde am 18. März 1977 bei einem Putschversuch ermordet.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wird bei Delcampe für 750 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 13:50:52 Gelesen: 156595# 786 @  
@ merkuria [#745]

Wir haben offenbar eine sehr seltene Briefmarke hier noch nicht besprochen:

Fiji, 1881 (April) 2d. error of colour: ultramarine instead of yellow-green.

Der Fehldruck ultramarin statt grün wurde bereits bei der Lieferung bemerkt, und die Sendung wurde zurückgewiesen zur Zerstörung. Neun Jahre später wurde dieser Auftrag offenbar endlich ausgeführt, wobei allerdings nur 49'940 von ursprünglich 50'000 Marken zerstört wurden (gemäss Protokoll).

Vier Exemplare sind in den 140 Jahren seit 1881 bekannt geworden (vgl. Thema: "Die seltensten und wertvollsten Briefmarken der Welt", Beiträge 781-784); eines ist 1983 für immer verloren gegangen. Somit existieren heute offenbar nur noch drei Marken dieser Unverausgabten.



Zwei Exemplare sind zudem in festem Besitz in London, für Sammler gibt es also seit 1983 offenbar nur dieses eine Exemplar, das 1992 in der Sammlung Peter Robertson angeboten wurde.

Heinz
 
merkuria Am: 26.10.2021 08:03:29 Gelesen: 156245# 787 @  
Zum 100. Gründungstag der Stadt Chabarowsk plante die Sowjetunion 1958 eine Sonderausgabe. Eine 40 Kopeken Marke mit einer Ansicht der Stadt und dem Denkmal des der Stadt namensgebenden Kolonisten und Forschers Yerofey Pavlovich Chabarow wurde dazu ausgabefertig hergestellt. Eine nicht bekannter Anzahl wurde bereits auf Präsentationskarten an interessierte Kreise abgegeben. Die Marke blieb jedoch unverausgabt, da die Verantwortlichen befanden, das gezeigte Denkmal sei zu wenig klar dargestellt. Gemäss Literatur sind bis heute nur drei Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein auf eine Präsentationskarte aufgeklebtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 91. Raritan Stamps Inc. Auktion vom 15. Oktober 2021 in Cranbury/USA unter Los Nr. 442 für 8‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.10.2021 08:32:43 Gelesen: 155620# 788 @  
Am 11. Dezember 1933 verausgabte Frankreich eine Freimarkenausgabe mit Bildnissen von Persönlichkeiten (Mi Nr. 287-289). Von der 30 Centimes (Mi Nr. 287 grünlichblau) ist uns eine unverausgabte Marke in der Farbe hellbraun bekannt, welche in Beitrag [#777] bereits vorgestellt wurde. Nun ist uns von der 30 Centimes (Mi Nr. 287) grünlichblau eine weitere unverausgabte Marken in der Farbe rot bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Maury Katalog listet sie unter No 291b.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 35. La Postale Philatelie Auktion vom 1. Oktober 2021 in Paris unter Los 1138 für 2‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.11.2021 09:31:31 Gelesen: 155227# 789 @  
Im November 1970 plante Kongo (Kinshasa) eine Sonderausgabe zum 3-jährigen Bestehen der Einheitspartei „Mouvement Populaire de la Révolution“. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. IV-VI.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wird bei Delcampe für 30 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.11.2021 08:42:24 Gelesen: 154882# 790 @  
Am 29. September 1930 verausgabte Spanien eine III. Sonderausgabe für Kolumbus und die Entdeckung Amerikas (Mi Nr. 518-529). Von der 30 Céntimos Wertstufe (Mi Nr. 524 violettbraun) sind uns Farbfehldrucke in orange bekannt, welche nie ausgegeben wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 524F.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieses unverausgabten Farbfehldruckes wurde an der 369. Status International Auktion vom 21. Oktober 2021 in Forest Lodge/Australien unter Los Nr. 7532 für 20 AU$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.11.2021 08:33:47 Gelesen: 154380# 791 @  
Am 8 Februar 1940 verausgabte Frankreich für einen Teil seiner afrikanischen Kolonien eine Flugpostausgabe mit einheitlicher Zeichnung (Flugzeug über Küstenlandschaft), in einheitlichen Farben sowie mit einheitlichen Wertstufen (1.90, 2.90, 4.50, 4.90 und 6.90 Francs). Diese Ausgaben wurden gemeinsam gedruckt und anschliessend in einem zweiten Druckgang mit dem Namen der für sie bestimmten Kolonie im untenliegenden Kästchen versehen.



Diese Flugpostausgaben sind uns beispielsweise aus Dahomey (Mi Nr. 120-124), Elfenbeinküste (Mi Nr. 172-176), Französisch Guinea (Mi Nr. 172-176), Französisch Niger (Mi Nr. 95-99), Französisch Sudan (Mi Nr. 123-127), Mauretanien (Mi Nr. 122-126), Senegal (Mi Nr. 152,154,157,159,161) oder Togo (Mi Nr. 125-129) bekannt.

Marken ohne eine Gebietsbezeichnung gelangten verständlicherweise nie an die Postschalter. Trotzdem fand eine nicht bekannte Anzahl dieser unfertigen Marken ihren Weg in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.




Ein ungebrauchter Satz dieser ohne Gebietsbezeichnung unverausgabten Ausgabe wird bei Delcampe für 350 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.11.2021 08:55:55 Gelesen: 153878# 792 @  
1922 verausgabte Griechenland während der Revolution zur Abschaffung der Monarchie neue Freimarken (Mi Nr. 256-269). Dazu verwendete man frühere Ausgaben von Kreta (ex Mi Nr. 3-41) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck ΕΠΑΝΑΣΤΑΣΙΣ (= Revolution) / 1922 / neuer Wert.

Für diese Ausgabe war auch ein 5 auf 1 Lepta Aufdruck auf der Urmarke Kreta Mi Nr. 1 vorgesehen, blieb aber unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. IIIb.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 480. Nordphila Auktion vom 2. August 2021 über Delcampe für 20 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.11.2021 09:08:24 Gelesen: 153438# 793 @  
Am 5. April 1939 verausgabte Frankreich für einen Teil seiner afrikanischen Kolonien eine Sonderausgabe zum 100. Geburtstag des Forschungsreisenden René Cailliér mit einheitlicher Zeichnung, in einheitlichen Farben sowie mit einheitlichen Wertstufen (90Centimes, 2.00 und 2.25 Francs). Diese Ausgaben wurden gemeinsam gedruckt und anschliessend in einem zweiten Druckgang mit dem Namen der für sie bestimmten Kolonie im untenliegenden Kästchen versehen. Eine Ausgabe mit gleicher Vorgehensweise wurde mit der Flugpostausgabe 1940 [#791] hier bereits vorgestellt.



Diese Sonderausgabe ist uns beispielsweise aus Dahomey (Mi Nr. 110-112), Elfenbeinküste (Mi Nr. 162-164), Französisch Guinea (Mi Nr. 162-164), Französisch Niger (Mi Nr. 85-87), Französisch Sudan (Mi Nr. 113-115), Mauretanien (Mi Nr. 100-102), Senegal (Mi Nr. 181-183) oder Togo (Mi Nr. 115-117) bekannt.

Marken ohne eine Gebietsbezeichnung gelangten verständlicherweise nie an die Postschalter. Trotzdem fand eine nicht bekannte Anzahl dieser unfertigen Marken ihren Weg in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.




Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wird bei Delcampe für 150 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.11.2021 09:23:02 Gelesen: 153001# 794 @  
Ab 18. April 1854 verausgabte die Post von Sardinien eine Freimarkenausgabe mit 3 Werten zu 5,20 und 40 Centesimi in den Farben blaugrün, blau und ziegelrosa (Mi Nr. 7a – 9a) sowie in den Farben gelbgrün, indigo und braunrosa (Mi Nr. 7b – 9b).

Eine weitere Ausgabe in den Farben dunkelolivgrün, grünlichblau und tiefrosa waren zur Ausgabe vorbereitet, kamen aber nicht mehr zur Verwendung. Der Michel Katalog listet diese drei Unverausgabten unter Mi Nr. 7c – 9c und verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 29. Schlegel Auktion vom 2. November 2021 in Berlin unter Los 4916 für 1‘100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.11.2021 08:58:55 Gelesen: 152662# 795 @  
Zur Währungsreform vom 21. Juni 1948 verausgabte die alliierte Besatzungsbehörde eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Bizone 52-68). Dazu verwendete man Freimarken der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (ex Mi Nr. 911-936) und versah diese mit einem Posthörnchen-Bandaufdruck (Mi Nr. 52 I - 68 I) sowie einem Netzaufdruck (Mi Nr. 52 II - 68II).

Nebst diesen verausgabten Wertstufen wurden weitere neun Wertstufen (1, 3, 4, 5, 8, 20, 42, 60 und 80 Pf) mit Band- und Netzaufdrucken zur Ausgabe vorbereitet (Vorstellung Beitrag [#263]) sowie die 1, 2, 3 und 5 M der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (Mi Nr. 959-962) mit einem Netzaufdruck zur Ausgabe vorbereitet (siehe Vorstellung Beitrag [#581]).

Desgleichen wurde die 1 Mark (Mi Nr. 959) auch mit einem Bandaufdruck zur Ausgabe vorbereitet. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A I /a/I. Diese 1 Mark Wertstufe mit Bandaufdruck gilt als gesuchteste dieser ganzen Unverausgabten. Alle oben genannten Marken wurden von der Hauptpostverwaltung nicht anerkannt und sollten eigentlich unverausgabt bleiben. Trotzdem gelangten einige Wertstufen vereinzelt unbeanstandet zum Gebrauch.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 29. Schlegel Auktion vom 3. November 2021 in Berlin unter Los 6918 für 2‘200 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.11.2021 09:31:53 Gelesen: 152229# 796 @  
1966 plante das unabhängige Sultanat Seiyun in der Region Hadhramaut (heute Yemen) eine Sonderausgabe zur Fussball-Weltmeisterschaft in London. Dazu verwendete man die 10 Fils Wertstufe der provisorischen Ausgaben von Seiyun (Mi Nr. 68) und versah diese mit einem weiteren einzeiligen schwarzen Aufdruck LONDON JULY 1966. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 67. Burda Auktion vom 20. November 2021 in Prag unter Los Nr. 781 für 80 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.11.2021 08:26:06 Gelesen: 151564# 797 @  
Die unverausgabte 100 Pfg. Charta der Heimatvertriebenen, mit großem "D" in "DEUTSCHEN" wurde bereits in Beitrag [#522] vorgestellt. Es soll versehentlich nur ein Bogen zu 25 Exemplaren in den Verkehr gelangt sein, weshalb diese Marke selten angeboten wird. Auf Brief angeboten, ist das gemäss Aussage von Andreas Schlegel fast schon als sensationell zu bezeichnen!




Ein portogerechter Einschreibebrief mit 6 Normalmarken und einem Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 29. Schlegel Auktion vom 1. November 2021 in Berlin unter Los Nr. 102 für 6‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.11.2021 09:16:36 Gelesen: 150998# 798 @  
1984 beabsichtigte Belize (oder deren Agentur) die Ausgabe eigener Briefmarken für die Inselgruppe Cayes of Belize. Dazu erfolgte am 30. Mai 1984 eine erste Freimarkenausgabe mit Motiven dieser Region (Mi Nr. 1-9).



Nebst den Wertstufen 1, 2, 5, 10, 15, 25 und 75 Cents sowie 3 und 5 $ tauchte 1987 ein Brief mit einer 1$ Wertstufe in Zeichnung der 3$ Wertstufe auf. Gemäss Literatur soll irrtümlich ein Bogen zu 50 Exemplaren dieser nicht verausgabten Wertstufe an das Postamt von Cayes Caulker gelangt sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.

Das Experiment mit den Ausgaben für Cayes of Belize endete bereits nach 29 verausgabten Marken innert Jahresfrist am 5. Juni 1985.



Ein gebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten auf Brief wurde an der 19. Stampedia Auktion vom 2. Oktober 2021 in Tokyo unter Los Nr. 1923 für 50‘000 JPY (ca. 390 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.12.2021 08:29:18 Gelesen: 150395# 799 @  
Am 3. Mai 1958 verausgabte Portogiesisch Indien eine Freimarkenausgabe mit Familienwappen der früheren Generalgouverneure von Portugiesisch Indien (Mi Nr. 525-532). Ein Satz mit 8 weiteren Wappen war bereits zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch infolge der Währungsumstellung von Real/Tanga/Rupien auf Centavo/Escudo unverausgabt. Diese unverausgabten Wappen wurden erst am 1. Januar 1959 mit einem Aufdruck der neuen Wertbezeichnung ausgegeben. Der Michel Katalog listet die ohne den Aufdruck unverausgabten Marken nicht.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wird im Cover-Story-Webshop in London unter Los Nr. 5064 zum Festpreis von 895 GB£ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.12.2021 08:46:21 Gelesen: 149741# 800 @  
1915 bereitete die französische Post eine Serie Marken für den Fall eines schnellen, siegreichen Endes des 1. Weltkriegs vor. In Frankreich bezeichnet man diese Marken als Timbres de Guerre. Dazu verwendete man verschiedene Freimarken und versah diese mit einem vierzeiligen Aufdruck Réoccupation / Française / en / ALSACE (Französische Wiederbesetzung des Elsass). Da dieser Umstand bekannterweise nicht wie gewünscht eintrat, blieben diese Marken unverausgabt. Nach Ende des 1. Weltkrieges gelangten diese Unverausgabten in nicht bekannten Mengen in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, der französische Maury Katalog listet sie unter Maury 2A - 2J.



Ungebrauchte Exemplare dieser Unverausgabten werden in Online-Handelsplattformen für 20 bis 30 € pro Stück angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.12.2021 09:01:35 Gelesen: 149378# 801 @  
Im August 1920 verausgabte die Landespostdirektion Memel unter französischer Mandatsverwaltung eigene Freimarken für das Memelgebiet. Dazu verwendete man Marken des Deutschen Reiches (ex Mi Nr. 85-149) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck Memelgebiet (Mi Nr. 1-17).

Für die 1 Mark Wertstufe (Mi Nr. 9) wurde die Marke Mi Nr. 94 B II mit diesem Aufdruck versehen. Bei der Versteigerung der Restbestände der Postverwaltung von 10.-13.8.1921 entdeckte man auch Aufdrucke auf der 1 Mark Wertstufe Mi Nr. A113a, welche jedoch nie am Postschalter verfügbar waren. Gemäss Literatur sind bis heute nur 50 Exemplare aus einem aufgeteilten Originalbogen bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A9.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 6. Großposten-Auktion der Deutschen Briefmarken AG vom 16. November 2021 in Freiburg i.B. unter Los Nr. 146 für 3‘400 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.12.2021 09:48:43 Gelesen: 148815# 802 @  
Ende 1944 wurde von der in der Stadt Čhust amtierenden tschechoslowakischen Regierungsdelegation angeordnet, für die Kreise Čhust, Rackovo, Sevluš, Tačovo und Volove eigene Freimarken auszugeben. Dazu verwendete man vorgefundene Frei- und Portomarken von Ungarn (ex Mi 705-891 und Porto 144-154) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck ČSP / 1944.

Nebst diesen verwendeten Marken Ungarns, wurden auch 50 Exemplare der ungarischen Weihnachtsmarke (Mi Nr. 742) mit diesem Aufdruck versehen, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten mit Attest wurde an der 67. Burda Auktion vom 20. November 2021 in Prag unter Los Nr. 1674 für 1‘411 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.12.2021 08:21:01 Gelesen: 148531# 803 @  
Am 3. August 1945 plante die Gemeinde Holzhausen eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. A I – A VII). Dazu wurden Freimarken des Dritten Reichs (ex Mi Nr. 785-791) verwendet, welche durch einen kreisförmigen Überdruck mit Angabe der neuen Wertstufe das Bild Hitlers unkenntlich machen sollte.

Die OBD Leipzig verbot jedoch die Verwendung dieser Ausgaben. Während die Wertstufen 6, 8 und 12 Pf (Mi Nr. A I – A III) für kurze Zeit trotzdem an die Postschalter gelangten, wurden weitere Wertstufen zu 5, 10, 16 und 20 Pf (Mi Nr. A IV – A VII) nicht mehr verausgabt.



Ein postfrisches Exemplar der 16 Pf Wertstufe dieser Unverausgabten wurde an der 183. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 27. November 2021 in Bonn für 190 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.12.2021 09:17:59 Gelesen: 148366# 804 @  
1948 verausgabte die Republik China eine Paketmarkenausgabe für seine Nordostprovinzen (Mi Nr. Paket 1-6). Gemäss Postverordnung durften Paketmarken ungebraucht nicht an das Publikum abgegeben werden, weshalb ungebraucht vorliegenden Marken als nicht verausgabt anzusehen sind. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand.



Ein kompletter, ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Stanley Gibbons Auktion vom 19. November 2021 in London unter Los Nr. 189 für 500 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.12.2021 09:17:25 Gelesen: 148170# 805 @  
Die Postverwaltung des Kirchenstaates schlug am 12. März 1858 die Ausgabe einer 20-Bajocchi-Marke vor, die dem seit April 1853 gültigen Posttarif für die Frankierung von Briefen nach Frankreich entsprach. Die Marke wurde in unbekannter Auflage hergestellt, jedoch aus bisher noch unbekannten Gründen nie ausgegeben.

Gemäss Literatur sind nur zwei kompletten Bogen zu je 100 Exemplaren bekannt, von denen einer im Besitz des vatikanischen Postmuseums ist. Nur etwa zehn einzelne Exemplare des zweiten Bogens sind bisher bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im italienischen Sassone Katalog wird diese unter Sassone Nr. 11A gelistet.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten mit Attest Diena wurde an der David Feldman Auktion vom 15. Dezember 2021 in Genf unter Los 40207 für 30‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.12.2021 09:41:09 Gelesen: 147722# 806 @  
Am 13. April 1968 verausgabte Frankreich innerhalb ihres Ausgabenzyklus Kunst eine mehrfarbige Sonderausgabe mit den Höhlenmalereien von Lascaux (Mi Nr. 1619).



Zwischenzeitlich ist uns diese Sondermarke in Farben von Rottönen bekannt geworden, welche so aber unverausgabt blieb. Gemäss Literatur soll nur ein Bogen zu 25 Exemplaren mit dieser Farbgebung existieren. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 182. Cérès Philatelie Auktion vom 14. Dezember 2021 in Paris unter Los Nr. 2661 für 5‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.12.2021 09:08:04 Gelesen: 147560# 807 @  
1950 plante Indien eine Sonderausgabe zum Thema "Gesundes Indien". Die Ausgabe sollte drei Wertstufen zu 1 und 4 Annas sowie 1 Rupie umfassen. Die Marken wurden in nicht bekannter Auflage durch den Hersteller De La Rue ausgabefertig hergestellt, blieben jedoch unverausgabt. Die angebotenen Einheiten stammen gemäss Losbeschrieb des Anbieters dem De La Rue Archiv. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.




Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten in Vierereinheiten wurde an der David Feldman Auktion vom 16. Dezember 2021 in Genf / Schweiz unter Los Nr. 51279 für 600 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
mausbach1 (RIP) Am: 28.12.2021 09:00:32 Gelesen: 147333# 808 @  
Persien

Im Jahre 1886 (lt. Hartmann) tauchten Versuchsdrucke vorgelegt, die auf Touman lauteten. Sie waren gedacht für Wertsendungen bzw. Geldüberweisungen.




Doch davon wurde Abstand genommen und man überdruckte sie in verschiedenen Farben und Wertstufen, um sie im Normalverkehr einsetzen zu können.

Nach Vorlage im Postministerium fanden aber auch diese Versuchsdrucke keinen Gefallen, so daß es zu einer Ausgabe nicht gekommen ist.

Literatur: Bodo Hartmann - Handbuch Iran - Teil I - Bayerisch Gmain, März 1987
By Hamid Reza Ebrahimi: Iran Stamp Catalogue 2004 zeigte die Ausgabe 1910 - ?

Gruß
Claus
 
merkuria Am: 04.01.2022 09:23:01 Gelesen: 145830# 809 @  
Am 17. Juli 1954 verausgabte Frankreich eine mehrfarbige Sonderausgabe von Schloss Villandry (Mi Nr. 1021).



Zwischenzeitlich ist uns diese Sondermarke in einfarbiger Ausführung in blaugrün bekannt geworden, welche so aber unverausgabt blieb. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der französische Maury Katalog listet sie unter Maury Nr. 995A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 181. Cérès Philatelie Auktion vom 12. Oktober 2021 in Paris unter Los Nr. 2621 für 242 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.01.2022 13:06:59 Gelesen: 145128# 810 @  
Ghadamès war ein 1943 von Frankreich besetzter Teil der italienischen Kolonie Libyen. Ab 1949 stand das Gebiet kurze Zeit unter französischer Verwaltung bis es 1951 zusammen mit anderen Teilen von Italienisch-Libyen als Königreich Libyen unabhängig wurde.



Unter französischer Verwaltung verausgabte Ghadamès 1949 seine eigenen Freimarken (Mi Nr. 1-10). Der Höchstwert dieser Ausgabe war die 100 Francs Wertstufe, die in den Farben schwarzbraun/braunviolett an die Postschalter gelangte.

Zwischenzeitlich sind uns 100 Francs Wertstufen in den Farben lila/braun bekannt geworden. 100 Francs Marken in diesen Farben blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 182. Cérès Philatelie Auktion vom 14. Dezember 2021 in Paris unter Los Nr. 3898 für 468 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.01.2022 09:12:07 Gelesen: 144693# 811 @  
Am 1. Januar 1922 verausgabte Madagaskar Ergänzungswerte und Farbänderungen zur 1908 erschienenen Freimarkenausgabe (Mi 149-167). Dabei war auch eine Wertstufe zu 75 Centimes vorgesehen, welche aber zur Zeit der Ausgabe keine notwenige Wertstufe mehr darstellte. Deshalb blieb diese unverausgabt und wurde später mit einem neuen Wert von 60 Centimes überdruckt (Abbildung links Mi Nr. 171). Die 75 Centimes gelangte ohne Aufdruck nicht an den Postschalter. Trotzdem sind einige Exemplare ohne Aufdruck der neuen Wertbezeichnung bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese ohne Aufdruck Unverausgabte nicht.



In den letzten Jahren ist mir keine 75 Centimes ohne den 60 Centimes Aufdruck zum Verkauf bekannt geworden!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.01.2022 09:18:14 Gelesen: 142925# 812 @  
Am 16. Juni 1931 verausgabte Französisch Andorra seine erste Freimarkennausgabe (Mi Nr. 1-23). Dazu verwendete man Marken von Frankreich (ex Mi Nr. 86-238) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck ANDORRE. Für die 65 Centimes Wertstufe war die graugrüne Frankreich Marke Mi Nr. 164 vorgesehen. Nun sind uns auch 65 Centimes Aufdrucke auf der rosafarbenen Frankreich Mi Nr. 163 bekannt geworden. Diese wurden wohl irrtümlich in nicht bekannter Stückzahl überdruckt und sollten aber nicht verausgabt werden. Trotzdem scheint eine nicht bekannte Anzahl sogar über den Postschalter gelangt sein, was das angebotene gestempelte Exemplar beweist. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein gestempeltes Exemplar dieser Unverausgabten wird an der 84. Universal Philatelic Auktion vom 12. Januar 2022 in Northleach/GB unter Los Nr. 1129 für 74 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.01.2022 09:58:44 Gelesen: 142509# 813 @  
1927/1928 verausgabte Bulgarien eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 206-209). Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben und versah diese mit einem Aufdruck eines Flugzeugs sowie teilweise neuer Wertangabe.

Von der 1, 4 und 10 Lewa Wertstufe wurde eine Auflage von je 100‘000 Exemplaren mit abweichenden Farben der Aufdrucke produziert, welche jedoch nie ausgegeben wurden. Diese Unverausgabten müssen wohl trotzdem in grösseren Mengen in den Handel gelangt sein, was sich in tiefen Preisen für ungebrauchte Exemplare reflektiert. Diese Ausgaben wurden in Beitrag [#524] vorgestellt.

Dass einige illegal in den Verkehr gelangten Exemplare sogar postalisch verwendet wurden, ist ein neuer Aspekt dieser Unverausgabten! Der erzielte hohe Preis für einen solchen Beleg zeigt die Seltenheit solcher Verwendungen.



Ein gestempelter Viererblock dieser Unverausgabten auf Brief wurde an der David Feldman Auktion vom 15. Dezember 2021 in Petit-Lancy/Genf/Schweiz unter Los Nr. 40121 für 500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.01.2022 08:40:53 Gelesen: 141989# 814 @  
Dass auch bei chinesischen Raritäten die Preise nicht mehr in den Himmel wachsen, zeigt das nachfolgende Verkaufsergebnis. Ein in Beitrag [#148] vorgestelltes, weniger attraktives Bogenrandstück dieser Unverausgabten erzielte bei der 50. Interasia Auktion vom Juli 2015 in Hongkong unter Los 1149 noch 1‘955‘000 HK$ was zu der Zeit ca. 230‘000 € + Aufgeld entsprach!



Ein ungebrauchtes Eckrandstück dieser Unverausgabten wurde an der 36. Kelleher & Rogers Auktion vom 16. Dezember 2021 in Hongkong unter Los Nr. 3083 für 1‘200‘000 HK$ (ca. 135‘000 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.02.2022 09:15:23 Gelesen: 137985# 815 @  
1949 verausgabte der indische Feudalstaat Cochin eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 103-110). Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben und versah diese mit einem Aufdruck der neuen Wertbezeichnung. Dabei wurde auch die 9 Pies Wertstufe (ex Mi Nr. 89A) mit einem Aufdruck SIX PIES zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 371. Status International Auktion vom 3. Februar 2022 in Forest Lodge / Australien unter Los Nr. 5272 für 150 AU$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.02.2022 08:38:57 Gelesen: 137426# 816 @  
Zur Währungsreform vom 21. Juni 1948 verausgabte die alliierte Besatzungsbehörde eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Bizone 52-68). Dazu verwendete man Freimarken der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (ex Mi Nr. 912-936) und versah diese mit einem Posthörnchen- Bandaufdruck (Mi Nr. 52 I - 68 I) sowie einem Netzaufdruck (Mi Nr. 52 II - 68II).

Nebst diesen verausgabten Wertstufen wurden weitere neun Wertstufen (1,3,4,5,8,20,42,60 und 80 Pf) ebenfalls mit Band- und Netzaufdrucken zur Ausgabe vorbereitet. Diese wurden von der Hauptpostverwaltung jedoch nicht anerkannt und sollten eigentlich unverausgabt bleiben. (Mi Nr. Bizone I/I – IX/I und I/II – IX/II). Trotzdem gelangten diese Wertstufen vereinzelt zur Ausgabe und wurden unbeanstandet als Frankaturen verwendet (Vorstellung in Beitrag [#263]).

Von den Markwerten wurde auch die 1 RM (Mi Nr. 937, Nr. A IX/I) sowie die 1 M (Mi Nr. 959, vorgestellt in Beitrag [#795] als Mi A I a /I) mit einem Bandaufdruck versehen und sollten ebenfalls unverausgabt bleiben. Bandaufdrucke auf den Markwerten sind selten und werden entsprechend wenig angeboten. Das hier vorgestellte Exemplar der Mi Nr. A IX/I weist zusätzlich noch einen kopfstehenden Bandaufdruck aus!



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 184. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 15. Januar 2022 unter Los Nr. 6748 für 440 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.02.2022 08:03:15 Gelesen: 136893# 817 @  
Seit Eröffnung dieses Threads im September 2016 können wir heute in etwas weniger als 5 ½ Jahren auf über 290‘000 Leser-Besuche (Kliks) zurückblicken, was nur etwa 1% aller Threads auf den Philaseiten vergönnt ist! Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit wieder bei allen Lesern für das grosse Interesse an diesem Thema bedanken.

In 816 Beiträgen wurden bis heute 663 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt. Damit wir den Überblick behalten, habe ich die letzte Übersicht vom 11. Juli 2021 [#745] (geordnet nach Staaten/Gebieten) wieder einmal aktualisiert:

Aus Gründen der Lesbarkeit sind wir bei 25 Einzeltabellen angelangt. Zum schnelleren Auffinden des gesuchten Landes/Gebietes habe ich unter jeder Tabelle den jeweiligen alphabetischen Bereich der entsprechenden Tabelle eingefügt!


Tabelle 1 A – As …………………..……………………..… Tabelle 2 At - Br


Tabelle 3 Br – Ch …………………….…………………..… Tabelle 4 Ch


Tabelle 5 Ch – De …………………….…………………..… Tabelle 6 De


Tabelle 7 De …………………….…………………..… Tabelle 8 De - Fr


Tabelle 9 Fr …………………….…………………..… Tabelle 10 Fr - Gr


Tabelle 11 Gr - Ir…………………….…………………..… Tabelle 12 Ir - It


Tabelle 13 It – Ja …………………….…………………..… Tabelle 14 Ja - Ko


Tabelle 15 Ko – Lu …………………….…………………..… Tabelle 16 Lu - Mau


Tabelle 17 Mau – Ni …………………….…………………..… Tabelle 18 Ni - Oes


Tabelle 19 Oes – Po …………………….…………………..… Tabelle 20 Po - Sca


Tabelle 21 Se – Sow ………………………….…………………..……………….. Tabelle 22 Sow - Sp


Tabelle 23 Sp – Ta …………………….…………………..… Tabelle 24 Th - Uk


Tabelle 25 Un – Z …………………….…………………..… Farblegende


Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Werner P. Am: 16.02.2022 08:22:11 Gelesen: 136679# 818 @  
Das ist ganz alleine Deiner hervorragenden und ausdauernden Arbeit zu verdanken, Jacques. Ansonsten wäre dieser Thread niemals so interessant geworden. Vielen Dank für Dein Engagement, das diesen Thread auch für mich immer wieder zu einem Highlight macht!
 
Fledermaus Am: 28.02.2022 16:53:19 Gelesen: 134089# 819 @  
Dieser Block mit Fledermausbeteiligung hätte eigentlich am letzten Freitag (25.02.) erscheinen sollen, einen Tag nach dem Überfall auf die Ukraine.



Gruß Fritz
 
merkuria Am: 08.03.2022 08:05:56 Gelesen: 132760# 820 @  
Am 2. September 1940 verausgabte Samoa eine Freimarken-Aushilfsausgabe zu 3 Pence (Mi Nr. 88). Dazu verwendete man eine nicht ausgegebene 1 ½ Pence Wertstufe der Freimarkenausgabe 1935 (ex Mi 75-83) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes. Die 1 ½ Pence Marke kam ohne den Aufdruck nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote nach Mi Nr. 88 auf diesen Umstand, listet und bewertet diese Unverausgabte aber nicht.



Ein postfrischer Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 145. Grosvenor Auktion vom 2. März 2022 in London unter Los 1777 für 150 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Fledermaus Am: 10.03.2022 20:04:04 Gelesen: 132658# 821 @  
Diese Postkartenganzsache mit Fledermaus aus Polen habe ich im Internet entdeckt. Sie wurde jedoch im Jahr 2006 bestimmt nicht ausgegeben.



Gruß Fritz
 
merkuria Am: 11.03.2022 09:00:44 Gelesen: 132627# 822 @  
1921 beabsichtigte die italienische Kolonie Somaliland die Ausgabe von Freimarken. Dazu sollten die reichlich vorhandenen Restbestände der Benadir-Gesellschaft (Mi Nr. 1-7) in Währung Besa / Anna verwendet werden, welche mit einem einzeiligen Aufdruck SOMALIA ITALIANA versehen wurden. Infolge Umstellung der Währung auf neue Besa blieben diese jedoch unverausgabt. Gemäss Literatur wurde die gesamte Auflage vernichtet, mit Ausnahme von 50 Sätzen zu Archivzwecken. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht. Die Marken werden von einem Attest des italienischen Prüfers Diena begleitet.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 9. März 2022 in New York unter Los 973 für 13‘000 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Zur Beachtung: Wenn Sie sich für weitere unverausgabte Ausgaben weltweit interessieren, dann hilft Ihnen sicher die alphabetisch nach Ländern gegliederte Auflistung [#817]) bei der Suche!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.03.2022 08:53:47 Gelesen: 132420# 823 @  
1941 plante die Italienische Besatzungsmacht der jugoslawischen Gebiete Fiumerland und Kupa eine Sonderausgabe mit 5 Werten sowie von zwei Eilmarken. Dazu sollte die italienische Sonderausgabe (ex. Mi Nr. 623-628, jedoch ohne die 628) und die Eilmarken (ex Mi Nr. 414 und 436) verwendet und mit einem vierzeiligen Aufdruck ZONA / OCCUPATA / FIUMANO / KUPA versehen werden. Da ab dem 26. Mai 1942 nur noch italienische Marken Gültigkeit hatten, kam es nicht mehr zu einer Verausgabung dieser Marken.

Gemäss Literatur sollen nur 50 komplette Sätze dieser Unverausgabten existieren. Es ist auch bekannt, dass die Eilmarke zu 2.50 Lire aus nicht ersichtlichen Gründen nur mit einem kopfstehenden Aufdruck versehen wurde! Der Michel Katalog erwähnt und bewertet diese Unverausgabten in einer Fussnote, der italienische Sassone Katalog listet sie unter Nr. 25-29 und bewertet sie mit 54'000 €.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 9. März 2022 in New York unter Los 417 für 9‘000 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.03.2022 08:49:03 Gelesen: 131800# 824 @  
Am 20. Dezember 1968 verausgabte Indonesien eine Sonderausgabe mit Früchten (Mi Nr. 623-625). Nebst den verausgabten 7.50, 15 und 30 Rupien Wertstufen war auch ein 12 Rupien Wert zur Ausgabe vorgesehen, welcher jedoch unverausgabt blieb. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 254. Corinphila Veilingen Auktion vom 19. März 2022 unter Los 2717 für 180 € + Aufgeld verkauft.



Unter Los 2416 wurde an derselben Auktion auch ein Eckrand-Viererblock dieser Unverausgabten für 500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.03.2022 08:45:36 Gelesen: 131429# 825 @  
Am 27. März 1989 verausgabte die Tschechoslowakei eine Sonderausgabe zur Tschechoslowakischen Seeschiffahrt (Mi Nr. 2494-2499). Von der 3 und 4 Kronen Wertstufe (Mi Nr. 2997 und 2998) sind uns Kleinbogen mit Zusammendruck dieser Wertstufen bekannt geworden. Diese waren für Markenheftchen vorgesehen, welche jedoch unverausgabt blieben. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 254. Corinphila Veilingen Auktion vom 19. März 2022 unter Los 2822 für 80 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.03.2022 08:51:04 Gelesen: 130236# 826 @  
1917 verausgabte die unabhängige Republik Finnland ihre erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 68A-94A). Die dabei erschienene 75 Penniä Wertstufe (Mi Nr. 85A) wurde in der Farbe Gelb verausgabt. Diese Marke ist jedoch auch in Farbe Orange bekannt geworden, jedoch so nie für den Postgebrauch verausgabt worden. Marken in orangenem Druck dienten nur als Dokumentationsstücke für die Organe des Weltpostvereins. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 125. Hellman Auktion vom 25. März 2022 in Naantali/Finnland unter Los Nr. 2553 für 50 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.04.2022 08:58:46 Gelesen: 129982# 827 @  
Indien plante am 16. Juni 2005 eine Sonderausgabe zum 400. Jahrestag des Bestehens der Heiligen Schrift der Sikh (Guru Granth Sahib). Aufgrund einer fehlenden Einigung zwischen der Post und den religiösen Vertretern der Sikh wurde dann aber beschlossen, diese Marken nicht zu verausgaben.

Der Grund für die Ablehnung durch die Sikh war ein Fehler in der Darstellung, welcher gegen die Maryada (Sikh-Verhaltenskodex) verstieß und viele Mitglieder der Glaubens-Gemeinschaft beleidigen würde. Nach Sikh-Tradition sollte das heilige Buch mit einem Stück Stoff abgedeckt sein, wenn es nicht gelesen wird. Die Briefmarke zeigte ein offenes heiliges Buch ohne Leser, welches aber nicht abgedeckt ist.

Die Auflage von 800‘000 Marken (in Kleinbogen zu 12 Ex) sowie 200‘000 Blocks waren jedoch produziert und den Postämtern bereits für den Verkauf ab dem 16. Juni versandt worden. Die Mitteilung für den Rückzug der Ausgabe zur Vernichtung erreichte einige Poststellen zu spät, weshalb eine nicht bekannte Anzahl trotzdem in den Verkauf gelangte. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. III sowie Block I.



Viererblocks dieser Unverausgabten werden in online-Verkaufsplattformen zu ca. 350 US$ angeboten. Eine Blockausgabe ist für 150 US$ zu bekommen.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.04.2022 09:02:24 Gelesen: 129484# 828 @  
Für den 4. Januar 2013 plante Frankreich die Ausgabe einer Sonderausgabe zum chinesischen Jahr der Schlange (Mi Nr. 5480). Die Ausgabe war mit einer Wertstufe zu 0.60 € in Kleinbogen zu je 5 Exemplaren geplant. Die fertig hergestellten Kleinbogen wurden im Dezember 2012 an die Postämter für den vorgesehenen Verkauf ab 4. Januar 2013 verschickt.

Am 1. Januar 2013 trat eine Portoerhöhung für den lettre prioritaire von 0.60 auf 0.63 € in Kraft. Damit war für die verteilten 0.60 € Marken keine Verwendung mehr gegeben und diese sollten somit unverausgabt bleiben. Sie wurden von der Zentralpostverwaltung zur Vernichtung zurückgefordert. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl dieser Marken in den Verkauf, jedoch bereits am 14. Januar 2013 konnten die Poststellen mit einer neuen, den Bedürfnissen angepassten Auflage zu 0.63 € versorgt werden. Der Michel Katalog listet die unverausgabte 0.60 € Marke mit der Mi Nr. 5480 VII.



Die unverausgabten Kleinbogen zu 0.60 € werden auf den digitalen Handelsplattformen zwischen 300 und 350 € angeboten.

Weitere bereits vorgestellte Unverausgabte finden Sie auf der letzten Übersicht [#817]

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.04.2022 06:05:20 Gelesen: 125404# 829 @  
Am 2. Januar 1968 sollte in Jamaika eine Sonderausgabe zum Internationalen Jahr der Menschenrechte anlässlich des 20. Jahrestages der Verkündung durch die UNO erscheinen. Eine entsprechende Serie war vorbereitet, wurde jedoch aus mir unbekannten Gründen nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. V – VII.

Am 3. Dezember 1968 erfolgte dann eine Ausgabe zu diesem Anlass in geänderten Zeichnungen (Mi Nr. 273-275).



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 372. Status International Auktion vom 12. April 2022 in Forest Lodge/Australien unter Los Nr. 2259 für 170 AU$ (ca. 115 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
skribent Am: 24.04.2022 12:42:20 Gelesen: 125024# 830 @  
Guten Tag!

1944/45 wurde von der französischen Post ein Satz Postpaketmarken mit fünf Werten verausgabt.



Mi.-Nr.: 178-182 - abgebildet sind 2x der "Staudamm von Marèges", 2x eine "Fahrdrahtoberleitung" und 1x eine "Hochspannungsleitung".

Eingesetzt wurden sie bei Wertpaketen (Valeur dèclarée) zu 1.000 bzw. 5.000 F, bei Versicherungsabschluss gegen Beschädigung, Verlust oder verspäteter Zustellung (Intéret à la Livraison) und bei Nachnahmesendungen (Remboursement).

Der MICHEL von 2002/02 weist einen Satzpreis von € 30,00 (**) und € 25,00 (gest.) aus. Macht aber darauf aufmerksam, dass Wertzeichen ohne Wasserzeichen Nr. 1 nicht amtlich verausgabt wurden.

Was will Michel damit konkret zum Ausdruck bringen, dass Wertzeichen ohne Wasserzeichen trotzdem existieren, aber nicht amtlich verausgabt wurden, da gefälscht?

Wie wären sie auch sonst in Umlauf gekommen! Da die Post neben der französischen Eisenbahn (SNCF) auch viele private Unternehmer (in großen Städten bis zu 10 verschiedenen Fuhr- und Frachtgeschäfte) beschäftigte, war die Betrugsgefahr riesengroß.

MfG >Franz<
 
merkuria Am: 04.05.2022 08:47:30 Gelesen: 122957# 831 @  
Am 16. Juni 1941 verausgabte die italienische Besatzungsbehörde von Montenegro eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-14). Dazu verwendete man Freimarken von Jugoslawien (ex Mi Nr. 393-407) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck Montenegro / Цpнa Γора / 17-IV-41-XIX. Nebst einer bereits in Beitrag [#223] vorgestellten, nicht verausgabten 0.50 Dinar Wertstufe ist auch eine unverausgabte 1.75 Wertstufe mit gleichem Aufdruck auf Jugoslawien Mi Nr. 305 bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Die Marke wird von einem Attest Raybaudi begleitet.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 27. Philadria Auktion vom 23. April 2022 in Ljubljana/Slowenien unter Los Nr. 394 für 170 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.06.2022 09:43:04 Gelesen: 112155# 832 @  
Am 22. Mai 1945 wurde in der Landstadt Herrnhut (im sächsischen Landkreis Görlitz / Oberlausitz) eine nichtamtliche Ausgabe in Verkehr gebracht (Mi Nr. 1-13). Dazu verwendete man die 13 Wertstufen 1, 3, 4, 5, 6, 8, 12, 15, 25, 30, 40, 42 und 60 Pfennig der Freimarkenausgabe des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 781-797) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck XEPHXYT / HERRNHUT.

Auf Vorlage von Briefmarkensammlern wurden auch die Wertstufen 10 (2x),12, 16, 20, 24, 50 und 80 Pfennig sowie die Markwerte zu 1, 2, 3 und 5 RM mit diesem Aufdruck versehen. Diese 12 Werte gelangten nicht zum Verkauf und durften auch nicht als Frankaturen verwendet werden. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.



Ein kompletter Satz dieser Ausgabe einschliesslich den 12 nicht verausgabten Wertstufen wurde an der David Feldman Auktion vom 16. Juni 2022 in Petit-Lancy/Schweiz unter Los Nr. 50114 für 2‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.08.2022 08:55:47 Gelesen: 102522# 833 @  
2009 verausgabte Benin (vormals Dahomey) 64 Sondermarken früherer Ausgaben von Dahomey mit Aufdruck der neuen Staatsbezeichnung Benin und einer neuen Wertbezeichnung sowie Durchbalkung der alten Landesbezeichnung Dahomey (Mi Nr. 1571-1634).

Zu diesen Ausgaben war auch die Verwendung der 1972 erschienen Dahomey Marke Mi Nr. 501 mit dem gleichen Aufdruck Benin und einer neuen Wertbezeichnung 1000 F vorgesehen. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. LXIV.



Ein kompletter Satz dieser Ausgabe einschliesslich der nicht verausgabten Wertstufe 1000 auf 150 Fr wurde an der 53. Christoph Gärtner Auktion vom 23. Juni 2022 unter Los Nr. 5099 für 1‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 10.08.2022 15:15:30 Gelesen: 102230# 834 @  
@ merkuria [#817]
@ merkuria [#833]

Wunderbar, Jacques, das Du das Thema weiter bearbeitest. Deine Gesamtübersicht (Beitrag [#817]) war eine grossartige Fleiss-Arbeit. Vielen Dank!

Heinz
 
merkuria Am: 25.08.2022 17:29:52 Gelesen: 99474# 835 @  
Am 14. November 1918 verausgabte Italien eine Freimarkenausgabe für seine besetzten Gebiete von Julisch Venetien (Mi Nr. 1-18). Dazu verwendete man Marken von Österreich (ex Mi Nr. 185-224) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck Regno d’Italia / Venezia Giulia / 3.XI.18. Nebst den verausgabten Wertstufen von 3 Heller bis 80 Heller wurde auch die österreichische 90 Heller Wertstufe (Mi Nr. 198) mit dem gleichen Aufdruck zur Ausgabe vorgesehen. Vermutlich bestand 1918 kein Bedarf mehr für eine 90 Heller Wertstufe, denn diese blieb unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der italienische Spezialkatalog Raybaudi listet diese unter Nr. 17A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde mit Attest an der 16. Mazzini Auktion vom 28. Juli 2022 in Milano unter Los Nr. 410 für 3‘200 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.09.2022 17:43:36 Gelesen: 94481# 836 @  
Am 1. Januar 1894 verausgabte das britische Protektorat Nigerküste eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 14-19). Dazu verwendete man nicht verausgabte Marken des Protektorates Oil Rivers und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck NIGER COAST sowie Durchbalkung der Bezeichnung Oil Rivers. Marken ohne diesen Aufdruck wurden nicht verausgabt. Von der 1 Shilling Wertstufe (Mi Nr. 19) sind uns unverausgabte Marken ohne den Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der britische Stanley Gibbons Katalog listet diese unter SG 50var.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 69. Burda Auktion vom 10. September 2022 in Prag unter Los Nr. 810 für 2‘400 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.10.2022 08:30:48 Gelesen: 87483# 837 @  
1946 verausgabte der indische Feudalstaat Cochin eine Dienstmarkenausgabe (Mi Nr. D82-D89). Dazu verwendete man Freimarken, aber auch unverausgabte Wertstufen mit dem Abbild von Maharaja Ravi Varma und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck ON / C G / S.

Von der 1 Anna 3 Paise Wertstufe sind uns auch Exemplare ohne den Dienstmarken-Aufdruck bekannt geworden. Die 1 Anna 3 Paise Marke wurde nur mit dem Aufdruck ausgegeben, Marken ohne den Aufdruck blieben unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Einzelstücke dieser Unverausgabten werden bei Ebay um 85 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.11.2022 08:50:12 Gelesen: 77850# 838 @  
Anfangs 1907 verausgabte das Britische Protektorat Central Africa zwei Freimarken zu 1 Penny und 6 Pence mit Wasserzeichen 3 (Mi Nr. 69-70) Zwei weitere Wertstufen zu 2 und 4 Pence waren zur Ausgabe Mitte 1907 vorbereitet, blieben aber unverausgabt, da die Landesbezeichnung ab 6. Juli 1907 in Nyassaland umbenannt wurde. Gemäss Literatur soll weniger als ein Dutzend dieser Unverausgabten in Sammlerhänden gelangt sein. Von den insgesamt je 18 bekannten Stücken befinden sich 8 Exemplare (ein Viererblock, ein Paar sowie zwei Einzelmarken) in der königlichen Sammlung von Charles III. in London. Der Michel Katalog erwähnt in einer Fussnote die Existenz dieser Unverausgabten, listet und bewertet sie jedoch nicht. Der britische Stanley Gibbons Katalog listet sie unter SG 69-70.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde mit Attest sowie mit den beiden ausgegebenen Wertstufen an der 291. - 297. Corinphila Auktion vom 28. November 2022 in Zürich unter Los Nr. 6503 für 17‘000 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.12.2022 11:04:20 Gelesen: 75744# 839 @  
Am 1. Juli 1845 verausgabte die Stadt Basel ihre erste Kantonalmarke in Form der legendären Basler Taube (Mi Nr. Basel 1). Diese wurde als erste mehrfarbige Schweizer Briefmarke in den Farben schwarz / hellpreussischblau / rötlichkarmin sowie mit einem Reliefdruck der Taube ausgegeben.



Im Vorfeld der ausgegebenen, 41‘480 Exemplare umfassenden Auflage, wurde eine erste Auflage (sog. Probedruck) in den Farben schwarz / lebhaftgelblichgrün / dunkelzinnoberrot hergestellt. Diese Farbkombination stellte die Verantwortlichen nicht zufrieden und man beschloss, diese nicht auszugeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. Basel I).



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 291. - 297. Corinphila Auktion vom 3. Dezember 2022 in Zürich unter Los Nr. 8095 für 2‘000 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.12.2022 12:27:44 Gelesen: 74302# 840 @  
Am 23. September 1937 verausgabte Italien eine Sonderausgabe zum 2000. Geburtstag von Kaiser Augustus (Mi Nr. 576-590). Von der 15 Centesimi Wertstufe (Mi Nr. 577) sind uns Drucke in der Farbe Violett anstelle der in Braun verausgabten Marke bekannt geworden. Gemäss Literatur sind nur 50 Exemplare in dieser unverausgabten Farbe bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im italienischen Sassone Katalog ist sie unter Sas Nr. 417A aufgeführt.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten mit Attest Bolaffi wurde an der 133. Filatelia Fischer Auktion vom 6. Dezember 2022 in Rom unter Los Nr. 392 für 17‘500 CHF angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Seit Eröffnung dieses Threads im September 2016 können wir heute nach etwa 6 ¼ Jahren auf über 350‘000 Leser-Besuche (Kliks) zurückblicken, was weniger als einem % aller Threads auf den Philaseiten vergönnt ist! Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit wieder einmal bei allen Lesern für das grosse Interesse an diesem Thema bedanken.

In 840 Beiträgen wurden bis heute 686 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt. Damit wir den Überblick behalten, habe ich die letzte Übersicht vom 15. Februar 2022 [#817] (geordnet nach Staaten/Gebieten) wieder einmal aktualisiert:

Neu wurde auch eine Spalte mit der entsprechenden Ordnungs Nr. zum Auffinden der entsprechenden Unverausgabten in der Nicht-im-Katalog Datenbank (NiK #) hinzugefügt.

Aus Gründen der Lesbarkeit sind wir nun bei 26 Einzeltabellen angelangt. Zum schnelleren Auffinden des gesuchten Landes/Gebietes habe ich unter jeder Tabelle den jeweiligen alphabetischen Bereich der entsprechenden Tabelle eingefügt!


Tabelle 1 Afg – Äth ………………………………….…...… Tabelle 2 Äth - Bol


Tabelle 3 Bra – Chi …………………….…………………..… Tabelle 4 Chi


Tabelle 5 Chi – Deu …………………….…………………..… Tabelle 6 Deu


Tabelle 7 Deu …………………….………………......…..…. Tabelle 8 Deu - Fra


Tabelle 9 Fra …………………….…..................……............Tabelle 10 Fra - Gro


Tabelle 11 Gro - Ind…………………….…………………..… Tabelle 12 Ira - Ita


Tabelle 13 Ita ..…………………….………………….......… Tabelle 14 Ita - Jug


Tabelle 15 Jug – Kor …………………….…………………..… Tabelle 16 Kor - Mal


Tabelle 17 Mal – Mex …………………….…………………..… Tabelle 18 Mon - Nos


Tabelle 19 Oes ….…………………….…………………........… Tabelle 20 Oes - Por


Tabelle 21 Qat – Sch ………………………….…………………… Tabelle 22 Sei - Sow


Tabelle 23 Sow – Spa …………………….…………………..… Tabelle 24 Spa - Tri


Tabelle 25 Tri – Vat……………………………………………. Tabelle 26 Vat - Wes



Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.01.2023 10:49:32 Gelesen: 67574# 841 @  
Im April 1936 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe mit verschiedener Zähnung und Papiersorten unter dem Titel „Pioniere helfen der Post“ (Mi Nr. 542-547).

Wie die rechts abgebildeten, gestempelten Beispiele zeigen, wurde dabei die 2 Kopeken Wertstufe (Mi Nr. 543) in Braunrot und die 5 Kopeken Wertstufe (Mi Nr. 545) in Dunkelkarmin verausgabt.

Zwischenzeitlich sind uns Drucke dieser beiden Wertstufen in anderen, unverausgabten Farben bekannt geworden: Eine 2 Kopeken Wertstufe in Farbe Gelbgrün anstelle von Braunrot und eine 5 Kopeken Wertstufe in Farbe Schwarzblau anstelle von Dunkelkarmin. Bei beiden Marken wurden die eigentlich korrekten Wertziffern zu den Farben mit einem (wohl amtlichen) Stempel korrigiert. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 13. September 2022 in Teaneck/USA unter Los Nr. 1224 für 2‘900 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.01.2023 09:53:21 Gelesen: 65427# 842 @  
1952 verausgabte Triest (Zone B) eine Zwangszuschlagmarke für das Rote Kreuz (Mi Nr. 4) und eine Zwangszuschlagportomarke (Mi Nr. 4) in jugoslawischer Währung . Dazu verwendete man die Zwangszuschlagsmarke von Jugoslawien (Mi Nr. 10) sowie die Zwangszuschlagsportomarke von Jugoslawien (Mi Nr. 7) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck STT - VUJA (= Vojna Uprava Jugoslawenske Armije = Militärregierung der Jugoslawischen Armee).



Nun sind uns von beiden Marken Exemplare mit Aufdruck für Triest Zone B in abweichenden Farben bekannt geworden. Diese wurden aber weder in Jugoslawien ohne den Aufdruck noch in Triest mit STT - VUJA – Aufdruck in diesen Farben ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 63. Barac & Pervan Auktion vom 3. Dezember 2022 in Zagreb/Kroatien unter Los Nr. 1384 für 1‘600 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Andorralover Am: 14.01.2023 05:30:57 Gelesen: 65167# 843 @  
Zu den Flugpostmarken Andorra Spanische Post MiNr. I - XXIV kann ich einen Literaturtip geben. Im Jubiläums Rundbrief (100) der Forschungsgemeinschaft Andorra im BDPh gibt es einen neunseitigen Bericht über die Marken.

Für Rückfragen steht der Leiter der FG Andorra, Herr Dr. Kloos, oder der Unterzeichner gerne zur Verfügung.

Andorralover
 
merkuria Am: 17.01.2023 09:30:09 Gelesen: 64799# 844 @  
Am 12. April 1919 fand der 1. Transatlantik-Postfug von Neufundland statt. Zu diesem Zweck sollte eine Flugpostsonderausgabe erscheinen und eine 15 Cents Flugpostmarke mit entsprechender Inschrift VICKERS VIMY AEROPLANE AT QUIDI VIDI / PRIOR TO FIRST DIRECT ATLANTIK FLIGHT wurde vorbereitet. Entweder konnte die Marke nicht zum geforderten Datum fertiggestellt werden oder der Aufwand war für diesen Anlass zu gross, weshalb diese Marke nicht ausgegeben wurde. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Stattdessen wurde zu diesem Anlass eine frühere Ausgabe Neufundlands (Mi Nr. 98) mit einem entsprechenden fünfzeiligen Aufdruck FIRST / TRANS- / ATLANTIC / AIR POST / April 1919 versehen und verausgabt (Mi Nr. 108).



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 69. Burda Auktion vom 10. September 2022 in Prag/Tschechien unter Los Nr. 596 für 440 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.01.2023 10:04:53 Gelesen: 63891# 845 @  
1953 plante die Tschechoslowakei eine Sonderausgabe für die Jungen Pioniere. Vorgesehen waren drei Wertstufen zu 1 Krone in verschiedenen Farben. Infolge der Währungsreform vom 30. Mai 1953 (Neu Goldwährung 1 Krone = 100 Heller) verzichtete man auf diese Ausgabe, da Marken in alter Währung nur noch bis zum 18. Juni 1953 zu 1/50 ihres Nennwertes aufgebraucht werden konnten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser Unverausgabten wurde an der 69. Burda Auktion vom 10. September 2022 in Prag/Tschechien unter Los Nr. 1363 für 340 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.02.2023 08:32:13 Gelesen: 62539# 846 @  
Am 1. Juni 1929 verausgabte die Republik China eine Sonderausgabe zum Staatsbegräbnis von Dr. Sun Yat-sen (Mi Nr. 219-222).



Zwischenzeitlich ist uns bekannt geworden, dass diese Ausgabe ursprünglich verschiedene Zeichnungen beinhalten sollte. Von der 4 und 10 Cents Wertstufe liegen uns ungezähnte Drucke für diese Ausgabe vor, welche jedoch in dieser Zeichnung nie ausgegeben wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der Spink Auktion vom 14. Januar 2023 in Hongkong unter Los Nr. 5043 für 19‘000 HK$ (ca. 2‘250 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.02.2023 09:04:35 Gelesen: 62256# 847 @  
1945 plante die Tschechoslowakei eine Blockausgabe zur Befreiung von Prag. Dieser sollte 4 Postwertzeichen zu je 10 Kronen enthalten und wurde auf Briefmarkenpapier in den Farben schwarz, rot und blau gedruckt. Vermutlich erachtete man dieses Papier für eine Blockausgabe dann doch als zu dünn und da dickeres Papier derzeit nicht zur Verfügung stand, verzichtet man auf eine Ausgabe in dieser Form. Der Michel Katalog listet diese unverausgabten Blocks nicht.



Je ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 70. Burda Auktion vom 19. November 2022 in Prag/Tschechien unter Los Nr. 1772-1774 für 188 € (schwarzer Block), 100 € (roter Block) und 125 € (blauer Block) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.02.2023 09:02:55 Gelesen: 61726# 848 @  
Am 5. Dezember 1959 verausgabte Kolumbien eine Blockausgabe (Mi Nr. 895/896, Block 16) anlässlich 40 Jahre Flugpost der AVIANCA (früher SCADTA). Der Block wurde durch die Staatsdruckerei Wien mit Zähnung 12 in einer Auflage von 20‘000 nummerierten Exemplaren produziert.



Von dieser Blockausgabe sind uns mittlerweile ungezähnte Exemplare ohne Nummerierung bekannt geworden. Ob diese aus unfertigen Beständen der Wiener Staatsdruckerei stammen, kann abschliessend nicht beantwortet werden. Auf jeden Fall wurden diese ungezähnten Blocks nie amtlich verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchtes Exemplar dieses unverausgabten Blocks wurde an der David Feldman Auktion vom 18. Dezember 2022 in Genf/Schweiz als Rücklos Nr. 60837 für 100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.02.2023 09:25:27 Gelesen: 61481# 849 @  
Am 21. November 1991 verausgabte Venda (Homeland von Südafrika) eine Sonderausgabe mit Bäumen (Mi Nr. 229-232). Diese Ausgabe umfasste vier Wertstufen zu 27, 45, 65 und 85 Cents.

Zwischenzeitlich sind uns diese Marken in gleichen Zeichnungen, jedoch mit den Wertstufen 25, 40, 50 und 60 Cents bekannt geworden. Eine offizielle Ausgabe dieser Wertstufen ist amtlich aber nie erfolgt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.

Seit dem 27. April 1994 sind diese Gebiete wieder Teil Südafrikas und die Postverwaltungen der vier Homelands (Bophuthatswana, Ciskei, Transkei und Venda) wurden am 1. April 1996 in die südafrikanische Post eingegliedert und verwenden seither auch wieder dessen Marken.




Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cheshire Auktion # 8342 vom 27. Januar 2023 in Knudsford/GB unter Los Nr. 900 für 70 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 05.03.2023 12:43:05 Gelesen: 60818# 850 @  
In Beitrag [#45] wurden am 14.10.2016 die bis dato nicht katalogisierten Fußballbriefmarken aus Tansania aus dem Jahr 1994 zum Thema "World Cup - USA 1994" (Fußballweltmeisterschaft in den USA 1994) vorgestellt ...



... und zusätzlich geschrieben:

Diese vier Briefmarken wurden in der russischen Staatsdruckerei hergestellt. In den Jahren 1991-1996 erschienen ca. drei Dutzend Sätze, welche in der Sowjetunion bzw. Russland für die Postverwaltung in Tansania produziert wurden und auch durchaus bedarfsmäßig verwendet vorkommen. Diese Sätze umfassen meist sieben Briefmarken und einen Block, im Einzelfall auch lediglich vier Briefmarken und einen Block. Daher ist nicht auszuschließen, dass der ursprünglich für den 01.09.1994 geplante Satz Briefmarken zum Thema Fußball vier Briefmarken umfassen sollte. Allerdings würde dann noch der Block fehlen bzw. ist mir bisher nicht bekannt.

Die vier Fußballbriefmarken sind in der jetzigen Ausgabe des Michel-Kataloges Ostafrika (2021/2022) nachträglich als Mi-Nr. A1805 bis D1805 für September 1994 katalogisiert worden (auch wenn mir diese bisher erst mit Sempteldaten ab 1997 bekannt sind). Diese Briefmarken existieren in Sammlerhand sowohl postfrisch als auch gestempelt.

Sammlerkollege saeckingen hat jetzt (nach ca. 6,5 Jahren seit der erstmaligen Meldung in diesem Thema) den lang vermissten und sehr sehr wahrscheinlich dazugehörenden Block auf ebay [1] gefunden, die Zugehörigkeit des Blocks zu dem bisher bekannten Briefmarkensatz m.E. zweifelsfrei erkennbar u.a. an der individuellen Gestaltung (Schriftzug) des Landesnamens "TANZANIA":



Es handelt sich bei dem Block um ein Vorlageexemplar auf Vorlagekarton der russischen Staatsdruckerei in Moskau. Der ebay-Anbieter aus Düsseldorf schreibt dazu in der Artikelbeschreibung in [1]:

Tanzania, 1994, World Cup, NOT adopted essay, mint, RARE, exist 7 only printed in USSR (Goznak)

bzw. über deepL [2] übersetzt (und sprachlich angepasst):

Tansania, 1994, Fußballweltmeisterschaft, NICHT angenommener Probrdruck, postfrisch, SELTEN, es gibt nur 7 gedruckt in der UdSSR (Goznak)

Ob dieser Block zu 300 Shilling Nominale nun tatsächlich nur als Vorlageexemplar mit einer Auflage von sieben Stück existiert und nie in größerem Umfang gedruckt, wird sich zukünftig zeigen. Immerhin ist nun klar, dass tatsächlich (ursprünglich) ein Block zu diesen mit vier Briefmarken geplanten Satz angedacht gewesen war und nun ist auch bekannt, wie dieses Stück ausschaut. Auf dem Vorlagekarton ist handschriftlich ein Hinweis vorhanden (in russischer Sprache als eine Art staatliche Kurzschrift von beruflichen Vielschreibern, wörtlich übersetzt) "Genehmigen Sie mit einem Nennwert von 500 Shilling". Dies würde bedeuten, dass für diesen Block (entgegen der Meinung des ebay-Verkäufers) die Druckfreigabe erteilt worden war (mit abweichender Nominale).

Bei dem Handstempelabschlag "V/O. Mezhdunarodnaya Kniga Moscow" (ОАО Международная Книга) handelt es sich um einen Verweis auf ein staatliches Unternehmen für den Im- und Export von Büchern (russ. "Kniga") und sonstiger Literatur/Medien aus Sowjetzeiten:

"V/O Mezhdunaródnaya Kniga (auf Russisch, В/О Международная Книга, wörtlich „International Book Entity“) ist eine Gesellschaft, die sich dem weltweiten Vertrieb und Export von Büchern verschrieben hat. Sie ist die älteste existierende internationale Handelsorganisation in Russland, die es geschafft hat, trotz der Zerschlagung der Sowjetunion zu überleben.

In der Sowjetzeit war es mit Hunderten von Verlagen verbunden und für den Export großer Mengen an Literatur und verschiedener Materialien mit kulturellen und intellektuellen Informationen verantwortlich.

Nach dem Fall der UdSSR wurde es schnell zum einzigen Exporteur russischer Bücher, Zeitschriften und Zeitungen und zum einzigen Importeur ausländischer Publikationen."
[3]

Der Ausruf des ebay-Artikels [1] liegt bei 297,00 US-$ (aktuell ca. 280,25 Euro) und wurde am Tag der Veröffentlichung dieses Beitrags einige Stunden später auch beboten (aktuell eine verbleibende Restlaufzeit des Angebots von sechs Tagen).

Gruß
Stefan

[1] https://www.ebay.de/itm/295545674518
[2] https://www.deepl.com/de/translator
[3] https://es.wikipedia.org/wiki/Mezhdunar%C3%B3dnaya_Kniga bzw. automatisiert von Google von spanisch nach deutsch übersetzt: https://es-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/Mezhdunar%C3%B3dnaya_Kniga?_x_tr_sl=es&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc
 
merkuria Am: 11.03.2023 10:07:28 Gelesen: 60593# 851 @  
Am 25. Juli 1959 verausgabte Frankreich eine Freimarkenausgabe zu 25 FR in den Farben grauschwarz/orangebraun (Mi Nr. 1259).



Zwischenzeitlich sind uns 25 Francs-Wertstufen in dieser Zeichnung bekannt geworden, welche in den Farben blau/orangerot daherkommen. Eine offizielle Ausgabe in dieser Farbe ist amtlich nie erfolgt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Cérès Katalog wird sie unter Nr. 1216 A gelistet und mit 1‘000 € bewertet.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 188. Cérès Auktion vom 28. Februar 2023 in Paris unter Los Nr. 2695 für 480 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 11.03.2023 15:25:22 Gelesen: 60561# 852 @  
Als Ergänzung: der in Beitrag [#850] vorgestellte Probedruck (Block aus dem Jahr 1994 zum Thema Fußball aus Tansania) ist vorhin (11.03.2023) auf ebay [1] zum Startgebot von 297,00 US-$ (umgerechnet aktuell 277,89 Euro) verkauft worden.



Da ich davon ausgehe, dass neben den vier Briefmarken aus dem Satz (40 Sh. bis 250 Sh., Abbildung siehe Beitrag [#850]) auch eben jener Block (mit abweichender Nominale zu 500 Sh.) für eine geplante Verausgabung zum 01.09.1994 regulär in Russland produziert wurde, hat nun die Suche nach entsprechenden Belegexemplaren begonnen.

In den 1990er und 2000er Jahren war es in Tansania nicht ungewöhnlich, dass auch bei den zahlreich vorhandenen Motivausgaben die vorkommenden Zusammendruckkleinbogen oder Blocks aufgetrennt und je nach Bedarf entsprechend die Briefmarken zur Frankatur aufgebraucht worden sind. Mich würde es daher nicht überraschen, wenn irgendwann die Einzelmarke aus dem Block auf Beleg bedarfsverwendet auftaucht (Stempeldatum ab bzw. nach dem Jahr 1997).

Gruß
Stefan

[1] https://www.ebay.de/itm/295545674518
 
merkuria Am: 18.03.2023 17:41:11 Gelesen: 60345# 853 @  
1969 wurde das Königreich Libyen unter dessen König Idris durch einen Militäputsch gestürzt. Mit Ausrufung der Arabischen Republik Libyen am 1. September 1969 endete somit auch die Gültigkeit der mit Königreich Libyen bezeichneten Postwertzeichen.

Eine durch die königliche Post für 1969 zur Ausgabe vorbereitete Freimarkenausgabe mit 20 Wertstufen von 1 Millième bis 1 Libysches £ konnte somit nicht mehr ausgegeben werden und sollte auch vernichtet werden. Komplette Sätze dieser Unverausgabten sind uns auf Präsentationskartons der Druckerei bekannt geworden, welche wohl für die verantwortlichen Dienststellen der vormaligen königlichen Post hergestellt wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im italienischen Sassone Katalog werden sie unter SAS Nr. 263-280 geführt und mit 20‘000 € bewertet.

Erst mit der Währungsreform von 1972 (1 Libyscher Dinar = 1000 Dirhams) wurde dann eine neue Freimarkenausgabe mit dem Wappen der Republik und der Landesbezeichnung LAR (Libyan Arab Republic) verausgabt (Mi Nr. 359-376).





Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 177. Felzmann Auktion vom 9. März 2023 in Düsseldorf unter Los Nr. 1130 für 1‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.03.2023 09:26:08 Gelesen: 60047# 854 @  
Das französische Übersee-Departement Réunion verausgabte bis 31.12.1974 die Briefmarken Frankreichs, versah diese aber mit einem Aufdruck der gültigen Wertbezeichnung in der für Réunion geltenden Währung Franc CFA (Franc de la Communauté Financière d'Afrique). Ab 1. Januar 1975 gilt in Réunion die französische Währung und demzufolge werden seither auch die regulären französischen Briefmarken verwendet.

Die 1960 nach der Währungssreform Frankreichs erschienene 0.05 Franc Marke (Mi Nr. 1274) sollte im selben Jahr auch mit einem Aufdruck in CFA Währung in Réunion erscheinen. Die Marke war zur Ausgabe vorbereitet, wurde aus mir nicht bekannten Gründen jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert & Tellier Katalog listet sie unter Yv Nr. 342A.



Ein amtlich ungültig gestempeltes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 188. Cérès Auktion vom 28. Februar 2023 in Paris unter Los Nr. 4418 für 2‘666 € inklusive Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.04.2023 08:26:17 Gelesen: 59365# 855 @  
1964 plante Nordkorea die Ausgabe einer Freimarke zu 5 Chon. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde diese jedoch nie verausgabt. Trotzdem soll gemäss Literatur eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten in der an China grenzenden Provinz Hamgyong-bukto verkauft und auch verwendet worden sein. Diese Unverausgabte wurde in Beitrag [#444] vorgestellt.

Bisher wurden nur vereinzelt gebrauchte Exemplare angeboten, ungebraucht blieb diese Unverausgabte bisher unbekannt. Mit der 238. Postiljonen Auktion vom 15. März 2023 in Malmö/Schweden ändert sich dieser Zustand. An dieser Auktion wird eine ungebrauchte Sechsereinheit dieser Unverausgabten angeboten, weshalb ich diese Marke nochmals zum Thema nehme.



Eine postfrische Sechsereinheit dieser Unverausgabten wurde an der 238. Postiljonen Auktion vom 15. März 2023 in Malmö/Schweden Unter Los Nr. 306 für 1‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.04.2023 09:19:44 Gelesen: 59020# 856 @  
Die 1918 ausgerufene Volksrepublik der Westukraine verausgabte bis 1919 ihre eigenen Briefmarken. Dazu verwendete man Marken von Österreich und versah diese mit entsprechenden Aufdrucken (Mi Nr. 1-91).

Für den Juli 1919 wurden eigene Marken in Wien bestellt, welche diese Aufdruckausgaben ablösen sollten. Das Gebiet der Westukraine wurde im Juli 1919 jedoch durch Polen vereinnahmt, weshalb diese Marken nicht mehr an die Postschalter gelangten. Diese unverausgabten Marken werden im Michel Katalog unter Mi Nr. V-IX und X-XXI gelistet. Diese Unverausgabten konnten in Ermangelung von Angeboten und Abbildungen in Beitrag [#412] nur teilweise vorgestellt werden.

Mit dem Angebot der 238. Postiljonen Auktion vom 15. März 2023 in Malmö/Schweden können wir alle unverausgabten Werte dieser in Wien bestellten Marken zeigen, weshalb ich nochmals auf dieses Thema zurückkomme.

Unverausgabte Mi Nr. V – IX:




Unverausgabte Mi Nr. X – XXI:




Eine ungebrauchte Zusammenstellung aller Unverausgabten Mi Nr. V-XXI wurde an der 238. Postiljonen Auktion vom 15. März 2023 in Malmö/Schweden Unter Los Nr. 397 für 150 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.04.2023 07:45:54 Gelesen: 58823# 857 @  
1897 plante Queensland (Landesteil von Australien) eine Sonderausgabe zum diamantenen Krönungsjubiläum von Queen Viktoria (1837). Gezeigt werden sollte Queen Viktoria mit Witwenschleier sowie am unteren Bildrand die Jahreszahlen 1837 und 1897. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese Marke in dieser Zeichnung jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.

1899 und 1907 fand diese Zeichnung ohne die Jahreszahlen trotzdem Verwendung als ½ Penny Freimarke (Mi Nr. 106 + 114).



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 250. Abacus Auktion vom 1. März 2023 in Mount Waverley/Australien unter Los Nr. 848 für 360 AU$ (ca. 250 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.04.2023 08:33:54 Gelesen: 58545# 858 @  
Am 10. April 1935 verausgabte der Sudan eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 76-81). Dazu verwendete man die Flugpostmarken von 1931 (ex Mi Nr. 56-62) und versah diese mit einem zweizeiligen, schwarzen Aufdruck der neuen Wertbezeichnung in lateinischer und arabischer Schrift.



Von der 15 Millièmes auf 10 Millièmes Wertstufe (Mi Nr. 76) sind uns Aufdrucke in roter Farbe bekannt geworden. Diese roten Aufdrucke wurden nie ausgegeben und stammen eventuell aus Probedrucken der Druckerei. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 380. Status International Auktion vom 20. April 2023 in Forrest Lodge/Australien unter Los Nr. 3196 für 350 AU$ (ca. 250 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.06.2023 11:14:00 Gelesen: 51377# 859 @  
Am 24. November 1900 verausgabte die deutsche Post in China eine Freimarken-Aushilfsausgabe in Tientsin (Mi Nr. 8-14). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 54-62) und versah diese mit einem diagonalen, von links unten nach rechts oben verlaufenden Handstempelaufdruck China.

Nebst den verausgabten Wertstufen zu 3, 5, 10, 20, 30, 50 und 80 Pf wurden auch die Wertstufen 25 und 40 Pf sowie 2 und 3 Mark mit den China Aufdrucken versehen, gelangten jedoch nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – IV.



Ein postfrisches Exemplar des 25 Pf Wertes (Mi Nr. I) wurde an der Cherrystone Auktion vom 9. Mai 2023 in Teaneck/USA unter Los 463 für 23‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.07.2023 08:31:17 Gelesen: 48039# 860 @  
Der Hintergrund dieser Unverausgabten ist in der bewegten Geschichte Chinas während der Gründungszeit der Republik zu suchen.

Nach Ablösung des Kaiserreiches China durch Bildung einer Republik im Jahre 1911 lieferten sich verschiedene Militärkommandeure (sog. War Lords) einen blutigen Kampf um die Macht im Lande. Einer dieser Protagonisten war Yuan Shi Kai, welcher hier im Thema „Feldherren und Militärführer“ auch schon unter [1] vorgestellt wurde.

Dank seiner militärischen Macht und seinen Beziehungen, gelang es ihm 1915, die Macht in der jungen Republik zu übernehmen. Dabei stellte er die Monarchie wieder her und rief sich zum Kaiser des von ihm wiedererschaffenen Chinesischen Kaiserreichs aus. Seine Hongxian-Dynastie währte jedoch nur ein paar Monate, vom 12. Dezember 1915 bis 22. März 1916. Danach wurde er zum Rücktritt gezwungen und starb wenige Monate später.

In der Zeit vom Dezember 1915 bis zum März 1916 plante die Postverwaltung des wiedererstandenen Kaiserreichs eine neue Freimarkenausgabe. Dazu verwendete man die Freimarken von 1913 der Republik (Mi Nr. 148-168) und versah diese mit einem senkrechten Aufdruck in chinesischer Schrift ( Ching Hwa Ti Kuo = Kaiserreich China). Zu einer Ausgabe kam es jedoch nicht mehr, da das Kaiserreich vor Ausgabe der Marken wieder in eine Republik zurückverwandelt wurde. Die zur Ausgabe vorbereiteten Marken wurden vernichtet. Nur wenige Sätze mit Specimen-Aufdruck (vermutlich aus dem Archiv der Druckerei) blieben uns erhalten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht. Der chinesische Chan Katalog listet diese unter Chan Nr. AP7-25.



Ein kompletter, ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 14. Juni 2023 in Teaneck/USA unter Los 262 für 22‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/221578
 
merkuria Am: 28.07.2023 08:38:03 Gelesen: 44680# 861 @  
Im Mai 1949 verausgabte die Republik China eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1052-1055). Nebst den verausgabten Wertstufen zu 1, 2, 5 und 10 $ wurden auch andere Wertstufen zu 10, 16 und 50 Cents sowie 20 $ produziert. Infolge der rasenden Inflation wurden diese aber nicht benötigt und blieben deshalb unverausgabt. Die 20 $ Wertstufe ohne den Aufdruck der Volksrepublik kann heute vorgestellt werden. Der Michel Katalog verweist auf diesen Umstand, listet die ohne Aufdruck unverausgabte Marke jedoch nicht. Der chinesische Chan Katalog listet sie unter Chan SPN 2.

Diese Bestände wurden später durch die Volksrepublik China zur Herstellung von Freimarken mittels Aufdruck des neuen Wertes verwendet (Mi Nr. VR 49-56). Die rechte Abbildung zeigt die später aus diesen Beständen hergestellte Marke Mi Nr. 56 der Volksrepublik.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 39. Kelleher & Rogers Auktion vom 11. Juli 2023 in Hongkong unter Los 1390 für 8‘500 HK$ (ca. 1‘020 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.08.2023 17:43:47 Gelesen: 40716# 862 @  
Eine der wohl sagenumwobensten unverausgabten Marken der Volksrepublik China ist wohl die im chinesischen Philatelie-Volksmund unter der Bezeichnung "Big Blue Sky" (grosser blauer Himmel) bekannte halbe Briefmarke. An Auktionen wurde bisher nur die halbe rechte Briefmarke angeboten und abgebildet. Von der ganzen Briefmarke ist mir keine Abbildung bekannt, ausser einer von Richard in seinem Thema über chinesische Fälschungen [1] gezeigten Ganzfälschung.

Was die Geschichte der "Big Blue Sky" anbelangt, ist darüber wenig verbürgt. Bekannt ist, dass die Marke als Teil einer Sonderausgabe für den September 1967 vorgesehen war. Ob diese Sonderausgabe 2 oder 4 Marken umfassen sollte, ist aber schon umstritten. Bisher sind auch keine anderen Wertstufen dieser Ausgabe aufgetaucht. Der geplante Ausgabeanlass „40. Jahrestag der Vereinigung von Mao’s Herbst-Ernte-Armee mit der Aufständischen-Armee von Zhu De bei Jing Gangshan im Oktober 1927“ weist auf einen geschichtlichen Wendepunkt in der chinesischen Revolution hin. Damit ist auch ein grosser Teil der Spekulationen verbunden, die über den Verzicht dieser geplanten Ausgabe angestellt werden.



Die Vorlage für die geplante Ausgabe lieferte wohl ein während der Kulturrevolution im August 1967 entstandenes Propaganda-Plakat (Originalgrösse 39x54 cm), welches Mao Tse Tung und Lin Biao gemeinsam auf dem Balkon des Tien An Men Tores zeigen.



Das einzige was uns eine Vorstellung gibt, wie diese Unverausgabte als Ganzes ausgesehen haben könnte, ist eine im Internet immer wieder angebotene Gesamtfälschung aus Taiwan [1].



Die an Auktionen schon angebotene Hälfte dieser Unverausgabten weist einen diagonalen Knick auf, was vielleicht auf deren Herkunft aus dem Vernichtungsvorgang herrührt. In welcher Menge diese Marke bis zu ihrer Vernichtung bereits hergestellt wurde, ist ebenfalls unbekannt. Alle anerkannten, grossen Kataloge wie Michel, Yvert & Tellier (Frankreich), Stanley Gibbons (Grossbritannien) oder Scott (USA) listen diese Unverausgabte nicht.

Trotz den vielen offenen Fragen erzielte diese halbe Marke an der 9. Interasia Auktion vom Januar 2010 in Hongkong unter Los Nr. 1173 einen Zuschlag von 1.9 Mio HK$, was zu der Zeit 274‘000 Euro entsprach.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=3053&CP=0&F=1
 
merkuria Am: 28.08.2023 08:34:01 Gelesen: 38119# 863 @  
Am 20. August 1949 verausgabte die Republik China eine Freimarkenausgabe mit Motiven des Sommerpalastes in Peking (Mi Nr. 1073-1074).Infolge der rasenden Inflation in dieser Zeit, wurden beide Marken vorerst ohne Wertangabe gedruckt. Nach Bekanntwerden des Ausgabezeitpunktes, wurden in einem zweiten Arbeitsschritt die entsprechenden Wertbezeichnungen als Aufdruck sowie die Durchstechung für die Trennung angebracht.



Von der 40 Cents Wertstufe sind uns Marken ohne den Wertaufdruck bekannt geworden, welche so nie an die Postschalter gelangten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 1074 F I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 823. Cherrystone Auktion vom 24. August 2023 in Teaneck/USA unter Los 4541 für 675 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.09.2023 08:11:40 Gelesen: 35809# 864 @  
Am 17. Februar 1979 verausgabte Malawi einen Block zur Eröffnung der Eisenbahnlinie Salima-Lilongwe (Mi Nr. 324-327 / Block 55). Die Ausgabe umfasste die Wertstufen 5, 10, 20 und 40 Tambalas, welche in der Blockausgabe zusammengefasst wurden.



Von der 5 Tambalas Wertstufe sind uns auch Marken mit der Wertbezeichnung 4 Tambalas in gleicher Zeichnung bekannt geworden (Mi Nr. I). Auch sind Blockausgaben bekannt, welche die 4 Tambalas Wertstufe enthalten (Mi Nr. Block I). Diese 4 Tambalas Wertstufe wie auch der entsprechenden Block wurden wohl 1978 an Malawi geliefert, blieben jedoch infolge einer Portoerhöhung unverausgabt.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 16. Juli 2023 in Grand Saconnex/Genf/Schweiz unter Los 41175 für 200 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.09.2023 17:07:38 Gelesen: 31548# 865 @  
Am 8. Juli 1998 verausgabte Italien eine Freimarkenausgabe unter dem Titel „Die Frau in der Kunst“ (Mi Nr. 2579-2583). Dabei wurden die Wertstufen zu 100, 450, 650, 800 und 1000 Lire ausgegeben. Eine Wertstufe zu 900 Lire war ebenfalls für diese Ausgabe vorgesehen, blieb aber aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im italienischen Sassone Katalog wird sie unter Sassone Nr. 1997/A I gelistet.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten mit Attest wurde an der 1. Tuscanphila Auktion vom 23. September 2023 in Fucecchio/Italien unter Los 550 für 2‘460 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.10.2023 12:47:45 Gelesen: 26519# 866 @  
1949/1950 verausgabte die Kommunistische Postverwaltung der Kuantung-Halbinsel (Dairen und Port Arthur) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 74-79). Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben (ex Mi Nr. 63-64) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes in drei verschiedenen Aufdrucksvarianten.

Aus mir nicht bekannten Gründen wurde auf die Ausgabe der Aufdrucksvariante III in altchinesischer Schrift verzichtet. Die Marken waren wohl zur Ausgabe vorbereitet, gelangten aber nicht an den Postschalter. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote und listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 78 III und 79 III.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 39. Kellerher & Rogers Auktion vom 12. Juli 2023 in Hongkong unter Los 1685 für 3‘200 HK$ (ca. 385 €) + Aufgeld verkauft.

Seit Eröffnung dieses Threads im September 2016 können wir heute nach etwa 7 Jahren auf über 400‘000 Leser-Besuche (Klicks) zurückblicken, was weniger als einem % aller Themen auf den Philaseiten vergönnt ist! Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit wieder einmal bei allen Lesern für das grosse Interesse an diesem Thema bedanken.

In 866 Beiträgen wurden bis heute 708 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt. Damit wir den Überblick behalten, werde ich die letzte Übersicht vom 17. Dezember 2022 [#840] (geordnet nach Staaten/Gebieten) in den nächsten Wochen wieder aktualisieren.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Dobó Attila Am: 09.10.2023 17:03:07 Gelesen: 26439# 867 @  
@ merkuria [#1]

In Ungarn verwüstete 1980 eine schwere Überschwemmung den Kreis Békés. Diejenigen, die sich vor Ort verteidigten, wurden durch das Wasser von ihren Familien getrennt und konnten nur auf dem Briefweg in Kontakt bleiben. Damals waren die Briefmarken, die die Sturmboote zwischen den Siedlungen transportierten, mit einem inoffiziellen Aufdruck versehen.

Diese Briefmarken wurden vom Absender einige Monate später auf dem hier gezeigten Express-Einschreiben-Umschlag verwendet.


 
merkuria Am: 19.10.2023 09:01:22 Gelesen: 23695# 868 @  
Am 2. Januar 1897 verausgabte Britisch Ostafrika eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 73-78). Dazu verwendete man Freimarken von Sansibar (Mi Nr. ex Mi Nr. 25-33) und versah diese mit einem dreizeiligen roten Aufdruck British / East / Africa . Von dieser Ausgabe wurden auch Aufdrucke mit einem Punkt nach Africa hergestellt, welche aber nicht an den Postschaltern verkauft wurden, sondern für das UPU-Büro in Bern bestimmt waren. Der Michel Katalog listet und bewertet diese Unverausgabten nicht, erwähnt obigen Umstand aber in einer Fussnote.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 1 Anna (Mi Nr. 74) wurde an der 139. Colonial Stamp Company Auktion vom 12. Oktober 2023 in Los Angeles/USA unter Los 324 für 180 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.10.2023 09:58:31 Gelesen: 20518# 869 @  
Am 28. November 1995 verausgabte die Volksrepublik China eine Sonderausgabe mit Ansichten von Hongkong (Mi Nr. 2669-2672).



Bei den ursprünglich für diese Ausgabe vorgesehenen Marken war kein goldenes Band für die Landesbezeichnung vorgesehen.

Nach Vorliegen der ersten ausgabebereiten Marken befand die Postverwaltung, dass die Landesbezeichnung so nicht gut erkennbar sei und verlangte eine Korrektur dieses Umstandes. Dazu erfolgte die Umgestaltung mittels Anbringen eines senkrechten goldfarbenen Bandes zur Hervorhebung der Landesbezeichnung. Die Marken der ursprünglichen geplanten Ausgabe wurden vernichtet. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Menge der unverausgabten 20 Fen Wertstufe (Mi Nr. 2669) in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrischer Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 4. AVA Auktion vom 10. Juli 2023 in Hongkong unter Los 1484 für 18‘000 HK$ (ca. 2‘100 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.11.2023 09:12:20 Gelesen: 17695# 870 @  
Nach der Besetzung durch sowjetische Truppen erklärte sich das Gebiet der Karpaten-Ukraine als selbstständig und verausgabte am 10. Februar 1945 eigene Freimarken (Mi Nr. 2-77). Dazu verwendete man Marken von Ungarn (ex Mi Nr. 604-759) und versah diese mit einem entsprechenden Aufdruck. Nebst diesen verausgabten Wertstufen wurde auch eine Wertstufe 60 auf 4 Filler mittels Aufdruck auf der Ungarn Mi Nr. 600 (Stephanskrone) vorbereitet, welche jedoch nie verausgabt wurde. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten mit Attest wurde an der 57. Christoph Gärtner Auktion vom 17. Oktober 2023 unter Los 3545 für 5‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.11.2023 08:55:55 Gelesen: 15737# 871 @  
1972 plante Jugoslawien eine Sonderausgabe anlässlich des 80. Geburtstages von Josip Broz Tito (Mi Nr. I-III). Die gestalteten Marken missfielen jedoch Tito und man verzichtete auf diese Ausgabe. Auf diese Unverausgabten wurde bereits in den Beiträgen [#210], [#213] und [#625] hingewiesen.

Mittlerweile sind im Handel ein postfrischer Block sowie postfrische Kleinbogen zu 9 Exemplaren dieser Unverausgabten angeboten worden, was für mich Anlass war, nochmals auf diese Unverausgabten einzugehen!



Ein postfrisches Exemplar dieses unverausgabten Blocks wurde an der 30. Philadria Auktion vom 14. Oktober 2023 in unter Los 307 für 1‘300 € + Aufgeld verkauft.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten im 9er Kleinbogen wurde an der 30. Philadria Auktion vom 14. Oktober 2023 unter Los 306 für 2‘200 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.12.2023 09:07:11 Gelesen: 14652# 872 @  
Nordkorea verausgabte 1962 (Mi Nr. 394-400) und 1963 (Mi Nr. 485-489) zwei Sonderausgaben mit Widerstandskämpfern gegen die japanische Herrschaft. Für den 30. September 1966 war eine weitere Serie mit drei Werten zur Ausgabe vorbereitet. Diese wurden aus mir nicht bekannten Gründen jedoch nie verausgabt, gelangten aber in unbekannter Anzahl trotzdem in den Handel. Der Michel-Katalog listet diese Unverausgabten nicht, macht aber nach der Ausgabe Mi Nr. 485-489 einen entsprechenden Vermerk. Auf diese Unverausgabten wurde bereits in Beitrag [#160] hingewiesen.



Das Auftauchen eines Briefes unter Verwendung zweier Wertstufen dieser Unverausgabten ist für mich Grund, nochmals auf diese Unverausgabten einzugehen.



Ein Brief mit zwei Werten dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 8. November 2023 in Teaneck/USA unter Los 799 für 900 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.12.2023 08:56:30 Gelesen: 12341# 873 @  
1942 verausgabte Tannu-Tuwa eine Sonderausgabe zum 21. Jahrestag der Unabhängigkeit (Mi Nr. 130-132). Motiv der drei 25 Kopeken Werte waren eine Tuwinische Frau (Mi Nr. 130), ein Ausstellungsgebäude (Mi Nr. 131) sowie das Regierungsgebäude (Mi Nr. 132).

Zu dieser Ausgabe sind uns zwei weitere Werte bekannt geworden, welche jedoch unverausgabt blieben: eine 25 Kopeken Wertstufe mit einem Tuwinischen Mann sowie eine 50 Kopeken mit einem berittenen Soldaten. Der Michel Katalog listet diese beiden Unverausgabten nicht, im US-amerikanischen Scott Katalog werden diese in einer Fussnote erwähnt, jedoch weder gelistet noch bewertet.



Ein Brief von Kysyl nach Moskau, frankiert mit den beiden Unverausgabten wurde von der Firma CompuStamp in Scottsdale/Arizona/USA am 14. Dezember 2023 unter Los 6063 zum Festpreis von 750 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.12.2023 19:22:49 Gelesen: 10746# 874 @  
Nach der Besetzung durch sowjetische Truppen erklärte sich das Gebiet der Karpaten-Ukraine als selbstständig und verausgabte bis Ende April 1945 Freimarken aus ungarischen Beständen mit entsprechendem Aufdruck (Mi Nr. 2-77).

Am 1. Mai 1945 verausgabte die Karpaten-Ukraine ihre ersten eigenständigen Freimarken (Mi Nr. 78-80). Die 60 Filler Wertstufe in Farbe karmin war ursprünglich in der Farbe hellgrau zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 57. Christoph Gärtner Auktion vom 17. Oktober 2023 unter Los 3635 für 500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.01.2024 11:49:38 Gelesen: 9363# 875 @  
1941/1942 verausgabte Französisch St. Pierre und Miquelon eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 235-287). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgaben 1922-1940 (ex Mi Nr. 105-209) und versah diese mit einem Aufdruck FRANCE LIBRE / F.N.F.L (= Forces Navales françaises Libres = Seestreitkräfte Freies Frankreich).

Ausser den im Michel Katalog gelisteten, verwendeten Ur-Marken für diese Aufdruckausgabe, sind uns vier weitere Wertstufen bekannt geworden, welche ebenfalls mit diesem Aufdruck versehen wurden. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese vier Unverausgabten nicht. Es handelt sich dabei um die vier folgenden Wertstufen:



Mi Nr. 178, 30 Centimes lila, Zeichnung Hafen von St. Pierre



Mi Nr. 180, 50 Centimes Karminrot, Zeichnung Hafen von St. Pierre



Mi Nr. 186, 1.75 Francs hellblau, Zeichnung Tortue Leuchtturm



Mi Nr. 190, 10 Francs blau, Zeichnung Klippen von Langlade

Gemäss Literatur ist jeweils nur je ein Exemplar dieser Unverausgabten bekannt. Die vier Unverausgabten werden von einem Attest Calves, Paris 1991 begleitet.

Eine postfrisches Zusammenstellung dieser vier Unverausgabten wurde an der 111. Schuyler Rumsey Auktion vom 14. Dezember 2023 in San Francisco/USA mit Attest unter Los 3345 für 145‘000 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.01.2024 09:02:08 Gelesen: 8041# 876 @  
Im Juni 1903 verausgabte St. Helena eine Freimarkenausgabe mit dem Portait von König Eduard VII (Mi Nr. 31). Diese Marke erschien offiziell zweifarbig in rot/schwarz.



Diese Ausgabe war ursprünglich in einfarbiger, roter Ausführung vorgesehen, blieb jedoch so unverausgabt. Es existieren Stücke dieser Unverausgabten mit dem Aufdruck SPECIMEN, bei welchen es sich um Belegsexemplare für die UPU handelt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein (entwertetes) Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 309.-320. Corinphila Auktion vom 25. November 2023 in Zürich unter Los 4108 für 250 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.02.2024 09:25:03 Gelesen: 6887# 877 @  
1903 beabsichtigte Britisch Somaliland die Herausgabe einer Dienstmarkenausgabe (Mi Nr. Dienst 6-10). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1903 (ex mi Nr. 10-19) und versah diese mit einem zusätzlichen Aufdruck SERVICE. Da diese Dienstmarken bis jetzt nicht nachweisbar verwendet vorliegen, kann angenommen werden, dass diese unverausgabt blieben.



Die beiden einzig bekannten, entwerteten ½ Anna und 1 Rupie Exemplare auf einem Abschnitt beweisen noch keine amtliche Verwendung dieser Stücke. Der Michel Katalog listet wohl diese Dienstmarken, weist in einer Fussnote aber auf den oben geschilderten Umstand hin.



Eine ½ Anna und eine 1 Rupie Wertstufe dieser Unverausgabten, zusammen entwertet auf einem Abschnitt, wurden an der 309.-320. Corinphila Auktion vom 25. November 2023 in Zürich mit Attest unter Los 4822 für 1‘000 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Attila Am: 07.02.2024 10:59:15 Gelesen: 6864# 878 @  
@ merkuria [#783]

Lieber Jacques,

leider ist der Stempel auf dem Bild eine Fälschung.

Gruß,
Attila
 
merkuria Am: 07.02.2024 15:07:35 Gelesen: 6805# 879 @  
@ Attila [#878]

Guten Tag Attila,

danke für den Hinweis zu meinem Beitrag, welcher bereits am 17.10.2021 (!!) erschienen ist! Ich habe in diesem Beitrag eine Unverausgabte aus einem Angebot von Delcampe vorgestellt. Diese Marke wurde dort so angeboten, ohne jeglichen Anspruch auf Echtheit und ohne Attest.

Nun möchte ich doch nach Fakten fragen, mit welchen Sie diesen Aufdruck (das ist kein Stempel!) als falsch begutachten. Sind Sie Prüfer dieses Gebietes, dann können Sie uns sicher mit einem echten Referenzstück die Fälschung mit den entsprechenden Merkmalen nachweisen und beschreiben.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Attila Am: 07.02.2024 16:38:24 Gelesen: 6775# 880 @  
@ merkuria [#879]

Lieber Jacques,

Ich bin Mitglied der MBSZ [1] und VPEX [2] [3]. Die ungarischen Besatzungsmarken sind mein Prüfgebiet.

Die Briefmarken gelangten am 4. Mai 1919 in den regulären Postverkehr.



Auflage unbekannt, vermutlich 200 Stück (2 kompl. Bogen).

Gruß
Attila

[1] http://www.mafitt.hu/fooldal/mbsz/mbszmagyar.html
[2] https://vpex.info/SidePruflist.htm
[3] https://vpev.de/pruefer/
 
Ludwig42 Am: 10.02.2024 11:31:09 Gelesen: 6271# 881 @  
Colore 5 Centisimi in gold!!, 3. Emission, Position 8, 13-15 (Block aus 50). In der Farbe: Gold extrem selten und weltweit einmalig.





Möglicherweise gibt es kaum mehr als einen Block, katalogisiert und zertifiziert von DEM italienischen Experten auf diesem Gebiet der Sardinienforschung, P. Cardillo - mehrfach ausgezeichneter Prüfer in diesem Bereich.

[Hinweis der Redaktion: Sie finden ausführliche Informatioen im Sizilien Thema ab https://www.philaseiten.de/beitrag/330918 ]
 
merkuria Am: 22.02.2024 09:40:05 Gelesen: 3750# 882 @  
1941 verausgabte die italienische Besatzungsbehörde in Griechenland Freimarken für die besetzten Inseln Korfu und Paxos. Dazu verwendete man griechische Marken und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck CORFU.

Auch die griechische Marke Mi Nr. 426 war für diesen Zweck vorgesehen und 500 Exemplare mit dem Aufdruck CORFU wurden fertiggestellt, jedoch nie amtlich ausgegeben. Ob dies in Ermangelung einer Verwendung der Wertstufe 8 Drachmen lag oder das Markenmotiv Balkanentente ausschlaggebend war, kann heute nicht mehr festgestellt werden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wird in der Festpreisliste von Cherrystone Auktionen in Teanek / USA unter Los 81845 für 400 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.03.2024 09:49:20 Gelesen: 2721# 883 @  
Nach Abzug der italienischen Truppen aus Zante (Zakynthos) verausgabte die deutsche Besatzungsmacht am 22. Oktober 1943 eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-3). Dazu verwendete man italienische Marken für die Ionischen Inseln (ex Mi Nr. 18-23) und versah diese mit einem entsprechenden Handstempelaufdruck in schwarzer oder roter Farbe.

Dabei wurden auch 10 Centesimi-Marken (ex Mi Nr. 16) mit dem gleichen Aufdruck bereitgestellt, jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I.





Eine postfrische Zusammenstellung dieser Unverausgabten in beiden Aufdruckfarben inklusive der beiden verausgabten Wertstufen wurde an der 120. Gert Müller Auktion vom 23. November 2023 in Ettlingen mit Attest unter Los 4099 für 500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.03.2024 07:25:23 Gelesen: 1864# 884 @  
Am 23. Juli 1970 verausgabte Österreich eine Sonderausgabe 25 Jahre Bregenzer Festspiele im Hochformat mehrfarbig (Mi Nr. 1334). Diese Marke war ursprünglich einfarbig im Querformat zur Ausgabe vorgesehen, blieb jedoch so unverausgabt. Zwei Probedrucke in den Farben dunkelbraun und dunkelblau sind uns auf Vorlagekarton bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 1334 P I und P II.




Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser Unverausgabten auf Vorlagekarton in beiden Farben wird in der Festpreisliste der DBA Freiburg GmbH vom 15. Januar 2024 mit Attest unter Los 1444400299 für zusammen 1‘950 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.03.2024 11:09:35 Gelesen: 927# 885 @  
Am 9. August 1949 verausgabte Nordkorea eine Sonderausgabe zur Eröffnung der Kim Il Sung - Universität in Pyongyang (Mi Nr. 21-23).



Während die blauen und die violetten 1 Won Wertstufen (Mi Nr. 21 und 22, Abbildung oben) an die Postschalter gelangten, blieb die hellgrüne Wertstufe zu 1 Won unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 23, bewertet sie jedoch nicht.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 9. Januar 2024 in Teaneck/USA unter Los 902 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
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