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Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
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merkuria Am: 26.08.2019 08:13:33 Gelesen: 291374# 494 @  
Am 20. Oktober 1944 verausgabte die Volksrepublik Serbien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Jugoslawien-Serbien 1-10). Dazu verwendete man Marken von Ungarn (ex Mi Nr. 705-759) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck 8.X. 1944 / roter Stern / Jyгославиja. Nebst den verausgabten 10 Wertstufen waren weitere 14 Wertstufen zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-XIV.





Ein ungebrauchter Satz dieser 14 Unverausgabten wurde zusammen mit den verausgabten 10 Wertstufen an der 44. Christoph Gärtner Auktion vom 24. Juni 2019 unter Los Nr. 17707 für 1‘100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.08.2019 10:20:03 Gelesen: 291161# 495 @  
Im Mai/Juni 1925 verausgabte das Königreich Hedschas (Saudiarabien) eine Sonderausgabe zur Krönung von König Ali (Mi Nr. 103-111). Dazu liess man in Kairo/Ägypten 9 verschiedene Marken drucken, welche dann bei Auslieferung einen Aufdruck 5. Oktober 1924 durch die Regierungsdruckerei in Jedda erhielten. Ohne diesen Aufdruck kamen diese Marken nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung von 7 der neun Unverausgabten ohne den Aufdruck wird im Webshop der Balkan Phila in London unter Los Nr. 3015 zum Festpreis von 205 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.09.2019 09:19:12 Gelesen: 290889# 496 @  
1921 bestellte die Sozialistische Sowjet-Republik Armenien bei einer Druckerei in Konstantinopel eine Freimarkenausgabe mit landestypischen Darstellungen in alter Rubelwährung. Bei Auslieferung dieser Marken im April 1923 wurde in Armenien jedoch eine neue Goldwährung eingeführt. Die gelieferten Marken konnten somit nicht ausgegeben werden und mussten erst mit einem Aufdruck in neuer Währung versehen werden (Mi Nr. 142-155). Marken ohne diese Aufdrucke wurden amtlich nicht verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. II a – II s.



Von den Marken ohne Überdruck müssen grosse Restbestände vorhanden gewesen sein, welche später in den Handel gelangt sind. Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wird im Handel unter 10 € angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.09.2019 08:35:42 Gelesen: 290696# 497 @  
Am 1. Oktober 1938 wurde das Sudetenland von der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich abgetreten. Bis zum Eintreffen genügend deutscher Postmarken behalf man sich regional mittels Aufdrucken auf vorhandenen tschechischen Marken. Das Sudetendeutsche Niederland produzierte sogar drei eigene Briefmarken mit den Wertstufen 50 und 60 Heller sowie 1 Krone. Am 19. Oktober erging ein Erlass der OPD Dresden, wonach nur noch Postwertzeichen des Deutschen Reichs verwendet werden durften. Die vorbereitete Ausgabe des Sudetendeutschen Niederlandes blieb somit unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I-III.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 170. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 31. August 2019 in Bonn unter Los Nr. 4904 für 290 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.09.2019 08:53:20 Gelesen: 290452# 498 @  
Während des Warschauer Aufstandes bereiteten die Aufständischen im August 1944 ein Freimarkenausgabe für die Zeit nach dem Sieg vor. Dazu verwendeten sie Marken des Generalgouvernements (Mi Nr. 72-79, 81 und 86) und versahen diese mit einem senkrechten dreizeiligen Aufdruck POCZTA POLOWA / 1-VIII-1944 / WARSZAWA. Da die Aufständischen aber am 1. Oktober 1944 kapitulierten, blieben dies Marken unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – X.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 169. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 12. Juli 2019 in Bonn unter Los Nr. 6797 für 800 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.09.2019 00:13:17 Gelesen: 290271# 499 @  
Am 1. Juni 1917 verausgabte die deutsche Militärverwaltung in Rumänien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-3). Dazu verwendete man Marken des Deutschen Reichs (Mi Nr. 87,89 und 101) und versah diese mit einem Aufdruck M.V.i.R. im Rahmen (M.V.i.R. steht für Militär Verwaltung in Rumänien)sowie der Wertbezeichnung in rumänischen Bani. Marken nur mit dem Aufdruck der Wertbezeichnung aber ohne den Aufdruck M.V.i.R. im Rahmen kamen amtlich nicht zur Ausgabe. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 1F – 3 F.



Ein postfrisches Paar dieser Unverausgabten wurde an der 86. Bielefelder Auktion vom 7. September 2019 unter Los Nr. 725 für 100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.



Ein postfrischer Dreierstreifen dieser Unverausgabten wurde an der 86. Bielefelder Auktion vom 7. September 2019 unter Los Nr. 726 für 400 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.



Ein postfrisches Paar dieser Unverausgabten wurde an der 86. Bielefelder Auktion vom 7. September 2019 unter Los Nr. 728 für 100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.09.2019 08:32:19 Gelesen: 290004# 500 @  
Für den 2. Oktober 1950 plante Österreich eine Sonderausgabe anlässlich des 100. Todesstages von Josef Madersperger (Mi Nr. 951). Bei der Drucklegung der Marke entdeckte man einen Fehler bei der Angabe des Geburtsjahres von Madersperger. Statt korrekt 1768 wurde das falsche Jahr 1767 angegeben. Die bereits gedruckte Teilauflage blieb unverausgabt, wurde vernichtet und durch eine korrigierte Marke ersetzt. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl der unverausgabten Marken in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A VII. Die Abbildung rechts zeigt uns die korrigierte, verausgabte Marke.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 14. Auction Galleries Auktion (vormals Schwanke) vom 7. September 2019 in Hamburg unter Los Nr. 411 für 850 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.09.2019 08:30:04 Gelesen: 289699# 501 @  
1948 verausgabte Macau eine Freimarkenausgabe mit einheimischen Ansichten (Mi Nr. 346-357). Bei Drucklegung wurde die 1 Pataca Wertstufe (Mi Nr. 354) in violettblau ausgeführt, was den Verantwortlichen der Post jedoch missfiel. Die in nicht bekannter Höhe bereits gedruckte Auflage wurde daraufhin vernichtet und neu in grüner Farbe gedruckt. Eine nicht bekannte Menge dieser Unverausgabten entging jedoch der Vernichtung und gelangte in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrischer Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der John Bull Auktion vom 8. Juli 2019 in Hongkong unter Los Nr. 6601 für 4000 HK$ (ca. 440 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.09.2019 08:41:45 Gelesen: 289482# 502 @  
1945 verausgabte die Karpaten-Ukraine eine Portomarkenausgabe (Mi Nr. Porto 1-9). Dazu verwendete man Portomarken von Ungarn (ex Mi Nr. Porto 144-154) und versah diese mit einem entsprechenden Aufdruck. Nebst den zehn verausgabten Wertstufen wurde auch eine Wertstufe 60 auf 2 Filler hergestellt, welche jedoch nie verausgabt wurde. Gemäss Literatur sind bis heute nur 2 Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 17. September 2019 in New York unter Los Nr. 261 für 4‘500 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.09.2019 08:22:04 Gelesen: 289370# 503 @  
1943 verausgabten die deutschen Besatzungsbehörden in Albanien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-14). Dazu verwendete man Marken von Albanien (Mi Nr. 299-310 und 320) und versah diese mit einem dreizeiligen Überdruck 14 / Sthator / 1943.

Nebst diesen Ausgaben wurden auch die albanischen Marken Mi Nr. 312, 313, 322-328 und Porto 34-39 mit diesem Aufdruck zur Ausgabe vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diese Unverausgabten in einer Fussnote.




Eine ungebrauchte Zusammenstellung von 8 Exemplaren dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 17. September 2019 in New York unter Los Nr. 528 für 1‘400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.09.2019 08:10:31 Gelesen: 289236# 504 @  
Am 14. Mai 1942 verausgabten die japanischen Besatzungsbehörden von Perak (Malaya) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 19-29). Dazu verwendete man Freimarken von Perak (ex Mi Nr. 56-74) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck DAI NIPPON / 2602 / MALAYA.

Die dabei vorbereiteten Wertstufen 1 Cent (Mi Nr. 19), 5 Cent (Mi Nr. 22) und 30 Cent (Mi Nr. 26) wurden jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diese Unverausgabten.



Eine ungebrauchte Zusammmenstellung dieser drei Unverausgabten wurde an der 30. Kelleher & Rogers Auktion vom 21. September 2019 in Hongkong unter Los Nr. 719 für 1‘200 HK$ (ca.140 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
phornung Am: 26.09.2019 07:30:36 Gelesen: 289126# 505 @  
Was für ein spannender Thread!

Ganz herzlichen Dank, lieber Jacques, dass Sie sich die Mühe machen und die wunderbaren Stücke hier präsentieren!
 
merkuria Am: 28.09.2019 08:46:34 Gelesen: 288836# 506 @  
Am 28. Mai 1952 verausgabte Frankreich eine einfarbige Sonderausgabe zum 12. Jahrestag der Schlacht von Narvik (Mi Nr. 940 Abbildung rechts). Die Marke sollte ursprünglich mehrfarbig erscheinen und eine Auflage in nicht bekannter Grösse war bereits gedruckt als sich die Post entschloss, diese Marke nur einfarbig auszugeben. Die zweifarbigen Marken wurden verbrannt, jedoch entging eine nicht bekannte Anzahl der Vernichtung. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde zusammen mit der in Beitrag [#474] vorgestellten Unverausgabten an der 371. Heinrich Köhler Auktion vom 24. September 2019 in Wiesbaden unter Los Nr. 100 für 400 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.10.2019 18:25:11 Gelesen: 288357# 507 @  
Am 20. November 1957 verausgabte die Sowjetunion eine Sondermarke zur Allunion-Industrieausstellung mit dem Motiv einer Kraftwerksturbine (Mi Nr. 2025). Mit der verausgabten 40 Kopeken Wertstufe war eine weitere Wertstufe zu 1 Rubel mit dem Motiv eines Traktors zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Die bereits in unbekannter Menge hergestellten Marken wurden vernichtet, wenige Exemplare wurden vermutlich von Präsentationskartons abgelöst und gelangten so in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 83. Raritan Stamps Inc. Auktion vom 14. September 2019 in Cranbury /USA unter Los Nr. 616 für 4‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.10.2019 08:53:07 Gelesen: 287988# 508 @  
Am 27. August 1959 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe unter dem Titel „Stärkung der Verbindung zwischen Schule und Volkswirtschaft“ (Mi Nr. 2263-2264). Mit den verausgabten 40 Kopeken und 1 Rubel Wertstufen war eine dritte Wertstufe zu 60 Kopeken mit dem Motiv von Studenten als Traktoristen zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt.

Der störende Grund für die Ablehnung war der abgebildete Sonnenschirm über den Traktoristen! Die bereits in unbekannter Menge hergestellten Marken wurden vernichtet, wenige Exemplare wurden vermutlich von Präsentationskartons abgelöst und gelangten so in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 83. Raritan Stamps Inc. Auktion vom 14. September 2019 in Cranbury /USA unter Los Nr. 653 für 11‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.10.2019 08:50:32 Gelesen: 287594# 509 @  
1877 verausgabte British Guyana eine Aushilfs-Dienstmarkenausgabe (Mi Nr. Dienst 6-10). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1876 (Mi Nr. 32-36) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck OFFICIAL. Nebst den verausgabten Wertstufen 1, 2, 4, 6 und 8 Cents wurden auch die Wertstufen zu 12, 24 und 48 Cents mit diesem Aufdruck vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. Dienst I-III.



Ein ungebrauchtes Paar der unverausgabten 24 Cents (Mi Nr. II) wurde an der Spink Auktion vom 17. September 2019 in London unter Los Nr. 238 für 1‘000 GB£ (ca. 1‘130 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 09.10.2019 11:13:17 Gelesen: 287322# 510 @  
@ merkuria [#492]

Anhand dieser Marke lässt sich gut zeigen, wie wichtig es ist, ein wenig die Relationen/den Markt zu kennen. Diese Marke ist in den letzten 30 Jahren doch ein paar Mal angeboten und verkauft worden, zu teils sehr unterschiedlichen Ergebnissen!

Zur Erinnerung: die Marke ist sehr selten. Nach meinen Informationen gibt es lediglich 16 überdruckte Exemplare, von welchen 2 aber noch nie gesehen wurden, also maximal 14 bekannt/registriert sind (bzw. waren). Damit bewegt sie sich zu Recht unter den Weltraritäten (vgl. Rubrik: die seltensten und wertvollsten Briefmarken der Welt").

An der Auktion von Walter Kruschel, Berlin, 1992 erzielte die Marke meines Wissens einen sehr hohen Preis. Leider kann ich ihn im Moment aber nicht beziffern, da ich die Ergebnisliste zur Zeit nicht konsultieren kann. Seit einer Weile wird die Marke im Michel auch sehr hoch bewertet, welches Resultat für die Festlegung des Michel-Wertes zu Rate gezogen wurde, darüber kann ich zur Zeit wenig "Gesichertes" aussagen.

Tatsache ist aber, dass Michel den Katalogwert um 2012 / 2013 auf Euro 160'000 ansetzte.

Ich kenne nun die Ergebnisse der letzten 5-6 Jahre nicht zur Genüge; vielleicht wurden seither höhere Preise bezahlt? Jedenfalls scheint mir der Ausrufpreis von Euro 500'000 für diese Marke doch recht "sportlich". Auch Euro 250'000 ist doch erheblich über dem (einstigen?) Katalogpreis von 2012/2013.

Dass DIESER alte Katalogpreis vor 6 Jahren noch einigermassen zuverlässig war, mag folgendes Beispiel zeigen. An der Rapp-Auktion 2013 wurde die Nummer D 31 nämlich angeboten (Sammlung Harald Sommer); das Stück war ungebraucht mit Falz. Bei Rapp wurde es zu einem sehr moderaten Schätzpreis ausgerufen: Los 931: CHF 25'000 bis CHF 30'000.

Der Zuschlag erfolgte bei respektablen CHF 85'000 + 22 % = CHF 103'700. Zwar war damals der Euro noch stärker (zum Schweizer Franken), doch liegt der Preis doch in der Nähe des damaligen Katalogpreises. Das Stück war nicht postfrisch.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 10.10.2019 08:56:53 Gelesen: 287195# 511 @  
Am 6. Dezember 1944 verausgabte die Sowjetunion eine Blockausgabe anlässlich der Befreiung der belagerten Stadt Leningrad (Mi Nr. 939 / Block 4). Im ungezähnten Block sind 4 Marken Mi Nr. 897 (Motiv Leningrad) eingelassen, im Blockrand wird auf das Befreiungsdatum 27. Januar 1944 hingewiesen.

Anscheinend plante man für 1944 oder auch erst für 1945 eine ähnliche Blockausgabe zum sowjetischen Sieg in Stalingrad. Ein aufgetauchtes Exemplar zeigt uns auch eine ähnliche Gestaltung wie der Block für Leningrad. Im ungezähnten Block sind 4 Marken Mi Nr. 898 (Motiv Stalingrad) eingelassen, im Blockrand wird auf das einjährige Jubiläum der deutschen Kapitulation vom 2. Februar 1943 hingewiesen. Ein wohl amtlicher Vermerkstempel ''Mai 1945. Auftrag No.448118/M'' in rot lässt eher auf ein geplantes Ausgabejahr 1945 schliessen. Gemäss Literatur ist dies der einzige, sich in Privathand befindliche Block. Der Michel Katalog listet diesen unverausgabten Block nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieses unverausgabten Blocks wurde an der 83. Raritan Stamps Inc. Auktion vom 14. September 2019 in Cranbury /USA unter Los Nr. 441 für 23‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.10.2019 09:05:35 Gelesen: 286853# 512 @  
Die chinesische Post bestellte 1945 bei der Firma Da La Rue in London eine neue Freimarkenausgaben mit den Wertstufen 1, 2, 4, 5, 20, 30 und 50 CNC$ (China National Currency $). Während die Wertstufen 1, 2, 20, 30 und 50 CNC$ ausgegeben wurden (Mi Nr. 673-677) blieben die 4 und 5 CNC$ Werte unverausgabt, da -bedingt durch die Inflation- keine Verwendung für diese Wertstufen vorlag. Ohne Aufdruck kamen diese Marken nie an den Postschalter und wurden erst im September 1946 mittels Aufdruck eines neuen Wertes von 200 CNC$ auf 4 CNC$ (Mi Nr. 728) und 250 CNC$ auf 5 CNC$ (Mi Nr. 731) aufgebraucht. Der Michel Katalog weist auf diesen Umstand hin, listet diese Unverausgabten aber nicht.



Diese beiden Unverausgabten wurden in ungebrauchten Viererblocks an der 76.-78. Interasia Auktion vom 23. Juni 2019 in Hongkong unter Los Nr. 411 für 29‘900 HK$ (ca. 3‘460 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 14.10.2019 23:41:07 Gelesen: 286600# 513 @  
@ merkuria [#492]
@ Heinz 7 [#510]

Gerade habe ich den Zuschlagpreis erfahren, welcher ganz aktuell in Wiesbaden erzielt wurde (am 27.9.2019) für Los 1822, ebenfalls ein ungebrauchtes Stück mit Falz.

Es war zu Euro 60'000 ausgerufen und wurde zugeschlagen zu Euro 55'000 + 21 %.

Übrigens ist hier auch darauf hingewiesen worden, dass bei Kruschel (genau) diese Marke bereits verkauft wurde: es war am 8.11.1996 = 41. Auktion.

Ich denke, im Katalog Kruschel 42 sind die Resultate zur Auktion abgedruckt. Hat jemand den Katalog zur Hand? Dann kann er nachsehen, welchen Preis Los 293 vor 23 Jahren einspielte. Meines Wissens war der Preis damals sehr hoch.

Irgendwie muss der astronomische Katalogpreis ja einmal zustande gekommen sein. Es scheint aber so, dass der Zenit für diese Rarität überschritten ist.

Heinz
 
merkuria Am: 16.10.2019 09:13:17 Gelesen: 286238# 514 @  
1918 verausgabte die Schweiz Dienstmarken für die Departements-Abteilung Industrielle Kriegswirtschaft (Mi Nr. Dienst 1-8). Dazu verwendete man Freimarken (ex Mi Nr. 102-138) und versah diese mit einem Aufdruck Industrielle Kriegswirtschaft.

Im Vorfeld dieser Ausgabe war der Aufdruck in Form eines Stempels mit Schweizer Kreuz und kreisförmig eingesetztem Text geplant. Diese Gestaltung missfiel dem Benutzer und blieb unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht. Die bereits in unbekannter Höhe gedruckte Auflage wurde vernichtet. An deren Stelle trat dann ein dreizeiliger Aufdruck Industrielle / Kriegs- / wirtschaft (Abbildung rechts)



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 1. Luzernerraute GmbH Auktion vom 6. September 2019 in Luzern unter Los Nr. 1982 für 1‘300 CHF + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.10.2019 09:11:14 Gelesen: 285971# 515 @  
1911 plante die Kaiserliche Post Chinas die Ausgabe von 6 neuen Portomarken mit den Wertstufen ½ ,1,2,4,5 und 20 Cents. Diese wurden in gleicher Zeichnung wie die blauen Ausgaben 1904 (Mi Nr. Porto 7-14), jedoch in brauner Farbe bei der Firma Waterlow in London bestellt. Die Wertstufen 1 und 2 Cents wurden zuerst geliefert und am 22. Februar 1911 verausgabt (Mi Nr. Porto 15-16).

Die übrigen Wertstufen wurden zu einer Zeit geliefert, als die Kaiserliche Post schon nicht mehr existierte. Deshalb wurden diese Marken nicht mehr ausgegeben. 1912 versah man die ½, 5 und 20 Cents Wertstufen mit einem chinesischen Aufdruck China Republik und verausgabte sie unter den Mi Nr. 29,34,38 und 40. (siehe Beitrag [#130]). Die 4 Cents Wertstufe in braun blieb jedoch mit und ohne Aufdruck unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der chinesische Chan Katalog listet diese unter Nr. DU2.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 76.-78. Interasia Auktion vom 23. Juni 2019 in Hongkong unter Los Nr. 440 für 46‘000 HK$ (ca. 530 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.10.2019 11:16:45 Gelesen: 285533# 516 @  
1938/1940 verausgabte die französische Kolonie Senegal eine Freimarkenausgabe mit dem Bild einer Afrikanerin (Mi Nr. 171-179). Für die Wertstufe 1 FR wurde 1938 die Farbe karmin und 1940 die Farbe rotbraun verwendet. Trotzdem sind uns aber 1 FR Wertstufen in der Farbe violett bekannt geworden, welche jedoch nie verausgabt wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 44. Christoph Gärtner Auktion vom 25. Juni 2019 unter Los Nr. 12601 für 150 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.10.2019 09:36:49 Gelesen: 285174# 517 @  
1937 verausgabte die französische Kolonie der Wallis- und Futuna-Inseln eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 52). Dazu verwendete man eine 35 Centimes Ausgabe der Kolonie Neukaledonien (Mi Nr. 145) in geänderter Farbe blaugrün und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck ILES WALLIS / ET / FUTUNA. Marken ohne diesen Aufdruck wurden nicht verausgabt, trotzdem sind uns Exemplare ohne Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 52 I.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 44. Christoph Gärtner Auktion vom 25. Juni 2019 unter Los Nr. 13255 für 450 € + Aufgeld angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.10.2019 07:23:57 Gelesen: 284806# 518 @  
1919 und 1920 verausgabte die Republik Bayern eine Dienstmarkenausgabe (Mi Nr. Dienst 30-43). Dazu verwendete man Dienstmarken des Königreichs sowie Ergänzungswerte 35, 50 und 75 Pf. in alter Zeichnung und versah diese mit einem zweiteiligen Aufdruck Volksstaat / Bayern.

Die Ergänzungswerte 35 Pf. (Mi Nr. 38y), 50 Pf. (Mi Nr. 39y) und 75 Pf. (Mi Nr. 41y) wurden ohne den Aufdruck nicht verausgabt. Von den 50 und 75 Pf. Wertstufen sind trotzdem Stücke in wohl grosser Anzahl ohne den Aufdruck in den Handel gelangt. Der Michel Katalog listet diese unter Mi Nr. 39 I und 41 I.



Die beiden Unverausgabten 50 und 75 Pf. ohne Aufdruck werden derzeit im Handel je nach Anbieter zusammen für ca. 10-15 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

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