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Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 893 Beiträge:
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merkuria Am: 08.07.2021 08:55:46 Gelesen: 181904# 744 @  
Zwischen 1946 und 1954 verausgabte Frankreich eine Postpaketmarkenausgabe in neuer Zeichnung (Mi Nr. 195-227). Diese Postpaketmarken durften ungebraucht nicht an das Publikum abgegeben werden und zählen somit in ungebrauchter Erhaltung als unverausgabt. Trotzdem sind ungebrauchte Sätze in den Handel gelangt. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand.




Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde durch die Firma Le timbre classique in ihrem Festpreis-Angebot vom 27. Mai 2021 aus Genf / Paris unter Los 695 für 1‘300 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.07.2021 09:19:32 Gelesen: 181167# 745 @  
1941 plante das mailaiische Sultanat Pahang eine Farbänderung der 2 und 6 Cents Wertstufen seiner Freimarkenausgabe (Mi Nr. 19-36). Die 2 Cents Wertstufe grün (Mi Nr. 20) wurde dazu in orange und die 6 Cents rot (Mi Nr. 24) in grau hergestellt. Beide Farbänderungen kamen aber infolge des japanischen Einmarsches nicht mehr an die Postschalter und blieben somit unverausgabt.

Die japanischen Besatzungstruppen verwendeten später die bestehenden Bestände und verausgabten diese 1942 mit einem Aufdruck des Malaiischen Militärbüros DAI NIPPON / 2602 / MALAYA. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.



Diese beiden ohne den Aufdruck nicht verausgabten Marken werden im Handel postfrisch zusammen für etwa 10 US$ angeboten.

Seit Eröffnung dieses Threads im September 2016 können wir heute in etwas weniger als 5 Jahren auf über 250‘000 Leser-Besuche (Kliks) zurückblicken, was nur etwa 1% aller Threads auf den Philaseiten vergönnt ist! Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit wieder einmal bei allen Lesern für das grosse Interesse an diesem Thema bedanken.

In 745 Beiträgen wurden bis heute 605 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt. Damit wir den Überblick nicht verlieren, habe ich die letzte Übersicht vom 13. November 2020 [#663] (geordnet nach Staaten/Gebieten) wieder einmal aktualisiert:















Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.07.2021 08:05:27 Gelesen: 180515# 746 @  
Am 8. Dezember 1924 verausgabte Frankreich eine Sonderausgabe zur Kunstgewerbeausstellung in Paris (Mi Nr. 174-175).



Vor der endgültigen Wahl der Farben violettbraun und lilabraun für die 25 Centimes Wertstufe wurden verschiedene andere Farbkombinationen in nicht bekannten Mengen hergestellt. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Los 333, blau und ultramarin



Los 334, blau und dunkelrot



Los 335, braun und ziegelrot



Los 336, dunkelgrün und dunkelrot

Je ein postfrisches Exemplar dieser vier Unverausgabten wurde an der 2. Le Timbre Classique Auktion vom 27. Mai 2021 in Genf/Schweiz unter den Los Nr. 333 bis 336 zu je 300 € angeboten, blieben jedoch alle unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.07.2021 08:20:35 Gelesen: 179870# 747 @  
1910 plante der Iran eine Dienstmarkenausgabe (Service) zum 1. Jahrestag der Krönung von Ahmad Shah Qajar am 16. Juli 1909. Dazu wurde bei der Druckerei Enschede / Niederlande ein Satz mit 16 Werten in Auftrag gegeben, welcher auch in nicht bekannter Auflage ausgeliefert wurde. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb dieser Satz jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 21. Juni 2021 unter Los 6939 für 500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.07.2021 07:38:36 Gelesen: 178975# 748 @  
Am 7. November 1952 verausgabte Polen eine Sonderausgabe zum Monat der polnisch-sowjetischen Freundschaft (Mi Nr. 782). Dabei wird ein Portrait von Lenin mit seiner Namensbezeichnung in der linken unteren Bildecke über POCZTA gezeigt.



Im Vorfeld dieser Ausgabe wurde eine nicht bekannte Anzahl Marken ohne die Namensbezeichnung Lenins produziert. Dies missfiel den Verantwortlichen und diese Marken blieben unverausgabt und sollten vernichtet werden. Eine nicht benennbare Anzahl entging jedoch der Vernichtung und gelangte in den Handel. Auch sind Stücke mit Gefälligkeitsstempeln bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 782 I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 26. Mai 2021 in New York unter Los 785 für 130 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.07.2021 09:39:49 Gelesen: 177924# 749 @  
Am 20. Dezember 1895 verausgabte Britisch Ostafrika eine Freimarkenausgabe zu 2 ½ Anna (Mi Nr. 57). Dazu verwendete man die 1 Anna 6 Pies Freimarke (Mi Nr. 44) und versah diese mit einem roten Aufdruck 2 ½ . Von dieser Ausgabe wurden auch Aufdrucke in rötlichbrauner Farbe hergestellt, welche aber nicht an den Postschaltern verkauft wurden, sondern für das UPU-Büro in Bern bestimmt waren. Der Michel Katalog listet und bewertet diese Unverausgabten nicht, erwähnt obigen Umstand aber in einer Fussnote.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 82. Universal Philatelic UPA Auktion vom 6. Juli 2021 in Northleach/GB unter Los 2639 für 70 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.07.2021 08:09:41 Gelesen: 177064# 750 @  
1910 plante der Iran zum 1. Jahrestag der Krönung von Ahmad Shah Qajar vom 16. Juli 1909 eine Paketmarkenausgabe (Colis postaux) mit den Wertstufen 10, 20, 30, 50 und 100 Tomans. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im iranischen Persifila Katalog werden diese unter Nr. C75-C79 gelistet.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 19. Juni 2021 in Petit-Lancy, Genf /Schweiz unter Los 63269 für 220 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 27.07.2021 09:09:44 Gelesen: 176724# 751 @  
@ merkuria [#745]

Super Dokumentation, Jacques! Herzlichen Dank für diese riesige Fleiss-Arbeit!

Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es so viele Unverausgabte gab.

Heinz
 
merkuria Am: 28.07.2021 23:16:44 Gelesen: 176369# 752 @  
Am 1. April 1957 verausgabte Indien Dienstmarken für die Mitglieder der Internationalen Kommission in Laos (Mi Nr. Dienst LA6-LA10). Dazu verwendete man Freimarken Indiens (ex Mi Nr. 260-271) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck Internationale Kommission Laos in indischer Schrift.

Bei der Herstellung dieser Dienstmarken war auch eine 1 N.P. (neuer Paisa) Wertstufe (Mi Nr. 259) mit diesem Aufdruck zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 26. Juni 2021 unter Los 58 für 8‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.08.2021 08:37:02 Gelesen: 175757# 753 @  
Am 22. Februar 1955 verausgabte Frankreich die erste Freimarke der Marianne im Typ Muller mit der Wertstufe 15 F karmin (Mi Nr. 1036). Bis 1959 folgten weitere Wertstufen in anderen Farben (Mi Nr. 1062,1063,1143,1208 und 1226).

Zwischenzeitlich war auch eine 15 Francs Wertstufe in zweifarbiger Ausführung ultramarin / hellblau geplant und zur Ausgabe vorbereitet. Diese blieb aus mir nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Yvert & Tellier Katalog findet man diese unter YV Nr. 1010A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 180. Cérés Philatelie Auktion vom 6. Juli 2021 in Paris unter Los 2979 für 2‘731 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.08.2021 09:11:18 Gelesen: 175343# 754 @  
1943 verausgabte Französisch Äquatorialafrika eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 198-210). Diese Ausgabe beinhaltet auch eine Wertstufe zu 50 FR in den Farben schwarz/grüngrau (Mi Nr. 209).



Von dieser 50 FR Wertstufe sind uns auch einfarbige Marken in grüner Farbe bekannt geworden, welche jedoch so nie an die Postschalter gelangten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Maury Katalog wird diese unter Nr. 41 A geführt.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 38. Le Timbre Classique Auktion vom 6. Juli 2021 in Paris unter Los 865 für 80 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
dietbeck Am: 05.08.2021 07:11:29 Gelesen: 175163# 755 @  
@ merkuria [#739]

Korrigierend ist zu sagen, dass die "Gronchi rosa" NICHT unverausgabt sondern zurückgezogen wurde. Die Marke wurde mit den anderen des Satzes am 3.4.1961 verausgabt, und nach Protesten am 4.4.1961 zurückgezogen. Es sind bis dahin bereits, laut Michel, 68.000 Exemplare verkauft worden, andere Quellen sprechen von bis zu 80.000.

Über die Frankaturgültigkeit kann man streiten, da ab 5.4.1961 die korrigierte Marke zur Verfügung stand und die Weisung erging, die zurückgezogene Marke zu überkleben, soweit man entsprechender Sendungen habhaft werden konnte. Das schliesst aber keineswegs aus, dass es Sendungen vom 3.4. und 4.4. geben kann und wird, da war die Marke frankaturgültig.
 
merkuria Am: 07.08.2021 08:59:19 Gelesen: 174570# 756 @  
Am 1. Oktober 1905 verausgabte das Deutsche Reich eine Freimarkenausgabe für die Auslandspostämter in Deutsch Marokko (Mi Nr. 21-33). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 69-82) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck in Frakturschrift Marocco / Wertangabe in marokkanischer Währung.



Gleichzeitig wurde die gleiche Serie in nicht bekannter Menge mit Aufdrucken in Druckschrift hergestellt. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. VIII a – VIII n.




Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 78. Aix Phila Sonderauktion vom 26. Juni 2021 in Aachen unter Los 269 für 4‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 09.08.2021 22:33:34 Gelesen: 174209# 757 @  
@ merkuria [#344]

1867 "prepared for use but not issued"

Ich fand da eine Briefmarke der Türkei



25 pi. pale brown, fine unused with some original gum.

Ich denke, diese Marke hast Du noch nicht beschrieben. Diese Marke lautet offenbar auf Piaster.

Das Los 335 kommt aus der Auktion Robson Lowe, London, vom 20.5.1964. Leider ist die Beschreibung sehr knapp.

Heinz
 
merkuria Am: 10.08.2021 00:55:14 Gelesen: 174194# 758 @  
@ Heinz 7 [#757]

Ich würde meinen, dass dies die gleiche Marke ist, wie in Beitrag [#344] vorgestellt. Jedenfalls stimmt die Farbe hellbraun in der Beschreibung sowie die Aufdrucke in beiden Abbildungen überein.

Vielmehr denke ich, dass Robson Lowe die Währungsangabe damals falsch geschrieben hat (Pi statt Ghr für Grusch).

Jacques
 
merkuria Am: 10.08.2021 08:22:27 Gelesen: 174145# 759 @  
1980 fanden die Olympischen Sommerspiele in Moskau statt. Viele Staaten boykottierten diese Spiele infolge des russischen Einmarsches in Afghanistan. Liechtenstein zählte auch zu diesen Ländern, hatte aber seine Briefmarken zu diesem Anlass bereits hergestellt. Die komplette Auflage wurde sodann auf Regierungsbeschluss vernichtet. Gemäss Literatur entging eine nicht genau bestimmbare Anzahl der Vernichtung, welche aber vom Staat Liechtenstein immer noch als dessen Eigentum per Anzeige eingefordert wird. Aus diesem Grund erscheinen diese Unverausgabten praktisch nie im Handel und wenn, bleiben sie aus Furcht vor einer allfälligen Beschlagnahme unverkauft. Auf diese Unverausgabten wurde bereits in den Beiträgen [#52], [#53], [#54] und [#56] bis [#65] ansatzweise eingegangen.

Diesen Sommer tauchte nun ein kompletter Satz dieser Unverausgabten mit zwei begleitenden Attesten von 2002 auf. Interessant ist der Hinweis in beiden Attesten: „ Diese attestierte Serie ist die einzige, die mit polizeilicher Bestätigung legal erworben werden kann. Alle anderen Serien sind in illegalem Besitz und werden derzeit polizeilich verfolgt.“ Dieser Hinweis hat wohl auch bewirkt, dass dieser Satz zu einem guten Preis verkauft werden konnte! Auch ist es das einzig mir bekannte Verkaufsergebnis überhaupt.




Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 21. Juni 2021 mit Attest unter Los 6096 für 21‘500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 10.08.2021 14:38:26 Gelesen: 174090# 760 @  
Bezüglich Tansania gibt es mit dem neu erschienen Michel Band 4/2 einige Änderungen.



Die unverausgabte Version des Block 54 wurde genauso wie die unverausgabten Einzelmarken neu aufgenommen. Die Marken werden jetzt als Nr. V und VI und der Block als Block III katalogisiert und bewertet.

Die vier 1994 unverausgabten Fußballmarken sind jetzt als Nummern A1805-D1805 als reguläre Marken unter dem geplanten Ausgabedatum 1.9.1994 katalogisiert und bewertet. Allerdings mit dem Hinweis "Mehrere Exemplare aus dem Postverkehr ab 1998 sind bekannt.".

Dazu wurden auch die bisher hier noch nicht gezeigten unverausgabten Versionen mit falscher Markeninschrift zum 85. Geburtstag der Königin Mutter mit den Nr. 1-IV und Block I-II katalogisiert und bewertet. Diese Marken stelle ich dann gleich mal nachfolgend vor.

Grüße
Harald
 
saeckingen Am: 10.08.2021 15:22:52 Gelesen: 174083# 761 @  
Am 30.9.1985 gab Tansania eine vierwertige Serie zum 85. Geburtstag der Königin Mutter Elisabeth heraus. Die Marken erschienen in Kleinbogen zu 8 Marken und auch noch jeweils zwei Werte zusammen als Blocks.

Die Markeninschrift lautet "85th Birthday of H.M. Queen Elisabeth the Queen Mother", wobei das H.M. für den Titel "Her Majesty" (Ihre Majestät) steht.

Zuerst wurde allerdings eine Auflage gedruckt, bei der die Inschrift fälschlicherweise auf "85th Birthday of H.R.H. Queen Elisabeth the Queen Mother" lautet. H.R.H. steht für "Her Royal Highness" (Ihre Königliche Hoheit). Dieser Titel ist niederrangiger als das H.M. das momentan nur noch die Königin trägt, aber auch die Königin Mutter zu Lebzeiten tragen durfte.

Die unverausgabten Marken mit dem falschen Titel H.R.H. statt H.M. kamen aus der Liquidationsmasse der Druckerei 1995 auf den Markt und sind häufiger zu finden - immer postfrisch und oft in kompletten Kleinbögen zu 8 Marken, wesentlich seltener findet man die beiden Blocks.





Michel katalogisiert die unverausgabten Marken und Blocks als Nr. I-IV und Block I-II.

Zu meiner großen Überraschung konnte ich vor zwei Jahren einen Bedarfsbrief mit einem 20/- Wert Michel Nr. I finden. Der Brief lief bereits im August 1992 an die BBC, er wurde am 12.8.1992 beim Zweigpostamt (Branch Office - BO) in der Libya Street in Dar-es-Salaam gestempelt. Es müssen also Marken der ersten unverausgabten Ausgabe an die Postverwaltung nach Tansania geliefert worden sein und diese dann versehentlich unerkannt Jahre später zur Verwendung gelangt sein. Die Marke ist leider beschädigt, aber bei einem (bisherigen) Unikat einer bedarfsmäßigen Verwendung ist das sicherlich nebensächlich.



Grüße
Harald
 
saeckingen Am: 10.08.2021 15:30:44 Gelesen: 174080# 762 @  
@ saeckingen [#156]

Auch die unverausgabte Serie von Kenia zu den 13. Commonwealth Games 1986 wurden im neusten Michel Band 4/2 als "Nicht ausgegeben" unter den Nr. I-V katalogisiert und bewertet.

Grüße
Harald
 
merkuria Am: 10.08.2021 16:35:34 Gelesen: 174071# 763 @  
@ saeckingen [#762]

Besten Dank für die ergänzenden Hinweise und die Neuvorstellung.

Ich werde dies alles in der Übersichtstabelle berücksichtigen, welche schätzungsweise Ende Jahr wieder aktualisiert wird.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.08.2021 08:44:27 Gelesen: 173639# 764 @  
Am 2. Mai 1949 verausgabte Ecuador eine Sonderausgabe zum 400. Geburtstag des Schriftstellers Cervantes (Mi Nr. 708-717). Dabei wurde die Wertstufe 30 Centavos (Mi Nr. 708) in den Farben rot/blau und die 3 Sucre (Mi Nr. 715) in den Farben violett/braunorange ausgegeben.



Nun sind uns Marken dieser beiden Wertstufen auch in abweichenden Farben bekannt geworden: die 30 Centavos in den Farben blau/grün und die 3 Sucre in den Farben dunkelblau/grün. Diese beiden Wertstufen wurden in diesen Farben nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ungebrauchte Exemplare dieser Unverausgabten werden bei Delcampe zu je 450 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 13.08.2021 12:38:27 Gelesen: 173596# 765 @  
@ saeckingen [#761]

Zu meiner großen Überraschung konnte ich vor zwei Jahren einen Bedarfsbrief mit einem 20/- Wert Michel Nr. I finden. Der Brief lief bereits im August 1992 an die BBC, er wurde am 12.8.1992 beim Zweigpostamt (Branch Office - BO) in der Libya Street in Dar-es-Salaam gestempelt. Es müssen also Marken der ersten unverausgabten Ausgabe an die Postverwaltung nach Tansania geliefert worden sein und diese dann versehentlich unerkannt Jahre später zur Verwendung gelangt sein. Die Marke ist leider beschädigt, aber bei einem (bisherigen) Unikat einer bedarfsmäßigen Verwendung ist das sicherlich nebensächlich.

Wie Harald hege ich keine Zweifel, dass zumindest einige wenige Exemplare der (neuen) Mi-Nr. I - IV postalisch nach Tansania gelangten und dort unerkannt verwendet wurden.

Im Laufe der vergangenen Jahre sind mir etliche postfrische Briefmarken (lose sowie als Kleinbogen) in "Alle Welt"-Alben über den Weg gelaufen, sehr sehr selten auch die dazugehörenden Blocks. Zwei Mal tauchten auch gestempelte Briefmarken auf, leider mit schlecht bzw. nicht lesbarer Inschrift.



Tansania Mi-Nr. II gestempelt

Philatelistisch inspirierte Belege mit den "H.R.H."-Ausgaben kommen vor [1].

Gruß
Pete

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=90567#M15 (Beitrag 15, Beleg Nr. 1)
 
merkuria Am: 16.08.2021 08:10:58 Gelesen: 173018# 766 @  
Am 1. Oktober 1905 verausgabte das Deutsche Reich eine Freimarkenausgabe für seine Auslandspostämter in der Türkei (Mi Nr. 24-35). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 70-82) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck in Frakturschrift PARA (oder Piaster) / Wertangabe in türkischer Währung.



Gleichzeitig wurde die gleiche Serie in nicht bekannter Menge mit Aufdrucken in lateinischer Schrift hergestellt. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. VII a - VII m.




Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 78. Aix Phila Sonderauktion vom 26. Juni 2021 in Aachen unter Los 435 für 3‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.08.2021 09:11:41 Gelesen: 172314# 767 @  
Zwischen 1899 und 1908 verausgabte das malaiische Sultanat Sarawak Freimarken mit dem Portrait des Radscha Sir Charles Johnson Brooke (Mi Nr. 34-45). Innerhalb dieser Ausgaben war auch eine 5 Cents Wertstufe zur Ausgabe vorgesehen. Da für diese Wertstufe zu der Zeit jedoch kein postalischer Bedarf bestand, blieb diese unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I. Diese nicht verausgabten 5 Cents Werte müssen trotzdem massenhaft ihren Weg in den Handel gefunden haben, was durch deren geringen Wert bestätigt wird.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wird im US-amerikanischen Handel um 10 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.08.2021 09:18:23 Gelesen: 171561# 768 @  
Während verschiedenen kriegerischen Konflikten verausgabte Spanien zwischen 1874 und 1939 Kriegssteuermarken (impuesto de guerra) welche als Zwangszuschlagsmarken Anwendung fanden. Am 1. Mai 1879 war die Ausgabe einer weiteren Kriegssteuermarkenausgabe (Mi Nr. 15-21) vorbereitet, blieb jedoch infolge Beendigung des Krieges gegen die USA unverausgabt. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand.



Ein kompletter postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der Catawiki Auktion vom 27. Juni 2021 für 160 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

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