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Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
Das Thema hat 942 Beiträge:
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Fips002 Am: 31.07.2016 20:59:03 Gelesen: 707697# 368 @  
@ letimbre [#367]

Hallo Dirk,

ich habe mir noch einmal die Karte angesehen. Es sind zwei Stempel abgeschlagen worden. Die Karte war an das Küstentorpedoboot "55T" gerichtet. 55T wurde durchgestrichen (wahrscheinlich befand sich Walter Jantsch nicht mehr auf diesem Boot und die Karte ging an den Kleinen Kreuzer "Saida", wo der Briefstempel der "Saida" abgeschlagen wurde.

Gruß Dieter
 
letimbre Am: 31.07.2016 21:11:42 Gelesen: 707694# 369 @  
@ Fips002 [#368]

Hallo Dieter,

vielen Dank. Dass heisst also, dass beide Stempel Ankunftsstempel sind ?

Viele Grüsse
Dirk
 
Fips002 Am: 03.08.2016 11:48:12 Gelesen: 707355# 370 @  
Hapag-Postkarte nach Pulsnitz bei Dresden, aufgegeben an Bord des Dampfers "DEUTSCHLAND". Die Frankatur wurde mit dem Seepoststempel DEUTSCH-AMERIK. SEEPOST HAMBURG-NEW-YORK- Kennbuchstabe "e" unter dem 28.6.1901 entwertet. Die Karte erreichte den Empfänger am 30.6.1901 in Pulsnitz.

Die "DEUTSCHLAND" verließ Hamburg am 27.6.1901, war am 28.6.1901 in Cherbourg und kam am 04.7.1901 in New York an.

Text der Karte:

Gestern hatten alle etwas... heute alles gut.
d. 28/7. 1901 (falscher Monat)
In einer Stunde nimmt das Schiff nach Cherburg die letzten Karten mit. Alles schreibt und kann ich nicht unterlassen, Euch Lieben mehrmals herzlich zu grüßen. Bin heut ganz wohl, herrliches Wetter. Den ganzen Tag an der Küste von Englands gefahren.
Grüße Euch alle von...

Am 04.07.1900 unternimmt die "DEUTSCHLAND" die Jungfernreise von Hamburg nach New York und gewinnt das "Blaue Band" Ab Oktober 1910 in Stettin zum Luxus-Kreuzfahrtschiff umgebaut, am 23.11.1911 erste Kreuzfahrt unter dem neuen Namen "VICTORIA LUISE". 1920 auf der Hamburger Vulkan-Werft wieder Umbau und ab Oktober als "HANSA (II)" für die Hapag in Dienst. 1925 in der Vulkan-Werft abgewrackt.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 28.08.2016 20:14:03 Gelesen: 704224# 371 @  
Heute eine Karte von einem der ältesten noch erhaltenen Schiffe der US-Navy, die USS "Constellation".

Die Karte wurde mit dem Stempeltyp 2 unter dem 23.August 1912 freigemacht.

Die USS "Constellation" wurde als hölzerne Fregatte gebaut und wurde am 28.Juli 1855 in Dienst gestellt. Die erste "Constellation" wurde 1797 aus der Flotte gestrichen und abgebrochen. Bis heute wird die Meinung vertreten, dass sie ab 1853 grundüberholt wurde und identisch mit der 1855 in Dienst gestellten ist. Durch die von der US-Navy in Auftrag gegebenen Untersuchungen ergaben, dass es sich bei der am 28.Juli 1855 in Dienst gestellten "Constellation" um einen Neubau handelt.

Die Fregatte wurde zunächst für 3 Jahre im Mittelmeer eingesetzt und erwarb Anerkennung durch die Rettung einer Schiffsbesatzung. Danach kam sie kurze Zeit in amerikanischen Gewässern zum Einsatz und wurde anschließend Flaggschiff des US African Squadron, wobei sie einige Sklavenschiffe aufbrachte. Das in Charleston registrierte Sklavenschiff "Triton" wurde von der "Constellation" am 21.Mai 1861 aufgebracht. Einen Monat vorher erfolgte die Beschießung von Fort Sumter durch konförderierte Truppen und die "Triton" wurde zur ersten Prise der Unionsmarine. Nachdem die "Constellation" überholt wurde, kehrte sie 1861 für den Schutz der amerikanischen Handelsrouten ins Mittelmeer zurück.

Das in Gibraltar liegende konförderierte Kaperschiff "Sumter" wurde von der "Constellation" blockiert. 1864 kehrte das Schiff nach Mobile zurück. 1870 wurde es zum Ausbildungsschiff für Seekadetten umfunktioniert. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war die "Constellation" 1942 Flaggschiff der US-Atlantikflotte.

Ab 1955 ist die Fregatte wieder außer Dienst und ist heute Museumsschiff in Baltimore.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 31.08.2016 19:34:31 Gelesen: 703751# 372 @  
Ich zeige zwei Faltbriefe vom Postverkehr im Mittelmeer zwischen Frankreich und Italien im 19.Jahrhundert.

Bis zum 1.Oktober 1861 fand der Austausch zwischen Frankreich und Italien mittels Handels-Dampfschiffen immer als Portobrief statt. Aus diesem Grunde sind die Eingangsvermerke in Marseille oder in den italienischen Häfen auf taxierten Portobriefen zu finden. Ab 1844 wurden in Livorno 3 Stempel (A;B;C) verwendet, die auf den Seeweg hinweisen. Die ankommenden Briefe wurden in dem jeweiligen Register "A","B" und "C" eingetragen.



Schiffsbrief von Constandinopel 15.12.1852 über Livorno nach Florenz 26.12.1852. Bei der Ankunft in Livorno erhielt die Korrespondenz die rote toskanische Taxziffer "13" (crazie=9 decimes) für Briefe aus der französischen Levante.
Postgebühr: 1 Piaster in Constandinopel
13 crazie bei Ankunft in Livorno
Stempel: Doppelkreisstempel Constandinopel, 15. Dec 1852 (französisches Postamt)
LIVORNO, VIA DI MARE/B, Verwendung von 1844-1852



Faltbrief ab Genua 1. Oktober 1853, Ankunft in Livorno am 2. Oktober 1853.
Der Faltbrief wurde mit dem Post-Dampfschiff "DANTE" befördert.
Gebühr: 7 crazie
Stempel: LIVORNO VIA DI MARE/C, Verwendung von 1844 bis 1860
Eingangsstempel LIVORNO 2. OTT 1853.

Gruß Dieter
 
Michael Mallien Am: 06.09.2016 20:50:48 Gelesen: 703107# 373 @  
Ich habe gerade einen Posten Schiffspostbelege ausgewertet und möchte sie nun hier vorstellen.

Wohl nichts besonderes, aber vielleicht für den einen oder anderen interessant.

TT-Linie MS Nils Holgersson




 
Michael Mallien Am: 06.09.2016 20:55:59 Gelesen: 703106# 374 @  
TT-Linie MS Gösta Berling





Und hier gleich noch ein zweiter Beleg:




 
Michael Mallien Am: 06.09.2016 20:59:50 Gelesen: 703104# 375 @  
Fährschiff Theodor Heuss in Puttgarden





... und auf hoher See




 
Michael Mallien Am: 06.09.2016 21:07:11 Gelesen: 703100# 376 @  
Fährschiff Finnjet





Hier noch ein Beleg mit finnischer Frankatur: Kann jemand das Heftchenblatt bestimmen?



und noch ein Beleg, bei dem leider der Aufkleber fehlt:





Ein weiterer Beleg, wieder mit finnischer Frankatur:




 
Michael Mallien Am: 08.09.2016 21:19:03 Gelesen: 703017# 377 @  
@ Michael Mallien [#376]

Ich habe jetzt selbst einen Skandinavien-Katalog befragen können zu den finnischen Marken:

Bei dem Beleg oben handelt es sich um das Heftchenblatt 11 I.

Die Marken auf dem Beleg unten sind die Michelnummern 785 und 950.
 
Michael Mallien Am: 08.09.2016 21:35:09 Gelesen: 703014# 378 @  
TSS Regina Magna
Chandris Cruises




 
Michael Mallien Am: 08.09.2016 21:38:05 Gelesen: 703012# 379 @  
T.S.C.S. Navarino
Piraeus

auf Ansichtskarte von Istanbul


 
DL8AAM Am: 05.10.2016 21:38:43 Gelesen: 699605# 380 @  
Schiffspost von der (alten) MS Norrøna der Smyril Line, die seinerzeit die Strecke Bergen/Norwegen über die Shetland und Färöer Inseln nach Island befuhr.



Ansichtskarte "Westcoast of Sandoy, Faeroe Islands" (Ásmundur Poulsen), die wir direkt an Bord zwischen Lerwick/Shetlands und Tórshavn/Färöer am 12.08.1992 mit Färöer-Frankatur aufgegeben haben. Sie erhielt den Paquebot-Stempel SHIP MAIL FROM M/S «NORRØNA» PAQUEBOT, die Marke wurde dann am 13.08.1992 in Tórshavn mit dem Handstempel TÓRSHAVN FØROYAR entwertet.

Die (alte) MS Norrøna (IMO: 7302914 [1]) wurde 1973 auf der Nobiskrug-Werft in Rendsburg gebaut und als Autofähre unter dem Namen "Gustav Vasa" von Lion Ferry AB in Dienst gestellt, dort fuhr sie ursprünglich auf der Linie Malmö–Travemünde. Im April 1983 wurde sie von der Smyril Line gekauft und in "Norrøna" umbenannt, die sie zwischen Island und Skandinavien einsetzte. 2003 Umbenennung in "Norrøna I", nachdem die Reederei eine neue Norröna hat bauen lassen. 2004 wurde sie dann verkauft und in "Logos Hope" umbenannt. Diesen Namen trägt sie bis heute. Sie gehört der Operation Mobilisation (OM), einem christlichen Hilfs- und Missionswerk, dass sie als Konferenz- und Kulturzentrum, als Büchermarkt und zum Transport von Hilfsgütern eingesetzt [2].

Gruß
Thomas

[1] http://www.shipspotting.com/gallery/search.php?search_imo=7302914
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Logos_Hope
 
10Parale Am: 29.10.2016 18:46:14 Gelesen: 695824# 381 @  
Schiffspoststempel von der Westindienfahrt Stempeldatum 1.1.1934 mit dem schönen blauen Wappen der Norddeutschen Lloyd (gegründet 1857).

Auf dem Stempel befindet sich die Aufschrift D-BERLIN, wobei ich davon ausgehe dass es sich um ein Dampfer namens "BERLIN" gehandelt haben muss. Allerdings ist ein gleichnamiger Dampfer dieses Namens der Lloyd 1931 in Genua abgemustert worden, welches die Linie in Richtung New York von 1909 - 1914 bediente.

Gab es ein Schiff mit diesem Namen?

Ebenso rätselhaft ist mir der Stempel (Uhrzeiger) auf der Rückseite. Wer kann darüber Auskunft geben?

Liebe Grüße

10Parale

 
 
jmh67 Am: 29.10.2016 20:55:08 Gelesen: 695795# 382 @  
@ 10Parale [#381]

Der Uhrenstempel auf der Briefrückseite ist wohl der Eingangsstempel des Hotels, denn über dem Zifferblatt steht der Name des Hauses, ganz oben "AM" für Vormittag und "RECD" für "Received" = "Erhalten", unten das Datum des Posteingangs. Offenbar ist der Brief noch kurz vor dem Anlegen aufgegeben und gestempelt und dann gleich weiterbefördert worden.

Jan-Martin
 
Stempelwolf Am: 29.10.2016 21:00:14 Gelesen: 695792# 383 @  
@ 10Parale [#381]

Hallo,

laut Wikipedia fuhr ein Dampfer Berlin III von 1924 bis 1938 beim Norddeutschen Lloyd. Der rückseitig abgedruckte Stempel ist der Eingangsstempel des Hotel Cardinal in New York.

Beste Grüße
Stempelwolf
 
Fips002 Am: 30.10.2016 12:35:27 Gelesen: 695690# 384 @  
@ 10Parale [#381]

Unter dem Namen "Berlin" unternahm das Fracht-und Passagierschiff am 1.Mai 1909 seine Jungfernreise nach New York. Im Dezember 1919 musste die "Berlin" an Großbritannien abgegeben werden.

Am 24.März 1925 lief die nächste "Berlin" für den Norddeutschen LLoyd vom Stapel und trat die Jungfernreise am 26. September 1925 von Bremerhaven nach New York an. Bis auf einige Reisen nach Westindien und für KdF-Fahrten, beförderte sie Passagiere und Fracht nach New York.

1938 wurde sie in Bremerhaven aufgelegt, unternahm aber im Mai 1939 noch 2 FdF-Reisen. Danach für die Kriegsmarine als Lazarettschiff. Am 1. Februar, nach verlassen von Swinemünde, auf eine Mine gelaufen und gesunken. 1946/47 gehoben und von 1951 bis 1957 in der VEB Warnowwerft, Warnemünde neu aufgebaut und in "Admiral Nachimov" umbenannt.

Als größtes Schiff der sowjetischen Schwarzmeerflotte verkehrte sie hauptsächlich auf der Route Odessa-Batumi. Vor 30 Jahren kollidierte die "Admiral Nachimov", ex Berlin. am 31. August 1986 mit einem Frachter im Schwarzen Meer, kenterte und versank innerhalb von 7 bis 8 Minuten. 398 Menschen fanden den Tod.



Passagierschiff "BERLIN" und nach dem Umbau "Admiral Nachimow", ex Berlin



Karte mit Schiffspoststempel Adm. Nachimov, Odessa-Batumi.

Gruß Dieter
 
10Parale Am: 31.10.2016 21:29:59 Gelesen: 695502# 385 @  
@ Fips002 [#384]

Das sind hochinteressante Details und Schifffahrtsgeschichte in Einem, vielen Dank. Das die Geschichte der Berlin bzw. der Admiral Nachimov so tragisch endet, im Schwarzen Meer, habe ich nicht gewusst. Das ist ja nahezu schon jüngere Geschichte, da hat es Matrosen erwischt, deren Zeitgenossen wir selbst waren.

Dank auch an jmh67 und stempelwolf.

Noch ein Wort zum Empfänger meines vorgestellten Briefes von der Westindienfahrt nach New York, Dr. Bruno Roselli. Er hatte ein Lehrstuhl am berühmten VASSAR COLLEGE in Poughkeepsie im Bundesstaat New York - sofern meine Recherchen stimmen.

Liebe Grüße

10Parale
 
fogerty Am: 01.11.2016 19:20:59 Gelesen: 695363# 386 @  
Mit der MS "Völkerfreundschaft" übers Schwarze Meer im Jahre 1964.



Grüße
Ivo
 
Fips002 Am: 03.11.2016 18:12:25 Gelesen: 695122# 387 @  
Ich zeige eine Karte vom Großen Kreuzer "DEUTSCHLAND" aus Kiautschou/China mit dem Stempel KAISERLICHE/MARINE/SCHIFFSPOST/Nr.40/30.9./99.

Text der Karte:

29.9 1899
Lieber Albert!
Herzlichen Gruß sendet Dir aus weiter Ferne
Dein Bruder
Max
An Mutter schreibe in den nächsten Tagen.

Der Große Kreuzer befand sich vom 07.06.99 bis zum 04.11.1899 auf der Korea-/Japan-Reise und war am 30.9.1899 in Kiautschou. Von dort lief er nach Tsingtau 17.10.-19.10.1899, war dann vom 2.11. - 4.11.1899 in Wusung und am 04.11.1899 in Amoy/Korea. Die Heimreise des Großen Kreuzers "DEUTSCHLAND" begann am 05.11.1899 von Amoy über Hongkong, Bangkog, Singapore, Colombo, Aden, Port Said, Malta, Gibraltar, Portsmouth. Ankunft in Kiel am 28.03.1900.

Der Große Kreuzer "DEUTSCHLAND" bildete ab 16.12.1897, gemeinsam mit dem Großen Kreuzer "KAISERIN AUGUSTA" (MSP 15) und dem Kleinem Kreuzer "GEFION" (MSP 38) die 2.Division im Ostasiatischen Kreuzergeschwader.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 12.11.2016 13:40:52 Gelesen: 693998# 388 @  
Heute ein Faltbrief der französischen Schiffspost der Linie "B" von St.Nazaire nach Vera Cruz/Mexico. Aufgegeben wurde der Faltbrief am 20.Oktober 1873 in Bordeaux. Am gleichen Tag wurde der Beleg mit dem Schiffspoststempel der Ligne B, PAQ. FR Nr.1 versehen. Der Stempel mit der Nr.1 wurde auf dem Postschiff "Louisiane" auf der Ligne B verwendet. Die Beförderungsgebühr nach Vera Cruz betrug 1 Franc.

Die "Louisiane" verließ St.Nazaire am 20.10.1873 und kam am 17.11.1873 in Vera Cruz an. Am gleichen Tag verließ das Postschiff Vera Cruz, war am 26.11.1873 in St.Thomas/Kleine Antillen und erreichte St. Nazaire/Frankreich wieder am 16.12.1873.

Das Postschiff "Louisiane" verließ als 1. Schiff der Ligne B St.Nazaire am 16.8.1865 nach Vera Cruz/Mexico und befuhr diese Linie bis zum 14.02.1875.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 16.11.2016 18:21:46 Gelesen: 693231# 389 @  
Faltbrief aus Falmouth/England 2.Dezember 1865 vom Kapitän Düwel der Bark "Hannibal" an Wilhelm Zeltz nach Rostock. Die hölzerne Bark "Hannibal" wurde vom Schiffsbaumeister Wilhelm Zeltz auf der Strandwerft in Rostock gebaut. Der Segler ging 1855 von Stapel.

Text des Faltbriefes: Falmouth, 2.Dezember 1865

Herr W. Zeltz in Rostock
Ich schreibe gestern daß ich Gloster (Gloucester) bestimmt bin bekam gestern Abend wieder eine andere Order daß ich nach Bristol segeln soll welches auch so viel besser ist und werde wenn es irgend möglich ist heute noch in See gehen.
Schließend grüße ich Dich und zeige mir mit Achtung
Dein ergebender
G.F.Düwel.

Der unbezahlte Faltbrief wurde in London mit 1 Shilling und 7 Pence belastet, geschrieben mit blauen Farbstift links auf dem Faltbrief. Der Faltbrief lief von London, Ostende, Aachen nach Rostock. In Aachen wurde auf der Rückseite AUS ENGLAND PER AACHEN gestempelt als Kennzeichnung für den unbezahlten Brief. Der Postbeamte markierte den Brief mit blauer Tinte mit 7 Silbergroschen Postgebühr. Dieses war die Gebühr für den unbezahlten Brief von England, entsprechend der Festlegung im Vertrag zwischen Preußen und England von 1852.





Gruß Dieter
 
DERMZ Am: 17.11.2016 12:41:01 Gelesen: 692999# 390 @  
Guten Mittag,

ich habe mich mit dem Thema noch nie so richtig auseinander gesetzt. Ich habe einen Beleg aus Neapel erhalten, der einen Stempel der "Deutschen Seepost" erhalten hat.





Wenn ich jetzt doof fragen darf, was ist eigentlich der Unterschied zwischen See- und Schiffspost? Und gibt es Literatur, wann welches Schiff wo auf Reede gelegen ist? Der Stempel gibt das Datum 8. Januar 1902 an, Stempeltext: DEUTSCHE SEEPOST / OST- / ASIATISCHE / HAUPTLINIE / * a

Die Karte war übrigens zwei Tage später in Bern. Ein G.R. schreibt aus Neapel:

Neapel, 8. Jan 02
Liebe Frau Rase, Ihre fr. Zeilen haben mich
auch noch in Zürich getroffen. Besten Dank.
Maxli soll ..... bekommen.
Herzl. Gruss G.R.



Hoffe, ich habe es richtig gelesen.

Viele Grüsse

Olaf
 
Fips002 Am: 17.11.2016 21:49:18 Gelesen: 692903# 391 @  
@ DERMZ [#390]

Hallo Olaf,

der Stempel Ostasiatische Hauptlinie mit dem Kennbuchstaben "b" wurde auf dem Reichspostdampfer "Sachsen" geführt. Am 8.1.1902 war der Dampfer in Neapel und war auf der Ausreise von Bremerhaven nach Yokohama. Der Stempel zeigt nicht den Kennbuchstaben "a" sondern "b". Der Stempel mit Kennbuchstaben "a" wurde auf der Ostasiatischen Linie vom Dampfer "Kiautschou" verwendet.

Doofe Fragen gibt es nicht. Viele Sammler fragen nach dem Unterschied zwischen Seepost und Schiffspost. Die Postgeschäfte bei der SEEPOST werden auf den Schiffen immer durch einen mitfahrenden "Postbeamten" durchgeführt. So nur bei der DEUTSCH-AMERIKANISCHEN SEEPOST von Hamburg und Bremen nach New York, sowie auf der Rückfahrt nach Deutschland bei der US-GERMAN SEA POST. Weiterhin bei den Seebäderdiensten HAMBURG-HELGOLAND und HOYERSCHLEUSE-MUNKMARSCH und auf den Ostseefährrouten GJEDSER_WARNEMÜNDE und TRELLEBORG-SASSNITZ.

Bei allen anderen Seeposten wurden die Postgeschäfte durch auf die Post vereidigte Schiffsoffiziere nebenamtlich durchgeführt. Auch wenn auf vielen weiteren Stempeln die Bezeichnung SEEPOST verwendet wird, entsprechen sie der Schiffspost.

Es gibt einen Sonderdruck der AG der Sammler deutscher Kolonial-Postwertzeichen im B.D.Ph. und der AG Schiffspost im B.D.Ph. über "Die Deutschen Reichspostdampfer im Ostasien-Verkehr mit ihrer Vorgeschichte und ihren Seepoststempeln".

Gruß Dieter
 
DERMZ Am: 19.11.2016 17:11:19 Gelesen: 692454# 392 @  
@ Fips002 [#391]

Danke Dieter,

sehr hilfreiche Aufklärung. Mit diesen Informationen kann ich etwas anfangen. Der Sonderdruck ist wohl schon etwas älter, ich habe ein beendetes Angebot in der Bucht gesehen. Vielleicht läuft es mir mal über den Weg.

Viele Grüße aus dem sonnigen Süden - Korrektur: aus dem nassen und dunklen Süden

Olaf
 

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