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Thema: Sind die Michel Kataloge zu teuer geworden ? Welche Alternativen gibt es ?
Frankenjogger Am: 01.11.2020 13:05:20 Gelesen: 19230# 1 @  
Michel Briefe-Katalog 2020/2021, satte Preissteigerung

Hallo,

vor einem Jahr fragte ich in irgend einem Thema, ob der Michel Briefe-Katalog schon die 100 € - Grenze überschritten hat, da ich den aktuellen Katalog nicht besaß.

In der aktuellen "Philatelie" wurde jetzt der neue Briefe-Katalog angekündigt. Nein, die 100 € - Grenze wird nicht überschritten, was durch einen genialen, aufgrund der Dicke vielleicht auch notwendigen, Schachzug vermieden wird. Das Werk wird in zwei Bände geteilt! Und, der Band 1 bis 1945 kostet dann 79,80 €. Der Band 2 ab 1945 wird dann wohl genau so viel kosten.

Das entspricht einer Preissteigerung von über 60 % !

Ohne zu wissen, was inhaltlich neu dazu kommt, finde ich das trotzdem krass.

Ein Wort zum Sonntag,
Klemens
 
TeeKay Am: 01.11.2020 13:59:12 Gelesen: 19205# 2 @  
Die 2016/2017er Version hatte 1312 Seiten, 13.300 Abbildungen und 47.000 Preisnotierungen. Band 1 von 2020/2021 hat 640 Seiten, 5.000 Abbildungen und 30.000 Preisnotierungen. Wenn wir davon ausgehen, dass Band 2 den gleichen Umfang hat (weil in der alten Version auch bei etwa der Mitte 1945 war), dann wird die Gesamtausgabe nicht viel umfangreicher werden. Der Europa-Katalog wurde ja auch um mehr als 50% teurer, ohne an Umfang zuzulegen. Im Gegenteil: Die Zusammendrucke wurden aus dem Europa-Katalog schon vor der Aufsplittung rausgestrichen und sind bei Michel gar nicht mehr katalogisiert. Dabei hätte die Aufteilung auf 17 Einzelbände nun wieder Platz für umfangreiche Zusammendruck-Katalogisierung gelassen.

Ich würde den inzwischen 40 Jahre alten Götz Briefekatalog empfehlen. Ganz ohne Bilder, aber mit deutlich feiner abgestufter Katalogisierung der Portostufen. Dazu kannst du dann den 2016-er Michel Briefekatalog stellen. Ist insgesamt billiger und besser. Bei eBay ist der Götz Katalog gerade wieder in einer Auktion.
 
Francysk Skaryna Am: 01.11.2020 14:30:18 Gelesen: 19181# 3 @  
Moin,

satte Preissteigerung bezieht sich auf den Kaufpreis des Kataloges? Das geht so aus den beiden Posts hervor.

Die Diskussion ist ja prinzipiell nicht neu - sie fing mir dem Spezial an, der vor Jahren auch aufgeteilt wurde. Man hat bei der Preispolitik der Germeringer Printkataloge zunehmend den Eindruck, dass der Verlag seine Kunden zu den elektronischen Katalogen (USB-Kataloge, App und Online-Katalog) drängeln will. Der Clou für den Verlag wäre, dass preisbewusste Sammler nicht mehr auf einen vergünstigten Vorjahreskatalog ausweichen können. Man braucht entweder einen Zugang zum Hause Michel (ob der in jeder Messehalle gegeben ist?) oder man hat mit Wasserzeichen versehene USB-Kataloge (die sich in einem weiteren Schritt leicht verdongeln ließen. Alles Utopie?

Gruß und schönen Sonntag noch
 
TeeKay Am: 01.11.2020 23:37:50 Gelesen: 19085# 4 @  
Nein, so läufts doch in der Softwareindustrie schon lange. Adobe Produkte kannst du gar nicht mehr kaufen, sondern nur noch im Abo beziehen. Microsoft Office kannst du zwar noch kaufen. Doch die Konditionen sind so unattraktiv (225 Euro für 1 PC vs 55 Euro/Jahr für 6 PC im Abo), dass die Kaufversion nur noch für wenige Nutzer Sinn macht.

Bis jetzt wurde aber noch nicht das Problem gelöst, dass gedruckte Kataloge schneller zu bedienen sind als elektronische.
 
Francysk Skaryna Am: 02.11.2020 21:24:54 Gelesen: 18935# 5 @  
Moin,

der Punkt in der Entwicklung ist nun mal die Frage, warum man die Kuh schlachten soll, wenn man sie auch melken kann.

Alles, wofür ich einen Internetzugang und ein Onlinekonto brauche, gehört mir nicht. Geht der Anbieter Pleite, stellt er seinen Dienst ein, habe ich für einen Katalog bezahlt, den ich nicht mehr nutzen kann. Dennoch verdrängen webbasierte Anwendungen zunehmend Client-/ Serveranwendungen. Damit steigt aber auch die Motivation für Angreifer, die Schwächen dieser Technik für ihre Zwecke auszunutzen.

Schaut man sich die Diskrepanz zwischen Online- und Printkatalog an kommt man zu dem Schluss, dass der Verlag entweder massiv quersubvetioniert (der Betrieb der Server ist nicht billig) oder der redaktionelle Teil am Katalogpreis nicht so die zentrale Rolle spielt.

@ TeeKay [#4]

Bis jetzt wurde aber noch nicht das Problem gelöst, dass gedruckte Kataloge schneller zu bedienen sind als elektronische.

Muss man das? Außer, wenn ich Neuheiten sofort und nach Katalognummer einsortiere.

Was nutzt mir der beste Onlinekatalog, wenn ich im Tauschlokal oder auf der Messe mangels Netz keinen Zugang zum Katalog habe?

Gruß
 
bovi11 Am: 02.11.2020 22:56:28 Gelesen: 18881# 6 @  
„Michel Briefe-Katalog 2020/2021, satte Preissteigerung“

Ich gebe zu, (auch) ich habe das Thema aufgrund der Überschrift zunächst mißverstanden und eine Nachricht über eine erhebliche Anhebung der Katalogpreise für Briefe und andere Belege erwartet.

Sehr schnell wurde dann aber klar: Es geht um die deutliche Preissteigerung bei den Katalogen selbst und die damit einhergehenden Strategien, Kataloge – jedenfalls teilweise – künstlich in mehrere Bände aufzuspalten. Für die Summe der Bände wird dann ein drastisch höherer Preis verlangt als zuvor für die noch nicht aufgeteilte Katalogversion.

Ich teile die Meinung nicht, daß dem digitalen Katalog die Zukunft gehört. Insofern halte ich es mit einem Spruch, der dem ehemaligen Siemens-Chef Heinrich von Pierer zugeschrieben wird:

Das papierlose Büro wird ebenso wenig kommen wie das papierlose Klo.

Wenn ich nur Katalognummern abhaken möchte oder wenn ich den Katalog nur brauche, um mich reich zu rechnen, mag die digitale Version Vorteile haben. Wer nur Briefmarkenneuheiten zusammenträgt, für den mag der digitale Katalog ebenfalls Vorzüge haben. Für viele Sammelgebiete ist der gedruckte Katalog meiner Meinung nach aber unverzichtbar. Man findet einfach viel mehr und viel zuverlässiger Informationen, die zwar in der digitalen Version auch zu finden sind, aber die Gefahr, wichtige Informationen zu überlesen, ist auf elektronischem Weg viel größer.

Mit Rechtskommentaren (das sind die dicken Schwarten) geht es mir genauso. Die digitale Version dieser Kommentare hat Vorteile, wenn ich beispielsweise zitieren will, aber man stößt beim Blättern immer wieder auf Sachen, die beim digitalen „durchblättern“ einfach verlorengehen.

Deshalb meine ich, man sollte die Preispolitik überdenken.

Der typische Sammler braucht (und kauft) nicht jedes Jahr die neueste Ausgabe des Deutschland-Spezialkatalogs. Der Informationszuwachs von Jahrgang zu Jahrgang ist überschaubar und – jedenfalls für die deutschen Sammelgebiete – sind auch die Korrekturen der Katalogpreise nicht spektakulär. Deshalb kauft der Sammler oft die Vorjahresausgabe oder die Ausgabe des Vorvorjahres und zahlt nur die Hälfte oder ein Drittel der Preise der aktuellen Kataloge und zwar für Neuware.

Das heißt, der Verlag produziert Massen an Katalogen, wohl wissend, daß ein sehr hoher Anteil der Auflage nach relativ kurzer Zeit zu einem wesentlich geringeren Preis in den Markt gedrückt werden wird.
 
Francysk Skaryna Am: 03.11.2020 13:03:29 Gelesen: 18766# 7 @  
Moin

@ bovi11 [#6]

Wenn ich ... den Katalog nur brauche, um mich reich zu rechnen, mag die digitale Version Vorteile haben.

Du rümpfst dabei lesbar die Nase. Katalogmillionäre - ja, aber ich möchte nicht wissen, wie viele Sammler auf diesem Weg ihre Ausgaben für ´s Hobby vor der Familie rechtfertigen.

@ bovi11 [#6]

Der Informationszuwachs von Jahrgang zu Jahrgang ist überschaubar und ...

... der engagierte Sammler wird diese Informationen über seine ArGe bereits haben. Der Katalog ist dann nochmal die Zusammenfassung davon.

@ bovi11 [#6]

Der Verlag produziert Massen an Katalogen, wohl wissend, daß ein sehr hoher Anteil der Auflage nach relativ kurzer Zeit zu einem wesentlich geringeren Preis in den Markt gedrückt werden wird.

Und genau an diesem Punkt befürchte ich, dass der Verlag ein Interesse daran haben wird, die Kuh zu melken statt sie zu schlachten.

Dass der Printkatalog komplett aussterben wird, glaube ich zwar auch nicht so recht. Es geht aber um den Preis, für den er über die Ladentheke geht. Ich schätze mal, dass er perspektivisch zu einem Premiumprodukt wird.

Gruss
 
TeeKay Am: 03.11.2020 13:07:56 Gelesen: 18760# 8 @  
Aber er ist doch längst ein Premiumprodukt. Der Michel Spezial kostete 2003 33,80 €. Jetzt sind es 179,80 €. Nicht viele Bücher erreichen dieses Preisniveau.
 
Francysk Skaryna Am: 03.11.2020 13:18:05 Gelesen: 18750# 9 @  
@ TeeKay [#8]

Der Michel Spezial kostete 2003 33,80 €. Jetzt sind es 179,80 €.

Moin,

da nennst Du ein schönes Beispiel! Ich kann mir mittlerweile eine Dreiteilung des Spezial gut vorstellen. Bei der Neuheitenflut der Deutschen Post ist das nur eine Frage der Zeit. Dann gibt es des Spezial in den Geschmacksrichtungen Altdeutschland und Deutsches reich bis 1945 als Band 1, DDR und Berlin als Band 2 und die Bundesrepublik als Band 3. Preis? Band 1 kostet dann 98 Euro, die Bände zwei und drei je 79 Euro. Macht zusammen 256 Euro. Für den Moment ist das noch Spinnerei - aber irgendwann kommt der Schluckauf.

Gruss
 
22028 Am: 03.11.2020 13:30:30 Gelesen: 18740# 10 @  
Vor einigen Jahren hatte ich für einen Haarschnitt grob gerechnet 10 Euro bezahlt, heute muss ich 15 Euro und mehr hin legen, das sind auch Steigerungen über die sich niemand aufregt.
 
Frankenjogger Am: 03.11.2020 14:30:30 Gelesen: 18707# 11 @  
@ 22028 [#10]

Was würdest du sagen, wenn du 50 € für deinen Haarschnitt bezahlen müsstest?

Das entspräche etwa der genannten Steigerung beim Spezial-Katalog.

Würdest du dich dann immer noch nicht aufregen?

Gruß, Klemens
 
Francysk Skaryna Am: 03.11.2020 14:46:50 Gelesen: 18693# 12 @  
@ Frankenjogger [#11]

Moin,

was würdest du sagen, wenn du 50 € für deinen Haarschnitt bezahlen müsstest?

Würdest du dich dann immer noch nicht aufregen?

Nicht unbedingt, denn die Friseuse anständig bezahlt wird und ihren Job gut macht. Vielleicht sollte man zur Ehrenrettung dazu sagen, dass der aktuelle Katalog offenbar feiner katalogisiert: Er listet 30.000 Preisnotierungen bis 1945 während der Vorgänger 47 000 Preisnotierungen bis 2016 listet.

Gruss
 
DL8AAM Am: 03.11.2020 15:25:39 Gelesen: 18673# 13 @  
Und für viele wird es sogar günstiger, zumindest für die, die nicht "Deutschland komplett" ab dem Mittelalter sammeln ;-) Und selbst wenn, da Neuausgaben nur den aktuellen Bund-Band betreffen, braucht man ja nicht zwingend jährlich einen Gesamtdeutschlandkatalog kaufen. Da würde der Bund-Band ja fast ausreichen. Übertrieben gesagt, nur der Bund-Neuausgaben-Sammler, der auch tagaktuell über seine Preussenmarken informiert sein will, braucht jedes Jahr alle Bände, oder?

So kann jeder Sammler viel zielgerichteter die Bereiche aktuell "nachkaufen", die er wirklich benötigt.

Hat alles seine Vor- und Nachteile.

Beste Grüße
Thomas
 
modirawatleng Am: 03.11.2020 15:35:28 Gelesen: 18666# 14 @  
@ 22028 [#10]

Man kann auch seriös recherchieren und findet dann schnell heraus, dass der durchschnittliche Buchpreis von 9,30 € im Jahre 2004 auf 10,98 € im Jahre 2016 gestiegen ist. Das sind etwas mehr als 18 Prozent in zwölf Jahren.

Daraus ergibt sich, dass die Preissteigerungen der Kataloge des Schwanenberger Verlags exorbitant oberhalb derjenigen vergleichbarer Produkte liegen.

Verständlich ist, dass Philatelie-Firmen und Zubehör-Hersteller ihre Gewinnmargen angesichts sinkender Kundenzahlen sichern müssen. Aber es ist auffällig, dass die Strategien im deutschen Philatelie-Sektor sehr kundenunfreundlich und eigensinnig sind: Verlage fahren Hochpreis-Strategien, viele Alben-Hersteller ignorieren die Folienproblematik und zahlreiche Auktionshäuser bieten wider besseres Wissen Fälschungen und Verfälschungen an. Gleichzeitig werden Krokodilstränen über einen Niedergang der Philatelie vergossen, den man auf diese Weise selbst befeuert.

Eine Alternative für einen Katalog-Hersteller wäre beispielsweise eine Ausdifferenzierung des Angebots. Wer sammelt denn heute noch "Deutschland" oder auch nur "Deutschland Spezial ab 1945"?! Natürlich kann man seine Einnahmen steigern, indem man kleinere Kataloge mit genauerem Zuschnitt auf tatsächliche Sammelgebiete zu Preisen herausgibt, die sich für den Verlag und für die Käufer rechnen. Zumal durch geringere Preise für Kataloge mit genauerem Zuschnitt auch der Anreiz da ist, sich öfter und mehr Kataloge zuzulegen.

Das würde freilich Redaktionsarbeit erfordern, doch die beschränkt sich beim Schwanenberger Verlag weitestgehend auf das Hinzufügen von Neuausausgaben. Längst etablierte Erkenntnisse aus der philatelistischen Forschung fließen nur selten und sehr, sehr langsam in die Kataloge ein - wenn überhaupt.

modirawatleng
 
Francysk Skaryna Am: 03.11.2020 15:43:30 Gelesen: 18656# 15 @  
@ modirawatleng [#14]

Man kann auch serioes recherchieren und findet dann schnell heraus, dass der durchschnittliche Buchpreis von 9,30 € im Jahre 2004 auf 10,98 € im Jahre 2016 gestiegen ist.

Moin,

wobei diese Angabe nicht so ohne weiteres mit den Katalogen vergleichbar ist.

Der Durchschnittliche Buchpreis beinhaltet auch jede Menge Bestseller und Groschenromane. Und wie hat sich dagegen die Auflagezahl der Michel - Kataloge entwickelt?

Gruss
 
modirawatleng Am: 03.11.2020 16:43:04 Gelesen: 18627# 16 @  
@ Francysk Skaryna [#15]

Meine Antwort bezog sich auf den Vergleich mit dem Preis des Haareschneidens beim Friseur in [#10]. Ich behaupte, dass der durchschnittliche Buchpreis einen angemesseneren Vergleich darstellt.

Zusätzlich könnte man Michel Kataloge auch mit den Produkten von Stanley Gibbons vergleichen. Auch da schneidet der Schwanenberger Verlag nicht gut ab (auch wenn Stanley Gibbons ein Händler und kein unabhängiger Herausgeber ist, die meisten Kataloge keinen festen Einband haben, etc, pp - ich weiß; ist trotzdem günstiger und jenseits Deutschlands und Österreichs fast immer ausführlicher).

modirawatleng
 
Francysk Skaryna Am: 03.11.2020 17:07:18 Gelesen: 18597# 17 @  
@ modirawatleng [#16]

auch wenn Stanley Gibbons ein Händler und kein unabhängiger Herausgeber ist

Moin,

Du spielst auf eine Quersubventionierung an?

Macht der Schwaneberger Verlag nicht etwas ganz ähnliches, wenn er Forschungsergebnisse der Arbeitsgemeinschaften einpflegt? Wieviel bezahlt denn der Verlag für die Zuarbeit?

Gruss
 
modirawatleng Am: 03.11.2020 17:50:19 Gelesen: 18557# 18 @  
@ Francysk Skaryna [#17]

Du spielst auf eine Quersubventionierung an?

Nein, ich meinte etwas anderes: Historisch sind die meisten Briefmarken-Kataloge ja immer Verkaufslisten von Händlern gewesen, und "Katalogpreis" bedeutete dann einfach "Ladenpreis" zu dem die Marke von ihnen erworben werden konnte. Daraus kann man natürlich nur sehr eingeschränkt einen durchschnittlichen Marktpreis (was die meisten Sammler als "Wert" missverstehen) ableiten.

Bei Stanley Gibbons ist das im Grunde heute noch so - mit der Ausnahme, dass die Firma auch Preise im Katalog lässt, wenn die Marke nicht zu erwerben (weil nicht im Lager) ist.

Die Michel-Redaktion ermittelt hingegen durch Umfragen einen durchschnittlichen Marktpreis, zu dem die jeweilige Marke bei einem Händler erworben werden kann. Einerseits gibt das eine bessere Einschätzung hinsichtlich des Durchschnitts, andererseits führt es zu sehr hohen Katalogpreisen (weil Händler in Ihre Angaben natürlich Akquirierungskosten, Aufschläge, Betriebskosten etc. einrechnen).

Insofern sind Stanley Gibbons Kataloge "Händlerkataloge" und die Michel Kataloge "unabhängiger".

Bei der Einpflegung von Forschungsdaten kann ich beim Michel-Katalog kein festgelegtes Verfahren erkennen. Sie informieren darüber ja auch nicht. Der Südafrika-Katalog von 2018/2019 (Übersee 6.2), der 16 Postausgabe-Anstalten auf 753 Seiten für 89 Euro anbietet, enthält bei den durchaus populären Sammelgebieten wie z.B. dem "Kap der Guten Hoffnung" exakt die gleichen Informationen wie der Michel-Katalog Süd- und Zentralafrika 2002, der 64 (!) Postausgabe-Anstalten auf 1373 Seiten für 45,50 Euro bot. Der neue Katalog hatte nur mehr farbige Abbildungen, vor allem bei den Neuausgaben. Dafür hatte man die Farbbezeichnungen bei älteren Marken nicht geändert, obwohl einige mittlerweile aus dem Michel-Farbenführer entfernt wurden. Es wurden nicht nur keine neuen philatelstische Kenntnisse eingepflegt, sondern auch keine längst bekannten z.B. über die zahlreichen Fälschungen von Transvaal-Marken, obwohl man diese problemlos z.B. aus Stanley Gibbons übernehmen könnte.

modirawatleng
 
bovi11 Am: 03.11.2020 17:58:21 Gelesen: 18547# 19 @  
@ modirawatleng [#18]

Ich bin da voll bei Dir.

Die weitaus meisten der jährlich neu erscheinenden Kataloge unterscheiden sich durch die Farbe des Einbands und durch die Aufnahme der zahllosen Neuheiten.

Bei den eigentlich interessanten Bereichen zeigt der Vergleich eines aktuellen Katalogs kaum nennenswerte Änderungen oder Ergänzungen.

Für den Aufbau der meisten Sammlungen kommt man mit einem 10 Jahre alten Katalog meist ebenso klar, wie mit einem brandneuen Exemplar.
 
Francysk Skaryna Am: 03.11.2020 20:14:24 Gelesen: 18489# 20 @  
@ bovi11 [#19]

Die weitaus meisten der jährlich neu erscheinenden Kataloge unterscheiden sich durch die Farbe des Einbands und durch die Aufnahme der zahllosen Neuheiten.

Moin,

die Belposchta / Белпочта - die Postverwaltung Belarus´ - verlegt ebenfalls Kataloge, und zwar für ihre eigenen Marken. Dabei geht sie einen durchaus interessanten Weg: Es gibt zwar Kataloge über längere Zeiträume - üblich ist aber sonst, dass man jahrgangsweise Kataloge heraus gibt. Inhalt? Marken, Ganzsachen, Sonderstempel. Ein Jahr hat dann meist etwa einen Umfang von etwa 70 Seiten (DIN A5). Die Kosten für den "Neuen" sind überschaubar und der "Alte" macht weiter seinen Job. So eine Lösung hat für meinen Geschmack sehr viel Charme.

Davon abgesehen haben die Kataloge inhaltlich viel zu bieten. So viel, dass ich sie anstelle des Michel verwende. Sorry nach Germering, aber der Osteuropa ist für dieses Sammelgebiet - trotz allem Engagements - nur Mittelmaß.

Ich habe mich so manches mal gefragt, ob Ergänzungskataloge vielleicht auch beim Michel eine Alternative wären.

Gruss
 
ligneN Am: 04.11.2020 14:38:11 Gelesen: 18378# 21 @  
Manche Neuauflagen von Michelkatalogen erscheinen auch nur, weil die vorangegangene Auflage ausverkauft ist. Das schließt nicht aus, daß man wenige Reste der alten Auflage an Zweitverwerter abgegeben hat. Dort können sich dann "Sparfüchse", "Schnäppchenkenner" usw. bedienen.

Es finden sehr wohl auch bei "Übersee" Forschungsergebnisse/Änderungen der Katalogisierung statt, nur vielleicht nicht gerade beim eigenen isolierten Gebiet. Das sollte man nicht auf "Restübersee" verallgemeinern.

Wenn jemand z. B. etwas bei Afrika ändern/ergänzen "einpflegen" will - Michel kontaktieren.

Nichts tun, aktuellen Stanley Gibbons benutzen und gelegentlich etwas über die Überholtheit der Afrika-Michels schreiben - geht auch.

Der Handel kann übrigens mit Michelpreisen von 2017 o.ä. nichts anfangen. Dort besteht ständig Bedarf an D-Eur-Übersee, und zwar preisaktuellen Gesamtsätzen an Katalogen inkl. Ganzsachen, Markenheftchen, Feldpost, Stempel.

Ideen wie Ergänzungskataloge sind nur etwas für Einzelgebiete. Bei Arbeitsgemeinschaften, Spezialveröffentlichungen usw. ist so etwas gängig.

Beim Michel findet die "Ergänzungskatalogisierung" über die Michel-Rundschau statt.
 
Frankenjogger Am: 04.11.2020 16:48:25 Gelesen: 18306# 22 @  
Hallo,

mein letzter Michel-Briefe-Katalog, den ich mir neu kaufte, war der von 2005/06. Damals war ich sehr gespannt und hatte auch keine Einwände 44,80 € dafür auszugeben.

Alle darauf folgenden Katalog boten für mich keine Mehr-Informationen, die mir einen Kauf schmackhaft gemacht hätten. Interessiert wäre ich an der Ausgabe 2012/13 gewesen, da dort doch einiges an neuen Informationen beinhaltet war, aber außerhalb meines eigentlichen Sammelgebietes. Da sich der Preis zur Ausgabe 2005/06 mittlerweile verdoppelt hatte, hatte ich auch keine Lust darauf.

Mit der Ausgabe 2016 hatte ich dann eine Gelegenheit genutzt die vorherige Ausgabe aus der Abgabe eines Vereins zu erwerben, da ich wegen der Abnutzung meines Alten doch schon mal komisch angeschaut wurde. ;-)



Da mich über alle Deutschen Bereiche auch interessante Briefe begeistern, war ich auch immer an einer Komplettausgabe interessiert, und eine Neuausgabe wäre evtl. interessant für mich gewesen. Aber 160 € sind mir definitiv zu viel.

Als breitbandiger Briefe-Sammler wäre ich der prädestinierte Kunde für Michel, aber mit der Preispolitik vergrault man mich. Und ich denke, ich bin nicht der Einzige. Mehr wollte ich eigentlich nicht ausdrücken.

Dass der Inhalt, meinem Hauptsammelgebiet entsprechend, in den letzten 20 Jahren (vielleicht sogar schon länger) eigentlich kaum angepasst wurde, auch preislich nicht, was sicher dem Marktgeschehen entsprochen hätte, davon will ich erst gar nichts sagen.

Viele Grüße, Klemens
 
Francysk Skaryna Am: 05.11.2020 11:56:53 Gelesen: 18189# 23 @  
Moin,

Philotax bietet seinen gedruckten Plusbrief-Katalog für knapp 30 Euro an - nicht mal ein Fünftel dessen, was Michel verlangt. Da hier aber nur die Ausgaben der Deutschen Post AG (und somit keine weiteren Briefbewertungen) gelistet werden, ist der Michel rein inhaltlich alternativlos.

Gruss
 
Wolfgang Lang Am: 05.11.2020 12:33:29 Gelesen: 18172# 24 @  
Du wirfst da etwas durcheinander. Der Plusbrief-Katalog befasst sich ausschließlich mit Ganzsachen und hat mit dem Briefe-Katalog nichts zu tun.

@ DL8AAM [#13]

Ich gebe Dir völlig recht. Fast niemand sammelt Deutschland von Anfang bis heute und braucht demzufolge als aktuellen Katalog nur den seiner Epoche; für die anderen Ausgaben reicht auch der letzte Band noch aus. Um für sein Sammelgebiet also "up to date" zu sein (falls man sich dies vom Briefe-Katalog erhofft), gibt man jetzt sogar weniger Geld aus und spart sich die nicht so notwendigen Gebiete. Ob dies der von Michel erhoffte Effekt ist, sei dahingestellt.

Gruß
 
Richard Am: 06.11.2020 09:14:32 Gelesen: 17973# 25 @  
Liebe Mitglieder,

ja, die Kataloge sind ständig teurer geworden, aber auch immer umfangreicher und besser; stabiler Einband, Farbdruck, besseres Papier - all das schätze ich sehr und all das ist in den letzten Jahren hinzugekommen.

Was noch nicht erwähnt wurde, ist die Inflation oder die Steigerung der Bruttolöhne, im Internet in vielfältiger Weise nachzulesen:

In den letzten 10 Jahren haben sich die Löhne und Gehälter brutto von Index 86.1 auf Index 105.3 erhöht, das ist ein Anstieg von mehr als 22 Prozent.

In den letzten 30 Jahren bis 2020 stiegen die Löhne, Gehälter und zeitlich nachfolgend die Renten um rund 100 Prozent.

Wer wirklich der Meinung ist, eine Konkurrenz könnte ein vollwertiges Katalogprogramm mit mehr Informationen zu niedrigeren Preisen auf die Beine stellen, irrt sich. Immer wieder in den letzten 70 Jahren - der Zeitraum mit dem ich mich beschäftigt habe - sind zum Beispiel Abarten Kataloge auf den Markt gekommen, alle sind verschwunden mit Ausnahme des neuesten aus dem Philotax Verlag.

Mein Fazit: Auch wenn sich die Beiträge über die zu teuren Kataloge hier im Forum seit 13 Jahren ständig wiederholen - siehe unter diesem Thema - es wird künftig weder preiswerter noch umfangreicher zum gleichen Preis.

Schöne Grüsse, Richard
 
Frankenjogger Am: 06.11.2020 11:01:01 Gelesen: 17896# 26 @  
Hallo Richard,

wieder einmal hast du durch die Umbenennung des Themas eine Feststellung von mir (auch wenn es erstmal nur meine Meinung ist), in eine von mir nicht gestellten Frage umgewandelt.

Meine Anliegen war nicht die Frage, ob Michel-Kataloge zu teuer sind, mir ging es um eine, aus meiner Sicht sehr hohen Preissteigerung des Briefe-Kataloges Deutschland, seit der letzten Ausgabe.

Aber, um die jetzige Fragen zu beantworten:

Zu 1):

Meine Meinung und Antwort: definitiv ja

Zu 2):

a) ältere Ausgaben kaufen (wurde schon genannt);
b) eigene Recherchen über Auktions- und Verkaufsergebnisse zusammentragen, was durch das Internet heutzutage ganz gut geht;
c) seine Meinung dazu auch mal sagen.

Viele Grüße,
Klemens
 
bernhard01 Am: 06.11.2020 11:13:10 Gelesen: 17883# 27 @  
Hallo Richard,

es ist wohl doch so, daß beim Schwaneberger Verlag zuletzt einige Produkte deutlich und erheblich im Preis gestiegen sind. Mit den üblichen und sicher nachvollziehbaren Preissteigerungen in Verarbeitung und bei Personalkosten kann das aber wohl nicht begründet werden.

Nur ein Beispiel: Als Abonnent des MICHELsoft Deutschlandkataloges hat der Bezug dieses Produktes im Jahre 2014 noch 24,53 € incl. Versand gekostet. Der Preis stieg bis 2018 auf gesamt 31,53 €. In diesen 5 Jahren kann man das wohl mit den allgemeinen Preissteigerungen begründen.

Im Jahre 2019 blieb die jährliche Abolieferung plötzlich aus, eine Begründung gab es nicht, eine Info der Abonnenten schon gar nicht. Auf Nachfrage wurden mehrmals zeitnahe Lieferungen zugesagt und der Verzug mit Herstellungsproblemen (!?) der beiden CD's begründet.

Nun kam die Lieferung und nun zum Preis: MICHELsoft Deutschland mit Bilddaten (wie in den Vorjahren) kostet nun plötzlich 44,90 €! Der Versand, vorher als Großbrief, erfolgte jetzt als Päckchen (Inhalt 2 CD's und etwas Werbung) und kostete nun 6,64 €. So kostete der Abobezug heuer also gesamt 51,54 €. Eine Nachfrage an den Verlag, wie diese Preiserhöhungen begründet werden ist bisher unbeantwortet geblieben.

Insofern kann ich also aus diesem eigenen Beispiel den Frust vieler Sammler über die Preispolitik des Schwaneberger Verlags nachvollziehen. Mit den Steigerungen der Löhne und den Herstellungskosten kann das, zumindest in meinem Beispiel, nicht erklärt werden.

Viele Grüße

bernhard01
 
Altsax Am: 06.11.2020 11:55:42 Gelesen: 17846# 28 @  
@ bernhard01 [#27]

es ist wohl doch so, daß beim Schwaneberger Verlag zuletzt einige Produkte deutlich und erheblich im Preis gestiegen sind. Mit den üblichen und sicher nachvollziehbaren Preissteigerungen in Verarbeitung und bei Personalkosten kann das aber wohl nicht begründet werden.

Der Hauptgrund für die Preissteigerungen sind nicht die gestiegenen Lohnkosten, sondern ist die gesunkene Auflage!

Es hat sowohl die Anzahl der Sammler stetig abgenommen als auch die Bereitschaft der verbliebenen, regelmäßig Kataloge zu kaufen.

Mit dem Fehlen von Preissteigerungen entfiel schließlich ein wesentliches Motiv für die Anschaffung neuer Kataloge.

Bei Druckerzeugnissen sind die wesentlichen Kosten fix, d.h., sie sind auflagenunabhängig. Sinkende Auflagen bedingen also deren Verteilung auf weniger Produkte.

Der Verlag gerät dadurch in den Teufelskreis, bei nachlassendem Absatz die Preise erhöhen zu müssen mit der Folge noch geringerer Nachfrage.

Um das Geschäftsmodell der Herausgabe von Briefmarkenkatalogen trotz dieser Entwicklung über die Zeit zu retten, bedarf es sehr kreativer Lösungen.
 
BeNeLuxFux Am: 06.11.2020 12:34:37 Gelesen: 17810# 29 @  
Hallo,

ich würde es begrüßen, wenn der Verlag dann auch den Weg kreativer Lösungen einschlägt. Das kann meinetwegen ein frei wählbarer Jahresnachtrag für bestimmte Länder im Print-on-Demand sein, oder ein Abomodell für den MOK, der auch eine monatliche Abrechnung zulässt. Irgendwie sträube ich mich dagegen, auf einen Schlag 200,- € für den Online-Zugriff zu zahlen, hätte aber kein Problem damit monatlich 20,- € dafür aufzubringen. Das Ganze dann noch als auch offline verfügbare App wäre meines Erachtens nach zeitgemäß.

Grüße, Stefan
 
drmoeller_neuss Am: 06.11.2020 13:01:44 Gelesen: 17785# 30 @  
"Die Kataloge sind ständig teurer geworden, aber auch immer umfangreicher und besser" - teurer und unfangreicher, das stimmt, "besser", da muss ich widersprechen. Zu meiner Jugendzeit konnte man sich auf die Katalogpreise halbwegs verlassen, der Handel hat irgendwo zwischen 80-90% verkauft, von privat an privat lief um 50% Michel. Tauschen auf "Michel-Basis" war problemlos möglich, das hat selbst bei Frankaturware noch funktioniert.

Heute muss man zu "Ausgleichsfaktoren" greifen, teilweise Faktoren zwei oder drei. Wer tauscht China 1:1 gegen bessere "Deutsches Reich"? Und wer Frankaturware gegen nicht frankaturgültige Marken auf Michel-Basis tauscht, macht unweigerlich einen erheblichen Verlust.

Natürlich gibt es eine Spanne bei der Qualität, aber bei modernen Marken kann es nicht sein, dass selbst 10% Michel schon überteuert sind. Ich habe in den letzten Jahren schon häufiger Posten für unter 1% Michel-Katalogpreis erworben. Der Katalog hat eine wesentliche Funktion verloren: die Information über den Handelswert einer bestimmten Briefmarke.

Diese Information hole ich mir über andere Kanäle, neben der Marktbeobachtung suche ich gezielt auf ebay nach "verkauften Artikeln", wohl wissend, dass diese Preise auch schon optimistisch sind, da viele Artikel gar nicht verkauft werden.

Der Schwaneberger Verlag steht in einem Dilemma, dass er seine Mannschaft und seine Geschäftstätigkeit finanzieren muss. Früher waren die Deutschland-Kataloge ein Selbstläufer, mit einer Viertelmillion Auflage haben die Standard-Kataloge den Verlag finanziert, so dass man sich über den Deckungsbeitrag des ein oder anderen "exotischen" Kataloges keine Gedanken machen musste.

Seit ein paar Jahren fährt der Verlag eine andere Strategie und lässt sich die Aktualität sehr gut bezahlen. Damit werden die Händler angesprochen, die aus Gründen der Rechtssicherheit auf den neusten Katalog angewiesen sind. Sammler bekommen die vorherige Auflage aus dem gleichen Verlag zum "Schnäppchenpreis" angeboten. Seit Monaten schaltet der Schwaneberger Verlag in der Vebandszeitschrift "Philatelie" ganzseitige Anzeigen, in denen nagelneue Kataloge zum halben Preis angeboten werden. Betriebswirtschaftlich spricht man hier von "Kannibalismus". Es ist das gleiche wie der Bäcker, der sein Brot vom Vortag zum halben Preis anbietet, mit dem Erfolg, das niemand mehr frisches Brot kauft, denn jedes Brot ist nach wenigen Scheiben am nächsten Tag altbacken. Deswegen machen das nur wenige Bäcker, und verschenken übrig gebliebene Backwaren lieber an die Tafeln.

Ich möchte dem Verlag nicht unterstellen, dass man absichtlich eine höhere Auflage druckt, um nach einem Jahr mit dem halben Verkaufspreis immer noch einen akzeptablen Deckungsbeitrag zu erwirtschaften. In der Textil- und Mode-Branche ist das gang und gebe, ich habe es in Asien selbst erlebt, wie "Sommerschlussverkaufsware" produziert wurde, ganz praktisch, mit bereits eingenähten Etiketten "Sale" und durchgestrichenen Preisen.

Solange der Handel das Spielchen des Schwaneberger Verlages mitmacht, ist alles in Butter. Ich kenne aber auch einige Händler, die keine neuen Kataloge mehr kaufen. Bei einem Handelswert der meisten Briefmarken unter 10% spielen geringe Preisänderungen keine Rolle. Früher ging die Rechnung für viele kleine Händler auf, die nach einem Jahr ihre gebrauchten Kataloge mit einem Abschlag von einem Drittel an ihre Kunden verkauft haben. Das kann natürlich nicht mehr funktionieren, wenn der Verlag nagelneue Kataloge nach einem Jahr in Konkurrenz zum halben Preis anbietet.

Der Verlag kann gegen den allgemeinen Rückgang in der Philatelie nichts machen. Um zu überleben, muss er die Kosten senken. Ich würde die Neuheitenkatalogisierung auf die wichtigsten Sammelgebiete beschränken und im Übersee-Bereich mit anderen Katalogherstellern zusammenarbeiten.

Sammlern, denen die Kataloge zu teuer sind, kann man nur empfehlen, ältere Kataloge zu erwerben. Der Schwaneberger Verlag macht es einfach, und bietet Kataloge aus der vorletzten Auflage zum halben Preis an, ohne das Risiko eine abgegraptschte, klibbrige Schwarte von privat zu erwerben.
 
Baber Am: 06.11.2020 13:41:16 Gelesen: 17753# 31 @  
Als ich vor Jahren einmal geschrieben habe, man sollte doch etwas gegen die Ausgabenflut unternehmen und beim Bund die unseligen Doppelausgaben nass und selbstklebend beenden, habe ich nur hämische Kommentare bekommen nach dem Motto „lass doch jeden sammeln was er will.“.

Aber alles im Leben hat seinen Preis. Wenn Michel diese Ausgabenflut in allen Varianten katalogisieren soll, steigen Aufwand und Kosten. Bald wird man auch den Deutschland Spezial nach 1945 teilen müssen.

Da die Ausgabenflut aber immer mehr Sammler vom Neuheiten Sammeln abschreckt, kaufen sie auch immer weniger die neuen Kataloge. Eigentlich müsste auch der Michel Verlag ein Interesse an der Begrenzung der Neuheitenflut haben.

Gruß
Bernd
 
Francysk Skaryna Am: 06.11.2020 13:59:44 Gelesen: 17734# 32 @  
Moin,

von den gestiegenen Lohnkosten ist die Inflation abzurechen. Das geht ja nicht Brutto für Netto in die Taschen der Arbeitnehmer. Und auch hier ist anzumerken, dass die Einkommenssteigerungen doch recht unterschiedlich ausfallen. Der Einkommenszuwachs einzelner Berufsgruppen verdient zum Teil das Wort nicht. Es ist eben auch eine Frage der Perspektive.

In der Standardversion bekomme ich alle Michel - Länderkataloge für 165,50 Euro online. Der Deutschland - Katalog kostet zusammen mit dem Set Europa - Kataloge bereits 308,80 Euro - also gut das doppelte. Es erscheint unwahrscheinlich, dass sich die Kostensteigerung mit dem redaktionellen Aufwand begründet. Die Druckkosten machen etwa 1/6 des Gesamtpreises aus. Jetzt interessiert mich, wie sich der Rest der Preissteigerung zusammensetzt.

@ drmoeller_neuss [#30]

Es ist das gleiche wie der Bäcker, der sein Brot vom Vortag zum halben Preis anbietet ... . Deswegen machen das nur wenige Bäcker, und verschenken übrig gebliebene Backwaren lieber an die Tafeln.

Würde der Michel seine Kataloge vom Vorjahr an die Jugendgruppen verschenken, wäre die Kritik wohl verhaltener.

Gruss
 
Holzinger Am: 06.11.2020 14:59:24 Gelesen: 17681# 33 @  
Es gäbe eine Alternative (zumindest für Europa und speziell Deutschland) für die, den Papierkatalog möchten:

- Deutschland sinnvoll in Gebiete zerlegen/bzw. zusammen zu fassen (Nicht jeder braucht alles als Katalog)

- Aus diesen Katalogteilen einen jeweiligen "Grundkatalog" in hoher (Bild-)-Qualität ohne Preise anbieten - dafür aber mit sinnvollen Zusatzhinweisen, der alle 5 oder xx Jahre komplett neu erscheinen kann

- Deutschland bzw. Europa als Neuheiten 1 jährlich für die die es wollen

- Nur Preise (Mi-Nr. incl. der üblichen Preisspalten) in einer einfachen Ausgabe, die 1x jährlich für die, die es wollen, erscheint. Damit sind auch rückwirkende Ausgaben mit den Preisveränderungen abgedeckt. Evtl. mit 1 oder 2 Seiten Zusatzhinweisen, sofern es prinzipiell neue rückwirkende "Ausgabenkorrekturen/-Ergänzungen o.ä." gibt.

- Man könnte das Ganze auch als "Loseblatt-Ausgabe" realisieren. Das ist aber wohl nicht so beliebt, weil man jährlich die Veränderungen/Ergänzungen "nacharbeiten" muß.

Alle diese Varianten können dann zu einem Nachschlagewerk werden, was auch - um Tendenzen zu erkennen - aufgehoben werden könnte.
 
Koban Am: 06.11.2020 16:36:03 Gelesen: 17617# 34 @  
Wer soll denn neue Kataloge kaufen? Der Regelfall scheint mir, daß keine inhaltliche Bearbeitung stattfindet, weshalb da (vom gewerblichen Bereich abgesehen) nur Neuheitensammler übrig bleiben. Welcher Sammler aber sammelt noch Neuheiten? Früher der Regelfall, heutzutage eher eine exotische Ausnahme.
Stichwort Ausgabepraxis der Post, die Verunstaltungen in den Briefzentren, usw..

Französische Kataloge, wie z.Bsp. der Yvert & Tellier, erfahren mit nahezu jeder Neuausgabe umfangreiche inhaltliche Verbesserungen, sind qualitativ vom Material her hochwertiger und kosten bei vergleichbarem Umfang lediglich ein Drittel.
Da ich mir weder vorstellen kann, daß in Frankreich Briefmarkenkataloge vom Staat subventioniert werden, noch wüsste daß es dort einen seit Jahren anhaltenden Boom gäbe, gehen die bisherigen Erklärungsversuche für die Preisgestaltung der Michel-Kataloge offenkundig fehl.

meint,
Koban
 
hesselbach Am: 06.11.2020 17:13:10 Gelesen: 17574# 35 @  
@ drmoeller_neuss [#30]

Kann ich nur zustimmen.

@ Holzinger [#33]

Sollte ich dann lieber nicht gleich in entsprechende Literatur investieren?

Investiere ich den gleichen Betrag jährlich für einzelne Veröffentlichungen bekomme ich doch im Laufe der Zeit eine fachlich gute Bibliothek zusammen, auch für Gebiete die ich nur am Rande mitsammele.
 
22028 Am: 06.11.2020 17:21:26 Gelesen: 17559# 36 @  
Leider wird halt alles teurer, hier mal die Bierpreisstatistik des Oktoberfest in München, wird deswegen dort weniger getrunken?


 
Frankenjogger Am: 06.11.2020 18:26:32 Gelesen: 17501# 37 @  
@ 22028 [#36]

Deiner Argumentation der Verteuerung widerspricht ja auch keiner. Aber der Verteuerungsrate der Michelkataloge folgend, würde die Maß Bier am Oktoberfest mittlerweile halt auch ca. 25 € kosten. Da würde ich gerne mal die Meinungen der Wies'n-Besucher hören.

Auf die entsprechende 50 €- Hochrechnung [#11] für den Friseurbesuch bist du auch nicht eingegangen, sondern bringst wieder eine normale Statistik für normale Preissteigerungen.

Der Argumentation kann ich so leider nicht folgen.

Gruß, Klemens
 
DL8AAM Am: 06.11.2020 18:54:56 Gelesen: 17467# 38 @  
Das primäre Problem ist halt, wie oben schon von einigen angesprochen, dass

a) die Zielgruppe immer kleiner wird und

b) die zu katalogisierende Menge immer umfangreicher wird.

Und je weniger Exemplare am Markt platzierbar sind, desto teuer wird das Einzelexemplar. Diese Entwicklung läuft parallel zur "normalen" Preiserhöhung. Die "normale" Preisentwicklung ist hier vermutlich sogar eher komplett sekundär. Extrem überzeichnet, wenn es nur noch einen Sammler gibt, der MICHEL aber noch immer den Anspruch hat, weltweit jede Briefmarkenausgabe zu erfassen, dann wird dieses eine Katalogexemplar ein paar Millionen kosten. Und nein, es sind eben nicht nur die Druckkosten, die die Kosten eines Katalog definiert.

Gruß
Thomas
 
22028 Am: 06.11.2020 18:56:12 Gelesen: 17465# 39 @  
@ Frankenjogger [#37]

Der Argumentation kann ich so leider nicht folgen.

Musst Du auch nicht.
 
drmoeller_neuss Am: 06.11.2020 19:07:05 Gelesen: 17458# 40 @  
@ DL8AAM [#38]

b) die zu katalogisierende Menge immer umfangreicher wird.

Das hat die Redaktion doch selbst in der Hand. Muss jede Agenturausgabe für jede Bananenrepublik fein säuberlich erfasst werden? Hier geht deutsche Gründlichkeit am Briefmarkenmarkt vorbei.

Man könnte auch bei Übersee auf SG oder Scott verweisen, und vielleicht selbst nur noch die Klassik oder Semi-Klassik bearbeiten.

Man könnte auch bei den japanischen Neuheiten schreiben 100 Yen = 1,60 EUR und auf eine Katalogisierung verzichten.

Letztendlich entscheidet der Markt. Und wenn es keine neuen Michel-Katalog mehr geben wird, kann ich das gut verkraften. Im schlimmsten Fall muss ich in einen Buchbinder investieren, der meinen zerfledderten Katalog wieder ordentlich leimt und bindet.
 
guy69 Am: 07.11.2020 06:07:31 Gelesen: 17325# 41 @  
Hallo zusammen

M.E. ein typisches Modell das auch in der Elektronikbranche anzutreffen ist (Handy, TV usw.). Ein neues Modell geht für einen ziemlich hoch angesetzten Preis an den Start. Dieser wird auch von einigen Gruppen bewiligt (Neuheitensammler, Vereine, Berufsphilatelisten, Wissensvorsprüngler usw.). Hier wird ersteinmal Geld eingespielt um die Herstellungskosten und Entwicklungskosten des Produktes abzudecken.

Danach sinkt das Preisniveau um laufenden Kosten und Gewinne zu erzielen.

Angenehmer Nebeneffekt der Vermarktung ist die Bewerbung zum ursprünglichen Preis. M.E. ist nach einem Jahr (ca. 50-60 Prozent Preis) die Gewinnmarche immer noch da.

Wer kann sollte also abwarten. Ob beim Handy oder TV oder eben bei einem brandaktuellem Briefmarkenkatalog.
 
Altsax Am: 07.11.2020 10:43:00 Gelesen: 17233# 42 @  
@ guy69 [#41]

"M.E. ist nach einem Jahr (ca. 50-60 Prozent Preis) die Gewinnmarche immer noch da."

Im Bundesanzeiger sind Bilanzen der Michel Verlag GmbH bisher nur bis einschließlich 2018 veröffentlicht.

Die Jahre 2017 und 2018 schlossen mit einem Verlust ab.

Das zum Thema "Gewinnmarge". Vom (bis zur Neuauflage) gebundenen Verkaufspreis dürften annähernd 50% aus Steuern und Marge für den Handel bestehen.
 
guy69 Am: 07.11.2020 11:15:47 Gelesen: 17216# 43 @  
@ Johannes2 [#42]

Bundesanzeiger. Null aussagekräftig? Zitier bitte mal woher die Verluste kommen.
 
Dorianus Am: 07.11.2020 11:55:35 Gelesen: 17187# 44 @  
Meines Erachtens nutzt der Schwaneberger-Verlag verdientermaßen eine Marktposition aus, die er sich selbst erarbeitet hat. Der Michel-Katalog ist seit Jahrzehnten das deutsche Standardwerk und gewinnt immer wieder viel internationale Anerkennung. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich auch Scott, Stanley Gibbons, Yvert, Domfil und Sassone genutzt und bin doch immer wieder beim Michel gelandet.

Die Nutzung der einzelnen Angebote hängt für mich von der eigenen Sammler-Situation ab. Sammle ich spezialisiert deutsche Gebiete oder den beliebten deutschsprachigen Raum komme ich um diese Kataloge wohl nicht rum. Kommen europäische und überseeische Gebiete hinzu wird es anders - da sind schnell 6 oder mehr Kataloge erforderlich.

Ich für meinen Teil sammle keine aktuellen Markenausgaben. Das macht es recht einfach. Ich habe mir bei der Euro-Umstellung die damals gültigen 4 Europa-Kataloge und 10 Übersee-Kataloge "angetan". Das waren an die 1.000 Euro. Alle fünf Jahre kommt nun der Deutschland-Spezial (immer in der Version des Vorjahres) hinzu. Der Preisfindung wegen unterhalte ich das Standard-Online-Abo zu ca. 140 Euro p.A. Damit bin ich, wenn man die letzten 20 Jahre umlegt, bei Kosten/Investitionen von ca. 200 Euro p.A. bzw. 16 im Monat. Das ist nicht wenig - aber für mich akzeptabel. Es ist zugegeben meine individuelle Lösung. Alternativ hätte ich die Ausleihe im Verein und in meiner Stadtbücherei, die zum Glück auch ganz gut bestückt ist.

Kosten für Fachliteratur, Mitgliedschaften und Prüfungen sind nicht in der Sammlung zu reflektieren - rechnen sich nicht in monitärem Aspekt - aber ich finde man sollte nicht an der falschen Ecke sparen. Lieber eine Lücke mehr in der Sammlung (davon gibt es i.d.R. eh genug).

In jedem Fall danke ich Herrn Hohenester und seinen Kollegen für deren Mühe und Fachwissen, ohne die meine Sammlung nicht entstanden wäre. Mir täte es leid, wenn die hochwertigen Druckausgaben wegen der durch geringe Auflagen bedingten Preise vom Markt verschwinden würden.

So, das war mein Wort zum Wochenende - mir ist klar, das man es auch anders sehen kann.
 
tomato Am: 07.11.2020 12:52:25 Gelesen: 17154# 45 @  
Die MICHEL-Kataloge haben Tradition und wird es auch weiterhin geben. Wenn man sich die Händlerlisten und Aktionskataloge an sieht geht es zu 99,99 % hier in Deutschland immer nach dem MICHEL-Katalog. Und daran wird sich auch weiterhin nichts ändern.

Dass die Kataloge vom MICHEL teurer werden hat sicher auch mit den gesunkenen Verkaufszahlen zu tun. Denn je weniger Sammler den MICHEL kaufen, desto teurer dürfte er werden.

Gruß Thomas
 
Francysk Skaryna Am: 07.11.2020 17:47:40 Gelesen: 17046# 46 @  
@ Holzinger [#33]

Moin,

Man könnte das Ganze auch als "Loseblatt-Ausgabe" realisieren. Das ist aber wohl nicht so beliebt, weil man jährlich die Veränderungen/Ergänzungen "nacharbeiten" muß.

Es gibt sicher nicht wenige, die ihre Michel - Rundschau nach der Lektüre fleddern und die Nachträge als Katalogergänzung nutzen. Der Verlag stellte vor einiger Zeit im Rahmen einer Umfrage auch eine gezielte Frage in diese Richtung.

Gruss
 
christel Am: 09.11.2020 11:59:32 Gelesen: 16836# 47 @  
Hallo in die Runde,

ich habe den Michel Briefe 2020/2021 Band 1 geschenkt bekommen. Er ist eben gerade per Päckchen eingetroffen.

Schöne Hardcover Ausführung, genau passend zum diesjährigen Spezial.

Wer also ein, zwei, drei Angaben haben möchte, sollte mir gerne eine Email schreiben. Ich antworte euch dann gerne. Bitte fragt mich möglichst nicht nach Kopien ganzer Kapitel, ich denke da spielt das Urheberrecht nicht mit.

Euch allen einen schönen Tag. Bleibt oder werdet alle gesund.

"Christel"
 
Philakalle Am: 09.11.2020 19:04:14 Gelesen: 16661# 48 @  
Und es kommt noch schlimmer, nicht nur, daß diese Kataloge teurer geworden sind. Es werden Kataloge gedruckt, deren gesamter Inhalt schon in anderen Katalogen enthalten ist.

Ich hatte mir vor kurzem einen Katalog Plattenfehler des Deutschen Reiches gekauft. Preis ca. über 25 €. Man kann ja nicht vorher reinschauen. Umso größer mein Erstaunen, daß es dieselben Plattenfehler wie in meinem Deutschland Spezial Band 1 waren.

Nach einer Veröffentlichung in meinem Tauschkreis kam eine Rückantwort, daß es beim Bund-Katalog (Deutschland Spezial Band 2) genauso ist. So werden Kunden verärgert.

Einen coronafreien Tag wünscht Philakalle
 
BeNeLuxFux Am: 09.11.2020 19:19:05 Gelesen: 16650# 49 @  
@ Philakalle [#48]

Diese inhaltliche Ausdifferenzierung finde ich widerum gut. Nicht jeder braucht den Deutschland-Spezial, und so ist es doch gut, dass man sich frei nach Interessenlage auch die passenden Kataloge zulegen kann. Die jeweiligen Kataloge zu den Kolonien und Besitzungen Großbritanniens, Frankreichs oder europäischer Länder blasen ja ins gleiche Horn.

Grüße, Stefan
 
al-lu Am: 09.11.2020 19:34:08 Gelesen: 16633# 50 @  
Die Alternative liegt auf der Hand: Mitglied in einem örtlichen Sammlerverein werden.

Grüße Albrecht
 
Frankenjogger Am: 09.11.2020 19:45:44 Gelesen: 16616# 51 @  
@ al-lu [#50]

"Mitglied in einem örtlichen Sammlerverein werden."

Ich kann mir vorstellen, dass die finanziellen Spielräume in vielen örtlichen Sammlervereinen auch nicht mehr so groß sind, dass diese alle wichtigen Michel-Kataloge aktuell kaufen können. Das hat sicher mit abnehmenden Mitgliederzahlen zu tun, aber wohl auch mit den gestiegenen Preisen der Kataloge.

Gruß, Klemens
 
22028 Am: 09.11.2020 20:29:53 Gelesen: 16581# 52 @  
@ Frankenjogger [#51]

Ich kann Dir versichern dass die meisten Ortsvereine über ein sehr gutes Finanzielles Polster verfügen und im allgemeinen über diverse Känale die Kataloge auch (etwas) günstiger bekommen.
 
drmoeller_neuss Am: 09.11.2020 21:17:11 Gelesen: 16551# 53 @  
@ 22028 [#52]

Das Problem ist nicht die Anschaffung der Kataloge. Viele Vereine haben das Geld dafür. Es muss aber ein Vereinsmitglied die Aufgabe des Katalogwartes übernehmen. Hört sich einfach an, ist es aber nicht.

Viele Vereine haben keine eigene Vereinsgaststätte, wo sie die Kataloge lagern können. Das muss dann unser Katalogwart zu Hause machen. Hoffentlich ist er fit genug, zu den Tauschtreffen die Kiste mit den Katalogen zu schleppen. Und nicht zuletzt muss er den überfälligen Katalogen hinterher telefonieren.

Mein Fazit: Kataloge kaufen und der lokalen Bücherei spenden. Dann übernehmen die den undankbaren Teil der Arbeit.
 
Marcello Am: 09.11.2020 21:28:48 Gelesen: 16534# 54 @  
@ drmoeller_neuss [#53]

Hallo zusammen,

wenn einem die Kataloge zu teuer sind oder es sich nicht lohnt immer einen neuen anzuschaffen (wie in meinem Fall, ich sammel nur Germania, ändern sich nicht viel bzw. werde über die Arge informiert), kann man sich auch den Katalog in der Philatelistischen Bibliothek ausleihen.

Grüße
Marcel
 
Francysk Skaryna Am: 10.11.2020 08:54:28 Gelesen: 16390# 55 @  
Moin,

Vereine oder die phiatelistische Bibliotheken fallen sicher unter die Kategorie Alternative.

Fakt ist, dass sich der Verlag einen geradezu kleinkarierten Rechtsstreit um die Katalognummern geleistet hat. Der Streit hat eine Menge Geld gekostet - Geld das irgendwie erwirtschaftet werden muss, Geld, das an anderer Stelle fehlt. Ob alle Sammler damit einverstanden waren / sind, dass der Verlag seine Position mit solchen Schlammschlachten zu verteidigen versucht? Wenn er Kultkatalog ist, hat er das nicht nötig.

Die Kataloge des Battenberg - Gietl - Verlages (Euro - Münzkatalog, Die deutschen Banknoten ab 1871 und andere Titel) sind nicht so aufwändig aufgemacht, dafür inhaltlich solide und preislich in einer anderen Liga (sprich: deutlich günstiger).

Ist es denn im Sinne eines Sammlers, aus einem Nachschlagewerk, das nur für eine überschaubare Zeit in Gebrauch ist, einen Kunstdruckband zu machen?

Gruss
 
ligneN Am: 10.11.2020 12:20:59 Gelesen: 16316# 56 @  
@ Francysk Skaryna [#55]

Framing, framing...?

"geradezu kleinkarierten Rechtsstreit um die Katalognummern"

Habe das Urteil gelesen.

In dem angesprochenen Einzelfall wg. harmloser Gegenpartei ja, aber inhaltlich: nein.

Das das Gericht eine eigenständige geistige Leistung der Michels glatt verneint hat, ist urheberrechtlich eine ziemlich dreiste Begründung, mit abwegigen Vergleichen.

'Chronologisch numerieren kann jeder', na klar, ganz einfach, Herr Richter.

"Der Streit hat eine Menge Geld gekostet - Geld das irgendwie erwirtschaftet werden muss, Geld, das an anderer Stelle fehlt."

Nur deshalb hat der Michel negative Bilanzen bis 2018?

"Ob alle Sammler damit einverstanden waren / sind, dass der Verlag seine Position mit solchen Schlammschlachten zu verteidigen versucht?"

Sie wohl eher nicht?

Man nennt das Rechtsweg? Sie müssen da keine 'Sammlersolidarität' gegen den Verlag beschwören?

"Wenn er Kultkatalog ist, hat er das nicht nötig."

Ah ja. Das ist dann Urheberrecht für Fans?

Wird man ja wohl noch fragen dürfen, oder?

Wo ist der MICHEL ein Kunstdruckband?

Die angeführten Weltmünzkataloge gibt es übrigens auch im Großformat mit erheblich mehr Informationen und solide gebunden.

Wer es preisgünstig mag; da gibt es doch diesen Michel-Junior?

Für Vielbenutzer sind die gebundenen Michels i. S. Haltbarkeit ein echter Fortschritt?

***

In meinem Budget sind die relevanten Michels mit drin?

Bei Nebengebieten tun es auch mal ältere?

Dagegen sieht es für schmucke Vordruckalben, Nachträge, ebay/delcampe Superschnäppchen, Dachbodenfunde u.ä. *ganz schlecht* aus?

Kann auch Fragen stellen?

Mal auf dem Teppich bleiben.

NB: Wer böswillige Wiederholungen reklamiert, sollte vielleicht vorher mal reinschauen, bevor er blind kauft.
 
Francysk Skaryna Am: 10.11.2020 14:15:49 Gelesen: 16230# 57 @  
Moin,

@ ligneN [#56]

Nur deshalb hat der Michel negative Bilanzen bis 2018?

Es sind Gelder verausgabt worden, die sonst zur Verfügung gestanden hätten.

@ ligneN [#56]

Das ist dann Urheberrecht für Fans?

Recht gebrauchen ist das eine. Recht zu missbrauchen etwas anderes. Die Schöpfungstiefe einer chronologischen Aufzählung ist in der Tat trivial. Hier werden Mitbewerber aus dem Markt gedrängt.

Richtig ist, dass es das gute Recht eines Urhebers ist, seine Produkte zu schützen. Die rechtliche Konstellation in Deutschland lässt aber durchaus die Möglichkeit zu, mit der Rechtsverfolgung mehr Geld zu verdienen als mit dem regulären Vertrieb. Wer mit Trivialansprüchen den Markt abwürgt, macht etwas falsch.

@ ligneN [#56]

Wird man ja wohl noch fragen dürfen, oder?

Ja, darfst Du!

Gruss
 
drmoeller_neuss Am: 10.11.2020 14:47:14 Gelesen: 16205# 58 @  
Einmal kurz zusammenfassend: Der Schwaneberger Verlag ist ein privates Unternehmen, dass seine Preise frei gestalten kann, natürlich im gesetzlichen Rahmen. Mir ist nichts bekannt, dass der Schwaneberger Verlag gegen geltendes Recht verstösst. Die Preisnotierungen erfolgen im freien Ermessen des Verlages.

Auf der anderen Seite ist auch jeder Sammler frei, die Kataloge zu erwerben oder es bleiben zu lassen, weil sie zu teuer sind. Es werden genügend gebrauchte Kataloge angeboten, und der Schwaneberger Verlag unternimmt nichts, um diesen Handel mit "Second-Hand"-Katalogen zu unterbinden.

Für die Wertbestimmung braucht man keine Kataloge. Hier kann jeder Sammler selbst recherchieren, zum Beispiel über die verkauften Artikel bei ebay oder den "Debrix" auf den Philaseiten.

FAZIT: Solange das Unternehmen in Unterschleissheim nicht auf Kosten anderer lebt, d.h. staatliche oder private Unterstützung (z.B. von der Stiftung Philatelie) bekommt, und der Geschäftsbetrieb ordentlich abläuft, ist alles in Ordnung.
 
Baber Am: 10.11.2020 15:48:15 Gelesen: 16153# 59 @  
Wer die Preisstegerungen der Michelkataloge kritisiert, verwechselt Usache und Wirkung.

Ursache ist doch die weltweiter Briefmarkenflut mit immer mehr Abarten gleicher Ausgaben.

Es ist doch einfach widersinnig, die weltweite Ausgabenpolitik ins Unermessliche zu steigern, wenn kaum mehr jemand Briefe schreibt.

Marken werden fast nur noch für die Sammler produziert und Neuheiten-Sammler brauchen aktuelle Kataloge.

Solange die Neuheiten gekauft werden, wird es auch dafür Kataloge geben.

Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.

Gruß
Bernd
 
alemannia Am: 10.11.2020 16:34:07 Gelesen: 16118# 60 @  
@ drmoeller_neuss [#58]

Hallo zusammen,

ganz meine Meinung, so ist es.

Seit ich mich für die Philatelie interessiere, gab es diese Diskussion um die Preise für die Kataloge.

Dabei wurde, so zumindest mein Empfinden, meist bewusst oder unbewusst der Preis mit der Dicke des Kataloges, also der Seitenanzahl in Beziehung gesetzt.

Da ich nur ein eingeschränktes Sammelgebiet pflege und keine Lust hatte dicke "Wälzer" auf Tauschtage und Messen mitzuschleppen, habe ich mir 2015 einen auf ca. 60 Seiten beschränkten Michel-Individualkatalog zugelegt. Der Preis dafür war enorm.

Mir reicht ansonsten ein alter Katalog, rein zur Orientierung und nicht zur Preisfindung.

Der wahre Preis wird am realen Markt abgebildet. Was sagt z.B. ein Katalogwert bei modernen Marken Bund aus, wenn nicht zwischen nass- und selbstklebend und Tages-/Briefzentrumstempel unterschieden wird?

Gruß

Guntram
 
bernhard01 Am: 10.11.2020 17:56:34 Gelesen: 16050# 61 @  
Werte Sammlerfrende,

sicher habe ich Verständnis für den Schwaneberger Verlag, der seine Druckerzeugnisse in sauberer Form auch zu einem entsprechenden Preis verkaufen muß. Alles will bezahlt sein!

Wenn aber die Preise, und ich schreibe nur von CD's oder Online-Katalogen, von einem aufs andere Jahr um ca. 50 % steigen, dann hat das mit marktgerechter Preisgestaltung wohl wenig zu tun. Weiteres Beispiel: Heute die Jahresrechnung für den Michel-Online-Katalog erhalten, kostet diesmal nun 153,60 - und das bei BDPh-Mitgliederrabatt. Die letzten 3 Jahre kostete der Zugang unverändert jeweils 107,88 €. Davor in 2015 noch 94,80 €.

Jedes Produkt ist sicher seinen Preis wert, aber Preissteigerungen in dieser Höhe sind und bleiben - zumindest bei mir - doch fraglich. Denn in diesen Fällen hat es nichts mit getiegenen Druckkosten usw. zu tun.

bernhard01
 
philaspass Am: 10.11.2020 19:43:18 Gelesen: 15978# 62 @  
Hallo und guten Abend,

"gibt es eine Alternative?"

hier habe ich für mich eine sehr gute Lösung gefunden und auch schon darüber berichtet.

Wir, das heißt meine Frau und ich, haben uns eine Familienkarte unserer Stadtbücherei zugelegt. Diese kostet uns uns im Jahr nur 20,00€.

Dafür habe ich die Möglichkeit mir alle gängigen Michelkataloge für zunächst 4 Wochen auszuleihen. Sofern keine Vorbestellung oder Reservierung vorliegt kann ich diese Ausleihe um weitere 4 Wochen verlängern. Wer nicht unbedingt darauf angewiesen ist nur die neuesten Kataloge vorliegen zu haben, hat hiermit eine sehr günstige Alternative zum Kauf.

Es ist natürlich auch ein bisschen mit Zeit verbunden. Man muss halt immer zur Bücherei fahren. Und ohne Vorbestellung kann es auch vorkommen, dass der gewünschte Katalog mal nicht da ist.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit der "Fremdausleihe" wo über die Stadtbücherei bei philatelistischen Bibliotheken Fachliteratur, gegen eine geringe Gebühr, ausgeliehen werden kann.

Vielleicht hat ja noch jemand aus dem Forum gute oder schlechte Erfahrungen mit dieser Art Kataloge zu benutzen.

In diesem Sinn noch einen schönen Abend und bleibt gesund

philaspass (Karl-Heinz)
 
Francysk Skaryna Am: 10.11.2020 20:53:48 Gelesen: 15923# 63 @  
@ bernhard01 [#61]

Moin,

sicher habe ich Verständnis für den Schwaneberger Verlag, der seine Druckerzeugnisse in sauberer Form auch zu einem entsprechenden Preis verkaufen muß.

Wer kauft denn jedes Jahr einen neuen Katalog nur wegen ein paar zusätzlichen Plattenfehlern oder einer Hand voll Preisanpassungen? Jede neue Ausgabe des Band 1 des Spezial wird mit Erweiterungen, Preisanpassungen und Neubearbeitungen einzelner Teilgebiete beworben. Das Stichwort Neubearbeitungen ist dabei das Verkaufsargument bei einem Katalog, bei dem es per Definition keine Neuheitenkatalogisierungen geben kann. Wenn man immer nur ein Teilgebiet etwas Nett macht, hat man für Jahre ein Verkaufsargument.

@ bernhard01 [#61]

Wenn die Preise von einem aufs andere Jahr um ca. 50 % steigen, dann hat das mit marktgerechter Preisgestaltung wohl wenig zu tun.

Man fragt sich dann irgendwann, ob das ganze etwas mit Verkaufstaktik zu tun hat, ob die saubere Form vielleicht auch etwas damit zu tun hat, dass das für diesen Preis einfach erwartet wird. Unwahrscheinlich ist, dass die Mehrkosten für die Aufmachung den Aufpreis rechtfertigen. Ja, das äußere macht was her - keine Frage. Braucht ´s aber für einen Katalog, der nach einem Jahr schon wieder "out" ist, einen Einband für die Ewigkeit?

Gruss
 
Thomas S. Am: 10.11.2020 23:56:21 Gelesen: 15868# 64 @  
Hallo Zusammen,

gerade bin ich mit dem Schreiben eines Artikels über Philatelie in der Zeit um 1880 beschäftigt, da sehe ich parallel bei Philaseiten diesen Thread über die Katalogpreise.

Ich möchte keinen weiteren Beitrag mit meiner persönlichen Meinung für die Diskussion liefern. Ich habe nur fasziniert festgestellt, dass ich zeitgleich genau die gleiche Diskussion in meinem Artikel verarbeite, nur dass diese schon 137 Jahre früher stattgefunden hat!

Der 1881 erschienene, damals für alle Sammler maßgebliche 654 Seiten Handbuchkatalog „Handbuch für Postmarkensammler für den permanten Gebrauch bestimmt – Vollständiges Verzeichnis und Beschreibung aller amtlich ausgegebenen Postmarken sowie sämtlicher Privatmarken“, verfasst von Ferdinand Meyer, wurde in mehreren Nachträgen immer wieder ergänzt.

Über den Preis des Hauptwerkes und der Nachträge entstand eine Diskussion in der damaligen philatelistischen Presse.

Alfred Moschkaus Einwand aus dem Jahr 1883 ist besonders lesenswert:

„Dürfte zwar der anscheinend hohe Preis des Hauptwerkes, wie der Nachträge die verdiente Verbreitung dieses schönen Werkes beeinträchtigen, so wolle man doch bedenken, dass dasselbe textlich ausgezeichnet abgefasst, typografisch splendid ausgestattet ist und dass aus diesen Gründen das Werk in Bezug auf seinen Preis nicht übertrieben hoch sich stellt. Etwas Gutes ist ja niemals zu theuer! Wir empfehlen daher das Meyer´sche Handbuch sammt beider Nachträgen jedem Sammler auf das Beste.“

Seine Position könnte so auch heute in der Diskussion stehen? :)

Herzliche Grüße
aus Nürnberg
Thomas S.
 
filunski Am: 11.11.2020 00:24:14 Gelesen: 15861# 65 @  
@ Thomas S. [#64]

Lieber Thomas,

super Beitrag! ;-)

So sind sie halt, viele unserer Sammler und Philatelisten, und wie dein Beispiel sehr schön belegt, war das wohl schon immer so. Auf den Messen (als es die noch gab) ;-) habe ich es am Stand unserer ArGe (für Literatur!) immer wieder erlebt: so mancher "altgedienter" Sammler jammert über die vermeintlich hohen Preise für ihn interessante Literatur, hat aber kein Problem damit dreistellige Beträge in Fälschungen zu investieren. Die er oft schon durch Studium betreffender Literatur, wozu auch die gescholtenen Michel-Kataloge gehören, hätte erkennen können.

Aber jeder wie es ihm gefällt! Nur sich dann über die zu hohen Preise zu beschweren passt nicht ganz. Wenn mir etwas zu teuer erscheint, zwingt mich niemand es zu kaufen. Wenn mir in der "Schicki-Micki-Kneipe" das Bier zu teuer ist, muss ich es da ja nicht trinken und trinke lieber woanders Eines. Oder kaufe mir den Michel-Katalog vom Vorjahr. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Francysk Skaryna Am: 11.11.2020 08:32:54 Gelesen: 15776# 66 @  
Moin,

Kritikpunkt ist die Diskrepanz zwischen Online-Katalog und Print-Katalog. Während der redaktionelle Beitrag kostenseitig gleich bleibt entstehen im weiteren Kosten durch den Serverbetrieb oder eben dem Druck. Die Diskussion geht hier um die Diskrepanz des zweiten Teils während der redaktionelle Teil außen vor bleibt. Man kann natürlich eine Diskussion darüber mit dem Argument abwürgen, dass Sammler, die hinsichtlich der Kostenzusammensetzung Fragen haben, auch dumm genug sind, ihre Lücken mit Fälschungen zu schließen. Vielleicht sollte man auch mal im Hinterkopf haben, dass es in deutschen Breiten immer noch Gegenden gibt, in denen die Menschen schon froh sind, wenn sie unter DSL wenigstens die Geschwindigkeit bekommen, die man sonst unter ISDN erwarten würde. Ja, auch in solchen Gegenden wird gesammelt.

Gruss
 
drmoeller_neuss Am: 11.11.2020 09:22:23 Gelesen: 15751# 67 @  
Ich ärgere mich nicht über die hohen Preise der Kataloge, zumal ich denen als Sammler ausweichen kann (Stichwort: einfach ein Jahr warten, dann gibt es die Kataloge zum halben Preis).

Was mich wurmt, sind die unrealistischen Katalogwerte. Gut, auch hier kann ich sagen, ich bin kein Reichrechner und mir sind die Preise egal. Spätestens bei Prüfsendungen gilt dieser Grundsatz nicht mehr, da der Prüfer seine Gebühren auf Grundlage der Katalogpreise berechnet. In vielen Bereichen betragen dadurch die Prüfkosten die Hälfte des Netto-Verkaufspreises. Prüfungen werden betriebswirtschaftlich "unrentabel".

Bei Infla-Marken steht noch immer im Katalog, dass die Preise nur für geprüftes Material gelten. Inzwischen sind die Prüfkosten höher als der Handelswert der Marken. Wer zahlt mir die Differenz? Der Schwaneberger Verlag?
 
guy69 Am: 11.11.2020 12:43:04 Gelesen: 15669# 68 @  
Hallo zusammen,

mein Modell über einige Jahre:

Es gab für 1 Jahresabo der DBZ oder des Briefmarkenspiegels einen Vorjahresteil des Deutschland Spezial als Werbegeschenk.

Habe beide Abos genommen. Dafür bekam ich 12 Ausgaben Briefmarkenspiegel und 24 Ausgaben DBZ brandaktuell im Briefkasten. Dazu Vorjahresausgabe Deutschland Spezial Teil 1 + 2. Da im Abo billiger hat mit das so um die 100 bis 110 € gekostet.

Da ich nur gelegentlich die Kataloge benötige habe ich sie bei Ebay verkauft.

Ob das heute noch geht weiss ich nicht. Vielleicht sind sie auch dahintergekommen. ;-)
 
TeeKay Am: 11.11.2020 14:51:47 Gelesen: 15596# 69 @  
@ guy69 [#68]

Inzwischen musst du pro Band 40 Euro zuzahlen.
 
StefanM Am: 11.11.2020 15:37:08 Gelesen: 15562# 70 @  
Aktuell bei eBay:



Find ich gut!

Stefan
 
Wolfgang Lang Am: 12.11.2020 12:56:16 Gelesen: 15354# 71 @  
@ StefanM [#70]

Find ich nicht gut; schau Dir mal den Anbieter an. Hier sollen nur Interessenten angelockt werden, die dann anschließend mit Verkaufsangeboten zu zweifelhaftem Material überhäuft werden.

Wolfgang
 
StefanM Am: 12.11.2020 13:28:40 Gelesen: 15327# 72 @  
@ Wolfgang Lang [#71]

Hier sollen nur Interessenten angelockt werden, die dann anschließend mit Verkaufsangeboten zu zweifelhaftem Material überhäuft werden.

Mit diesem "Preis" habe ich kein Problem, wenn ich dafür die Kataloge günstig bekomme. Unliebsame Werbung gibt es überall und in den meisten Fällen bekommt man nichts dafür.

Stefan
 
nagel.d Am: 12.11.2020 14:03:11 Gelesen: 15302# 73 @  
Mit dem Michelkatalog und dessen Preis habe ich keine Probleme und es gibt wirklich eine Alternative zu Michel.

Andererseits ist es so wenn sich ein Sammler intensiv mit seinem Sammelgebiet befaßt und sich darüber aufregt was Fachliteratur - und dazu zählt auch mal der Michelkatalog - kostet und diese zu teuer sei stellt sich mir die Frage ob der Sammlerkollege hier falsch am Platz ist. Dies ist jetzt meine persönliche Meinung dazu. Natürlich kann man diverse Sachen heute im Zeitalters im Internet nachlesen andererseits gehört aber Fachliteratur in Papierform genauso ins Regal wie der Michelkatalog (leider gibt es dazu immer wieder Diskussion, zwischen denen die alles online haben und denen die auch die Papierform nutzen).
 
Frankenjogger Am: 12.11.2020 14:44:58 Gelesen: 15271# 74 @  
@ nagel.d [#73]

Da ich der Initiator dieses Threads bin, möchte ich dir hier doch deutlich widersprechen. Ich bin hier definitiv nicht falsch am Platz.

Mein Regal steht voll mit Fachliteratur, und ich gebe dafür auch gern Geld aus, wenn diese das wert ist. Der Michel Briefe-Katalog (und nur um den ging es mir hier) zählt sicher zur Fachliteratur, wenn man sich diesen erstmals kauft. Bei den meisten Neuausgaben dieses Kataloges bleibt dann das "Fachlich Neue" meist sehr begrenzt, bei meinem Sammelgebiet wohl schon über 20 Jahre gegen Null.
Eigentlich brauche ich keinen neuen Katalog, was das Fachwissen betrifft, trotzdem kauft man sich ja gerne mal was Neues.

Bei der Preispolitik von Michel vergeht mir da aber die Lust.

Ich werde mir wohl jetzt ein/zwei andere Bücher kaufen, damit ich was Neues habe, und mein Regal für Fachliteratur weiter gefüllt wird.

Ich hoffe, das war mein letzter Beitrag hier, denn was ich sagen wollte, habe ich gesagt.

Viele Grüße,
Klemens
 
TeeKay Am: 12.11.2020 14:46:24 Gelesen: 15268# 75 @  
@ nagel.d [#73]

Ich glaube, über die Preise von Fachliteratur abseits des Michelkatalogs regt sich kaum jemand auf. In Relation zur Auflage und zum Schreibaufwand sind die Preise aller philatelistischen Publikationen (abseits des Michel) lachhaft und hoch subventioniert (durch den Autor). Da gibt es aber auch selten Zwischenhandel, für den der Autor 50% des Verkaufspreises als Marge einkalkulieren muss.

Und wenn die 1. Auflage nach Jahren ausverkauft ist, gibt es sehr oft leider auch keine 2. mehr. Mir sagte ein Autor für ein beliebtes Sammelgebiet, dass er von einigen seiner Bücher selbst aus den 1980er Jahren noch Restexemplare hat. Bei Michel gibt es hingegen zuverlässig neue Auflagen.

Insofern bin ich gespaltener Meinung. Mir ist einerseits klar, warum Michel die Preise erhöht. Andererseits ist mir die regelmäßige Erhöhung der Preise bei gleichzeitiger Aufsplittung der Katalogausgaben auf immer mehr Bände zu unkreativ.
 
nagel.d Am: 12.11.2020 14:50:34 Gelesen: 15262# 76 @  
@ Frankenjogger [#74]

Meine Erfahrung in Diskussionen mit sammlerkollegen hat im Grunde gezeigt das was ich im Beitrag [#73] gesagt habe, dies schließt allerdings nicht aus, dass es Sammlerkollegen gibt die sich auch neue Fachliteratur kaufen. Natürlich gibt es in gewissen Bereichen nichts neues, und dies möchte ich natürlich nicht grundlegend ausschließen.

Aber gibt es grundlegende Alternativen zu Michel?
 
Frankenjogger Am: 12.11.2020 14:52:22 Gelesen: 15260# 77 @  
@ nagel.d [#76]

Aber gibt es grundlegende Alternativen zu Michel?

Für einen Erstkauf wohl nicht.
 
uli Am: 12.11.2020 14:58:28 Gelesen: 15257# 78 @  
@ Frankenjogger [#74]

Eigentlich brauche ich keinen neuen Katalog, was das Fachwissen betrifft, trotzdem kauft man sich ja gerne mal was Neues. Bei der Preispolitik von Michel vergeht mir da aber die Lust.

Bewusst provokant gefragt: Was ist so schlimm daran, die Lust auf den Kauf eines neuen Katalog zu verlieren, wenn man ihn nicht benötigt?

Gruß
Uli
 
Frankenjogger Am: 12.11.2020 15:33:36 Gelesen: 15224# 79 @  
Hallo Uli,

das ist eine berechtigte Frage und die betrachte ich nicht als provokant. Es ist überhaupt nichts schlimm daran, die Lust an einem Kauf zu verlieren.

Wenn mein jetziger Katalog so aussieht wie der, den ich in [#22] gezeigt habe, dann schau ich mal, wie sich der Lust-Pegel entwickelt. :-)

Gruß, Klemens
 
modirawatleng Am: 12.11.2020 15:49:10 Gelesen: 15205# 80 @  
@ Richard [#25]

Ursprünglich ging es in diesem Thread einmal um das Verhältnis von Preissteigerungen zu den zusätzlichen Leistungen von neuen Katalogen, seien es nun verbesserte Produktqualität oder neue Informationen. Das hätte vielleicht auch für Verlage interessant werden können, um zu sehen, was sich ihre Kunden wünschen. Ist ja nicht so, dass man Produkte nicht verbessern kann.

Durch die Umbenennung des Titels ab [#25] wurde daraus leider ein sehr unfruchtbarer Austausch von "vertretbarer Preis" gegen "zu teuer". Sehr schade.

modirawatleng
 
nagel.d Am: 12.11.2020 15:55:56 Gelesen: 15200# 81 @  
Alternativ bin ich bei Liechtenstein/Schweiz z.B schon seit Jahren auf den SBK (Alterantiv Zumstein) umgestiegen, bei Aland auf den entsprechenden Katalog der von der ARGE Nordische Staaten ausgegeben wird (wenn ich mich nicht Irre) und für Lundy habe ich den entsprechenden aus Lundy (allerdings in englisch und in britischen Pfund)

@ TeeKay [#75]

Also da habe ich die Erfahrung gemacht über den Preis des Michels hatte sich dann niemand aufgeregt, aber wenn ein Fachbuch zu einem Thema dann 15 Euro gekostet hat kam zur Antwort einiger Sammlerkollegen "Das sei zu teuer, das Buch könne man ja wenn man es braucht in der Fernleihe ausleihen".

Wobei dann wie in einem vorherigen Punkt dann auch gesagt es mag Ausnahmen geben.
 
hesselbach Am: 12.11.2020 16:48:45 Gelesen: 15155# 82 @  
Mal so in den Raum dazu geworfen.

Lagerpost Katalog Displaced Persons (DP), 2 Bände [1], ohne Versand zusammen 143 Euro.

Ähnelt vom Druck her dem Michel-Deutschland-Spezial 2020.

Ist dieser Preis zu hoch?

Deutsche Besetzung Ukraine 1941 - 1944, Band 4 - Nachtrag 2. Das ursprüngliche Werk umfasst zwei Bände, den folgten die beiden Nachträge.

Zu dem Nachtrag 2 vermerk Hr. Dr. Lutz ausdrücklich das keine Neuauflage von ihm gewollt worden ist, da ein preiswerter Nachtrag für 16 Euro auch den Zweck erfüllt.

Durchgängig S/W, ähnlich den alten Michel in S/W,

Beide Werke überschneiden sich bei den ukrainischen DP.

Welche Preisgestaltung ist den richtig?

[1] https://dp-camp.jimdofree.com/
 
guy69 Am: 18.11.2020 04:44:30 Gelesen: 14658# 83 @  
@ StefanM [#70]

Nichts desto Trotz. Habe das Angebot gewählt und von 2012 auf 2019 aufgerüstet. Stehen schon im Regal.
 
Richard Am: 19.11.2020 23:51:45 Gelesen: 14103# 84 @  
Die hier "fehlenden" Beiträge finden Sie im neuen Thema "Katalogpreise: Einfluss auf Rechnungen für BPP Atteste und Befunde" [1]

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=15016&CP=0&F=1
 
BeNeLuxFux Am: 20.11.2020 06:53:31 Gelesen: 14041# 85 @  
Hallo,

ich würde nicht behaupten, dass die Kataloge im Ganzen zu teuer geworden sind, jedoch zumindest im Speziellen. Wirft man ein Blick ins Verlagsprogramm, so finden sich dort Motivkataloge mit 144 Seiten (Zirkus - Ganze Welt), 160 Seiten (Dinosaurier - Ganze Welt) oder 260 Seiten (Comics - Ganze Welt), die allesamt jeweils 69,- € kosten. Damit also preislich über dem Michel Deutschland liegen, der bei 1168 Seiten auf gerademal 59,80 € kommt. Auch liegen die Europa-Kataloge bei je 49,80 € und haben etwa 500 - 850 Seiten. Diese Preisgefälle pro Seite ist für mich schwer verständlich.

Ich habe für mich als Alternative den Weg gefunden, nur reduzierte Kataloge vorangegangener Jahre zu kaufen. Dies auch bei Michel direkt. Scheinbar kalkuliert man dort einen Abstrich vom eigentlichen Preis mit ein. Daneben stehen auch gerade sieben Kataloge aus der Bibliothek bei mir im Regal. Das sind zwar nicht die jeweils aktuellen, die findet man nur vor Ort im Präsenzbestand, aber auch ältere erfüllen für mich den gewünschten Zweck.

Grüße, Stefan
 
drmoeller_neuss Am: 26.11.2020 20:23:43 Gelesen: 13803# 86 @  
@ BeNeLuxFux [#85]

Ich habe für mich als Alternative den Weg gefunden, nur reduzierte Kataloge vorangegangener Jahre zu kaufen. Dies auch bei Michel direkt.

In der neuesten "Philatelie" Heft Dezember 2020 macht der Schwaneberger Verlag ein Angebot für alle BDPh-Mitglieder:

Europa Set 2019/20 7 Bände für 249,-- EUR
Deutschland-Spezial-Set 2019 für 69,--

Bei der Bestellung muss man die BDPh-Mitgliedsnummer angeben. Wie der Verlag das kontrolliert, bzw. mit dem strengen deutschen Datenschutz in Einklang bringt, bleibt offen.

Zusätzlich gibt es noch ein Geschenk dazu, entweder ein Zähnungsschlüssel, oder ein Exemplar von "Das schwarze Kabinett" oder "Briefmarken bestimmen".

Das ist schon länger die Strategie des Verlages, die wir aus der Modebranche schon längst kennen: Überteuerte Ware für Kunden, die es nicht erwarten können, und Sommerschlussverkaufsware für Schnäppchenjäger zum Ende der Saison.
 
WolfgangD Am: 26.11.2020 21:26:31 Gelesen: 13766# 87 @  
Hallo zusammen

Für mich stellt sich die Frage; wie oft braucht man eigegtlich einen neuen Katalog ?

Jedes Jahr einen (den neuesten), oder darf der Katalog auch schon 2-3 Jahre alt sein.

Mein neuester und damit letzter ist von 2016.

Reicht mir vollkommen aus.

Gruß Wolfgang
 
uli Am: 26.11.2020 21:45:22 Gelesen: 13750# 88 @  
@ WolfgangD [#87]

Das hängt halt davon ab, was man sammelt und wie viele Neuerungen für dieses Sammelgebiet Einzug in die Kataloge finden. In meinem Sammelgebiet ändert sich quasi nix, was mich interessiert, deshalb genügen mir meine 2007(?) gekauften Michels aus 2004.

Gruß
Uli
 
Gerhard Am: 27.11.2020 13:51:00 Gelesen: 13631# 89 @  
@ WolfgangD [#87]

Hallo Wolfgang,

das ist natürlich Geschmackssache. Ich halte es mit den Katalogen seit der Euro - Einführung so, dass ich, dem es damals wichtig war weltumfassend* katalogisieren zu können, zwischen den einzelnen Bänden kein zu große zeitliche Distanz liegt. Hierbei muß man allerdings berücksichtigen, dass Überseekataloge nicht im Jahresrhythmus und zudem schon immer versetzt in einem 4/5- Jahreszyklus erschienen. Neuerscheinungen in diesem Umfang* sprengen mein Hobbybudget, also versuche ich alte Kataloge nach und nach (Wichtigkeit und Angebot) zu ergänzen, bzw. auszutauschen, was bei der fortschreitenden Aufsplitterung auch immer schwieriger wird. Natürlich sind meine Sammelproritäten mit dafür ausschlaggebend, was häufiger und was seltener ausgetauscht wird. - Selbst mein Deutschland-Spezial Bd.I ist von 2013 der Band 2 dann von 2015, was mich aber kaum stört.

So ist möglich, dass ich mich für einige Gegenden der Erde noch Katalogen aus 2003/04 bediene, a) weil seither erst 2 (vielleicht mittlerweile 3) Neuveröffentlichungen erschienen sind. Beim Tausch von aller Welt anhand der Michelbewertungen, gibt es da schon einmal Ungleichgewichte. Suche daher immer mal wieder nach einem neueren Michel Südliches Afrika, mit möglichst vielen Ländern. Ist aber gar nicht leicht zu halbwegs günstigem Preis zu finden, vielleicht wenn man den ganzen Tag dazu Zeit hat.

Wie auch immer denke ich, dass ich nicht völlig ohne Michelkataloge auskommen möchte, mich aber auch nicht nötigen lasse, überall auf dem aktuellen Stand zu sein. Brandneue Kataloge habe ich mir seit nunmehr 14 Jahren nicht mehr geleistet.

MphG
Gerhard
 
Luftschiff Am: 27.11.2020 19:48:57 Gelesen: 13518# 90 @  
Ich kaufe mir vielleicht alle 10 Jahre Spezialkataloge, und dann gebraucht. Einmal im Jahr den Michel Junior um bei den Briefmarkenpreisen auf dem laufenden zu bleiben.
 
nagel.d Am: 27.11.2020 20:38:08 Gelesen: 13485# 91 @  
@ WolfgangD [#87]

Ich kauf mir z.B. meine Kataloge, wenn ich der Meinung bin, daß ich wieder einen neuen benötige und da ist derzeit die Zeit reif D-Michel 2017; Europa 2000/2001/ Rest 1998 also Zeit ist reif und da sollte man nicht über die Kosten nachdenken.
 
Richard Am: 28.11.2020 09:34:58 Gelesen: 13370# 92 @  
@ WolfgangD [#87]

Für mich stellt sich die Frage; wie oft braucht man eigegtlich einen neuen Katalog ?

Hallo Wolfgang,

neben privaten Sammlern gibt es auch den grossen Abnehmerkreis der Laden- und Versandändler, Auktionatoren, Arbeitsgemeinschaften Länder/Gebiete (wie Sudetenland, Böhmen und Mähren etc.), Fachverlage, Prüfer und einige mehr, die mehr oder weniger (Händler auf jeden Fall) sofort nach Erscheinen die neuesten Kataloge für die wichtigen Bereiche kaufen müssen.

Es wird einfach von den Käufern erwartet, dass professionelle Händler in ihren Angeboten die neuesten Katalogwerte ausweisen.

Bei privaten Sammlern reicht in der Regel je nach Finanzen und persönlichen Vorstellungen jede 5 bis 10 Jahre einen 1 bis 2 alten Katalog zu kaufen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Schöne Grüsse, Richard
 
Francysk Skaryna Am: 28.11.2020 11:19:51 Gelesen: 13303# 93 @  
Moin,

der Verlag wird sehr wohl um einen bestimmten Abnehmerkreis wissen, der aus in der Regel tatsächlichen Gründen die aktuellen Kataloge benötigt. Nutzt der Verlag diesen Umstand, um hier erst mal Kaufkraft abzuschöpfen? Das würde erklären, warum er so viel Wert auf seine monopolartige Position am Markt legt, teure (aber schlussendlich sinnlose Prozesse) um Katalognummern führt und dergleichen mehr.

Welcher Mehrwert rechtfertigt denn diese preisliche Diskrepanz zwischen Online- und Printkatalog? Welcher Mehrwert rechtfertigt die preisliche Diskrepanz zwischen aktuellen Katalogen und Vorjahreskatalogen, wenn es sich um Geschäftsmodell handelt?

Gruss
 
Oliver Estelmann Am: 29.11.2020 09:15:09 Gelesen: 13152# 94 @  
Ich habe das Bild schon einmal gezeigt:



Das war einmal der Bestand meiner Michel Kataloge --- und da waren die Aktuellen nicht mal dabei! Eine klitzekleine Sachkenntnis sollte mir anhand dieses Bildes schon zugemutet werden.

Ich zeige dieses Bild erneut, weil ich diese Diskussion hier, für wenig zweckmäßig erachte und erst Recht nicht als zielführend, hinsichtlich einer Preisdebatte (auf die wir hier eh keinen Einfluss haben). Das sollte dem Vertriebler tunlichst selbst vorbehalten bleiben. Er wird sehen, wo seine Absatzzahlen bleiben.

Nix muss, alles kann.

Soweit erinnerlich kostete der Michel - Deutschland Spezial im Jahre 1999 = 99,- DM.
Viel Geld für ein Buch … im Gegensatz zu heute: ein Schnäppchen.
Ich glaube auch, mich erinnern zu können, das der MIchel jedes Jahr um 2 DM teurer wurde.

Diese Zeiten sind aber nicht zurück zu drehen und früher war auch nicht alles besser! Sollte man meinen …

Ich schaue mir öfter dieses Foto an, voller Wehmut, aber die Kataloge haben einfach zu viel Platz erfordert. Wie so vieles fanden sie den Weg einer anderen Verwertung. (Nicht ohne Seitenverlust.)

Ich schaue mir öfter dieses Foto aber auch an, weil ich eine Menge daraus gelernt habe. Nuja, nicht aus dem Foto, aber aus dem, was es zeigt.

Vom ersten bis zum letzten Michel, hatte ich fast jeden Deutschland - Michel in der Hand. Vom Junior bis Spezial, Briefe oder Ganzsachen, egal.

Was habe ich daraus gelernt? Ne Menge. So eine Menge, die ausreicht (neben meinem Archiv), mir ein eigenes Bild machen zu können. Wer das kann, hat seinen Katalog im Kopf.

Die ganz alten Ausgaben der Michel Redaktion waren mit beeindruckend vielen
"Extras" angereichert und zwar weltweit!, welche man heute vergebens sucht. Solche Infos sind irgendwann mal weggefallen. Heute sind sie kaum zu finden, außer: Man hat noch einen ganz alten Michel.

Leute, mir ist es egal was ein Michel kostet, ich weiß nur, dass Lobbyisten es geschafft haben, auch in diesem, doch so schönen Nachschlagewerk Einzug zu halten. Nicht anders ist es für mich zu erklären, dass für Unikate Preise angegeben werden, die für alle Michelleser völlig uninteressant sind (weil das Ding nur einer haben kann).

Hätte nicht ein Hinweis gereicht = sowas gibt es auch, doch nur einmal?
Alle anderen = Arschkarte?

Absolute Frankaturseltenheiten aufzulisten, welche sich über ganz Altdeutschland hinziehen, wo sich 2 oder 3 Besitzer drüber freuen können, ist das interessant?, oder katalogfüllend? Zusammengerechnet will ich nicht wissen, wie viele Seiten das füllt.

Der Wahrheitsgehalt einiger Aussagen, die Abfolge der Mi-Nrn. tun ihr übriges.

Trotzdem: Ein spektakuläres Werk!

Wer es kaufen möchte, solle es auch kaufen. Aber hier zu intervenieren und am Preis rumzumäkeln, ist in meinen Augen Fehl am Platze. Kauf es, kauf es ein, ansonsten lasse es sein. Michel hat keine Verpflichtung für die Sammler da zu sein, sondern eher im Gegenteil, aufs eigene Wohl Kataloge zu vertreiben. Das sollten sich einige die oben geschrieben haben, mal durch den Kopf gehen lassen.

Man kann auch bei Aldi die Milchpreise bemängeln, das wäre genauso kläglich,
aber sicherlich besser.
 
bovi11 Am: 29.11.2020 09:20:39 Gelesen: 13146# 95 @  
@ Oliver Estelmann [#94]

!
 
Francysk Skaryna Am: 29.11.2020 16:44:49 Gelesen: 13034# 96 @  
Moin,

@ Oliver Estelmann [#94]

Man kann auch bei Aldi die Milchpreise bemängeln, das wäre genauso kläglich

Keine Sorge, das tue ich durchaus! Und ich kaufe sie nicht bei den Albrecht-Brothers sondern da, wo die eigentliche Arbeit verrichtet wird.

@ Oliver Estelmann [#94]

die Abfolge der Mi-Nrn

Worin liegt die schöpferische Tiefe der Nummerierung?

@ Oliver Estelmann [#94]

Michel hat keine Verpflichtung für die Sammler da zu sein

Wenn die Sammler als Käuferschicht wegfallen - wo liegt dann der Geschäftszweck?
Soll das ferner heißen, dass man dankbar zu sein hat, dass der Verlag einen Katalog verlegt?

Wenn wir mal zu den 99 DM aus 1999 die Inflation bis heute rechnen, kommen wir auf einen Preis von 66,94 Euro. Tatsächlich kostet der Spezial heute 179,80 Euro - also das mehr als das 2,5fache als unter Berücksichtigung der Inflation. Gut, es gab Neukatalogisierungen. Dann kann ich mich darauf einigen, dass 99 Euro angemessen sind. Das ist der Preis, für die DVD-Version. Aber warum kostet die Print-Version gut 75% mehr als die digitale Version? Am Inhalt liegt es nicht, am Druck auch nicht.

Gruss
 
Koban Am: 29.11.2020 17:38:53 Gelesen: 12994# 97 @  
Ich möchte um mehr Sachlichkeit bitten!

Ob Haarschnitte, Oktoberfestbierpreise oder jetzt Milchpreise, allen Betroffenen unterstelle ich genügend Intellekt die jeweilige Nichteignung des gewählten Vergleiches auf Anhieb selbst erkennen zu können!

Gruß,
Koban
 
Lars Boettger Am: 29.11.2020 18:12:41 Gelesen: 12967# 98 @  
@ Francysk Skaryna [#96]

Worin liegt die schöpferische Tiefe der Nummerierung?

und

Das würde erklären, warum er so viel Wert auf seine monopolartige Position am Markt legt, teure (aber schlussendlich sinnlose Prozesse) um Katalognummern führt und dergleichen mehr.

Eine "monopolartige Position" kann ich für den Michel nicht feststellen. Es gibt in Deutschland genug Alternativen (DNK, Philex, Yvert & Tellier, Stanley Gibbons, Scott). Wer will, kann dort für Deutschland ebenfalls fündig werden. Jede Katalogredaktion hat ihre Eigenheiten. Mit denen muss man sich vertraut machen.

Alle Katalogredaktionen stehen vor der Aufgabe, sich die Ausgabedaten zu besorgen. Und das ab der 1. Marke. Dies erfordert viel Zeit und viele Kontakte zu Postverwaltungen. Natürlich kann man auf den Werken von anderen Katalogredaktionen aufbauen, muss dann aber entscheiden, ob die Nummerierung sinnvoll ist oder nicht. Wenn Du den Scott nimmst, der nach "normalen" Marken, Luftpostmarken und Zuschlagsmarken unterscheidet und für die einzelnen Kategorien eine eigene Nummerierung hat, dann schätze ich auf einmal das "Michel-System", das halbwegs chronologisch vorgeht. Ja, die "Schöpfungshöhe" ist nicht besonders hoch, aber die Arbeit, die dahinter steckt, ist enorm. Von daher kann ich nachvollziehen, dass Michel den Prozess um die Nummerierung geführt hat.

Stelle Dir vor, Du musst für ein Gebiet, das 150 Jahre alt ist, einen Katalog entwerfen. Wie gehst Du vor, wenn die Ausgabedaten nicht bzw. nur bruchstückhaft vorliegen? Wenn Du nicht weist, ob Du alles erfasst hast? Genau vor dieser Ausgabe stehe ich gerade. Ich kann mittlerweile nachvollziehen, dass Michel "not amused" ist, wenn ein anderer gewerblicher Anbieter seine Nummerierung übernimmt.

Beste Grüße!

Lars
 
Francysk Skaryna Am: 29.11.2020 18:48:33 Gelesen: 12891# 99 @  
@ Lars Böttger [#98]

Moin,

Ich kann mittlerweile nachvollziehen, dass Michel "not amused" ist, wenn ein anderer gewerblicher Anbieter seine Nummerierung übernimmt.

Die Geschichte des Michel ist bekannt, ebenso der Umstand, dass der jetzige Verlag die Nummerierung nicht erfunden hat. Die Erweiterungen sind marginal. Auch die Vorarbeit haben andere erledigt. Du hast prinzipiell recht, dass der Erstellungsaufwand eines Kataloges anfänglich enorm ist. Aber was rechtfertigt die Preissteigerungen der letzten Jahre?

Gruss
 
joschka Am: 29.11.2020 20:45:23 Gelesen: 12822# 100 @  
Guten Abend,

ich persönlich empfinde die Preisforderungen für Michelkataloge als exorbitant hoch. Insofern genügen mir die Auflagen aus 2018 auch noch die nächsten 2-3 Jahre.

Für meine (abgeschlossenen) Sammelgebiete investiere ich lieber in echte Fachliteratur. Habe auch einige Tausend Print-Auktionskataloge in meiner "kleinen" Bibliothek und bin damit wohl stets näher am Markt und auch evtl. neuen Erkenntnissen.

mfG
 
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