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Thema: Sind die Michel Kataloge zu teuer geworden ? Welche Alternativen gibt es ?
Das Thema hat 100 Beiträge:
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Frankenjogger Am: 06.11.2020 11:01:01 Gelesen: 18019# 26 @  
Hallo Richard,

wieder einmal hast du durch die Umbenennung des Themas eine Feststellung von mir (auch wenn es erstmal nur meine Meinung ist), in eine von mir nicht gestellten Frage umgewandelt.

Meine Anliegen war nicht die Frage, ob Michel-Kataloge zu teuer sind, mir ging es um eine, aus meiner Sicht sehr hohen Preissteigerung des Briefe-Kataloges Deutschland, seit der letzten Ausgabe.

Aber, um die jetzige Fragen zu beantworten:

Zu 1):

Meine Meinung und Antwort: definitiv ja

Zu 2):

a) ältere Ausgaben kaufen (wurde schon genannt);
b) eigene Recherchen über Auktions- und Verkaufsergebnisse zusammentragen, was durch das Internet heutzutage ganz gut geht;
c) seine Meinung dazu auch mal sagen.

Viele Grüße,
Klemens
 
bernhard01 Am: 06.11.2020 11:13:10 Gelesen: 18006# 27 @  
Hallo Richard,

es ist wohl doch so, daß beim Schwaneberger Verlag zuletzt einige Produkte deutlich und erheblich im Preis gestiegen sind. Mit den üblichen und sicher nachvollziehbaren Preissteigerungen in Verarbeitung und bei Personalkosten kann das aber wohl nicht begründet werden.

Nur ein Beispiel: Als Abonnent des MICHELsoft Deutschlandkataloges hat der Bezug dieses Produktes im Jahre 2014 noch 24,53 € incl. Versand gekostet. Der Preis stieg bis 2018 auf gesamt 31,53 €. In diesen 5 Jahren kann man das wohl mit den allgemeinen Preissteigerungen begründen.

Im Jahre 2019 blieb die jährliche Abolieferung plötzlich aus, eine Begründung gab es nicht, eine Info der Abonnenten schon gar nicht. Auf Nachfrage wurden mehrmals zeitnahe Lieferungen zugesagt und der Verzug mit Herstellungsproblemen (!?) der beiden CD's begründet.

Nun kam die Lieferung und nun zum Preis: MICHELsoft Deutschland mit Bilddaten (wie in den Vorjahren) kostet nun plötzlich 44,90 €! Der Versand, vorher als Großbrief, erfolgte jetzt als Päckchen (Inhalt 2 CD's und etwas Werbung) und kostete nun 6,64 €. So kostete der Abobezug heuer also gesamt 51,54 €. Eine Nachfrage an den Verlag, wie diese Preiserhöhungen begründet werden ist bisher unbeantwortet geblieben.

Insofern kann ich also aus diesem eigenen Beispiel den Frust vieler Sammler über die Preispolitik des Schwaneberger Verlags nachvollziehen. Mit den Steigerungen der Löhne und den Herstellungskosten kann das, zumindest in meinem Beispiel, nicht erklärt werden.

Viele Grüße

bernhard01
 
Altsax Am: 06.11.2020 11:55:42 Gelesen: 17969# 28 @  
@ bernhard01 [#27]

es ist wohl doch so, daß beim Schwaneberger Verlag zuletzt einige Produkte deutlich und erheblich im Preis gestiegen sind. Mit den üblichen und sicher nachvollziehbaren Preissteigerungen in Verarbeitung und bei Personalkosten kann das aber wohl nicht begründet werden.

Der Hauptgrund für die Preissteigerungen sind nicht die gestiegenen Lohnkosten, sondern ist die gesunkene Auflage!

Es hat sowohl die Anzahl der Sammler stetig abgenommen als auch die Bereitschaft der verbliebenen, regelmäßig Kataloge zu kaufen.

Mit dem Fehlen von Preissteigerungen entfiel schließlich ein wesentliches Motiv für die Anschaffung neuer Kataloge.

Bei Druckerzeugnissen sind die wesentlichen Kosten fix, d.h., sie sind auflagenunabhängig. Sinkende Auflagen bedingen also deren Verteilung auf weniger Produkte.

Der Verlag gerät dadurch in den Teufelskreis, bei nachlassendem Absatz die Preise erhöhen zu müssen mit der Folge noch geringerer Nachfrage.

Um das Geschäftsmodell der Herausgabe von Briefmarkenkatalogen trotz dieser Entwicklung über die Zeit zu retten, bedarf es sehr kreativer Lösungen.
 
BeNeLuxFux Am: 06.11.2020 12:34:37 Gelesen: 17933# 29 @  
Hallo,

ich würde es begrüßen, wenn der Verlag dann auch den Weg kreativer Lösungen einschlägt. Das kann meinetwegen ein frei wählbarer Jahresnachtrag für bestimmte Länder im Print-on-Demand sein, oder ein Abomodell für den MOK, der auch eine monatliche Abrechnung zulässt. Irgendwie sträube ich mich dagegen, auf einen Schlag 200,- € für den Online-Zugriff zu zahlen, hätte aber kein Problem damit monatlich 20,- € dafür aufzubringen. Das Ganze dann noch als auch offline verfügbare App wäre meines Erachtens nach zeitgemäß.

Grüße, Stefan
 
drmoeller_neuss Am: 06.11.2020 13:01:44 Gelesen: 17908# 30 @  
"Die Kataloge sind ständig teurer geworden, aber auch immer umfangreicher und besser" - teurer und unfangreicher, das stimmt, "besser", da muss ich widersprechen. Zu meiner Jugendzeit konnte man sich auf die Katalogpreise halbwegs verlassen, der Handel hat irgendwo zwischen 80-90% verkauft, von privat an privat lief um 50% Michel. Tauschen auf "Michel-Basis" war problemlos möglich, das hat selbst bei Frankaturware noch funktioniert.

Heute muss man zu "Ausgleichsfaktoren" greifen, teilweise Faktoren zwei oder drei. Wer tauscht China 1:1 gegen bessere "Deutsches Reich"? Und wer Frankaturware gegen nicht frankaturgültige Marken auf Michel-Basis tauscht, macht unweigerlich einen erheblichen Verlust.

Natürlich gibt es eine Spanne bei der Qualität, aber bei modernen Marken kann es nicht sein, dass selbst 10% Michel schon überteuert sind. Ich habe in den letzten Jahren schon häufiger Posten für unter 1% Michel-Katalogpreis erworben. Der Katalog hat eine wesentliche Funktion verloren: die Information über den Handelswert einer bestimmten Briefmarke.

Diese Information hole ich mir über andere Kanäle, neben der Marktbeobachtung suche ich gezielt auf ebay nach "verkauften Artikeln", wohl wissend, dass diese Preise auch schon optimistisch sind, da viele Artikel gar nicht verkauft werden.

Der Schwaneberger Verlag steht in einem Dilemma, dass er seine Mannschaft und seine Geschäftstätigkeit finanzieren muss. Früher waren die Deutschland-Kataloge ein Selbstläufer, mit einer Viertelmillion Auflage haben die Standard-Kataloge den Verlag finanziert, so dass man sich über den Deckungsbeitrag des ein oder anderen "exotischen" Kataloges keine Gedanken machen musste.

Seit ein paar Jahren fährt der Verlag eine andere Strategie und lässt sich die Aktualität sehr gut bezahlen. Damit werden die Händler angesprochen, die aus Gründen der Rechtssicherheit auf den neusten Katalog angewiesen sind. Sammler bekommen die vorherige Auflage aus dem gleichen Verlag zum "Schnäppchenpreis" angeboten. Seit Monaten schaltet der Schwaneberger Verlag in der Vebandszeitschrift "Philatelie" ganzseitige Anzeigen, in denen nagelneue Kataloge zum halben Preis angeboten werden. Betriebswirtschaftlich spricht man hier von "Kannibalismus". Es ist das gleiche wie der Bäcker, der sein Brot vom Vortag zum halben Preis anbietet, mit dem Erfolg, das niemand mehr frisches Brot kauft, denn jedes Brot ist nach wenigen Scheiben am nächsten Tag altbacken. Deswegen machen das nur wenige Bäcker, und verschenken übrig gebliebene Backwaren lieber an die Tafeln.

Ich möchte dem Verlag nicht unterstellen, dass man absichtlich eine höhere Auflage druckt, um nach einem Jahr mit dem halben Verkaufspreis immer noch einen akzeptablen Deckungsbeitrag zu erwirtschaften. In der Textil- und Mode-Branche ist das gang und gebe, ich habe es in Asien selbst erlebt, wie "Sommerschlussverkaufsware" produziert wurde, ganz praktisch, mit bereits eingenähten Etiketten "Sale" und durchgestrichenen Preisen.

Solange der Handel das Spielchen des Schwaneberger Verlages mitmacht, ist alles in Butter. Ich kenne aber auch einige Händler, die keine neuen Kataloge mehr kaufen. Bei einem Handelswert der meisten Briefmarken unter 10% spielen geringe Preisänderungen keine Rolle. Früher ging die Rechnung für viele kleine Händler auf, die nach einem Jahr ihre gebrauchten Kataloge mit einem Abschlag von einem Drittel an ihre Kunden verkauft haben. Das kann natürlich nicht mehr funktionieren, wenn der Verlag nagelneue Kataloge nach einem Jahr in Konkurrenz zum halben Preis anbietet.

Der Verlag kann gegen den allgemeinen Rückgang in der Philatelie nichts machen. Um zu überleben, muss er die Kosten senken. Ich würde die Neuheitenkatalogisierung auf die wichtigsten Sammelgebiete beschränken und im Übersee-Bereich mit anderen Katalogherstellern zusammenarbeiten.

Sammlern, denen die Kataloge zu teuer sind, kann man nur empfehlen, ältere Kataloge zu erwerben. Der Schwaneberger Verlag macht es einfach, und bietet Kataloge aus der vorletzten Auflage zum halben Preis an, ohne das Risiko eine abgegraptschte, klibbrige Schwarte von privat zu erwerben.
 
Baber Am: 06.11.2020 13:41:16 Gelesen: 17876# 31 @  
Als ich vor Jahren einmal geschrieben habe, man sollte doch etwas gegen die Ausgabenflut unternehmen und beim Bund die unseligen Doppelausgaben nass und selbstklebend beenden, habe ich nur hämische Kommentare bekommen nach dem Motto „lass doch jeden sammeln was er will.“.

Aber alles im Leben hat seinen Preis. Wenn Michel diese Ausgabenflut in allen Varianten katalogisieren soll, steigen Aufwand und Kosten. Bald wird man auch den Deutschland Spezial nach 1945 teilen müssen.

Da die Ausgabenflut aber immer mehr Sammler vom Neuheiten Sammeln abschreckt, kaufen sie auch immer weniger die neuen Kataloge. Eigentlich müsste auch der Michel Verlag ein Interesse an der Begrenzung der Neuheitenflut haben.

Gruß
Bernd
 
Francysk Skaryna Am: 06.11.2020 13:59:44 Gelesen: 17857# 32 @  
Moin,

von den gestiegenen Lohnkosten ist die Inflation abzurechen. Das geht ja nicht Brutto für Netto in die Taschen der Arbeitnehmer. Und auch hier ist anzumerken, dass die Einkommenssteigerungen doch recht unterschiedlich ausfallen. Der Einkommenszuwachs einzelner Berufsgruppen verdient zum Teil das Wort nicht. Es ist eben auch eine Frage der Perspektive.

In der Standardversion bekomme ich alle Michel - Länderkataloge für 165,50 Euro online. Der Deutschland - Katalog kostet zusammen mit dem Set Europa - Kataloge bereits 308,80 Euro - also gut das doppelte. Es erscheint unwahrscheinlich, dass sich die Kostensteigerung mit dem redaktionellen Aufwand begründet. Die Druckkosten machen etwa 1/6 des Gesamtpreises aus. Jetzt interessiert mich, wie sich der Rest der Preissteigerung zusammensetzt.

@ drmoeller_neuss [#30]

Es ist das gleiche wie der Bäcker, der sein Brot vom Vortag zum halben Preis anbietet ... . Deswegen machen das nur wenige Bäcker, und verschenken übrig gebliebene Backwaren lieber an die Tafeln.

Würde der Michel seine Kataloge vom Vorjahr an die Jugendgruppen verschenken, wäre die Kritik wohl verhaltener.

Gruss
 
Holzinger Am: 06.11.2020 14:59:24 Gelesen: 17804# 33 @  
Es gäbe eine Alternative (zumindest für Europa und speziell Deutschland) für die, den Papierkatalog möchten:

- Deutschland sinnvoll in Gebiete zerlegen/bzw. zusammen zu fassen (Nicht jeder braucht alles als Katalog)

- Aus diesen Katalogteilen einen jeweiligen "Grundkatalog" in hoher (Bild-)-Qualität ohne Preise anbieten - dafür aber mit sinnvollen Zusatzhinweisen, der alle 5 oder xx Jahre komplett neu erscheinen kann

- Deutschland bzw. Europa als Neuheiten 1 jährlich für die die es wollen

- Nur Preise (Mi-Nr. incl. der üblichen Preisspalten) in einer einfachen Ausgabe, die 1x jährlich für die, die es wollen, erscheint. Damit sind auch rückwirkende Ausgaben mit den Preisveränderungen abgedeckt. Evtl. mit 1 oder 2 Seiten Zusatzhinweisen, sofern es prinzipiell neue rückwirkende "Ausgabenkorrekturen/-Ergänzungen o.ä." gibt.

- Man könnte das Ganze auch als "Loseblatt-Ausgabe" realisieren. Das ist aber wohl nicht so beliebt, weil man jährlich die Veränderungen/Ergänzungen "nacharbeiten" muß.

Alle diese Varianten können dann zu einem Nachschlagewerk werden, was auch - um Tendenzen zu erkennen - aufgehoben werden könnte.
 
Koban Am: 06.11.2020 16:36:03 Gelesen: 17740# 34 @  
Wer soll denn neue Kataloge kaufen? Der Regelfall scheint mir, daß keine inhaltliche Bearbeitung stattfindet, weshalb da (vom gewerblichen Bereich abgesehen) nur Neuheitensammler übrig bleiben. Welcher Sammler aber sammelt noch Neuheiten? Früher der Regelfall, heutzutage eher eine exotische Ausnahme.
Stichwort Ausgabepraxis der Post, die Verunstaltungen in den Briefzentren, usw..

Französische Kataloge, wie z.Bsp. der Yvert & Tellier, erfahren mit nahezu jeder Neuausgabe umfangreiche inhaltliche Verbesserungen, sind qualitativ vom Material her hochwertiger und kosten bei vergleichbarem Umfang lediglich ein Drittel.
Da ich mir weder vorstellen kann, daß in Frankreich Briefmarkenkataloge vom Staat subventioniert werden, noch wüsste daß es dort einen seit Jahren anhaltenden Boom gäbe, gehen die bisherigen Erklärungsversuche für die Preisgestaltung der Michel-Kataloge offenkundig fehl.

meint,
Koban
 
hesselbach Am: 06.11.2020 17:13:10 Gelesen: 17697# 35 @  
@ drmoeller_neuss [#30]

Kann ich nur zustimmen.

@ Holzinger [#33]

Sollte ich dann lieber nicht gleich in entsprechende Literatur investieren?

Investiere ich den gleichen Betrag jährlich für einzelne Veröffentlichungen bekomme ich doch im Laufe der Zeit eine fachlich gute Bibliothek zusammen, auch für Gebiete die ich nur am Rande mitsammele.
 
22028 Am: 06.11.2020 17:21:26 Gelesen: 17682# 36 @  
Leider wird halt alles teurer, hier mal die Bierpreisstatistik des Oktoberfest in München, wird deswegen dort weniger getrunken?


 
Frankenjogger Am: 06.11.2020 18:26:32 Gelesen: 17624# 37 @  
@ 22028 [#36]

Deiner Argumentation der Verteuerung widerspricht ja auch keiner. Aber der Verteuerungsrate der Michelkataloge folgend, würde die Maß Bier am Oktoberfest mittlerweile halt auch ca. 25 € kosten. Da würde ich gerne mal die Meinungen der Wies'n-Besucher hören.

Auf die entsprechende 50 €- Hochrechnung [#11] für den Friseurbesuch bist du auch nicht eingegangen, sondern bringst wieder eine normale Statistik für normale Preissteigerungen.

Der Argumentation kann ich so leider nicht folgen.

Gruß, Klemens
 
DL8AAM Am: 06.11.2020 18:54:56 Gelesen: 17590# 38 @  
Das primäre Problem ist halt, wie oben schon von einigen angesprochen, dass

a) die Zielgruppe immer kleiner wird und

b) die zu katalogisierende Menge immer umfangreicher wird.

Und je weniger Exemplare am Markt platzierbar sind, desto teuer wird das Einzelexemplar. Diese Entwicklung läuft parallel zur "normalen" Preiserhöhung. Die "normale" Preisentwicklung ist hier vermutlich sogar eher komplett sekundär. Extrem überzeichnet, wenn es nur noch einen Sammler gibt, der MICHEL aber noch immer den Anspruch hat, weltweit jede Briefmarkenausgabe zu erfassen, dann wird dieses eine Katalogexemplar ein paar Millionen kosten. Und nein, es sind eben nicht nur die Druckkosten, die die Kosten eines Katalog definiert.

Gruß
Thomas
 
22028 Am: 06.11.2020 18:56:12 Gelesen: 17588# 39 @  
@ Frankenjogger [#37]

Der Argumentation kann ich so leider nicht folgen.

Musst Du auch nicht.
 
drmoeller_neuss Am: 06.11.2020 19:07:05 Gelesen: 17581# 40 @  
@ DL8AAM [#38]

b) die zu katalogisierende Menge immer umfangreicher wird.

Das hat die Redaktion doch selbst in der Hand. Muss jede Agenturausgabe für jede Bananenrepublik fein säuberlich erfasst werden? Hier geht deutsche Gründlichkeit am Briefmarkenmarkt vorbei.

Man könnte auch bei Übersee auf SG oder Scott verweisen, und vielleicht selbst nur noch die Klassik oder Semi-Klassik bearbeiten.

Man könnte auch bei den japanischen Neuheiten schreiben 100 Yen = 1,60 EUR und auf eine Katalogisierung verzichten.

Letztendlich entscheidet der Markt. Und wenn es keine neuen Michel-Katalog mehr geben wird, kann ich das gut verkraften. Im schlimmsten Fall muss ich in einen Buchbinder investieren, der meinen zerfledderten Katalog wieder ordentlich leimt und bindet.
 
guy69 Am: 07.11.2020 06:07:31 Gelesen: 17448# 41 @  
Hallo zusammen

M.E. ein typisches Modell das auch in der Elektronikbranche anzutreffen ist (Handy, TV usw.). Ein neues Modell geht für einen ziemlich hoch angesetzten Preis an den Start. Dieser wird auch von einigen Gruppen bewiligt (Neuheitensammler, Vereine, Berufsphilatelisten, Wissensvorsprüngler usw.). Hier wird ersteinmal Geld eingespielt um die Herstellungskosten und Entwicklungskosten des Produktes abzudecken.

Danach sinkt das Preisniveau um laufenden Kosten und Gewinne zu erzielen.

Angenehmer Nebeneffekt der Vermarktung ist die Bewerbung zum ursprünglichen Preis. M.E. ist nach einem Jahr (ca. 50-60 Prozent Preis) die Gewinnmarche immer noch da.

Wer kann sollte also abwarten. Ob beim Handy oder TV oder eben bei einem brandaktuellem Briefmarkenkatalog.
 
Altsax Am: 07.11.2020 10:43:00 Gelesen: 17356# 42 @  
@ guy69 [#41]

"M.E. ist nach einem Jahr (ca. 50-60 Prozent Preis) die Gewinnmarche immer noch da."

Im Bundesanzeiger sind Bilanzen der Michel Verlag GmbH bisher nur bis einschließlich 2018 veröffentlicht.

Die Jahre 2017 und 2018 schlossen mit einem Verlust ab.

Das zum Thema "Gewinnmarge". Vom (bis zur Neuauflage) gebundenen Verkaufspreis dürften annähernd 50% aus Steuern und Marge für den Handel bestehen.
 
guy69 Am: 07.11.2020 11:15:47 Gelesen: 17339# 43 @  
@ Johannes2 [#42]

Bundesanzeiger. Null aussagekräftig? Zitier bitte mal woher die Verluste kommen.
 
Dorianus Am: 07.11.2020 11:55:35 Gelesen: 17310# 44 @  
Meines Erachtens nutzt der Schwaneberger-Verlag verdientermaßen eine Marktposition aus, die er sich selbst erarbeitet hat. Der Michel-Katalog ist seit Jahrzehnten das deutsche Standardwerk und gewinnt immer wieder viel internationale Anerkennung. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich auch Scott, Stanley Gibbons, Yvert, Domfil und Sassone genutzt und bin doch immer wieder beim Michel gelandet.

Die Nutzung der einzelnen Angebote hängt für mich von der eigenen Sammler-Situation ab. Sammle ich spezialisiert deutsche Gebiete oder den beliebten deutschsprachigen Raum komme ich um diese Kataloge wohl nicht rum. Kommen europäische und überseeische Gebiete hinzu wird es anders - da sind schnell 6 oder mehr Kataloge erforderlich.

Ich für meinen Teil sammle keine aktuellen Markenausgaben. Das macht es recht einfach. Ich habe mir bei der Euro-Umstellung die damals gültigen 4 Europa-Kataloge und 10 Übersee-Kataloge "angetan". Das waren an die 1.000 Euro. Alle fünf Jahre kommt nun der Deutschland-Spezial (immer in der Version des Vorjahres) hinzu. Der Preisfindung wegen unterhalte ich das Standard-Online-Abo zu ca. 140 Euro p.A. Damit bin ich, wenn man die letzten 20 Jahre umlegt, bei Kosten/Investitionen von ca. 200 Euro p.A. bzw. 16 im Monat. Das ist nicht wenig - aber für mich akzeptabel. Es ist zugegeben meine individuelle Lösung. Alternativ hätte ich die Ausleihe im Verein und in meiner Stadtbücherei, die zum Glück auch ganz gut bestückt ist.

Kosten für Fachliteratur, Mitgliedschaften und Prüfungen sind nicht in der Sammlung zu reflektieren - rechnen sich nicht in monitärem Aspekt - aber ich finde man sollte nicht an der falschen Ecke sparen. Lieber eine Lücke mehr in der Sammlung (davon gibt es i.d.R. eh genug).

In jedem Fall danke ich Herrn Hohenester und seinen Kollegen für deren Mühe und Fachwissen, ohne die meine Sammlung nicht entstanden wäre. Mir täte es leid, wenn die hochwertigen Druckausgaben wegen der durch geringe Auflagen bedingten Preise vom Markt verschwinden würden.

So, das war mein Wort zum Wochenende - mir ist klar, das man es auch anders sehen kann.
 
tomato Am: 07.11.2020 12:52:25 Gelesen: 17277# 45 @  
Die MICHEL-Kataloge haben Tradition und wird es auch weiterhin geben. Wenn man sich die Händlerlisten und Aktionskataloge an sieht geht es zu 99,99 % hier in Deutschland immer nach dem MICHEL-Katalog. Und daran wird sich auch weiterhin nichts ändern.

Dass die Kataloge vom MICHEL teurer werden hat sicher auch mit den gesunkenen Verkaufszahlen zu tun. Denn je weniger Sammler den MICHEL kaufen, desto teurer dürfte er werden.

Gruß Thomas
 
Francysk Skaryna Am: 07.11.2020 17:47:40 Gelesen: 17169# 46 @  
@ Holzinger [#33]

Moin,

Man könnte das Ganze auch als "Loseblatt-Ausgabe" realisieren. Das ist aber wohl nicht so beliebt, weil man jährlich die Veränderungen/Ergänzungen "nacharbeiten" muß.

Es gibt sicher nicht wenige, die ihre Michel - Rundschau nach der Lektüre fleddern und die Nachträge als Katalogergänzung nutzen. Der Verlag stellte vor einiger Zeit im Rahmen einer Umfrage auch eine gezielte Frage in diese Richtung.

Gruss
 
christel Am: 09.11.2020 11:59:32 Gelesen: 16959# 47 @  
Hallo in die Runde,

ich habe den Michel Briefe 2020/2021 Band 1 geschenkt bekommen. Er ist eben gerade per Päckchen eingetroffen.

Schöne Hardcover Ausführung, genau passend zum diesjährigen Spezial.

Wer also ein, zwei, drei Angaben haben möchte, sollte mir gerne eine Email schreiben. Ich antworte euch dann gerne. Bitte fragt mich möglichst nicht nach Kopien ganzer Kapitel, ich denke da spielt das Urheberrecht nicht mit.

Euch allen einen schönen Tag. Bleibt oder werdet alle gesund.

"Christel"
 
Philakalle Am: 09.11.2020 19:04:14 Gelesen: 16784# 48 @  
Und es kommt noch schlimmer, nicht nur, daß diese Kataloge teurer geworden sind. Es werden Kataloge gedruckt, deren gesamter Inhalt schon in anderen Katalogen enthalten ist.

Ich hatte mir vor kurzem einen Katalog Plattenfehler des Deutschen Reiches gekauft. Preis ca. über 25 €. Man kann ja nicht vorher reinschauen. Umso größer mein Erstaunen, daß es dieselben Plattenfehler wie in meinem Deutschland Spezial Band 1 waren.

Nach einer Veröffentlichung in meinem Tauschkreis kam eine Rückantwort, daß es beim Bund-Katalog (Deutschland Spezial Band 2) genauso ist. So werden Kunden verärgert.

Einen coronafreien Tag wünscht Philakalle
 
BeNeLuxFux Am: 09.11.2020 19:19:05 Gelesen: 16773# 49 @  
@ Philakalle [#48]

Diese inhaltliche Ausdifferenzierung finde ich widerum gut. Nicht jeder braucht den Deutschland-Spezial, und so ist es doch gut, dass man sich frei nach Interessenlage auch die passenden Kataloge zulegen kann. Die jeweiligen Kataloge zu den Kolonien und Besitzungen Großbritanniens, Frankreichs oder europäischer Länder blasen ja ins gleiche Horn.

Grüße, Stefan
 
al-lu Am: 09.11.2020 19:34:08 Gelesen: 16756# 50 @  
Die Alternative liegt auf der Hand: Mitglied in einem örtlichen Sammlerverein werden.

Grüße Albrecht
 

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