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Thema: Deutsche Lokalausgaben 1945 Spremberg Fälschungen
Das Thema hat 44 Beiträge:
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wessi1111 Am: 15.10.2019 03:08:17 Gelesen: 23932# 1 @  
Hallo zusammen,

ich habe heute zwei Ebay-Auktionen mit Fälschungen gefunden und möchte (und werde) diese an die Bundesstelle Fälschungsbekämpfung melden. Es ist aber gar nicht so einfach, den richtigen Empfänger zu finden. Ich erinnerte mich, hier im Forum von einem Watchdog gelesen zu haben. Bei der Suche findet man dann die E-Mail Adresse ebay.watchdog@gmail.com . Schon merkwürdig, dass das eine Google E-Mail Adresse ist, wenn es angeblich an den BDPh geht, die haben eigene E-Mail Adressen @bdph.de. Wenn ich auf der Homepage http://www.bdph.de nach "Watchdog" suche - kein Treffer. In sämtlichen Untermenüpunkten kein Hinweis darauf, ich hätte es zuerst im Menü Service vermutet. Wenn man nach "Fälschungsbekämpfung" sucht, bekommt man hauptsächlich Treffer aus den aktuellen Meldungen, jedoch kein eigenes Thema zu sehen, merkwürdig.

So, nun zu den Auktionen:

Erste Auktion Nr. 123938469683: https://www.ebay.de/itm/Spremberg-Michel-Nr-11-mit-Plattenfehler-XIII-gestempelt/123938469683?hash=item1cdb4ef733:g:s2QAAOSweIddouuo




Angeboten wird laut Beschreibung eine Spremberg 11 XIII, das ist aber eine rechts liegende 8. Gezeigt wird jedoch eine links liegende 8, Michel Nr. 5I. Die im Michelkatalog verzeichnete Nr. 11 XIV gibt es nicht, den Nachweis habe ich in einem Artikel im Rundbrief 84 (Februar 2018) der Arge Deutsche Notmaßnahmen ab 1945 e.V. geführt.

Eine echte 5I sieht so aus:



Es gibt keine Spremberger Marken mit rechts anhängendem Leerfeld, also Ganzfälschung.

Zweite Auktion Nr. 123938481928: https://www.ebay.de/itm/Spremberg-Michel-Nr-1-6-gestempelt/123938481928?hash=item1cdb4f2708:g:xpAAAOSw50BdoJnz




Den Stempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben m gibt es auf Spremberger Marken nicht auf Bedarfsbriefen, auch auf Sammlerbriefen habe ich ihn noch nie gesehen.

Der echte m-Stempel sieht so aus:



Der einzige Beleg mit m-Stempel, den ich habe, ist dieser hier:



Der Beleg kam mir mangels weiterer Belege mit m-Stempel schon immer dubios vor, und wenn man sich den Stempel auf der oben genannten ersten Auktion anschaut, weiß ich auch warum, wahrscheinlich von demselben Fälscher. Die Fa. Anna Schmidt war damals ein Spremberger Briefmarkenhändler, von dem es auch viele unverdächtige Belege gibt.

[Beitrag redaktionell verschoben aus dem Thema "Fälschungsbekämpfung: Anbieter bei Ebay auf Dummenfang"]
 
wessi1111 Am: 26.10.2019 05:36:11 Gelesen: 23467# 2 @  
Hallo zusammen,

in der aktuellen Rauhut-Auktion am 16.11.2019 werden wieder zwei Briefe der Spremberg-Vorläufer angeboten, wie sie mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder auftauchen.

Es handelt sich um die Lose 3529 (ohne Abbildung) und 3530 mit folgender Abbildung:



Beschreibung der Loses 3530 Michel Nr. IV, Los 3529 entsprechend ein Einzelstück Michel Nr. IV:

Spremberg, Gebührenzettel-Vorläufer 8 Pfg. im Dreierstreifen auf "gemachtem" Sammlerbeleg mit Stempel von Spremberg, 3.11.45, siehe hierzu Notiz im Mi.-Spezial

Im Michel Deutschland-Spezial 2013 (mein neuster, Formulierung aber seit 1995 unverändert) steht:

Michel Nr. II und IV sollen nach Feststellung der Zentralverwaltung existieren, lagen bisher aber nur auf gefälschten oder zweifelhaften Belegen vor. Die große Mehrheit der auf dem Markt befindlichen Belege ist gefälscht oder fraglich. Weiterhin wird auf einen Artikel des ehemaligen BPP-Prüfers Arenz von 1990 verwiesen.

Folgende Fragen stelle ich mir dazu:

Was unterscheidet einen gefälschten von einem zweifelhaften Beleg? Ist die Formulierung im Michelkatalog absichtlich so schwammig, dass ein Anbieter sagen kann, es ist ja keine Fälschung, sondern nur ein zweifelhaftes Stück, oder halt ein "gemachter" Sammlerbeleg. Welcher zweifelhafte oder fragliche Beleg könnte denn echt sein?

Herr Arenz kommt in seinem Artikel zum Schluss, dass es keine echten Belege der oben abgebildeten Art gibt und bat auch um Informationen zum Nachweis des Gegenteils. In den seitdem vergangenen fast 30 Jahren gab es keine Veröffentlichung, die irgendwelche Hinweise auf echte Stücke dieser Art ergeben hätte bzw. ein Auktionsangebot mit Attest. Die Anbieter solcher Machwerke wissen schon, warum sie diese nicht prüfen lassen oder gibt es einen Grund, auf den wesentlich höheren Ertrag eines Beleges mit Attest zu verzichten? Warum sind wohl im Michelkatalog keine Preise für die Nr. II und IV angegeben?

Gruß
Wessi

[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Realauktionen: Dokumentation von Fälschungen und unzulässigen Angeboten", da es hier leichter zu finden und zu beantworten ist]
 
wessi1111 Am: 29.10.2019 19:23:34 Gelesen: 23270# 3 @  
@ wessi1111 [#1]

Ich möchte meine Aussage Die Fa. Anna Schmidt war damals ein Spremberger Briefmarkenhändler, von dem es auch viele unverdächtige Belege gibt noch etwas präzisieren, damit es keine Unklarheiten gibt.

Der gezeigt Brief ist KEIN Anna-Schmidt-Brief, es ist eine Fälschung, bei dem der Fälscher einen tatsächlich existierenden Anna-Schmidt Brief als Vorlage genommen hat und bei dem Stempel + Absender wohl aufkopiert worden sind.

Alle weiteren mir bekannten Anna-Schmidt-Briefe sind, soweit ich das beurteilen kann, echt.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 02.11.2019 00:30:18 Gelesen: 23181# 4 @  
@ wessi1111 [#1]

Hallo Zusammen,

vom gleichen Ebay-Anbieter ein "Briefstück", den Machwerken aus [#2] nachempfunden.



Was fällt auf ?

1. Bei den Nachkriegsfälschungen wurde immer ein roter Gebühr Bezahlt Stempel verwendet, der hier verwendete violette weicht von diesem ab

2. Das Format der Marke ist sowohl bei den echten Marken als auch bei den Nachkriegsfälschungen immer rechteckig, nicht (fast) quadratisch

3. Die nicht abgestempelte Marke soll wohl für den Käufer der rettende Strohhalm sein, dass das Stück doch echt sein kann.

Fazit:

Wahrscheinlich frisch produzierte Fälschung.

Wer nach dem Lesen der Sätze "Echtheit ist nicht bestimmt. Daher als Fälschung angeboten." immer noch bietet, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 02.11.2019 00:50:51 Gelesen: 23178# 5 @  
@ wessi1111 [#4]

Hallo zusammen,

eine weitere Fälschung des gleichen Anbieters:



eBay 123954436158

Eine echte sieht so aus:



Was fällt auf?

1. Da im Michel-Katalog nicht angegeben ist, ob die 5 links- oder rechtsliegend ist, hat der Fälscher wohl danebengetippt.

2. Gleiches Stempeldatum wie in [#1]

Ich habe die Michelredaktion schon angeschrieben mit der Bitte, die Lage der Ziffer im Text anzugeben, wenn sie schon auf eine Abbildung verzichten, mal sehen, ob ich eine Antwort erhalte.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 02.11.2019 01:16:02 Gelesen: 23175# 6 @  
@ wessi1111 [#5]

Hallo zusammen,

aller guten Dinge sind drei, das macht bei drei Angeboten von Spremberger Marken 100% Fälschungen:



eBay 123954435403

In einer bereits beendeten Auktion wurden diese hier angeboten, zur Abwechslung links mit breitem Rand.



Das fällt auf:

1. Es gibt keine Spremberg 23/24 mit breitem Rand.

2. Der Stempel vom -6.5.46-12 (l) ist falsch. der Punkt hinter der 6 fehlt und die Buchstaben weichen teilweise ab

Ein echter Stempel sieht so aus, Absender Zirkenbach (Halle):



Und auch zwei Tage später war der Punkt hinter der 6 immer noch da:



Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 02.11.2019 01:25:44 Gelesen: 23174# 7 @  
@ wessi1111 [#6]

Hallo zusammen,

aus der gleichen Quelle wie im vorherigen Beitrag, bloß diesmal ein anderer Anbieter und die gezähnte Variante:

Damit der Versand kostenlos bleiben kann, wird dann gleich mal der Startpreis etwas höher angesetzt.



eBay 113939980215

Was fällt auf ?

1. Gleicher falscher Stempel wie im vorigen Beitrag.

2. Da hat sich wohl ein internationales Team für die Vermarktung gebildet.

Gruß
Wessi
 
Lars Boettger Am: 02.11.2019 14:46:16 Gelesen: 23131# 8 @  
@ wessi1111 [#1]

Es ist aber gar nicht so einfach, den richtigen Empfänger zu finden. Ich erinnerte mich, hier im Forum von einem Watchdog gelesen zu haben. Bei der Suche findet man dann die E-Mail Adresse ebay.watchdog@gmail.com . Schon merkwürdig, dass das eine Google E-Mail Adresse ist, wenn es angeblich an den BDPh geht, die haben eigene E-Mail Adressen @bdph.de. Wenn ich auf der Homepage http://www.bdph.de nach "Watchdog" suche - kein Treffer. In sämtlichen Untermenüpunkten kein Hinweis darauf, ich hätte es zuerst im Menü Service vermutet. Wenn man nach "Fälschungsbekämpfung" sucht, bekommt man hauptsächlich Treffer aus den aktuellen Meldungen, jedoch kein eigenes Thema zu sehen, merkwürdig.

Erst einmal vielen Dank für die Meldungen. Die Angebote wurden von mir an Ebay mit der Bitte um Löschung weitergereicht. Der von Dir genannte Anbieter hat noch jede Menge weiteres Material im Angebot, das sehr verdächtig aussieht.

Nun zu Deiner Aussage: Warum eine Google E-Mail Adresse? Wenn man es weiß, warum die Adresse damals eingerichtet wurde, ist alles logisch:

- Speicherplatz: In 2007 wurde diese Adresse eingerichtet. Seitdem laufen die meisten Fälschungsmeldungen über das Email-Konto. Mit den etwa dreissigtausend Emails ist der Speicherplatz nur mit etwa 20% gefüllt. Gelöscht wurde bisher nur Spam.

- Zugriff: Neben mir haben bzw. hatten noch vier andere Sammler Zugriff auf das Gmail-Konto. Übrigens alles Mitglieder bei den "philaseiten". Dieser Zugriff lässt sich leicht einrichten.

- BDPh: Der BDPh hat ab 2006 eine direkte Verbindung mit Ebay. Der Betreuer der Meldung kann, aber muss nicht BDPh-Vorstand bzw. Bundesstellenleiter sein. Von daher drängte sich eine @bdph.de-Email-Adresse nicht auf.

Die Meldungen gehen seit 12 Jahren auf dem Konto ein. Für einen Wechsel der Email-Adresse besteht keine Notwendigkeit.
 
wessi1111 Am: 02.11.2019 21:19:51 Gelesen: 23078# 9 @  
@ Lars Boettger [#8]

Erst einmal vielen Dank für die Meldungen. Die Angebote wurden von mir an Ebay mit der Bitte um Löschung weitergereicht. Der von Dir genannte Anbieter hat noch jede Menge weiteres Material im Angebot, das sehr verdächtig aussieht.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 04.11.2019 00:42:50 Gelesen: 23008# 10 @  
@ wessi1111 [#1]

Der Ebay-Anbieter aus Beitrag [#1] ist weiter aktiv. Nachdem einige Angebote gelöscht wurden, bietet er die wieder mit dem Zusatztext:

Da die Marke nicht geprüft ist biete ich sie gemäß Ebay-Bedingungen als Reproduktion an. an. Es finden sich auch wieder Bieter, die gerne Fälschungen kaufen.

Zusätzlich gibt es auch neue Angebote:

Michel-Nr. 1-6:



Es wird der gleiche falsche Stempel wie im Beitrag #1 verwendet.

Michel-Nr. 23/24A:





Es wird der gleiche falsche Stempel verwendet wie in den Beiträgen [#6] und [#7] gezeigt.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 27.11.2019 04:32:25 Gelesen: 22581# 11 @  
Hallo zusammen,

bei den beiden Angeboten auf Ebay sind nicht die Marken gefälscht, sondern die Beschreibung:

Lokal Spremberg 15/16 B (wohl beschnittene A) Briefstück Urmarke geprüft









Wenn man die Marken mit einem Grafikprogramm auf einen gezähnten Bogen legt, erkennt man dass sie kleiner als eine gezähnte Marke sind.

Eine gezähnte Spremberg 15A/16A mit abgeschnittenen Zähnen kann keine 15B/16B sein, sondern ist eine eigentlich wertlose, aber echte 15A/16A ohne Zähne. Der Verkäufer geht hier mal wieder auf Dummenfang, nach dem Motto "könnte ja doch eine echte 15B/16B sein", denn wenn er selbst davon überzeugt wäre, würde er sie prüfen lassen und mit Attest einstellen.

Dazu kommt noch, dass bei Echtheit "Reproduktion" ausgewählt ist und dann in der Beschreibung von Fälschung die Rede ist. Und natürlich fehlt auch die von Ebay in den Richtlinien geforderte Kennzeichnung der Abbildungen als Reproduktion.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 27.11.2019 05:14:52 Gelesen: 22577# 12 @  
@ wessi1111 [#11]

Hallo zusammen,

vom gleichen Anbieter wie im vorigen Beitrag zwei der bekannten Machwerke/Fälschungen der Vorläufer I-V mit dem gleichen Durcheinander von Reproduktion/Fälschung in der Beschreibung.





Für diese "Belege" gilt das gleiche wie schon in [#2] geschrieben. Es gibt von den Vorläufern von Spremberg keine echten Belege mit diesem roten Gebühr-Bezahlt Stempel.

Ich schreibe extra diesem, da es von 1945 auch einen anderen zeitgerechten Typ mit roter Stempelfarbe gibt:



Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 30.04.2020 18:25:58 Gelesen: 21519# 13 @  
@ wessi1111 [#6]

Hallo zusammen,

da ich gerade dabei bin, die Stempel in die Stempeldatenbank einzugeben, hier noch die Rückseiten der in [#6] gezeigten Belege.



Ankunftsstempel von OFFENBURG (BADEN) (k) vom 13.5.1946



ohne Ankunftsstempel, auf Grund der R-Nummer aber zeitgerecht.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 03.05.2020 19:20:58 Gelesen: 21408# 14 @  
@ wessi1111 [#2]

Hallo zusammen,

in der aktuellen Rauhut & Kruschel-Auktion vom 30.4.2020 wurde auch der in @ [#2] gezeigte Beleg wieder angeboten und nicht verkauft (Ausrufpreis 130 EUR). Die Nachfrage nach solchen Belegen scheint sich wohl in engen Grenzen zu halten.

Weiterhin wurde folgender Beleg mit der Losnummer 4311 angeboten (Ausrufpreis 80 EUR):



Beschreibung des Loses: Spremberg, Gebührenzettel-Vorläufer 8 Pfg. auf "gemachtem" Sammlerbeleg mit Stempel vom 3.11.45, siehe hierzu Notiz im Mi.-Spezial

In @ wessi1111 [#2] habe ich dazu folgendes augeführt:

Im Michel Deutschland-Spezial 2013 (mein neuster, Formulierung aber seit 1995 unverändert) steht:

Michel Nr. II und IV sollen nach Feststellung der Zentralverwaltung existieren, lagen bisher aber nur auf gefälschten oder zweifelhaften Belegen vor. Die große Mehrheit der auf dem Markt befindlichen Belege ist gefälscht oder fraglich. Weiterhin wird auf einen Artikel des ehemaligen BPP-Prüfers Arenz von 1990 verwiesen.

Folgende Fragen stelle ich mir dazu:

Was unterscheidet einen gefälschten von einem zweifelhaften Beleg? Ist die Formulierung im Michelkatalog absichtlich so schwammig, dass ein Anbieter sagen kann, es ist ja keine Fälschung, sondern nur ein zweifelhaftes Stück, oder halt ein "gemachter" Sammlerbeleg. Welcher zweifelhafte oder fragliche Beleg könnte denn echt sein?


Hiermit beantworte ich mir diese Frage selbst. Eine Fälschung ist einfach eine Fälschung, egal ob man die Belege als "fraglich, dubios, Mache oder gemachte Sammlerbelege" bezeichnet.

Diese Einsicht hat sich jetzt auch beim Schwaneberger Verlag durchgesetzt und die 1995 bewusst schwammige Formulierung wurde im aktuellen Katalog 2020 geändert in:

Michel Nr. II und IV sollen nach Feststellung der Zentralverwaltung existieren, lagen bisher aber nur auf gefälschten Belegen vor.

Das sagt aus, dass alle bisher mit blumigen Worten umschriebenen Belege nur noch als Fälschungen angeboten werden können. Es sagt aber auch aus, dass es durchaus auch echte Belege mit den Michel-Nr. II und IV geben kann, bisher ist aber noch keiner aufgetaucht.

Weiterhin gibt es ja auch noch gleichartige Fälschungen wie oben abgebildet der Mi.-Nr. I, III, und V, beispielhaft in @ [#12] gezeigt.

Bisher stand im Michel-Katalog:

Achtung! Die große Mehrheit der auf dem Markt befindlichen Belege ist gefälscht oder fraglich! Zettel mit wesentlich kleineren Formaten (Breite unter 11 mm, Höhe unter 8 mm), meist voll abgestempelt, sollten nur mit neuerer Prüfung akzeptiert werden.

Im Katalog 2020 wurde die Formulierung geändert in:

Achtung! Die große Mehrheit der auf dem Markt befindlichen Belege ist gefälscht! Zettel mit wesentlich kleineren Formaten (Breite 11 mm, Höhe 8 mm), meist voll abgestempelt, sind Fälschungen.

Auch hier sind Fälschungen zukünftig einfach nur Fälschungen und sonst nichts.

Mit dem Michelkatalog meine ich natürlich in allen Fällen den Michel Deutschland-Spezial.

Um diese Übersicht zu vervollständigen, möchte ich auch noch eine echten Beleg mit den Spremberger Vorläufern Mi-Nr. III zeigen.

Dr. Reinhard Fischer 173. Auktion vom 14.3.2020 (Zuschlag für 750 EUR):



Beschreibung des Loses: 6 (Pf) violett, Gebührenzettel im senkr. Paar als MeF auf Bedarfsbrief von "SPREMBERG (NIEDERLAUSITZ) i 6.11.45" nebst viol. Stempel "Gebühr bezahlt" nach Görlitz, Kuvert leichte Faltspuren

Diese echten Belege finden auch meistens einen Käufer.

Von allen drei in diesem Beitrag besprochenen Belegen wird bei Philasearch jeweils nur die Vorderseite gezeigt.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 26.05.2020 19:34:27 Gelesen: 21101# 15 @  
Hallo zusammen,

vom gleichen Anbieter wie in [1] werden auch ein paar Fälschungen von Spremberg angeboten.

eBay-Artikelnummer 274375883745:



Gleiche Merkmale wie in [#4] beschrieben:
Was fällt auf ?

1. Bei den Nachkriegsfälschungen wurde immer ein roter Gebühr Bezahlt Stempel verwendet, der hier verwendete violette weicht von diesem ab

2. Das Format der Marke ist sowohl bei den echten Marken als auch bei den Nachkriegsfälschungen immer rechteckig, nicht (fast) quadratisch

3. Die nicht abgestempelte Marke soll wohl für den Käufer der rettende Strohhalm sein, dass das Stück doch echt sein kann.

Fazit:

Wahrscheinlich frisch produzierte Fälschung.

In dem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass ich zwar alle falschen Tagesstempel in die Stempeldatenbank aufgenommen habe, nicht jedoch den falschen Gebühr bezahlt Stempel. Das werde ich bei Gelegenheit nachholen.

Ein echter Beleg ist in [#14] zu sehen.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=13385&CP=0&F=1 Beitrag #6
 
wessi1111 Am: 26.05.2020 19:58:32 Gelesen: 21093# 16 @  
Hallo zusammen,

vom gleichen Anbieter wie im vorigen Beitrag zwei Angebote mit Marken.

Artikelnummern eBay 274375884112 und eBay 274375884445:





Die Marken sind mit den bekannten Stempelfälschungen vom -4.1.46 und -6.5.46 entwertet.

Die Beschreibung erfolgte bereits in [#1], [#6], [#7] und [#10]

Kurz zusammengefasst:

Der m-Stempel auf den Lokalausgaben ist immer falsch. Der Stempel vom -6.5.46 weicht vom echten in mehreren Merkmalen ab.

Die beiden Stempelfälschungen sind in der Stempeldatenbank hinterlegt: [1] und [2].

Gruß
Wessi

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/306173
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/317915
 
wessi1111 Am: 02.06.2020 00:54:52 Gelesen: 20942# 17 @  
Hallo zusammen,

nachdem der Verkäufer der Angebote in [#15] und [#16] seine Machwerke nach einigen Löschungen selbst beendet hat, taucht wieder ein neues "Schätzchen" auf:



eBay 392822020421

Was fällt auf ?

1. Das Format der Gebührenzettel ist kleiner als bei den echten

2. Gebührenzettel sind voll abgestempelt

3. Bei Gebührenzetteln, die nur im Innendienst verwendet wurden, muss man erst einmal auf die Idee kommen, einen Blankobeleg zu fabrizieren

Fazit:

Der Beleg ist genauso falsch wie der in [#2] gezeigte.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 09.06.2020 18:34:58 Gelesen: 20771# 18 @  
Hallo zusammen,

diesmal ähnliche Fälschungen wie in [#17], aber ein neuer Verkäufer.




eBay 392830447864




eBay 392830448715

Was fällt auf ?

1. Alles, was bereits in [#17] geschrieben wurde.
2. Erstausgabe der Vorläufer ist der 1.11.1945. Somit ist die zweite Karte nicht nur eine Fälschung, sondern auch noch eine dumme Fälschung.

Ich war bisher immer der Meinung, dass die Artikelmerkmale zur Echtheit sich nicht ausblenden lassen.

Bei diesem Anbieter steht als Artikelmerkmal immer nur "EAN: Nicht zutreffend".

Gruß
Wessi

[Redaktionell ergänzt: Gewerblicher Anbieter jeweils Mark Hajunga]
 
wessi1111 Am: 22.06.2020 19:30:55 Gelesen: 20570# 19 @  
Hallo zusammen,

manchmal habe ich den Eindruck, dass manche Verkäufer meinen, alles, was mit S anfängt, muss Spremberg sein. Es passiert jedenfalls öfter, dass Marken von Straußberg oder Storkow als Spremberger Marken eingestellt werden.

eBay 174325352623




In dem Fall hat der Verkäufer auch übersehen, dass unter der Inschrift Stadt Storkow das Wort "COPY" steht. Da wird dann der Startpreis schon mal etwas höher angesetzt.

Gruß
Wessi
 

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