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Thema: (?) (30) (32) Österreich-Ungarn Monarchie - Marken und Belege bis 1899
Das Thema hat 39 Beiträge:
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Cantus Am: 15.04.2017 18:07:14 Gelesen: 15726# 1 @  
Im Februar 1867 wurde Ungarn als Köngreich vom Kaisertum Österreich getrennt. Als Folge entstand die Österreichisch-Ungarische Monarchie.

Die Österreichisch-Ungarische Monarchie war eine Realunion in der letzten Phase des Habsburgerreiches in Mittel- und Südosteuropa für den Zeitraum zwischen 1867 und 1918. Sie bestand nach dem Umbau des Kaisertums Österreich zu einem Staatenverband auf der Grundlage des österreichisch-ungarischen Ausgleiches vom 8. Juni 1867 (in Österreich am 21. Dezember 1867 verfassungsmäßig implementiert), bis zum 31. Oktober 1918 (Austritt Ungarns aus der Realunion).

Das kaiserliche Österreich wurde bis 1915 offiziell meist "die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder" genannt, inoffiziell hingegen in der Politiker- und Juristensprache nach dem Grenzfluss Leitha auch Cisleithanien. Das königliche Ungarn firmierte amtlich als "die Länder der heiligen ungarischen Stephanskrone" und dementsprechend auch als Transleithanien. Der Begriff Österreich als zusammenfassender Begriff für die cisleithanischen Länder wurde erst 1915 offiziell eingeführt.

Franz Joseph I. war formal das gemeinsame konstitutionelle Staatsoberhaupt (Personalunion), unter dessen Leitung sowohl die Außenpolitik, das gemeinsame Heer und die Kriegsmarine sowie die dazu nötigen Finanzen in den entsprechenden drei Reichs-, später k. u. k. Ministerien mit Sitz in Wien gemeinsam verwaltet wurden (Realunion):

K.u.k. Außenminister; Vorsitzender im gemeinsamen Ministerrat
k.u.k. Kriegsminister
Gemeinsamer Finanzminister

Alle anderen Angelegenheiten konnten Österreich und Ungarn von nun an getrennt regeln (es kam jedoch freiwillig zu einem gemeinsamen Währungs-, Wirtschafts- und Zollgebiet) [1].

Die Teilung in der Verwaltung des Postwesens erfolgte mit Übereinkommen vom 2.4.1867. Ab dem 1.Mai 1867 entstanden somit zwei getrennte Postverwaltungen, nämlich die österreichische und die ungarische, die fortan getrennte Postwertzeichen herausgaben. In der österreichischen Reichshälfte waren bis Ende November 1899 Briefmarken in Gebrauch, die weiterhin auf der Grundlage der Kreuzer-Währung herausgegeben worden waren. Die Michel-Redaktion fasst diesen Zeitraum unter den Katalognummern 35 bis 68 zusammen.

Im Jahr 1892 wurde der Gulden durch die Krone zu 100 Heller ersetzt. Der Umrechnungskurs lag bei zwei Kronen für einen Gulden Der Gulden durfte noch bis 1900 parallel zur Kronenwährung verwendet werden. Am 1.12.1899 erschienen erstmals Briefmarken in der neuen Währung.

Da es für die vorausgegangene rund zwanzigjährige Zeitspanne bis zur Herausgabe der ersten Marken in Heller-Währung noch reichlich Marken und Belege in Sammlerhand gibt, halte ich es für vertretbar, dafür ein eigenes Thema zu gründen und mit Leben zu erfüllen.

Parallel gab es natürich auch unterschiedlichste Ganzsachen, diese sollten aber getrennt vorgestellt werden, damit sie als Ganzsachen beschrieben und behandelt und nicht nur zur bloßen Darstellung irgendwelcher Portostufen oder lediglich als Untergrund irgendwelcher Abstemplungen missbraucht werden können. Passende Beispiele werden in Kürze von mir hochgeladen.

Heute zum Start nun ein Brief, der am 20.12.1875 vom Gemeindeamt von Hosterlitz, einem Ort in der südmährischen Region, über Misslitz nach Brünn geschickt worden war. Der Brief wurde rückseitig mit dem Stadtsiegel von Hosterlitz verschlossen. Als Frankatur diente eine Marke zu 5 Kreuzer der Ausgabe des Jahres 1867 in Form der Auflage von 1874 ff, feiner Druck, Mi. 37 II Type b.







Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreich-Ungarn
 
Arge-Ungarn Am: 03.06.2017 23:07:45 Gelesen: 15608# 2 @  
In Ungarn wurde die erschienen mit sogenannten "Turul"-Ausgabe am 1.1.1900 die ersten Marken in der neuen Währung "Filler" und "Korona".

Die vorherigen Kreuzer-Marken konnten bis Ende September 1900 noch aufgebraucht werden. Die Umrechung betrug ebenfalls 1 Kreuzer = 2 Filler.

Mischfrankaturen aus diesem Zeitraum sind relativ selten, wenn man einmal von den einfacheren Belegen, wie Inlands-Postkarten, -Briefen und -Einschreiben absieht.
Zur Veanschaulichung aus meiner Sammlung eine Paketkarte für ein 2,1 kg schweres Wertpaket über 24 Korona von Szent Gotthard nach Milwaukee (USA). Die Gebühren in Höhe von 13K62 wurden durch 2 x 3 Forint (=12 Korona) + 1K + 60 Fi + 2 Fi abgegolten. Es handelt sich um die höchste bekannte Währungsmischfrankatur Kreuzer / Filler in das Ausland.


 
Cantus Am: 14.12.2017 03:06:24 Gelesen: 15046# 3 @  
Vor einiger Zeit war mir von einem alten Sammler das abgebildete Stückchen Papier mit den beiden Marken darauf geschenkt worden. Auf der rechten Marke gibt es mittig eine zusätzliche Zähnung. Hat jemand von euch so etwas schon einmal auf einer offensichtlich gelaufenen Marke gesehen?



Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 14.12.2017 11:26:46 Gelesen: 15023# 4 @  
@ Cantus [#3]

Hallo Ingo,

hier dürfte es sich um eine Tiller-Zähnung handeln (Ferchenbauer Band 2 Seite 154), eine private Firmendurchlochung. Auf Briefstück wertet Ferchenbauer diese + 25 €.

Lg, harald
 
henrique Am: 06.02.2019 10:40:50 Gelesen: 13291# 5 @  
Briefumschlag, RECO von Trautenau (TRUTNOV) nach Lausanne vom 18.5.1874



Vorderseite mit 2 Marken zu 5 Kreuzer und 1 Marke zu 10 Kreuzer
Kopfzeichnung von Kaiser Franz Josef



Rückseite mit 2 Marken zu 5 Kreuzer,
Siegel und Ankunftstempel LAUSANNE 27.V.74

Grüße
Henrique
 
henrique Am: 10.05.2019 02:31:01 Gelesen: 12998# 6 @  
Briefumschlag an den Gemeindevorsteher von Nied. Trianowitz



Frankatur 5 Kreuzer / Ausgabe Kaiser Franz Josef 1867/74 / Rückseite Stempel von TESCHEN und KARWIN 5.2.82

Grüße
Henrique
 
henrique Am: 10.05.2019 03:16:05 Gelesen: 12994# 7 @  
Hallo,

vermutlich ein Amtliches Schreiben der Administracya rzadowej "Gazety Lwowskiej" ODEZWA von 1872

Faltbrief mit 5 Kreuzer / Ausgabe Kaiser Franz Josef 1867/74 / nach KRAKOW



Vorderseite mit Frankatur / Inhalt

So wie jeder echter Wiener habe ich auch "Böhmische Vorfahren" aber trotzdem keine Ahnung, was ich hier eingestellt habe. Informationen wären interessant.

Henriqe
 
bignell Am: 10.05.2019 22:56:15 Gelesen: 12955# 8 @  
@ henrique [#7]

Hallo Henrique,

ein unechter Wiener sagt: Absender ist die Administration der Lemberger Regierungszeitung, und Odezwa heisst etwa Beschwerde. Frankiert mit 5 Kreuzer grober Bart, Fingerhutstempel Lemberg.

Lg, harald
 
henrique Am: 12.05.2019 10:45:57 Gelesen: 12912# 9 @  
@ bignell [#8]

Hallo Harald,

besten Dank für deine Infos.

Habe noch einen 2. Beleg mit Ankunftsstempel KRAKAU 27.4.1871



Möglicherweise sieht man den Aufgabestempel nun besser.

Grüße
Henrique
 
Cantus Am: 05.06.2019 03:24:22 Gelesen: 12774# 10 @  
Ich habe hier einen Brief mit Mi. 20 und 21, gelaufen an einem 28.7. von Alba nach Schäßburg in Siebenbürgen. Das rückseitige Verschlusssiegel kann ich nicht genau erkennen, so wie es momentan aussieht, könnte es als Gesicht definiert werden, was siher nicht beabsichtigt war.







Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 05.06.2019 06:12:13 Gelesen: 12772# 11 @  
@ Cantus [#10]

Lieber Ingo,

könnte es ALBA in Siebenbürgen [1] heißen?

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%A2lnic_(Alba)
 
bignell Am: 05.06.2019 09:16:25 Gelesen: 12757# 12 @  
@ Cantus [#10]
@ bayern klassisch [#11]

Hallo Ingo, hallo Ralph,

es handelt sich um Alba Regia / Stuhlweissenburg / Szekesfehervar. Der Stempel ALBA (Müller 2751b, 2 Punkte) ist häufig. Sehr interessant finde ich den Nebenstempel "ALBA | STADTBRIEFSAMMLUNG" (Müller 2752a), auf Marke hätte dieser 120 Punkte und wäre sehr selten. Der Brief lief nach Schaessburg / Sighisoara / Segesvar, somit sind 15 KR Franco korrekt. Die Buntfrankatur 5+10 KR bewertet Dr Ferchenbauer mit 35€. Das Siegel am Scan kann ich nicht erkennen.

Lg, harald
 
Cantus Am: 05.06.2019 14:28:48 Gelesen: 12747# 13 @  
Hallo Harald, hallo Ralph,

vielen Dank für eure Ergänzungen und Hinweise. Ich habe eine ganze Reihe frankierter Poststücke von Österreich bekommen und soll diese auch bewerten, habe aber keine Ahnung von den klassischen Stempeln von Österreich. Ich werde sie deshalb so nach und nach hier zeigen und hoffe, dass ihr mir da weiterhelfen könnt.

Als Stempelliteratur stehen mir nur der Stohl und - in bruchstückhaften Auszügen - das Handbuch von Klein zur Verfügung; den Müller besitze ich nicht.

Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 05.06.2019 18:33:30 Gelesen: 12731# 14 @  
@ Cantus [#13]

Hallo Ingo,

stell nur ein. Kein Müller ist ein Fehler der sich leicht beheben lässt, den findet man immer wieder mal ab 30 Euro aufwärts. Klein ist wesentlich teurer, aber auch erst notwendig, wenn der Müller "inhaliert" wurde.

Lg, harald
 

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