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Thema: Deutsches Reich Germania Fehlprüfungen Farbe
Das Thema hat 60 Beiträge:
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j3rky Am: 04.12.2018 01:44:44 Gelesen: 24224# 11 @  
Vom Scan her ist die gestempelte Marke nicht gelb genug.

Du kannst sie ja nachprüfen lassen, aber ich denke, dass 86 I b korrekt ist.
 
Markus Pichl Am: 04.12.2018 15:02:27 Gelesen: 24169# 12 @  
@ j3rky [#11]

Es geht nicht um die Farbwirkung der gestempelten Marke, sondern um die Druckfarbe.

Eine Druckfarbe kann sich in der Farbwirkung verändern und dies habe ich oben erklärt, was mit der Marke passiert ist und das man postfrische Marken nicht 1:1 mit gestempelten vergleichen kann.

Im Prinzip gehört die gesamte Katalogisierung bei Germania-Marken auf die Stunde Null gestellt.

Zuerst braucht man eine vollständige Sammlung der HAN-Nummern, die keiner hat, davon einige ggf. mehrfach.

Dann benötigt man unendlich viel datierbares gebrauchtes Material.

Wenn das alles vorliegt, dann kann man sich einen Gedanken machen auf welche Art und Weise man eine solide Farbforschung vornehmen und belegen kann, welche Druckfarben aus welcher HAN stammen und wie dies in eine prüfbare Katalogisierung umsetzbar ist.

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein immer weiter so.

Persönlich gehe ich davon aus, dass es keine extrem seltenen Farben in diesem Bereich gibt, denn es sind alles Massanauflagen. Es gibt wohl mehr unzureichende und sehr eigenwillige Kriterien, warum die eine oder andere Farbe katalogisiert wurde und wann der eine oder andere eine solche sehen möchte.

Eine Ausnahme mag die 86 II g darstellen, bei welcher der überwiegende Teil der Auflage für Überdruckmarken verwendet wurde. Diese sind ohne Überdruck weitaus seltener.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 04.12.2018 19:21:35 Gelesen: 24116# 13 @  
Hallo,

die nachstehenden drei Marken MiNr. 86, im sogen. Kriegsdruck, sind innerhalb von einem Scan mit 2400 dpi Bildauflösung aufgenommen. Aus allen drei Marken habe ich virtuell drei gleichgroße Farbproben entnommen und im HSV-Farbraum gemessen.

Das Bild der Marken ist hier in Bezug der Darstellungsmöglichkeiten im Format verkleinert. Unten rechts habe ich virtuell eine Nummer auf die Marken notiert und im rechten Bild sehen wir die Messergebnisse dieser.



H = Farbwinkel
S = Sättigung
V = Helligkeit

Sind diese drei Marken nach verschiedenen Unternummern sinnvoll einteilbar oder handelt es sich um eine Druckfarbe und somit um eine Unternummer?

Über Meinungen, die mit Argumenten versehen sind, würde ich mich sehr freuen.

Beste Grüße
Markus
 
Peter Feuser Am: 04.12.2018 19:30:02 Gelesen: 24108# 14 @  
@ Markus

Das Thema lautet: Fehlprüfungen bei Germania-Farben. Du machst wieder mal einen Quizthread daraus.
 
Markus Pichl Am: 04.12.2018 19:43:23 Gelesen: 24097# 15 @  
@ Peter Feuser [#14]

Du irrst Dich.

@ Redaktion

Bitte weiterlaufen lassen, es hatte alles seine Sinnhaftigkeit.
 
Peter Feuser Am: 04.12.2018 19:51:12 Gelesen: 24093# 16 @  
@ markus

Beim Thema "Fehlprüfungen" sollte mit Tatsachen gearbeitet werden, und nicht mit schwer nachvollziehbaren Meinungsäußerungen oder Fragespielen anhand von Farbscans, die mal so und mal anders ausfallen für den geneigten Betrachter. Karmine Farben unterliegen einer Vielzahl von äußeren Einflüssen und Schwankungen.
 
Markus Pichl Am: 04.12.2018 19:53:28 Gelesen: 24091# 17 @  
@ Peter Feuser [#16]

Die Marken sind innerhalb von einem Scan aufgenommen. Lies bitte meine Beiträge richtig!

Die Messergebnisse sind mit Jürgen Kraft seiner Software kurz vor Beitragserstellung gezogen worden. Willst Du seine gut durchdachte Software als Schwachsinn bezeichnen?

Alle drei Marken sind BPP-geprüft.

Abgesehen davon, handelt es sich um Magenta und nicht um Karmin.

Und selbstverständlich habe ich die drei Marken im Original vor mir liegen.
 
Markus Pichl Am: 04.12.2018 22:20:28 Gelesen: 24055# 18 @  
Hallo,

durchaus denke ich, dass Übereinkunft darüber erzielbar ist, dass die Messwerte, für die drei zur Diskussion gestellten Marken, keine signifikanten Unterschiede zwischen diesen aufzeigen.

Ebenso, wie sich eine Druckfarbe im Nachhinein verändern kann, so schwankte aber auch bereits bei Druck der Germania-Marken innerhalb einer Auflage die Tönung selbiger. Soll heißen, innerhalb einer Auflage sind verschiedene Farbsättigungen und Helligkeitsstufen beobachtbar. Die minimalen Unterschiede, die sich dem Betrachter ergeben, sind alle plausibel erklär, auch die noch nicht gezeigten UV-Reaktionen.

Im nachstehenden Vergleichsbild möchte ich mich auf weitere BPP-geprüfte Marken mit Verwendungsdaten aus 1919 und 1920 beschränken (selbstverständlich habe ich noch viel mehr geprüfte und auch ungeprüfte Marken, mit Daten aus 1919/20). Die drei zur Diskussion gestellten Marken sind ebenso in diesem Zeitraum gestempelt.

Die Marken der ersten Reihe sind durchgängig mit Signatur "II a" versehen. Wobei die drittletzte in der Farbtönung ein wenig an die erste Marke der zweiten Reihe erinnert.

Die Marken der zweiten Reihe sind mit Signatur "II c" versehen.

Die Marken der dritten Reihe sind mit zwei verschiedenen Buchstaben versehen.



Persönlich erachte ich diese drei Marken durchgängig abweichend zu denen, in den ersten zwei Reihen. Kann es eine plausible Erklärung geben, dass nicht alle drei Marken der letzten Reihe einheitlich als "II d" signiert sind?

Ich bin schon ganz gespannt, auf welchen Farbwinkeln die Marken aus der ersten und zweiten Reihe landen werden. Ich gehe dann mal 2400 dpi-Scans machen und Farben messen.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 04.12.2018 23:33:32 Gelesen: 24033# 19 @  
Trara, die ersten Ergebnisse sind da!

Die als "II a" signierten Marken habe ich virtuell mit Nr. 104 bis 113 durchnummeriert. Die Ergebnisse sind von mir nach Farbwinkel, von unten nach oben aufsteigend, sortiert und rechts davon dargestellt. Auf die Farbbalken der Ergebnisse habe ich auch noch einmal die Nummer in Gelb aufgeschrieben (steht aber auch noch einmal in weißer Schrift auf dem Farbbalken).

Die Messergebnisse für die nachstehenden Marken MiNr. 86 II a fallen auf Grundlage meiner Scans auf die Farbwinkel 352 bis aufgerundet 357 Grad. Soll heißen, diese Marken haben nun wirklich nichts mit denen aus der dritten Reihe zu tun.



Lieber Peter, Du kannst durchschnaufen, keine BPP-Fehlprüfung bei den Marken MiNr. 86 II a dabei. Gut, das war aber auch irgendwie zu erwarten.

Richtig spannend wird es jetzt bei den Marken, die als "II c" signiert sind. Werden sich die Farbwinkel von diesen Marken zu denen von "II a" oder denen aus dritter Reihe (die drei besagten, zur Diskussion gestellten Marken) überschneiden oder fallen sie in einen von a und d trennbaren Bereich?

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 05.12.2018 00:58:53 Gelesen: 24022# 20 @  
Hallo,

so, nun die Marken, die ich in Beitrag [#18] in die zweite Reihe gesteckt habe und die als "II c" signiert sind.

Die Farbwinkel dieser Marken liegen zwischen 349,41 bis aufgerundet 355 Grad. Die mit dem höchsten Farbwinkel ist die Marke, welche der drittletzten aus erster Reihe ähnlich aussieht (oder umgedreht). Also Marke Nr. 111 und 114 fallen mit 354,59 bzw. 355,84 Grad auf den selbigen Farbwinkel.



Das waagerechte Paar habe ich zweimal durchgemessen. Linke und rechte Marke fallen auf voneinander etwas abweichende Farbwinkel. Dies ist auch wieder drucktechnisch begründbar, da in der Regel nicht über den gesamten Bogen sich die Druckfarbe gleichmäßig in exakt gleicher Farbtönung verteilt. Minimale Differenzen lassen sich innerhalb von einem Bogen immer irgendwo finden.

Tja, was ist es jetzt mit Marke Nr. 117 los? Ganz einfach, die Marke ist so stark und zugleich verschmiert gestempelt, dass ich gar nicht wahrgenommen hatte, dass sie bei den drei zur Diskussion gestellten Marken viel besser aufgehoben ist. Das sieht dann so aus (die Marke Nr. 114 gehört selbstverständlich zu a und nicht wie signiert zu c).



Da sieht man einmal, wie wichtig es ist, sich nicht nur auf einen schnellen Blick zu verlassen.

Später werde ich mir dann noch alle nun eingemessenen Marken 86 II unter UV ansehen.

Nach den Messergebnissen und der Farbwirkung ist die letzte Reihe nun stimmig sortiert. Jetzt stellt sich mir nur die Frage, warum der BPP unbedingt diese Farbtönung, welche sich von den Farbtönen der anderen Marken unterscheidet, unbedingt zum Teil nach c und zum Teil nach d aufteilt? Das ist doch dann nur eine gewollte, sprich willkürliche, aber keine objektiv nachvollziehbare Aufteilung, oder nicht?

Beste Grüße
Markus
 
Peter Feuser Am: 05.12.2018 07:38:38 Gelesen: 24000# 21 @  
@ Markus [#19]

Trara, die ersten Ergebnisse sind da!

Deine "Ergebnisse" sind schon alleine deswegen für die Katz, weil Du die Untersuchungen und Analysen unter Kunstlicht durchführst. Gerade Karmin- bzw. Rottöne erscheinen visuell unter Kunstlicht verzerrt. Das weiß jeder Profi, der unter Neonröhren Auktionsbesichtigungen durchgeführt hat. Eine Württemberg 26c kann wie eine 26d und eine 19xa wie eine 19xb erscheinen. Ich selbst bin in meiner aktiven Zeit als Auktionskäufer, wie viele andere Kollegen auch, deshalb ständig zum Fenster gelaufen, um mich bei Tageslicht über die tatsächliche Farbe zu vergewissern.

Ein Apparat, der bei Kunstlicht Aufnahmen von Marken macht, hat das gleiche Problem. Untereinander mögen die Farbunterschiede bei gleichem Aufnahmezeitpunkt ja stimmen, der Apparat "sieht" aber etwas anderes als die Realität.

Im übrigen empfehle ich jedem Berufsphilatelisten, tagsüber einer geregelten Arbeit zum Broterwerb nachzugehen und nachts zu schlafen.
 
Markus Pichl Am: 05.12.2018 09:09:46 Gelesen: 23973# 22 @  
@ Peter Feuser [#21]

Die Ergebnisse sind auch unter UV, als auch an Tageslicht nachvollziehbar. UV-Bilder werden noch folgen.

Ebenso werde ich noch Stellung auf die Handbücher von Paul-Peter Jäschke und Michael Jäschke-Lantelme nehmen. In letzteren findet sich genau in Bezug dieser Farbe ein Fehler, den ich noch erklären werde.

Komme ich aber erst heute Nacht dazu, da ist besseres UV-Licht. (smile)

Selbstverständlich wird danach der Versuch der Einrede erfolgen, meine Gerätschaften wären nicht "kalibriert", mein UV-Licht nicht gut genug, meine Fotokamera nicht auf 10.000 Kelvin einstellbar usw. usf., was ein Quatsch, sage ich schon jetzt zu weiteren Versuchen solcher Einreden.
 
Markus Pichl Am: 05.12.2018 11:18:31 Gelesen: 23934# 23 @  
@ Peter Feuser [#21]

Peter,

nachstehend drei Farbbalken, mit einem Grauton hinterlegt. Kein Scan sondern reine "RGB-Farbbalken" (so bezeichne ich sie jetzt einfach einmal).

Können wir Einigkeit darüber erzielen, dass es sich, nicht nur nach verschiedenen Tabellen zu Farben sondern auch nach Deiner Sichtweise, bei dem obersten Farbbalken um ein Karminrot, bei dem mittleren um ein Rosarot und bei dem untersten um ein Lilarot handelt?



Ferner, dass es sich hierbei um drei verschiedene Farben handelt?

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 05.12.2018 14:33:16 Gelesen: 23892# 24 @  
Hallo,

bezüglich diverser Farbbezeichnungen wäre jetzt fast jede Antwort richtig gewesen. (smile)

Real wird der mittlere Farbbalken als ein "hellrosa" definiert, ein mittel-hell Farbton von Rosa-rot - gemäß "encycolorpedia". Auch bei den anderen beiden Farbbalken handelt es sich um zu Rosa-rot gehörende Farbtöne. Über Farbbezeichnungen lässt sich stundenlang streiten, macht aber keinen Sinn.

Im HSV-Farbbraum bezeichnet man diese Farbtöne als ein leichtes Blaurot und nach Farbwinkeln handelt es sich um den Bereich 345 bis 359,99 Grad. Also ein rot, bei dem in der Farbwahrnehmung ein Blau wahrgenommen wird. Die drei dargestellten Farbtöne liegen auf den Farbwinkeln 345, 349 und 356 Grad.



Je näher die Farbwinkel von nur leicht unterschiedlichen Farbtönen aneinander liegen, umso weniger sind die Farbtöne unterscheidbar, wenn dann auch noch Sättigung und Helligkeit sich kaum unterscheiden. Das ist bei Briefmarken real nicht anders und daher fasst man ja auch verschiedene Farbtöne, die zusammengehören, als eine Unterfarbe, sozusagen als einen Minifarbtopf, zusammen. Das große sogen. Farbtöpfe oftmals nicht nach Sinnhaftigkeit zusammengefasst sind, wissen wir spätestens seit der Diskussion um Sachsen MiNr. 15. Frei nach dem Motto: So ein großer Farbtopf ist dafür da, um dort alles das hineinzuwerfen, was man anderswo nicht haben oder nicht separat katalogisieren möchte.

Im nächsten Beitrag komme ich dann wieder auf die konkret zur Diskussion stehenden Marken zu sprechen und wo ich warum einen Fehler in der Zuordnung von bestimmten Marken sehe.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 05.12.2018 22:01:25 Gelesen: 23826# 25 @  
Hallo,

die Farbwinkel 345 bis 359,99 Grad haben im HSV-Farbraum die Bezeichnung "leichtes Blaurot". Darunter fällt auch Rosa und dies ist eine Farbe mit einem hohen Blauanteil in der Farbwirkung.

Im Handbuch von Paul-Peter Jäschke sind für die Unternummer II a, II c und II d, die nachstehenden Farbbezeichnungen hinterlegt:

II a) mattrot, dunkelrot

II c) karmin, dunkelkarmin

II d) lilarot

Ferner wird in den Erklärungen, zu den verschiedenen Farbtönen und deren Abbildungen erwähnt, dass es einen bereits ins karminrosa gehenden Farbton gäbe, der gerne mit hellen II d, also hellen Varianten von lilarot, verwechselt wird. Diesem karminrosa soll der entscheidende Blauanteil fehlen. Im später verausgabten Handbuch von Michael Jäschke-Lantelme ist dann nur noch von rosafarbenen Tönen der II c die Rede, welche sich leicht mit II d verwechseln lassen.

Diese Aussagen, der beiden Handbuchautoren, sind selbstverständlich falsch und ohne große Kenntnis über die Farbwirkungen von verschieden hellen Farben erstellt. Nur weil sich eine Farbe heller darstellt, spricht dies nicht gleich für einen geringeren Blauanteil in der Farbwirkung einer MiNr. 86 II. Lediglich fällt es dem einen oder anderen Betrachter schwerer, den Blauanteil mit Augen zu erkennen.

Hier noch einmal ein neuer Scan, nun "noch kalibrierter", von zuvor bereits gezeigten Marken.



Die erste Marke in dritter Reihe ist von Herrn Jäschke-Lantelme als "II d" signiert, die nachstehenden drei Marken von anderen BPP-Prüfern als "II c". Diese sollen also nicht den entscheidenden Blauanteil haben, aber die Farbmessung sagt aus, dass die erste Marke den geringsten von diesen vier Marken in der Wahrnehmung hat. Es ist also eine rein subjektive, nur mit menschlichem Auge vorgenommene visuelle Betrachtung und eine daraus resultierende Entscheidung und Behauptung der Handbuchautoren, bei den anderen drei Marken weniger Blau sehen zu wollen und/oder zu können. Einen Touch Rosa, haben alle vier Marken, bei den helleren Tönen kommt er mehr, bei rein visueller Betrachtung mit menschlichem Auge, zur Entfaltung. Für mich ist aber deutlich zu erkennen, weil ich wohl auch andere Augen habe, dass die vier Marken in unterster Reihe deutlich blauer sind als die in den beiden oberen Reihen, wie sich aus den unten nochmals gezeigten Messergebnissen ergeht.

Das nachstehende Bild zeigt 15 Farbbalken. Die Farben dieser 15 Farbbalken fallen exakt auf die Farbwinkel von 345 bis 359 Grad im HSV-Farbraum.

Jeder Farbbalken bzw. jede Farbe hat in diesem Bild eine Sättigung von 70% und eine Helligkeit von 75%. Die Software Photoshop macht's möglich. Auf den unteren Farbwinkeln ist ein deutlicher Blauton bemerkbar, der sich nach oben hin immer mehr verliert.



Im folgenden Bild habe ich bei den Farben der Farbwinkel 349, 353 und 356 in der Sättigung und in der Hellig die Werte verändert und es ergibt sich bei diesen ein anderer Farbeindruck. Der Farbwinkel 349 Grad wirk gegenüber den anderen "rosafarbener", verliert aber deshalb nicht seinen Blauanteil sondern wird sogar deutlicher. Würde ich die Helligkeit weiter hochsetzen, so würde die Farbe nicht nur heller sondern noch "rosafarbener" und der Wert für Blau sogar noch weiter ansteigen. Warum sollte nun Rosa ein Kriterium sein, dass weniger Blau in der Farbe vorhanden ist?



Zum guten Schluß habe ich noch die Marken auf das Bild entsprechend verteilt und ich kann immer noch nicht nachvollziehen, was die Herren Handbuchautoren zum Besten gegeben haben. Da kommt auch bei noch besserer Messtechnik, Soft- und Hardware kein anderes Ergebnis heraus, als jenes, was meine Möglichkeiten hergeben.



Was bewirkt diese alte Art, nur mit Augen über Farben entscheiden zu wollen? Sie bewirkt in diesem Fall lediglich nur eine Verknappung der d-Farbe. Ferner führt sie die Sammler in die Irre, welches ein gutes Farbensehen haben. Ständig im Glauben, eine d-Farbe gefunden zu haben, werden dann verschiedene helle Varianten mit hohem Blauanteil zur Prüfung quasi für die Börse des Prüfers eingesendet. Wenn man dann schon nach Gutherrensart Farben prüfen möchte, dann gehören die Varianten, welche einfach in den Sammeltopf "c" geworfen werden, als "da" katalogisiert, damit die nach Gutsherrenart vorgenommene Unterscheidung begreiflicher wird.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 09.12.2018 11:36:31 Gelesen: 23715# 26 @  
@ Peter Feuser [#21]

Ich selbst bin in meiner aktiven Zeit als Auktionskäufer, wie viele andere Kollegen auch, deshalb ständig zum Fenster gelaufen, um mich bei Tageslicht über die tatsächliche Farbe zu vergewissern.

Ein Blick am Fenster, ist einer Farbmessung, mittels einheitlich gleichbleibender Kunstbeleuchtung, unterlegen. An einem oder gar verschiedenen Fenstern, kommt es zu völlig verschiedenen Lichtfarben, mit denen man versucht eine subjektive Unterscheidung zu treffen.

Je nach Höhenlage, liegen an verschiedenen Fenstern verschiedene Lichtfarben, ausgedrückt in Kelvin, an.

Je nach Uhrzeit, liegt an selbigem Fenster eine andere Lichtfarbe an.

Je nach Jahreszeit oder gar Monat, liegt an selbigem Fenster, zu jeweils gleicher Uhrzeit, eine andere Lichtfarbe an.

Alles eine Entscheidung beeinflussende Faktoren, die es bei einer immer gleichbleibenden Kunstlichtbeleuchtung nicht gibt.

Beste Grüße
Markus
 
Peter Feuser Am: 09.12.2018 13:05:45 Gelesen: 23688# 27 @  
@ Markus

Nochmals: Karmine Farbtöne können bei Kunstlicht dunkelkarmin bis weinrot erscheinen. Diese Eindrücke sind surreal. Vermeintlich seltene Farbenfunde bei einer Auktionsbesichtigung unter Kunstlicht haben sich danach "am Fenster" meist in in Luft aufgelöst.

Bei Tageslicht tritt der Effekt nämlich unter keinen wie auch immer gearteten Umständen auf.
 
Markus Pichl Am: 09.12.2018 14:57:12 Gelesen: 23664# 28 @  
@ Peter Feuser [#27]

Peter, Du hast ein falsches Verständnis von dem Begriff "Kunstlicht". Du verbindest diesen mit einer gelblichen Lichtfarbe.

Die Lichtfarbe, mit welcher der Epson V550 einscannt, liegt auf dem gleichen Niveau, als wenn Du im Sommer zur Mittagszeit an Dein Fenster in Stuttgart rennst. Dies aber konstant.

Beste Grüße
Markus
 
Ben 11 Am: 09.12.2018 16:10:05 Gelesen: 23645# 29 @  
@ Markus Pichl [#28]

Hallo Markus,

die von Peter Feuser geschilderte Erfahrung ist absolut plausibel. Da viele in der Deckenbeleuchtung verwendete Leuchstofflampen vom Typ "warm-weiß" eine Farbtemperatur von deutlich unter 4000K haben, an einem Fenster unter Tageslicht (bei bedecktem Himmel) jedoch über 6000K vorhanden sind, nimmt der Betrachter Farben anders wahr. Den Effekt habe ich schon mal als "bedingt gleiche Farbe" erklärt.

Meine Frage zu der Lichtfarbe Deines Scanners konntest Du bisher ja nicht beantworten. Jetzt hast Du offensichtlich neue Informationen dazu. Statt der Formulierung "im Sommer zur Mittagszeit" hätte ich ja eine Zahl irgendwo zwischen 5000 und 6500K erwartet. Auf welchem Niveau arbeitet Dein Scanner?

[#25] Im folgenden Bild habe ich bei den Farben der Farbwinkel 349, 353 und 356 in der Sättigung und in der Hellig die Werte verändert und es ergibt sich bei diesen ein anderer Farbeindruck.

Ich freue mich, dass Du jetzt neben dem Farbwinkel auch den Einfluss von Sättigung und Helligkeit auf den Farbeindruck anerkennst und somit wieder meine Argumentation nachvollziehen kannst. :-)

Viele Grüße
Ben.
 
Markus Pichl Am: 09.12.2018 16:26:22 Gelesen: 23637# 30 @  
@ Ben 11 [#29]

Hallo Ben,

Peter Feuser redet wirr. Siehe meinen Beitrag [#26].

Ich habe vor wenigen Tagen mit der Firma Epson telefoniert. Eine exakte Information, mit wie viel Kelvin der V550 einscannt, konnte man mir nicht sagen, aber die Einschätzung des Mitarbeiters beläuft sich auf 5000 bis 8000 Kelvin. Zu den Modellen V800 und V850 konnte er mir 4000 Kelvin benennen, die arbeiten mit anderen, sogen. "Doppel-LED" (wenn ich es richtig in Erinnerung habe).

An den Decken meiner Arbeitsräume hängen Leuchten, in denen je zwei 150 cm lange Leuchtstoffröhren Osram 58 Watt "skylight" (L880) mit einer Lichtfarbe von 8000 Kelvin eingesetzt sind. Die Kelvin-Angabe, zu diesen Leuchtstoffröhren, ist im Internet leicht recherchierbar.

Hier ein Foto (Teilausschnitt), der LED-Leiste des V550 beim Scannen. Das sind nach meiner Meinung deutlich mehr als 5000 Kelvin.



Ich freue mich, dass Du jetzt neben dem Farbwinkel auch den Einfluss von Sättigung und Helligkeit auf den Farbeindruck anerkennst und somit wieder meine Argumentation nachvollziehen kannst. :-)

Das siehst Du falsch und Du hast immer noch nicht verstanden, dass sich auf dem selben Farbwinkel keine andere Farbe (Druckfarbe) befinden kann. Innerhalb eines Druckgangs kann es mit selbiger Druckfarbe zu verschiedenen Sättigungen und/oder Helligkeiten kommen, dann ist es aber immer noch selbige Druckfarbe, die uns über abweichende Werte eine andere Farbe vorgaukelt. Du darfst Dich nicht von Deiner Wahrnehmung leiten lassen sondern mußt auf die nackten Fakten achten. Auch ein Spektrometer, lässt sich nicht durch einen farbübersättigten Druck in die Irre führen - nur Menschen.

Dazu, dass sich eine andere Farbe nicht durch eine abweichende Sättigung oder Helligkeit ausdrückt, werde ich noch deutlich Bezug in einem Thema zu Preussen MiNr. 11 nehmen. Selbiges spiegelt sich auch bei Baden Nr. 14 und Sachsen Nr. 17 wider.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 09.12.2018 17:46:49 Gelesen: 23605# 31 @  
Hallo,

in den letzten Tagen habe ich 266 Marken der MiNr. 86, mit auf die Jahre 1915 bis 1920 datierbaren Entwertungen, im HSV-Farbraum gemessen. Ebenso, auch wenn es sich für den einen oder anderen Leser gewöhnungsbedürftig anhören dürfte, habe ich die 39 auf feinem Hochglanzpapier in doppelter Größe abgedruckten, welche einheitlich mit selbiger "Reprotechnik" aufgenommenen wurden (oder wie auch immer das ganz genau heißt), Abbildungen zu MiNr. 86 II im Farbhandbuch von Paul-Peter Jäschke eingescannt und ausgewertet. Um letzteres zu bewerkstelligen, gibt es eine spezielle Einstellung beim Epson V550.

Die Messergebnisse, der Marken aus dem Handbuch und meinen mir im Original vorliegenden Marken, laufen parallel.

Alle eingemessenen 266 Marken und 39 Abbildungen liegen im Bereich "Leichtes Blaurot", auf Farbwinkeln zwischen 346 und 359 Grad.

Die drei im Handbuch als "II f" dargestellte Marken fallen in den Ergebnissen quasi gleich aus, fallen auf einen hohen Farbwinkel und unterscheiden sich zu anderen Marken in einer hohen Sättigung und zugleich einer sehr hohen Helligkeit der Druckfarbe, fallen in der Farbwahrnehmung zu den anderen Marken auch durch abweichenden RGB-Werte auf. Es ist also hier, bei 86 II f, eine bestimmte Kombination von Farbwinkel, Sättigung, Helligkeit und RGB-Werten, welche die etwas weniger häufig vorkommende Druckfarbe verrät. Wenn sich auf diese Art und Weise eine Druckfarbe herausfiltern und auch einer gewissen Auflage zuordnen lässt, die sonst so, z.B. bei früher verausgabten Auflagen nicht vorkommt, dann können wir von einer eigenständigen und katalogisierbaren Druckfarbe sprechen.

Marken, die zur d-Farbe gehören, fallen auf niedrige Farbwinkel im Bereich "Leichtes Blaurot", gehen in der Farbwahrnehmung somit Richtung Magenta. Sättigungen und Helligkeiten fallen nach meiner Untersuchung in der d-Farbe unterschiedlich aus. Nicht alle als d-Farbe beurteilbaren Marken wurden oder werden als solche geprüft, dies liegt ganz einfach daran, dass die Farbreihen der BPP-Prüfer sich in der Regel nur nach dem subjektiven Empfinden, aber nicht nach objektiven Werten und Zuordnungen nach Auflagen ausrichtet. So kann es zu Fehlern, in der Beurteilung bei a-, c- und d-Farbe kommen.

Die drei im Handbuch dargestellten Marken in e-Farbe, weisen quasi einheitliche Messwerte aus. Ähnlich wie bei der f-Farbe, ist es auch hier eine gewisse Kombination von Farbwinkel, Sättigung, Helligkeit und RGB-Werten, welche die Marken verraten, welche zumindest in den Augen der BPP-Prüfer als eine solche angesehen werden bzw. wurden (im Moment prüft im BPP nur Herr Jäschke-Lantelme die Germania-Marken - bis einschließlich MiNr. 97). Dies wiederholt sich bei solchen Scans von Marken, zumindest an ernstzunehmenden Scans (damit meine ich nicht solche auf Philasearch oder ebay), die ebenfalls als e-Farbe geprüft bzw. attestiert sind. Dennoch bleiben im Moment bei der e-Farbe verschiedene Fragen offen, denen ich noch nachgehen werde.

Soweit mein Zwischenbericht.

Beste Grüße
Markus
 
Germaniaanhänger Am: 09.12.2018 17:53:07 Gelesen: 23599# 32 @  
@ Markus Pichl [#30]

Hallo Markus,

sei nicht sauer oder so, aber das Thema lautet wohl, Fehlprüfungen Farbe oder nicht? Ich habe bisher noch keine Marke von hinten mit Altprüfung und damit vielleicht mit Fehlprüfung gesehen!

Die einzige, die ich sah, ist deine vorgestellte 86 Id von Dir mit Attest von vorn. Zum Attest gibt es auch eine Innenseite. Bisher habe ich das nicht gesehen!

Ständig zweifelst Du selbst an der Attestierten und willst uns aber einreden, Deine vorgestellte ist eine 86 Id, aber das ist ja ein anderes Thema!

Zum Thema hier fängst Du jetzt Farbspiele mit Kriegsdruckmarken an, das ist nicht das Thema. Wenn Du die guten roten Marken suchst, trainiere Dein Auge auf rot und die Unterschiede werden deutlicher, denn die seltene Farbe passt nicht in´s allgemein der anderen billigen und im übrigen ist das auch nicht das Thema hier!

MfG
 
Markus Pichl Am: 09.12.2018 18:05:59 Gelesen: 23587# 33 @  
@ Germaniaanhänger [#32]

Mein Beitrag [#1] wurde redaktionell aus einem anderen Thema herauskopiert und die Redaktion hat das Thema hier so benannt. Nicht ich war es, der ein solches Thema wollte.

Meine postfrische 86 I d, mit Attest von Herrn Jäschke-Lantelme BPP, ist eine 86 I d. Das Attest ist auch bereits im Eingangsbeitrag von der Innenseite gezeigt.

MfG
Markus
 
Markus Pichl Am: 09.12.2018 18:28:06 Gelesen: 23573# 34 @  
Hallo,

bei meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass MiNr. 86 I d im Jahre 1971 noch nicht katalogisiert war. Im Jahre 1991 war sie in gestempelter Erhaltung mit DM 70.- bewertet und ohne dem Zusatz "(1913)" katalogisiert. Zwischen 1971 und 1991 fehlen mir die Kataloge.

Im Jahre 1999 wertete die 86 I d dann mit DM 6.500.- in gestempelter Erhaltung und der Zusatz "(1913)" findet sich. Leider fehlen mir auch die Kataloge 1992 bis 1998. Die Erstauflage des Farbhandbuchs von Paul-Peter Jäschke datiert das Copyright auf 1991. Das Handbuch von Michael Jäschke-Lantelme erschien im Jahre 1999.

Wann also genau die 86 I d katalogisiert wurde, kann ich im Moment nicht sagen. Auffällig ist die kollosale Wertsteigerung, für gestempelte Exemplare, innerhalb von acht Jahren.

Durchaus ist es also denkbar, dass es Marken mit Zeichen "I b" gibt, welche vor Katalogisierung der "I d" als solche siginiert wurden (ein Namenszeichen findet sich bei solchen Marken "I b" ja leider nicht).

Beim durchsuchen verschiedener Online-Archive von Auktionshäusern, ist mir dann noch ein weiteres gestempeltes Exemplar, welches einst als "I b" signiert, aber aktuell als "I d" von Herrn Kroschel beurteilt bzw. attestiert wurde.

Angeboten wurde die Marke in der 38. Christoph Gärtner Auktion, Ausruf war Euro 500.- und blieb dort unverkauft.





Versteigert wurde sie jetzt bei der 61. Hadersbeck-Auktion, Zuschlag Euro 420.-





Die besseren Bilder der Marke zeigt das Auktionshaus Gärtner, die besseren des Attests und der Zusatzbemerkungen, das Auktionshaus Hadersbeck, daher habe ich das in der Art dargestellt.

Es kann sich also bei beiden Marken, meiner im Eingangsbeitrag dargestellten, als auch bei der jetzt hier vorgestellten, um Altsignaturen aus der Zeit vor Katalogisierung der 86 I d handeln.

Aber vielleicht kann uns Germaniaanhänger erleuchten und uns verraten, von wem die Signatur "I b" stammt? Meine Frage, wie weit das Frühdatum denn nun für 86 I d in die Vergangenheit gerückt ist, blieb ja bisweilen unbeantwortet.

Beste Grüße
Markus
 
Martin de Matin Am: 09.12.2018 19:03:22 Gelesen: 23557# 35 @  
@ Markus Pichl [#30]
@ Peter Feuser [#27]

Hallo Markus,

als erstes will ich deine Ergebnisse im Prinzip nicht in Frage stellen. Aber sei bitte vorsichtig beim Umgang mit dem Begriff "redet wirr".

Bei den Produktdaten deines Scanners gibt der Hersteller als Lichtqulle weisse LED und Infrarot-LED an.

Man sollte sich mal die Lichtspektren von "weissen LEDs" (weisse LEDs werden heutzutage wohl meistens aus blauen LEDs mit einer davor liegende Schicht hergestellt) und Sonnenlicht vergleichen. Weisse LEDs haben einen hohe Intensität beim Blauanteil im Wellenlängenbereich um 450nm aber einen relativ geringen Anteil bei 480 nm (cyan) und dann wieder einen stärkeren Anteil im Grün-Rotbereich. Bei warmweissen LEDs ist der Rotbereich stärker ausgeprägt als der Blaubereich. Beim betrachten des Bereichs von 5000 bis 8000 Kelvin fällt einem auf, das je höher der Wert ist, desto höher ist die Intensität des Blauanteils und die Intensität des Grün- bis Rotbereichs sinkt deutlich. Im Gegensatz dazu hat das Sonnenlichtspektrum eine geringe Intensität im Bereich von 450nm aber ab ca. 465nm eine relativ gleichmässige Intensität bis in den Rotbereich.

Welche Konsequenzen das bei der Auswertung hat, sollte man sich überlegen.

Gruss
Martin
 

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