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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10485 Beiträge:
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philast Am: 29.12.2020 16:53:02 Gelesen: 1608888# 8686 @  
Hallo,

anbei eine Einzelfrankatur der MiNr. 107, 10 Pf Nationalversammlung gestempelt Stuttgart 11.7.1919 nach Wahlwies, für eine Zeitschrift "Der Süddeutsche Möbel- und Bauschreiner".



Hierbei handelt es sich um eine (Zeitschriften) Drucksache der Gewichstufe über 100g, bei der keine Reichsabgabe erhoben wurde und somit statt der vorgesehenen 15Pf nur 10 Pf kostete. Die Reichsabgabe wurde ab dem 1.10.1918 auch für normale Drucksachen erhoben.

Die Verwendung der 10 Pf Nationalversammlung als EF auf dieser Verwendungsform ist dabei etwas besonderes, da dies nur 3 Monate (1.7.-30.9.1919) möglich war. Ab dem 1.10.1919 wurde die Reichsabgabe nicht mehr erhoben womit eine Unterscheidung der Drucksachenarten in 'normale' und 'Zeitungs-' Drucksachen nicht mehr erforderlich war.

Siehe auch Auszug das dem Postamtsblatt 59 vom 10.9.1918:



Es ist auch erstaunlich, dass der Verlag bereits zu diesem frühen Zeitpunkt nach Ausgabe dieser "Erinnerungsmarken", so die offizielle Bezeichnung dieser Marken, anscheinend schon größere Mengen beziehen konnte. Laut Anweisung sollten je Käufer zunächst nicht mehr als 10 Stück abgegeben werden.



Grüße
philast
 
inflamicha Am: 29.12.2020 19:07:38 Gelesen: 1608863# 8687 @  
Guten Abend!

@ Roda127 [#8674]

Die 10+5 Pf. sieht man oft im Viererblock auf überfrankierten Belegen. Mit der 15 Pf. der gleichen Ausgabe war man nicht ganz so freizügig. Immerhin handelte es sich um die erste Sonderausgabe des Deutschen Reiches, da hat man viele Sammlerbelege gefertigt und hier und da aufgrund des guten Zwecks auch etwas mehr als nötig draufgepappt.

Hier noch so ein Exemplar, trotz Einschreibversand immer noch zu viel frankiert:



Ortsbrief Leipzig vom 30.6.1919 (PP 3) mit Viererblock Mi 105 c = 40 Pfennig, nötig waren 15 Pf. Briefporto und 20 Pf. Einschreiben = 35 Pfennig.

Und hier der versprochene "Peters-Brief":



Der eingeschriebene Auslandsnachnahmebrief nach Schweden verlangte nach 58 Milliarden Mark Gebühren aus 40 Mrd. M. Briefporto, Einschreibgebühr 10 Mrd. M. und Vorzeigegebühr 8 Mrd. Mark. Verklebt sind insgesamt 45 Marken in 35 verschiedenen Sorten: Mi 275 a, 277, 278 X, 279 a, 284, 285, 287 a, 288 II, 289 b, 290, 291 a, 295, 296, 297,298, 299, 300, 301, 305, 308 a, 309 AWa, 312 Aa, 313, 314 AP, 315 a, 316 P, 317 W, 318 P, 319 AP HT (Rosettensprung), 320, 321 Wa, 325 APa, 326 AP, 327 AP (11) und 331 b. Zusammen ergeben diese Marken einen Portowert in Höhe von 59.131.613.000,00 Mark. Wer will kann gerne nachrechnen. ;-)

Gruß Michael
 
muemmel Am: 29.12.2020 21:13:41 Gelesen: 1608833# 8688 @  
Guten Abend,

als Sammler von Inflationsbelegen sollte man eigentlich zumindest einen dieser "Peters-Briefe" in der Sammlung haben, um darzustellen, was einige Philoutelisten an Machwerken produziert hatten. Aber persönlich mag ich solche Belege überhaupt nicht. Doch das ist halt Ansichtssache und jede(r) darf es so halten, wie er/sie möchte.

Da sind mir Belege, wie der nachstehende, deutlich lieber:



Ein einfacher Fernbrief vom 15.11.23 (Portoperiode 24) verlangte nach 10 Milliarden Porto, wovon 9,5 Milliarden in größeren Werten auf der Vorderseite kleben. Für die restlichen 500 Millionen wurden dann aber anscheinend noch Marken zu 5 und 10 Millionen in der Portokasse gefunden und umgehend aufgebraucht, bevor man sie bei der nächsten Portoerhöhung überhaupt nicht mehr verwenden konnte.

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 30.12.2020 18:47:10 Gelesen: 1608688# 8689 @  
Guten Abend!

@ muemmel [#8688]

Nicht schimpfen Harald ;-), heute gibt´s ja wieder einen "schönen" Bedarfsbeleg:



Bankbrief von Elberfeld nach Köln von Reichsbankfiliale zu Reichsbankfiliale, aufgegeben am 6.11.1923 (PP 23). Für die 2. Gewichtsstufe, welche hier vorliegt, waren 1,4 Milliarden Mark zu frankieren. Neben einer Mi 325 APa griff der Absender zu 8mal Mi 321 BP, gegen die wegen des unpraktischen Durchstichs etwas schwierige Trennung der Marken behalf man sich mit der guten alten Schere. Die achte 50 Mio-Marke hat leider das Weite gesucht und fehlt nun an der vollständigen Frankatur.

Gruß Michael
 
Roda127 Am: 30.12.2020 19:20:07 Gelesen: 1608676# 8690 @  
@ inflamicha [#8687]

Hallo Michael,

auch Dir vielen Dank für den Kommentar zu dem Beleg.

Als Sammlerbrief ist er nun leider nichts für die Ausstellungssammlung. Muss ich weiter warten bis es etwas aus dieser Portoperiode gibt.

Viele Grüße
Matthias (Roda127)
 
muemmel Am: 30.12.2020 21:39:34 Gelesen: 1608655# 8691 @  
Guten Abend,

heute war für mich Weihnachten, denn im Briefkasten fand sich ein Beleg vom 6. August 1916 (Portoperiode 2), dem ersten Sonntag der Inflationszeitrechnung:



Gelaufen als einfacher Fernbrief von Halle/Saale nach Lübeck.

In der Registratur hatte ich zwar das Bild eines Feldpostbriefes mit diesem Datum, aber so etwas in der Sammlung zu haben, macht doch mehr Freude.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 31.12.2020 17:37:29 Gelesen: 1608554# 8692 @  
Guten Abend,

heute war für mich nochmals Weihnachten:



Eine Ganzsachenkarte P115, auffrankiert mit einer Germania Mi. 85 II, als Fernpostkarte am Sonntag 9.11.1919 (Portoperiode 4) gelaufen ab Alfeld an der Leine nach Bremen.

Einen Sonntagsbeleg mit diesem Datum hatte ich bisher weder in der Registratur noch in der Sammlung.

Und nun rutscht mal schön ins neue Jahr
Mümmel
 
inflamicha Am: 01.01.2021 12:23:09 Gelesen: 1607429# 8693 @  
Hallo,

am ersten Tag des neuen Jahres zeige ich eine auffrankierte Privatganzsache des Berliner Rohr-Verlages:



Der mit einem Wertstempel 40 Pf. Germania bedruckte Umschlag (im Strahlendorff/Mette unter PU 51/B 2 registriert) musste am 11.3.1921 (PP 5) für den Versand nach Basel in der Schweiz mit 40 Pf. auffrankiert werden. Verklebt wurden 4 Marken der Mi 141.

Ich wünsche Euch allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 01.01.2021 13:57:36 Gelesen: 1607301# 8694 @  
Ein gesundes, neues Jahr wünsche ich in die Runde.

Ich bin auch wieder da und stelle heute wieder einmal einen Beleg vor.

Von Elbing nach Holzhausen bei Leipzig lief am 20.9.1923 (PP 18; 20.9. - 30.9.23, Ersttag) dieser Fernbrief bis 20g. Portorichtig frankiert mit 250.000 Mark, MiF Mi.Nr. Mi.Nr. 261 a, 275 b und 276.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15313)
 
inflamicha Am: 02.01.2021 11:54:38 Gelesen: 1605832# 8695 @  
Hallo,

heute ein zur Postkarte umfunktionierter Bücherzettel:



Das Bücherzettelformular der Stillerschen Hofbuchhandlung Schwerin trägt mehr als die für den preisgünstigeren Versand als Drucksache zugelassenen handschriftlichen Zusätze. Deshalb musste die Bestellung nach Berlin als Postkarte frankiert werden. Am 3.7.1923 (PP 14) waren das 120 Mark, hier dargestellt durch 4 Exemplare der Mi 208 P.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 02.01.2021 13:53:48 Gelesen: 1605697# 8696 @  
Hallo in die Runde,

vom 22.9.1922 (PP8; 1.7. - 30.9.22) ist dieser Fernbrief bis 20g. Abgesandt ab Woldenberg ursprünglich nach Gotha, dann nachgesandt nach Dresden. Portorichtig frankiert mit 3 Mark, MeF Mi.Nr. 180.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15328)
 
JoshSGD Am: 03.01.2021 10:03:45 Gelesen: 1604360# 8697 @  
Hallo in die Runde,

heute eine Auslandspostkarte von Düsseldorf nach Brüssel, verschickt am 25.12.1922 (PP 11: 15.12.1922 - 14.1.1923) und mit 50 Mark portorichtig frankiert, EF Mi.Nr. 246a.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15329)
 
muemmel Am: 03.01.2021 21:59:13 Gelesen: 1603475# 8698 @  
Guten Abend,

da heute Sonntag ist, gibt es auch einen Sonntagsbeleg:



Eine Drucksache vom 14.1.1923 (Portoperiode 11) aus Gößnitz nach San Diego in Kalifornien, portorichtig frankiert mit Mi. 189 (2) und 240.

Einen guten Wochenstart wünscht
Mümmel
 
10Parale Am: 06.01.2021 19:56:12 Gelesen: 1598983# 8699 @  
Meine nicht sonderbar hübsche Postkarte passt auf jeden Fall in den Zeitrahmen dieser Beitragsreihe und liest man den Inhalt des Schreibens, sieht man etwas von der keimenden Inflation in den 2o-er bzw. 30-er Jahren der Weimarer Republik.

Die Müllabfuhrgebühr soll um 60 Prozent steigen. Ein Einverständnis des Grundbesitzers ist Voraussetzung und Pflicht.

Liebe Grüße

10Parale



[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Deutsches Reich Infla: Briefe der Inflationszeit 1.8.1916 - 5.5.1920", ein Thema, welches seit 2010 ruhen soll zu Gunsten der Datenbank für Infla-Belege]
 
muemmel Am: 06.01.2021 23:02:24 Gelesen: 1598908# 8700 @  
Guten Abend,

heute mal ein kleines Schmankerl aus meinem Sammelgebiet "Belege der Hyperinflation":



Es handelt sich hierbei um eine Postkarte nach Ungarn, die nur Esperanto-Text enthält, was man nicht jeden Tag zu Gesicht bekommt. Verklebt wurden 2,7 Millionen Mark Porto (Mi. 290 (3), Mi. 298 (1) und 309 APa (1)). Frankaturmäßig nichts Besonderes, aber man konnte das Porto nur zusammenstückeln. Üblich war für Karten ins Ausland 3,6 Millionen Porto, aber nach Ungarn und in die Tschechoslowakei (CSR) gab es für Karten und Briefe einen ermäßigten Tarif. Erwähnenswert ist auch, dass Belege nach Ungarn deutlich seltener als solche in die CSR. Gelaufen ist die Karte am 9.10.23 (Letzttag der Portoperiode 19) von Karlsruhe nach Nagi-Körös.

Schönen Gruß
Mümmel
 
inflamicha Am: 07.01.2021 21:10:16 Gelesen: 1597174# 8701 @  
Guten Abend,

aus der Hyperinflation hätte ich diesen eiligen Brief:



Der Brief mit Eilzustellung wurde am 23.11.1923 (PP 25) in Stuttgart aufgegeben, Adressat war das Girokontor der Reichshauptbank in Berlin SW 19. Der Eilbrief war mit 20 Mrd. Mark für das Briefporto und 40 Mrd. Mark für die Eilzustellung im Ortsbestellbezirk zu frankieren. Zum Einsatz kamen 3 Exemplare der Mi 329 AP. Wie der rückseitige Minutenstempel des Berliner Postamtes SW 19 zeigt wurde innerhalb Berlins auch die Rohrpost genutzt.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 07.01.2021 21:54:01 Gelesen: 1597116# 8702 @  
Salut,

heute gibt es wieder einen Sonntagsbeleg:



Auf einer Ganzsachenkarte P107 wurde der Staatlichen Baudirektion in Dresden kund getan, dass 54 Wärterstellen (wofür auch immer) besetzt werden können.

Die Karte wurde am 28.9.1919, dem letzten Sonntag der Portoperiode 3, von Döbeln auf den Weg nach Dresden gebracht. Einer der wenigen Beweise, dass mitunter im öffentlichen Dienst auch sonntags gearbeitet worden ist.

Schönen Gruß
Mümmel
 
muemmel Am: 08.01.2021 21:19:51 Gelesen: 1595267# 8703 @  
Guten Abend,

bei dem heutigen Sonntagsbeleg handelt es sich um eine Feldpostkarte, daher ohne Marken:



Diese ging am 13.5.1917 (Portoperiode 2) vom belgischen Menin (flämisch Meenen) nach Freienseen. Dieser Ort ist heute ein Stadtteil der Gemeinde Laubach (Landkreis Gießen) mit ca. 850 Einwohnern (2016).

Schönen Gruß
Mümmel
 
beethoven_2014 Am: 08.01.2021 22:09:43 Gelesen: 1595200# 8704 @  
Aus den Anfängen der Inflation eine Nachname vom 19.6.1919 (Kostenrechnung). Mit Vermerk "Frei lt. Verf.Nr.21".....

Dieser Beleg wurde mir überlassen mit einem Bündel an weiteren gleichartigen Belegen aus den Jahren 1892 bis ca. 1933.

Dieser hier ist der interessantere aus dem Zeitraum 1918-1923, allesamt Grundbuchauszüge, Kostenrechnungen bis zum Tod des Herrn Frike nebst Umschreibung auf seine Witwe und Belastung mit Kirchgeld, Naturalabagabe und jährliche Kirchenstuhlabgabe.


 
inflamicha Am: 08.01.2021 22:24:01 Gelesen: 1595183# 8705 @  
@ beethoven_2014 [#8704]

Hallo,

da steht "Frei lt. Avers. Nr. 21"- bezieht sich auf den Aversionalvertrag Nr. 21, in dem die Abgeltung des Portos der preußischen Behörden durch eine jährliche Pauschalsumme geregelt war.

Gruß Michael
 
beethoven_2014 Am: 08.01.2021 23:06:04 Gelesen: 1595129# 8706 @  
@ inflamichel

Danke für die Info ! Werde wohl das Bündel bei ebay einstellen sobald ich Zeit habe, vlt. findet sich jemand des das sammelt. Der Rest dann zur Auktion wenn der Spezial-Beleg echt sein sollte.
 
inflamicha Am: 09.01.2021 19:49:49 Gelesen: 1593927# 8707 @  
Guten Abend,

eine Paketkarte mit seltener Einzelfrankatur:



Die Paketkarte war für ein 4 kg-Paket von Küsel nach Wallhalben (bis 75 km), aufgegeben am 8.3.1923 (PP 13). Die Portoperiode 13 galt bei den Paketgebühren nur vom 1.-31.3.1923 und fehlt eigenartigerweise im Oechsner. Frankiert wurde mit Mi 223.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 09.01.2021 20:52:24 Gelesen: 1593788# 8708 @  
Servus,

ich mach erst einmal weiter mit Feldpost:



Die Karte wurde am Sonntag, 5.8.1917 (Portoperiode 2) in Wilhelmshaven gestempelt bevor sie auf den Weg nach Zeithain ging. Zu der dortigen 1000-Mann-Kaserne habe ich keine weiteren Informationen gefunden. Der Absender selbst war hingegen offensichtlich in Rüstringen stationiert. Vielleicht ist er dort auch irgendwann mal meinem Großvater der mütterlichen Linie begegnet, der dort ebenfalls Dienst hatte.

Einen spannenden Sonntag wünscht
Mümmel
 
beethoven_2014 Am: 09.01.2021 22:18:24 Gelesen: 1593673# 8709 @  
Eine einfache Fernpostkarte mit 125 Pfg. frankiert. Ging am 06.04.22 von Nürnberg nach Helmbrechts.


 
beethoven_2014 Am: 09.01.2021 22:28:47 Gelesen: 1593657# 8710 @  
Eine Drucksache mit 230 W. Der Stempel ist leider unleserlich.


 

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