Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10506 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 27 127 137 147 157 167 177 187 197 207 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226   227   228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 247 257 267 277 287 297 307 317 327 421 oder alle Beiträge zeigen
 
inflamicha Am: 14.11.2016 11:25:38 Gelesen: 3432293# 5632 @  
Hallo,

einen Beleg will ich auch noch gleich vorstellen:



Vorab muss ich sagen, dass man bei diesen Postanweisungen manchmal erst bei mehreren Exemplaren dahintersteigt, wie die Sache funktioniert haben muss.

Also: Postanweisung von Grünchotzen (Kreis Schlochau) nach Kassel über 5 Mark. Die Postagentur Grünchotzen hatte keinen eigenen Sicherungsstempel, brachte also ihren Annahmestempel rückseitig an. Warum die Uhrzeit nun später eingestellt war als beim übergeordneten Postamt Sampohl, welches den Wertstempel entwertete und seinen Sicherungsstempel unten links anbrachte, wird wohl nicht mehr zu klären sein. Meine Vermutung ist, dass wegen des geringen Postaufkommens das Stempeldatum nur einmal am Tag umgestellt wurde und die Uhrzeit unverändert auf 6-7 N, also der täglichen Abrechnungszeit stehen blieb. Die Gebühr betrug am 4.2.1917 10 Pf., wurde also durch den Wertstempel der Ganzsache A 33 gedeckt.

Korrigieren muss ich nun natürlich meine Interpretation dieser 2 Postanweisungen:

Erstmals hier vorgestellt am 19.9.2014:



Postanweisung von Loosen (Westpreußen) nach Schlochau vom 30.3.1917, Wertstempelentwertung und Sicherungsstempel beim übergeordneten Postamt Hammerstein (Kr. Schlochau) am 31.3.1917

Erstmals hier vorgestellt am 24.7.2014:



Postanweisung von Rosenfelde (Kr. Deutsch Krone) nach Stargard (Pommern) vom 13.7.1916, Wertstempelentwertung und Sicherungsstempel beim übergeordneten Postamt Schneidemühl am selben Tag spätabends

Und zum Vergleich eine ebenfalls am 19.9.2014 hier vorgestellte Postanweisung:



Postanweisung von Bromberg nach Posen vom 23.12.1916, da Bromberg ein reguläres Postamt mit eigenem Sicherungsstempel hatte natürlich ohne rückseitigen Annahmestempel

Gebrauchte Postanweisungsstammteile sind selten zu haben, da hier noch strengere Kontroll- und Vernichtungsmechanismen griffen als bei Paketkarten. Normalerweise dürften solche Stücke garnicht in private Hände gelangen... Soweit dazu, vielleicht heute Abend noch ein neues Stück.

Gruß Michael
 
BD Am: 14.11.2016 13:29:41 Gelesen: 3432229# 5633 @  
Hallo Harald und Michael,

danke für eure Bestätigung. Das ist natürlich sehr erfreulich für mich.

Anbei Verfahren bei Postanweisungen, die in Agenturen eigeliefert wurden.

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 14.11.2016 14:07:17 Gelesen: 3432198# 5634 @  
@ BD [#5633]

Danke Dir für die gedruckte Bestätigung meiner Hypothese. ;-)

Gruß Michael
 
muemmel Am: 14.11.2016 15:18:02 Gelesen: 3432156# 5635 @  
@ BD [#5629]

Hallöle Bernd,

bitte diesen Wertbrief auch in die Belege-Datenbank stellen. Wäre mehr als schade, wenn er dort nicht verewigt würde.

Liebe Grüße
Mümmel
 
BD Am: 14.11.2016 18:13:00 Gelesen: 3432018# 5636 @  
@ muemmel [#5635]

Ist eingestellt.

Fernbrief ( 24.11.1923) bis 100 Gr ( 28 Milliarden Mark) plus Einschreibung ( 20 Milliarden Mark)ergeben das frankierte Porto von 48 Mrd. Mark.

Nach Kobold eine Vielfachfrankatur mit 74 Marken.

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 14.11.2016 18:23:21 Gelesen: 3432007# 5637 @  
@ BD [#5636]

Hallo Bernd,

den Begriff Vielfachverwendung gibt es bei Kobold nicht. Vielmehr spricht er von Vielverwendung (20-49 Marken) und Massenverwendung (a) 50-99 Stück, b) 100 und mehr Stück). Also handelt es sich bei deinem Beleg um eine Massenverwendung (bzw. -frankatur).

Gruß Michael
 
BD Am: 14.11.2016 18:34:22 Gelesen: 3432001# 5638 @  
Hallo Michael,

du hast natürlich Recht. Ich sollte vorher im Kobold lesen bevor ich schreibe.

Gruß Bernd
 
Andi Schmitt Am: 14.11.2016 19:06:16 Gelesen: 3431984# 5639 @  
Hallo,

hier ein Beleg, den ich auf einem Flohmarkt erstanden habe. Könnte es sich um eine geschnittene 327 handeln?

Viele Grüße

Andi


 
inflamicha Am: 14.11.2016 19:10:55 Gelesen: 3431980# 5640 @  
@ Andi Schmitt [#5639]

Hallo Andi,

eindeutig eine durchstochene Marke (Mi 327 B), man sieht doch deutlich den Durchstich. Da dieser sich nicht so gut wie eine Zähnung trennen ließ, griff so mancher Nutzer lieber zur Schere.

Gruß Michael
 
Andi Schmitt Am: 14.11.2016 19:54:47 Gelesen: 3431951# 5641 @  
Vielen Dank und schönen Abend!
 
inflamicha Am: 14.11.2016 21:07:31 Gelesen: 3431877# 5642 @  
Guten Abend,

hier kommt noch der halb versprochene weitere Beleg:



Postanweisung über 2.000 Mark vom 13.8.1921 (PP 6) ab Dresden N 8 nach Herold im Erzgebirge, Gebührenerfordernis 4 Mark. Verwendung fand die Ganzsache A 41 mit Germania-Wertstempel zu 15 Pfennig, welcher natürlich nicht mehr ausreichte. Also wurde auffrankiert: Je eine Mi 91 II x, 140 und 144 I sowie 3mal Mi 150 ergaben genau die fehlenden 3,85 Mark.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 14.11.2016 22:19:04 Gelesen: 3431790# 5643 @  
Guten Abend,

nach den Sahneteilchen von Bernd und Michael von mir heute wieder nur ein einfacher Fernbrief:



Gelaufen von der auch heute noch bekannten Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A.G. (MAN) am 15.11.23 (Portoperiode 24) aus Nürnberg nach Friedrichshafen. Das Porto von 10 Milliarden wurde ordnungsgemäß mit zwei Marken der MiNr. 327 AP entrichtet. Die Entwertung erfolgte mittels einer Sylbe-Bandstempelmaschine nebst Werbeeinsatz "Nimm ein Postscheck-Konto".

Schöne Grüße
Mümmel
 
asmodeus Am: 14.11.2016 22:31:49 Gelesen: 3431778# 5644 @  
Ich brauch die Hilfe der Spezialisten. Habe eine Sammlung bekommen und einige Infla- Briefe und Ganzsachen sind dazwischen. Bräuchte eine reelle Werteinschätzung bzw. Aufklärung über diese Briefe.

Fange mal mit diesen Briefen an:

MEF Mi.Nr. 261 senk. Viererstreifen mit verschiedenen Wolkenformationen



MIF Mi.Nr 262 und andere Marken


 
asmodeus Am: 14.11.2016 22:35:03 Gelesen: 3431776# 5645 @  
@ asmodeus [#5644]

Weiter mit den Anfragen. Vielen Dank für Eure Hilfe.

R-Brief/Eilboten Mi.Nr. 323 und 325



Infla - geprüfter Brief - diverse Ausgaben


 
asmodeus Am: 14.11.2016 22:38:33 Gelesen: 3431771# 5646 @  
@ asmodeus [#5645]

Und weiter ...

Dienstbrief Mi.Nr. 67 und 70



Drucksache und leider fehlt eine Marke


 
asmodeus Am: 14.11.2016 22:45:47 Gelesen: 3431760# 5647 @  
@ asmodeus [#5646]

Die letzten Belege

Mi.Nr. 318 MEF



Mi.Nr. 314 EF



MIF Mi.Nr. 248 und 253


 
muemmel Am: 14.11.2016 22:53:58 Gelesen: 3431745# 5648 @  
@ asmodeus [#5644]

Hallo Denis,

Brief 1 ist mit 20.000 Mark portorichtig frankiert. Es gibt bei dieser Marke 5 verschiedene Wolkentypen, von denen hier 4 vorhanden sind. Ich denke aber, dass dies eher die ausgefuchsten Spezialisten interessiert.

Brief 2 ist um 5.000 Mark überfrankiert (Porto Soll: 75000 Mark, Porto Ist: 80000 Mark). Portostufen-Freaks mögen das nicht sonderlich, aber wenn keine entsprechenden Marken zur Verfügung standen, kamen Über- oder Unterfrankaturen zustande.

Zu Werteinschätzungen möchte ich mich nicht äußern.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 14.11.2016 23:07:22 Gelesen: 3431730# 5649 @  
@ asmodeus [#5645]

Brief 3: Tarifrichtiger Eil-R-Brief, Porto 1,4 Milliarden, R-Gebühr 1 Milliarde, Eilzustellgebühr 2 Milliarden.

Brief 4: Wie der Prüfer auf der Rückseite vermerkt hat, ist der Brief leicht unterfrankiert. Bessere Farben sind nicht dabei. Die Angaben II, III usw. beziehen sich auf Plattenfehler einzelner Marken, wobei mir die Angaben nicht immer klar sind.

So viel für heute
Mümmel
 
asmodeus Am: 15.11.2016 08:23:22 Gelesen: 3431390# 5650 @  
Guten Morgen Mümmel,

vielen lieben Dank für die Aufklärung! Wie immer interessant und ein Lichtblick im Inflation-Dschungel.

Ist Brief 3 in der Verwendung ungewöhnlicher? Eil-R-Brief?
 
inflamicha Am: 15.11.2016 10:24:31 Gelesen: 3431298# 5651 @  
@ asmodeus [#5647]

Ergänzend zu Haralds Ausführungen: Preislich hast du durch die Bleistiftnotierungen unten einen ersten Anhaltspunkt, wenn du die Hälfte davon nimmst. Außer das bunte Ding mit den vielen Marken- hier eher ein Viertel. Die römische Zahl II bezieht sich auf die 75 Tausend-Marke- ist jeweils Typ II mit weitem Abstand- nix Dolles. Die III bezeichnet den Plattenfehler III der 100.000er Marke "Ausbuchtung rechts an der 1", relativ häufig und meines Erachtens im Michel überbewertet. Ohne Preisauszeichnung sind die Briefe mit 1 Mio (ca. 2 Euro) und 10 Mio (ca. 10 Euro) sowie der Dienstbrief (2-3 Euro). Ich hoffe dies hilft dir weiter.

Gruß Michael
 
BD Am: 15.11.2016 19:16:51 Gelesen: 3430948# 5652 @  
Hallo,

da die meisten Sammler auf Börsen oder Messen großformatige Belege ignorieren, bleiben immer welche für mich liegen. Da ich keine Briefalben besitze sind sie für mich kein Problem.

Auslandsbrief nach Amsterdam bis 140 gramm (7 Portostufe ?) mit Einschreibung und Eilboten.

Brief 80 Pf.
Einschreiben 20 Pf.
Eilbote 25 Pf.
Gesamt 1 Mark 25 Pfennig

Beste Grüße Bernd


 
BD Am: 15.11.2016 19:41:07 Gelesen: 3430931# 5653 @  
Noch ein großer Brief:

Fernbrief bis 250 gr. (16 Milliarden Mark) mit Einschreibung (10 Milliarden Mark).

Die 323 mit Oberrand, die 326 mit Reklameleiste und eine durchstochene 329, als hätte der Versender an zukünftige Sammler gedacht.

Beste Grüße Bernd


 
muemmel Am: 15.11.2016 21:01:06 Gelesen: 3430845# 5654 @  
@ asmodeus [#5650]

Salut Denis,

außergewöhnlich nicht gerade, aber R-Briefe mit Eilzustellung findet man auch nicht an jeder Straßenecke.

Gruß
Mümmel
 
muemmel Am: 15.11.2016 21:56:15 Gelesen: 3430768# 5655 @  
Guten Abend,

so schöne große Briefe wie Bernd habe ich zwar auch einige wenige, aber die habe ich auch schon alle hier vorgestellt.

Daher heute weiter mit einem einfachen Ortsbrief:



Gelaufen am 22.11.23 (Portoperiode 25) innerhalb von München, portorichtig mit zwei Marken der MiNr. 327 AP frankiert. Entwertung mittels Sylbe-Bandstempelmaschine und Werbeeinsatz "Benutze die Luftpost".

Schöne Grüße
Mümmel
 
BD Am: 16.11.2016 20:32:34 Gelesen: 3429203# 5656 @  
Hallo,

der Schein trügt, der Brief mit Korrekturen zum Drucksachentarif ging nicht aus Greiz zurück. Der Absender warf ihn unfrankiert in den Briefkasten. Unfrankierte Drucksachen, Mischsendungen, Warenproben und Geschäftpapier wurden nicht befördert, es bestand Frankierungszwang.

Das Postamt stempelte Plauen 3 26.8.22 gab dem Absender den Brief (ist offen) zurück. Dieser frankierte die erforderlichen 100 Pfennige und der Brief landete erneut auf einem Postamt. Die Marke wurde entwertet mit dem Stempel Plauen 7 28.8.22. Der Brief ging auf die Reise nach Greiz.

Die Abgabe bei einem anderen Postamt zeugt von Verärgerung über die Verzögerung, aber das Postamt 3 hatte keine andere Möglichkeit als den Brief zurückzugeben. Wären nur 20 Pf. frankiert gewesen, wäre der Brief befördert worden und der Empfänger hätte ein Nachgebühr zahlen müssen.

Beste Grüße Bernd


 

Das Thema hat 10506 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 27 127 137 147 157 167 177 187 197 207 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226   227   228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 247 257 267 277 287 297 307 317 327 421 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.