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Thema: Westdeutsche und Westberliner Gegenpropaganda im "Kalten Krieg"
Das Thema hat 31 Beiträge:
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hajo22 Am: 25.06.2013 12:44:20 Gelesen: 30153# 7 @  
@ DMD [#6]

Sorry, Du hast recht. Es sieht prima vista nur so aus, als ob Saarbrücken außerhalb der Grenze liegt. Mein Fehler. Die Karte ist dann doch nach 1957 bzw. nach 1959. Ich kann sie nicht genauer datieren. Danke für die Korrektur.

Gruß
Jochen
 
hajo22 Am: 27.07.2013 14:22:30 Gelesen: 30035# 8 @  
Da dieses Thema schon längere Zeit nicht gepflegt wurde, will ich heute eine Zustellungsurkunde des Berliner Senators für Inneres zeigen mit Freistempler-Werbeeinsatz "Berlin ist viele Reisen wert" innerhalb Westberlins am 9.11.1961 gelaufen.

Der Brief weist die Vignette " Licht an die Mauer" auf. Da der rote Freistempler auf die Vignette am Rand übergeht, wurde sie schon bei der Behörde aufgeklebt und nicht nachträglich angebracht.

Eine frühe Westberliner "Gegenpropagandavignette" gegen den Mauerbau vom 13. August 61.



Schönen Nachmittag an einem heißen Samstag.
Jochen
 
hajo22 Am: 10.10.2013 11:17:57 Gelesen: 29804# 9 @  
Während des "Kalten Krieges" wurden eine Reihe von aussagekräftigen Vignetten von verschiedenen Institutionen herausgegeben.

Die Vignette "Licht an die Mauer" hatte ich schon auf Westberliner-Brief im letzten Beitrag gezeigt.

Hier die Vignette nochmals ungebraucht und eine weitere zum Thema "Mauerbau".




Die weitere Vignette, die ich eingescannt habe, bezieht sich nicht ausschließlich auf Westberlin, sondern verweist auf die Beziehungen/Kontakte zwischen West- und Ostdeutschland, die nicht abreissen dürfen: "Dein Brief baut Brücken".



Wer kann weitere Vignetten/Belege/Stempel zum Thema zeigen?

Viele Grüße
Jochen
 
philapit Am: 10.10.2013 19:35:30 Gelesen: 29759# 10 @  
@ hajo22 [#9]

Hallo Jochen,

habe auch noch was beizutragen. 2 x Bund FDC gelaufen mit Propagandavignette Grenzen und eine Vignette Deutschlands Grenzen - ich vermute von den Landsmannschaften Schlesien, Pommern usw.

Mit freundlichem Gruß
philapit


 
hajo22 Am: 11.10.2013 17:16:18 Gelesen: 29708# 11 @  
@ philapit [#10]

Ja, diese beiden Vignetten habe ich auch in die Sammlung aufgenommen. Mit den abgebildeten Gebietskarten zeigen sie das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937.

Die mir vorliegende Vignette "Erst wenn ..." ist glatt gummiert, die andere Vignette ohne Gummierung. Die Herausgeber sind mir unbekannt, über ein "Komitee Deutscher Osten" ist mir nichts bekannt. Aber vielleicht kann ein Leser aufklären.

Hier noch 2 weitere (Spenden-)Vignetten:



Herausgeber mir unbekannt



Laut Druckvermerk Herausgeber: Gesamtdeutscher Block/BHE

Schönes Wochenende.
Jochen
 
hajo22 Am: 29.01.2014 12:32:40 Gelesen: 29401# 12 @  
Da ich schon längere Zeit nichts mehr gezeigt habe, will ich das heute nachholen.

Ein Sylvesterbrief (31.12.51) aus Berlin SW 11 mit 2 Propaganda-Vignetten innerhalb Westberlins gelaufen.

- "Erst wenn diese Grenzen schwinden, wird Europa Frieden finden!" und
- "Deutsche Heimat im Osten" (Hannover 1951, Stadthalle bei der großen Gartenschau)

Die Vignetten wurden natürlich nicht abgestempelt.



Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 30.01.2014 17:47:48 Gelesen: 29361# 13 @  
Heute zeige ich eine Propagandakarte aus Westberlin zur Konferenz der Außenminister von Frankreich, England, der UdSSR und USA vom 25.1. bis 18.2.1954. Die Verhandlungsorte waren das Gebäude des Alliierten Kontrollrats (im ehemaligen Berliner Kammergericht) und die sowjetische Botschaft in Ostberlin (Unter den Linden).

Auf der Karte wird West- und Ostberlin "wiedervereinigt" dargestellt, die Sektorengrenzen sind auf dem Umriß Großberlins nicht erkennbar.

Die Marken:

Berlin Mi.Nr. 116 (Sondermarke) mit Sonderstempel vom 25.1.54: "1 Berlin W 35, Vier-Mächte-Konferenz Berlin 1954" und
DDR Mi.Nr. 424 (Sondermarke) mit Sonderstempel vom 16.2.54: "Berlin W 8, Pressezentrum Thälmannplatz"

Die Positionen von West und Ost (zur Wiedervereinigung Deutschlands) kamen nicht zusammen, die Konferenz wurde ergebnislos beendet (mit der Konsequenz, daß die Teilung Deutschlands weiter zementiert wurde).



Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 01.02.2014 00:41:26 Gelesen: 29321# 14 @  
Zu später (früher) Stunde noch ein Westberliner Gegenpropaganda-Stempel der als Zusatzstempel beim PA 11 im Jahre 1961 verwendet wurde:

Hier der Einzeiler in rot (es gibt ihn auch in schwarz): "BERLIN HAUPTSTADT DEUTSCHLANDS" gerichtet gegen den Ostberliner Werbestempel-Text: "Berlin Hauptstadt der DDR" des Maschinen-Stempels vom Ost-PA Berlin N 4, vom 31.8.61.



Der Stempel/das Sammelstück zählt zum Bereich "Postkrieg".

Bis demnächst.
Jochen
 
hajo22 Am: 06.02.2014 20:51:36 Gelesen: 29256# 15 @  
Ein Orts-Brief aus N4 vom 30.6.1963 nach Steglitz mit Werbestempel "Aufbau Zentrum Berlin/Hauptstadt der DDR" bekam prompt den Westberliner Gegenstempel (hier der 2-Zeiler): "Berlin-Hauptstadt Deutschlands/ - nicht der Sowjetzone"

Ich zeige den 2-Zeiler nochmals, weil er hier deutlicher zu lesen ist.



Schönen Abend und bis demnächst.
Jochen
 
hajo22 Am: 09.11.2016 17:56:34 Gelesen: 26495# 16 @  
Hier im Thread ist schon seit längerer Zeit nichts mehr präsentiert worden.

Ich zeige heute ein privates westdeutsches Propagandafaltblatt aus dem Jahre 1956.



VG, hajo22
 
GSFreak Am: 09.11.2016 19:30:35 Gelesen: 26467# 17 @  
@ hajo22 [#3]

Hier zwei Belege mit einem weiteren bekannten roten Westberliner Gegenstempel: ..... aber nicht unter kommunistischer Diktatur !

DDR-Ganzsache P40/02 vom 19.06.1951

DDR-Ganzsache P47/05 vom 09.09.1952 (Stempel leider etwas undeutlich, aber gleiches Schreibdatum auf der Rückseite)

Mit solche Belegen kann man auch Nicht-Philatelisten vermitteln, dass das Sammeln von Belegen (bei mir hauptsächlich die Ganzsachen) nicht nur postgeschichtlich sondern auch zeitgeschichtlich interessant und spannend ist.



Gruß
Ulrich
 
HWS-NRW Am: 09.11.2016 23:01:54 Gelesen: 26441# 18 @  
Aus meinem früheren Exponat einige Abbildungen:

Diesen Gegenstempel gab es mit drei, fünf und neun Punkten vor dem Text

"... aber nicht unter kommunistischer Diktatur"





Der Entwurf in "handschriftlicher Kalligraphie" (Entwurf zur Vorlage bei den Alliierten), der aufgrund seines Textes "... aber nicht unter
sowjethöriger Diktatur" nicht genehmigt wurde, handelt es sich wahrscheinlich um einen "Probedruck".

mit Sammlergruß
Werner
 
dietbeck Am: 07.01.2017 19:50:49 Gelesen: 25951# 19 @  
@ HWS-NRW [#18]

Der Musteraufdruck (...sowjethöriger...) in dieser Form ist niemals als echt bestätigt worden. Es muss nach heutigem Kenntnisstand mit einer Fälschung gerechnet werden.

Der echte Aufruck ist dem Postkriegskatalog zu entnehmen.

Kleine Korrektur: 3, 5 und 10 Punkten.

dietbeck
 
HWS-NRW Am: 08.01.2017 13:29:58 Gelesen: 25887# 20 @  
@ dietbeck [#19]

Hallo,

besten Dank für die Aussage mit den 10 Punkten, ich habe den Burhop-Katalog nicht mehr vorliegen und auf meinen Belegen konnte ich nie 10 Punkte erkennen. Und auch bei dem "Entwurf" gehe ich schon lange davon aus, daß er eine "Fälschung" ist.

mit Sammlergruß
Werner
 
hajo22 Am: 08.01.2017 15:49:44 Gelesen: 25869# 21 @  
ich habe den Burhop-Katalog nicht mehr vorliegen und auf meinen Belegen konnte ich nie 10 Punkte erkennen.

Hier ein Scan mit 2 Belegen jeweils 10 Punkte vor dem Text:



@ HWS-NRW [#18]

Der Musteraufdruck (...sowjethöriger...) in dieser Form ist niemals als echt bestätigt worden. Es muss nach heutigem Kenntnisstand mit einer Fälschung gerechnet werden.

Ein Hinweis zum Vorlagestempel "...aber nicht unter sowjethöriger Diktatur!" findet sind auf Seite 43 des Burhop-Katalogs "Postkrieg 1948-1975" (3.Auflage).

Ich gehe davon aus, daß es diesen Propagandastempel auf DDR-Bildpostkarten zur Vorlage bei den Westalliierten gegeben hat. Der Stempel wurde wohl aus politischen Gründen abgelehnt (die Rote Armee war schließlich Alliierter im Kampf gegen Hitler-Deutschland gewesen). Bildpostkarten mit diesem Vorlagestempel habe ich schon gesehen.

VG, hajo22
 
dietbeck Am: 08.01.2017 16:43:55 Gelesen: 25854# 22 @  
@ hajo22 [#21]

Ja, es gibt den Stempel ...sowjethöriger... als Muster, aber eben in der Form wie im Katalog und NICHT in der Form wie von Werner gezeigt. Der von Werner gezeigte ist bis heute nicht als echt verifiziert und wird auch nicht geprüft. Es ist wahrscheinlich eine Fälschung.

dietbeck
 
hajo22 Am: 08.01.2017 17:04:33 Gelesen: 25840# 23 @  
@ dietbeck [#22]

Sorry, dann habe ich das mißverstanden. Handschriftlich kann das auch heute noch jedermann unter dem Bild hinzufügen. Nicht prüfbar, also im Zweifel immer Fälschung. Das Geschriebene entspricht auch nicht dem Musterstempel.

VG, hajo22
 
HWS-NRW Am: 08.01.2017 18:25:54 Gelesen: 25825# 24 @  
@ hajo22 [#21]

Hallo Hajo,

besten Dank für Deine Bilder.

Diesen "Probenstempel" habe ich auf allen ausgegebenen Postkarten dieser Serie gesehen (Auktionskatalog), aber wirklich echt gelaufen auch nicht.

mit Sammlergruß
Werner
 
hajo22 Am: 08.01.2017 20:36:11 Gelesen: 25801# 25 @  
@ HWS-NRW [#24]

Hallo Werner,

den Propaganda-Gegenstempel mit "sowjethörig" gibt es nicht auf beförderter Post. Er lag lediglich als Vorschlag zur Genehmigung den Westalliierten vor. Wir wissen, er wurde abgelehnt.

Interessant wäre es in Erfahrung zu bringen, wie diese Vorlagen in die Öffentlichkeit bzw. in den Briefmarkenhandel gelangt sind.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 02.02.2017 17:40:43 Gelesen: 25485# 26 @  
Im Juni 1964 enthüllte Robert Kennedy eine Gedenktafel für seinen ermordeten Bruder John F. Kennedy (35. Präsident der USA) in Erinnerung an dessen Rede von 1963 am Rathaus Schöneberg.

Zum Anlaß gab es einen Sonderumschlag mit 2 privaten Nebenstempeln "- Berlin 1961 - Seit dem 13. August 160 km Mauer und Stacheldraht" und "USA-Berlin Präs. John Kennedy 26 Juni 1963 - 1964".



Der Initiator der beiden nichtamtlichen Stempel ist mir nicht bekannt.

VG, hajo22
 
Heijs Am: 03.02.2017 13:14:53 Gelesen: 25420# 27 @  
Ich reagiere noch auf HSW-NRW Werner und den handgeschriebenen Probe auf Ganzsache 1951.

Ende 1998 gab es ein Los 26670 (welche Auktion weiss ich nicht, mir wurden damals Kopien zugeschickt) mit drei solchen Ganzsachen. Alle Lose gehörten, laut Auktionator zur Sammlung Lippschutz. Er war Verbandsprüfer für Berlin und Abgeordneter der Stadt.

3.1.1999 hatte ich eine Korrespondenz mit damals noch Auktionator Herr Koegel.

Frage: Sollten diese Belege echt sein?

Antwort: Könnte ein Entwurf sein, aber dann müsste man schon eine eidesstattliche Versicherung des Urhebers beifügen. Ob er echt oder falsch ist ist kaum definitiv zu sagen, dürfte auch kaum prüfbar sein.

Also Lippschutz könnte einen Probedruck haben, hat es aber nie Herr Burhop gemeldet. Ich weiss, dass weil ich 1994 alle Unterlagen von Herr Burhop bekommen habe. Bis es mehr Beweise gibt, muss ich davon ausgehen, dass es eine Fälschung ist. Ich habe inzwischen etwa 200 Postkriegfälschungen, siehe http://www.postkrieg.info unter Fälschungen.

Jan Heijs, Amsterdam.
 
eifelsammler Am: 15.02.2017 10:56:42 Gelesen: 25165# 28 @  
Hallo Zusammen!

Von mir heute einen Beleg der briefmarkenähnliche Vignetten zeigt, die bereits teilweise von philapit unter [#10] gezeigt wurden.

Bei mir auf einem Beleg der am 18.03.1975 mit Maschinenstempel aus Köln gelaufen ist.

Der Brief ist ohne Absender und ungeöffnet an einen ehemaligen Briefmarkenhändler adressiert. Scheinbar hat der Händler etwas gespielt!



Viele Grüße

Carsten
 
wajdz Am: 23.08.2019 18:52:46 Gelesen: 14513# 29 @  
Politische Propaganda im Postverkehr in der 1950er Jahren ganz normal. Demokratie lernt sich ja nicht von alleine. Der Brief wurde aus Hamburg nach Westberlin geschickt. Die Botschaft des Stempels galt also vornehmlich den eigen Bürgern, auf einem Brief in die Ostzone wäre sie unverständlich gewesen, da war man ja sowieso gegen den Kaiser, schon seit 1918. ;-)

Fernbrief mit MiNr 185x (20), entwertet mittels Bandstempel mit Werbeeinsatz ? (24a) HAMBURG 1 •ca • 16.10.55



MfG Jürgen -wajdz-
 
hajo22 Am: 07.11.2019 19:51:43 Gelesen: 13895# 30 @  
Politischer MaWSt auf einer 8 Pfg. Ortspostkarte München vom 5.5.1958:

" 9.Mai 1950 - 9.Mai 1958 / Europa blüht auf."



hajo22
 
Briefuhu Am: 01.02.2021 15:41:42 Gelesen: 10502# 31 @  
@ hajo22 [#3]

Hallo,

hier ein weiterer Beleg mit diesem "Gegenstempel" auf einem Brief vom Standesamt Potsdam (laut Rückseite):



Schönen Gruß

Sepp
 

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