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Thema: (?) (21) Griechenland Ganzsachen: Postkarten
Das Thema hat 33 Beiträge:
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mljpk Am: 28.02.2017 23:34:17 Gelesen: 23530# 1 @  
Liebe Sammlerfreunde,

soweit erkennbar sind die griechischen Ganzsachenpostkarten bisher noch nicht in einem eigenen Thema behandelt worden. Ich beginne mit zwei Karten mit Wertstempeln zu jeweils 10 Lepta. Die Karte mit blauem Druck dürfte die Ausgabe von 1891 sein. Sie lief 1892 von Nafplio nach Hamburg. Die Karte mit dem roten Aufdruck, Ausgabejahr mir unbekannt, lief 1894 von Athen nach Chemnitz. Freue mich über die Vorstellung weiterer schöner Karten und weiteren Informationen zu den beiden gezeigten Karten.

Beste Grüße
Jens


 
Cantus Am: 01.03.2017 19:07:45 Gelesen: 23490# 2 @  
@ mljpk [#1]

Hallo,

du hast schon recht, Griechenland wird bisher recht stiefmütterlich behandelt und auch ich habe kaum Ganzsachenmaterial, aber ich habe das Land bisher auch noch nie gesammelt. Die erste der beiden von dir gezeigten Karten dürfte die Karte zu 10 Lepta (Wertstempel in mattultramarin auf grauem Postkartenkarton) der Ausgabe von 1883 sein, verausgabt für Inlands- und Ausandsverwendung, Michel P 4. Die zweite Karte zu 10 Lepta (Wertstempel karmin, Postkartenkarton graublau) erschien ebenballs 1883 und war ausschließlich für die Post mit dem Ausland vorgesehen, Michel P 5.

Im Jahr 1891 erschien eine Neuauflage mit gröberem Druck und den Wertstempelfarben ultramarin bzw. rot. Der wesentliche Unterschied besteht zur vorhergehenden Ausgabe aber in der Höhe der griechischen Buchstaben; bei der Auflage von 1891 sind sie 36 mm hoch. Das Ausmessen kannst aber nur du vornehnen. Die Karten dieser zweiten Auflage werden als P 10 und P 11 gelistet.

Viele Grüße
Ingo
 
mljpk Am: 02.03.2017 14:44:02 Gelesen: 23462# 3 @  
@ Cantus [#2]

Hallo Ingo,

herzlichen Dank für die Identifikationshilfe. Ich werde dann heute Abend ausmessen und berichten. Vom Stempeldatum her scheinen mir beide Karten eher der Neuauflage zuzuordnen sein.

Mit besten Sammlergrüßen
Jens
 
10Parale Am: 01.10.2017 18:10:27 Gelesen: 23079# 4 @  
@ mljpk [#1]

Wie Heinz7 in der Beitragsreihe über die Royal Philatelic Society bereits schrieb, fand am gestrigen Samstag die GABRA 2017 in Burgdorf statt.

Diese Ausstellung mit Ganzsachen aus der ganzen Welt hat mich natürlich äußerst fasziniert. Für mich hat sich teilweise eine neue Welt erschlossen. Speziell ging es ja um die "Tüblibriefe" der Schweiz, wobei man auch eine offizielle Ersttags-Ganzsache vom 20. Juni 1867 zu Gesicht bekam.

Diese Ganzsache zu 15 Lepta konnte ich in einer Wühlkiste eines Händlers ausfindig machen. Sie wurde am 3.9.82 in Athen verfasst und zur Post gebracht. Sie lief nach Berlin, rechts unten vermerkt via Triest und mit einem schönen Ankunftsstempel eines Berliner Postamtes.

Aus den guten Ausführungen von Cantus kann ich abschätzen, dass es ich um eine frühe Ganzsachen-Postkarte handelt. Das Violettblaue des Kopfbildes gefällt mir sehr.

Liebe Grüße

10Parale


 
Cantus Am: 01.10.2017 21:12:15 Gelesen: 23049# 5 @  
@ 10Parale [#4]

Hallo,

da hast du eine sehr schöne Karte gefunden. Es ist die erste in Griechenland im Jahr 1876 erschienene Ganzsachenpostkarte. Eine Fehlinterpretation oder eine Verwechslung mit der zweiten Ausgabe ist nicht möglich, da ich im Stempel eine 77 lese und die zweite Ausgabe erst 1878 erschien. Die Karte wurde im Pariser Druck hergestellt, durch den die Darstellung des gesamten Kartenvordruckes einschließlich des Wertstempels erheblich feiner ausfällt als im späteren Athener Druck.

Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 02.10.2017 18:37:45 Gelesen: 23016# 6 @  
Hallo zusammen,

von mir eine Postkarte aus meiner Kalendersammlung:



In diesem Fall ist leicht zu erkennen, dass es sich um die 1883 erschienene Postkarte P 5 handeln muss. Die nächste Karte mit der Wertstufe 10 Lepta in Karmin erschien erst 1891 (P 11). Dennoch war ich zunächst sehr irritiert. Die Auslands-Postkarte zu 10 Lepta in Karmin gibt es nur auf einem graublauen Karton. Die Karte mit dem Wertstempel in mattultramarin wurde dagegen auf einem hellsämischen Karton gedruckt. Bei mir am Bildschirm sieht die Karte bei der Windows-Fotoanzeige aber eher sämisch als hellblau aus (das kann bei euch aber anders sein). Hier wird wieder einmal das Problem mit unterschiedlichen Farben am PC deutlich. Ich habe die Karte also noch einmal herausgesucht und bei Tageslicht abfotografiert. Ihr seht, wie unterschiedlich die Farben ausfallen können. Die tatsächliche Farbe liegt irgendwo zwischen Scan und Foto.



Ingo schreibt zur Karte von Jens im Beitrag [#1] Der wesentliche Unterschied besteht zur vorhergehenden Ausgabe aber in der Höhe der griechischen Buchstaben; bei der Auflage von 1891 sind sie 36 mm hoch. Diese Angabe stammt vermutlich aus dem Ganzsachen-Katalog Europa West von Michel. Sie ist aber eindeutig falsch. Entweder soll der ganze Text 36 mm hoch sein oder die Buchstaben haben z.B. eine Höhe von 3,6 mm. Bei meiner Karte ist der fünfzeilige Text (Griechisch und Französisch) insgesamt 24 mm hoch. Insofern denke ich eher, dass ein Komma fehlt. Bei den Postkarten bei Delcampe konnte ich aber am Bildschirm keinen eindeutigen Unterschied zu meiner Karte erkennen. Wer kann eine Postkarte P11 zeigen?



Die Postkarte wurde laut Poststempel am 11.10.1889 in ΠΕΙΡΑΙΕΥΣ = Πειραιευς = Piräus aufgegeben und kam am 28.10.1889 in Worms an. Allerdings war die Karte nicht 17 Tage sondern nur 5 Tage unterwegs. In Griechenland galt laut Wikipedia [1] bis 1923 der julianische Kalender. 1889 betrug der Unterschied zum unserem gregorianischen Kalender 12 Tage. Also 11.10.1889 (jul.) = 23.10.1889 (greg.). Auf der Rückseite hat der deutsche Absender das Datum 21.10.89 nach dem gregorianischen Kalender vermerkt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gregorianischer_Kalender
 
Cantus Am: 03.10.2017 07:39:25 Gelesen: 22991# 7 @  
p5 und P11@ volkimal [#6]

Hallo Volkmar,

mit der Buchstabenhöhe hast du sicher recht, das war ein typisch Freud'scher Fehler von mir. Was deine aktuelle Abbildung betrifft, da habe ich mal den Michel-Pfad verlassen und mich dem Weltganzsachenkatalog von Higgins & Gage zugewandt. Dort wird die Kartonfarbe deiner Postkarte mit graublau beschrieben. Der Unterschied zwischen P5 und P11 wird neben allgemein verändertem Postkartenvordruck vor allem mit unterschiedlicher Darstellung des Wertstempels begründet. Da die Abbildungen aber leider recht klein sind, kann ich zwischen Fig. 2 und Fig. 3 eigentlich keinen Unterschied erkennen.

Damit du dir selber ein Bild machen kannst, habe ich Bildschirmauszüge vom Katalog gefertigt; schau selbst.








Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 03.10.2017 11:01:06 Gelesen: 22972# 8 @  
Hallo Ingo,

ich habe im Netz eine Karte gefunden, die die Nr.11 sein müsste. Dort habe ich einmal den Wertstempel und einen Textausschnitt herauskopiert.



Bei den Schraffuren auf der Backe scheinen sich die Wertstempel deutlich zu untersheiden.

Den Text habe ich zusätzlich noch gespiegelt nebeneinandergesetzt damit an die Größe besser vergleichen kann. Es gibt wohl keinen Unterschied. Das passt zum Katalog von Higgins & Gage. Dort wird nur bei dem Text der Karten 4 und 10 von einem Unterschied geschrieben.

Viele Grüße
Volkmar
 

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