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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
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Gernesammler Am: 02.02.2018 19:43:19 Gelesen: 827970# 1177 @  
@ bayern klassisch [#1176]

Hallo Ralph,

ich habe mal im Buch gestöbert und bin der Meinung, dass der Anteil für Bayern 6 Decimes betrug und der Anteil für Frankreich 5 Decimes.

Laut Tarif von 1806 war der französische Portoanteil für einen einfachen Brief bis 6 Gramm bei einer Entfernung von 200-300 Kilometer ab Grenze so zu taxieren.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 02.02.2018 19:58:07 Gelesen: 827957# 1178 @  
@ Gernesammler [#1177]

Hallo Rainer,

das könnte gut sein! Dann wird sich Taxis gefreut haben (die ja das Postregal inne hatten bis zum 30.6.1808, ehe Bayern seine Post verstaatlicht hat), denn 6 Decimes à 2,85 Kreuzer waren gut 17 Kreuzer und das war damals nicht wenig Geld.

Danke für deine Hilfe - sehr nett von dir.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.02.2018 19:30:13 Gelesen: 823797# 1179 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache vom Königlichen Justizministerium an das Königliche Handelsappelations Gericht spediert am 3.10.1846 von München nach Nürnberg, dort kam der Brief am 4.10. an. Gestempelt mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b-II, 41,5x5 mm) und als Ankunftsstempel L2 Zweizeiler von Nürnberg auch (Winkler 8b).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 07.02.2018 20:10:34 Gelesen: 822873# 1180 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Brief als Regierungs Sache aus ?? an das Königliche ?? über Oggersheim vom 21.4.1840.
Gestempelt mit kleinem K1 Einkreiser von Oggersheim (Winkler Nr.9).

Hier könnte ich diesmal wirklich Hilfe gebrauchen die Schrift ist greulich.

Schon einmal Danke im voraus.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 07.02.2018 20:49:30 Gelesen: 822857# 1181 @  
@ Gernesammler [#1180]

Hallo Rainer,

Adresse:

Vom Protestantischen Pfarramt Ruchheim

An das königlich protestantische Decanat Speyer.

Typischer, rötlicher Fingerhutstempel von Oggersheim (Fähre), als es Ludwigshafen am Rhein noch nicht gab (wie der Name schon sagt unter König Ludwig).

Ruchheim hatte natürlich noch keine Postexpedition, daher musste die Aufgabe ins nahe Speyer im noch näheren Oggersheim ("home of the German chancellor") erfolgen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.02.2018 20:16:04 Gelesen: 822266# 1182 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Regensburg vom 10.12.1861 nach Wörth in Oberbayern an den Oberförster Müller. Verfasst hatte den Brief wenn ich es richtig lese das Strassenbauamt und unterschrieben von mehreren Herren einer davon Fabrikant sowie in der Ellipse ein Notar. Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.2 Platte 5, gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.418 von Regensburg sowie dem Zweikreisstempel (Winkler Nr.10). Auf der Rückseite ist als Ankunftsstempel ein Halbkreisstempel von Wörth (Winkler Nr.11b mit A/I).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 08.02.2018 20:32:03 Gelesen: 822261# 1183 @  
@ Gernesammler [#1182]

Hallo Rainer,

das ist ein offener Mühlradstempel 418 von Regensburg - zu dieser Zeit war der geschlossene Mühlradstempel 418 nur am Chargé - Schalter anzutreffen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.02.2018 21:31:23 Gelesen: 822250# 1184 @  
@ bayern klassisch [#1183]

Hallo Ralph,

mein Fehler bin auf der Seite verrutscht und habe die Lupe nicht zu Rate gezogen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.02.2018 21:55:22 Gelesen: 822243# 1185 @  
@ Gernesammler [#1184]

Hallo Rainer,

wenn du mal so lange im Altpapier gewühlt hast wie ich, weißt du gar nicht mehr, wo eine Lupe liegt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 09.02.2018 20:16:29 Gelesen: 822111# 1186 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Drucksachen Rechnung vom 23.2.1867 aus Schoenau bei Lindau nach Ichenhausen im Schwäbischen an Herrn Steríger einen Materialisten (steht für eine Berufsbezeichnung: Klein-Lebensmittelhändler oder Krämer).

Herr von Stein hatte diese Rechnung mit der Bitte verschickt, die 41 Gulden 56 Kreuzer für verschiedene Weine die geliefert wurden zu bezahlen, entweder im 3 Monat oder per 1 1/2% Sconto sofort.

Ich weiß zwar nicht, wie viel damals 62 Kreuzer waren, aber ich denke mal es war schon Ersparnis. Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr. 9 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr. 289 sowie L2 Zweizeiler von Lindau (Winkler 8b) einen Stempel auf der Rückseite gibt es nicht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 09.02.2018 20:28:45 Gelesen: 822103# 1187 @  
@ Gernesammler [#1186]

Hallo Rainer,

ich komme auf 37,7 Kreuzer, aber das war auch Geld. Für ca. 6 Kr. konnte man damals Mittagstisch haben - von daher also 6 mal Mittagstisch plus ein bisserl Trinkgeld.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 16.02.2018 20:13:43 Gelesen: 820033# 1188 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Rechnung von E.Vollrath und Cie aus Nürnberg vom 16.2.1869 an Herrn Ch.Bollmann in Sulzbach.

In der Rechnung geht es um Liköre und Spirituosen im Wert von 59 Gulden 10 Kreuzer, die Firma Vollrath Hersteller von Likören und Spirituosen wurde 1855 gegründet mit angrenzendem Weinhandel und gibt es bis heute noch.

Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.15 und gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 sowie Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr.10 III, 26mm Durchmesser Verwendung 1866 - 70 und 1875) auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Sulzbach Halbkreisstempel (Winkler Nr.12a mit verkehrtem Z) vom 17.2.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.02.2018 13:00:42 Gelesen: 819288# 1189 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich ein Rosinchen aus Neustadt an der Saale vom 25.11.1853, frankiert mit 9 Kr. grün Nr. 5d (schade, dass es keine 5b mehr am Schalter gab!), gerichtet an die Firma Asbeck & Krumme in Halver bei Iserlohn.



Den Laufweg erkläre ich mir so (bin aber für alles offen, wie immer): Neustadt - Aschaffenburg - Frankfurt - Wiesbaden - den Rhein abwärts bis Koblenz - in Koblenz mit dem Schiffsstempel Koblenz - Köln (mit Ligatur) - Deutz - Hamm - Elberfeld - Dortmund alles per Bahn und Ankunft am 29.11. in Halver, Ausgabe 1. Lauf.

Bayernbriefe mit Rheinbeförderung sind nicht gerade Massenware. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 20.02.2018 20:10:16 Gelesen: 818830# 1190 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache vom 16.2.1866 aus Erding vom Königlichen Landgericht nach Landshut an den Königlichen (bei der Adresse bräuchte ich mal Hilfe). Für das Franko kam eine Bayern Nr.10 zum Einsatz, diese wurde gestempelt mit kleinem geschlossenem Mühlradstempel Nr.75 aus der 1.Verteilung sowie dem Halbkreisstempel von Erding (Winkler Nr.12 a) Verwendung 1860-68.

Wenn ich etwas mehr Informationen zu diesem Brief bekommen könnte wäre super.

Gruß Rainer






 
Erdinger Am: 20.02.2018 21:57:52 Gelesen: 818791# 1191 @  
@ Gernesammler [#1190]

Hallo Rainer,

dein Brief stammt aus der äußerst umfangreichen Korrespondenz des kgl. Advokaten Götz in Landshut. Deren Einzugsbereich reichte tief nach Niederbayern und Teilen Oberbayerns hinein.

Der Parteisache lag ein Akt bei, vermutlich rückseitig beigebunden (deshalb wurde wohl auch kein Ankunftsstempel abgeschlagen). Der Fernbrief war nach dem seit 1. August 1865 gültigen Tarif damit über 1 bis 15 Loth ausschließlich schwer, weswegen er mit sechs Kreuzern frankiert wurde. Die Markenentwertung fand mit dem gMR 112 der zweiten Verteilung statt. Auf der Rückseite befindet sich übrigens ein Insinuationsvermerk des Erdinger Gerichtsboten.

Viele Grüße aus Erding!
 
bayern klassisch Am: 21.02.2018 10:36:03 Gelesen: 818580# 1192 @  
Liebe Freunde,

ein netter Fang war für mich ein Briefchen aus München vom 24.9.1849 an den wohlgeborenen Herrn Max Deuringer, Hofbrauhaus - Besitzer in Dillingen. Im Inneren des Briefes ist von der Brauerei Pschorr die Rede, die ja heute noch unter Hacker - Pschorr firmiert und sogar mir bekannt ist, ohne sie googlen zu müssen.



Bei einer Entfernung von 94 km = über 12 Meilen war das Porto am Folgetag in Höhe von 6 Kreuzern richtig von der Aufgabepost notiert worden. Sehr gelungen halte ich den Ankunftsstempel von Dillingen in tiefem Blau, den es auch in rot und schwarz gibt, als mir als "Blauem" gefällt er so natürlich am besten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 21.02.2018 19:39:22 Gelesen: 818444# 1193 @  
@ Erdinger [#1191]

Hallo Erdinger,

vielen Dank für Deine Ausführungen zu dem Brief, jetzt kann ich diesen dann richtig beschreiben und ablegen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 22.02.2018 13:18:12 Gelesen: 818186# 1194 @  
Liebe Freunde,



heute zwei teilvorgedruckte Faltbriefe aus Bayreuth / Baireuth mit sehr vergleichbar gestalteter Schrift wie der 2. Brief, die die unterschiedlichen Schreibweisen von Bayreuth zeigen (wobei der rote Stempel m. E. sehr selten ist, der schwarze aber Massenware darstellt).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.02.2018 20:18:28 Gelesen: 818077# 1195 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Nürnberg vom 7.11.1862 von einer Brauerei Burghart nach Berlin adressiert an einen Herrn Julius Weste mit der Aufwartung Bier liefern zu wollen. Verklebt für das Franko wurde eine Bayern Nr.11 gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 sowie dem Zweikreisstempel von Nürnberg.

Warum die erste Manualnummer 201 durchgestrichen wurde und durch die 183 ersetzt wurde weiß ich nicht, mich würde auch die Bedeutung des Kürzels E.M.A interessieren welches oben steht.

Auf der Rückseite ist noch schön zu sehen, dass der erste Versuch den Brief zu übergeben am 8.11. war und da der 9.11. ein Sonntag war und nicht ausgetragen wurde, gab es am 10.11. nochmal zwei Anläufe, bis der Brief übergeben werden konnte.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 22.02.2018 21:13:28 Gelesen: 818062# 1196 @  
@ Gernesammler [#1195]

Hallo Rainer,

bei jeder Umkartierung konnte, musste aber nicht, ein Recobrief eine neue Reconummer bekommen. Warum der hier 2 hat, während ein anderer nur eine hatte, es aber auch welche mit 3 Reconummern gibt, wird man heute nicht mehr heraus bekommen.

EMA = Einwohner - Melde - Amt.

Da nicht zustellbar, musste man fragen, wo der Empfänger zu erreichen war.

Dass Sonntags nicht zugestellt wurde, ist aber nicht dein Ernst, oder? Es wurde an jedem Tag des Jahres mehrfach zugestellt, in Berlin mindestens 6 mal am Tag.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.02.2018 19:34:52 Gelesen: 817791# 1197 @  
@ bayern klassisch [#1196]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Informationen zu dem Brief, das hilft mir sehr. Das auch Sonntags in Berlin ausgetragen wurde, ist mir klar, aber an diesem Sonntag von gerade dem Postamt wohl nicht, denn sonst würde es einen Stempel mit dem Versuch einer Zustellung geben.

Hier gibt es aber nur den vom 8.11., der ein Samstag war und zwei weitere vom 10.11., die dem Montag zuzuschreiben sind.

Ob es in dieser Zeit zu Engpässen beim Personal kam und deswegen nicht ausgetragen wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.02.2018 20:02:09 Gelesen: 817773# 1198 @  
@ Gernesammler [#1197]

Hallo Rainer,

ob man immer so akkurat gestempelt hat, ist bei einer Weltstadt wie Berlin, damals wie heute, nicht immer möglich gewesen. Es kann auch sein, dass er am Sonntag beim Einwohner - Melde - Amt lag und daher keinen Stempel bekam, aber glaub mir, dass man auch am Sonntag bei jedem Amt dort mehrfach Post zugestellt hat (wenn es nicht gerade eine Pandemie gegeben hatte).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.02.2018 20:16:22 Gelesen: 817770# 1199 @  
@ bayern klassisch [#1198]

Hallo Ralph,

auf die gleiche Idee mit dem Einwohnermeldeamt bin ich auch gekommen, nachdem ich die Info von Dir hatte und habe dies auf meiner Seite, wo ich den Brief abgeheftet habe auch mit erwähnt, es war leider zu spät es nochmals im Forum anzubringen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 26.02.2018 19:49:58 Gelesen: 817017# 1200 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) aus Tittmoning vom 7.9.1822 nach München an das Hochwürdige GeneralVikariat und Erzbistum München und Freising.
Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler "R4 TITTMANING" (Winkler 3a), verwendet 1806, 1811-1829 und in der Nachverwendung 1838, es sei denn, dass es hier schon neue Erkenntnisse zu dem Stempel gibt.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.03.2018 09:04:50 Gelesen: 815881# 1201 @  
Liebe Freunde,

etwas Sorgen macht mir dieser Brief aus Augsburg vom 20.2.1833 nach Genua im Königreich Sardinien. Ausweislich der Siegelseite kann man nun 6 Kr. von Augsburg bis zur österreichischen Grenze lesen (dann bis 8,75 g), oder 9 Kr., dann über 8,75 bis 17,5 g). Ich denke, es sollten 9 Kr. Teilfranko heißen bis zur Ö-Grenze.



Ab dieser via Mailand nach Genua, in Mailand L.T. für Lettera di Transito und jetzt gewogen mit 10g (oben links) und mit 22 Soldi taxiert. Einfache Briefe kosteten offenbar 11 Soldi, dieser war doppelt und kostete daher 22 (später 33, 44 usw.). Da Österreich und Sardinien im Paket abrechneten, gab es nie eine Transittaxe.

Der Brief kam am 27.2. in Genua an und das war für eine Alpenüberquerung bei damals üblichem Wetter gegen Ende des Winters eine sehr sportliche Leistung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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