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Thema: Altdeutschland Preussen: Ganzsachen Umschläge
Das Thema hat 59 Beiträge:
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hajo22 Am: 17.12.2019 19:15:02 Gelesen: 14852# 10 @  
Ganzsachenumschlag Preussen 3 Sgr. Wappenserie (Kat. U 25 B) und Zusatzfrankatur 3x1 Sgr. Wappenserie (Nr. 16) als Begleitbrief für ein Paket im Gewicht von 2 Pfund aus Bromberg 11.11.1865 nach Berlin.

Ankunftsstempel Berlin 12.11. und Ausgabe "Packet-Bestellung II" 13/11.





hajo22
 
bayern klassisch Am: 17.12.2019 19:24:02 Gelesen: 14849# 11 @  
@ hajo22 [#10]

Was für ein Brief! Da passt alles - großes Kino und so schön können Preussenbriefe sein!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 05.01.2020 20:33:24 Gelesen: 14758# 12 @  
Ich habe mich hier gut eingelesen und einige Sachen gelernt, die ich auf den folgenden Beleg anzuwenden versuche. Der Beleg glänzt nicht durch sein Aussehen, aber er trägt interessante Stempel und Informationen, so wie es sich Cantus [1] wünscht. Absender ist Wilhlem Rogge in Lingen.

Der Ganzsachenumschlag wurde vorder- wie rückseitig mit "blauen" Stempel abgeschlagen, also sind sie dem Königreich Hannover zuzuordnen [7]. Daraus zitiere ich Max78:

Die blauen Stempel des Königreich Hannover lassen eine relativ genaue Bestimmung der Verwendungszeit zu. Hannover verlor seine Posthoheit am 20.09.1866 (danach preußische Provinz). Die preussische U 26 und "Folgeganzsachen" verloren ihre Gültigkeit am 31.12.1867.

Lt. Gummierungsdefinitionen müsste es sich um eine Ganzsache U 26 handeln, die also irgendwann innerhalb der ca. 15-monatigen Verwendungszeit gelaufen ist. Wie ich weiterhin lesen konnte (siehe Bayern klassisch klassische Portoerläuterung in [#4] kostete ein einfacher Brief 3 Silbergroschen. Da die Ganzsache unterfrankiert war, wurde ein Nachporto von 2 Silbergroschen beim Empfänger fällig.

Der Empfänger hatte sein Domizil in Oldersum, welches 1744 durch die Eingemeindung Ostfrieslands zu Brandenburg preußisch wurde. Da frage ich mich aber, weshalb der Stempel dann auch blau abgeschlagen wurde? Oder gehörte Olderslum zu Hannover?

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 05.01.2020 20:50:54 Gelesen: 14754# 13 @  
@ 10Parale [#12]

Hallo 10Parale,

Lingen an der Ems nach Oldersum waren keine 90 km - daher denke ich, dass die Ganzache mit 1 Groschen korrekt frankiert worden war.

Die blaue 2 animiert zu denken, dass es ein Nachporto sein könnte, aber das glaube ich nicht, weil

1. dann der Brief hätte sehr schwer sein müssen (schwere Ganzsachen gab es kaum einmal),

2. die Entfernung nahelegt, dass es ein einfacher Brief innerhalb von Preussen war und

3. die 2 zu klein geschrieben wurde, was leicht dazu geführt hätte, dass man sie übersieht; ich denke daher, dass es eher eine Nummerierung vom Empfänger war (2. Brief oder so ähnlich).

Liebe Grüsse und just my 2 cents
 
Cantus Am: 06.01.2020 00:18:39 Gelesen: 14727# 14 @  
@ 10Parale [#12]

Hallo,

im Gegensatz zu deiner Wahrnehmung finde ich, dass das ein sehr schöner Umschlag ist. Man muss da wohl unterscheiden, denn ich sehe das als Ganzsachensammler mit besonderem Blick auf die Poststempel vom Königreich Hannover. Für einen Ganzsachensammler ist es wichtig, dass eine Ganzsache entsprechend des Wertstempels und ohne irgendwelche Zusatzfrankaturen innerhalb des jeweiligen Gültigkeitszeitraums verwendet worden ist. Das trifft hier zu. Des weiteren ist die Destination Oldersum selten anzutreffen, also ist ein erhaltener Ganzsachenumschlag nach Oldersum schon einmal etwas Besonderes.

Das Königreich Hannover verlor zwar 1866 seine Unabhängigkeit und wurde als Folge durch die preußische Annektion zur preußischen Provinz Hannover, ob aber die bis dahin gebräuchlichen Poststempel sofort in allen Orten, also auch in so kleinen wie Oldersum, sofort gegen preußische Poststempel ausgetauscht wurden bzw. werden konnten, ist mir nicht bekannt.

Bei der kleinen blauen 2 auf der Vorderseite vermute ich ebenso wie Ralph eine Notiz des Empfängers, mehr nicht.

Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 06.01.2020 19:34:28 Gelesen: 14684# 15 @  
@ Cantus [#14]
@ Bayern klassisch (#13)

Wie man hinten sieht, wog die Ganzsache 15 gramm. Also gut, in Portoauslegung bin ich keine Leuchte und die Fakten sprechen für sich. Vielen Dank.

Mir genügt es zu wissen, dass der Stempel von Oldersum (damals zählte der Marktflecken ca. 1100 Einwohner) nicht so oft auf Ganzsachen Preußens anzutreffen ist. Es wäre nun, weitere Stempel - möglichst vor und um 1866 - von Oldersum zu finden.

Die Ganzsache erhält einen besonderen Platz in meiner Sammlung.

10Parale
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.01.2020 11:20:28 Gelesen: 14619# 16 @  
FREUDENBERG 26/5 6-7



MiNr. U 12 A

An
Fräulein Auguste Müller
in
Versmold.
 
hajo22 Am: 08.01.2020 16:32:05 Gelesen: 14598# 17 @  
Preußen Ganzsachenumschlag zu 9 Kreuzern (Kat. U 38) aus Frankfurt a.M. vom 30.10.1867 nach Nürnberg, Ankunft am nächsten Tag.



Verwendungszeit der preußischen Ganzsachenumschläge in Guldenwährung vom 1.7.-31.12.1867 (im früheren Postgebiet von Thurn und Taxis incl. Hohenzollern).

hajo22
 
Cantus Am: 08.01.2020 18:56:56 Gelesen: 14580# 18 @  
@ 10Parale [#15]

Hallo 10Parale,

ich habe mich nochmals zum Hannoveraner Stempel von Oldersum sachkundig gemacht. Danach wurden die Poststempel von Hannover nur nach und nach gegen solche von Preußen ausgetauscht und es gibt bis heute keinen verlässlichen Nachweis, bei welchem Postamt oder welcher Poststelle wann welcher Stempel ausgetauscht wurde. So soll es z.B. bei kleinen abgelegeneren Orten (das würde hier zutreffen) auch vorgekommen sein, dass die Stempel von Hannover bis zur Gründung des Deutschen Reichs in Gebrauch waren.

Viele Grüße
Ingo
 
Martin de Matin Am: 08.01.2020 20:31:54 Gelesen: 14564# 19 @  
@ 10Parale [#12]
@ Cantus [#18]

Nach dem "Altdeutsche Staaten Spezialkatalog" von Thomas Henke gibt es den blauen Zweikreisstempel von Oldersum als Entwertungsstempel auch auf Marken des Norddeutschen Postbezirks aber nicht mehr auf Marken des Deutschen Reichs. Auf Marken des Norddeutschen Postbezirks wird er deutlich niedriger bewertet als aus preussischen Marken.

Gruss
Martin
 
mausbach1 (RIP) Am: 09.01.2020 08:50:42 Gelesen: 14515# 20 @  
FREUDENBERG 24/12



MiNr. U 8 A von Freudenberg nach Medebach (NRW Hochsauerlandkreis)
Rückseite: Wird nicht angenommen
Unterschrift: Heinrich Frese
 
bayern klassisch Am: 09.01.2020 11:10:31 Gelesen: 14494# 21 @  
@ hajo22 [#17]

Sehr schönes Stück - von diesen Ganzsachen gibt es m. E. nach Bayern nicht viele, also eher einstellig, aber zweistellig. Dazu noch vorn und hinten schön gestempelt, da kann man nicht meckern.

Danke fürs Zeigen dieses Rosinchens sagt bayern klassisch
 
10Parale Am: 08.02.2020 11:07:59 Gelesen: 14222# 22 @  
@ bayern klassisch [#21]

Wieder was dazugelernt. Schöner Beleg!

Liebe Grüße

10Parale
 
Martin de Matin Am: 08.02.2020 11:23:17 Gelesen: 14216# 23 @  
@ 10Parale [#22]

Ich bemängel nicht den Bug, sondern den Ganzsachenumschlag. Die Ganzsache ist nicht von Preussen, sondern von Braunschweig (Thema: Altdeutschland Preussen Ganzsachenumschläge).

Gruss
Martin
 
10Parale Am: 08.02.2020 12:47:33 Gelesen: 14204# 24 @  
@ Martin de Matin [#23]

Vielen Dank für diese wichtige Korrektur. Vielleicht könnte Richard diesen Beitrag dem passenden Thema "Ganzsachen Braunschweig" zuordnen.

Vielen Dank.

10Parale
 
Lupo_73 Am: 14.02.2020 05:35:05 Gelesen: 14115# 25 @  
Hallo,

hier ein Umschlag aus Hamburg nach Sachsen.


 
Magdeburger Am: 14.02.2020 06:57:48 Gelesen: 14110# 26 @  
@ Lupo_73 [#25]

Guten Morgen,

ist nach Schönbach in Sachsen (Lausitz) gelaufen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Cantus Am: 03.03.2020 03:52:48 Gelesen: 13924# 27 @  
Von mir ein Umschlag, der an einem 13.6. (Jahr unbekannt) von Wanzleben nach Gatersleben befördert worden ist. Beide Orte liegen zwischen Magdeburg und Quedlinburg.



Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 10.03.2020 14:09:46 Gelesen: 13853# 28 @  
@ Cantus [#27]

Ein historisch interessanter Ganzsachenumschlag kann ich heute präsentieren.

Die North British & Mercantile war eine 1862 aus einem Zusammenschluss gegründete britische Feuerversicherung. 1863 wurde diese Gesellschaft in Preußen zugelassen, 1871 auch im Königreich Württemberg und Sachsen.

Der voliegende Umschlag trägt rückseitig eine Verschlussmarke der Generalagentur Eiberfeld mit Gründungsvermerk 1809 (North British Insurance Company).

Vorderseitig Zusatzfrankatur 1 Silbergroschen und Hufeisenstempel von Elberfeld vom 16. Februar 1866. Dank dieses Stempels können wir einem Beleg mal eine Jahreszahl zuordnen. Auch wenn der Umschlag seine Mängel hat, ein wirksamer Beleg.

Liebe Grüße

10Parale


 
hajo22 Am: 05.04.2021 13:58:02 Gelesen: 11787# 29 @  
Eingeschriebener "Oktogon"-Ganzsachenumschlag U5B (Schillingnr. kann ich nicht lesen), entwertet mit Tintenstrich aus Görlitz vom 13.12.(ohne Jahr) nach Berlin, Briefträgerstempel vom 14.12.(o.J.).



hajo22
 
10Parale Am: 17.06.2021 20:39:18 Gelesen: 10931# 30 @  
@ hajo22 [#29]

Der Brief in [#10] ist tatsächlich die Wucht!

Ganzsachenumschlag Preussen 3 Sgr. (Kat.U3B) von Bremen nach Wien, rückseitiger Ankunftsstempel (ohne Jahr).

Es ist ärgerlich, dass die damals in den Stempeln kein Jahr angegeben haben, als ob das nicht wichtig gewesen wäre.

Der Vorbesitzer meinte, der Brief mit dem rechteckigen Stempel wäre von 1851, was ich aber nicht zu beweisen vermag. Wie kann man auf 1851 kommen?

Liebe Grüße

10Parale


 
lueckel2010 Am: 17.06.2021 23:27:04 Gelesen: 10918# 31 @  
@ 10Parale [#30]

Guten Abend,

Mi.-Nr. U 3 kann es nicht ein, da auf diesen Umschlägen keine Inschrift vom linken Seitenrand bis oberhalb des Wertstempels eingedruckt wurde. Da auf dem gezeigten Beleg eine solche erkennbar ist, wird es sich wohl um die Mi.-Nr. U 10 handeln.

Mi.-Nr. U 10 erschien erst im Laufe des Jahres 1853. Demnach kann der Brief nicht schon 1851 gestempelt worden sein.

Quelle: Michel Ganzsachen-Katalog Deutschland, Ausgabe 2014.

Moin, "lueckel2010"
 
Magdeburger Am: 18.06.2021 11:28:08 Gelesen: 10904# 32 @  
@ 10Parale [#30]

Hallo 10Parale,

der Beleg ist frühstens aus 1859, denn die Entwertung erfolgte mit dem Ortsstempel und nicht mit Blaustift, wie bis 31.03.1859 vorgeschrieben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Parvus Am: 18.06.2021 17:14:25 Gelesen: 10880# 33 @  
Hallo,

das ist U 19 A mit dem "deutschen Klappenstempel" K4.

Die Ganzsache kam ab Dezember 1859 an die Postschalter.

Mit bestem Gruß

Parvus
 
bayern klassisch Am: 08.10.2021 09:51:51 Gelesen: 10018# 34 @  
Liebe Freunde,

manchmal wildere ich in fremden Gefilden, wenn es um poste restante geht - so auch hier, als ich mich nicht zurückhalten konnte, weil ein Hufeisenstempel von Elberfeld vom 25.11.1866 ein Ganzsachenkuvert ziert, dessen Anschrift chiffriert worden war: 34. Post = restante Lennep.



Reine Chiffren sind m. E. nicht häufig zu finden, bei vielen altdeutschen Gebieten wird man wohl leer ausgehen, nur bei den bedeutenderen dürfte es spärliches Material geben, daher habe ich mich des Kuverts erbarmt, auch wenn sein Zustand suboptimal ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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